Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind

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1 Auszug (S. 1 9) aus: Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind Vorschläge für die Produktionsrichtungen Milchkuh, Aufzuchtkalb, Mastrind Jan Brinkmann Silvia Ivemeyer Andreas Pelzer Christoph Winckler Rita Zapf Der KTBL-Praktikerleitfaden Tierschutzindikatoren Rind ist eine Arbeitsunterlage für Halter von Milchkühen, Aufzuchtkälbern oder Mastrindern. Der Leitfaden ist mit stabiler Spiralbindung und abwaschbaren Seiten stalltauglich ausgeführt und liefert dem Tierhalter eine Anleitung, wie eine Überprüfung der Tiergerechtheit nach aktuellem wissenschaftlichen Stand praktikabel und fachgerecht durchgeführt werden kann. Ein Ablaufschema für jede Produktionsrichtung zeigt, welche Indikatoren wann und an welchen Tieren, z. B. an einer genau beschriebenen Stichprobe, erhoben werden sollten. Der Steckbrief zu jedem Indikator enthält dann eine kurze fachliche Hinführung, eine Foto-Klassifikationstabelle bzw. Rechenformel, sowie weitere Hinweise zu Erhebung. 2016, 60 S., ISBN , Best.-Nr , digitale Version: 12, Best.-Nr. P_12616 Bestellungen: online über vertrieb@ktbl.de oder telefonisch unter Wichtig: Die Literaturnachweise für die in den Steckbriefen beschriebenen Methoden sowie Auszüge relevanter Gesetzestexte finden Sie im Anhang des vollständigen Originaldokuments.

2 Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind

3 KTBL-Sonderveröffentlichung Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind Vorschläge für die Produktionsrichtungen Milchkuh, Aufzuchtkalb, Mastrind Jan Brinkmann Silvia Ivemeyer Andreas Pelzer Christoph Winckler Rita Zapf Herausgeber Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL) Darmstadt

4 Fachliche Begleitung KTBL-Arbeitsgruppe Leitfaden für die betriebliche Eigenkontrolle auf Tiergerechtheit Rind" Dr. J. Brinkmann (Vorsitz) Dr. H.-J. Herrmann Dr. S. Ivemeyer A. Pelzer Prof. Dr. C. Winckler Die Anschriften der Mitwirkenden sind im Anhang aufgeführt. Weiterhin waren an der Erarbeitung der diesem Leitfaden zugrundeliegenden Indikatorenlisten beteiligt: Teilnehmer der beiden KTBL-Fachgespräche Indikatoren zur Bewertung der Tiergerechtheit Einsatzzweck, betriebliche Eigenkontrolle 7./8. Mai 2014 und 9./10. Februar 2015, Kassel (siehe Zapf et al. 2015: Tierschutzindikatoren Vorschläge für die betriebliche Eigenkontrolle. KTBL-Schrift 507). Die Informationen der vorliegenden Publikation wurden vom KTBL und den Autoren nach dem derzeitigen Stand des Wissens zusammengestellt. Das KTBL und die Autoren übernehmen keine Haftung für die bereitgestellten Informationen, deren Aktualität, inhaltliche Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Leitfaden auf die zusätzliche Verwendung der weiblichen Form bei personenbezogenen Bezeichnungen in der Regel verzichtet. Dies soll jedoch keinesfalls eine Geschlechterdiskriminierung oder eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen. KTBL 2016 Herausgeber und Vertrieb Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL) Bartningstraße Darmstadt Telefon Fax Telefon Vertrieb Herausgegeben mit Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung von Texten und Bildern, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des KTBL urheberrechtswidrig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Redaktion Rita Zapf KTBL, Darmstadt Satz Serviceteam Herstellung KTBL, Darmstadt Titelfoto Druck und Bindung Silber Druck ohg Niestetal Printed in Germany ISBN

5 Vorwort Technik und Bauwesen in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung schaffen Rahmenbedingungen für das Wohlbefinden der gehaltenen Tiere. Um das Tierwohl messbar zu machen, bedarf es aussagefähiger, aber auch praxistauglicher Indikatoren. Zur Konkretisierung und Auswahl geeigneter Indikatoren haben wir in den Jahren 2014 und 2015 jeweils ein KTBL-Fachgespräch organisiert, an denen viele bundesweit anerkannte, auf diesem Gebiet tätige Experten beteiligt waren. Die Ergebnisse dieser Abstimmungen sind in der KTBL-Schrift Tierschutzindikatoren. Vorschläge für die betriebliche Eigenkontrolle publiziert. Mit den nun vorliegenden Praxisleitfäden für die Tierarten Rind, Schwein und Huhn/Pute legen drei Arbeitsgruppen der KTBL-Arbeitsgemeinschaft Nutztierhaltung die Ergebnisse ihrer sehr intensiven und engagierten Arbeit vor: eine anschaulich gestaltete Methodenanleitung für die Nutzung im Betrieb. Allen ehrenamtlich tätigen Experten, die an dem gesamten Prozess beteiligt waren, den Teilnehmern der beiden Fachgespräche und insbesondere den Autoren der Leitfäden, danke ich für ihre äußerst engagierte Mitarbeit. Auch den Referenten Tierschutz des Bundes und der Länder sowie den Vertretern der verschiedenen Erzeugerverbände, denen die Ergebnisse vorgestellt wurden und die die Initiative mittragen, danke ich für ihre konstruktive Diskussion und signalisierte Unterstützung. Nicht zuletzt gilt mein herzlicher Dank allen Kolleginnen und Kollegen in der Geschäftsstelle, die zur Realisierung dieses Projektes beigetragen haben. An alle Tierhalterinnen und Tierhalter, denen dieser Leitfaden zur Unterstützung ihres betrieblichen Managements dienen soll, richte ich die Bitte, uns über Verbesserungsmöglichkeiten der Leitfäden zu informieren. Gerne werden wir Ihre Anregungen bei der vorgesehenen weiteren Bearbeitung des Themas und der Leitfäden berücksichtigen. Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.v. (KTBL) DR. MARTIN KUNISCH Hauptgeschäftsführer Darmstadt, August 2016

