Was ist Ayurvedische Psychologie

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1 Was ist Ayurvedische Psychologie Die ayurvedische Psychologie bereichert und vervollständigt mit ihren vielseitigen und tiefgründigen Wissenschaften und Philosophien unsere Psychologie im Westen. Um spezifisch auf die einzelnen Bereiche und Behandlungsformen der ayurvedischen Psychologie eingehen zu können, möchte ich Sie des besseren Verständnisses wegen in den Ursprung des Ayurveda begleiten. Ayurveda, (Ayur steht für Leben) und Veda (Veda steht für das Wissen), ist die älteste Lebenswissenschaft, welche auf ein mehr als 2000 Jahre altes Wissen zurückführen kann. Die heimischen Rigveden empfingen zu damaliger Zeit die Zusammenhänge und Sichtweisen der physischen, mentalen, emotionalen und spirituellen Ebenen des Lebens. Diese wurden von den Sehern auf die Schüler verbal weitergegeben und dann vor ca Jahren in dem Werk Samhita Charaka verfasst. Dieses Wissen, göttlichen Ursprungs weiß Ayurveda in allen therapeutischen Formen in wundervoller Weise auszudrücken und anzuwenden. Der Mensch wird als ganzheitliches und einheitliches System betrachtet. So werden Körper, Geist und Seele sich gegenseitig unterstützend und in ständiger Wechselwirkung und Kommunikation miteinander in Verbindung gebracht. Im Ayurveda wird auf eine gesunderhaltende und heilbringende Lebensführung sehr geachtet. Die therapeutischen Behandlungsformen bieten ein breites Spektrum um Körper, Geist und Seele wieder in den Einklang zu bringen. Diese Maßnahmen beinhalten unter anderem z.b.: Ausgewogene konstitutionsbezogene Ernährung Ausleitungsverfahren wie Panchakarmakuren Zweige des Yogas Massagen Psychologische und spirituelle Behandlungsformen Jeder Mensch wird in seiner ursprünglichen Grundkonstitution (Prakrit) geboren. Diese geben uns unsere grundlegenden Prägungen für das Leben mit. Den Doshas Vata, Pitta und Kapha welche als das vermittelnde Prinzip zwischen Körper und Geist wirken, teilt man im Ayurveda eine große Bedeutung bei. Gebildet werden diese schon zum Zeitpunkt der Zeugung und auch im Mutterleib auf genetisch, biologischer Ebene. Der vorgeburtliche Einfluss, die körperlich-seelische Verfassung der Mutter sowie Geburtsort und Zeit spielen bei der Dosha Kombination eine große Rolle.

2 Um die ayurvedische Psychologie besser verstehen zu können, erscheint es mir wichtig die grundlegenden Zusammenhänge genauer zu beschreiben. Die Mahabutas (5 Elemente die in der gesamten Schöpfung enthalten sind), wie z.b. Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther manifestieren sich in unterschiedlicher Beschaffenheit im menschlichen Körper in den Doshas als biophysikalische Wirkungsprinzipien. VATA setzt sich zusammen aus Äther und Luft und wird als kinetisches Prinzip betrachtet, welches alle Bewegungen und Transporte von Körperflüssigkeiten sowie Ausscheidungen in uns steuert. PITTA setzt sich zusammen aus Feuer und Wasser und wird als thermisches Prinzip betrachtet welches uns beim Aufspalten und Verbrennen jeglicher Prozesse hilft. KAPHA setzt sich zusammen aus Wasser und Erde und wird als strukturzusammenführendes Prinzip betrachtet welches Dinge in uns zusammenfügt. Wenn die Doshas Vata, Pitta und Kapha in ihrer Verteilung harmonisch verlaufen und sich in unserem Körper so manifestieren können, ist uns ein gesundes, ausgeglichenes und glückliches Leben bestimmt. Kommt es aber im Laufe des Lebens durch äußere Einflüsse zu Störungen gerät unsere Grundprakriti aus den Angeln. Schlechte Ernährung, Stress, Traumatas, Konditionierungen oder Verletzungen im Kindesalter um hier nur einige aufzuzählen spielen dabei eine große Rolle. Bei der Behandlung des Klienten beachten wir aber im den jetzigen Zustand (Vikriti) der Doshas und stellen Mittel bereit diesen wieder auszubalancieren. Ich möchte nun der ayurvedischen Psychologie etwas näher kommen. Hier sprechen wir von der Manas-Prakriti (Mentale Konstitution). Die verschiedenen Eigenschaften der Manas- Prakriti zeichnen sich folgendermaßen aus: Die sattvische Konstitution zeigt sich durch Eigenschaften: Freundlich, ausgeglichen, an das göttliche glaubend, wahrheitsliebend, barmherzig, klar im Geiste vergebend, intelligent. Die rajasische Konstitution zeigt sich durch die Eigenschaften: unruhig, ungeduldig, zerstörerisch, kampfbereit, grausam, heuchlerisch, sehr leidenschaftlich, konkurrierend, stolz, geschäftstüchtig Die tamasische Konstitution zeigt sich durch die Eigenschaften: schwer, nach Drogen suchend, faul, antriebslos, mangelndes Wissen, unreligiös, klebrig, bewegungslos.

