Kieselalgen der Aare. Biologisch indizierte Wasserqualität zwischen Bielersee und Mündung in den Rhein Untersuchungen 2001 / 2002

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1 Gewässerschutzfachstellen der Kantone Bern, Solothurn und Aargau Kieselalgen der Biologisch indizierte Wasserqualität zwischen Bielersee und Mündung in den Rhein Untersuchungen 2001 / 2002 Zug, 29. September 2003

2 Inhaltsverzeichnis Zusammenfassung 3 Seite 1 Einleitung, Problemstellung 8 2 Untersuchungsgebiet, Untersuchungsprogramm und Methoden 8 3 Resultate und Diskussion Transektstellen Uferstellen Schlussfolgerungen 53 4 Literaturverzeichnis 58 5 Anhang 59 A Methoden 60 B Resultate der Zählungen 68

3 Zusammenfassung Im Rahmen des benthosbiologischen Untersuchungsprogrammes (Bielersee bis Mündung in den Rhein), welche das Büro Hydra Konstanz/Öschelbronn im Auftrag der Gewässerschutzfachstellen der Kantone Bern, Solothurn und Aargau durchführten, wurden an 11 Transekt- und an 21 Uferstellen insgesamt 116 Kieselalgenproben entnommen. Die Transektstellen wurden zweimal (Herbst 2001 und Frühjahr 2002) und die Uferstellen einmal (2002) beprobt. Die Firma AquaPlus erhielt den Auftrag die 11 Transektstellen (Serie Herbst 2001, 47 Proben) sowie die 21 Uferstellen (21 Proben) zu bearbeiten und die biologisch indizierte Wasserqualität zu bestimmen. Untersuchungsgebiet und verwendete Methoden Das Untersuchungsgebiet mit den Untersuchungsstellen ist in Abbildung 1 (Überblick) dargestellt. Details zu den einzelnen Transekten und den Uferstellen können dem Bericht der Hydra (2003) entnommen werden. In Tabelle 1 sind die Untersuchungsstellen gewässerökologisch charakterisiert und in Tabelle 2 mit Probenahmedatum, Koordinaten und Meereshöhe aufgelistet. Gemäss Hydra (2003) weist die unterhalb des Bielersees einen weitgehend anthropogen geprägten Charakter auf. So sind ungefähr 70 % der gesamten Fliessstrecke von rund 125 km (Bielersee bis Mündung in den Rhein) staubeeinflusst, rund 20 % Restwasserstrecken und nur rund 10 % unbeeinträchtigt, d.h. freifliessend mit vollem Abfluss. Im Abschnitt Bielersee bis Mündung in den Rhein werden direkt in die total insgesamt mindestens rund 2.3 Millionen Einwohnergleichwerte eingeleitet (Abb. 1). Mit Hilfe der Kieselalgen wird das ökologische Ziel gemäss Anhang 1 der Gewässerschutzverordnung überprüft (Anhang 1, Art. 1 Abs. 1 GSchV). Diese Zielsetzung lautet: Die Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen oberirdischer Gewässer und der von ihnen beeinflussten Umgebung sollen: a)... b) eine Vielfalt und eine Häufigkeit der Arten aufweisen, die typisch sind für nicht oder nur schwach belastete Gewässer des jeweiligen Gewässertyps. Die Prüfung dieser Zielsetzung erfolgt nach dem auf Seite 10 aufgeführten Vorgehen. Die Klassierung einer Stelle basiert auf dem DI-CH (BUWAL Modul Kieselalgen), der Güteklasse (Differentialartenanalyse), der Taxazahl und einem verbalen Kommentar. Da innerhalb einer Kieselalgenprobe die einzelnen Klassierungen voneinander abweichen können, ist im Normalfall für die 5-teilige Gesamtbewertung (sehr gut, gut, mässig, unbefriedigend, schlecht) und den Zielerfüllungsgrad (sehr gut erfüllt, gut erfüllt, knapp nicht erfüllt, nicht erfüllt) diejenige Klassierung massgebend, welche die schlechteste Zustandsklasse indiziert. 3

4 Resultate Artniveau An den 11 Transektstellen (insgesamt 47 Proben) wurden im Rahmen der Zählungen insgesamt 176 verschiedene Kieselalgentaxa gefunden, wobei an den einzelnen Stellen zwischen 14 und 59 Taxa vorkamen. Der schweizweite Durchschnitt bezüglich der Artenzahl liegt für Fliessgewässer bei rund 25 Kieselalgentaxa. Sehr hohe Artenzahlen wurden unterhalb des Bielersees bis und mit zum Transekt Nr. 3 und beim Transekt Nr. 10, also unterhalb Einmündung von Reuss und Limmat festgestellt. Zudem waren die Uferstellen in Staubereichen gegenüber den tiefer gelegenen Tauch-Transektstellen artenreicher. Sehr geringe Artenzahlen traten dann auf, wenn 1 Taxon mit einem sehr hohen prozentualen Anteil dominierte. Mindestens einmal an einer Transekt- oder Uferstelle mit mehr als 10 % relative Häufigkeit wiesen folgende Taxa auf: Achnanthes atomus, A. biasolettiana, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cyclotella cyclopuncta, Cymbella minuta, Diatoma ehrenbergii, Fragilaria capucina var. mesolepta, Gomphonema olivaceum, G. pumilum var. elegans, Navicula cryptotenella, N. goeppertiana, N. lanceolata, N. minima, N. subminuscula, Nitzschia dissipata, N. fonticola und Rhoicosphenia abbreviata. Die meisten dieser aufgeführten Arten kommen in sehr vielen ganz unterschiedlichen Fliessgewässern der Schweiz als Steinaufwuchs oder auf Feinsedimentablagerungen vor. Viele dieser Arten bevorzugen nährstoffreiche und höchstens organisch kritisch belastete Gewässer. Eine Ausnahme ist Cyclotella cyclopuncta, welche eigentlich planktisch lebt und aus dem Bielersee ausgeschwemmt wurde und sich bis zum Transekt Nr. 3 (Wangen) in der sowie in seefernen Staubereichen halten konnte oder erneut aufkam. Im weiteren ist das gehäufte Vorkommen der Taxa Navicula goeppertiana, N. minima und N. subminuscula bemerkenswert. N. goeppertiana erreichte an der Transektstelle Nr. 3 (Wangen, Ufer links1) mit 11.4 % einen hohen Anteil. Das Taxon toleriert sehr hohe (auch industrielle) Belastungen und kommt unter erhöhten osmotischen Druckschwankungen vor, also z.b. an wechselfeuchten Standorten. Ihr ökologischer Schwerpunkt sind elektrolytreiche Gewässer (aber nicht Brackwasser). Navicula subminuscula und N. minima sind bekannte Abwasserarten, die in stärker verschmutzten elektrolytreichen Fliessgewässern vorkommen. Navicula subminuscula ist auch gegen Industrieabwässer resistent. Dieses Taxon erreichte im Transekt Nr. 11 (Felsenau) an der Stelle Ufer links mit 12.7 % einen hohen Anteil. Navicula minima erreichte an der Uferstelle Nr (ca. 20 m unterhalb der ARA Lenzburg) mit 15.3 % den höchsten Anteil. Auffällig war auch das Vorkommen von Gomphonema pumilum var. elegans in der Fliessstrecke unterhalb des Kraftwerkes Flumenthal (Uferstellen Nr. 14 und Nr. 15). Sie erreichte dort hohe Anteile von 16.0 und 17.2 %. Dieses Taxon tritt mit grossem Anteil in sauberen, kalkund sauerstoffreichen fliessenden Gewässern auf. Speziell bemerkenswert ist das Auftreten des Taxons Gomphoneis transsilvanica. Dieses Taxon trat im Transekt Nr. 2 (Arch) an der Stelle Taucher rechts mit 0.5% Anteil auf. Es wurde unseres Wissens nach in der Schweiz noch nie gefunden. In Europa kommt sie im Plattensee und im Einzugsgebiet des Ochridasees vor. Möglicherweise bildet die Art in der keine eigentliche Population, sondern wurde z.b. im Gefieder von Zugvögeln oder mit dem Wind als tote Schalen eingeschleppt. Es gilt aber solche Funde fremder Arten im Auge zu behalten, da es sich auch um eingeschleppte Arten (Neophyten) handeln könnte, welche allenfalls konkurrenzstark sind und gewisse einheimische Arten zu verdrängen mögen. 4

5 Biologisch indizierte Wasserqualität Transektstellen: Die biologisch indizierte Wasserqualität, respektive die Bewertung der Untersuchungsstellen hinsichtlich des ökologischen Zieles gemäss GSchV (Anhang 1) befindet sich in Abbildung I. Betrachtet man die im Fliessverlauf, dann wurde sowohl bezüglich des BUWAL Moduls Kieselalgen (Stufe F) wie auch der Differentialartenanalyse an der Transektstelle 1 (Nidau, 2 Proben) die beste Wasserqualität indiziert (Güteklasse I-II (= organisch gering belastet), Zustandsklasse 1 und 2 (= unbelastet bis höchstens schwach belastet)). Sie entsprach dem ökologischen Ziel gemäss GSchV Anhang 1. Weiter flussabwärts erfüllten dann nur noch die Transekte Nr. 4 (Wynau, 4 Proben) und Nr. 7 (Winznau, 3 Proben) über das ganze Transekt hinweg das ökologische Ziel. An allen anderen Transektstellen erreichte mindestens 1 Probe innerhalb des Transektes das ökologische Ziel nicht oder nur knapp nicht. Die schlechteste biologisch indizierte Wasserqualität wurde an den Transektstellen Nr. 3 (Wangen, 5 Proben), Nr. 5 (Aarburg, 3 Proben) und Nr. 11 (Felsenau, 5 Proben) festgestellt. An diesen Stellen erfüllten alle Proben innerhalb des Transektes das ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) knapp nicht. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die Wasserqualität für Fliessgewässer (GSchV, Anhang 2) vermutlich ebenfalls nicht eingehalten werden. Während bei Wangen und Aarburg das im Abschnitt oberhalb der Transektstelle eingeleitete gereinigte Abwasser sowie bei Wangen zusätzlich der Staubereich für den schlechten Zustand verantwortlich sein dürften, erachten wir bei der Transektstelle Nr. 11 die indizierte Belastung weniger als ein Effekt der vergleichsweise geringen zusätzlichen Abwasserbelastung, als eine Folge der im Klingnauer Stausee stattfindenden Produktion. Uferstellen: An den 21 zusätzlich entnommenen Uferproben trat hinsichlich indizierter Wasserqualität insgesamt ein ähnliches Bild auf wie bei den Transektstellen. Das ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) erfüllt haben die Stellen unterhalb des Bielersees (Nr. 1 und 2), unterhalb des Kraftwerkes Flumenthal (Nr. 14 und 15), unterhalb der Murgmündung (Nr. 24) und unterhalb des Wehrs des Kraftwerkes Beznau bei Böttstein (Nr. 46). An allen anderen Stellen wurde das ökologische Ziel knapp nicht erfüllt oder nicht erfüllt. Dies ist wiederum ein Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die Wasserqualität für Fliessgewässer (GSchV, Anhang 2) vermutlich ebenfalls nicht eingehalten werden. Als Ursache für diesen knapp bis nicht genügenden Zustand kommen die hohen Mengen an eingeleitetem gereinigten Abwasser in Frage, deren negativen Auswirkungen in Staubereichen erkennbar stärker ist als in Fliessstrecken. Die schlechtesten Verhältnisse indizierten die Kieselalgen an den Stellen Nr (ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil), Nr. 36 (Bünz, ca. 50 m oberhalb Mündung in die ) und besonders bei Nr (ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg). Biologisch indizierte Wasserqualität des gesamten verlaufs Seit 1990 wurde die vom Haslital bis zur Mündung in den Rhein mehrmals abschnittsweise untersucht, wobei ein Grossteil der Untersuchungen im Kanton Bern durchgeführt wurden. So liegen von insgesamt 222 entnommenen Kieselalgen-Aufwuchsproben die Resultate von 174 Proben vor. Mit den vorliegenden benthosbiologischen Untersuchungen im Herbst 2001 und Frühling 2002, welche im Unterlauf der entnommen wurden, liegen nun auch Resultate und Erkenntnisse für den solothurnischen und 5

6 aargauischen lauf vor. Damit können nun erstmals, basierend auf den Kieselalgen, über den gesamten lauf aktuelle Aussagen gemacht werden. Der lauf ist damit gut dokumentiert. Wissenslücken bestehen nur noch in den Flussabschnitten um die Städte Solothurn und Aarau. Aufgrund der oberhalb und unterhalb dieser Bereiche festgestellten Zustände kann aber angenommen werden, dass in diesen Flussstrecken der biologisch indizierte Zustand ähnlich sein dürfte. Über den gesamten verlauf hinweg, also von der Quellregion im Haslital bis zur Mündung in den Rhein indizieren 7 % (= 12 Proben) aller seit 1990 entnommenen Proben den biologischen Zustand 'sehr gut' und 63 % (110 Proben) den Zustand 'gut' auf. An diesen Stellen ist das gesetzlich vorgegebene ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) erfüllt. Die restlichen 52 Proben (30 %) wiesen den Zustand 'mässig' oder 'unbefriedigend' auf und erfüllen damit die ökologischen Ziele knapp nicht respektive nicht. Die Zustandsklasse 'schlecht' trat in der nirgends und zu keinem Zeitpunkt auf. Die geographische Verteilung des mittels Kieselalgen indizierten biologischen Zustandes zeigt, dass die im Oberlauf bis zum Bielersee bis auf eine Ausnahme durchwegs sehr gute bis gute Zustände aufweist (Abb. 17). Das ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) wird hier erfüllt. Erst unterhalb des Bielersees traten mehrheitlich mässig gute Zustände auf, welche das ökologische Ziel nicht mehr erfüllen. 6

7 Biel Unter suchungsstel l en 3 Probentransekte von links nach rechts 1 Uferstelle 7 6 Biel a 20b Gesamtbewertung und Zielerfüllungsgrad Ökologisches Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) sehr gut GSchV sehr gut erfüllt gut GSchV gut erfüllt mässig GSchV knapp nicht erfüllt unbefriedigend GSchV nicht erfüllt schlecht GSchV nicht erfüllt Abb. I. Biologisch indizierte Wasserqualität (Gesamtbewertung). Mittels Kieselalgen erhaltene Bewertung der 11 Transektstellen sowie den zusätzlichen 21 Uferstellen, welche im Rahmen des benthosbiologischen Untersuchungsprogrammes (Bielersee bis Mündung in den Rhein) bezüglich Kieselalgen beprobt wurden. Kartenhintergrund erstellt durch Hydra Konstanz (siehe Hydra 2003). 7

8 1 Einleitung, Problemstellung Im Rahmen des benthosbiologischen Untersuchungsprogrammes (Bielersee bis Mündung in den Rhein), welche das Büro Hydra Konstanz/Öschelbronn im Auftrag der Gewässerschutzfachstellen der Kantone Bern, Solothurn und Aargau durchführten, wurden an 11 Transekt- und an 21 Uferstellen insgesamt 116 Kieselalgenproben entnommen. Die Transektstellen wurden zweimal (Herbst 2001 und Frühjahr 2002) und die Uferstellen einmal (2002) beprobt. Aufgrund einer Auswahl von 68 Kieselalgenproben soll die biologisch indizierte Wasserqualität bestimmt werden. Die Firma AquaPlus erhielt den Auftrag die 11 Transektstellen (Serie Herbst 2001, 47 Proben) sowie die 21 Uferstellen (21 Proben) zu bearbeiten. Neben dem vorliegenden Bericht wurden dem Auftraggeber der Bericht als pdf-file und die Ergebnisse als Excelfile abgegeben und dem Kanton Bern pro Probe ein Kieselalgenpräparat zugestellt. 2 Untersuchungsgebiet, Untersuchungsprogramm und Methoden Das Untersuchungsgebiet mit den Untersuchungsstellen ist in Abbildung 1 (Überblick) dargestellt. In derselben Abbildung befinden sich die entlang der vorhandenen Kläranlagen, klassiert nach der Ausbaugrösse und für jeden Abschnitt zwischen den Transektstellen die aufsummierte Menge an Abwasser (Einwohnergleichwerte), die den Kläranlagen entlang der zugeführt werden (Abbildung aus Hydra 2003). Weitere Details zu den einzelnen Transektstellen und den Uferstellen können dem Bericht der Hydra (2003) entnommen werden. In Tabelle 1 sind die Untersuchungsstellen gewässerökologisch charakterisiert und in Tabelle 2 mit Probenahmedatum, Koordinaten und Meereshöhe aufgelistet. Gemäss Hydra (2003) weist die unterhalb des Bielersees einen weitgehend anthropogen geprägten Charakter auf. So sind ungefähr 70 % der gesamten Fliessstrecke von rund 125 km (Bielersee bis Mündung in den Rhein) staubeeinflusst, rund 20 % Restwasserstrecken und nur rund 10 % unbeeinträchtigt, d.h. freifliessend mit vollem Abfluss. In natürlich/naturnahen bis höchstens gering beeinträchtigten Fliessstrecken befinden sich die Transektstellen Nr. 4 (Wynau), Nr. 5 (Aarburg), Nr. 9 (Brugg) und Nr. 10 (Stilli). In einem Staubereich befinden sich die Transektstellen Nr. 1 (Nidau), Nr. 2 (Arch) und Nr. 3 (Wangen) und in einer Restwasserstrecke sind die Transektstellen Nr. 7 (Winznau) und Nr. 8 (Umiker- Schachen). Bezüglich der Einleitung von gereinigtem Abwasser verweisen wir auf den Bericht der Hydra (2003), in welchem die Standorte sämtlicher relevanter Abwasserreinigungsanlagen mitsamt der Ausbaugrösse aufgeführt sind. Im Abschnitt Bielersee bis Mündung in den Rhein werden direkt in die total insgesamt mindestens rund 2.3 Millionen Einwohnergleichwerte eingeleitet (Abb. 1). 8