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7 Inhalt 1 Einleitung Milchkühe Anleitung Gehalt somatischer Zellen in der Milch Mastitisbehandlungsinzidenz (alternativ zu Gehalt somatischer Zellen ) Fett-Eiweiß-Quotient der Milch Schwergeburtenrate Nutzungsdauer Tierverluste Körperkondition Verschmutzung der Tiere Integumentschäden (inklusive Schwellungen) Klauenzustand Lahmheit Liegeplatznutzung Aufstehverhalten Ausweichdistanz Wasserversorgung Aufzuchtkälber Anleitung Behandlungsinzidenz Atemwegserkrankungen Behandlungsinzidenz Durchfallerkrankungen Tierverluste Verschmutzung der Tiere Einstreumanagement Unterentwickelte Kälber Gegenseitiges Besaugen Komplikationen nach Enthornung Mastrinder Anleitung Tierverluste Nasenausfluss Körperkondition Verschmutzung der Tiere Integumentschäden Klauenzustand Lahmheit Zungenrollen Flächenangebot je Tier Wasserversorgung Anhang...53 Quellen Relevante Gesetzestexte Abkürzungen Mitwirkende... 58

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9 Was du nicht messen kannst, kannst du nicht lenken. (Peter Drucker) 1 Einleitung Wofür ist dieser Leitfaden gedacht? Um der hohen Verantwortung des Nutztierhalters für das Wohlergehen seiner Tiere gerecht zu werden, sollte jeder Tierhalter regelmäßig und systematisch die Situation seiner Tiere überprüfen. Dies kann durch eine systematische und wiederkehrende Erfassung und Auswertung wichtiger tierbezogener Indikatoren geschehen. Eine solche betriebliche Schwachstellenanalyse ergänzt die notwendigen, täglichen Routine-Tierkontrollen. Diese Beurteilung des Wohlergehens seiner Tiere hilft dem Tierhalter nicht nur eventuelle Tierschutzprobleme zu erkennen, sondern auch den Erfolg eventueller Verbesserungsmaßnahmen zu kontrollieren, Veränderungen über die Zeit zu erkennen und gegebenenfalls nachzusteuern. Gleichzeitig kann der Tierhalter mit einer derartigen Überprüfung auch seine gemäß Tierschutzgesetz 1 vorgeschriebene Eigenkontrollpflicht erfüllen. Falls Tierhalter das wünschen, können sie Ergebnisse der Tierwohl-Eigenkontrolle auch für eine transparente Kommunikation mit der Öffentlichkeit nutzen. Dies kann einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion rund um das Wohlergehen ihrer Nutztiere darstellen. Einleitung Wie lässt sich Tierwohl in der Nutztierhaltung messen? Zur Beurteilung der Tiergerechtheit benötigen Tierhalter Indikatoren, die sich unter den Bedingungen der Praxis und mit vertretbarem Aufwand zuverlässig und wiederholbar erheben lassen. Bisher wurden überwiegend sogenannte ressourcen- und managementbezogene Indikatoren verwendet. Diese beschreiben die baulich-technischen Gegebenheiten der Haltung, z. B. die Bodenausführung, oder das Management, z. B. Eingriffe an den Tieren. Mit diesen Indikatoren können jedoch nur die Voraussetzungen für eine tiergerechte Haltung erfasst werden. Ob es den Tieren tatsächlich gut geht und ob sie Schäden oder Erkrankungen aufweisen, lässt sich nur an ihnen selbst, d. h. anhand tierbezogener Indikatoren feststellen. In diesem Leitfaden werden daher überwiegend tierbezogene Indikatoren empfohlen. Nur wenn es für wesentliche, in der Praxis häufig auftretende Tierschutzprobleme keine geeigneten tierbezogenen Indikatoren gibt oder eine Erhebung zu aufwändig wäre, wird auf ressourcen- oder managementbezogene Indikatoren zurückgegriffen. Wie wurden die Indikatoren ausgewählt? Die Indikatoren sollen den Tierhalter bei der betrieblichen Schwachstellenanalyse unterstützen. Die Auswahl erfolgte deshalb problemorientiert: Im Rahmen von zwei KTBL-Expertenfachgesprächen wurden zunächst die in der Praxis bedeutendsten möglichen Tierschutzprobleme identifiziert. Dann wurden für die verschiedenen Produktionsrichtungen Indikatoren Mit tierbezogenen Indikatoren werden Aspekte des Gesundheitszustands und des Verhaltens der Tiere erfasst; sie ermöglichen direkte Rückschlüsse auf die Auswirkungen von Haltung, Fütterung und Management auf das Wohlergehen der Tiere. Mit ressourcen- und managementbezogenen Indikatoren werden Aspekte der baulich-technischen Gegebenheiten von Haltungsbedingungen, z. B. das Platzangebot, und des Managements erfasst, also von Voraussetzungen, mit denen eine tiergerechte Haltung erreicht werden soll. Sie lassen aber nur einen indirekten Rückschluss darauf zu, wie es den Tieren unter diesen Bedingungen tatsächlich geht. ausgewählt, mit denen Tierhalter zuverlässig erfassen können, inwieweit diese besonders relevanten Tierschutzprobleme auftreten. Die detaillierte Vorgehensweise ist in der KTBL-Schrift 507 (Zapf et al. 2015) beschrieben. Die hier empfohlenen Indikatoren sollten nach Möglichkeit vollständig erhoben werden, da mit jedem nicht erfassten Indikator das Risiko steigt, dass wesentliche Tierschutzprobleme nicht erkannt werden. Die ausgewählten Indikatoren können dem Tierhalter nur einen Hinweis auf mögliche Tierschutzprobleme in seinem Bestand geben. Für die genaue Ermittlung der Ursachen von Auffälligkeiten und die Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen sollte der bestandsbetreuende Tierarzt oder Fachberater hinzugezogen werden Abs. 8, TierSchG, 2006: Wer Nutztiere zu Erwerbszwecken hält, hat durch betriebliche Eigenkontrollen sicherzustellen, dass die Anforderungen des 2 TierSchG eingehalten werden. Insbesondere hat er zum Zwecke seiner Beurteilung, dass die Anforderungen des 2 erfüllt sind, geeignete tierbezogene Merkmale (Tierschutzindikatoren) zu erheben und zu bewerten. (Ausführlicher siehe Anhang) Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 7

