Tierärztliche Hochschule Hannover

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Tierärztliche Hochschule Hannover"

Transkript

1 Tierärztliche Hochschule Hannover Erprobung des Targeted Selective Treatment mit Levamisol zur Endoparasitenbekämpfung bei Lämmern INAUGURAL - DISSERTATION zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin - Doctor medicinae veterinariae - (Dr. med. vet.) vorgelegt von Julia Schöwerling Werther (Westf.) Hannover 2016

2 Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. Martin Ganter Klinik für kleine Klauentiere und forensische Medizin und Ambulatorische Klinik, Tierärztliche Hochschule Hannover 1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Martin Ganter 2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. Christina Strube, PhD Tag der mündlichen Prüfung:

3 Meiner Familie

4

5 Teile dieser Arbeit wurden bereits auf folgenden Tagungen/ Kongressen vorgestellt: M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling (2014) Bekämpfung von Magen-Darm-Strongyliden mit Targeted Selective Treatment Erfahrungen während zweier Weideperioden Kleinwiederkäuertagung der schweizerischen Vereinigung für Wiederkäuergesundheit, Zollikofen, Schweiz M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling (2014) Neue Strategien zur Endoparasitenbekämpfung und deren Umsetzung. Triesdorfer Schafgesundheitstag, Triesdorf M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling, B. Möller, C. Strube, T. Schnieder (2014) Untersuchungen zum Targeted Selective Treatment zur Bekämpfung von Endoparasiten bei den Schaflämmern in Mecklenhorst Friedrich-Löffler-Institut für Nutztiergenetik, Marienseer Gespräche, Neustadt am Rübenberge J. Schöwerling, M. Ganter (2014) Parasitenzusammensetzung im Magen-Darm-Trakt von Mastlämmern in Norddeutschland DVG Fachgruppentagung kleine Wiederkäuer, Weimar

6 M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling (2014) Targeted selective treatment, a strategy to control parasitic roundworms in sheep experiences from two grazing seasons XIV Middle European Buiatrics Congress, Warschau, Polen M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling (2014) Targeted Selective Treatment Experiences over two grazing seasons with two different anthelmintics. European College of Small Ruminant Health Management, 2 nd Triennial European Conference, London, England J. Schöwerling, B. Möller, T. Hantscher, M. Ganter (2014) Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Stall- und Weidemast von Lämmern unter Berücksichtigung des Entwurmungsmanagements BpT Kongress, Seminar Hobbytier- und Herdenbetreuung bei kleinen Wiederkäuern, Hannover M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling, I. Nolte, B. Möller (2014) Bekämpfung von Magen-Darm-Strongyliden mit Targeted Selective Treatment Erfahrungen während dreier Weideperioden BpT Kongress, Seminar Hobbytier- und Herdenbetreuung bei kleinen Wiederkäuern, Hannover

7 J. Schöwerling, C. Trapp, M. Ganter, B. Möller, T. Hantscher (2015) Aussagekraft klinischer Scores zur Parasitenbelastung bei Mastlämmern auf der Weide DVG Fachgruppentagung kleine Wiederkäuer, Triesdorf M. Ganter, C. Trapp, J. Schöwerling (2015) Entwurmungsmanagement bei kleinen Wiederkäuern zur Vermeidung von Anthelminthika Resistenzen Sitzung der Österreichischen Buiatrischen Gesellschaft, Übelbach und St. Pölten, Österreich

8

9 Inhalt 1 Einleitung Literaturübersicht Endoparasiten der Schafe Systematik der versuchsrelevanten Parasiten Befall mit Nematoden Strongyloides Teladorsagia/ Ostertagia Trichostrongylus Nematodirus Haemonchus Chabertia Oesophagostomum Trichuris Moniezia (Zestoda) Kokzidia/ Eimeria (Protozoen) Antiparasitika Anthelminthika Levamisol Anthelminthikaresistenzen Resistenzsituation Ursachen für Resistenzbildung Strategien zur Vermeidung klinischer Parasitosen und Resistenzen Targeted Selective Treatment Selektionskriterien beim TST... 47

10 2.4 Resistenz, Toleranz und Immunität Material und Methoden Versuchsaufbau Bestand Tiere Tiergruppen Weideflächen Versuchsablauf Versuchs- und Kontrollgruppen Sentineltiere Versuchsdurchführung Wiegungen Kotproben Entnahme der Kotproben Untersuchung der Kotproben mit dem McMaster-Verfahren Scores Body Condition Score FAMACHA -Score Dag-Score Behandlungen Behandlungen mit Toltrazuril Behandlungen mit Levamisol Behandlungen der Kontrollgruppen (Total-Gruppen) Behandlungen der Versuchsgruppen (TST-Gruppen) Eizahlreduktionstests... 68

11 3.3.6 Schlachtungen Parasitologische Sektionen Gewinnung der Ingesta Selektion der Parasiten aus den Aliquoten Überführen der Parasiten auf Objektträger Differenzierung der Nematoden Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Stall- und Weidemast Auswertung und Berechnung Ergebnisse zeitlicher Verlauf und Vergleich der Tiergruppen Gewicht Zunahmen Body Condition Score FAMACHA Score Dag Score Magen-Darm-Strongyliden Eier pro Gramm Kot (EpG) Strongyloides papillosus Eier pro Gramm Kot (EpG) Nematodirus Eier pro Gramm Kot (EpG) Trichuris Eier pro Gramm Kot (EpG) Kokzidien Oozysten pro Gramm Kot (OpG) Moniezia Eier pro Gramm Kot (EpG) Korrelationen zwischen den erhobenen Parametern Korrelationen zu Gewicht und Zunahme Korrelationen zu den Scores Vergleich der Parameter nach Behandlungshäufigkeit in den TST-Gruppen

12 4.4 Behandlungshäufigkeiten und Anthelminthikaeinsatz Eizahlreduktionstests Parasitologische Sektionen Nematoden im Labmagen Nematoden im Dünndarm Nematoden im Dickdarm Nematoden im gesamten Magen-Darm-Trakt Geschätzte Gesamtnematodenzahl Vergleich der Wirtschaftlichkeitlichkeit von Stall- und Weidemast Zunahmen Mastdauer und Verkaufsgewicht Klinische Parasitosen Produktionskosten und Ertrag Gesamtergebnis Diskussion Ziel des Versuchs Hintergrund Targeted Selective Treatment mit Levamisol Selektionskriterien Gewicht Tägliche Zunahmen Body Condition Score (BCS) FAMACHA Score Dag Score EpG und Nematoden im Gastrointestinaltrakt

13 5.4.7 Zufall, Random Treatment Five-Point-Check Gruppenvergleich und Verlauf der erhobenen Parameter Gewicht Zunahmen Body Condition Score FAMACHA Score Dag Score MDS EpG Strongyloides EpG Nematodirus EpG Schlussfolgerungen Zusammenfassung Summary Literaturverzeichnis

14

15 Abkürzungsverzeichnis C Grad Celsius Copyright (deutsch: Urheberrechtzeichen) Registered Trade Mark (deutsch: registrierte Warenmarke) männlich weiblich u. und % Prozent Paragraph µg Mikrogramm µl Mikroliter µm Mikrometer Aqua dest. BCS cm EpG et al. EZR EZRT Fa. FAMACHA FEC GmbH g/ml g/tag kg Aqua destillata (deutsch: destilliertes Wasser) Body Condition Score Zentimeter Eizahl pro Gramm Kot et alii (deutsch: und andere) Eizahlreduktion Eizahlreduktionstest Firma FAffa MAlan CHArt fecal egg count (deutsch: fäkale Eizählung) Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gramm pro Milliliter Gramm pro Tag Kilogramm

16 KGW L Körpergewicht Liter M. Musculus (deutsch: Muskel) Max Med mg mg/kg mg/ml Min ml mm MW n NaCl Nr. OpG Maximum Median Milligramm Milligramm pro Kilogramm Milligramm pro Milliliter Minimum Milliliter Millimeter Mittelwert Anzahl Natriumchlorid Nummer Oozystenzahl pro Gramm Kot p= p-wert, Signifikanzwert ph po2 p-wert S SAS SD spp. T TST ViehVerkV negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität Sauerstoffpartialdruck Signifikanzwert Sentinel Statistical Analysis System Standardabweichung Spezies (Plural) Zeitpunkt Targeted Selective Treatment Viehverkehrsverordnung