3 Auf der universellen und menschlichen Ebene wirken die 3 Gunas Sattva, Rajas und Tamas in einem immerwährenden energetischen feinstofflichen Austausch und Zusammenwirken. Man könnte fast sagen, dass die gesamte Schöpfung aus dem Zusammenspiel von den Trigunas entstanden ist. Sie stehen in Abhängigkeit zueinander und unterstützen sich gegenseitig wechselwirkend. SATTVA stellt das reine, wahrhaftige zugeordnete Prinzip dar. Lichtvoll bringt es seine innere Brillanz zum Ausdruck. Die Qualitäten von Freundlichkeit, Mitgefühl, Barmherzigkeit, Toleranz und innere Zufriedenheit stehen im Vordergrund. RAJAS versucht durch Anhaftungen zu binden, braucht ständig Reibung und kreiert dadurch oft Unruhe. Es sucht und provoziert oft Emotionen um sich dadurch Beachtung zu geben. TAMAS zeichnet sich durch Trägheit im Geiste aus, wodurch die geistige Aktivität stagniert. Es ist primitiv, unwissend und verschleiert somit unsere Bewusstheit. Angst breitet sich so in uns aus. Das harmonische Zusammenwirken der 3 Gunas spielt auf der psycho-mentalen Ebene eine große Rolle. Hier können wir durch die spirituellen und psychologischen Behandlungsmöglichkeiten in wunderbarer Weise auf Krankheiten und Störungen einwirken. Geistige Störungen wie Burn out, Schlafstörungen, Depressionen, Angstzustände und Sinnlosigkeit blockieren in dieser schnelllebigen Zeit unser ganzes System. Geistiges Ama (geistige Schlacken) provozieren mehr und mehr ein Ungleichgewicht auf unserer psychomentalen Ebene. Die körperlichen Funktionen werden durch den Verlust des gesunden natürlichen Rhythmus beeinträchtigt. So sammelt sich Ama (Stoffwechselschlacken) in den Dathus (Körpergeweben) an und blockieren auch da so nach und nach unsere Srotas (Ausleitungsbahnen). Die überschüssige krankmachende Energie stagniert in den Doshas und kann somit eine Krankheit provozieren. Für das Reinigen und Klären unseres Körpers benötigen wir ein starkes Agni (Verdauungsfeuer) welches wir wunderbar über eine gesunde Ernährung mit agni anregenden Gewürzen und Kräutern unterstützen können. Weil auch die Ernährung eine große Wichtigkeit zur Gesunderhaltung des Körpers und der Psyche spielt, achten wir im Ayurveda ganz besonders auf eine ausgewogene Ernährung mit frischen Obst, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte, frischem Gemüse und konstitutionsbezogenen Gewürzen und Kräutern. Genügend Bewegung an der frischen Luft, Energiepflege, Yoga und Meditation sollten in den täglichen Ablauf mit eingeflochten werden.