10 Woher kommen die erforderlichen Daten? Die Eigenkontrolle soll für den Tierhalter in einem vertretbaren Aufwand-Nutzen-Verhältnis stehen. Über den Aufwand entscheidet weniger die Zahl der zu erhebenden Indikatoren als der Erhebungsaufwand für jeden einzelnen Indikator bzw. die Anzahl der zu erhebenden Tiere. Bereits im Betrieb vorliegende Daten, z. B. Ergebnisse der amtlichen Lebendtierbeschau und der Fleischuntersuchung ( Schlachtbefunde ) oder Daten aus der Milchleistungsprüfung (MLP) und dem Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HIT), sind für die Eigenkontrolle daher aus Praktikabilitätsgründen besonders gut geeignet. Zum Erkennen bestimmter Tierschutzprobleme ist aber auch eine gezielte Datenerhebung im Stall am Tier notwendig. Einleitung Wie zuverlässig sind Schlachtbefunde? In der Rindermast werden tierschutzrelevante Indikatoren (z. B. Lungenbefunde) auf Schlachthöfen erhoben. Diese Daten sind derzeit aber noch nicht für jeden Betrieb verfügbar und sowohl innerhalb als auch zwischen den Schlachthöfen nur eingeschränkt vergleichbar. Eine stärkere, bundesweite Standardisierung der Erhebung sowie Schulung und Überprüfung der Vergleichbarkeit bei der Schlachtbefunderhebung sind dringend erforderlich. Für eine betriebliche Schwachstellenanalyse können diese Schlachthofdaten dennoch Anhaltspunkte für die Beurteilung bieten. Daher sollten sich Tierhalter die Schlachtdaten ihrer Tiere übermitteln lassen, wenn dieses nicht bereits geschieht. Bei unerklärlichen Schwankungen in den Befunden des Schlachthofes können Rückmeldungen an die Schlachtbetriebe diese möglicherweise motivieren, mithilfe von Schulungen und Vergleichen verschiedener Beurteiler längerfristig die Qualität der Befundung zu erhöhen. Der Nutzen zuverlässig erhobener Schlachtbefunde für den Tierhalter ist zu groß, um dieses Potenzial ungenutzt zu lassen. Wozu Ergebnisse dokumentieren? Nur mit der Dokumentation der Ergebnisse ist eine betriebliche Schwachstellenanalyse bzw. Eigenkontrolle zielführend, da der Tierhalter nur so zeitliche Veränderungen erkennen und ggf. die Wirkung der von ihm ergriffenen Maßnahmen auf seinen Tierbestand längerfristig beurteilen kann. Dies macht auch einen der wesentlichen Unterschied zu den täglichen Tierkontrollen aus, bei denen es vornehmlich um die Einleitung von Sofortmaßnahmen geht, z. B. bei Erkrankungen von Tieren, zu hohen Stalltemperaturen o. Ä. Die betriebsinterne Dokumentation kann dem Tierhalter zusätzlich als Nachweis seiner Umsetzung des 11 (8) Tierschutzgesetz (TSchG) gegenüber den zuständigen Behörden dienen. Möchte der Tierhalter die Erhebung als Frühwarnsystem für Tierschutzprobleme nutzen, sollte er bei mehrstufigen Bonitierungen bereits geringgradige Veränderungen berücksichtigen. Außerdem empfiehlt es sich, die Erhebungen dann eventuell häufiger als vorgeschlagen durchzuführen. Betriebliche Eigenkontrolle oder tägliche Aufmerksamkeit? Im Rahmen der vorgeschriebenen, täglichen Tierkontrollen 2 muss ein Tierhalter ebenfalls auf Tierschutzindikatoren achten, insbesondere auf solche, die einen akuten Handlungsbedarf anzeigen, z. B. Husten oder Nasenausfluss, erhöhte Atemfrequenz, Durchfall oder Ausfall der Wasserversorgung oder Lüftung. Die hier vorgeschlagene betriebliche Schwachstellenanalyse kann und darf die tägliche Beobachtung und Kontrolle der Tiere nicht ersetzen. Bei festgestellten schwerwiegenden Defiziten muss sofort gehandelt werden, z. B. ist bei allen vermutlich Leiden verursachenden oder ansteckenden Befunden auf jeden Fall und umgehend der Tierarzt zur Diagnose und Behandlung hinzuzuziehen. Auch ersetzt eine betriebliche Schwachstellenanalyse bzw. Eigenkontrolle nicht die Überprüfung, ob die rechtlichen Vorgaben der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung (TierSchNutztV) oder anderer Rechtssetzungen eingehalten werden. Vielmehr kann eine betriebliche Schwachstellenanalyse dem Tierhalter eher mittelfristig helfen, sein Management beständig zu verbessern oder grundlegende Risiken für die Tiergerechtheit in seinem Betrieb frühzeitig zu erkennen. Für wen wurden die Indikatoren ausgewählt? Die Indikatoren wurden hinsichtlich ihrer Eignung zur Optimierung des betrieblichen Managements durch den Nutztierhalter ausgewählt. Besonders hilfreich ist eine Einbindung in entsprechende, ggf. computergestützte Managementhilfen. Zwar hat es Vorteile, wenn der Tierhalter selbst die Erhebungen durchführt, aber es besteht ebenso die Möglichkeit, dass er dies teilweise Dritten überlässt, z. B. betrieblichen Beratern oder bestandsbetreuenden Tierärzten. Die Einbindung Dritter kann auch hilfreich sein, um Betriebsblindheit vorzubeugen. Sachkundige Tierhalter können die Indikatoren selbst erheben. Dennoch ist eine Schulung, sofern verfügbar, dringend zu empfehlen. Eine Schulung bringt Sicherheit in der Erhebung der verschiedenen Indikatoren und hilft, die Ergebnisse vergleichbar zu machen. Dies wäre auch eine Voraussetzung für einen eventuellen Vergleich mit Kollegen (Benchmarking), beispielsweise bei anonymisierter Einspeisung in online zugängliche Erzeugerring-Datenbanken. Grundsätzlich soll die Datenerhebung durch immer dieselbe Person durchgeführt werden oder durch Personen, die überprüft haben, dass ihre Erhebungsergebnisse ausreichend übereinstimmen. Gute fachliche bzw. methodische Kenntnisse sind in jedem Fall erforderlich. 2 Gemäß 4 Abs. 1, TierSchNutztV; siehe Anhang. 8 KTBL-Leitfaden