9 Feldarbeit Die Art und Weise der Probeentnahme ist aus Tabelle 2 ersichtlich. So wurden Proben, die in der Stellenbezeichnungen ein 'T' enthalten, mittels Taucher entnommen, die restlichen Proben konnten vom Ufer aus geholt werden. An allen 68 Stellen wurde für die Kieselalgenuntersuchung von mehreren Steinen je eine gleich grosse Aufwuchsfläche abgekratzt und in einem Gefäss gemischt (abgeändert nach Douglas 1958; Abkratzfläche je 9.6 cm 2 ) und mit Formaldehyd fixiert. Diese Mischproben gelangten schliesslich zur Aufbereitung und Auswertung ins Labor. Laborarbeit Die Laborarbeit (Säurepräparation) und die Auswertung der Kieselalgen werden in Anhang A beschrieben. Es wurden alle 116 entnommen Proben präpariert und davon Präparate hergestellt. Ausgezählt wurden 68 Proben, nämlich die 1. Serie der Transektstellen (Herbst 2001) und die 21 Uferproben (2002). Die restlichen 48 Proben der 2. Serie der Transektstellen (Frühling 2002) wurden nicht ausgwertet. Auswertung Im Bericht werden im wesentlichen die biologisch indizierte Wasserqualität mittels BUWAL Modul Kieselalgen (DI-CH, nach BUWAL (2000)) und der Differentialartenanalyse (Güteklasse, nach Krammer & Lange-Bertalot (1986)) ermittelt. Der Diatomeenindex der Schweiz (DI-CH) steht in einem statistischen Zusammenhang zu einer Auswahl von chemischen Belastungsanzeigern. Er weist 4 Zustandsklassen auf (Methodenbeschrieb siehe Anhang A). Der DI-CH wird angewendet, obwohl er aus Daten von grösstenteils kleineren und mittleren Fliessgewässern gebildet (geeicht) wurde und damit grössere Flüsse weniger berücksichtigt wurden. Die Differentialartenanalyse bewertet die Saprobie (organische Belastung) eines Gewässers, quantifiziert mit einer Güteklasse (Methodenbeschrieb siehe Anhang A). Wei- Untersuchungsstelle Transektstelle 1 Transektstelle 2 Transektstelle 3 Transektstelle 4 Transektstelle 5 Transektstelle 6 Transektstelle 7 Transektstelle 8 Transektstelle 9 Ortschaft Nidau Arch Wangen Wynau Aarburg Olten Winznau Umiker-Schachen Brugg Seeabfluss* Staubereich* freifliessend voller Abfluss Restwasser* kanalisiert Ufer hart verbaut* Ufer mässig verbaut* Ufer nicht verbaut 1) 2) x x x 1) 3) x x 4) x x x x x x x 10) x 5) x x 5) x 6) x 8) x x Tab. 1. Gewässerökologische Charakterisierung der untersuchten 11 -Transektstellen. Angaben aus Hydra (2003). * Ergänzungen / Präzisierungen 1) Bielersee 2) Stauwehr Port 3) Kraftwerk Flumenthal 4) Kraftwerk Bannwil 5) Kraftwerk Gösgen (Wehr Winznau) 6) Kraftwerk Wildegg-Brugg 7) Klingnauer Stausee (Kraftwerk Klingnau) 8) Konzessionsgrenze Kraftwerk Beznau bei Brücke Stilli 9) Konzessionsgrenze Kraftwerk Albbruck- Dogern bei Brücke Koblenz 10) bei Aarburg links Ufermauer, rechts Steilufer 11) bei Stilli nur kurze Strecken mit harter Verbauung, sonst nicht verbaut. Transektstelle 10 Stilli (x) 8) x 11) x x zutreffend Transektstelle 11 Felsenau 7) 9) x x (x) beinahe zutreffend 9

10 tere Auswertungen befinden sich in der Zählliste (Anhang B), werden im Bericht aber nicht besprochen. Bewertung Mit Hilfe der Kieselalgen soll grundsätzlich das ökologische Ziel gemäss Anhang 1 der Gewässerschutzverordnung überprüft werden (Anhang 1, Art. 1 Abs. 1 GSchV). Diese Zielsetzung lautet: Die Lebensgemeinschaften von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen oberirdischer Gewässer und der von ihnen beeinflussten Umgebung sollen: a)... b) eine Vielfalt und eine Häufigkeit der Arten aufweisen, die typisch sind für nicht oder nur schwach belastete Gewässer des jeweiligen Gewässertyps. Die Prüfung dieser Zielsetzung erfolgt nach dem unten aufgeführten Vorgehen. Da innerhalb einer Kieselalgenprobe die einzelnen Klassierungen voneinander abweichen können, ist im Normalfall für die 5- teilige Gesamtbewertung (sehr gut, gut, mässig, unbefriedigend, schlecht) und den Zielerfüllungsgrad (sehr gut erfüllt, gut erfüllt, knapp nicht erfüllt, nicht erfüllt) diejenige Klassierung massgebend, welche die schlechteste Zustandsklasse indiziert. Bestimmung Analysen Klassierung Bewertung Zählung Indexe Zustandsklasse Gesetz Kieselalgen (Rohdaten / Zählliste) DI-CH Differentialartenanalyse Taxazahl Kommentar nach BUWAL Modul Kieselalgen (Stufe F) (Zustandsklassen) Güteklasse (Saprobie) von I bis IV in Anlehnung an den gesamtschweizerischen Durchschnitt für Fliessgewässer auffällige Taxa Erfüllen des ökologischen Zieles gemäss GSchV Anhang 1 DI-CH Güteklasse Taxazahl Kommentar Gesamtbewertung von 1.0 bis I I (I-II) keine sehr gut sehr gut 3.5 von >3.5 I-II I-II (II) 40 von <40 Klassierung möglich sehr gut gut bis 4.5 von >4.5 II II (II-III) bis 10 <10 Beizug bei der gut mässig bis 5.0 von > 5.0 bis 5.5 II-III III Bewertung von Fall mässig unbefriedigend von >5.5 bis 8.0 III-IV IV zu Fall schlecht schlecht GSchV Anhang 1 sehr gut erfüllt sehr gut erfüllt sehr gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt nicht erfüllt nicht erfüllt nicht erfüllt 10

11 37'500 EGW 0 EGW 0 EGW 1 Abb. 1. Übersichtskarte mit den 11 Transektstellen sowie den zusätzlichen 21 Uferstellen, welche im Rahmen des benthosbiologischen Untersuchungsprogrammes (Bielersee bis Mündung in den Rhein) bezüglich Kieselalgen beprobt wurden. Die roten Striche markieren die Transektstellengrenzen. EGW = Einwohnergleichwerte, d.h. pro Transektabschnitt aufsummierte Menge Abwasser, die den Kläranlagen entlang der zugeführt wird. Kartenhintergrund erstellt durch Hydra Konstanz (siehe Hydra 2003). 280'000 EGW '000 EGW 6'600 EGW 495'000 EGW 410' EGW 140'000 EGW 4 625'000 EGW 1 Uferstelle 2 Biel Biel

12 Tab. 2a. Zusammenstellung der untersuchten 11 -Transektstellen. Stellenbezeichnungen die ein 'T' beinhalten, wurden mittels Taucher entnommen. U = Ufer, S = Seite, li = links, mi = Mitte, re = rechts. Gewässername Stellenbezeichnung Probenahmedatum Koordinaten Meereshöhe Nr. 1, Nidau, U li Nr. 1, Nidau, T mi Nr. 2, Arch, U li Nr. 2, Arch, T li Nr. 2, Arch, T mi Nr. 2, Arch, T re Nr. 2, Arch, U re Nr. 3, Wangen, U li Nr. 3, Wangen, T li Nr. 3, Wangen, T mi Nr. 3, Wangen, T re Nr. 3, Wangen, U re Nr. 4, Wynau, U li Nr. 4, Wynau, S Nr. 4, Wynau, S Nr. 4, Wynau, U re Nr. 5, Aarburg, U li Nr. 5, Aarburg, S Nr. 5, Aarburg, U re Nr. 6, Olten, U li Nr. 6, Olten, T li Nr. 6, Olten, T mi Nr. 6, Olten, T re Nr. 6, Olten, U re Nr. 7, Winznau, U li Nr. 7, Winznau, S Nr. 7, Winznau, S Nr. 8, Wildegg-Brugg, S Nr. 8, Wildegg-Brugg, S Nr. 8, Wildegg-Brugg, S Nr. 8, Wildegg-Brugg, U re1 (8.3) Nr. 8, Wildegg-Brugg, U re1 (8.5) Nr. 9, Brugg, U li Nr. 9, Brugg, T li Nr. 9, Brugg, T mi Nr. 9, Brugg, T re Nr. 9, Brugg, U re Nr. 10, Stilli, U li Nr. 10, Stilli, T li Nr. 10, Stilli, T mi Nr. 10, Stilli, T re Nr. 10, Stilli, U re Nr. 11, Felsenau, U li Nr. 11, Felsenau, T li Nr. 11, Felsenau, T mi Nr. 11, Felsenau, T re Nr. 11, Felsenau, U re ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '

13 Tab. 2b. Zusammenstellung der untersuchten 21 Uferstellen (20 Stellen in der und 1 Stelle in der Bünz). Gewässername Nr. Stellenbezeichnung Probenahmedatum Koordinaten Meereshöhe 1 2 Port, Nidau-Büren-Kanal, rechtes Ufer Brügg, Nidau-Büren- Kanal linkes Ufer, unterhalb ARA Biel 6 7 Grenchen, linkes Ufer, oberhalb ARA Grenchen, linkes Ufer, unterhalb ARA 14 Flumenthal, linkes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal 15 Flumenthal, rechtes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal 16 Flumenthal, linkes Ufer, oberhalb ARA Flumenthal 20a Bannwil, Stalten, linkes Ufer, 150 m ob Auslauf TELA 20b Bannwil, Schürhof, linkes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA 21 Aarwangen, rechtes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA 22 Wynau, Ägerten, rechtes Ufer, oberhalb Murgmündung 24 Murgenthal, rechtes Ufer, unterhalb Murgmündung / ARA Region Murg 25 Murgenthal, Rank, rechtes Ufer 26 Fulenbach, linkes Ufer, unterhalb ARA Fulenbach 35.1 Rupperswil, ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil 35.2 Rupperswil, ca. 100 m unterhalb ARA Rupperswil 36.1 Wildegg, ca. 30 m oberhalb ARA Lenzburg 36.2 Wildegg, ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg 36.3 Wildegg, ca. 100 m unterhalb ARA Lenzburg Bünz 36 Wildegg, ca. 50 m oberhalb Mündung in 46 Böttstein, Beznau, unterhalb Wehr ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' ' '

14 3 Resultate und Diskussion Die Resultate der Bestimmungen und Zählungen der Kieselalgen sowie die dem Bericht zugrundeliegenden Auswertungen befinden sich in Anhang B (68 Zähllisten). Für jede Untersuchungsstelle sind folgende Angaben und Auswertungen aufgeführt: - der Gewässername, die Stellenbezeichnung, das Probenahmedatum, - die Taxaliste mit den relativen Häufigkeiten (rh), - die totale Anzahl gezählter Schalen (= 100%), - die Taxazahl, - die Diversität nach Shannon & Weaver (1949), - der prozentuale Anteil aller Taxa mit Bestimmungsschwierigkeiten, - der prozentuale Anteil aller planktischen Taxa, - den BUWAL-Index DI-CH (BUWAL 2000, Version vom 4. Januar 2002), - die Anteile pro Differentialartengruppen sowie die daraus abgeleitete Güteklasse, - die Summe der sauerstoffbeeinflussten Kieselalgenarten, - der deutsche Trophieindex nach Schmedtje et al. (1998), - der österreichische Saprobieindex nach Rott et al. (1997). In den Tabellen 3 bis 6 befinden sich für jede Untersuchungsstelle die wichtigsten Resultate. Sie dienen als Grundlage für die Gesamtbewertung und die Angabe des Zielerfüllungsgrades (ökologisches Ziel gemäss GSchV Anhang 1). Das Vorgehen dazu ist in Kapitel 2 im Abschnitt 'Bewertung' aufgeführt. Die Resultate werden in den Kapiteln 3.1 (Transektstellen) und 3.2 (Uferstellen) hinsichtlich der Artenvielfalt, dem Anteil planktischer Arten, der Differentialartenanalyse (Differentialartengruppen, Lebensgemeinschaft), dem DI-CH und artspezifischen Bemerkungen besprochen. Es gilt dabei zu bemerken, dass die Einzelklassierungen durchaus voneinander abweichen können. Die darauf basierende Gesamtbewertung jeder Stelle wird mit einem blau hervorgehobenen Fazit verbal angegeben. 14

15 Tab. 3: Zusammenstellung der Taxazahlen, der prozentualen Anteile der Differentialartengruppen sowie des DI-CH (Index gemäss BUWAL Modul Kieselalgen) an den 11 -Transektstellen. Differentialartengruppen: hs = hypersensible, hs-s = hypersensible bis sensible, s = sensible, s-t = sensible bis tolerante, t = tolerante, r = resistente und nd = nicht definierte Arten. Die farbig hinterlegten Flächen kennzeichnen pro Untersuchungsstelle die Taxazahl von >40 oder <20 Taxa, die dominierenden Differentialartengruppen mit Anteilen von 10% und die Zustandsklasse gemäss DI-CH (blau = unbelastet bis gering belastet, grün = schwach belastet, gelb = deutlich belastet, rot = stark bis sehr stark belastet). Gewässer, Stellenbezeichung Kriterien für die Farbgebung Taxazahl hs hs-s s s-t t r Differentialartengruppen [%] nd 40 Dominierende Differentialartengruppe <20 10% 10% 10% 10% 10% 10% DI-CH Bewertung Index Qualität 1-<3.5 >4.5-<5.5 >3.5-<4.5 >5.5-8 /Nr. 1, Nidau, U li /Nr. 1, Nidau, T mi /Nr. 2, Arch, U li /Nr. 2, Arch, T li /Nr. 2, Arch, T mi /Nr. 2, Arch, T re /Nr. 2, Arch, U re2 /Nr. 3, Wangen, U li1 /Nr. 3, Wangen, T li /Nr. 3, Wangen, T mi /Nr. 3, Wangen, T re /Nr. 3, Wangen, U re1 /Nr. 4, Wynau, U li /Nr. 4, Wynau, S3 /Nr. 4, Wynau, S4 /Nr. 4, Wynau, U re /Nr. 5, Aarburg, U li1 /Nr. 5, Aarburg, S2 /Nr. 5, Aarburg, U re /Nr. 6, Olten, U li /Nr. 6, Olten, T li /Nr. 6, Olten, T mi /Nr. 6, Olten, T re /Nr. 6, Olten, U re /Nr. 7, Winznau, U li /Nr. 7, Winznau, S1 /Nr. 7, Winznau, S2 /Nr. 8, Umiker Schachen, S1 /Nr. 8, Umiker Schachen, S3 /Nr. 8, Umiker Schachen, S4 /Nr. 8, Umiker Schachen, U re1 (8_3) /Nr. 8, Umiker Schachen, U re1 (8_5) /Nr. 9, Brugg, U li /Nr. 9, Brugg, T li /Nr. 9, Brugg, T mi /Nr. 9, Brugg, T re /Nr. 9, Brugg, U re /Nr. 10, Stilli, U li /Nr. 10, Stilli, T li /Nr. 10, Stilli, T mi /Nr. 10, Stilli, T re /Nr. 10, Stilli, U re /Nr. 11, Felsenau, U li /Nr. 11, Felsenau, T li /Nr. 11, Felsenau, T mi /Nr. 11, Felsenau, T re /Nr. 11, Felsenau, U re