17 VO (EG) Verordnung (Europäische Gemeinschaft)

18

19 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Gruppen und Tierzahlen zu Versuchsbeginn Tabelle 2: Zeitlicher Ablauf des Versuchs Tabelle 3: Zeitlicher Ablauf des Versuchs Sentineltiere Tabelle 4: Body Condition Score (nach THOMPSON u. MEYER, 1994) Tabelle 5: FAMACHA Score (nach BATH et al., 1996) Tabelle 6: Schafe in den Eizahlreduktionstests Tabelle 7: Zeitlicher Ablauf parasitologischer Sektionen Tabelle 8: Semiquantitative Bewertung der Nematodenzahl bei Aliquots mit mehr als 120 Nematoden Tabelle 9: Zur Differenzierung verwendete Merkmale der Morphologie der Nematoden (nach SCHNIEDER, 2006; TRAPP, 2014) Tabelle 10: Zeitlicher Verlauf der Gewichte in den Tiergruppen Tabelle 11: Einfluss der Behandlungsart auf die Gewichte; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 12: Einfluss des Geschlechts auf die Gewichte; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 13: Zeitlicher Verlauf der täglichen Zunahmen in den Tiergruppen Tabelle 14: Einfluss der Behandlungsart auf die Zunahmen; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 15: Einfluss des Geschlechts auf die Zunahmen; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 16: Zeitlicher Verlauf der Body Condition Scores in den Tiergruppen Tabelle 17: Einfluss der Behandlungsart auf die Body Condition Scores; Darstellung der p- Werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 18: Einfluss des Geschlechts auf die Body Condition Scores; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungzeitpunkten... 97

20 Tabelle 19: Zeitlicher Verlauf der FAMACHA Scores in den Tiergruppen Tabelle 20: Einfluss der Behandlungsart auf die FAMACHA Scores; Darstellung der p- Werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 21: Einfluss des Geschlechts auf die FAMACHA Scores; Darstellung der p-werte in den Tiergruppen Tabelle 22: Zeitlicher Verlauf der Dag Scores in den Tiergruppen Tabelle 23: Einfluss der Behandlungsart auf die Dag Scores: Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 24: Einfluss des Geschlechts auf die Dag Scores; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 25: Zeitlicher Verlauf der MDS EpG in den Tiergruppen Tabelle 26: Einfluss der Behandlungsart auf die MDS EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 27: Einfluss des Geschlechts auf die MDS EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 28: Zeitlicher Verlauf der Strongyloides EpG in den Tiergruppen Tabelle 29: Einfluss der Behandlungsart auf die Strongyloides EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 30: Einfluss des Geschlechts auf die Strongyloides EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 31: Zeitlicher Verlauf der Nematodirus EpG in den Tiergruppen Tabelle 32: Einfluss der Behandlungsart auf die Nematodirus EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 33: Einfluss des Geschlechts auf die Nematodirus EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 34: Zeitlicher Verlauf der Kokzidien OpG in den Tiergruppen Tabelle 35: Einfluss der Behandlungsart auf die Kokzidien OpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten

21 Tabelle 36: Einfluss des Geschlechts auf die Kokzidien OpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Tabelle 37: Korrelationen der Parameter; alle Gruppen Tabelle 38: Korrelationen der Parameter; getrennt für Total und TST Gruppen Tabelle 39: Korrelationen der Parameter; getrennt für Total und TST Gruppe Tabelle 40: Signifikante Korrelationen der Parameter; Gruppenvergleich Tabelle 41: Verteilung der Behandlungshäufigkeiten in den TST-Gruppen Tabelle 42: Eizahlreduktionstests mit Levamisol und Qualimec Tabelle 43: Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen Tabelle 44: Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen Tabelle 45: Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen

22

23 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Systematik der versuchsrelevanten Parasiten (nach SCHNIEDER, 2006) Abbildung 2: Einordnung versuchsrelevanter Antiparasitika (nach UNGEMACH, 2010) Abbildung 3: Dag Score (YOUNG, 2006) Abbildung 4: Zeitlicher Verlauf der Gewichte in den Tiergruppen Abbildung 5: Zeitlicher Verlauf der täglichen Zunahmen in den Tiergruppen Abbildung 6: Zeitlicher Verlauf der Body Condition Scores in den Tiergruppen Abbildung 7: Zeitlicher Verlauf der FAMACHA Scores in den Tiergruppen Abbildung 8: Zeitlicher Verlauf der Dag Scores in den Tiergruppen Abbildung 9: Zeitlicher Verlauf der MDS EpG in den Tiergruppen Abbildung 10: Zeitlicher Verlauf der Strongyloides EpG in den Tiergruppen Abbildung 11: Zeitlicher Verlauf der Nematodirus EpG in den Tiergruppen Abbildung 12: Zeitlicher Verlauf der Kokzidien OpG in den Tiergruppen Abbildung 13: Prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen Abbildung 14: Verteilung der Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen Abbildung 15: Nematodenzahl im Labmagen in den Tiergruppen Abbildung 16: Prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen Abbildung 17: Verteilung der Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen Abbildung 18: Nematodenzahl im Dünndarm in den Tiergruppen Abbildung 19: prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen Abbildung 20: Verteilung der Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen Abbildung 21: Insgesamt differenzierte Nematodengattungen

24 Abbildung 22: Anzahl der insgesamt differenzierten Nematodengattungen in den Tiergruppen Abbildung 23: Prozentuale Verteilung der insgesamt differenzierten Nematodengattungen in den Tiergruppen Abbildung 24: Vergleich der täglichen Zunahmen bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht Abbildung 25: Vergleich der Mastdauer bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht Abbildung 26: Vergleich der Verkaufsgewichte bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht Abbildung 27: Vergleich der Produktionskosten bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) Abbildung 28: Vergleich der produzierten Kilogramm bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht Abbildung 29: Vergleich der Produktionskosten je Kilogramm bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht Abbildung 30: Vergleich Gesamtgewinn bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht

25

26

27 1 Einleitung Parasitosen stellen besonders bei Weidehaltung von Lämmern eine Gefährdung von Gesundheit und Wirtschaftlichkeit dar. Während bei der Stallmast von Lämmern die Kosten für Haltung und Fütterung häufig rentabilitätsgefährdende Faktoren darstellen (SÜß et al., 2004), können bei Weidehaltung klinische Parasitosen und unzureichende Wirkung von Anthelminthika zu hohen Verlusten führen. Dieses Risiko steigt durch die fortschreitende Entwicklung von Resistenzen der Endoparasiten gegenüber Anthelminthika noch an (VAN WYK u. MALAN, 1988; JACKSON u. COOP, 2000; CHANDRAWATHANI et al., 2003; YUE et al., 2003; BARTLEY et al., 2004; KAPLAN, 2004; SUTHERLAND et al., 2008; TAYLOR et al., 2009; CEZAR et al., 2010; VOIGT et al., 2012). Um eine wirtschaftliche Lämmermast auf der Weide auch in Zukunft zu ermöglichen, müssen Behandlungskonzepte etabliert werden, welche in der Lage sind, Parasitosen zu vermindern und gleichzeitig die Resistenzentwicklung zu verlangsamen. Eine Empfehlung ist die Anwendung des Targeted Selective Treatment (TST). Hierbei wird nur ein bestimmter Teil der Herde anhand verschiedener Kriterien für die jeweilige anthelminthische Behandlung selektiert und ein Teil der Schafherde bleibt unbehandelt (MALAN et al., 2001; HOSTE et al., 2002 a; HOSTE et al., 2002 b; VAN WYK u. BATH, 2002; CABARET et al., 2006; KOOPMANN et al., 2006; LEATHWICK et al., 2006; BROUGHAN u. WALL, 2007; BATH u. VAN WYK, 2009; CRINGOLI et al., 2009; GALLIDIS et al., 2009; GREER et al., 2009; MOLENTO et al., 2009; STAFFORD et al., 2009; BESIER et al., 2010; GABA et al., 2010; OUZIR et al., 2011; BENTOUNSI et al., 2012; BUSIN et al., 2013; KENYON et al., 2013). Der Vorteil der Anwendung des TST ist die Bildung eines Refugiums für die Endoparasiten (VON WYK, 2001; BESIER, 2008; JACKSON u. WALLER, 2008; WACKHORN et al., 2008). Das bedeutet, dass ein Teil der Nematodenpopulation keinen Kontakt mit dem eingesetzten Anthelminthikum hat und somit keine Selektion einer Resistenz stattfindet. Dadurch wird der Anteil nicht-resistenter Endoparasiten an der Gesamtpopulation in einer 27

