PRESSEGESPRÄCH am Flüchtlingswohnheim Rudolfstraße 64, 4040 Linz anlässlich der Gleichenfeier unseres Hauses der Menschenrechte

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1 PRESSEGESPRÄCH am Flüchtlingswohnheim Rudolfstraße 64, 4040 Linz anlässlich der Gleichenfeier unseres Hauses der Menschenrechte Baustellenbegehung und Hintergrundgespräch das erste Haus der Menschenrechte in OÖ entsteht Update zur Sanierung und zur Konzeptentwicklung des Hauses der Menschenrechte in der Rudolfstraße 64. Ihre Gesprächspartner und -partnerinnen: Gunther Trübswasser, Vorsitzender SOS-Menschenrechte Sarah Kotopulos, Geschäftsführerin SOS-Menschenrechte Isa Stein, Architektin Peter Angerbauer, Bauleitung

2 Endlich Anfang 2018! Start der Sanierung des Hauses der Menschenrechte Seit über 20 Jahren ist das Flüchtlingswohnheim in der Rudolfstraße Linz ein Zufluchtsort für Flüchtlinge aus den Krisengebieten dieser Erde. Hier finden viele, die sich verloren glaubten, ein Dach über dem Kopf. Doch der schlechte bauliche Zustand machte eine Sanierung dringend notwendig. Anfang 2018 startete dann das, wofür der Verein seit Jahren intensiv gerungen hat, wofür tausendfache Geld- und Sachspenden gesammelt wurden und in nur zweieinhalb Jahren über 80 Benefizveranstaltungen stattgefunden haben das erste Haus der Menschenrechte ist in der Realisierungsphase. Ziel ist die Generalsanierung des Bestandes, auch eine Aufstockung um ein 4.Obergeschoß hat bereits stattgefunden. Auf rund 1.000m2 Nutzfläche entstehen dringend benötigter Wohnraum, Küchen, Büros und Begegnungszonen. Heute, am , findet die Gleichenfeier mit den Bauarbeitern, dem Team, den Flüchtlingen und dem ehrenamtlichen Vorstand des Vereins statt. Bauverzögerung & Mehrkosten - Das Haus der Menschenrechte in Linz braucht neue Geschoßdecken! Die Baustellenbesprechungen im Mai und Juni 2018 haben hinsichtlich des Zustands und der Statik zweier Geschoßdecken (über dem Erdgeschoß und über dem 1. Stock) Unvorhergesehenes ergeben: Eine der beiden Decken ( Dippelbaumdecke *) ist aus statischen Gründen nicht mehr sanierbar und muss durch eine Stahlbeton-Decke ersetzt werden. Die andere Decke wäre zwar sanierbar gewesen, hätte jedoch einen speziellen Brandschutz erfordert, der seinerseits zusätzlich Kosten verursacht hätte. Daher haben wir entschieden, dass aus Gründen einer langfristigen, sicheren Nutzung des Hauses die Mehrkosten in Kauf genommen und beide alten Holzdecken durch neue Stahlbeton-Decken ersetzt werden, so die Geschäftsführerin Sarah Kotopulos. Die Entscheidung, dass die zwei alten, hochgradig sanierungsbedürftigen Holzdecken durch Stahlbeton-Decken ersetzt werden, verursacht leider nicht nur erhebliche Mehrkosten, sondern auch eine Verzögerung bei der Fertigstellung des Hauses um voraussichtlich 2 Monate. Es ist kein Geheimnis, dass die Generalsanierung des Hauses, SOS-Menschenrechte an die Grenzen der finanziellen Möglichkeiten bringt. Ohne die großzügigen Spenderinnen und Spender sowie ohne die zahlreichen Sachspenden von Firmen hätte der Verein niemals dieses Megaprojekt in Angriff nehmen können. Dafür sind wir allen außerordentlich dankbar!, betont Obmann Gunther Trübswasser das Engagement der Zivilbevölkerung. Unvorhergesehene Mehrkosten von rund ,- EURO nicht zuletzt durch die Notwendigkeit, dass zwei Geschoßdecken aus Holz komplett durch Stahlbeton-Decken ersetzt werden müssen zwingen den Verein, die Spendenaktion Dach über dem Kopf weiter zu führen um nochmals aktiv an die Zivilbevölkerung heranzutreten und um Geld- und Sachspenden zu ersuchen *) Die Dippelbaumdecke oder Dübeldecke ist eine historische Deckenkonstruktionsweise, die bis etwa 1900 in Österreich weit verbreitet war und von der leichteren Tramdecke, die mit wesentlich weniger Holz ausgeführt werden konnte, abgelöst. (Wikipedia). Das bedeutet, dass die beiden Geschoßdecken des Hauses, Rudolfstraße 64, bereits um die Mitte des 19. Jahrhunderts, also bei der Errichtung des Objekts eingebaut wurden.