16 Tab. 4: Zusammenstellung der mittels Kieselalgen erhaltenen Klassierungen an den 11 -Transektstellen gemäss DI-CH (BUWAL-Modul Kieselalgen), der Differentialartenanalyse (Güteklasse, organische Verunreinigung), der Taxazahl und eines verbalen Kommentares sowie der Gesamtbewertung und des gesetzlichen Zielerfüllungsgrades (Prüfung des Anhang 1 GSchV). Verfahren und Methodenbeschrieb siehe Kapitel 2 im Abschnitt 'Bewertungen'. In der Spalte 'Kommentar' wird die dominerende Differentialartengruppe (>50% Anteil) oder eine andere auffällige Organismengruppe erwähnt. Untersuchungsstelle Gewässer, Stellenbezeichnung DI-CH Index Diff.analyse Güteklasse Taxa Zahl Kommentar verbal Gesamtbewertung Zustandsklasse Gesetz GSchV Anhang 1 /Nr. 1, Nidau, U li /Nr. 1, Nidau, T mi /Nr. 2, Arch, U li /Nr. 2, Arch, T li /Nr. 2, Arch, T mi /Nr. 2, Arch, T re /Nr. 2, Arch, U re2 /Nr. 3, Wangen, U li1 /Nr. 3, Wangen, T li /Nr. 3, Wangen, T mi /Nr. 3, Wangen, T re /Nr. 3, Wangen, U re1 /Nr. 4, Wynau, U li /Nr. 4, Wynau, S3 /Nr. 4, Wynau, S4 /Nr. 4, Wynau, U re /Nr. 5, Aarburg, U li1 /Nr. 5, Aarburg, S2 /Nr. 5, Aarburg, U re /Nr. 6, Olten, U li /Nr. 6, Olten, T li /Nr. 6, Olten, T mi /Nr. 6, Olten, T re /Nr. 6, Olten, U re /Nr. 7, Winznau, U li /Nr. 7, Winznau, S1 /Nr. 7, Winznau, S2 /Nr. 8, Umiker S., S1 /Nr. 8, Umiker S., S3 /Nr. 8, Umiker S., S4 /Nr. 8, Umiker S., U re1 (8_3) /Nr. 8, Umiker S., U re1 (8_5) /Nr. 9, Brugg, U li /Nr. 9, Brugg, T li /Nr. 9, Brugg, T mi /Nr. 9, Brugg, T re /Nr. 9, Brugg, U re /Nr. 10, Stilli, U li /Nr. 10, Stilli, T li /Nr. 10, Stilli, T mi /Nr. 10, Stilli, T re /Nr. 10, Stilli, U re /Nr. 11, Felsenau, U li /Nr. 11, Felsenau, T li /Nr. 11, Felsenau, T mi /Nr. 11, Felsenau, T re /Nr. 11, Felsenau, U re 3.2 I-II I-II II 4.2 II (II-III) 3.9 II (II-III) 3.8 II (II-III) 3.7 II 4.4 II (II-III) 4.7 II (II-III) 4.2 II (II-III) 4.6 II (II-III) 4.3 II (II-III) 3.9 II 3.5 II 3.9 II 3.6 II 4.2 II (II-III) 3.9 II (II-III) 3.9 II (II-III) 4.0 II (II-III) 3.4 II 3.2 II 4.4 II (II-III) 3.9 II (II-III) 3.4 II 3.8 II 3.7 II 3.9 II 4.1 II (II-III) 4.2 II (II-III) 3.6 II 4.2 II (II-III) 4.0 II (II-III) 3.1 II 3.5 II 4.3 II (II-III) 4.2 II (II-III) 4.4 II 4.1 II (II-III) 3.7 II 3.7 II 3.7 II 5.3 II (II-III) 4.1 II (II-III) 4.6 II (II-III) 4.6 II (II-III) 4.3 II (II-III) 53 Plankter Plankter sensible 36 sensible-tol. 34 sensible 52 sensible 36 sensible 59 resistente 45 resistente 26 sensible-tol. 32 sensible 46 sensible 38 sensible 29 sensible 31 sensible 25 sensible 20 sensible 29 sensible 37 tolerante 48 sensible 21 sensible 18 sensible 19 sensible 47 sensible 14 sensible 33 sensible 26 sensible 31 sensible 31 tolerante 37 tolerante 28 sensible 50 tolerante 34 tolerante 14 sensible 26 sensible 32 resistente 33 sensible-tol. 45 sensible 36 sensible 41 sensible 41 sensible 35 sensible 22 resistente 17 sensible 22 sensible 39 sensible 32 sensible sehr gut gut gut mässig mässig mässig gut mässig mässig mässig mässig mässig gut gut gut gut mässig mässig mässig mässig gut gut mässig mässig gut gut gut gut mässig mässig gut mässig mässig gut gut mässig mässig gut mässig gut gut gut unbefriedigend mässig mässig mässig mässig sehr gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt gut erfüllt gut erfüllt gut erfüllt nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt knapp nicht erfüllt 16

17 Tab. 5: Zusammenstellung der Taxazahlen, der prozentualen Anteile der Differentialartengruppen sowie des DI-CH (Index gemäss BUWAL Modul Kieselalgen) an den 21 Uferstellen. Differentialartengruppen: hs = hypersensible, hs-s = hypersensible bis sensible, s = sensible, s-t = sensible bis tolerante, t = tolerante, r = resistente und nd = nicht definierte Arten. Die farbig hinterlegten Flächen kennzeichnen pro Untersuchungsstelle die Taxazahl von >40 oder <20 Taxa, die dominierenden Differentialartengruppen mit Anteilen von 10% und die Zustandsklasse gemäss DI-CH (blau = unbelastet bis gering belastet, grün = schwach belastet, gelb = deutlich belastet, rot = stark bis sehr stark belastet). Gewässer, Stellenbezeichnung Kriterien für die Farbgebung Taxazahl hs hs-s s s-t t r Differentialartengruppen [%] nd 40 Dominierende Differentialartengruppe <20 10% 10% 10% 10% 10% 10% DI-CH Bewertung Index Qualität 1-<3.5 >4.5-<5.5 >3.5-<4.5 >5.5-8 Nr. 1 / /Port, Nidau-Büren-Kanal, rechtes Ufer Nr. 2 / /Brügg, Nidau-Büren-Kanal linkes Ufer, unterhalb ARA Biel Nr. 6 / /Grenchen, linkes Ufer, oberhalb ARA Nr. 7 / /Grenchen, linkes Ufer, unterhalb ARA Nr. 14 / /Flumenthal, linkes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 15 / /Flumenthal, rechtes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 16 / /Flumenthal, linkes Ufer, oberhalb ARA Flumenthal Nr. 20a / /Bannwil, Stalten, linkes Ufer, 150 m ob Auslauf TELA Nr. 20b / /Bannwil, Schürhof, linkes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 21 / /Aarwangen, rechtes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 22 / /Wynau, Ägerten, rechtes Ufer, oberhalb Murgmündung Nr. 24 / /Murgenthal, rechtes Ufer, unterhalb Murgmündung / ARA Region Murg Nr. 25 / /Murgenthal, Rank, rechtes Ufer Nr. 26 / /Fulenbach, linkes Ufer, unterhalb ARA Fulenbach Nr / /Rupperswil, ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil Nr / /Rupperswil, ca. 100 m unterhalb ARA Rupperswil Nr / /Wildegg, ca. 30 m oberhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 100 m unterhalb ARA Lenzburg Nr. 36 / Bünz/Wildegg, ca. 50 m oberhalb Mündung in Nr. 46 / /Böttstein, Beznau, unterhalb Wehr

18 Tab. 6: Zusammenstellung der mittels Kieselalgen erhaltenen Bewertungen an den 21 Uferstellen gemäss DI-CH (BUWAL-Modul Kieselalgen), der Differentialartenanalyse (Güteklasse, organische Verunreinigung), der Taxazahl und eines verbalen Kommentares sowie der Gesamtbewertung und des gesetzlichen Zielerfüllungsgrades (Prüfung des Anhang 1 GSchV). Verfahren und Methodenbeschrieb siehe Kapitel 2 im Abschnitt 'Bewertungen'. In der Spalte 'Kommentar' wird die dominerende Differentialartengruppe (>50% Anteil) oder eine andere auffällige Organismengruppe erwähnt. Untersuchungsstelle Gewässer, Stellenbezeichnung DI-CH Index Diff.analyse Güteklasse Taxa Zahl Kommentar verbal Gesamtbewertung Zustandsklasse Gesetz GSchV Anhang I-II (II) II II (II-III) 3.9 II (II-III) 3.2 I-II 2.9 I-II 3.8 II (II-III) 4.1 II (II-III) 3.3 II (II-III) 3.4 II (II-III) 3.8 II (II-III) 3.2 II 4.1 II (II-III) 3.7 II (II-III) 4.7 II (II-III) 4.3 II (II-III) 4.3 II (II-III) 5.2 II (II-III) 4.0 II (II-III) 4.7 II (II-III) 3.5 II 44 Plankter Plankter tolerante tolerante Nr. 1 / /Port, Nidau-Büren-Kanal, rechtes Ufer Nr. 2 / /Brügg, Nidau-Büren- Kanal linkes Ufer, unterhalb ARA Biel Nr. 6 / /Grenchen, linkes Ufer, oberhalb ARA Nr. 7 / /Grenchen, linkes Ufer, unterhalb ARA Nr. 14 / /Flumenthal, linkes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 15 / /Flumenthal, rechtes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 16 / /Flumenthal, linkes Ufer, oberhalb ARA Flumenthal Nr. 20a / /Bannwil, Stalten, linkes Ufer, 150 m ob Auslauf TELA Nr. 20b / /Bannwil, Schürhof, linkes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 21 / /Aarwangen, rechtes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 22 / /Wynau, Ägerten, rechtes Ufer, oberhalb Murgmündung Nr. 24 / /Murgenthal, rechtes Ufer, unterhalb Murgmündung / ARA Region Murg Nr. 25 / /Murgenthal, Rank, rechtes Ufer Nr. 26 / /Fulenbach, linkes Ufer, unterhalb ARA Fulenbach Nr / /Rupperswil, ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil Nr / /Rupperswil, ca. 100 m unterhalb ARA Rupperswil Nr / /Wildegg, ca. 30 m oberhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 100 m unterhalb ARA Lenzburg Nr. 36 / Bünz/Wildegg, ca. 50 m oberhalb Mündung in Nr. 46 / /Böttstein, Beznau, unterhalb Wehr hypersensible hypersensible tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible bis tolerante resistente sensible bis tolerante sensible bis tolerante sensible gut gut erfüllt gut mässig gut erfüllt knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt gut gut erfüllt gut gut erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt gut gut erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt unbefriedigend nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt mässig knapp nicht erfüllt gut gut erfüllt 18

19 3.1 Transektstellen Transekt Nr. 1 (Nidau, 2 Proben) Das Transekt Nr. 1 (Nidau) liegt ca. 300 m unterhalb des Bielersees im Staubereich des Stauwehr Port. Die wird hier als Nidau-Büren-Kanal bezeichnet. Das Gewässer ist trapezförmig hart verbaut. Die Ufer sind durch Bootsliegeplätze genutzt. Die Kieselalgenproben wurden an 2 Stellen entnommen (Ufer links [0.5 m tief], Taucher Mitte [bis 8.5 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war im Uferbereich gering ( m/s) und an den Tauchstellen mittel (0.3 bis 0.5 m/s). Oberhalb der Transektstelle 1 gelangen keine Abwässer in die. Die Nähe zum Bielersee zeigt sich in den Kieselalgen-Lebensgemeinschaften sowohl in der grossen Artenvielfalt (> 50 Taxa) wie auch im hohen Anteil an planktischen Arten. Beides ist typisch für Seeausflüsse. Während die Uferstelle 14.2 % Plankteranteil aufwies waren es in der Transektmitte 24.2 %, also rund ein Viertel aller Individuen. Die in den beiden Proben vorhandenen planktischen Arten waren im wesentlichen Cyclotella cyclopuncta und C. ocellata. Andere Arten der Gattungen Asterionella, Fragilaria und Stephanodiscus traten nur mit geringen Anteilen auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird geprägt durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %). Dominierend waren neben der planktischen Art Cyclotella cyclopuncta die Aufwuchsarten Achnanthes minutissima, Amphora pediculus und Nitzschia dissipata. Diese Aufwuchstaxa kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die an der Transektstelle 1 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche aber organisch höchstens gering belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 2). Bemerkenswert ist der für den Unterlauf der (Abschnitt Bielersee bis Mündung in den Rhein) beachtlich hohe Anteil an gegenüber organischen Belastungen hypersensiblen Arten. Auch dies ein Effekt des mesotrophen Bielersees (GSA 2003). Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an der Transektstelle 1 die Güteklasse I-II (gering belastet). Der DI-CH indiziert an der Transektstelle Ufer links mit einem DI-CH von 3.2 noch die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet) und an der Transektstelle Taucher Mitte mit einem DI-CH von 3.6 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 3). Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die bei Nidau erfüllt an den beiden Transektstellen (Transekt 1) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut (Taucher Mitte) und sehr gut (Ufer links). 19

20 Transekt Nr. 2 (Arch, 5 Proben) Das Transekt Nr. 2 (Arch) liegt bei Arch zwischen Grenchen und Solothurn im Staubereich des Kraftwerkes Flumenthal. Infolge des geringen Gefälles ist die Sedimentation sehr gross. Die weist in diesem Abschnitt einen leicht geschwungenen Verlauf und hart verbaute Ufer auf. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [0.5 m tief], Taucher links [bis 3 m tief], Taucher Mitte [5.9-7 m tief], Taucher rechts [ m tief], Ufer rechts 2 [0.3 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war mit Ausnahme der Flussmitte gering ( m/s). In der Flussmitte war die Strömungsgeschwindigkeit mittel (0.3 m/s). Im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 1 und 2 mündet als wichtigen Zufluss die Alte in die. Zudem gelangen in diesem Abschnitt die gereinigten Abwässer der Kläranlagen Brügg, Safnern und Lyss (via Alte ) in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 280'000 Einwohnergleichwerte (EGW) zugeführt. Trotz schon beachtlicher Distanz zum Bielersee war aufgrund der vorgefundenen Kieselalgen-Lebensgemeinschaften noch eine beachtlich grosse Artenvielfalt (zwischen 34 und 52 Taxa) und auch ein erwähnenswerter Anteil an planktischen Arten von 1.1% bis 9.3% vorhanden. Beides ist wie bereits erwähnt typisch für Seeausflüsse. Die in den Proben vorhandenen planktischen Arten waren wie bereits bei Transekt Nr. 1 im wesentlichen Cyclotella cyclopuncta und C. ocellata. Andere Arten der Gattungen Asterionella, Fragilaria und Stephanodiscus traten nur mit geringen Anteilen auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wiederum geprägt durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %). Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten die Aufwuchsarten Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula und Nitzschia dissipata auf. Achnanthes atomus und Amphora pediculus nahmen an den tiefer gelegenen Transektstellen (Taucherproben) höhere Anteile ein, als an den seichteren Uferstellen. Die erwähnten Aufwuchstaxa kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die an der Transektstelle 2 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis höchstens kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 2). Im Vergleich zum Transekt Nr. 1 nahm aber der Anteil der hypersensiblen Arten deutlich ab und derjenige der sensiblen-toleranten Arten zu. Offenbar hat sich die biologisch indizierte Wasserqualität gegenüber der Transektstelle 1 verschlechtert. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an der Transektstelle 2 im Uferbereich die Güteklasse II (mässig belastet) und an den mittleren drei Transektstellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Die Verschlechterung der biologisch indizierten Wasserqualität dürfte in Zusammenhang mit dem eingeleiteten Abwasser stehen, deren Auswirkungen in langsam fliessendem Wasser (Staubereich, schlechtere Sauerstoffversorgung, stärkere Sedimentation, Verschlammung) stärker sein dürften als in einer Fliessstrecke. Der DI-CH indiziert an allen 5 Transektstellen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet), wobei an der Stelle Taucher links mit einem DI-CH-Wert von 4.2 der schlechteste Zustand festgestellt wurde (Abb. 2). 20