11 Datenerhebung wo, wann und wie? Je Stalleinheit, d. h. je Viehverkehrsverordnungs(ViehVerkV)-Nummer, soll eine betriebliche Schwachstellenanalyse durchgeführt werden. Falls innerhalb einer Stalleinheit deutlich unterschiedliche Systeme z. B. hinsichtlich Fütterung oder Haltung vorhanden sind, sollten jeweils gesonderte Erhebungen durchgeführt werden (oder wenigstens diese Systeme bei den Datenerhebungen im Stall jeweils anteilig 3 berücksichtigt werden). Wann bzw. wie oft eine Datenerhebung und/oder -auswertung empfohlen wird, kann für jede Produktionsrichtung dem Ablaufschema in Kapitel 2.1, 3.1 bzw. 4.1 sowie detaillierter den einzelnen Indikatorsteckbriefen entnommen werden. Die Erhebungszeitpunkte und -intervalle wurden hinsichtlich Praktikabilität, aber auch fachlich begründet vorgeschlagen. Sie sollten daher möglichst eingehalten werden. Die exakten Zeitpunkte soll dabei jeder Betrieb so festlegen, dass sie in die betrieblichen Abläufe effizient integriert werden können. Sofern machbar, wurde die Datenerhebung für mehrere Indikatoren zusammengelegt, sodass beispielsweise die Ziehung einer Stichprobe nur einmal erfolgen muss und die dann jeweils zufällig ausgewählten Einzeltiere gleich hinsichtlich mehrerer Indikatoren beurteilt werden können. Wie sind die Betriebsergebnisse zu bewerten? Grundsätzlich muss zwischen der Messung eines Indikators (z. B. Anteil lahmer Tiere im Bestand) und dessen Bewertung (z. B. weniger als 10 % sind gut, mehr als 20 % sind inakzeptabel ) unterschieden werden. Handlungsbedarf kann ein Tierhalter beispielsweise aus dem Vergleich seiner aktuellen Daten mit den Ergebnissen aus früheren Erhebungen ableiten, sofern Verschlechterungen zu erkennen sind. Eine andere Möglichkeit stellt der Abgleich der eigenen Daten mit denen von Kollegen dar. Zu einigen Indikatoren liegen zudem als Orientierungswerte Ergebnisse aus Erhebungen von Erzeugerverbänden oder praxisübliche, bereits in der Beratung genutzte, Faustzahlen vor. Solche Bewertungsgrößen sollten im Verlauf der nächsten Jahre unter Einbeziehung von Vertretern aus Praxis, Beratung, Tierärzteschaft und Wissenschaft auf breiter Basis abgestimmt werden. Unterstützung beim Umgang mit erkannten Missständen bieten Hoftierarzt und Spezialberater, ggf. auch einschlägige Merkblätter (Anhang). Einleitung Welche Materialien werden für die Eigenkontrolle benötigt? Leitfaden Vorbereitete Erhebungsformulare auf Klemmbrett mit Stift Stoppuhr Eimer mit Skala (z. B. 10 l) 10-Cent-Münze Viehstift Die Hauptsache: Eigenverantwortung der Tierhalter in Tierschutzfragen Das Ziel einer systematischen, regelmäßigen Erhebung tierbezogener Indikatoren im Rahmen einer betrieblichen Schwachstellenanalyse ist die Kontrolle und stete Verbesserung des Tierschutzes auf dem Betrieb. Durch diese Erhebung soll der Tierhalter in seiner Eigenverantwortung für das Wohl seiner Tiere sensibilisiert und gestärkt werden. Dieses Ziel wird auch mit der Anforderung an eine betriebliche Eigenkontrolle gemäß 11(8) TierSchG verfolgt, zu der allerdings keine genaueren rechtlichen Vorgaben oder Ausführungsbestimmungen existieren. Der vorliegende Leitfaden ist als Expertenempfehlung zu verstehen. Er stellt für den Nutztierhalter eine von mehreren alternativen Möglichkeiten dar, eine betriebliche Schwachstellenanalyse durchzuführen, mit der er gleichzeitig seiner Pflicht zur betrieblichen Eigenkontrolle gemäß 11(8) TierSchG nachkommen kann. Dabei handelt es sich um einen ersten Aufschlag, der in der Praxisanwendung erprobt werden soll, um auf dieser Basis zeitnah weiterentwickelt und verbessert zu werden. 3 Wenn beispielsweise 20 % der Tiere in einem baulich wesentlich unterschiedlichen Stallteil gehalten werden, sollten 20 % aller zu untersuchenden Tiere aus diesem Stallteil gewählt werden. Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 9