28 Schafherde vergrößert und die Resistenzentwicklung verzögert (BARGER, 1999; GABA et al., 2010). Des Weiteren wird bei den Schafen durch kontinuierlichen Kontakt mit den Parasiten eine belastbare spezifische Immunität etabliert (STANKIEWICZ et al., 1996; CLAEREBOUT u. VERCRUYSSE, 2000). Eine genetische Selektion der Schafe auf angeborene Parasitenresistenz erscheint ebenfalls möglich (ROMMEL et al., 2000; POLLOTT et al., 2004; HOFELE, 2008; GAULY, 2009). Bei klinischer Relevanz kann durch die Selektion von Lämmern für die anthelminthische Behandlung gleichzeitig die Parasitenbelastung stark vermindert werden. Diese Selektion von behandlungswürdigen Lämmern ist anhand verschiedener Kriterien möglich. Das Kriterium sollte dabei in der Lage sein, Lämmer zu erkennen welche unter der Parasitenbelastung leiden (KENYON et al., 2009). Diese Lämmer profitieren am meisten von der Behandlung. Ziel dieser vorliegenden Untersuchung war, die Leistungsfähigkeit und Umsetzbarkeit des Targeted Selective Treatment mit Levamisol bei Haltung von Mastlämmern auf der Weide in Niedersachsen zu überprüfen. In 2012 wurde ein gleichermaßen konzipierter Versuch durchgeführt. Hierbei zeigten sich bereits positive Auswirkungen einer Teilherdenbehandlung, es bestand jedoch eine vorher nicht bekannte Resistenz der Parasitenpopulation gegenüber dem eingesetzten Wirkstoff Fenbendazol, so dass vom geplanten Versuchsaufbau abgewichen werden musste. Des Weiteren kam es durch die Resistenz gegen Fenbendazol auch zu Todesfällen, welches die große klinische Relevanz veranschaulichte (TRAPP, 2014). In 2013 wurde unter Anwendung eines wirksamen Anthelminthikums der geplante Versuchsablauf wiederholt und die Effekte des TST mit einer vollständig und regelmäßig behandelten Tiergruppe verglichen. Außerdem sollte untersucht werden, welche Selektionskriterien neben den täglichen Zunahmen für zukünftige Untersuchungen unter den Norddeutschen Bedingungen brauchbar wären. Zusätzlich wurde eine Betrachtung der Wirtschaftlichkeit vorgenommen. Dazu diente ein Vergleich der Lämmermast in Weidehaltung unter den Bedingungen in den Jahren 2012 und 2013 mit der im Betrieb durchgeführten Stallmast in 2006, 2008 und

29 2 Literaturübersicht 2.1. Endoparasiten der Schafe Infektionen mit Parasiten stellen bei auf der Weide gehaltenen Schafen die größte Gefährdung von Gesundheit und Produktivität dar. Besonders Jungtiere sind aufgrund fehlender Immunität anfällig. Weitere Faktoren sind wiederholte Beweidung derselben Flächen und warm-feuchte, milde klimatische Bedingungen (SUTHERLAND u. SCOTT, 2010). Dabei ist die Weidekontamination mit Magen-Darm-Strongyliden im Hochsommer am höchsten (ABBOTT et. al., 2009). Von großer Bedeutung sind bei Schafen und anderen Wiederkäuern die Helminthosen. Bei Infektion kann es zu klinischen Erkrankungen mit Entwicklungsstörungen, Leistungsminderungen sowie Todesfällen kommen (SCHNIEDER, 2006) Systematik der versuchsrelevanten Parasiten Zu den Endoparasitosen der Schafe zählen Protozoeninfektionen und Helminthosen. Die Kokzidiose (Eimeriose) gehört zu den homoxenen Coccidea der Apicomplexa und ist eine Protozoeninfektion. Moniezia aus der Ordnung der Cyclophyllida gehört zu der Klasse der Zestoden und ist den Helminthen zugeordnet. Ebenfalls zu den Helminthen gehören die Nematoden, die sich weiter in Tylenchida, Rhabditida und Enoplea einteilen lassen. Zu den Tylenchida aus der Klasse der Chromodorea der Unterklasse Rhabditia gehört Strongyloides papillosus. Teladorsagia/ Ostertagia, Trichostrongylus, Nematodirus, Haemonchus, Chabertia und Oesophagostomum sind den Rhabditida zuzuordnen. Ein Vertreter der Enoplea aus der Familie Trichuridae der Ordnung Trichinellida ist Trichuris (SCHNIEDER, 2006). 29

30 Abbildung 1 zeigt eine Übersicht der Systematik der versuchsrelevanten Parasiten. Endoparasiten Protozoen Helminthen Apicomplexa Zestoden Nematoden Eimeria Kokzidia Moniezia Tylenchida Rhabditida Enoplea Strongyloides Teladorsagia / Ostertagia Trichuris Trichostrongylus Nematodirus Haemonchus Chabertia Oesophagostomum Abbildung 1: Systematik der versuchsrelevanten Parasiten (nach SCHNIEDER, 2006) 30

31 2.1.2 Befall mit Nematoden Die Rundwürmer (Nematoden) stellen bei Schafen die bedeutendste Helminthose dar. Die adulten Parasiten befinden sich zumeist im Verdauungskanal (SCHNIEDER, 2006). In Labmagen und Dünndarm sind Trichostrongyliden (Haemonchus, Teladorsagia/ Ostertagia, Nematodirus und Trichostrongylus) zu finden. Strongyloides siedelt sich im Dünndarm der Schafe an. Zu den Parasiten des Dickdarms zählen Oesophagostomum, Chabertia und Trichuris (SCHNIEDER, 2006; SUTHERLAND u. SCOTT, 2010) Strongyloides Der Zwergfadenwurm (Strongyloides papillosus) befällt neben Schafen auch Rinder, Ziegen, Wildwiederkäuer und weitere. Dabei sind Infektionen meist bei Jungtieren nachweisbar. Strongyloides papillosus ist heteroxen, im Wirt sind ausschließlich weibliche Parasiten zu finden. Diese legen in die Schleimhaut des Dünndarms embryonierte Eier, welche mit dem Kot ausgeschieden werden. Daraus entstehen, besonders bei Temperaturen über 20º C, nach wenigen Tagen bereits zwei frei lebende Larvenstadien. Hieraus entwickelt sich das dritte, ansteckungsfähige Larvenstadium. Aus einem kleineren Teil der ausgeschiedenen Eier entwickelt sich eine frei lebende Generation von männlichen und weiblichen Würmern. Auch diese entwickeln sich zu Infektionslarven. Die Infektion des Wirtes erfolgt perkutan oder galaktogen. Erste Symptome können sich unter ungünstigen Bedingungen bereits bei Neugeborenen wenige Tage nach der Geburt zeigen. Eingedrungene Larven wandern zur Mukosa des Duodenums und Jejunums, hier erfolgt eine Entwicklung zum vierten und fünften Stadium. Dabei beträgt die Präpatenzzeit 9-14 Tage. Klinisch zeigen sich Infektionen mit Strongyloides papillosus durch Dermatitiden und Husten. Im Dünndarm kommt es zu starken Veränderungen wie Epithelverlust, Petechien und Ekchymosen, Ödematisierung der Mukosa sowie katarrhalische Duodenitis und Jejunitis. Infolge dessen treten neben intermittierenden Durchfällen, Fressunlust und rascher Abmagerung auch Todesfälle auf. 31

32 Eine Immunität wird schnell erworben, diese hält jedoch starken Infektionen in kurzer Zeit nicht stand (SCHNIEDER, 2006) Teladorsagia/ Ostertagia Der häufigste Erreger der Ostertagiose des Schafes ist Teladorsagia circumcincta. Zusätzlich können Ostertagia ostertagi (brauner Magenwurm) und Ostertagia leptospikularis (weißlicher Magenwurm) im Labmagen vorkommen. Die Sommerostertagiose tritt meist bei Schaflämmern zwischen Juli und September auf und ist nur seltener bei älteren Schafen zu beobachten. Die Pathogenese besteht aus 3 Phasen. In der beim Schaf etwa 10 Tage dauernden histotrophen Phase dringen Larven des dritten Stadiums in die Labmagendrüsen ein. Die folgende luminale Phase beginnt mit der Auswanderung der Adulten aus den Drüsen und ist durch eine hyperplastische Gastritis, welche mit Durchfall einhergeht, gekennzeichnet. Es folgt die Reparationsphase, in der sich die pathologischen Veränderungen langsam zurückbilden. Im Labmagen kommt es durch verschiedene Mechanismen zu einem Anstieg des ph-wertes. Dies führt zu einer gestörten Verdaulichkeit von Proteinen. Zusätzlich kommt es durch den Verlust von Plasmaproteinen zu einer Hypalbuminämie. Als klinische Symptome zeigen sich intermittierender Durchfall, Mattigkeit, Fressunlust, Exsikkose und schlechte Körperkonstitution. Bei subklinischen Infektionen kommt es zur verminderten Gewichtszunahme und Beeinträchtigung des Knochenwachstums der Lämmer. Bestimmte Schafrassen und Genotypen weisen eine unterschiedliche Resistenz gegenüber T. circumcincta auf (SCHNIEDER, 2006) Trichostrongylus Bei Schafen in gemäßigtem Klima treten neben Trichostrongylus axei vor allem T. colubriformis und T. vitrinus als Erreger der Dünndarmtrichostrongylose auf. Als pathogenste Art gilt T. vitrinus. Trichostrongylosen treten beim Schaf zumeist im Herbst auf und zeigen einen chronischen Verlauf. Subklinische Infektionen sind ebenfalls häufig. Das dritte Larvenstadium kann überwintern (ABBOTT, 2009). 32