21 Auf Artniveau speziell erwähnenswert ist das Taxon Gomphoneis transsilvanica. Dieses Taxon trat an der Transektstelle Taucher rechts mit 0.5% Anteil auf. Es wurde unseres Wissens nach und gemäss unserer Datenbank in den letzten rund 15 Jahren in der Schweiz nie gefunden. Auch frühere Funde in der Schweiz sind uns nicht bekannt. Über die Verbreitung und Ökologie dieser Art ist in der europäischen Kieselalgenliteratur nur wenig vorhanden. Gemäss Krammer & Lange-Bertalot (1986) kommt sie heute im Plattensee und im Einzugsgebiet des Ochridasees vor. Dies sind Biotope mit ganz unterschiedlichen Wasserqualitäten (oligotropher und elektrolytärmerer Gebirgssee sowie eutrophierter und elektrolytreicher Steppensee). Möglicherweise hat aber die Art in der gar nicht gelebt, sondern wurde bloss z.b. im Gefieder von Zugvögeln oder mit dem Wind als tote Schalen eingeschleppt. Gesamtbewertung: Die bei Arch erfüllt an den beiden Uferstellen (Transekt 2) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. An den mittleren drei Transektstellen wird das ökologische Ziel jedoch knapp nicht erfüllt. Transekt Nr. 3 (Wangen, 5 Proben) Das Transekt Nr. 3 liegt bei Wangen und damit unterhalb von Solothurn im Staubereich des Kraftwerkes Bannwil. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [0.4 m tief], Taucher links [ m tief], Taucher Mitte [bis 5.9 m tief], Taucher rechts [2.5-5 m tief], Ufer rechts 2 [ m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war im Uferbreich gering ( 0.1 m/s) und in der Flussmitte mittel (bis 0.5 m/s). Im oberhalb liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 2 und 3 mündet als wichtigen Zufluss die Emme in die. Zudem gelangen in diesem Abschnitt die gereinigten Abwässer grosser Kläranlagen (z.b. Grenchen, Bellach, Zuchwil, Luterbach, Flumenthal und Papierfabrik Biberist (via Emme)) und kleineren Kläranlagen in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 625'000 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt war insbesondere an den beiden ufernahen Stellen sehr gross (46 und 59 Taxa). Diejenige in der Transektmitte (Taucher Mitte) war mit 26 Taxa vergleichsweise gering. Der Anteil an planktischen Arten betrug 0.6% bis 10.4%. In den Staubereichen der beiden Kraftwerke Flumenthal und Bannwil herrschen offenbar infolge geringer Strömung seeähnliche Verhältnisse, so dass sich die aus dem Bielersee stammenden planktischen Arten noch halten können. Die in den Proben vorhandenen planktischen Arten waren wie bereits bei den beiden oberhalb gelegenen Transektstellen Nr. 1 und Nr. 2 im wesentlichen Cyclotella cyclopuncta und C. ocellata. Andere Arten der Gattungen Asterionella, Fragilaria und Stephanodiscus traten nur mit sehr geringen Anteilen auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie flussaufwärts auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula goeppertiana und Nitzschia dissipata. Mit Ausnahme von Navicula goeppertiana kommen die erwähnten Aufwuchstaxa in 21

22 Transekte 1 (Nidau) und 2 (Arch) / U li 1 / T mi 2 / U li Relative Häufigkeit [%] 2 / T li 2 / T mi 2 / T re 2 / U re2 hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 2: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den Transektstellen 1 und 2. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 1 (Nidau) und 2 (Arch) / U li 1 / T mi 2 / U li 2 / T li 2 / T mi 2 / T re DI-CH [BUWAL-Index] 2 / U re2 unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 3: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den Transektstellen 1 und 2. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 22

23 sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die an der Transektstelle 3 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch (einige Arten bis stark) belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen und sensiblen-toleranten Arten dominieren (Abb. 4). Auffällig ist in den beiden linken Proben Ufer links (U li1) und Taucher links die gegenüber organischen Belastungen resistenten Taxa. Es handelt sich dabei um sehr gut bekannte Abwassertaxa, nämlich Fragilaria capucina var. vaucheriae, Navicula atomus, N. goeppertiana, N. gregaria, N. saprophila, N. veneta und Nitzschia palea. Sie wiesen zusammen einen etwas höheren Anteil als 10% auf. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse über das ganze Transekt hinweg die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet, Tab. 4). Damit hat sich die Situation gegenüber der Transektstelle Nr. 3 noch etwas verschlechtert. Im Vergleich zum flussaufwärtsgelegenen Abschnitt gelangt denn auch deutlich mehr gereinigtes Abwasser in die (Hydra 2003). Der DI-CH indiziert an 2 der 5 Transektstellen (Taucher links, Taucher rechts) die Zustandsklasse 3 (deutlich belastet), wobei an der Stelle Ufer links1 mit einem DI-CH-Wert von 4.4 die Zustandsklasse 3 nur knapp nicht erreicht wurde (Abb. 5). An den anderen Transektstellen wurde die Zustandsklasse 2 (schwach belastet) festgestellt. Somit genügen 2 der 5 Transektstellen nicht den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau speziell erwähnenswert sind neben den bereits aufgeführten Abwassertaxa das Taxon Navicula goeppertiana (höchster Anteil an der Stelle U li1: 11.4%). N. goeppertiana toleriert sehr hohe (auch industrielle) Belastungen und kommt unter erhöhten osmotischen Druckschwankungen vor, also z.b. an wechselfeuchten Standorten. Ihr ökologischer Schwerpunkt sind elektrolytreiche Gewässer (aber nicht Brackwasser). Dieses Taxon trat im vorliegenden Datensatz mit mehr als 1% Anteil nur noch an der Stelle Nr. 6 (Olten) Ufer links auf. Gesamtbewertung: Die bei Wangen erfüllt an allen fünf Transektstellen (Transekt 3) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. 23

24 Transekt Nr. 4 (Wynau, 4 Proben) Das Transekt Nr. 4 liegt bei Wynau in einer Fliessstrecke mit reicher Strukturierung und vielfältigen Strömungsverhältnissen. Die Kieselalgenproben wurden an 4 Stellen entnommen (Ufer links [0.5 m tief], S3 [0.8 m tief], S4 [ m tief], Ufer rechts [bis 0.7 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war je nach Standort ganz unterschiedlich (Ufer links und S3: bis 0.4 m/s, S4: bis 0.3 m/s und Ufer rechts: gering bis stehend). Im oberhalb liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 3 und 4 mündet als grösserer Zufluss die Önz in die. Zudem gelangen in diesem Abschnitt die gereinigten Abwässer der Kläranlagen Wangen, Bannwil und Aarwangen in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 140'000 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt war mit 25 bis 38 Taxa im Vergleich zu schweizerischen Fliessgewässern hoch. Im Vergleich zu den ersten drei Transektstellen war die Taxazahl aber erwartungsgemäss tiefer. Dies daher, weil die Arten, welche typisch sind für langsam fliessende Gewässer und Seeausflüsse (z. B. Plankter) von den reinen Fliessgewässerarten verdrängt wurden. Es kann somit geschlossen werden, dass die unterhalb des Bielersees oberhalb Wynau erstmals den reinen Fliessgewässertypus einnimmt. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wiederum durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Cocconeis placentula, Gomphonema olivaceum, Nitzschia dissipata und N. fonticola. Sie kommen als Aufwuchstaxa in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die an der Transektstelle 4 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 4). Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse über das ganze Transekt hinweg die Güteklasse II (mässig belastet, Tab. 4). Damit hat sich die Situation gegenüber der Transektstelle Nr. 3 wiederum etwas verbessert. Die im Vergleich zur Transektstelle 3 geringere Menge Abwasser, die in die oberhalb Wynau eingeleitet wird und die infolge des fliessenden Wassers besseren Sauerstoffverhältnisse (grössere Selbstreinigungsleistung) dürften wesentlich zur Verbesserung der biologisch indizierten Wasserqualität beigetragen haben. Der DI-CH indiziert an allen 4 Transektstellen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet). Somit genügen alle Transektstellen den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. Gesamtbewertung: Die bei Wynau erfüllt an allen vier Transektstellen (Transekt 4) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. 24

25 Transekte 3 (Wangen) und 4 (Wynau) / U li1 3 / T li 3 / T mi 3 / T re 3 / U re1 4 / U li1 Relative Häufigkeit [%] 4 / S3 4 / S4 4 / U re hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 4: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den Transektstellen 3 und 4. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 3 (Wangen) und 4 (Wynau) / U li1 3 / T li 3 / T mi 3 / T re 3 / U re1 4 / U li1 4 / S3 4 / S4 DI-CH [BUWAL-Index] 4 / U re unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 5: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den Transektstellen 3 und 4. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 25

26 Transekt Nr. 5 (Aarburg, 3 Proben) Das Transekt Nr. 5 liegt bei Aarburg in einer kurzen reich strukturierten Fliessstrecke mit Kiesbänken, Kiesinseln, Stellen mit Hinterwasser sowie freifliessenden Gleitstrecken (Schnellen, Riffles) und Kolken (Pools). Die Kieselalgenproben wurden an 3 Stellen entnommen (Ufer links1 [-0.8 m tief], S2 [0.3 m tief], Ufer rechts [0.3 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war an den beiden Uferstellen stark (bis 1 m/s) und an der Stelle S2 gering. Im oberhalb liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 4 und 5 münden als grössere Zuflüsse die Murg und die Wigger in die. Zudem gelangen in diesem Abschnitt die gereinigten Abwässer grosser Kläranlagen (Wynau (via Murg), Zofingen/Oftringen, Aarburg) und kleinerer Kläranlagen in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 410'000 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt war mit 20 bis 37 Taxa im Bereich wie es für Schweizer Fliessgewässer typisch ist oder darüber. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 0.5%. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Gomphonema olivaceum, Nitzschia dissipata und N. fonticola. Die an der Transektstelle 3 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen und sensiblen-toleranten Arten dominieren (Abb. 6). Auffällig ist, dass in den Proben Ufer links1 (U li1) und S2 die gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten Taxa und in der Probe Ufer rechts (U re) die toleranten Arten einen beachtlichen Anteil einnehmen. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse über das ganze Transekt hinweg die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet, Tab. 4). Damit hat sich die Situation gegenüber der Transektstelle Nr. 4 wiederum verschlechtert. Der DI-CH indiziert an allen 3 Transektstellen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet), wobei das linke Ufer innerhalb der 3 Transektproben den höchsten DI-CH-Wert aufwies und damit am linken Ufer der schlechteste Zustand festgestellt wurde (Abb. 7). Alle Transektstellen genügen jedoch den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. Gesamtbewertung: Die bei Aarburg erfüllt an allen drei Transektstellen (Transekt 5) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. 26

27 Transekt Nr. 6 (Olten, 5 Proben) Das Transekt Nr. 6 liegt unterhalb der Stadt Olten im Staubereich des Wehr Winznau (Kraftwerk Grösgen). Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [0.3 m tief], Taucher links [bis 3.6 m tief], Taucher Mitte [ m tief], Taucher rechts [3.5 m tief], Ufer rechts [-0.6 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war an den beiden Uferstellen höchstens gering (z.t stehendes Wasser) und in der Flussmitte gering bis mittel (-0.5 m/s). Im oberhalb liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 5 und 6 mündet als grösserer Zufluss die Dünnern in die. Gemäss Hydra (2003) gelangen in diesen Abschnitt keine gereinigten Abwässer in die. Die Artenvielfalt war an den beiden Uferstellen mit 48 Taxa (U li) und 47 Taxa (U re) auch im Vergleich mit Schweizer Fliessgewässern sehr hoch und an den drei mittleren Tauch-Transektstellen mit 18 bis 21 Taxa tief. Offenbar ist der ufernahe Flussbereich, obwohl an allen 5 Transektstellen die Kieselalgenproben ab Steinen entnommen wurden, im Vergleich zur tieferen Flussmitte nischenreicher. Gemäss Hydra (2003) traten im Uferbereich als Aufwuchssubstrat bedingt durch die im Staubereich vorhandene geringe Strömung Steine, Holz und Blöcke auf, die mit Sand und Schlamm überdeckt waren. Damit weisen Ufer von gestauten Fliessgewässern bezüglich der Substratzusammensetzung eher Ähnlichkeiten zu Seeufer auf. An den tiefer gelegenen Transektstellen (Taucherproben) bestand das Substrat aus höchstens leicht kolmatierten Steinen (Mittel- und Grobkies) und Sand und ist daher typisch für Fliessgewässer. Möglicherweise schränken an den tieferen Transektstellen auch die geringeren Lichtverhältnisse den Artenreichtum ein. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 4.2% (Stelle Ufer rechts). Als planktisch lebende Art trat wie an den oberen Transektstellen auch vor allem Cyclotella cyclopuncta auf. Offenbar ermöglicht das langsame Fliessen (Staubereich) das, wenn auch nur geringe, erneute Aufkommen von wahrscheinlich eingeschleppten planktisch lebenden Arten. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus und Cocconeis placentula. Die an der Transektstelle 6 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen und sensiblen-toleranten Arten dominieren (Abb. 6). Auffällig ist, dass in den Proben Taucher rechts (T re) und Ufer rechts (U re) die gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten Taxa und in der Probe Ufer links (U li) die toleranten Arten einen beachtlichen Anteil einnehmen. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an 3 der 5 Transektstellen (U li, T re, U re) die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet, Tab. 4) und an den restlichen 2 Stellen (T li, T mi) die Güteklasse II (mässig belastet). Obwohl im flussaufwärts gelegenen Abschnitt zwischen den Transektstellen 5 und 6 keine gereinigten Abwässer in die eingeleitet werden, verbesserte sich die biologisch indizierte Wasserqualität nur an zwei tiefer gelegenen Transektstellen. Im Uferbereich lagen bezüglich der biologisch indizierten Wasserqualität noch ähnliche Verhältnisse vor wie an der Transektstelle Nr. 5 (Aarburg). Die Verhältnisse in einem Staube- 27

28 reich (langsames Fliessen, höhere Sedimentation, geringere Sauerstoffversorgung, Verschlammung) lassen offensichtlich die negativen Auswirkungen von Abwasser stärker hervortreten als diejenigen in schnell fliessendem Wasser. Der DI-CH indiziert an allen 5 Transektstellen mindestens die Zustandsklasse 2 (schwach belastet) oder besser, wobei die Stelle Taucher links mit einem DI-CH-Wert von 4.4 nahe an der Grenze zur Qualitätsklasse 3 (deutlich belastet) lag. Alle Transektstellen genügen somit, wenn teilweise auch knapp, noch den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau kann wie bereits beim Transekt 2 darauf hingewiesen werden, dass gewisse Taxa die tiefer gelegenen Tauchstellen gegenüber den seichteren Uferstellen bevorzugen. So z.b. Achnanthes atomus und Cocconeis placentula. Möglicherweise tolerieren sie Schwachlichtverhältnisse besser als andere. Gesamtbewertung: Die bei Olten erfüllt an den beiden Transektstellen Taucher links und Taucher Mitte (Transekt 6) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. An den anderen drei Transektstellen wird das ökologische Ziel jedoch knapp nicht erfüllt. 28

29 Transekte 5 (Aarburg) und 6 (Olten) / U li1 5 / S2 5 / U re 6 / U li Relative Häufigkeit [%] 6 / T li 6 / T mi 6 / T re 6 / U re hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 6: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den Transektstellen 5 und 6. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 5 (Aarburg) und 6 (Olten) / U li1 5 / S2 5 / U re 6 / U li 6 / T li 6 / T mi 6 / T re DI-CH [BUWAL-Index] 6 / U re unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 7: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den Transektstellen 5 und 6. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 29

30 Transekt Nr. 7 (Winznau, 3 Proben) Das Transekt Nr. 7 liegt nur wenig unterhalb des Transektes Nr. 6 bei Winznau in der Restwasserstrekke des Kraftwerkes Gösgen (Dotierwassermenge: 5 m 3 /s). Die Kieselalgenproben wurden an 3 Stellen entnommen (Ufer links [ m tief], S1 [ m tief], S2 [ m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war an der Uferstelle gering (Hinterwasser) und an den beiden Stellen S1 und S2 gemäss Hydra (2003) 'gut angeströmt' (keine numerischen Angaben vorhanden). Im oberhalb liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 6 und 7 mündet kein grösserer Zufluss in die. In die Restwasserstrecke mündet gemäss Hydra (2003) eine Hochwasserentlastung aber keine gereinigten Abwässer. Das Abwasser der Kläranlage Winznau wird in den Oberwasserkanal des Kraftwerkes Olten- Gösgen eingeleitet. Die Artenvielfalt war mit 14 (U li), 26 (S2) und 33 Taxa (S1) an den drei Stellen sehr unterschiedlich gross, wobei 14 Taxa sehr wenig ist und mit der hohen Dominanz von Achnanthes minutissima (76.7% Anteil) zusammenhängen dürfte. Nimmt eine Art eine hohe Dominanz ein, dann fällt die Artenvielfalt vermutlich auch methodisch bedingt, gering aus. Dies daher, weil im Rahmen der Zählungen unabhängig von der Diversität immer rund 500 Schalen gezählt werden und damit die selteneren Arten nicht alle erfasst werden. Im Rahmen der an die Zählung anschliessenden weitergehenden Durchsicht des Präparates ist jeweils ersichtlich, dass durchaus mehr Arten vorhanden sind als mit der Zählung erfasst werden. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens %. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus und Nitzschia fonticola. Die an der Transektstelle 7 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 8). Auffällig ist, dass in der Probe S2 die gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten Taxa einen beachtlichen Anteil einnehmen. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an allen 3 Transektstellen die Güteklasse II (mässig belastet). Damit verbesserte sich die biologisch indizierte Wasserqualität im Vergleich zu derjenigen im flussaufwärts liegenden Staubereich (Transektstelle 6, Olten). Der DI-CH indiziert an allen 3 Transektstellen mindestens die Zustandsklasse 2 (schwach belastet), wobei die Stelle Ufer links mit einem DI-CH-Wert von 3.4 noch knapp zur Qualitätsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet) gezählt wird (Abb. 9). Alle Transektstellen genügen somit den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. 30