12 Kapitel 3 Aufzuchtkälber (bis 6 Monaten), Auszug (S ) aus: Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind Vorschläge für die Produktionsrichtungen Milchkuh, Aufzuchtkalb, Mastrind Jan Brinkmann Silvia Ivemeyer Andreas Pelzer Christoph Winckler Rita Zapf Der KTBL-Praktikerleitfaden Tierschutzindikatoren Rind ist eine Arbeitsunterlage für Halter von Milchkühen, Aufzuchtkälbern oder Mastrindern. Der Leitfaden ist mit stabiler Spiralbindung und abwaschbaren Seiten stalltauglich ausgeführt und liefert dem Tierhalter eine Anleitung, wie eine Überprüfung der Tiergerechtheit nach aktuellem wissenschaftlichen Stand praktikabel und fachgerecht durchgeführt werden kann. Ein Ablaufschema für jede Produktionsrichtung zeigt, welche Indikatoren wann und an welchen Tieren, z. B. an einer genau beschriebenen Stichprobe, erhoben werden sollten. Der Steckbrief zu jedem Indikator enthält dann eine kurze fachliche Hinführung, eine Foto-Klassifikationstabelle bzw. Rechenformel, sowie weitere Hinweise zu Erhebung. 2016, 60 S., ISBN , Best.-Nr , digitale Version: 12, Best.-Nr. P_12616 Bestellungen: online über vertrieb@ktbl.de oder telefonisch unter Wichtig: Die Literaturnachweise für die in den Steckbriefen beschriebenen Methoden sowie Auszüge relevanter Gesetzestexte finden Sie im Anhang des vollständigen Originaldokuments.

13 3 Aufzuchtkälber 3.1 Anleitung Zu den Aufzuchtkälbern zählen Tränkekälber und abgesetzte Kälber bis zum 6. Lebensmonat. Das folgende Ablaufschema (Abb. 2) zeigt einen Vorschlag für eine fachlich sinnvolle Vorgehensweise. Dort wird veranschaulicht, welche Indikatoren (weiße Kästen) wann und wie oft für welche Aufzuchtkälber erhoben werden sollten. Aufzuchtkälber Fortlaufend erheben, jährlich auswerten Gesamtbestand Behandlungsinzidenz Atemwegserkrankungen Behandlungsinzidenz Durchfallerkrankungen Tierverluste Halbjährlich, zur Mitte Sommerund Winterhalbjahr, erheben und auswerten Bestandsgrößenabhängige Stichprobe an allen Aufzuchtkälbern Gesamtbestand Verschmutzung der Tiere Einstreumanagement (in allen eingestreuten Ställen) Unterentwickelte Kälber Gegenseitiges Besaugen 2 Wochen nach Enthornen erheben, halbjährlich auswerten Gesamtbestand frisch enthornter Kälber Komplikationen nach Enthornung Abb. 2: Ablaufschema Aufzuchtkälber Für jeden Indikator folgt in den Kapiteln 3.2 bis 3.9 ein Steckbrief, in dem über die wichtigsten Fakten informiert und eine Anleitung für die Datenerhebung und -auswertung vorgeschlagen wird. 30 KTBL-Leitfaden

