DAS SAT.1-DRAMA MIT FELICITAS WOLL UND MARCUS MITTERMEIER

Transkript

1 DAS SAT.1-DRAMA MIT FELICITAS WOLL UND MARCUS MITTERMEIER

2 Ich habe immer versucht, alles richtig zu machen. Aber irgendwie habe ich das nie hingekriegt. Leonie (Felicitas Woll)

3 Die Hölle auf Erden: In dem SAT.1-Drama Die Ungehorsame wehrt sich Felicitas Woll gegen Ehemann Marcus Mittermeier Für Leonie (Felicitas Woll) ist es die Hölle auf Erden: Obwohl sie ihren Mann Alex ander (Marcus Mittermeier) über alles liebt, entwickelt sich die Ehe für sie mehr und mehr zum Albtraum. Immer öfter wird er gewalttätig und schlägt auf sie ein. Bis die Situation eines Tages eskaliert Leonie (Felicitas Woll) ersticht ihren Mann Alexander (Marcus Mittermeier) in der Küche: War es Mord? Notwehr? Jetzt muss sie sich vor Gericht für ihre Tat verantworten. Ihre junge, engagierte Anwältin Anna Gottwald (Alina Levshin) versucht herauszufinden, was wirklich in dieser Nacht passierte. Und so gibt Leonie zögerlich Details aus ihrem Eheleben preis: Wie glücklich sie war, als sie Alexander vor acht Jahren kennen und lieben lernte. Ein attraktiver Mittvierziger, zärtlich, aufmerksam und ein großartiger Ersatzvater für ihren 14-jährigen Sohn Jonas (Matti Schmidt- Schaller). Alexanders immer häufiger werdende Vorwürfe, nicht perfekt genug zu sein, nimmt sich Leonie sehr zu Herzen. Auch als ihm das erste Mal die Hand ausrutscht, reagiert sie geschockt, nimmt aber die Schuld auf sich. Doch die Schläge werden immer häufiger und brutaler. Als Alexander eines Abends das Haus verlässt, wagt Leonie mit ihrem Sohn einen Fluchtversuch. Doch zu spät: Ausgerechnet als das rettende Taxi vorfährt, kehrt ihr Ehemann zurück +++ Produktion: Ninety-Minute Film GmbH +++ Produzent: Ivo-Alexander Beck +++ Regie: Holger Haase +++ Kamera: Uwe Schäfer +++ Drehbuch: Michael Helfrich +++ Redaktion SAT.1: Yvonne Weber +++ Leonie (F. Woll) verliebt sich in den gut aussehenden Kardiologen Alexander (Marcus Mittermeier) Ihr Sohn Jonas (Matti Schmidt-Schaller) aus erster Ehe ist Leonies Ein und Alles. Ihre Anwältin Anna (Alina Levshin) versucht, die schreckliche Wahrheit zu rekonstruieren

4 Er hat sich selbst so dermaßen dafür gehasst, dass ich einfach sicher war, dass er es nie wieder macht. Leonie (Felicitas Woll)