31 Gesamtbewertung: Die bei Winznau erfüllt an den drei Transektstellen (Transekt 7) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. Transekt Nr. 8 (Umiker Schachen oder Wildegg-Brugg, 5 Proben) Das Transekt Nr. 8 liegt vor Brugg im Umiker Schachen in der Restwasserstrecke des Kraftwerkes Wildegg-Brugg (Dotierwassermenge im Sommerhalbjahr: 10 m 3 /s, im Winterhalbjahr: 5 m 3 /s). Die Restwasserstrecke ist vielfältig strukturiert und weist Schnellen, Kolke, Flachwasserzonen und Kiesbänke auf mit unterschiedlichen Strömungsverhältnissen. Zudem weist der Abfluss in der Restwasserstrecke in Abhängigkeit der Stromproduktion kurzfristige Schwankungen auf. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Stellen entnommen (S1 [0.3 m tief], S3 [ca. 1 m tief], S4 [ m tief], U re1 (8.3) [0.4 m tief], U re 1 (8.5) [ca. 0.4 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war ganz unterschiedlich, so an der Stelle S1 stark (0.7 m/s), bei S3 mittel-stark, bei S4 gering, bei Ure1 (8.3) mittel-stark und bei Ure1 (8.5) gering-keine (Stillwasserbereich). Im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 7 und 8 münden als wichtige Zuflüsse die Suhre, der Aabach sowie die Bünz in die. Zudem gelangen in diesen Abschnitt die gereinigten Abwässer grosser Kläranlagen (Winznau, Schönenwerd, Aarau, Rupperswil und Lenzburg) und diverser kleinerer Kläranlagen in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 495'000 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt lag bei 4 der 5 Stellen zwischen 28 bis 37 Taxa und an der Stelle U re1 (8.5), bei welcher es sich um einen Stillwasserbereich handelt, sogar bei 50 Taxa. Dies ist im Vergleich zum Durchschnitt von Schweizer Fliessgewässern, welcher bei rund 25 Taxa liegt, hoch bis sehr hoch. Stillwasserbereiche, die selten überschwemmt werden, weisen ähnliche Verhältnisse auf wie Seeufer. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 3.9% (Stelle U re1 (8.5)), wobei wiederum Cyclotella cyclopuncta und C. ocellata als planktisch lebende Arten auftraten. Die hohe Artenzahl und das Vorkommen von planktischen Taxa an der Stelle Ure1 (8.5) weist daraufhin, dass der beprobte Stillwasserbereich vermutlich über eine längere Perioden nicht überschwemmt wurde. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Navicula cryptotenella, Nitzschia dissipata und N. fonticola. Die an der Transektstelle 8 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritsich belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 8). Auffällig ist, dass in mehreren Proben die gegenüber organischen Belastungen toleranten Taxa einen beachtlichen Anteil einnehmen. Es waren dies vor allem die beiden Arten Navicula gregaria und N. menisculus var. grunowii. Diese Arten tolerieren auch nährstoffreiche und organisch belastete Gewässer. 31

32 Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an 2 der 5 Stellen die Güteklasse II (mässig belastet) und an den restlichen 3 Stellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Die grosse Menge an gereinigtem Abwasser, welche im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen 7 und 8 eingeleitet wird, vermag die biologisch indizierte Wasserqualität im Vergleich zur Transektstelle Nr. 7 an drei der fünf Stellen zu verschlechtern. Der DI-CH indiziert an allen 5 Transektstellen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 9). Alle Transektstellen genügen somit noch den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. Gesamtbewertung: Die beim Umiker Schachen erfüllt an den Stellen S1 und Ufer rechts 1 (Ure1) (Transekt 8) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. An den anderen drei Stellen wird das ökologische Ziel knapp nicht erfüllt. 32

33 Transekte 7 (Winznau) und 8 (Umiker Schachen) / U li 7 / S1 7 / S2 Relative Häufigkeit [%] 8 / S1 8 / S3 8 / S4 8 / U re1 (8.3) 8 / U re1 (8.5) hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 8: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den Transektstellen 7 und 8. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 7 (Winznau) und 8 (Umiker Schachen) / U li 7 / S1 7 / S2 8 / S1 8 / S3 8 / S4 8 / U re1 (8.3) DI-CH [BUWAL-Index] 8 / U re1 (8.5) unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 9: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den Transektstellen 7 und 8. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 33

34 Transekt Nr. 9 (Brugg, 5 Proben) Das Transekt Nr. 9 liegt unterhalb des Umiken Schachens bei Brugg in einer Fliessstrecke. Die Transektstelle liegt noch oberhalb der Mündung von Reuss und Limmat. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [bis 0.5 m tief], Taucher links [ m tief], Taucher Mitte [ m tief], Taucher rechts [ m tief], Ufer rechts [bis 0.5 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war je nach Stelle sehr unterschiedlich. Sie betrug beim Ufer links 0.4 m/s, an den Stellen Taucher links 0.9 bis 1.2 m/s, Taucher Mitte < bis 0.5 m/s und Taucher rechts mittel-stark (keine numerische Werte vorhanden) sowie beim Ufer rechts stark, z.t aber Stillwasser (keine numerische Werte vorhanden). Im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 8 und 9 mündet kein grösserer Zufluss in die. Gemäss Angaben in Hydra (2003) gelangen in diesen Abschnitt nur die gereinigten Abwässer der Kläranlagen Villnachern und Umiken in die. Diesen beiden Kläranlagen werden aufsummiert rund 6'600 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt war mit 14 (T li) und 26 bis 34 Taxa (restlichen Stellen) sehr unterschiedlich hoch, wobei 14 Taxa sehr wenig ist und mit der hohen Dominanz von Achnanthes atomus (9% Anteil) zusammenhängt (siehe auch Bemerkung bei Transekt Nr. 7). Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 1.0%. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Nitzschia dissipata und N. fonticola. Die an der Transektstelle 9 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 10). Auffällig ist, dass mit Ausnahme der Stelle T li die gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten und an gewissen Stellen auch die toleranten Taxa einen beachtlichen Anteil einnehmen. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an 2 der 5 Stellen die Güteklasse II (mässig belastet) und an den restlichen 3 Stellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Damit zeigte sich an der Trasenktstelle Nr. 9 ähnliche Verhältnisse wie flussaufwärts an der Transektstelle Nr. 8 (Umiker Schachen). Der DI-CH indiziert an allen 5 Transektstellen mindestens die Zustandsklasse 2 (schwach belastet), wobei die Stelle Taucher links einen DI-CH-Wert von 3.1 (= Qualitätsklasse 1, unbelastet bis gering belastet) aufwies (Abb. 11). Alle Transektstellen genügen somit den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. 34

35 Gesamtbewertung: Die bei Brugg erfüllt an den beiden Taucherstellen Taucher links und Taucher Mitte (Transekt 9) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. An den anderen drei Stellen wird das ökologische Ziel knapp nicht erfüllt. Transekt Nr. 10 (Stilli, 5 Proben) Das Transekt Nr. 10 liegt unmittelbar unterhalb der Mündungen von Reuss und Limmat bei Stilli in einer Fliessstrecke. Die Stelle befindet sich in der Durchmischungszone von, Reuss und Limmat sowie im Übergang zum Staubereich des Kraftwerkes Beznau. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [0.3 m tief], Taucher links [ m tief], Taucher Mitte [ m tief], Taucher rechts [ m tief], Ufer rechts [0.4 m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war mittel-stark (0.3 bis 1.2 m/s). Im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 9 und 10 münden wie bereits erwähnt die Reuss und die Limmat in die. Zudem gelangen via Reuss das gereinigte Abwasser der Kläranlage Mellingen und mit dem Wasser der Limmat das gereinigte Abwasser der Kläranlagen Baden/Turgi und Untersiggenthal in diesen Abschnitt. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 320'000 EGW zugeführt. Die Artenvielfalt war mit 35 bis 45 Taxa sowohl für die vorliegende Untersuchung wie auch für Schweizer Fliessgewässer sehr hoch. Möglicherweise bewirken das Einmünden von Reuss und Limmat zu einer Steigerung der Artenvielfalt, kommen doch verschieden geprägte Fliessgewässer zusammen. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 0.7%. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Cocconeis placentula und Nitzschia dissipata. Die an der Transektstelle 10 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis höchstens kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 10). Die sensiblen-toleranten, toleranten und resistenten Arten kamen vor, aber mit weniger als 10% Anteil. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an 4 der 5 Stellen die Güteklasse II (mässig belastet) und an einer Stelle (T li) die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Im Vergleich zum flussaufwärts gelegenen Transekt Nr. 9 (Brugg) hat sich damit die biologisch indizierte Wasserqualität leicht verbessert. Der DI-CH indiziert an allen 5 Transektstellen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 11), wobei die linke Flussseite höhere und damit schlechtere DI-CH-Werte aufweist als die Flussmitte und rechte Flussseite. Alle Transektstellen genügen jedoch den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1. 35

36 Auf Artniveau traten keine erwähnenswerte Besonderheiten auf. So sind im Artenspektrum der Transektstelle 10 keine Taxa hinzugekommen, die offensichtlich und eindeutig in Zusammenhang mit dem Einmünden der beiden Flüsse Limmat und Reuss stehen könnten. Gesamtbewertung: Die bei Stilli erfüllt an vier der fünf Transektstellen (Transekt 10) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. An der Stelle Taucher links wird das ökologische Ziel knapp nicht erfüllt. 36

37 Transekte 9 (Brugg) und 10 (Stilli) / U li1 9 / T li 9 / T mi 9 / T re 9 / U re 10 / U li1 10 / T li Relative Häufigkeit [%] 10 / T mi 10 / T re 10 / U re hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 10: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den Transektstellen 9 und 10. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 9 (Brugg) und 10 (Stilli) / U li1 9 / T li 9 / T mi 9 / T re 9 / U re 10 / U li1 10 / T li 10 / T mi 10 / T re DI-CH [BUWAL-Index] 10 / U re unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 11: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den Transektstellen 9 und 10. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 37

38 Transekt Nr. 11 (Felsenau, 5 Proben) Das Transekt Nr. 11 liegt unterhalb des Klingnauer Stausees bei Felsenau (Koblenz) in einer Fliessstrecke (Stauseeabfluss) und vor der Mündung in den Rhein. Die Kieselalgenproben wurden an 5 Transektstellen entnommen (Ufer links [ m tief], Taucher links [ m tief], Taucher Mitte [ m tief], Taucher rechts [ m tief], Ufer rechts [ m tief]). Die Strömungsgeschwindigkeit war im Uferbereich gering bis mittel ( bis 0.5 m/s) und an den drei Tauchstellen stark (>0.5 m/s). Im flussaufwärts liegenden Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 10 und 11 münden keine grösseren Zuflüsse in die. Zudem gelangen in diesen Abschnitt die gereinigten Abwässer der Kläranlagen Würenlingen, Schmittenbach, Böttstein, Klingnau und Leuggern in die. Diesen Kläranlagen werden aufsummiert rund 37'500 EGW zugeführt. Im weiteren befinden sich im Klingnauer Stausee ausgedehnte, stark verlandete Flachwasserzonen, die einer natürlichen Eutrophierung unterliegen. Diese Eutrophierung wird möglicherweise durch die zahlreichen überwinternden oder rastenden Wasservögel verstärkt. Die Artenvielfalt war mit 17 bis 39 Taxa sehr unterschiedlich gross, wobei die Stelle Taucher links mit 17 Taxa die geringste und die Stelle Taucher rechts mit 39 Taxa die höchste Artenzahl innerhalb des Transekts aufwies. Der Anteil an planktischen Arten betrug höchstens 1.0%. Dies ist eher wenig, befindet sich doch nicht weit flussaufwärts der Klingnauer Stausee. Die Wasseraufenthaltszeit im Stausee ist aber zu gering, so dass sich kein eigentliches Plankton bilden kann. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wie an allen anderen Stellen auch durch wenige Arten mit Anteilen über 10 % und vielen Arten mit geringen Anteilen (< 2 %) geprägt. Dominierend mit mehr als 10 % Anteil traten mehr oder weniger dieselben Aufwuchsarten auf wie flussaufwärts, nämlich Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula und Navicula subminuscula. Die an der Transektstelle 11 festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch (bis stark) belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 12). Die sensiblen-toleranten und resistenten Arten kamen insbesondere an der Stelle Ufer links mit grossen Anteilen vor, wobei der Anteil der gegenüber organischen Belastungen resistente Arten auf das Taxon Navicula subminuscula zurückzuführen ist. Die biologisch indizierte Wasserqualität betrug gemäss Differentialartenanalyse an allen 5 Transektstellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Im Vergleich zum flussaufwärts gelegenen Transekt Nr. 10 (Stilli) hat sich damit die biologisch indizierte Wasserqualität wiederum verschlechtert. Dies dürfte weniger ein Effekt der vergleichsweise geringen zusätzlichen Abwasserbelastung sein, als eine Folge der im Klingnauer Stausee stattfindenden Produktion. Der DI-CH indiziert an 3 der 5 Transektstellen die Zustandsklasse 3 (deutlich belastet, Abb. 13), wobei die linke Flussseite mit einem DI-CH-Wert von 5.3 nur knapp unter der Zustandsklasse 4 (stark bis sehr stark belastet) lag. Diese Transektstellen genügen somit den ökologischen Zielen gemäss GSchV Anhang 1 nicht. Die restlichen 2 Transektstellen wiesen die Zustandsklasse 2 (schwach belastet) auf und entsprechen daher dem ökologischen Ziel. 38

39 Auf Artniveau trat wie bereits erwähnt das Taxon Navicula subminuscula auf. Diese Art ist eine bekannte Abwasserart, die in stärker verschmutzten elektrolytreichen Fliessgewässern vorkommt und auch gegen Industrieabwässer resistent ist. Sie erreichte an der Stelle Ufer links mit 12.7% den höchsten Anteil. Gesamtbewertung: Die bei Felsenau erfüllt an vier der fünf Transektstellen (Transekt 11) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht und an der Stelle Ufer links nicht. 39

40 Transekte 11 (Felsenau) / U li1 Relative Häufigkeit [%] 11 / T li 11 / T mi 11 / T re 11 / U re hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 12: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an der Transektstelle 11. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Transekte 11 (Felsenau) / U li1 11 / T li 11 / T mi 11 / T re DI-CH [BUWAL-Index] 11 / U re unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Abb. 13: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an der Transektstelle 11. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 4. Reihenfolge innerhalb der Transekte von links über die Transektmitte nach rechts. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 40

41 3.2 Uferstellen Uferstellen Nr. 1 und 2 (Nidau-Büren-Kanal, ARA Biel) Die Uferstellen Nr. 1 und 2 liegen im Nidau-Büren-Kanal im Bereich der Kläranlage Region Biel (Nr. 1 gegenüber der ARA-Einleitung, Nr. 2 unterhalb der ARA-Einleitung). Mit den beiden Proben soll der Einfluss der Kläranlage Biel (177'500 EGW) untersucht werden. Die Strömungsgeschwindigkeit an diesen beiden Uferstellen war gering. Die Nähe zum Bielersee zeigt sich in den Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wie schon bei der Transektstelle Nr. 1 sowohl in der grossen Artenvielfalt wie auch im hohen Anteil an planktischen Arten. Beides ist typisch für Seeausflüsse. Der Plankteranteil betrug rund 13%, wobei Cyclotella cyclopuncta den grössten Anteil einnahm. Andere Arten der Gattungen Asterionella, Cyclotella und Stephanodiscus traten nur mit geringen Anteilen auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird aus zahlreichen Arten geprägt, die alle eher geringe Häufigkeiten einnahmen (<10 % relative Häufigkeit). Mehr als 10 % relative Häufigkeit erreichten neben der planktischen Art Cyclotella cyclopuncta die beiden Aufwuchsarten Cymbella minuta und Diatoma ehrenbergii. Diese Aufwuchstaxa kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die an den beiden Uferstellen festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche aber organisch gering bis höchstens mässig belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 14). Unterhalb der Kläranlage Biel war der Anteil der gegenüber organischen Belastungen toleranten Arten rund doppelt so gross wie an der Stelle gegenüber der ARA-Einleitung. Zudem traten unterhalb der Kläranlage, wenn auch mit geringem Anteil, abwasserresistente Taxa auf. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an der Stelle Nr. 1 (gegenüber ARA) die Güteklasse I-II mit Tendenz zu II (gering bis mässig belastet) und an der Stelle Nr. 2 (unterhalb ARA) die Güteklasse II (mäsig belastet). Damit verschlechterte sich die Güteklasse wahrscheinlich aufgrund der ARA-Einleitung um rund eine halbe Stufe. Der DI-CH indiziert an der Uferstelle Nr. 1 (gegenüber ARA) mit einem DI-CH von 3.3 die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet) und an der Uferstelle Nr. 2 (unterhalb ARA) mit einem DI-CH von 3.8 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Damit verschlechterte sich auch auf Niveau des DI-CH-Wertes vermutlich aufgrund der ARA-Einleitung die biologisch indizierte Wasserqualität um eine Zustandsklasse. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die bei Port sowie bei Brügg (Nidau-Büren-Kanal) erfüllen an beiden Uferstellen (Nr. 1 und 2) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. 41