3 Erfolgreiche Spendenaktion Dach über dem Kopf - Bausteinaktion geht weiter! Zweieinhalb Jahre nach dem ersten Spendenaufruf zur Rettung des Flüchtlingswohnheims Rudolfstraße und dem Start der Aktion Dach über dem Kopf darf sich SOS-Menschenrechte über Eigenmittel in einem Ausmaß von rund Euro freuen (davon allein von Privatpersonen sowie Einmalförderung durch das Land OÖ.). Die Bausteinaktion geht nun weiter: Spezial-Bausteine Mit tragen Sie wesentlich zur Finanzierung der Sanierung bei. Sie können Ihren Namen auf der Steintafel Wall of Fame, die sich im Haus der Menschenrechte befinden wird, verewigen lassen. Zimmerpatenschaft Für übernehmen Sie die Patenschaft für ein Zimmer im Haus der Menschenrechte, welches Ihren Wunschnamen tragen kann. Möglichkeit der alternativen Finanzierung: Geben Sie ein Darlehen mit Sinn! Um die Finanzierung zu stemmen, bietet der gemeinnützige Verein neben der Spendenmöglichkeit auch eine besondere Form der Unterstützung an: Es ist möglich, SOS-Menschenrechte ein Darlehen zu geben. Mit Ihrem nachrangigen Darlehen (ab einem Betrag von möglich) stellen Sie einen Teil der benötigten finanziellen Mittel für die Sanierung zur Verfügung. Nach einer Laufzeit von wahlweise 5/10/15 oder 20 Jahren erhalten Sie Ihren Betrag zurück auf Wunsch wird Ihre Einlage auch jährlich mit bis zu 3% verzinst. Neues Konzept es entsteht leistbarer, integrativer Wohnraum im Herzen von Linz Wir sind uns bewusst, dass wir uns an einen Kreis an Unterstützerinnen und Unterstützer wenden, der schon Unglaubliches geleistet hat. Aber wir tun dies, weil wir mit unserem neuen Haus der Menschenrechte nicht nur Unterkunft und Betreuung für Asylwerbende, sondern für die nächsten 40 Jahre Wohnraum für alle, die sich in einer akuten Notlage befinden, bieten wollen, beschreibt Sarah Kotopulos die Beweggründe dieses Megaprojekts. SOS-Menschenrechte will langfristig auch ein Kompetenzzentrum für Menschenrechte sein, auf das die Zivilgesellschaft stolz sein kann. Asylbereich / derzeitige Situation in der Flüchtlingsbetreuung Kampagne der Entmenschlichung muss gestoppt werden! Seit den Nationalratswahlen im vergangenen Herbst haben sich der Politikstil und viele Werte in unserer Gesellschaft leider verschoben. Alte Konzepte wurden hervorgeholt, überkommene Vorurteile wieder gepflegt und vieles, das vor einigen Jahren nicht einmal angedacht war, wird nunmehr offen ausgesprochen, so der Obmann Gunther Trübswasser. Rassismus, Hass und Antisemitismus brechen vermehrt hervor, vor allem auf sozialen Netzwerken. Dem setzen wir ein sichtbares Zeichen der Menschlichkeit entgegen