5 Wenn die Hand zum ersten Mal ausrutscht Das SAT.1-Drama Die Ungehorsame fokussiert ein gesellschaftliches Tabuthema häusliche Gewalt Produzent Ivo-Alexander Beck selbst hatte die Idee zu diesem Film, als eine Bekannte von ihm von häuslicher Gewalt betroffen war: Unser Film soll Menschen ermutigen nicht wegzuschauen, wenn sie bei Anderen Zeichen von häuslicher Gewalt entdecken, sondern nachfragen und sich einmischen. Denn auch in Deutschland ist häusliche Gewalt immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema. Und die Zahlen sind erschreckend: Bereits jede vierte Frau ist von körperlicher Gewalt in Beziehungen betroffen (Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung, 2014). Und die Dunkelziffer dürfte noch weitaus höher sein. Allein in Berlin rückt die Polizei Nacht für Nacht ca. 35 Mal zu Einsätzen dieser Art aus. Studien Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland (2004): Rund 25 Prozent der Frauen im Alter von 16 bis 85 Jahren haben mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt durch Beziehungspartnerinnen und Beziehungspartner erlebt. Studie der Europäischen Grundrechteagentur zum Ausmaß von Gewalt gegen Frauen in Euro pa (2014): Bei den körperlichen Übergriffen handelt es sich u.a. auch um schwerwiegende Gewalthandlungen. Sie reichen von wütendem Wegschubsen und Ohrfeigen bis hin zum Schlagen mit Gegenständen, Verprügeln und Gewaltanwendungen mit Waffen. Die Angaben zu sexuellen Übergriffen beziehen sich auf Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Zwei Drittel der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen haben schwere oder sehr schwere körperliche und/oder sexuelle Gewalt erlitten. Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen" (2009): Auch Frauen in mittleren und hohen Bildungs- und Sozialschichten können in einem viel höheren Maß Opfer von Gewalt werden, als dies bislang bekannt war. Diese und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Bundes - ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Aber wenn Sie wissen, dass Ihr Mann ganz anders sein kann, wenn Sie die ganze Zeit das Gefühl haben, Sie selbst machen alles verkehrt Leonie (Felicitas Woll)

6 Sie haben nicht die geringste Vorstellung, wie sehr man sich dafür schämt. Leonie (Felicitas Woll)

7 Am schlimmsten waren für mich die Szenen, in denen Leonie verbal missbraucht wird. Felicitas Woll Interview mit Felicitas Woll Warum liegt Ihnen dieser Film Die Ungehorsame am Herzen? Weil er etwas thematisiert, das uns alle angeht. Weil es in der unmittelbaren Nachbarschaft geschehen kann oder im Bekanntenkreis. Vor diesem Thema darf man die Augen nicht verschließen. Es ist wichtig zu zeigen, wie schwer es für die Betroffenen ist, darüber zu sprechen und sich anzuvertrauen. Ich habe die Rolle angenommen, um darauf aufmerksam zu machen, wie weit es nicht gehen darf! Welche Szenen sind Ihnen am schwersten gefallen zu spielen? Am schlimmsten waren für mich vor allem die Szenen, in denen Leonie verbal missbraucht wird. Das hat mich sehr erreicht und auch mitgenommen. Die körperliche Gewalt war natürlich gespielt. Das heißt, man konnte sich nur vorstellen, was für schlimme Schmerzen das sein mussten. Wie fanden Sie nach einem Drehtag mit übergriffigen Szenen wieder in den Alltag zurück? Konnten Sie nach solchen Szenen gut schlafen? Das Thema schüttelt man nicht einfach ab. Ich habe mich nach einem Drehtag ja auf den nächsten vorbereiten müssen. Wenn man so einen Film wie Die Ungehorsame macht, ist man sich dessen bewusst, dass man die Figur und ihr Schicksal vier Wochen mit sich trägt. Leonie (F. Woll): Ich war so verliebt in ihn Jede vierte Frau in Deutschland war oder ist von häuslicher Gewalt betroffen. Wie würden Sie reagieren, wenn in Ihrem Umfeld ein entsprechender Fall vorkäme? Gerade nach diesem Film und dadurch, dass ich mich jetzt sehr mit dem Thema beschäftigt habe, bin ich noch sensibler geworden. Und würde auf jeden Fall reagieren, wenn ich in meinem Umfeld so etwas mitbekommen würde. Warum haben viele Betroffene von häuslicher Gewalt Angst, sich Hilfe zu holen? Angst lähmt. Man hat das Gefühl, sich nicht mehr bewegen zu können. Man hofft, dass alles wieder gut wird. Denn meistens ist Liebe noch in einer Ehe, auch wenn ein Partner gewalttätig wird. Das beantwortet Leonie ja auch ehrlich. Man kann sich nicht vorstellen, dass einem wirklich geholfen wird. Und man fühlt sich ab einem bestimmten Punkt selbst für die Situation verantwortlich. Und hofft immer wieder, dass alles besser wird. und unser neues Zuhause einfach ein Traum.