33 Es werden vor allem die ersten Meter des Dünndarms besiedelt. Durch die Infektion kommt es zu Schäden der Dünndarmzotten, Krypten und Darmmukosa. Der Protein-, Energie- und Mineralstoffwechsel sowie die Motorik des Darms sind verändert. Durch vermehrt austretende Plasmaproteine in das Darmlumen kommt es zur Hypalbuminämie. Dies äußert sich klinisch in Gewichtsverlust sowie verminderter Fleischbildung. Als Ursache für Knochenwachstumsstörungen wird eine Hypophosphorämie angenommen (SCHNIEDER, 2006) Nematodirus Nematodirus battus ist in gemäßigten Klimazonen bei Lämmern von großer Bedeutung. Die Entwicklung des infektiösen dritten Larvenstadiums erfolgt bei N. battus im Ei. Der Entwicklungszyklus dauert lange, da die Larven vor dem Schlupf eine Kältephase mit nachfolgenden Temperaturen von mindestens 10 ºC benötigen. Diese Verhältnisse werden meist im Frühjahr erreicht und es kommt zu einem Massenschlupf der überwinterten Larven. Eine Ansteckung ist bereits über kontaminiertes Futter im Stall möglich, jedoch treten stärkere Infektionen nach Weideaustrieb ab März auf (SCHNIEDER, 2006). Klinische Symptome der Nematodirose sind häufig im Mai zu beobachten, während andere Parasitosen zumeist erst in der zweiten Hälfte der Weideperiode vorkommen. Die Präpatenz beträgt bei N. battus 15 Tage. Larvenentwicklungen verursachen Schäden des Dünndarms und äußern sich in katarrhalischer Entzündung, welche klinisch mit Durchfall einhergeht. Des Weiteren können Mattigkeit, Exsikkose und völlige Appetitlosigkeit beoabachtet werden und unter ungünstigen Bedingungen kommt es zu Todesfällen (ECKERT, 2005; SCHNIEDER, 2006; ABBOTT, 2009) Haemonchus Haemonchus contortus, auch als gedrehter oder roter Magenwurm bezeichnet, ist der häufigste Vertreter der Haemonchose der Schafe und besiedelt den Labmagen. 33

34 Während der histotrophen Phase treten Verdauungsstörungen auf, welche Veränderungen der Permeabilität, Sekretion und Motorik des Labmagens betreffen. Infolge Zerstörung von Belegzellen kommt es zu einem höheren ph-wert im Labmagen. Dieser Anstieg des ph-wertes ist für das Überleben der adulten Parasiten wichtig. Durch Erhöhung der elektrischen Potentialdifferenz aufgrund von Elektrolytverschiebungen kommt es zu Permeabilitätsstörungen. Mit steigendem ph-wert und sinkendem po2 ähnelt die Mikroflora eher den Vormägen. Nach der histotrophen Phase bereits 10 Tage nach Erstinfektion beginnt eine normozytäre, hypochrome Anämie mit gesteigerter Erythropoese. Diese entwickelt sich aufgrund des Blutverlustes von 50 µl pro Wurm und Tag. Durch andauernde Unterversorgung mit Protein kann sich schließlich eine makrozytäre Anämie entwickeln. Durch die Verluste ist die Halbwertszeit der Erythrozyten verkürzt und die Ausscheidung von Hämoglobin und Eisen über den Kot erhöht. Der Blutverlust führt außerdem zu einer Leukopenie und Hypalbuminämie. Durch den Verlust essentieller Aminosäuren stellt sich eine Verminderung der Fleischproduktion ein. Die Haemonchose fällt meist bei Weidelämmern ab Juli als chronische Anämie auf. Die Lämmer bleiben in der Entwicklung zurück, zeigen Mattigkeit und Fressunlust. Die fortschreitende Anämie kann von einem Ikterus begleitet sein. Die Atmung erscheint erschwert und auch Ödeme können beobachtet werden. Es tritt in der Regel kein Durchfall auf, der Kot kann dunkler und von fester Konsistenz sein. Nach Wochen bis Monaten sterben die Lämmer an der Anämie. Der Entwicklungszyklus von Haemonchus ist kurz, zusätzlich werden viele Eier gelegt. Diese Faktoren gleichen die geringe Überwinterungsfähigkeit aus (ECKERT, 2005; SCHNIEDER, 2006) Chabertia Bei Chabertia ovina handelt es sich um den größten Nematoden des Kolons. Bei geringen Befallsstärken ist eine weltweite Verbreitung gegeben. Zumeist sind Mischinfektionen mit Trichostrongyliden vorhanden. Infektionen erfolgen meist auf der Weide. Aus den abgelegten Eiern entwickeln sich bei Temperaturen um 25 ºC innerhalb von 5-7 Tagen Drittlarven. Diese überleben nur etwa 6-8 Wochen. Die Drittlarve befindet sich während der 34

35 einwöchigen histotrophen Phase im Dünndarm, nach der Entwicklung zum vierten Larvenstadium befinden sich diese im Lumen des kaudalen Dünndarms und Zäkums. Das fünfte Stadium heftet sich an die Schleimhaut des Kolons. Durch entstehende Läsionen ist die Kolonschleimhaut ödematös entzündlich geschwollen. Die Becherzellen sind hypertroph und produzieren vermehrt Schleim. Es kommt zu erheblichen Albuminverlusten in den Darm. Nach Ortswechseln der Parasiten kommt es zu lokalen Blutungen. Die Präpatenz dauert Tage. Nur bei schwachen Infektionen entwickeln sich eierlegende Adulte, während bei stärkerem Befall viele Präadulte ohne Eiausscheidung abgehen. Nach langer Hypobiose nehmen inhibierte Larven im Winter die Weiterentwicklung auf. Ein Befall mit Chabertia ovina verursacht vor allem im Herbst profuse Durchfälle mit Blut- und Schleimbeimengungen. Zusätzlich sind Hypalbuminämie, Anämie, Fressunlust und Abmagerung zu beobachten. Mehr als 800 Exemplare pro Schaf sind letal (SCHNIEDER, 2006) Oesophagostomum Oesophagostomum wird, wie Chabertia, als Knötchenwurm bezeichnet. Knötchenwürmer sind im norddeutschen Flachland seltener als im südlichen Raum. Oe. venulosum kommt beim Schaf weltweit vor, während Oe. columbianum in warmen Gebieten zu finden ist. Die entscheideten dritten Larven bohren sich in die Wand des Dünn- oder Dickdarms ein. Hier erfolgt in kleinen Knötchen die Entwicklung zum vierten Larvenstadium. Anschließend wird die weitere Entwicklung monatelang inhibiert oder es kommt zur Ansiedlung in der Schleimhaut des Dickdarms. Bei Ortswechseln kommt es zu Blutverlusten, welcher bei Oe. radiatum 0,1 ml pro Wurm und Tag beträgt. Ein Befall mit wenigen 100 Exemplaren verursacht klinische Symptomatik. Es zeigen sich während der histotrophen Phase Fieber, Appetitlosigkeit und Diarrhoe. Die Präpatenz beträgt etwa 45 Tage. In der chronischen Phase der Infektion können schwarzer oder roter Kot, Anämie, Hypalbuminämie und weitere Symptome festgestellt werden (SCHNIEDER, 2006). 35