4 Ayurveda kennt 3 Behandlungszweige um psychische Leiden zu lindern oder präventiv auf sie einzuwirken. YUKTIVYAPASHRAYA dem sogenannten rationalen Therapieansatz welcher die Sachebene umfasst und auf körperlichen Ebene Panchakarmakuren. DAIVAVYAPASHRAYA den spirituellen Behandlungsformen SATTVAVAJAYA der ayurvedischen Psychologie, Psychiatrie und Psychotherapie SATTVAVAJAYA bedeutet, den Geist von schädlichen Eindrücken und Objekten zu schützen und zurückzuziehen um ihn dadurch zu kontrollieren. Einflüsse und Entstehung psychischer Störungen Wenn ein Klient mit psychischen Beschwerden zu mir in die Praxis kommt, schaue ich auch zuerst, ob die Erfüllung der Grundbedürfnisse erfüllt werden. Werden die körperlichen Grundbedürfnisse wie: Essen, trinken, schlafen, Ausscheidung, Sexualität, Befriedigung der Sinne und Bewegung in ausreichendem Maße befriedigt? Auch die psychischen Grundbedürfnisse wie: Geborgenheit, Liebe, Anerkennung, Selbstverwirklichung bedürfen einer großen Beachtung. Werden diese Grundbedürfnisse genügend ausgeglichen stellen wir eine gute Basis für ein ausgeglichenes und zufriedenes Leben dar. Aus ayurvedischer Sicht kommen fast alle körperlichen Krankheiten durch emotionale und mentale Verletzungen oder Erfahrungen bzw. Traumata. Diese entstehen nicht selten in der Kindheit durch die Definition im Außen mit unseren Eltern, Lehrern oder Vorgesetzten. Oft konnten uns die Eltern unsere tiefen Bedürfnisse und Sehnsüchte nach Liebe, Geborgenheit, Achtsamkeit und Bestätigung nicht erfüllen. Wir fühlten uns dann schlecht, wertlos und unwichtig. So haben wir irgendwann begonnen diese Bestätigung im Außen zu suchen und uns dabei immer weiter von unserem wahren Selbst entfernt. Tiefe Glaubensmuster und Überzeugungen wie z.b.: Ich bin nicht gut genug Ich mache sowieso alles falsch7 Ich habe nicht verdient das. verankern sich im Laufe der Jahre immer mehr in die tieferen Schichten unserer Koshas und nicht selten sorgen zusätzliche negative Eindrücke von außen zu einem tiefschichtigen, komplexen Wirrwarr in unserer Psyche. Nicht zu vergessen sind die pränatalen Eindrücke des Kindes im Mutterleib oder sogar karmische Zusammenhänge, die wir in dieses Leben mitbringen um Erlösung zu erfahren.

5 Je öfters sich ein gleicher Eindruck besonders gefühlsbetont wiederholt, desto tiefer prägt sich die Erfahrung ein. Und genau diese begegnen uns dann im Laufe des Lebens immer wieder als Projektionen im Außen. Oft entstehen so Abspaltungen persönlicher Anteile wie z.b. das innere Kind. Es trennt sich bewusst oder unbewusst von den eigenen Gefühlen was natürlich gleichzeitig eine Trennung von dem eigenen Selbst herbeiführt. Im weiteren Heranwachsen überfluten uns weiterhin äußere Reize und Sinneseindrücke über die Indriyas( 5 Sinneskanäle). Sobald uns nun in der Gegenwart eine ähnliche Situation wie in der frühkindlichen Phase begegnet, schlägt unser Gehirn Alarm und gerät unter immensen Stress. Nicht selten reagiert unser Nervensystem in Sekunden schnelle mit körperlichen und geistigen Symptomen wie: Atemnot, Herzrasen, Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Panikattacken und psychotischen Zuständen, etc. Im Ayurveda ordnen wir die Gefühlszustände der Verfassung des Geistes zu. Und hier kommen wir wieder zurück auf die Einwirkung der Gunas auf die Psyche. Schauen wir genau welches Guna aus dem Lot geraten ist. Welche sinnlichen Eindrücke wirken von außen auf unsere Gunas ein und äußern sich dann in Form von Denkangewohnheiten und Angewohnheiten im Sprechen und Handeln. Psychische Störungen entstehen auch wenn wir einen unserer