Fällt der Patient durch den Rost? Dr. med. Günther Jonitz Berlin
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- Christin Hofmann
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1 Fällt der Patient durch den Rost? Dr. med. Günther Jonitz Berlin
2 A G sunder hat viele WünschW nsch, a Kranker bloß nur oin Schwäbisches Sprichwort Folie 2
3 Das Thema Patientensicherheit ist heikel: Sensibelster Bereich des Vertrauensverhältnisses zwischen Arzt und Patient Hohes Missbrauchspotential (Dramatisierung, Politisierung, Stigmatisierung) Folie 3
4 Salus aegroti suprema lex - Primum nil nocere = Werteorientierung auf systematischer Basis Folie 4
5 Patientensicherheit ist so alt wie die Medizin selbst Strategien aktualisieren, an Kontext anpassen! Es gibt LÖSUNGEN Handeln! 80 % aller Schäden beruhen auf schlechter Organisation und Kommunikation Es geht primär um Verantwortung, nicht um Schuld. Verschiedene Institutionen bieten Unterstützung Kooperation!!! Folie 5
6 Handlungsmöglichkeiten: Neues Wissen im Umgang mit Fehlern (vgl. Luftfahrt) Organisations- und Kommunikationsmängel statt individuelle Schuld Neue Verfahren zur Fehlervermeidung stehen zur Verfügung Fehlerlernsystem (Critical Incident Reporting System), Fortbildungen, Schulungen, Zertifizierung Politische Einsicht Politische Einsicht zur konkreten Handlung ist vorhanden BÄK, KBV, ÄZQ, AWMF, GKV, PatVertreter, Pflege, APS, BMG, WHO etc Folie 6
7 2005 Jahr der Patientensicherheit in Deutschland Gründung des APS Jahreskongress Deutsche Gesellschaft für Chirurgie 108. Deutscher Ärztetag 00qm\rm\aktPS\dät05.cdr Patientensicherheit: 108. Deutscher Ärztetag Prof. Dr. M. Schrappe Einstimmiges Votum DÄT pro Patientensicherheit Folie 7
8 Leitprinzipien des APS Gemeinsame Verantwortung Wertschätzung Gleiche Augenhöhe Interdisziplinarität Lösungsorientierung Freiwilligkeit Gewährt: Vertrauen, Wissen, Können, Verfahren, Instrumente und Zusammenarbeit, gegenseitiger Schutz Folie 8
9 Handlungsfelder- und empfehlungen/ Arbeitsgruppen im APS: Eingriffsverwechslungen ( ) Behandlungsfehlerregister (seit 2005) Arzneimitteltherapiesicherheit (seit 2005) Patientenidentifikation ( ) CIRS im Krankenhaus ( ) Belassene Fremdkörper im OP-Gebiet ( ) Informieren, Beraten, Entscheiden (seit 2008) Medizinproduktassoziierte Risiken (seit 2009) Bildung und Training (seit 2010) Kommunikation im Schadensfall, Reden ist Gold (seit 2010) Patientensicherheit im Alter (seit 2011) Folie 9
10 Handlungsempfehlungen Bsp: AG Eingriffsverwechslung Folie 10
11 Handlungsempfehlungen Bsp: AG Unbeabsichtigt belassene Fremdkörper im OP-Gebiet Empfehlung OP-Plakat Flyer Glossar Folie 11
12 Krankenhausbefragung 2010 (Dr. Jörg Lauterberg/ AOK-Bundesverband) Folie 12
13 Projekte Krankenhaus-CIRS-Netz Deutschland Folie 13
14 Folie 14
15 Netzwerk CIRSmedical.de Folie 15
16 Patientensicherheit lernen Seminare seit 2008 fortlaufend! Simulationstraining/ Piloten Aviation meets Medicine Flughafen Hannover Dr. sc. mil. Goepfert, Dr. med. Rall Folie 16
17 Patientensicherheit international, Beispiele Action on Patient Safety: High 5s Themen: Vermeidung von Eingriffsverwechslungen Zum sicheren Umgang mit hochkonzentrierten injizierbaren Medikamenten Zur systematischen Überprüfung an Versorgungsschnittstellen Laufzeit Ein Ergebnis von EUNetPaS: In zahlreichen EU-Mitgliedsstaaten wurden Plattformen/ Netzwerke Zum Thema Patientensicherheit eingerichtet Primary care pc.eu/ Folie 17