36 Trichuris Bei Schaf kommen Trichuris ovis häufig und T. globulosa selten vor. T. skrjabini ist häufig in Österreich zu finden. Der Befall ist zumeist nur schwach ausgeprägt. Es handelt sich um einen homoxenen Entwicklungszyklus. Die Entwicklung in der Umwelt erfordert Wärme und Feuchte. Auf der Weide erreichen die Eier erst nach Monaten Infektionsreife. Unter ungünstigen Bedingungen kann es zum Überwintern kommen. Nach oraler Aufnahme von infektionsfähigen Eiern kommt es nach dem Schlupf im hinteren Teil des Dünndarms zum Eindringen der Larven in die Schleimhaut von Zäkum und Kolon. Nach mehreren Häutungen haben sich subepithelial liegende Präadulte entwickelt. Es kommt zu Entzündungen, Schwellungen, Blutungen und Bildung von Belägen des Darmepithels. Die Schafe zeigen teils Dehydratation, Aszites und Ödeme. Jedoch verlaufen die meisten Infektionen nur schwach und symptomlos (SCHNIEDER, 2006) Moniezia (Zestoda) Bei den Bandwürmern handelt es sich um Zwitter mit heteroxener Entwicklung. Zwischenwirt von Moniezia sind Moosmilben. Beim Schaf kommt vor allem M. expansa vor. Der stärkste Befall wird von Mai bis Juni beobachtet. Seltener wird M. benedeni nachgewiesen. Hier finden Infektionen größtenteils im September und Oktober statt und sind insgesamt häufig. So werden im Dünndarm von bis zu 60 % der Schlachtschafe Bandwürmer gefunden. Nach der oralen Aufnahme von Bandwurmeiern durch die Moosmilben entwickelt sich in der Leibeshöhle des Zwischenwirtes ein infektionsfähiges Zystizerkoid. Nach der oralen Aufnahme der Moosmilben durch die Schafe werden die Finnen im Duodenum des Endwirtes frei. Die Entwicklung zu geschlechtsreifen Bandwürmern dauert Tage. Infektionen der Schafe erfolgen fast nur auf der Weide, eine Häufung findet sich im Weidemonat. Es gibt gegenteilige Hinweise auf Schadwirkungen durch M. expansa beim Schaf. Klinisch bleibt eine Infektion häufig inapparent (SCHUSTER, 1998; SCHNIEDER, 2006). 36

37 2.1.4 Kokzidia/ Eimeria (Protozoen) Eimeriosen kommen weltweit vor. Beim Schaf sind 15 Eimeria Arten beschrieben. In Mitteleuropa sind unabhängig von der Haltungsform nahezu alle Lämmer im Alter von 4-10 Wochen betroffen. Vorher besteht bei guter kolostraler Versorgung eine passive Immunität. Ab dem 6. Lebensmonat nimmt der Befallsgrad stark ab, jedoch können Einzeltiere bei geschwächtem Immunsystem Anstiege der Oozystenausscheidung zeigen. Bei Weidehaltung sind vor allem im Mai und Juni erhöhte Oozystenausscheidungen zu beobachten. Oozysten sind sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Als pathogenste Arten gelten beim Schaf E. ovinoidalis, E. bakuensis und E. ahsata. Die Anzahl aufgenommener Oozysten wirkt sich proportional auf die Schwere der Erkrankung aus. Klinische Symptome entstehen durch Progamonten und Gamonten im Zäkum, Ileum und Kolon. Durch Entzündung, Hyperämie und Ödematisierung betroffener Darmwandabschnitte werden etwa 14 Tage nach der Infektion für 7-10 Tage anhaltende grünliche bis dunkelbraune, blutige, übelriechende Diarrhoe, Anorexie, Gewichtsverlust und Exsikkose festgestellt. Auch Todesfälle kommen häufig vor. Bei einer Infektion mit weniger virulenten Eimeria Arten kann es zu milden klinischen Symptomen kommen, dabei ist häufig eine verminderte Gewichtszunahme zu beobachten (BARUTZKI, 1990; TAYLOR u. CATCHPOLE, 1994; ROMMEL, 2000; SCHNIEDER, 2006). 37

38 2.2 Antiparasitika Antiparasitika sind Chemotherapeutika zur Vorbeugung von Infektionen oder Infestationen mit Endo- bzw. Ektoparasiten. Parasitosen sind in der Veterinärmedizin aufgrund der hohen Inzidenz und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Verlusten bei Nutztieren von großer Bedeutung. Die antiparasitäre Chemotherapie ist jedoch nur ein Bestandteil einer unfassenden Parasitenbekämpfung. Der Einsatz der Antiparasitika sollte nach einem strategischen Behandlungsplan erfolgen. Dabei sind Faktoren wie die Entwicklungszyklen und Lebensräume der Parasiten, saisonale Schwankungen des Parasitendrucks, Ausbildung der Immunität bei den Wirten, ökonomische Aspekte und Resistenzentwicklungen der Parasiten zu beachten (UNGEMACH, 2010). Abbildung 2 zeigt die Einordnung der versuchsrelevanten Antiparasitika. 38

39 Pharmaka Antiprotozoika Anthelminthika Mittel gegen Ektoparasiten Antikokzidia Anthelmithika gegen Nematoden Anthelmithika gegen Zestoden Anthelminthika gegen Trematoden Triazone Probenzimidazole Toltrazuril Benzimidazole Imidazothiazole Levamisol Makrozyklische Laktone Aminoacetonitrile (AAD) zyklische Amidine Abbildung 2: Einordnung versuchsrelevanter Antiparasitika (nach UNGEMACH, 2010) 39

40 2.2.1 Anthelminthika Zu den Anthelminthika zählen gegen Nematoden, Zestoden und Trematoden wirksame Präparate. Die Wirkung erfolgt durch direkten Angriff am Parasiten, Vorraussetzung ist eine ausreichende Wirkstoffkonzentration am Ort des Parasitenbefalls. Weiterhin ist die orale oder kutikuläre Aufnahme des Wirkstoffes durch den Parasiten erforderlich. Die Wirkungsweise besteht in einem Eingriff in den Stoffwechsel (Erschöpfung der Energiereserven) oder in Veränderungen der neuromuskulären Übertragungsmechanismen (spastische oder schlaffe Paralyse) beim Parasiten. Die paralytischen Wirkungen führen schnell zu einer Lähmung, es erfolgt eine Austreibung der intestinalen Nematoden mit der Peristaltik des Gastrointestinaltraktes und wird als vermifuge Wirkung bezeichnet. Bei einem Eingriff in den Energiestoffwechsel des Parasiten tritt eine Wirkung erst zeitverzögert ein, führt aber zu einer Abtötung. Dies wird als vermizide Wirkung bezeichnet (UNGEMACH, 2010) Levamisol Levamisol ist ein Anthelminthikum der Imidazothiazole welches ein breites Wirkungsspektrum aufweist. Es besteht eine gute Wasserlöslichkeit. Eine Anwendung ist somit oral, intramuskulär, subkutan und perkutan möglich. Levamisol eignet sich aufgrund seiner guten systemischen Bioverfügbarkeit zur Bekämpfung intra- und extraintestinaler Nematoden sowie larvaler Parasitenstadien bei Schafen und weiteren Tierarten. Die Wirkung gegen inhibierte Larvenstadien von Teladorsagia/ Ostertagia ist nur gering, eine ovizide Wirkung ist nicht gegeben. Die Wirkungsweise ist direkt cholinerg. In höheren Dosen kommt es zu einer Wirkungsverstärkung durch die Hemmung der Acetylcholinesterase. Beim Parasiten tritt schnell eine spastische Paralyse ein. Die Stärke der Wirkung ist weniger von der Dauer der Einwirkung, als von der Höhe des erreichten Blutspiegels abhängig. Bei der Verabreichung per Injektion werden höhere Blutspiegel erreicht. Maximalkonzentrationen bestehen nach 1 Stunde. Die Halbwertszeit beträgt 4 Stunden. 40

41 Levamisol besitzt eine geringe therapeutische Breite. Nebenwirkungen können beim Wiederkäuer durch strenge Einhaltung der Dosierungsempfehlung vermieden werden. Die Symptomatik von Nebenwirkungen besteht in den nikotin- und muskarinartigen Wirkungen sowie bei höherer Dosierung in neuromuskulären Blockaden. Für Levamisol sind des Weiteren stimulierende Wirkungen auf das Immunsystem beschrieben (GOLDSTEIN, 1977; RENOUX, 1978). Dies kann therapeutisch zur Wiederherstellung einer T-Zellpopulation bei Immunsupression genutzt werden (LANUSSE u. PRICHARD, 1993; UNGEMACH, 2010). 41