14 Ziehung einer bestandsgrößenabhängigen Stichprobe Der Indikator Verschmutzung der Tiere ist an einer von der Bestandsgröße abhängigen Stichprobe zu erheben, die alle Aufzuchtkälber eines Betriebes anteilig berücksichtigt. Stichprobengröße in Abhängigkeit von der Herdengröße (Welfare Quality, 2009, verändert) Bestandsgröße1) Anzahl Aufzuchtkälber gesamt Bis 30 Stichprobengröße Anzahl Kälber für Beurteilung Alle Tiere ) Bei Herdengrößen zwischen den angegebenen Zahlen sind entsprechende Zwischenwerte für die Stichprobengröße abzuleiten. Die Stichprobe sollte anteilig aus den einzelnen Gruppen gezogen werden. Wenn sich z. B. 50 Aufzuchtkälber eines Betriebs auf 10 Buchten mit je 5 Aufzuchtkälbern aufteilen, sollen in jeder der 10 Buchten jeweils 10 % der Stichprobe erhoben werden (also 10 % von 35 Aufzuchtkälbern = 3,5 Kälber à abwechselnd 3 bzw. 4 Aufzuchtkälber in jeder Bucht der 10 Buchten beurteilen). Aufzuchtkalber Vorgehensweise: Die zu beurteilenden Aufzuchtkälber werden so zufällig wie möglich durch Abzählen aus den fressenden, stehenden und liegenden Aufzuchtkälbern einer Bucht ausgewählt. Um Doppelerhebungen zu vermeiden, sollten die bereits beurteilten Kälber mit einem Viehstift gekennzeichnet werden. Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 31

15 3.2 Behandlungsinzidenz Atemwegserkrankungen Aufzuchtkälber Was und warum? Dieser Indikator beschreibt die Häufigkeit der dokumentierten Behandlungen von Atemwegserkrankungen. Diese gehören neben Durchfällen zu den häufigsten Behandlungsursachen bei Kälbern. Sie schränken das Wohlbefinden ein und können zum Tod der Kälber führen. Die Behandlungsinzidenz gibt einen Hinweis auf die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen. Neben der realen Erkrankungssituation des Bestandes ist die Behandlungsinzidenz zudem von der Tierbeobachtung und der Behandlungsstrategie des Tierhalters abhängig. Risikofaktoren sind mangelhafte Stallhygiene, eine zu späte und/oder geringe Versorgung mit Biestmilch und ein suboptimales Stallklima (zugig, schadgasbelastet, feucht). Wann und wie oft? Fortlaufend erheben, mindestens jährlich auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand. Wie? Erfasst wird jede Behandlung einer Atemwegserkrankung. Eine erneute Behandlung eines Kalbs nach 7 Tagen Behandlungspause zählt neu. Die Auszählung der Behandlungsinzidenz erfolgt auf Basis der Arzneimittel-Abgabe- und Anwendungsbelege (AUA-Belege), z. B. mit einer Strichliste oder einem entsprechenden Herdenmanagementprogramm. Gegebenenfalls können auch digital vorliegende Daten der Tiergesundheitsprogramme der Landeskontrollverbände genutzt werden. Ergebnis: Anzahl Atemwegserkrankung-Behandlungen bei Aufzuchtkälbern in den letzten 12 Monaten Gesamtanzahl Aufzuchtkälber im selben Zeitraum 100 = = Anteil wegen Atemwegserkrankungen behandelter Aufzuchtkälber pro Jahr [%] 32 KTBL-Leitfaden

16 3.3 Behandlungsinzidenz Durchfallerkrankungen Was und warum? Dieser Indikator beschreibt die Häufigkeit der dokumentierten Behandlungen von Durchfallerkrankungen. Diese gehören neben Atemwegserkrankungen zu den häufigsten Behandlungsursachen bei Kälbern. Sie können das Wohlbefinden einschränken und ggf. auch zum Tod der Kälber führen. Die Durchfallbehandlungsinzidenz gibt einen Hinweis auf die Häufigkeit des Auftretens von Durchfallerkrankungen. Neben der realen Erkrankungssituation des Bestandes ist die Behandlungsinzidenz zudem von der Tierbeobachtung und der Behandlungsstrategie des Tierhalters abhängig. Zu den Risikofaktoren zählen mangelhafte Stallhygiene, eine zu späte und/oder geringe Versorgung mit Biestmilch sowie ein insgesamt ungenügendes Tränkemanagement. Wann und wie oft? Fortlaufend erheben, mindestens jährlich auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand. Wie? Erfasst wird jede Behandlung einer Durchfallerkrankung. Eine erneute Behandlung eines Kalbs nach 7 Tagen Behandlungspause zählt neu. Aufzuchtkalber Die Auszählung der Behandlungsinzidenz erfolgt auf Basis der Arzneimittel-Abgabe- und Anwendungsbelege (AUA-Belege), z. B. mit einer Strichliste oder entsprechenden Herdenmanagementprogramm. Gegebenenfalls können auch digital vorliegende Daten der Tiergesundheitsprogramme der Landeskontrollverbände genutzt werden. Ergebnis: Anzahl Durchfallerkrankung-Behandlungen bei Aufzuchtkälbern in den letzten 12 Monaten Gesamtanzahl Aufzuchtkälber im selben Zeitraum 100 = = Anteil wegen Durchfallerkrankungen behandelter Aufzuchtkälber pro Jahr [%] Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 33