42 Uferstellen Nr. 6 und 7 (, ARA Grenchen) Die Uferstellen Nr. 6 und 7 liegen am linken ufer oberhalb (Nr. 6) und unterhalb der Einleitung der Kläranlage Grenchen (Nr. 7). Die beiden Uferstellen liegen unmittelbar unterhalb der Transektstelle Nr. 2 (Arch). Mit den beiden Uferproben soll der Einfluss der Kläranlage Grenchen (105'133 EGW) untersucht werden. Die Strömungsgeschwindigkeit an diesen beiden Uferstellen war leicht (Nr. 6), respektive kaum vorhanden, z.t. mit Rückströmung (Nr. 7). Die Nähe zum Bielersee zeigt sich in den Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wie schon bei der Transektstelle Nr. 2 sowohl in der grossen Artenvielfalt (Nr. 6: 45 Taxa; Nr. 7: 39 Taxa) wie auch im Anteil an planktischen Arten (Nr. 6: 5.0 %; Nr. 7: 7.2 %). Beides ist typisch für Seeausflüsse und Staubereiche. Der Plankteranteil wurde im wesentlichen durch Cyclotella cyclopuncta gebildet. Andere planktische Arten traten nur mit geringen Anteilen auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird aus vielen Arten geprägt, die alle eher geringe Häufigkeiten einnahmen (<10 % relative Häufigkeit). Mehr als 10 % relative Häufigkeit erreichten nur die Aufwuchsarten Achnanthes minutissima, Fragilaria capucina var. mesolepta und Nitzschia dissipata. Diese Aufwuchstaxa kommen mit Ausnahme von F. capucina var. mesolepta in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. F. capucina var. mesolepta hingegen tritt mit grossem Anteil in der Schweiz weniger häufig auf. Dieses Taxon bevorzugt nährstoffeiche und eher langsam fliessende Seeausflüsse. Die an den beiden Uferstellen festgestellten Kieselalgen-Lebensgemeinschaften bevorzugen nährstoffreiche und organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 14). Oberhalb der Kläranlage Grenchen waren die Anteile der Differentialartengruppen nur unwesentlich besser verteilt als an der Stelle unterhalb der ARA-Einleitung. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an beiden Stellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Damit sind die indizierten Verhältnisse geringfügig schlechter als es die Uferproben der Transektstelle Nr. 2 (Arch) anzeigten. Die gereinigten Abwässer der ARA Grenchen vermögen demnach aufgrund der Differentialartenanalyse die im Bereich der beprobten Uferstellen nur geringfügig zu beeinflussen. Der DI-CH indiziert an der Uferstelle Nr. 6 (oberhalb ARA) mit einem DI-CH von 3.4 die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet) und an der Uferstelle Nr. 7 (unterhalb ARA) mit einem DI-CH von 3.9 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Damit verschlechterte sich auf Niveau des DI-CH- Wertes vermutlich aufgrund der ARA-Einleitung die biologisch indizierte Wasserqualität um eine Zustandsklasse. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die bei Grenchen erfüllt an beiden Uferstellen (Nr. 6 und 7) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. 42

43 Uferstellen Nr. 1 / /Port, Nidau-Büren-Kanal, rechtes Ufer Nr. 2 / /Biel, Nidau-Büren-Kanal linkes Ufer, unterhalb ARA Biel Nr. 6 / /Grenchen, linkes Ufer, oberhalb ARA Nr. 7 / /Grenchen, linkes Ufer, unterhalb ARA Nr. 14 / /Flumenthal, linkes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 15 / /Flumenthal, rechtes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 16 / /Flumenthal, linkes Ufer, oberhalb ARA Flumenthal Nr. 20a / /Bannwil, Stalten, linkes Ufer, 150 m ob Auslauf TELA Nr. 20b / /Bannwil, Schürhof, linkes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 21 / /Aarwangen, rechtes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 22 / /Wynau, Ägerten, rechtes Ufer, oberhalb Murgmündung Nr. 24 / /Murgenthal, rechtes Ufer, unterhalb Murgmündung / ARA Region Murg Nr. 25 / /Murgenthal, Rank, rechtes Ufer Nr. 26 / /Fulenbach, linkes Ufer, unterhalb ARA Fulenbach Nr / /Rupperswil, ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil Nr / /Rupperswil, ca. 100 m unterhalb ARA Rupperswil Nr / /Wildegg, ca. 30 m oberhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 100 m unterhalb ARA Lenzburg Nr. 36 / Bünz/Wildegg, ca. 50 m oberhalb Mündung in Nr. 46 / /Böttstein, Beznau, unterhalb Wehr Relative Häufigkeit [%] hypersensible hypersensible-sensible sensible sensible-tolerante tolerante resistente Arten Abb. 14: Relative Häufigkeiten der Kieselalgen-Differentialartengruppen an den 21 Uferstellen. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tab. 2 und Abb. 1. Indizierte Güteklasse siehe Tab

44 Uferstellen Nr. 1 / /Port, Nidau-Büren-Kanal, rechtes Ufer Nr. 2 / /Brügg, Nidau-Büren-Kanal linkes Ufer, unterhalb ARA Biel Nr. 6 / /Grenchen, linkes Ufer, oberhalb ARA unbelastet bis gering belastet schwach belastet deutlich belastet stark bis sehr stark belastet Nr. 7 / /Grenchen, linkes Ufer, unterhalb ARA Nr. 14 / /Flumenthal, linkes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 15 / /Flumenthal, rechtes Ufer, unterhalb Kraftwerk Flumenthal Nr. 16 / /Flumenthal, linkes Ufer, oberhalb ARA Flumenthal Nr. 20a / /Bannwil, Stalten, linkes Ufer, 150 m ob Auslauf TELA Nr. 20b / /Bannwil, Schürhof, linkes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 21 / /Aarwangen, rechtes Ufer, 250 m unter Auslauf TELA Nr. 22 / /Wynau, Ägerten, rechtes Ufer, oberhalb Murgmündung Nr. 24 / /Murgenthal, rechtes Ufer, unterhalb Murgmündung / ARA Region Murg Nr. 25 / /Murgenthal, Rank, rechtes Ufer Nr. 26 / /Fulenbach, linkes Ufer, unterhalb ARA Fulenbach Nr / /Rupperswil, ca. 20 m oberhalb ARA Rupperswil Nr / /Rupperswil, ca. 100 m unterhalb ARA Rupperswil Nr / /Wildegg, ca. 30 m oberhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg Nr / /Wildegg, ca. 100 m unterhalb ARA Lenzburg Nr. 36 / Bünz/Wildegg, ca. 50 m oberhalb Mündung in Nr. 46 / /Böttstein, Beznau, unterhalb Wehr DI-CH [BUWAL-Index] Abb. 15: BUWAL-Kieselalgenindex DI-CH an den 21 Uferstellen. Lage und genaue Bezeichnung der Stellen siehe Tabelle 2 und Abbildung 1. Indizierte Güteklasse siehe Tabelle 6. Die Farbskala an der Y-Achse zeigt die Klassengrenzen. 44

45 Uferstellen Nr. 14, Nr. 15 und Nr. 16 (, Kraftwerk Flumenthal) Die Uferstellen Nr. 14, Nr. 15 und Nr. 16 liegen einerseits in einer Fliessstrecke unmittelbar unterhalb des Kraftwerkes Flumenthal (Nr. 14 linkes Ufer, Nr. 15 rechtes Ufer) und oberhalb der Kläranlage Flumenthal (Nr. 16, linkes Ufer) und damit im Staubereich des Kraftwerkes Bannwil. Die Stellen befinden sich zudem unterhalb der Mündung der Emme in die und unterhalb der Kläranlage Luterbach (Cellulose Attisholz, jetzt Firma Booregaard) sowie oberhalb der Transektstelle Nr. 3 (Wangen). Die gereinigten Abwässer der Kläranlage Luterbach (Cellulose Attisholz, jetzt Firma Booregaard) werden linksufrig unmittelbar oberhalb der Stelle Nr. 14 eingeleitet (Einleitkoordinaten: /230970). Somit ist die Uferstelle Nr. 15, welche auf der rechten seite und somit gegenüber der Einleitstelle liegt sicher nicht und die Stelle Nr. 14, je nach Platzierung der Einleitstelle und den lokalen Strömungsverhältnissen, auch nicht (immer) im Einflussbereich dieser gereinigten Abwässer. Die Strömungsgeschwindigkeit ist an zwei Stellen deutlich erhöht (Nr. 14 und 15, unterhalb Kraftwerk) und an der dritten Stelle (Nr. 16, oberhalb Kläranlage) fast stehend und es gibt eine Rückströmung. Mit den drei Uferstellen, die nahe beieinander liegen, kann somit der Effekt des Strömungswechsels betrachtet werden. Die Artenvielfalt der drei Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war je nach Standort stark unterschiedlich. Im strömenden Bereich unterhalb des Kraftwerkes war die Taxazahl deutlich geringer (Nr. 14: 21 Taxa; Nr. 15: 31 Taxa) als im Staubereich (Nr. 16: 51 Taxa). Die Beobachtung, dass in strömendem Wasser im Vergleich zu Staubereichen eine deutlich geringere Taxazahl vorhanden ist, konnte schon in Zusammenhang mit den Transektstellen festgestellt werden. Ebenso war im Staubereich der Anteil an planktischen Arten höher (5.8%) als an den beiden Stellen in der Fliessstrecke (-0.6 %). Der Plankteranteil wurde wiederum im wesentlichen durch Cyclotella cyclopuncta gebildet. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird wiederum aus vielen Arten geprägt, die Häufigkeiten von weniger als 10 % relative Häufigkeit einnahmen. Mehr als 10 % relative Häufigkeit erreichten vergleichsweise viele Arten. Es traten folgende Aufwuchsarten auf: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cymbella minuta, Gomphonema olivaceum, G. pumilum var. elegans und Rhoicosphenia abbreviata. Diese Aufwuchstaxa kommen mit Ausnahme von G. pumilum var. elegans in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. G. pumilum var. elegans wie auch alle anderen Vertreter der pumilum-gruppe treten hingegen mit grossem Anteil in sauberen, kalk- und sauerstoffreichen fliessenden Gewässern auf. Sie sind daher aufgrund der erwähnten autökologischen Ansprüche weniger häufig anzutreffen. Die Kieselalgen-Lebensgemeinschaften der beiden schnellfliessenden Uferstellen bevorzugen organisch gering belastete Milieus und die Kieselalgen-Lebensgemeinschaft des Staubereichs ist typisch für organisch mässig bis kritisch belastetes Wasser. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 14). In den beiden Uferproben der Fliessstrecke waren die Anteile der gegenüber organischen Belastungen hypersensiblen Arten deutlich höher als in der Uferprobe des Staubereiches. Demgegenüber war der Anteil der toleranten Arten im Staubereich höher als in der Fliessstrecke. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an den beiden Stellen der Fliessstrecke die Güteklasse I-II (gering belastet) und an der Stelle des Uferbereichs die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mäs- 45

46 sig bis kritisch belastet). Damit sind die indizierten Verhältnisse des Staubereichs gleich schlecht wie sämtliche Proben der Transektstelle Nr. 3 (Wangen), welche sich etwas weiter unten im selben Staubereich befinden. Der Fliesswechsel bewirkte demnach aufgrund der Differentialartenanalyse eine deutliche Verschlechterung der indizierten Verhältnisse, wobei sich wahrscheinlich die gereinigten Abwässer der Kläranlage Luterbach (Cell. Attisholz) erst an der Stelle Nr. 16 auswirkten. Der DI-CH indiziert an den Uferstellen der Fliessstrecke (Nr. 14 und Nr. 15) mit DI-CH-Werten von 2.9 und 3.2 die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet) und an der Uferstelle im Staubereich (Nr. 16) mit einem DI-CH von 3.8 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Damit verschlechterte sich auf Niveau des DI-CH-Wertes in Zusammenhang mit dem Fliesswechsel die biologisch indizierte Wasserqualität um eine Zustandsklasse. Im Vergleich zu den Proben der Transektstelle Nr. 3 waren die Verhältnisse an der Uferstelle Nr. 16 jedoch etwas besser. So nahm an der Transektstelle Nr. 3 der DI-CH Werte zwischen 4.2 und 4.7 ein. Die weitere Verschlechterung flussabwärts dürfte in Zusammenhang mit dem Einleiten von gereinigtem Abwasser der Kläranlagen Flumenthal und Deitingen in den Staubereich stehen. Auf Artniveau ist bemerkenswert, dass die für langsam fliessende Seeausflüsse typische Fragilaria capucina var. mesolepta nur an der Stelle Nr. 16, also im Staubereich erscheint. Sie erreichte dort einen Anteil von 8.2 %. An den beiden Stellen der Fliessstrecke fehlt sie. Demgegenüber trat Gomphonema pumilum var. elegans nur an den beiden Stellen der Fliessstrecke auf. Sie erreichte dort hohe Anteile von 16.0 und 17.2 %. Im weiteren nahm Rhoicosphenia abbreviata, eine Art die in Fliessgewässer häufig vorkommt, in der Fliessstrecke deutlich höhere Anteile ein (6.1 und 14.6 %), als im Staubereich (0.4%). Gesamtbewertung: Die bei Flumenthal erfüllt an den beiden Uferstellen (Nr. 14 und 15) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut und an der Uferstelle Nr. 16 knapp nicht. Uferstellen Nr. 20a, Nr. 20b und Nr. 21 (, ARA Tela Papierfabrik AG) Die Uferstellen Nr. 20a, Nr. 20b und Nr. 21 liegen im Abschnitt zwischen Bannwil und Aarwangen im Bereich der linksufrigen Kläranlage Bannwil (3'000 EGW) und der Kläranlage Tela Papierfabrik AG (= TELA, 39'217 EGW), welche ihre gereinigten Abwässer in der Flussmitte der übergibt. Die drei Uferstellen befinden sich damit rund 5 km oberhalb der Transektstelle Nr. 4 (Wynau). Die Stelle Nr. 20a liegt bei Bannwil/Stalten unterhalb der ARA Bannwil und rund 150 m oberhalb der Einleitung der ARA TELA (linkes Ufer), die Nr. 20b bei Aarwangen/Schürhof, rund 250 m unterhalb der TELA-Einleitung (linkes Ufer) und die Nr. 21 ebenfalls Aarwangen/Schürhof und rund 250 m unterhalb der TELA-Einleitung aber auf der rechten Flussseite (rechtes Ufer). Mit den drei Uferstellen, die nur rund 600 m auseinander liegen, kann somit der Einfluss des gereinigten Abwassers der Kläranlage TELA auf den in der Nähe sich befindenden Uferbereich betrachtet werden. Wir gehen allerdings davon aus, dass das in der 46