42 2.3 Anthelminthikaresistenzen Resistenzsituation Eine Anthelminthikaresistenz liegt vor, wenn mehr Individuen einer Population therapeutische Konzentrationen des angewendeten Wirkstoffes vertragen als sensible Populationen der gleichen Spezies. Es handelt sich hingegen um eine Nebenresistenz wenn gegen mehrere Wirkstoffe der gleichen Wirkstoffgruppe Resistenzen vorliegen. Bei einer Kreuzresistenz sind mehrere Wirkstoffe aus unterschiedlichen Wirkstoffgruppen betroffen. Liegt eine multiple Resistenz vor, sind die Nematoden gegen 2 oder mehr Wirkstoffgruppen nicht mehr empfänglich (PRICHARD, 1980). Für Toleranz gegenüber Anthelminthika sind die natürlichen Eigenschaften der Parasitenpopulation, welche bei einem Ersteinsatz des Anthelminthikums zum Überleben befähigen, verantwortlich (SANGSTER u. GILL, 1999; UNGEMACH, 2010). Resistenzbildungen gegen Anthelminthika sind in Schafhaltungen weltweit ein Problem. Dies wurde für verschiedene Parasiten mehrfach beschrieben (JACKSON u. COOP, 2000; KAPLAN, 2004). Auch bei Rindern und Pferden sind zunehmend Anthelminthikaresistenzen zu verzeichnen (KELLY u. HALL, 1979; UNGEMACH, 2010). Auf die pharmakologische Zulassung eines Breitspektrumanthelminthikums erfolgen in der Regel nach einiger Zeit Berichte über Resistenzbildungen (PERBIX, 2008). Erste Berichte über Resistenzen gegen den Ende 2009 erstmals zugelassenen Wirkstoff Monepantel in Neuseeland wurden bereits 2013 von SCOTT et al. veröffentlicht. Auch Multiresistenzen gegen mehrere Wirkstoffgruppen sind keine Seltenheit (VAN WYK u. MALAN, 1988; VAN WYK et al., 1999; CHANDRAWATHANI et al., 2003; YUE et al., 2003; BARTLEY et al., 2004; KAPLAN, 2004; SUTHERLAND et al., 2008; TAYLOR et al., 2009). In Südafrika wurde von VAN WYK et al ein Fall beschrieben, wo keines der verfügbaren Anthelminthika noch wirksam war. Diese Situation war kein Einzelfall, denn auch CEZAR et al. wiesen dies 2010 in einer Schafpopulation in Brasilien nach. 42

43 Auch in Deutschland sind Resistenzen von zunehmender Bedeutung. Bereits 1987, 1988 und 1990 wurden von DÜWEL et al., BAUER et al. und PFÜLLER et al. Benzimidazolresistenzen beschrieben. In anderen Ländern wurde davon bereits 1964 von CONWAY und DRUDGE in den USA und 1968 von SMEAL in Australien berichtet publizierte DORN vorliegende Resistenzen gegen die Wirkstoffe Levamisol und Mebendazol in Deutschland. Bereits 1980 wurden von PRICHARD Levamisol- und Morantel- Resistenzen festgestellt. BAUER wies 2001 bei Ziegen eine multispezifische Benzimidazolresistenz nach. In 2005 konnte MORITZ bei einen großen Teil (67 %) der untersuchten Schafherden Resistenzen gegen Benzimidazole feststellen berichtete PERBIX von Moxidectinresistenzen bei 17 % der untersuchten Schafherden. In 2009 wurden von SCHEUERLE et al. von Resistenzen gegen Albendazol und Oxfendazol berichtet. VOIGT stellte 2012 bei einer Schafherde eine Resistenz gegen Albendazol, Ivermectin und Levamisol fest. Bei den Versuchen von TRAPP (2014) zum TST in Norddeutschland wurde unerwartet eine hochgradige Fenbendazolresistenz festgestellt Ursachen für Resistenzbildung Der Einsatz von Anthelminthika bewirkt eine Selektion der Parasiten, wodurch die Häufigkeit resistenter Allele in einer ursprünglich sensiblen Population steigt (SANGSTER u. GILL, 1999). Resistente Allele sind in jeder Population vorhanden. Durch eine Behandlung werden jedoch sensible Individuen entfernt. Der verbleibende Teil der Parasiten ist Träger der resistenten Allele. Durch Fortpflanzung dieser resistenten Individuen steigt die Frequenz des Allels und damit das Resistenzlevel an. Eine Anthelminthikaresistenz entsteht besonders schnell, wenn sie nur durch ein Gen kodiert und dominant vererbt wird (ECKERT, 2005; COLES et al., 2006). Da der fortlaufende Gebrauch derselben Wirkstoffgruppe die resistenten Individuen einer Population zunehmend selektiert, wird dies von PRICHARD et al. (1980) und SANGSTER u. GILL (1999) als resistenzfördernd angesehen. Weiterhin spielen die Wirkungsweise des 43

44 Anthelminthikums und die genetischen sowie biologischen Eigenschaften der Parasiten wichtige Rollen (SANGSTER u. GILL, 1999). Nach heutigen Erkenntnissen führen auch kurze Behandlungsintervalle (KENYON et al., 2009) und häufigere Behandlungen (DAUGSCHIES, 1996) zu schnellerer Resistenzbildung. Jede Behandlung erhöht dabei die Anzahl der resistenten Nematoden, auch die Anwendung von langwirksamen Anthelminthika wirkt sich fördernd auf die Resistenzbildung aus (LEATHWICK et al., 2001). Durch Unterdosierung des angewendeten Wirkstoffes überleben besonders viele nichtvollständig resistente Parasiten die Behandlung. Auch dies führt laut DAUGSCHIES (1996) zur Beschleunigung der Resistenzentwicklung. COLES kritisiert 2005 das früher empfohlene Dose-and-move Konzept. Hierbei wurde direkt nach einer anthelmintischen Behandlung ein Weidewechsel empfohlen. Diese Vorgehensweise stellte sich als falsch heraus, denn die Resistenzselektion wurde verstärkt. Der am häufigsten verwendete Test zu Erkennung einer vorliegenden Resistenz ist der Eizahlreduktionstest. Es erfolgt jedoch keine genaue Wiedergabe der Effizienz des angewendeten Anthelminthikums, da nur die Effekte auf die Eiausscheidung gemessen werden, welche nicht unbedingt mit der Wurmbürde korrelieren (TAYLOR, 2002). Bei Jungtieren besteht eine gute Korrelation zwischen EpG und Wurmbürde (COLES et al., 1992; 2006). Die Durchführung des Eizahlreduktionstests ist außerdem in kleinen Herden schwierig (VATTA u. LINDBERG, 2006). Eine weitere Einschränkung stellen MARTIN et al fest. Sollte die Resistenzzahl bei einem Anteil von weniger als 25 % liegen, könnte diese mit dem EZRT nicht ermittelt werden Strategien zur Vermeidung klinischer Parasitosen und Resistenzen Die Vermeidung klinischer Parasitosen im Rahmen strategischer Entwurmung hängt von der frühestmöglichen Erkennung klinischer Symptomatik ab (VERCRUYSSE u. CLAEREBOUT, 2001; GREER et al., 2009; MOLENTO et al., 2009; CHYLINSKI et al., 2015). Anthelminthika dürfen nicht eingesetzt werden um Managementfehler auszugleichen (TORRES-ACOSTA u. HOSTE, 2008; HENRIOUD, 2011). 44

45 Statt des zuvor empfohlenen Dose-and-move wurde als alternative Beweidungsstrategie zu Move-then-dose (MOLENTO et al., 2004) und Move-after-dose (ABBOTT, 2009) geraten. Beide Strategien sollen bewirken, dass auf die neue Weide auch empfängliche Nematoden übertragen werden. COLES (2002) zeigt eine bei Rindern genutzte Strategie als mögliches Vorbild für die Schafhaltung auf. Dabei werden Jungtiere nur im ersten Lebensjahr anthelminthisch behandelt. Die benutzten Flächen sollen im folgenden Jahr nur von immunkompetenten Alttieren genutzt werden. Aufgrund bereits etablierter Immunität sollten Alttiere auf Flächen weiden, welche eine hohe Parasitenbelastung aufweisen, während Jungtieren Flächen mit geringer Belastung zur Verfügung gestellt werden (ABBOTT et al., 2009). Die Nutzung von Stand- und Koppelhaltung stellt, verglichen mit Wanderschafhaltung, eine größere Gefahr für das Auftreten klinischer Endoparasitosen dar (REHBEIN, 1996; 1998). Bei der Trennung verschiedener Altersgruppen soll ein Vorteil die mögliche Ausnutzung verschiedener Immunitätslagen sein. Dies stellte sich aber in der Schafhaltung weniger effektiv dar als beim Rind (VON SAMSON-HIMMELSTJERNA, 2004). Positiv zu bewerten ist laut HEIN et al. (2001) wechselnde Beweidung mit Schafen und Rindern, da hierbei die Aufnahme infektiöser Larven durch die jeweilige empfängliche Tierart vermindert sei. Zusätzlich können gute Effekte durch die Nutzung anderer Flächen als Gras erzielt werden. Weitere Ansätze wie der Einsatz Tanninhaltiger Futterpflanzen (ECKERT et al., 2005) und nematophager Pilze (HERTZBERG, 2003) zur Minimierung der Parasitenbelastung werden diskutiert. Bei den Überlegungen zur Verminderung von Anthelminthikaresistenzen ist die Etablierung eines Refugiums ein wichtiger Aspekt. Das Refugium stellt den Teil der Endoparasitenpopulation dar, welcher keinem Selektionsdruck durch das angewendete Anthelminthikum unterliegt. Es handelt sich dabei um die Weidekontamination, Parasiten in nicht behandelten Tieren und hypobiotische Stadien (HERTZBERG u. BAUER, 2000). Dabei entsteht ein Verdünnungseffekt von resistenten mit empfänglichen Parasiten (BARGER, 1999; TORRES-ACOSTA u. HOSTE, 2008). Die Resistenzentstehung wird 45