17 3.4 Tierverluste Aufzuchtkälber Was und warum? Tierverluste umfassen alle verendeten sowie notgetöteten und euthanasierten ( eingeschläferten ) Tiere. Sie sind neben ihrer Tierschutzrelevanz auch aus ökonomischer Sicht von großer Bedeutung und vom betriebsindividuellen Management abhängig. Zu den bekannten Risikofaktoren zählen Komplikationen im Geburtsverlauf, unzureichende Kolostrumaufnahme, mangelhaftes Tränke- bzw. Herdenmanagement und infektiöse Erkrankungen, aber auch Faktoren wie Alter, Geschlecht, Rasse und Bestandsgröße. Wann und wie oft? Fortlaufend erheben, mindestens jährlich auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand. Wie? Berechnet wird die Mortalitätsrate. Erfasst werden alle Aufzuchtkälber in zwei Altersgruppen ( Tag 7 bis 12 Wochen alt sowie > 12 Wochen bis 6 Monate), die in den zwölf Monaten eines Kalenderjahres auf dem Betrieb verendet sind bzw. notgetötet oder euthanasiert wurden. Die Errechnung der Tierverluste erfolgt auf Basis einer Abfrage des Bestandsregisters aus HI-Tier ( Rinderdatenbank Abfragen, Menüpunkt Bestandsregister, Kalenderjahr als Zeitraum eingeben, Standard als Form auswählen). Der Nenner enthält die Lebenszeit in Tierlebensjahren (dimensionslos). Das ist die aufsummierte Zeit, die alle Aufzuchtkälber innerhalb der Altersgrupe Tag 7 bis 12 Wochen alt (bzw. innerhalb der Altersgruppe > 12 Wochen bis 6 Monate alt) in den 12 Monaten des betrachteten Jahres im betreffenden Betrieb verbracht haben. Hierfür werden für alle Aufzuchtkälber die im Betrieb verbrachten Tierlebenstage summiert und abschließend durch 365 geteilt. Beispiel: Aufzuchtkälber, die im betrachteten Jahr innerhalb der betrachteten Altersgruppe > 12 Wochen bis 6 Monate alt" nur 40 Tage im Bestand anwesend waren und dann starben oder verkauft wurden, gehen mit 40 Lebenstagen in die Berechnung ein. Aufzuchtkälber, die die gesamte Spanne zwischen 12 Wochen und 6 Monaten im Bestand verbracht haben, gehen mit 98 Lebenstagen ein. Ergebnis: A) Anzahl der in den zurückliegenden 12 Monaten am Betrieb verendeten, notgetöteten oder euthanasierten Tiere Tag 7 bis 12 Wochen alt Tierlebensjahre = = Mortalitätsrate Tag 7 bis 12 Wochen alt B) Anzahl der in den zurückliegenden 12 Monaten am Betrieb verendeten, notgetöteten oder euthanasierten Tiere > 12 Wochen bis 6 Monate alt = Tierlebensjahre = Mortalitätsrate > 12 Wochen bis 6 Monate alt 34 KTBL-Leitfaden

18 3.5 Verschmutzung der Tiere Was und warum? Verschmutzungen des Haarkleids können das Allgemeinbefinden stören, Juckreiz hervorrufen, die darunterliegende Haut kann sich entzünden und die Thermoregulation ist beeinträchtigt. Verschmutzungen zeigen Schwachstellen in Haltung und Management auf. Stärkere Verfärbungen, große Flecken und sich auf der Hinterhand aufbauende Schmutzanhaftungen verweisen auf zu wenig oder zu seltene Einstreu. Ein weiterer Risikofaktor ist zu dünner Kot durch falsche Ernährung und Durchfallerkrankungen. Wann und wie oft? Halbjährlich, zur Mitte Sommer- und Winterhalbjahr, erheben und auswerten. Welche und wie viele? Stichprobe am Gesamtbestand (siehe Kapitel 3.1). Wie? Beurteilung einer zufällig ausgewählten Körperseite hinsichtlich der Verschmutzung am Rumpf (ohne Kopf, Hals und Beine, siehe Abb.) aus maximal 2 m Entfernung. Aufzuchtkalber S. Ivemeyer Bonitur Beschreibung Beispielfotos 0 Nicht verschmutzt : Verschmutzung (Nässe, Verfärbung oder Kotanhaftung) an weniger als 25 % der Fläche S. Ivemeyer 1 Verschmutzt : Verschmutzung (Nässe, Verfärbung oder Kotanhaftung) ab 25 % der Fläche S. Ivemeyer Ergebnis: Anzahl der verschmutzten Tiere Gesamtzahl der beurteilten Aufzuchtkälber 100 = Anteil verschmutzter Aufzuchtkälber [%] Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 35

19 3.6 Einstreumanagement Aufzuchtkälber Was und warum? Bei einem guten Einstreumanagement liegen die Kälber im Stroh und nicht auf Stroh. Die Einstreuhöhe und -qualität ist ein Kriterium zur Bewertung des Einstreumanagements und kann mithilfe des Nesting Scores bewertet werden. Zu geringes und zu seltenes Einstreuen führt zu nassen und kompakten Liegematratzen, die negative Auswirkungen auf Stall- und Mikroklima, Tiersauberkeit, Liegekomfort sowie Thermoregulation haben. Fehlende oder nasse Einstreu kann Atemwegserkrankungen und Nabelentzündungen hervorrufen. Wann und wie oft? Halbjährlich, zur Mitte Sommer- und Winterhalbjahr, erheben und auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand in allen eingestreuten Kälberställen (inklusive Kälberhütten und -iglus). Wie? Beurteilung der Einstreuhöhe und -qualität bei allen bis 6 Monate alten Kälbern, sofern auf Stroh gehalten. Zählung bzw. Abschätzung der Anzahl von Tieren, die den unten genannten Nesting Scores zugeordnet werden können. Nesting Beschreibung Score 1 Extremitäten vollständig sichtbar, wenn Kalb liegt Beispielfotos J. Brinkmann 2 Extremitäten teilweise sichtbar, wenn Kalb liegt S. Ivemeyer 3 Extremitäten vollständig nicht sichtbar, d. h. strohbedeckt, wenn Kalb liegt R. Zapf Ergebnis: Anzahl der Aufzuchtkälber mit Nesting Score 1 Gesamtzahl der auf Stroh gehaltenen Aufzuchtkälber 100 = Anteil Aufzuchtkälber mit unzureichender Einstreuhöhe u. -qualität [%] 36 KTBL-Leitfaden