4 Auch die nach wie vor stattfindenden Abschiebungen nach Afghanistan kritisiert der Verein stark. Denn es steht fest, dass es sich hier um kein sicheres Land handelt. Die Sicherheitslage verschlechtert sich von Tag zu Tag, Bombenanschläge und Terror gehören zum traurigen Alltag im Land. Die Zahl der zivilen Opfer ist in den vergangenen Jahren stetig angestiegen und dennoch werden unbeirrt Afghanen und Afghaninnen dorthin abgeschoben. Sie müssen um ihr Leben bangen, leben in extremer Unsicherheit und Angst. Auch die vielen Freiwillige fühlen sich überfordert und alleine gelassen, da sie enge Freunde und Familienmitglieder verlieren. Die Unterbringungs- und Betreuungssituation verschlechtert sich zunehmend, da die Besorgnis groß ist, dass bald in sogenannten Ankerzentren Asylwerbende konzentriert werden und nur mehr Sachleistungen erhalten sollen. Momentan sind in OÖ rund Asylwerbende untergebracht, die Anzahl der Leerstände steigt trotz Quartiersschließungen an mittlerweile sind bereits rund Plätze in dezentralen Einrichtungen in OÖ frei. SOS-Menschenrechte appelliert an die Zivilbevölkerung in Österreich: Wenn wir Ungerechtigkeiten in unserem Land sehen, lesen, hören oder fühlen, müssen wir Widerspruch erheben und uns nicht der Bequemlichkeit des Wegschauens, des Nichtlesens, des Nichthörens und der Gefühllosigkeit hingeben. SOS-Menschenrechte will Menschlichkeit. Dazu gehören für den Verein auch menschliche Entscheidungen und das Ende der Abschiebungen in ein Land, in dem Menschen um ihr Leben fürchten müssen. Die Tendenz zur Entmenschlichung muss ein Ende haben, da hinter all den Zahlen und Drohszenarien individuelle Schicksale und Geschichten stecken. Das Recht auf Asyl in Österreich ist kein Goodwill des Staates, sondern eine Verpflichtung aus der Flüchtlingskonvention. Bekanntgabe des neuen Termins für die Hauseröffnung im Frühling 2019 mit dem Bundepräsidenten Alexander Van der Bellen Am Freitag, den , ab 17 Uhr wird die feierliche Hauseröffnung des ersten Haus der Menschenrechte in Oberösterreich stattfinden. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird durch seine Anwesenheit ein wichtiges Zeichen setzen und dadurch auch auf den unschätzbaren Wert der Menschenrechte hinweisen, denen wir 73 Jahre Frieden und Wohlstand im Land zu verdanken haben. 25 Jahre SOS-Menschenrechte ein Kompetenzzentrum für Menschenrechte SOS-Menschenrechte ist ein gemeinnütziger, unabhängiger Verein mit Sitz in Linz. Der Verein wurde im Jahr 1993 als Antwort auf verhetzende, rassistische und ausgrenzende Tendenzen in Gesellschaft und Politik gegründet und nimmt diese Aufgabe bis heute durch Beobachtung aktueller Anlässe als Korrektiv war. Alle unsere Projekte haben eines gemeinsam: Es geht darum, aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen. SOS-Menschenrechte nimmt hier eine wichtige Brückenfunktion in unserer Gesellschaft ein, über Kulturen, Konfessionen und Weltanschauungen hinweg.

5 In dem Haus der Menschenrechte in Linz betreuen und begleiten die rund 30 MitarbeiterInnen geflüchtete Menschen aus rund 20 verschiedenen Nationen. In der WG Ohana finden außerdem rund 10 minderjährige, unbegleitete Mädchen und Burschen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, die ohne Familie aus den Krisenregionen dieser Welt flüchteten, ein sicheres Zuhause. Neben einer gut begleiteten Freiwilligenarbeit auf Augenhöhe ist dem Verein auch die Menschenrechtsbildung ein großes Anliegen. Denn Bildung ist das Fundament für ein gutes Miteinander. SOS-Menschenrechte Seit 25 Jahren für MENSCHENWÜRDE, SOLIDARITÄT und DIALOG. Spenden an SOS-Menschenrechte sind steuerlich absetzbar! Spendenkonto: SOS-Menschenrechte, Volkskreditbank AG IBAN: AT / BIC: VKBLAT2L Verwendungszweck: Dach über dem Kopf Rückfragen bei: Sarah Kotopulos, Geschäftsführerin SOS-Menschenrechte Tel.: 0699/ kotopulos@sos.at Nähere Informationen sowie Fotos der Pressekonferenz und das Logo der Kampagne Dach über dem Kopf finden Sie zum Download im Presseservice auf unserer Homepage unter: Logos: Aktuelle Presseaussendungen 2018: Alle Fotos können honorarfrei gedruckt werden.