Sinne zu viel, zu wenig oder falsch gebrauchen. In einer ayurvedischen Beratung sollte viel Wert darauf gelegt werden, den Gebrauch der Sinne zu schulen. Denn der ausgeglichene Gebrauch der Sinneskanäle bringt uns sehr Heilsames. Die Fähigkeiten des Geistes zeigen sich durch das Gedächtnis, die Intelligenz und die Kontrollfähigkeit die uns vor schädlichen Objekten schützen soll. Zu den Funktionen des Geistes zählen wir die Wahrnehmung, Analyse, Speicherung und Handlung. Reaktionen auf das Einwirken bestimmter Informationen können sein: Emotionale Erregung, Ausführung einer Handlung über Sprache und Tat, Programmierung des Gedächtnis Weitere Ursachen für eine mentale Disharmonie und psychischem Ungleichgewicht könnten extrem positive wie negative Einwirkungen sein wie z.b: 1. Der Verlust von etwas Erwünschtem 2. Der Gewinn von etwas Unerwünschtem 3. Der Gewinn von etwas Erwünschtem

6 Die grobstofflich und feinstofflichen Hüllen (Koshas) Die Koshas durchdringen und nähren sich gegenseitig. Geistiges Wachstum entsteht wenn die Wahrnehmung aus den äußeren grobstofflichen Hüllen in die inneren feinstofflichen übergehen. Wo wir dann im Laufe unserer Entwicklung ein immer tieferes Losgelöstsein von äußeren Anhaftungen empfinden dürfen. So ist es auch erstrebenswert alle Koshas durch entsprechende Transformationsmittel zu reinigen und klären. Ich möchte nun die einzelnen Schichten der Koshas in Kürze erläutern Annamayakosha Er umfasst den physischen Körper mit den 5 Mahabutas Erde, Feuer, Wasser, Luft und Äther Die Dohas Vata, Pitta und Kapha einschließlich der 7 Dhatus Er dient der Nahrungsaufnahme Pranamayakosha Er befindet sich innerhalb des physischen Körpers als Hülle der Lebensenergie(Prana) Ist zuständig für das Atemsystem Gibt dem Körper und Geist Energie Vermittelt zwischen dem grobstofflichen und feinstofflichen Körper Außerdem dient er dem inneren Kanälen die Pranaenergie zu transportieren Manomayakosha Ist die Hülle über die wir anhand unserer Sinneskanäle Eindrücke aufnehmen in uns Gefühle und Wünsche wachrufen Hier zeigen sich dann auch unsere gedanklichen Programme und Erinnerungen Eindrücke im Manomayakosha können unsere Wahrnehmung verzerren. welche dann Vijnanamayakosha Dieses Kosha bezeichnen wir als die Hülle der Intelligenz wo sich die feine Wahrnehmung der Unterscheidungskraft was uns zuträglich oder abträglich ist befindet. Hier sind wir verbunden mit den höheren Überzeugungen, den bleibenden Werten unserer übergeordneten Intelligenz Unserem höherem Selbst und unserer Intuition Anandamayakosha Hier ist unsere Seele zuhause eingewoben im reinen Bewusstsein, im inneren Kernbewusstsein Wird auch die Hülle der Glückseligkeit genannt Zwischen den Hüllen des Anandamayakosha und dem Vijnanamayakosha spüren wir die tiefen Eindrücke und Gräben im Ayurveda Samskaras genannt auf Karmische Erinnerungen speichern sich auch hier

7 Das Ego und die karmischen Eindrücke legen sich hier wie eine Zwiebelschale um den innersten Wesenskern Die ayurvedische Psychotherapie kennt ein großes Spektrum von Heil- und Transformationsmöglichkeiten.Bevor ich zu diesen besonderen Methoden komme möchte ich noch ein paar Zeilen über die 3 Schichten des Geistes schreiben. Ein näheres Verständnis darüber kann uns in der Beratung sehr hilfreich sein. Es handelt sich hier um den äußeren, den mittleren und den inneren Geist Der äußere Geist Der äußere Geist nimmt Eindrücke von außen über die Sinne auf und handelt dementsprechend nach seinen unbewussten Konditionierungen und Automatismen. Er identifiziert sich stark mit den Äußeren Werten wie Prestige und ist mit der Identifizierung des Egos stark verbunden. Positives wird angestrebt und Negatives vermieden. Er nutzt die auf das nach außen gerichtete Intelligenz des Egos (Ahamkara) um eigene Wünsche und Begierden zu befriedigen. Dabei bleibt das wahre Selbst unbeachtet. Ein rastloser zu sehr nach außen gerichteter Geist kann uns leicht in einen Burn out treiben. Mittlerer Geist ( Buddhi) Buddhi stellt den Filter zwischen dem äußeren und inneren Bereich des Geistes dar. Die Eindrücke die dort nach innen und außen treten möchten und uns schaden könnten werden dort blockiert. Buddhi weiß um die Wahrheit aller göttlichen Naturgesetze. Es schützt uns so mit seinem Intellekt und seiner Unterscheidungsfähigkeit gewisse Reize und Eindrücke die uns verletzen aufzuhalten. In dieser Ebene erreichen uns auch Eingebungen und Intuition aus einer höheren Instanz. Innerer Geist Im Bereich des inneren Geistes begegnen wir Chitta, dem unkonditionierten Bewusstsein. Langanhaltende Gefühlszustände kommen aus dem Chitta. Wir können uns ihn wie einen Speicher vorstellen, der alles Erlernte, die geistige Natur, Fähigkeiten, Ansichten und Neigungen aufbewahrt. Stellen wir anhand von Meditation einen Kontakt zu diesem Bereich der Psyche her und lassen uns darauf ein, erreichen wir die tiefen Schichten des Geistes wo vielleicht schon lange krankmachende Konditionierungen heilen dürfen. Spontanheilungen geschehen aus diesem Raum heraus. Bedingungslose Liebe und tiefer Glaube treten aus dem sattvigen Chitta hervor und umhüllen unseren individuellen unverletzbaren Kern des göttlichen, unserer Seele. Unsere Seele stellt eine unendliche Energiequelle dar, stets aus der göttlichen Quelle schöpfend. Sie ist unsterblich und begleitet uns in jede unserer Inkarnationen. Alle diese Schichten befinden sich in einer kontinuierlichen sich an Informationen austauschenden Psychodynamik. Blockierte Ebenen dieser Schichten führen zu Störungen der inneren Wahrnehmung, Anhaftungen an das Ego, Abkapselung zu Außenwelt und

8 Realitätsverlust. Abgesehen von vielen anderen vegetativen Störungen auch auf körperlichen Ebene. Fällt die intakte Filterfunktion von Buddhi aus, so können ungehindert schädigende Eindrücke von innen nach außen und umgekehrt. Traumatische Ereignisse überfordern das wachsame Buddhi und es kommt zu Erinnerungsattacken, Alpträumen, Phobien, Panikattacken, Herzrasen, Atembeschwerden und Magenproblemen. An diesem Punkt möchte ich mit dieser kleinen Einführung in das ayurvedische Grundwissen abschließen um nun die verschiedenen Behandlungsformen der Psyche etwas näher zu beschreiben. Wir als hoffentlich achtsame, liebevolle und wohlwollende Beraterinnen dürfen den Ratsuchenden behilflich sein, durch eine Selbstreflektion erkennen zu dürfen, wo in seinem Leben ein zu viel, ein zu wenig oder falsches Denken, Handeln oder Fühlen stattfindet. Über eine Manasprakriti (Konstitutionsbestimmung der Psyche) und einen detaillierten Tagesablauf können wir schon wichtige Verhaltensweisen unseres Klienten erfahren. Es gilt immer dem Sattva-Guna eine große Aufmerksamkeit zu schenken und daraus Behandlungsmethoden auszuarbeiten die heilend auf den Geist einwirken. Denn Sattva ist der beste Schutz! Die Befragung des Bewusstseins spielt dabei eine große Rolle. Es können Fragen hilfreich sein wie: Was genau und wie genau fühlt sich der Klient und in welchen Situationen nimmt er die auftretende Störung wahr? Wie lauten die sabotierenden Glaubensätze? Womit identifiziere ich mich zu stark? Welche Sinneskanäle gebrauche ich zu wenig oder exzessiv? Und letzt endlich : Was will ich