20 3.7 Unterentwickelte Kälber Was und warum? Kälber in der Tränkeperiode, die eine zu geringe Körperkondition und ein struppiges, stumpfes Fell haben, bezeichnet man als unterentwickelt ( Kümmerer ). Sie wachsen langsamer als gleichaltrige Kälber, sind empfänglicher für Infektionserkrankungen und in ihrem Wohlbefinden beeinträchtigt. Sie können ein späteres Erstkalbealter und eine geringere Milchleistung in der ersten Laktation zeigen. Risikofaktoren für Kümmerer sind unzureichende Kolostrumaufnahme, eine unzureichende Ernährungssituation in der Tränkeperiode, typische Kälbererkrankungen wie Durchfall oder Atemwegserkrankungen sowie negative Haltungs- und Klimaeinflüsse. Wann und wie oft? Halbjährlich, zur Mitte Sommer- und Winterhalbjahr, erheben und auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand. Wie? Beurteilung des Gesamterscheinungsbilds anhand von Bemuskelung, Sichtbarkeit der Rippen und Wirbelsäule sowie des Fellzustands. Aufzuchtkalber Beschreibung Schwache Bemuskelung, Sichtbarkeit der Rippen und der Wirbelsäule; oftmals struppiges, stumpfes, langes Fell Beispielfotos S. Ivemeyer S. March S. Ivemeyer Ergebnis: Anzahl Kümmerer Gesamtzahl aller Aufzuchtkälber 100 = Anteil Kümmerer an den Aufzuchtkälbern [%] Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 37

21 3.8 Gegenseitiges Besaugen Aufzuchtkälber Was und warum? Verhaltensabweichungen oder Verhaltensstörungen deuten darauf hin, dass hoch motivierte Verhaltensweisen nicht oder nur unzureichend ausgeführt werden können. Die Ursachen für gegenseitiges Besaugen liegen vor allem in einem unbefriedigten Saugbedürfnis. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen zu geringe Tränkehäufigkeit und -dauer (zweimal tägliche Eimertränke), geringer Saugwiderstand (große Öffnung des Saugnuckels), Mangel an Bewegungsfläche und Umweltreizen sowie unzureichendes Angebot an Raufutter. Wann und wie oft? Halbjährlich, zur Mitte Sommer- und Winterhalbjahr, erheben und bewerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand. Wie? Kontinuierliche Übersichtsbeobachtung über einen Zeitraum von 30 min nach der Milchtränke bzw. in Aktivitätsphasen (bei Tränkeautomaten und bei abgesetzten Kälbern). Zählung oder Abschätzung der Anzahl von Tieren, die gegenseitiges Besaugen zeigen (Besaugen von Euteranlage, Ohren, Schwanz, Nabel, Präputium oder anderen Körperteilen, siehe Abb.). Tiere mit Nasenklammer werden als Besauger gezählt. V. Grössbacher V. Grössbacher S. March Ergebnis: Anzahl der Tiere, die gegenseitiges Besaugen zeigen bzw. Nasenklammer tragen 100 = Anteil Aufzuchtkälber, die gegenseitiges Besaugen zeigen [%] Gesamtzahl der beobachteten Aufzuchtkälber 38 KTBL-Leitfaden

22 3.9 Komplikationen nach Enthornung Was und warum? Eingriffe bei Tieren bringen immer das Risiko von Komplikationen mit sich. Im Hinblick auf die Enthornung (Entfernung oder Verödung der Hornanlagen) handelt es sich um schmerzhafte Entzündungen im Bereich der Hornanlage bzw. um die Entstehung von Stummel- oder Krüppelhörnern. Letztere kann das Tier selbst beeinträchtigen, wenn das Horn zum Beispiel auf den Schädel drückt. Darüber hinaus können unvollständig enthornte Tiere anderen Tieren in der Gruppe Verletzungen zufügen. Eine eventuell notwendige Amputation des Horns beim erwachsenen Tier verursacht erhebliche Schmerzen. Risikofaktoren sind eine nicht fachgerechte Durchführung der Enthornung, z. B. durch zu geringe Temperatur, zu kurze oder zu lange Dauer des Ausbrennvorgangs, falschen Ansatz des Brenngeräts, zu späte Durchführung (Hornanlage bereits zu groß), Abwehrbewegungen des Kalbes (fehlende Anästhesie) sowie Verschmutzung des gebrannten Bereichs. Wann und wie oft Jeweils 2 Wochen nach Enthornung erheben, jährlich auswerten. Welche und wie viele? Gesamtbestand frisch enthornter Kälber. Aufzuchtkalber Wie? Beurteilung der Kälber im Hinblick auf Komplikationen nach der Enthornung (Entzündung). Als Zusatzinformation ist die Anzahl der im Bezugszeitraum enthornten Kälber erforderlich. Beschreibung Entzündung: Rötung und Schwellung der Enthornungsstelle; evtl. Sekret- oder Eiterbildung Beispielfotos U. Bauer U. Bauer Ergebnis: Anzahl der Kälber mit Komplikationen nach Enthornung Gesamtzahl der im zurückliegenden Jahr enthornten Aufzuchtkälber 100 = = Anteil Kälber mit Komplikationen nach Enthornung an allen enthornten Kälbern [%] Tierschutzindikatoren: Leitfaden für die Praxis Rind 39

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