46 demnach durch die Verringerung empfänglicher Parasiten gefördert (VAN WYK, 2001; WAGHORN et al., 2008). Durch die Reduzierung anthelminthisch behandelter Tiere kann eine Verlangsamung der Resistenz erreicht werden, da das Refugium vergrößert wird (HERTZBERG u. BAUER, 2000; SILVESTRE et al., 2002; BESIER u. LOVE, 2003; GABA et al., 2006). Das Prinzip des Targeted Treatment besteht darin, eine Gesamtherdenbehandlung nur durchzuführen, wenn sich auf der Weide ein ausreichend großes Refugium befindet (BESIER u. LOVE, 2003; KENYON et al., 2009). Bei dem Random Treatment hingegen wird das Refugium erhalten, indem nur ein Teil der Herde anthelminthisch versorgt wird. GABA et al. (2012) konnte gute Gewichtsentwicklungen einer Herde erreichen, in der nur jeweils 20 % der Tiere zufällig für eine anthelminthische Behandlung selektiert wurden. Jedoch werden bei dieser Strategie auch Tiere behandelt, welche nicht unter Parasitosen leiden (VAN WYK u. BATH, 2002) Targeted Selective Treatment Beim Targeted Selective Treatment werden anhand bestimmter Selektionskriterien Tiere für eine anthelminthische Behandlung ausgewählt, der andere Teil der Herde bleibt unbehandelt und trägt zur Etablierung des Refugiums bei. Laut ABBOTT et al. (2004) sollen Tiere selektiert werden, welche klinische Symptome zeigen und am anfälligsten für eine Endoparasitose sind. Dadurch kommt es zu einer signifikanten Reduktion der Resistenzselektion (VAN WYK, 2001; JACKSON u. WALLER, 2008; GABA et al., 2010; LEATHWICK u. BESIER, 2014). Einen möglichen Grund für den Erfolg dieser Strategie stellt die Ungleichverteilung der Wurmbürde bei den Lämmern dar (KENYON et al., 2009). Der Anteil behandelter Tiere sollte laut GABA et al. (2012) % der Herde betragen. Dabei werden klinische Parasitosen bei gleichzeitiger Verlangsamung der Resistenzentwicklung weitgehend verhindert. Bei größeren Herden sollten eher weniger Tiere behandelt werden, während der Anteil bei kleineren Herden etwas größer gewählt werden sollte (GABA et al., 2010). 46

47 BARNES et al. stellten anhand einer Modellrechnung 1995 dar, dass der Anteil behandelter Tiere in der Herde einen großen Einfluss auf den Zeitpunkt des Auftretens der Anthelminthikaresistenz ausübt. Bei 20 % unbehandelten Tieren würde die Resistenzbildung der MDS Population bereits um 10 Jahre verzögert. LEATHWICK et al. (2006) führten Versuche mit Herden durch, in denen 10 % der Tiere kein Anthelminthikum erhielten. Es wurden keine verminderten Leistungen im Vergleich zu vollständig behandelten Gruppen festgestellt. Durch die Anwendung des TST kann der Anthelminthikaeinsatz deutlich verringert werden (CRINGOLI et al., 2009; GALLIDIS et al., 2009; GABA et al., 2010; TRAPP, 2014) Selektionskriterien beim TST Die Selektion von behandlungswürdigen Lämmern im Rahmen des Targeted Selective Treatment kann durch verschiedene Parameter wie Gewicht, Zunahmen, BCS, FAMACHA Score oder die Milchleistung erfolgen. Es treten keine signifikanten Produktionseinbußen auf (VAN WYK, 2001; CRINGOLI et al., 2009; GALLIDIS, 2009; GREER et al., 2009; KENYON et al., 2009; MOLENTO et al., 2009; LEATHWICK u. BESIER, 2014; CHYLINSKI et al., 2015). Infektionen mit Nematoden führen zu einer Gewichtsreduktion, deshalb schlussfolgern KENYON und JACKSON (2012) die Anwendbarkeit als Selektionsparameter beim TST. Bereits durchgeführte Versuche von LEATHWICK et al. (2006), STAFFORD et al. (2009) und GABA et al. (2010) zeigen trotz unterschiedlicher Ergebnisse die grundsätzliche Eignung. Die Zunahmen können ebenfalls zur Behandlungsentscheidung im Rahmen des TST herangezogen werden. Bei gleichzeitiger Verlangsamung der Resistenzbildung werden gute Leistungen ohne Einschränkungen der Produktivität erreicht (GABA et al., 2010). Die Durchführbarkeit beurteilen BESIER (2008) und STAFFORD et al. (2009) als gut. Auch die Nutzbarkeit automatischer Wiegesysteme in Kombination mit elektronischer Einzeltierkennzeichnung wird als vorteilhaft herausgestellt. Die Ermittlung der Zunahmen stellen Leistungskennzahlen der Herde dar und sind auch für weitere Zwecke von Interesse. 47

48 Nachteilig sind jedoch die entstehenden Kosten für die Beschaffung der nötigen Geräte (STAFFORD et al., 2009). Bei sehr hoher endoparasitärer Belastung der Herde ist eine häufige Kontrolle nötig. Dies stellt laut VAN WYK u. BATH (2002) aufgrund hohen Zeitaufwandes eine Grenze der Durchführbarkeit dar. Die Zunahmen sind allerdings empfindlich gegenüber kurzzeitigen Änderungen der Parasitenbelastung, was als Vorteil zu werten ist (BESIER, 2008; STAFFORD et al., 2009). Jedoch ist der bestehende Einfluss der Ernährung zu berücksichtigen (BESIER, 2008). Bei den Untersuchungen von BENTOUNSI et al. (2012) stellte sich heraus, dass keine signifikanten Korrelationen zwischen den Zunahmen zu den ausgeschiedenen Eizahlen, dem FAMACHA und Dag Score bestanden. STAFFORD et al. (2009) stellten jedoch dar, dass bei guten Leistungen Tiere unbehandelt bleiben dürfen, auch wenn gleichzeitig hohe EpG vorliegen. Diese Tiere zeigen Toleranz gegenüber parasitären Infektionen und tragen zur Weidekontamination bei. Auch dieser Nachteil relativiert sich im Hinblick auf die dadurch geförderte Refugienbildung. Der BCS dient der Bestimmung von Fett und Muskelmasse am lebenden Tier (THOMPSEN, 1994) und kann als Parameter für Körperentwicklung, Gewichtsverlust, Futterverwertung und Dehydratation sein (MOLENTO et al., 2011; PHYTIAN et al., 2012; MACARTHUR et al., 2013). Die Verwendung des BCS als Parameter zur Identifizierung behandlungswürdiger Lämmer ist einfach, günstig und nicht-invasiv (VAN WYK u. BATH, 2002; MOLENTO et al., 2011). Von BESIER (2008) wird die Durchführbarkeit bei jungen Tieren als schwierig und die grobe Einteilung des Scores als verbesserungswürdig angesehen. OUZIER et al. (2011) konnten keinen Zusammenhang von BCS und EpG feststellen und sind gegen die Verwendung dieses Scores im Rahmen des TST. Eine Anwendung sei aber in einigen Situationen durchaus zu überlegen, besonders wenn keine Wiegungen möglich sind (VAN WYK u. BATH, 2002; BATH u. VAN WYK, 2009; MOLENTO et al., 2011). Der FAMACHA Score wurde in Südafrika entwickelt, um durch klinische Anzeichen einer Anämie Schafe zu erkennen, welche unter einer Haemonchose leiden. In tropischen Regionen ist diese Infektion die häufigste Ursache für Anämien (VAN WYK u. BATH, 2002; KAPLAN, 2004; BATH u. VAN WYK, 2009). Vorteile dieses Scores sind die einfache, günstige und nicht-invasive Feststellbarkeit. Des Weiteren entstehen durch die Einsparung von Anthelminthika geringere Kosten und die Resistenzselektion wird verlangsamt. Die frühe 48