8 Versuchst Du mich zu verarschen, Du kleine miese Schlampe? Dafür bist Du nicht clever genug. Alexander (Marcus Mittermeier)

9 Interview mit Marcus Mittermeier Marcus Mittermeier, Sie spielen in Die Ungehorsame einen Mann, der sich vom verliebten Ehemann nach und nach zu einem Menschen wandelt, der seine Frau körperlich und seelisch misshandelt. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, diese schwierige Rolle anzunehmen? Nachdem ich das Buch gelesen hatte, wusste ich sofort, dass diese Rolle für mich als Schauspieler eine ziemliche Herausforderung werden würde. Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Irgendwann hat mich die Herausforderung, diese Figur zu spielen und deren Charakter zu untersuchen so gereizt, dass ich beim Casting richtig um sie gekämpft habe. Wie intensiv war Ihre Vorbereitung und das Zusammenspiel mit Ihrer Filmpartnerin Felicitas Woll? Zum einen haben wir mit dem Regisseur Holger Haase und einer Psychologin viel über die Mechanismen gesprochen, warum Menschen so handeln. Ein weiterer wesentlicher Teil der Vorbereitung bestand in der körperlichen Arbeit an den Gewaltszenen. Das war nicht einfach, weil es ja einerseits nach wirklicher Gewalt und Kraft aussehen sollte, andererseits aber darf den Schauspielern nichts passieren. Hier hat die Zusammenarbeit mit Felicitas Woll hervorragend geklappt. Die Gewaltszenen haben mich schauspielerisch an meine Grenzen gebracht. Marcus Mittermeier Welche Szenen sind Ihnen schwer gefallen zu spielen? Die Gewaltszenen. Denn in diesem Punkt ist mir die Rolle Alexander vollkommen fremd. Es hat mich eine Menge Überwindung gekostet und schauspielerisch an meine Grenzen gebracht. Wir haben alle Gewaltszenen nacheinander gedreht das half sehr, weil wir einen sehr intensiven Dreh hatten und die Intensität auch gut von Szene zu Szene steigern konnten. Jede vierte Frau in Deutschland war oder ist von häuslicher Gewalt betroffen. Wie würden Sie reagieren, wenn in Ihrem Umfeld ein entsprechender Fall vorkäme? Opfer von häuslicher Gewalt MÜSSEN geschützt werden. Das ist aber schwer, weil das Thema immer noch ein Tabu in unserer Gesellschaft ist. Die Opfer befinden sich häufig in einer so schwierigen Situation, dass sie oft nicht ausbrechen können oder sich sogar selbst die Schuld oder Mitschuld an der Gewalt geben. Ich hoffe, unser Film kann für dieses Problem eine Öffentlichkeit schaffen.