18 EU-AG Patient Safety AG Patient Safety and Quality of Care Working Group Fachexperten aus allen EU-Mitgliedstaaten Berät die EU-Kommission Folie 18
19 HANDOVER Projekt/ EU Handover-Studie in 6 Ländern (Schweden, Polen, England, Italen, Spanien, Niederlande). 9 Krankenhäuser, mehrere hundert Ärzte, Pflegekräfte, Patienten etc. ein über 3 Jahre finanziertes EU-Projekt Mai Dr. med. Günther Jonitz, Präsident der Folie 19
20 Positive Einflußfaktoren - Gesondert eingesetztes Personal - Persönlicher Kontakt - Patienten- / Angehörigenbeteiligung Negative Einflußfaktoren - Mangelndes gegenseitiges Wissen u Verständnis - unvollständ./ verspät. Information - keine gemeinsamen IT/ Info.systeme HANDOVER The project is coordinated by the University Medical Centre, Utrecht (UMCU) and co-funded by the European Commission within 7th Framework Programme (FP7-HEALTH-F ). Project Leader: Paul Barach, MD MPH Project Manager: Loes Pijnenborg, MD PhD Folie 20
21 Patientensicherheit heute? Konkrete Tools (HE, Checklisten etc.) Projekte/ vielfältige Aktivitäten (CIRS, Aktion Saubere Hände, Road Map Arzneimitteltherapiesicherheit ) Training (Kommunikation, Simulatortraining, Root Cause Analyses Forschung (z.b. Institut für Patientensicherheit/ Universität Bonn) Folie 21
22 Fällt der Patient (dennoch) durch den Rost? Auf die konkrete Umsetzung in der Praxis kommt es an!! Patientensicherheit als ethisch-steuernder steuernder Grundwert der Patientenversorgung ernstnehmen!! Folie 22
23 Haltung / attitude! Ressourcen! Kooperation! Kommunikation! CAVE!! Insbesondere die Berufsgruppen- und Versorgungsbereichs-übergreifende Perspektive ist erst in Ansätzen etabliert!! Folie 23
24 Gesundheitspolitik ist Defizit- und Kosten-orientiert Kosten und Budgets sind für das System wichtiger als Qualität und Sicherheit Patientenrechtegesetz als Alibi? Folie 24
25 ?? die Qualität der Patientenversorgung stirbt zentimeterweise. Quelle: MB ärztliche Nachrichten Nr. 17 S. 8, Folie 25
26 Mit ca. 65 bis 70 % stellt der Personalbereich den Hauptblock der Kosten dar. Für die Krankenhausleitung bleibt die qualitative Besetzung (zum Beispiel AIP anstelle Assistenzarzt) der Stellen, die Anzahl der Stellen und Teile der variablen Personalkosten (Bereitschaftsdienste) beeinflussbar. Die Einhaltung des extern vereinbarten Personalbudgets, vermindert um eine kalkulierte Sicherheitsrate, ist der Hauptansatzpunkt jedes Kostenmanagements. Zitat Ende (f&w, 3/96, S ) Folie 26
27 Berliner Patientenbeauftragte legt Tätigkeitsbericht vor Montag, 25. August 2008 Die Patienten, die sich im Erhebungszeitraum an das Berliner Büro wendeten, beklagten sich außerdem über den spürbaren Kostendruck und die Verdichtung der Arbeit in Krankenhäusern. Das ärztliche Personal und die Pflegekräfte hätten keine Zeit mehr, weil überall Personal abgebaut worden sei. Das führe zu übermäßiger Belastung und Fehlern. Folie 27
28 Deutsches ÄrzteblattJg. 103Heft 147. April 2006 Deutsches ÄrzteblattJg. 101Heft Juni Deutsches Mai 2011 ÄrzteblattJg. 105Heft September Dr. med. 2008Günther Jonitz, Präsident der Folie 28
29 Versorgungspraxis?? Folie 29
30 Folie 30
31 Fällt der Patient durch den Rost? GJ: Trotz intensiver ärztlicher Bemühungen: Leider ja. Folie 31
32 not enough money is being spent on safety, so be careful. Folie 32
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