wirklich? Haben wir diese Fragen anhand einer aufmerksamen Gesprächsführung ausgearbeitet, lässt sich auch schon des Öfteren leicht erkennen, welche Methoden für den Klienten am besten in Frage kommen könnten. Wichtig dabei ist nur dem Ratsuchenden niemals etwas überzustülpen oder aufzudrängen. Jeder hat sein eigenes Tempo. Der Begleitende führt den Ratsuchenden immer so, das er selbst die Lösung in sich finden kann um sie nach außen zu bringen. Denn genau die liegt vielleicht nur verborgen im Chitta und wartet dort geduldig auf ihre Erlösung. Folgende Therapieformen können unter anderen angewendet werden Psychosomatische Behandlungsansätze wie:

9 Eine ausgewogene konstitutionsbedingte Ernährung, Ganzkörpermassagen mit Vata, Pitta oder Kaphaölen, ausleitende und nährende Panchakarmakuren oder das Ausarbeiten eines auf die Person speziell abgestimmten Tagesplans. Kräuter für den Geist Heilkräuter und Gewürze speziell in Verbindung mit Ghee eingenommen wirken reinigend, beruhigend, konzentrationsfördernd und nervenstärkend auf die Psyche. Ganz besonders Brahmi (Nabelkraut) ist ein wunderbares Mittel um mehr geistige Klarheit und Ruhe in der Psyche zu erreichen. Sowie eine Tasse Tulsitee eine gute Nachtruhe schenkt. Verschiedene Zweige des Yogas Pranayamaatemübungen Body-Interviewing Nach einer kleinen Meditation zum Ankommen bei sich selbst und angeleitetem hinein spüren in den Körper geht der Klient in einen meditativen Körperdialog und erhält so durch die Kontaktaufnahme mit dem Thema wichtige ursächliche und heilbringende Botschaften aus dem Buddhi und kann somit auch tiefer in die Ebene des Chitta (tiefere Schichten des Geistes) eindringen Dieser Form bedarf es jedoch einer Ausbildung, da wir in sehr tiefe Bereiche des Bewusstseins vordringen und die Gefahr einer Retraumatisierung besteht. Kontakt zu verdrängten Persönlichkeitsanteilen wieder herstellen, z.b.: Inneres Kind Rezitieren von Mantras Gayatrimantra (dient der Reinigung, Verbindung zum göttlichen, Ausgleich) Edelsteintherpien Energiepflege Meditation in der Natur Chakrenmeditationen Elementemeditation Meditieren über das Sattva-Guna mit seinen Eigenschaften: Geduld, Liebe, Mitgefühl, Vollkommenheit, Licht, Reinheit Feuerzeremonie, Rituale, Mandalas, Pilgerfahrten, das Lesen heiliger Schriften Dies sind nur wenige Formen aus einem Schatz unendlicher Weisheit und Heilkunst die wir aus dem Ayurveda kennen. Jede einzelne Behandlungsform genauer zu beschreiben würde hier den Rahmen sprengen. Prinzipiell sei erwähnt, dass all diese Methoden unterstützend auf die folgenden Bereiche wirken:

10 Die Verbindung von Körper, Geist und Seele wieder herstellen Die Gunas Rajas und Tamas in die Balance zu bringen um Sattva-Guna zu stärken Ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Leben in allen Lebensbereichen Heilung und Beruhigung psycho-mentaler Störungen Präventive Vorsorge Verbindungen und Zugang zu den tiefen Schichten unseres Geistes finden Das Erfahren und Kultivieren der Liebe gegenüber allem was ist Zugänglichkeit zu höherem spirituellem Wissen Integration und Heilung von abgespaltenen Persönlichkeitsanteilen Erhöhung der mentalen Toleranzfähigkeit und bilanzieren des psycho-mentalen Gleichgewichtes Bewusstseinsschulung Erkennen und Erfahren des wahren Selbst Mit diesen Einblicken eines kleinen Teiles aus dem ayurvedischen Behandlungskatalog möchte ich nun viel Spaß bei der Erkundung wünschen. Ich hoffe die Neugier und Lust auf mehr Inspiration geweckt zu haben und wünsche nun viel Spaß bei dem Entdecken deines Selbst aus der Schatzkammer des Ayurveda Silvia D Ettorre