10 Hinschauen, nachfragen, sich einmischen. Ivo-Alexander Beck, Produzent Interview mit Produzent Ivo-Alexander Beck Was hat Sie dazu bewegt, einen so starken und berührenden Film wie Die Ungehorsame zu produzieren? Die Idee, Die Ungehorsame zu machen, kam aus meinem privaten Umfeld. Eine Bekannte von mir wurde Opfer von häuslicher Gewalt. Ich habe das nicht bemerkt, die Zeichen nicht erkannt. Erst als sie mich anrief und ich ihren Mann vor der Tür toben hörte, habe ich reagiert. Da war es aber schon zu spät. Wie sind Sie auf Michael Helfrich als Drehbuchautor für dieses Projekt gestoßen? Mit Michael habe ich vorher an einem anderen Projekt zusammengearbeitet. Die Entscheidung, ihn für Die Ungehorsame zu verpflichten, habe ich aus dem Bauch heraus getroffen. Ich habe bei ihm eine große Sensibilität für Menschen am Abgrund gespürt. Erst später hat er mir erzählt, dass ihn das Thema häusliche Gewalt schon länger beschäftigt hat. Inwiefern haben Sie bei der Entwicklung des Drehbuchs mit Michael Helfrich zusammengearbeitet? Wir waren uns schon früh darüber im Klaren, wie die dramaturgische Struktur des Films laufen muss. Häusliche Gewalt entsteht nicht in drei Monaten, sondern entwickelt sich über Jahre. Ich wollte, dass Leonie Keller am Anfang als Monster erzählt wird, die, so scheint es, ihren tollen Mann Alexander brutal getötet hat und der am Anfang keinerlei Sympathie entgegengebracht wird. Dann hat Michael die Figur der Anna Gottwald gebracht, die übermotiviert in das Leben von Leonie dringt und der langsam klar wird, in welchem Martyrium diese Frau lebt. Mit Yvonne Weber, unserer SAT.1-Redakteurin, haben wir uns dann immer wieder abgestimmt und den Feinschliff gemacht. Welche Reaktionen erwarten Sie von den Zuschauern und was soll der Film bewirken? Jede vierte Frau in Deutschland wird Opfer von häuslicher Gewalt. Eine Zahl, die so erschreckend ist, dass ich sie immer noch nicht akzeptieren kann. Wenn Die Ungehorsame ein wenig dazu beiträgt, dass sich Frauen oder auch Männer, die in ihren Beziehungen Gewalt erleiden, Hilfe und Unterstützung holen, ist viel gewonnen. Deshalb verweisen wir auch am Ende des Films auf das Hilfetelefon, das es seit 2013 gibt. Und ich hoffe, dass unser Film Menschen ermutigt nicht wegzuschauen, wenn sie bei Anderen Zeichen von häuslicher Gewalt entdecken, sondern nachfragen und sich einmischen. Leonie (F. Woll) : Er tat mir so leid. In diesem Moment habe ich ganz deutlich gespürt, dass ich diesen Mann glücklich machen will, um jeden Preis. Vertrauen gegen Vertrauen, verstehen Sie? Er hatte es so sehr verdient, endlich einmal geliebt zu werden.

11 Abhauen lasse ich Dich nicht mehr. Vorher bringe ich uns alle um. Alexander (Marcus Mittermeier)

12 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr erreichbar: Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen ist das erste bundesweite Beratungsangebot für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Unter der Nummer und via Online-Beratung können sich Betroffene, aber auch Angehörige, Freunde sowie Fachkräfte anonym, kostenfrei und in 15 Sprachen beraten lassen. Qualifizierte Mitarbeiterinnen stehen den Anrufenden vertraulich zur Seite und vermitteln sie bei Bedarf an Unterstützungsangebote vor Ort. SAT.1/Britta Krehl Gestaltung: schlicht.de Mich bedrückt sehr, dass so viele Frauen von Gewalt betroffen sind. Besonders schlimm ist dabei, dass sich zwei Drittel von ihnen keine Hilfe holen. Sie haben kein Vertrauen, dass ihnen jemand glaubt, weil sie Angst haben oder weil sie sich schämen. Wichtig ist, dass die betroffenen Frauen unkompliziert Hilfe bekommen. Mein Anliegen ist es, unser bundesweites Hilfetelefon und das Angebot noch weiter bekannt zu machen. Frauen, wie von Felicitas Woll gespielt, müssen wissen, dass sie anonym Hilfe und Unterstützung bekommen können, wenn sie von Gewalt betroffen sind. SAT.1 SatellitenFernsehen GmbH Sprecherin Diana Schardt ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH Ein Unternehmen der ProSiebenSat.1 Media AG Kontakt ProSiebenSat1.TV Deutschland Kommunikation/PR Deutsche Fiction Petra Hinteneder Telefon +49 (89) Bildredaktion Tabea Werner Telefon +49 (89) Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend