Hydratisierung von 17α-Oxy-17-äthinyl-Verbindungen der Steroid-Reihe

Transkript

1 Research Collection Doctoral Thesis Hydratisierung von 17αOxy17äthinylVerbindungen der SteroidReihe Author(s): Aeschbacher, Rudolf Publication Date: 1946 Permanent Link: Rights / License: In Copyright NonCommercial Use Permitted This page was generated automatically upon download from the ETH Zurich Research Collection. For more information please consult the Terms of use. ETH Library

2 L Hydratisierung von 17aOxy17äthinyl Verbindungen der SteroidReihe IL Zur Abspaltung von Bromwasserstoff aus 2Bromcholestanon(3) VON DER EIDGENÖSSISCHEN TECHNISCHEN HOCHSCHULE IN ZÜRICH ZUR ERLANOUNO DER WÜRDE EINES DOKTORS DER TECHNISCHEN WISSENSCHAFTEN OENEHMrOTE PROMOTIONSARBEIT VOROELEQT VON RUDOLF AESCHBACHER dipl. IngenieurChemiker aus Radelfingen (Kt. Bern) Referent: Korreferent: Herr Prof. Dr. L. Ruzicka Herr Prof. Dr.PI. A. Plattner Zürich 1946 Dissertationsdruckerei AO. Gebr. Leemann & Co. Stockerstr. 64

3 IV. Zusammenfassung I. Hydratisierung von 17aOxy17äthinyl Verbindungen Für die biologische der SteroidReihe Funktion der natürlichen Steroide scheint dem Bau der Seitenkette am CAtom 17 des Steroidgerüstes eine ausschlaggebende Bedeutung zukommen. Grundstoffe für die Teilsynthese von SteroidDerivaten mit verschiedenartiger Seiten kette können durch oxydativen Abbau von Cholesterin, Gallen säuren oder pflanzlichen SterinSapogeninen erhalten werden. Wohl der wichtigste dieser Grundstoffe ist das transdehydroandrosteron, welches am CAtom 17 eine Ketogruppe aufweist. Die Anlagerung von Wasserstoff, von OrganoMagnesiumverbindungen, von Acetylen, von Blausäure usw., an die Ketogruppe des transdehydroandrosterons und die weitere Umwandlung der erhaltenen Reaktionsprodukte führt auf verschiedenen Wegen zu den SteroidHormonen Testosteron, Progesteron und Desoxycorticosteron. Im theoretischen Teil werden die verschiedenen Anlagerungsreaktionen beim transdehydroandrosteron eingehend beschrieben. Die eigenen Arbeiten befassen sich mit der Hydratisierung des aus transdehydroandrosteron und Acetylen erhaltenen 17 Äthinylandrosten3/?, 17adiols und des 17Äthinyltestosterons. In diesem Zusammenhang werden die Verfahren zur Herstellung von Progesteron und von 17 a.oxy20ketosteroiden, sowie die Umlagerungen der natürlichen Steroide zu den DHomosteroiden besprochen. Die Versuche, aus Äthinylandrostendiol durch Kon densation mit Anilin in Gegenwart von Quecksilberchlorid das A53ß, 17aDioxypregnenonanil zu erhalten, führten unter Er weiterung des Ringes D zum 17aPhenylamin des zl53/?oxy17amethyldhomoandrostenons(17). Wurde die Hydratisierung von

4 86 Äthinylandrostendiol mit Quecksilberacetamid in absolutem Al kohol vorgenommen, so konnte aus den Reaktionsprodukten nach Behandlung mit Schwefelwasserstoff in relativ guter Ausbeute das /j6;i6pregnadien3ysol20on isoliert werden. Der Endeffekt der Reaktion ist somit formal einer Umlagerung des Ausgangsmate rials (ohne Ringerweiterung) gleichzusetzen, wie sie an andern Acetylencarbinolen durch Einwirkung von Ameisensäure ein tritt*). Mit der Herstellung von zl5'16pregnadienolon aus Äthi nylandrostendiol ist ein neuer Weg gefunden, der vom trans Dehydroandrosteron zum Progesteron führt. Unter ähnlichen Bedingungen entstand aus Äthinylandrosten diol und ptoluolsulfamidquecksilber, ebenfalls ohne Ringerwei terung, das A53ß, 17aDioxypregnenort(20). Seine Struktur ergab sich durch vollständige Acetylierung. Das Diacetat war mit dem nach Nieuwland**) aus Äthinylandrostendiol hergestellten Präparat identisch. Versuche, die Seitenkette des Dioxypregnenons mit Perjodsäure oxydativ abzubauen, verliefen erfolglos. Bei der Behandlung von 17ÄthinyItestosteron mit Tosylamidquecksilber entstand 17aOxyprogesteron, dessen Her stellung vorher lange vergeblich versucht worden war. Der Kon stitutionsbeweis für das 17aOxyprogesteron konnte dadurch erbracht werden, dass das Präparat an aktiviertem Aluminiumoxyd in A4\laß und mit Lauge in das zl417aaoxy17amethyldhomoandrosten3,17dion umgelagert wurde. IL Über die Abspaltung von Bromwasserstoff aus 2Bromdiolestanon(3) Das aus 2Bromcholestanon und Pyridin erhaltene Cholestanonpyridiniumbromid gibt bei der thermischen Zersetzung nicht das erwartete J1Cholestenon, sondern in etwa 50 o/oiger Ausbeute das J4Cholestenon(3). Dieser Befund gab die Veranlassung, die Ortsbestimmung des Broms erneut zu überprüfen. Bromchole' *) Vgl.' H. Sctimid, OestJ Chém.Ztg (1939). i **) Vgl."Anmerkung 101 Sl«38 * :

5 87 stanon wurde in der Wärme mit NatriumacetatEisessig in das noch unbekannte 2Acetoxycholestanon(3) übergeführt. Das durch milde Verseifung aus dem Acetoxyketon hergestellte 2 Oxycholestanon gab bei der Oxydation mit Chromsäure unter Öffnung des Ringes A die Dicarbonsäure von Windaus und Uibrig*). Die Annahme, dass Cholestanon am CAtom 2 bromiert wird, ist dadurch sichergestellt. *).Vgl. B (1914). Die Analysen wurden in der mikrochemischen Abteilung der E. T. H., teils unter der Leitung von Herrn P^D. Dr. M. Furter, teils unter Herrn Dr. H. Gubser ausgeführt. Den beiden Herren und Herrn Manser danken wir bestens für ihre wertvolle Mit arbeit.