47 Flussmitte eingeleitete Abwasser bei einer Flussbreite von mindestens 100 m sich nicht innerhalb von 250 m (= Distanz Einleitung bis zu den beprobten Uferstellen) bis zum Ufer hin vollständig vermischt hat. Möglicherweise liegen diese drei Uferstellen aber zumindest zeitweise noch im Staubereich des weiter untenliegenden Kraftwerkes Schwarzhäusern, so dass die Durchmischung infolge geringer Strömung und allfälliger ufernaher Rückwärtsströmung schneller erfolgt als in einer reinen Fliessstrecke. Die Artenvielfalt der drei Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war mit 33 bis 51 Taxa insgesamt gross und damit deutlich höher als der Durchschnitt von rund 25 Taxa wie es Schweizer Fliessgewässer aufweisen. Vergeichsweise viele Taxa wies insbesondere die Uferstelle Nr. 20b (unterhalb ARA TELA, linkes Ufer) auf. Die hier gefundenen 51 Taxa treten normalerweise nur bei Seeausflüssen und in Staubereichen auf. Die hohen Taxazahlen könnten ein Hinweis dafür sein, dass sich die drei Uferstellen zumindest zeitweise im Staubereich des Kraftwerkes Schwarzhäusern befinden. Der Anteil an planktischen Arten war mit weniger als 1 % gering. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften besteht aus vielen Arten, die relative Häufigkeiten von weniger als 10 % einnahmen. Mehr als 10 % relative Häufigkeit erreichten folgende Aufwuchsarten: Achnanthes biasolettiana, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula und Nitzschia dissipata. Diese Aufwuchstaxa kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Die Kieselalgen-Lebensgemeinschaften sämtlicher drei Uferstellen bevorzugen organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Dies verdeutlichen die Anteile der Differentialartengruppen, wobei die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten dominieren (Abb. 14). In der Uferprobe Nr. 20a (oberhalb ARA TELA, unterhalb ARA Bannwil) war der Anteil der gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten Arten deutlich höher als in den beiden anderen Uferproben unterhalb der ARA TELA. Dieser hohe Anteil wird im wesentlichen durch das Taxon Amphora pediculus verursacht, welches in nährstoffreichen Gewässern vorkommt und bei guter Sauerstoffversorgung in Bereiche schlechter als Güteklasse II vordringt. Die Art erreichte oberhalb der ARA TELA einen Anteil von 45.6 % und unterhalb dieser solche von 12.0% und 19.8 %. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an allen drei Stellen die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Aufgrund der Güteklasse herrschten somit im Umfeld der Einleitung der gereinigten Abwässer der ARA TELA dieselben Verhältnisse. Der DI-CH indiziert an der Uferstelle Nr. 20a mit einem DI-CH-Wert von 4.1 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet). An den unterhalb der ARA-Einleitung liegenden Uferstellen Nr. 20b und Nr. 21 betrugen die DI-CH-Werte 3.3 und 3.4, was knapp noch die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet, Abb. 15) bedeutet. Damit konnten basierend auf dem DI-CH-Wert rund 250 m unterhalb der Einleitung der gereinigten Abwässer der ARA TELA leicht bessere Verhältnisse vorgefunden werden als oberhalb. Es gilt aber dabei zu berücksichtigen, dass sich die eingeleiteten Abwässer wohl kaum innerhalb von 250 m vollständig bis zum beprobten Ufer hin vermischt haben. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. 47

48 Gesamtbewertung: Die bei Bannwil (Uferstellen Nr. 20a und 20b) sowie bei Aarwangen (Uferstelle Nr. 21) erfüllt an allen drei Uferstellen das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. Uferstellen Nr. 22 und Nr. 24 (, ARA Region Murg, Murgmündung) Die Uferstellen Nr. 22 liegt oberhalb der Kläranlage Region Murg (43'133 EGW) sowie rund 200 m oberhalb der Murgmündung und die Stelle Nr. 24 unterhalb der Kläranlage Region Murg sowie rund m unterhalb der Murgmündung. Die untere Stelle befindet sich in einem kiesigen Riffle und könnte gemäss Bemerkungen der Hydra (2003) zumindest zeitweise auch trockenfallen. Die gereinigten Abwässer der ARA Region Murg werden oberhalb der Murgmündung in der Flussmitte in die geleitet. Inwieweit die Uferstelle Nr. 24 im Einflussbereich der gereinigten Abwässer der Kläranlage Region Murg lag, können wir nicht beurteilen. Da die Stelle ufernah, aber nicht unweit der Einleitstelle beprobt wurde, ist durchaus denkbar, dass sich das gereinigte Abwasser bis auf Höhe der Uferstelle Nr. 24 noch nicht vollständig mit dem wasser vermischt hat. Die Artenvielfalt der zwei Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war typisch für Schweizer Fliessgewässer. Sie betrug an beiden Stellen 28 Taxa. Planktische Arten wiesen bloss einen Anteil von % auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird an den beiden Stellen durch folgende Hauptarten (> 10 % relative Häufigkeit) geprägt: Achnanthes atomus, A. minutissima, Amphora pediculus und Navicula lanceolata. Diese Aufwuchsarten kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Sie bevorzugen organisch mässig bis kritisch belastete Milieus, wobei Navicula lanceolata, welche an der Stelle Nr. 24 (unterhalb Murgmündung) einen deutlich höheren Anteil erreichte als an der Stelle Nr. 22, bis in den stark belasteten Bereich (α-mesosaprob) vordringen kann. Navicula lanceolata erreicht zudem hohe Anteile nur bei tiefen Wassertemperaturen, also im Winterhalbjahr. Die Anteile der Differentialartengruppen werden an beiden Stellen durch die gegenüber organischen Belastungen sensiblen und an der Stelle Nr. 22 zusätzlich durch die sensiblen-toleranten Arten geprägt (Abb. 14). Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen an der Stelle Nr. 22 (oberhalb Murgmündung) die Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet) und an der Stelle Nr. 24 die Güteklasse II (mässig belastet). Der DI-CH indiziert an der Stelle Nr. 22 mit einem DI-CH-Wert von 3.8 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet) und an der Stelle Nr.24 mit einem DI-CH von 3.2 die Zustandsklasse 1 (unbelastet bis gering belastet, Abb. 15). Damit verbesserte sich auf Niveau des DI-CH-Wertes die biologisch indizierte Wasserqualität im Fliessverlauf um eine Zustandsklasse. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. 48

49 Gesamtbewertung: Die oberhalb der Murgmündung (Uferstelle Nr. 22) erfüllt das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht und unterhalb der Murgmündung (Uferstelle Nr. 24) jedoch gut. Uferstellen Nr. 25 und Nr. 26 (, ARA Fulenbach) Die Uferstellen Nr. 25 und Nr. 26 liegen unterhalb der Kläranlage Fulenbach (7'150 EGW) im Bereich der Siedlung Rank, wobei sich die Stelle Nr. 25 auf der rechten und die Stelle Nr. 26 auf der linken Seite befindet. Da es sich bei der ARA Fulenbach vergleichsweise um eine kleine Kläranlage handelt, gehen wir davon aus, dass die Wasserqualität an den untersuchten Stellen weitgehend noch durch andere Belastungen (ARA Region Murg, Murgmündung) und Gegebenheiten (Staubereich) geprägt wird. An den beiden Uferstellen war die Strömung langsam bis fast nicht vorhanden und auf der rechten Uferseite (Nr. 25) wurde gemäss Hydra (2003) ein Geruch nach Abwasser wahrgenommen. Die beiden Stellen liegen im Staubereich des Kraftwerkes Ruppoldingen, wobei durch die Murg noch ein gewisser Geschiebeeintrag in die stattfindet und damit die Flusssohle zumindest zeitweise bewegt werden dürfte. Die Artenvielfalt der zwei Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war mit 38 und 37 Taxa, bedingt durch den Staubereich, deutlich höher als es für Schweizer Fliessgewässer typisch ist. Planktische Arten wiesen bloss einen Anteil von 0.8 % auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird an den beiden Stellen durch fast dieselben Hauptarten (> 10 % relative Häufigkeit) geprägt, wie an den flussaufwärts gelegenen Uferstellen Nr. 22 und Nr. 24: Achnanthes atomus, Amphora pediculus und Navicula lanceolata. Diese Aufwuchsarten kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Sie bevorzugen organisch mässig bis kritisch belastete Milieus, wobei Navicula lanceolata wie bereits erwähnt auch stark belastete Milieus (α-mesosaprob) toleriert. Navicula lanceolata erreichte wiederum wie schon bei den Uferproben Nr. 22 und Nr. 24 auf der rechten Uferseite deutlich höhere Anteile (39.3 %) als am linken Ufer (7.8 %). Offenbar finden sich entlang des rechten Ufers ideale Bedingungen für diese Art. Die Anteile der Differentialartengruppen werden an beiden Stellen durch die gegenüber organischen Belastungen sensiblen und an der Stelle Nr. 25 wiederum zusätzlich durch die sensiblen-toleranten Arten geprägt (Abb. 14). Somit werden an der rechten Uferseite aufgrund der Differentialartengruppen eine grössere Belastung angezeigt als auf der linken Seite. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen aber an beiden Stellen dieselbe Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Der DI-CH indiziert an beiden Stellen mit DI-CH-Werten von 4.1 (Nr. 25, rechtes Ufer) und 3.7 (Nr. 26, linkes Ufer) die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Damit zeigt sich auch auf Niveau des DI- CH-Wertes auf der rechten Uferseite eine leicht schlechtere Belastungssituation. 49

50 Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die erfüllt unterhalb der ARA Fulenbach (Uferstellen Nr. 25 und 26) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. Uferstellen Nr und Nr (, ARA Rupperswil) Die Uferstellen liegen unmittelbar oberhalb (Nr. 35.1) und unterhalb (Nr. 35.2) der Kläranlage Rupperswil (33'133 EGW). An den beiden Stellen war die Strömung gering bis mässig und die Steine waren gemäss Probenehmer (Hydra Konstanz) oberhalb der ARA teilweise und unterhalb weitgehend mit Schlamm bedeckt. Gemäss Bemerkungen der Probenehmer traten an der Stelle oberhalb im Vergleich zur unteren Stelle sehr viele Egel auf. Im weiteren wurden an den beiden Uferstellen folgende systematische Einheiten protokolliert: Gammariden, Hydropsyche, Asellus, Dreissena, Erpobdelliden, Ancylus, Dendrocoelum und Trichoptera. Aufgrund dieser Zoobenthosarten kann angenommen werden, dass beide Stellen organisch belastet sind. Die Artenvielfalt der zwei Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war mit 28 und 30 Taxa im Bereich wie es für grössere Schweizer Flüsse typisch ist. Planktische Arten traten an der Stelle Nr. 35.1, also oberhalb der ARA Rupperswil, mit einem Anteil von 3.2 % auf. Es war im wesentlichen wie bereits bei allen anderen planktonhaltigen Stellen das Taxon Cyclotella cyclopuncta. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird an der Stelle Nr durch eine und an der Stelle Nr durch zwei Hauptarten (> 10 % relative Häufigkeit) geprägt. Es sind dies oben Amphora pediculus und unten zusätzlich Rhoicosphenia abbreviata. Diese Aufwuchsarten kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Sie bevorzugen organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Die Anteile der Differentialartengruppen werden an der Stelle Nr durch die gegenüber organischen Belastungen sensiblen-toleranten und an der Stelle Nr zusätzlich durch die sensiblen Arten geprägt (Abb. 14). Damit werden an der Stelle oberhalb der ARA Rupperswil aufgrund der Differentialartengruppen eine grössere Belastung angezeigt als an der Stelle unterhalb. Dies entspricht dem Bild der Zoobenthos-Feldaufnahme. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen aber an beiden Stellen dieselbe Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Der DI-CH indiziert an der Stelle Nr mit einem DI-CH-Wert von 4.7 die Zustandsklasse 3 (deutlich belastet) und an der Stelle unterhalb der Kläranlage mit einem DI-CH-Wert von 4.3 noch knapp die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Damit zeigt sich auch auf Niveau des DI-CH-Wertes, wie bereits bei den Differentialartengruppen festgestellt, oberhalb der Kläranlage eine erkennbar schlechtere Belastungssituation als unterhalb der Kläranlage. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. 50

51 Gesamtbewertung: Die erfüllt bei Rupperwil (oberhalb und unterhalb der ARA Rupperswil (Uferstellen Nr und 35.2) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht. Eine lokal erhöhte Belastung an der Stelle Nr. 35.2, verursacht durch die ARA Rupperswil ist nicht erkennbar. Uferstellen Nr. 36 (Bünz), Nr bis Nr (, ARA Lenzburg) Die Uferstellen liegen alle in Wildegg im Bereich der Bünzmündung und der ARA Lenzburg (128'750 EGW, seit Sommer 2002 wird auch das gereinigte Abwasser der ARA Wohlen in diesem Bereich eingeleitet). In der Bünz (Nr. 36) wurde ca. 50 m oberhalb der Mündung in die die Probe im fliessenden Bereich entnommen. In der wurden drei Proben gesammelt, nämlich ca. 30 m oberhalb der ARA Lenzburg (im Zuflussbereich der Bünzmündung), ca. 20 m unterhalb der ARA (ruhig-fliessende bis stehende Stelle, Steinunterseiten mit Eisensulfidflecken) und ca. 100 m unterhalb der ARA (leichte Rückströmung, Steinunterseiten mit Eisensulfidflecken, unterhalb eines Zuflusses). Die Artenvielfalt der vier Kieselalgen-Lebensgemeinschaften war mit 26 bis 32 Taxa im Bereich wie es für grössere Schweizer Flüsse typisch ist. Planktische Arten traten an diesen Stellen mit höchstens 0.5 % Anteil auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaften wird je nach Standort durch unterschiedliche Hauptarten geprägt. Es traten zumindest an einer der vier Stellen folgende Taxa mit mehr als 10 % Anteil auf: Achnanthes minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Navicula minima und Rhoicosphenia abbreviata auf. Diese Aufwuchsarten kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Sie bevorzugen mit Ausnahme von Navicula minima organisch mässig bis kritisch belastete Milieus. Navicula minima hingegen ist eine belastungsresistente Art, die hohe organische Belastungen bevorzugt. Die Anteile der Differentialartengruppen werden je nach Stelle durch die gegenüber organischen Belastungen sensiblen (Nr. 36.1, Nr. 36.3) oder sensiblen-toleranten Arten (Nr. 36, Nr. 36.2) geprägt (Abb. 14). An der Stelle Nr (ca. 20 m unterhalb ARA Lenzburg) erschienen zudem mit einem beachtlichen Anteil die gegenüber organischen Belastungen resistenten Arten. Damit werden aufgrund der Differentialartengruppen unmittelbar unterhalb der ARA-Einleitung (Nr. 36.2) im Vergleich zu den anderen drei Stellen die grösste Belastung angezeigt. Gemäss Differentialartenanalyse indizieren die Kieselalgen aber an allen vier Stellen dieselbe Güteklasse II mit Tendenz zu II-III (mässig bis kritisch belastet). Der DI-CH indiziert in der Bünz (Nr. 36) wie auch ca. 20 m unterhalb der ARA Lenzburg (Nr. 36.2) mit DI-CH-Werten von 4.7 (Bünz) und 5.2 (nach ARA) die Zustandsklasse 3 (deutlich belastet). An der Stelle oberhalb der ARA (Nr. 36.1) wurde mit einem DI-CH-Wert von 4.3 und an der Stelle ca. 100 m unterhalb der ARA (Nr. 36.3) mit einem DI-CH-Wert von 4.0 die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15) eruiert. Damit wird die Bünz und die unmittelbar unterhalb der ARA schlechter beurteilt als oberhalb und ca. 100 m unterhalb der ARA. 51

52 Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die erfüllt bei Wildegg im Bereich der Bünzmündung und der ARA Lenzburg (Uferstellen Nr. 36.1, 36.3 und 36) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht und unmittelbar unterhalb der ARA Lenzburg (Nr. 36.2) ökologische Ziel nicht. Die Einleitung der ARA Lenzburg verursachte demnach lokal eine erhöhte Belastung der. Uferstellen Nr. 46 (, Restwasser Kraftwerk Beznau) Die Uferstelle liegt unterhalb des Wehrs des Kraftwerkes Beznau in der Restwasserstrecke auf der linken Uferseite. Das Ufer ist an dieser Stelle mit Uferplatten hart verbaut und die vorgelagerten Blöcke und Steine gut überströmt und zu einem grossen Teil mit Moos bewachsen. Die Uferstelle liegt zwischen den Transektstellen Nr. 10 (Stilli) und Nr. 11 (Felsenau) und damit unterhalb der Reuss- und Limmatmündung, aber oberhalb des Klingnauer Stausees. Die Artenvielfalt der Kieselalgen-Lebensgemeinschaft war mit 26 Taxa im Bereich wie es für Schweizer Fliessgewässer typisch ist. Planktische Arten traten an dieser Stelle mit höchstens % Anteil auf. Die Zusammensetzung der Kieselalgen-Lebensgemeinschaft wird durch folgende 3 Taxa mit mehr als 10 % Anteil geprägt: Achnanthes atomus, A. minutissima und Cocconeis placentula. Diese Aufwuchsarten kommen in sehr vielen Fliessgewässern der Schweiz vor. Sie bevorzugen organisch mässig belastete Milieus. Den grössten Anteil der Differentialartengruppen nehmen die gegenüber organischen Belastungen sensiblen Arten ein, so dass gemäss Differentialartenanalyse die Kieselalgen die Güteklasse II (mässig) indizieren. Damit ist die Güteklasse vergleichbar mit derjenigen an der Transektstelle Nr. 10 (Stilli). Der DI-CH indiziert an der untersuchten Stelle mit einem DI-CH-Wert von 3.5 knapp die Zustandsklasse 2 (schwach belastet, Abb. 15). Der DI-CH-Wert ist demnach um -0.9 DI-CH-Einheiten besser als an der Transektstelle Nr. 10 und um DI-CH-Einheiten besser als an der Transektstelle Nr. 11. Auf Artniveau traten neben den bereits erwähnten Taxa keine weiteren bemerkenswerten Arten auf. Gesamtbewertung: Die erfüllt bei Böttstein in der Restwasserstrecke des Kraftwerkes Beznau (Uferstelle Nr. 46) das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel gut. 52

53 3.3 Schlussfolgerungen Aufgrund der vorhandenen 67 Kieselalgen-Lebensgemeinschaften sind zusammenfassend folgende Aussagen und Charakterisierungen der möglich: 1.) Artenvielfalt: An den 11 Transektstellen (insgesamt 47 Proben) wurden im Rahmen der Zählungen insgesamt 176 verschiedene Kieselalgentaxa gefunden, wobei an den einzelnen Stellen zwischen 14 und 59 Taxa vorkamen. Der schweizweite Durchschnitt bezüglich der Artenzahl liegt für Fliessgewässer bei rund 25 Kieselalgentaxa. Sehr hohe Artenzahlen wurden unterhalb des Bielersees bis und mit zum Transekt Nr. 3 und beim Transekt Nr. 10, also unterhalb Einmündung von Reuss und Limmat festgestellt. Zudem waren die Uferstellen in Staubereichen gegenüber den tiefer gelegenen Tauch-Transektstellen artenreicher. Sehr geringe Artenzahlen traten dann auf, wenn 1 Taxon mit einem sehr hohen prozentualen Anteil dominierte. Die entspricht aufgrund des Anteils an planktischen Arten und der hohen Artenzahl unterhalb des Bielersees bis in den Bereich der Transektstelle Nr. 3 (Wangen) dem Typ Seeausfluss. Die Transektstelle Nr. 2 befindet sich im Staubereich des Kraftwerkes Flumenthal und die Transektstelle Nr. 3 im Staubereich des Kraftwerkes Bannwil, so dass sich auch deshalb die planktischen Arten halten konnten und die Artenzahl erhöht war. In den untersuchten Staubereichen (Nr. 1: Stauwehr Port, Nr. 2: Kraftwerk Flumenthal, Nr. 3: Kraftwerk Wynau; Nr. 6: Kraftwerk Gösgen und Nr. 10: Kraftwerk Beznau) war die Artenzahl zumindest in den Uferbereichen deutlich grösser als an fliessenden Stellen im Staubereich selber (Taucherstellen) oder in den reinen Fliessstrecken. Die Ufer dürften in Staubereichen nischenund substratreicher sein, als die tiefere Flussmitte, so dass sich pro Fläche mehr Arten ansiedeln können. 2.) Artenspektrum: Mindestens einmal an einer Transekt- oder Uferstelle mit mehr als 10 % relative Häufigkeit wiesen folgende Taxa auf: Achnanthes atomus, A. biasolettiana, A. minutissima, Amphora pediculus, Cocconeis placentula, Cyclotella cyclopuncta, Cymbella minuta, Diatoma ehrenbergii, Fragilaria capucina var. mesolepta, Gomphonema olivaceum, G. pumilum var. elegans, Navicula cryptotenella, N. goeppertiana, N. lanceolata, N. minima, N. subminuscula, Nitzschia dissipata, N. fonticola und Rhoicosphenia abbreviata. Die meisten dieser aufgeführten Arten kommen in sehr vielen ganz unterschiedlichen Fliessgewässern der Schweiz als Steinaufwuchs oder auf Feinsedimentablagerungen vor. Viele dieser Arten bevorzugen nährstoffreiche und höchstens organisch kritisch belastete Gewässer. Eine Ausnahme ist Cyclotella cyclopuncta, welche eigentlich planktisch lebt und aus dem Bielersee ausgeschwemmt wurde und sich bis zum Transekt Nr. 3 (Wangen) in der sowie in seefernen Staubereichen halten konnte oder erneut aufkam. Im weiteren ist das gehäufte Vorkommen der Taxa Navicula goeppertiana, N. minima und N. subminuscula bemerkenswert. N. goeppertiana erreichte an der Transektstelle Nr. 3 (Wangen, Ufer 53

54 links1) mit 11.4 % einen hohen Anteil. Das Taxon toleriert sehr hohe (auch industrielle) Belastungen und kommt unter erhöhten osmotischen Druckschwankungen vor, also z.b. an wechselfeuchten Standorten. Ihr ökologischer Schwerpunkt sind elektrolytreiche Gewässer (aber nicht Brackwasser). Navicula subminuscula und N. minima sind bekannte Abwasserarten, die in stärker verschmutzten elektrolytreichen Fliessgewässern vorkommen. Navicula subminuscula ist auch gegen Industrieabwässer resistent. Dieses Taxon erreichte im Transekt Nr. 11 (Felsenau) an der Stelle Ufer links mit 12.7% einen hohen Anteil. Navicula minima erreichte an der Uferstelle Nr (ca. 20 m unterhalb der ARA Wildegg) mit 15.3 % den höchsten Anteil. Auffällig war auch das Vorkommen von Gomphonema pumilum var. elegans in der Fliessstrecke unterhalb des Kraftwerkes Flumenthal (Uferstellen Nr. 14 und Nr. 15). Sie erreichte dort hohe Anteile von 16.0 und 17.2 %. Dieses Taxon tritt mit grossem Anteil in sauberen, kalk- und sauerstoffreichen fliessenden Gewässern auf. 3.) Bemerkenswerte Arten: Eine erwähnenserte Art ist die an der Transektstelle Nr. 2 (Arch) festgestellte Gomphoneis transsilvanica. Dieses Taxon erreichte an der Transektstelle Taucher rechts zwar bloss 0.5% Anteil. Da diese Art unseres Wissens nach in der Schweiz noch nie beobachtet wurde, könnte es sich um einen Neophyten handeln. Möglicherweise hat aber die Art in der gar nicht gelebt, sondern wurde bloss z.b. im Gefieder von Zugvögeln oder mit dem Wind als tote Schalen eingeschleppt. Es gilt aber solche Funde fremder Arten im Auge zu behalten, da es sich auch um eingeschleppte Arten (Neophyten) handeln könnte, welche allenfalls konkurrenzstark sind und gewisse einheimische Arten zu verdrängen mögen. 4.) Differentialartengruppen: Je nach Belastungsgrad traten an den Transekt- und Uferstellen gegenüber organischen Belastungen sensiblere oder tolerantere, vereinzelt sogar resistente Taxa auf. Über alle Proben betrachtet erreichten die sensiblen und sensiblen-toleranten Arten den höchsten Anteil. Sie sind typisch für organisch mässig bis höchstens kritisch belastetes Milieu. Der Anteil der Abwassertaxa war insgesamt klein. Nur im Bereich der Transektstellen Nr. 3 (Wangen, linken Flussbereich) und Nr. 11 (Felsenau, linkes Ufer) sowie an der Uferstelle Nr (ca. 20 m unterhalb der ARA Wildegg) traten deutlich erhöhte Anteile an Abwasserarten auf. 5.) Biologisch indizierte Wasserqualität: 5a.) Die biologisch gesehen beste Wasserqualität wurde unmittelbar bei Biel sowie unterhalb des Kraftwerkes Flumenthal festgestellt. Hier wurde die Güteklasse I-II (gering belastet), respektive DI-CH-Werte um 3 (Zustandsklasse 1, unbelastet bis schwach belastet) indiziert. Die ökologischen Ziele (GSchV, Anhang 1) sind an diesen Stellen hinsichtlich Kieselalgen erreicht; dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die Wasserqualität für Fliessgewässer (GSchV, Anhang 2) eingehalten sind. 5b.) Über das ganze Transektprofil ebenfalls noch gute Verhältnisse konnten in der Fliessstrecke bei Wynau (Transektstelle Nr. 4) sowie in der Restwasserstrecke bei Winznau (Transektstelle Nr. 7) vorgefunden werden. Hier indizierten die Kieselalgen die Güteklasse II (mässig belastet), respektive DI-CH-Werte zwischen 3.4 bis 3.9 (Zustandsklasse 2, schwach belastet). Die ökologi- 54

55 5c.) 5d.) 5e.) schen Ziele (GSchV, Anhang 1) hinsichtlich Kieselalgen sind an diesen Stellen ebenfalls noch erfüllt; dies ist ein Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die Wasserqualität für Fliessgewässer (GSchV, Anhang 2) wahrscheinlich eingehalten sind. An allen anderen Transektstellen war mindestens eine bis alle Proben eines Transektprofiles hinsichtlich der indizierten Güteklasse oder des DI-CH-Wertes ungenügend, d.h. sie erfüllten das in der GSchV in Anhang 1 aufgeführte ökologische Ziel knapp nicht oder deutlich nicht. Ursache für diesen knapp ungenügenden Zustand sind die hohen Mengen an eingeleitetem gereinigten Abwasser, deren negativen Auswirkungen in Staubereichen erkennbar stärker ist als in Fliessstrekken. Die schlechteste biologisch indizierte Wasserqualität wurde bei der Transektstelle Nr. 3 (Wangen) und bei der Transektstelle Nr. 11 (Felsenau) vorgefunden. Hier nahm über das ganze Transektprofil hinweg die Güteklasse den Wert II mit Tendez zu II-III (mässig bis kritisch belastet) ein und der DI-CH-Wert erreichte die Zustandsklasse 3 (deutlich belastet). Die ökologischen Ziele (GSchV, Anhang 1I) sind damit nicht eingehalten. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Anforderungen an die Wasserqualität für Fliessgewässer (GSchV, Anhang 2) vermutlich ebenfalls nicht eingehalten sind. Während bei Wangen das im Abschnitt zwischen den Transektstellen Nr. 2 und Nr. 3 eingeleitete gereinigte Abwasser sowie der Staubereich für den schlechten Zustand verantwortlich sein dürften, erachten wir bei der Transektstelle Nr. 11 neben den eingeleiteten Abwässer auch den infolge hoher Wasservogeldichte hocheutrophen Klingnauer Stausee als Belastungsquelle. Die Zustandsklasse 4 (stark bis sehr stark belastet) wurde in keiner der insgesamt 68 Untersuchungsproben festgestellt. Biologisch indizierte Wasserqualität des gesamten verlaufs Die wird mittels Kieselalgen seit 1990 untersucht. So liegen uns heute die Resultate folgender Probenahmekampagnen vor: 1.) Probenahmekampagne Herbst 1990 Abschnitt Thun - Bern 7 Proben 2.) VOKOS (Vollzugskonzept Siedlungsentwässerung) Abschnitt Bern - Kantonsgrenze AG, Frühling Proben Abschnitt Hasliaare bis Bern, Frühling Proben 3.) Kraftwerk Mühleberg, Frühling Proben 4.) Probenahmekampagne Herbst 1999 Abschnitt Thun bis Kantonsgrenze AG 11 Proben 5.) GEP Grenchen, Herbst 1999 Ufer oberhalb und unterhalb ARA Grenchen 4 Proben 6.) Probenahmekampagne Frühling und Herbst 2000 Abschnitt Thun bis Kantonsgrenze AG 26 Proben (13 Stellen) 7.) Benthosbiologische Untersuchungen Herbst 2001, Frühling und Herbst 2002 Abschnitt Bielersee bis Mündung Rhein (1. Serie 2001 und Ufer) 67 Proben Abschnitt Bielersee bis Mündung Rhein (2. Serie 2002) 48 Proben (nicht ausgewertet) 55

56 Total wurden somit unseres Wissens seit 1990 der 222 Kieselalgen-Aufwuchsproben entnommen und davon 174 Proben ausgezählt und ausgewertet. Mit den vorliegenden benthosbiologischen Untersuchungen im Herbst 2001 und Frühling 2002, welche im Unterlauf der entnommen wurden, liegen nun auch Resultate und Erkenntnisse für den solothurnischen und aargauischen lauf vor. Damit können nun erstmals, basierend auf den Kieselalgen, über den gesamten lauf aktuelle Aussagen gemacht werden. Ältere Proben, welche den Zustand vor 1950 oder gar im 19. Jahrhundert dokumentieren, sind in historischen Algensammlungen vorhanden. So sind uns folgende Kieselalgenproben bekannt: Die bei Belp, bei Uttigen und bei Bern (Probenahme um 1840, Sammlung Meister). Wir gehen davon aus, dass eine gezielte Recherche nach historischen Proben noch weitere solche ökologische Zeitdokumente hervorbringen würde. Zur Zeit stehen uns aber von diesen historischen Proben keine Resultate zur Verfügung. Sie könnten in Zusammenhang mit der Frage nach der Standortgerechtigkeit (ökologisches Ziel gemäss GSchV Anhang 1) sehr informativ sein, da diese historischen Proben vielfach noch intakte Kieselalgen-Lebensgemeinschaften enthalten, die typisch sind für unbelastete Fliessgewässer. Im folgenden gehen wir nicht im einzelnen auf jede Probe und Untersuchungsstelle ein, sondern zeigen die Resultate des gesamten datensatzes respektive verlaufs. Zur Illustration der Gesamtbewertung (sehr gut, gut, mässig, unbefriedigend, schlecht) respektive des Zielerfüllungsgrades (sehr gut erfüllt, gut erfüllt, knapp nicht erfüllt, nicht erfüllt) verwenden wir dieselbe Skala an wie auf Seite 10 gezeigt. Dabei verwendeten wir zur Abschätzung der Gesamtbewertung bei den Probenahmekampagnen Nr. 1 bis und mit 6 die Differentialartenanalyse. Bei den in diesem Bericht besprochenen Stellen (Probenahmekampagne Nr. 7) übernahmen wir die in den Tabellen 4 und 6 aufgeführten Gesamtbewertungen. Über den gesamten verlauf hinweg, also von der Quellregion im Haslital bis zur Mündung in den Rhein indizieren 7 % (= 12 Proben) aller seit 1990 entnommenen Proben den biologischen Zustand 'sehr gut' und 63 % (110 Proben) den Zustand 'gut' auf. An diesen Stellen ist das gesetzlich vorgegebene ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) erfüllt. Die restlichen 52 Proben (30 %) wiesen den Zustand 'mässig' oder 'unbefriedigend' auf und erfüllen damit die ökologischen Ziele knapp nicht respektive nicht. Die Zustandsklasse 'schlecht' trat in der nirgends und zu keinem Zeitpunkt auf. Die geographische Verteilung des mittels Kieselalgen indizierten biologischen Zustandes zeigt, dass die im Oberlauf bis zum Bielersee bis auf eine Ausnahme durchwegs sehr gute bis gute Zustände aufweist (Abb. 17). Das ökologische Ziel gemäss GSchV (Anhang 1) wird hier erfüllt. Erst unterhalb des Bielersees traten mehrheitlich mässig gute Zustände auf, welche das ökologische Ziel nicht mehr erfüllen. Der lauf ist damit gut dokumentiert. Wissenslücken bestehen nur noch in den Flussabschnitten um die Städte Solothurn und Aarau. Aufgrund der oberhalb und unterhalb dieser Bereiche festgestellten Zustände kann aber angenommen werden, dass in diesen Flussstrecken der biologisch Zustand ebenfalls gut bis mässig sein dürfte. 56

57 Ökologisches Ziel GSchV (Anhang 1) sehr gut erfüllt gut erfüllt knapp nicht erfüllt nicht erfüllt nicht erfüllt Anzahl Proben pro Stufe Proben (7%) 110 Proben (63%) 50 Proben (29 %) 2 Proben (1 %) 0 sehr gut gut mässig unbefriedigend schlecht Gesamtbewertung Abb. 16. Biologisch indizierte Wasserqualität (Gesamtbewertung und Erfüllungsgrad GSchV Anhang 1). Häufigkeitsverteilung der Gesamtbewertung von insgesamt 174 Kieselalgenproben der, entnommen im Zeitraum von 1990 bis Daten: BIS AquaPlus, Stand 15. Mai Basel Rhein vorliegende Untersuchung 2001/02 Limmat Reuss Zürich Biel Bern Emme Untersuchungen 1990 bis 2000 sehr gut ökologisches Ziel gut GSchV erfüllt mässig ökologisches Ziel unbefriedigend GSchV schlecht nicht erfüllt Abb. 17. Biologisch indizierte Wasserqualität (Gesamtbewertung und Erfüllungsgrad GSchV Anhang 1). Geographische Verteilung der Gesamtbewertung von insgesamt 174 Kieselalgenproben der, entnommen im Zeitraum von 1990 bis Daten: BIS AquaPlus, Stand 15. Mai

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