49 Erkennung geht mit einer geringeren Gefahr von Verlusten einher (VAN WYK u. BATH, 2002). Auch eine Zucht auf Haemonchusresistenz ist anhand von FAMACHA Werten denkbar (MALAN et al., 2001; VAN WYK u. BATH, 2002). Als Selektionskriterium im Rahmen von TST ist der FAMACHA Score weniger geeignet, wenn die Parasitenpopulation nur zu einem geringen Teil aus Haemonchus besteht (KOOPMANN et al., 2006). Der Dag Score ist ein Maß für die Verschmutzung der Anogenitalregion durch aufgetretenen Durchfall (YOUNG, 2006). Durchfall ist ein Symptom, welches häufig aufgrund Parasitenbefalls auftritt (BESIER, 2008; BENTOUNSI, 2012). Die Eignung des Dag Scores als Behandlungsmerkmal im TST wird unterschiedlich eingeschätzt. Der Dag Score erscheint teils geeignet um Tiere mit hohen Eiausscheidungen zu erkennen (LEATHWICK et al., 2006; BROUGHAN u. WALL, 2007) während in anderen Untersuchungen kaum Korrelationen zur EpG bestanden (CHYLINSKI et al., 2015). 49

50 2.4 Resistenz, Toleranz und Immunität Resistenz bezeichnet die Fähigkeit eines Individuums mit dem Lebenszyklus der Parasiten zu interagieren und dadurch eine Kontrolle der Infektion zu erreichen (BISHOP, 2012). Zur Erkennung der individuellen Resistenzlage empfehlen RATTRAY (2003) und VANIMISETTI (2004) die Strongyloides EpG. Bei vorliegender Resistenz gegenüber parasitären Infektionen bestehen geringere Eiaausscheidungen. Folge des gesenkten Infektionsdruckes sind niedrigere Reinfektionsraten (ABBOTT et al., 2004). Resistenz ist erblich, es bestehen große individuelle Unterschiede (KEMPER et al., 2010). Es konnten keine eindeutigen Ergebnisse bezüglich Unterschieden des Immunsystems bei unterschiedlicher Resistenz gefunden werden (TORRES-ACOSTA, 2012). ROMMEL et al. (2002) befürworten ebenfalls Zucht auf Parasitenresistenz. Es wurden Merinoschafe mit Resistenz gegen Haemonchus contortus gezüchtet. Toleranz bedeutet im Gegensatz zu Resistenz die geringere Ausprägung klinischer Effekte trotz gleichbleibender EpG. Tolerante Individuen zeigen, trotz hoher Eiausscheidungen, keine Einschränkungen der Produktivität (VANIMISETTI et al., 2004; HAYWARD et al., 2014). Zur Erkennung hoher Toleranz eignen sich klinische Scores wie FAMACHA, Durchfall und Zunahme (STAFFORD et al., 2009; GABA et al., 2010; HAYWARD et al., 2014). Die EpG sind im ersten Lebensjahr deutlich höher als im zweiten (STAER et al., 2000). Als Zeichen des Immunitätsaufbaus kann die Verminderung der EpG bei Adulten bei gleicher Belastung des Gastronintestinaltraktes mit Parasiten im Vergleich zu Lämmern gewertet werden. Der Grund dafür liegt in der geringeren Fruchtbarkeit der weiblichen Parasiten durch die Etablierung der Immunkompetenz (DOUCH u. MORUM, 1993). Laut ECKERT (2005) sinkt durch den Aufbau der Immunität die Gesamtwurmbürde und die EpG, während die Zahl inhibierter Larven ansteigt. Die Immunität gegen parasitäre Infektionen wird innerhalb des ersten Lebensjahres aufgebaut (MORITZ, 2005). Bereits 2 bis 3 Monate nach Erstinfektion kann eine Entwicklung der 50

51 Immunität gegen Nematodirus Infektionen beobachtet werden, deshalb sind naive Lämmer im Frühjahr hoch gefährdet (ECKERT, 2005). Gegen Infektionen mit Haemonchus besteht erst mit 6 Monaten eine ausreichende Immunkompetenz. Dabei können bestehende Haemonchus Infektionen durch erneute Larvenaufnahme eliminiert werden (ECKERT, 2005). 51

52 3 Material und Methoden 3.1 Versuchsaufbau Bestand Die Untersuchungen wurden im Jahr 2013 im Schafbetrieb in Mecklenhorst des Friedrich- Löffler-Instituts für Nutztiergenetik Mariensee (Neustadt am Rübenberge) durchgeführt. Es wurden Schwarzköpfige Fleischschafe und wenige Finnschafe und Finnschafkreuzungen gehalten. Durchschnittlich waren 200 Muttern, 60 Zutreter und 5 Böcke im Bestand. Die Schafe wurden im Winter im Stall gehalten und erhielten Heu, Silage, Stroh, Kraft- und Mineralfutter. Wasser stand jederzeit bereit. Bei den Ställen handelte es sich um einen Warmstall mit Tenderfoot und einen Kaltstall mit Tiefstreu. Die weiblichen Tiere lammten im Frühjahr. Die Lämmer wurden mit ungefähr 10 Wochen abgesetzt und im April auf Umtriebsweiden ausgetrieben. Dort standen Aufwuchs, Leckschalen mit Mineralfutter sowie Wasser zur Verfügung. Alle erzeugten männlichen Mastlämmer wurden nach einer Weidesaison zur Schlachtung verkauft. Es verblieben 60 weibliche Lämmer als Nachzucht im Betrieb, der Rest wurde ebenfalls zur Schlachtung verkauft Tiere Aus 207 abgesetzten Schwarzköpfigen Fleischschaflämmern wurden 2013 im April 98 weibliche und 101 männliche Lämmer mit ungestörtem Allgemeinbefinden für den Versuch ausgewählt. Alle 199 Lämmer wurden im Februar und in der ersten Märzwoche 2013 geboren. Jedes Lamm war individuell mit 2 Ohrmarken, eine davon mit elektronischem Transponder, gekennzeichnet (gemäß ViehVerkV, Abschnitt 11, VO (EG) Nr. 21/ 2004, 34, (3) 1; in der Fassung der Bekanntmachung vom 3. März 2010). 52

53 Die männlichen Tiere waren zum Weideaustrieb im Mai durchschnittlich 82 (65-93) Tage alt. Bei den weiblichen Lämmern, welche 2 Wochen später ausgetrieben wurden, lag das mittlere Alter bei Austrieb bei 98 (82-108) Tagen. Zu Versuchsbeginn hatten die männlichen Lämmer im Mittel ein Gewicht von 33,2 ± 5,5 (22,4-46,6) kg. Bei den weiblichen Lämmern lag der Mittelwert des Austriebgewichts bei 33 ± 4,3 (21,6-45) kg Tiergruppen Zur Erstellung von 6 Gruppen (Total, TST, Sentinel, Total, TST, Sentinel ) wurde vor Beginn des eigentlichen Versuches mittels Digitalwaage (Fa. Koewa, Thiersheim) das Gewicht der Lämmer bestimmt. Anschließend wurde für die männlichen (Total und TST ) und die weiblichen Lämmer (Total und TST ) je eine Rangliste nach Gewicht erstellt. Anhand dieser Rangliste erfolgte eine Aufteilung in Total- und TST-Gruppen mit möglichst gleichen Gewichtsverteilungen. Insgesamt wurden 199 Lämmer untersucht, davon 98 weibliche und 101 männliche. Je Geschlecht wurden 2 Lämmer als Sentineltiere (Sentinel und Sentinel ) mit einem Gewicht um 20 kg ausgewählt. Somit bestand die weibliche Total- und TST-Gruppe aus jeweils 48 Lämmern. In die Total Gruppe wurden 49 Lämmer, in die TST Gruppe 50 Lämmer eingeteilt. 53

54 Tabelle 1: Gruppen und Tierzahlen zu Versuchsbeginn Gruppe Beschreibung Tierzahl Total Total-Gruppe männlich 49 Lämmer TST TST-Gruppe männlich 50 Lämmer Total Total-Gruppe weiblich 48 Lämmer TST TST-Gruppe weiblich 48 Lämmer S Sentinel männlich 2 Lämmer S Sentinel weiblich 2 Lämmer Weideflächen Im Mai 2013 wurden die Lämmer der Total- und TST-Gruppen auf die Weide ausgetrieben, nachdem sie vorher ausschließlich im Stall gehalten worden waren. Die männlichen Gruppen wurden Anfang Mai auf die Weide getrieben, die weiblichen Tiere folgten 2 Wochen später. Es standen 8 durch Elektroknotengitter sowie Maschendraht abgetrennte Weideparzellen mit je einem Hektar Größe zur Verfügung. Jede der 4 Gruppen (Total, TST, Total, TST ) belegte eine der 8 vorhandenen Weiden. Wenn der Aufwuchs nicht mehr ausreichte, wurden die Lämmer auf die andere dieser Gruppe zugeordnete Weide umgetrieben, so dass jedes Weidestück im gesamten Versuchsverlauf nur von immer derselben Gruppe belegt wurde. Alle beweideten Flächen lagen direkt nebeneinander und es konnte kein Unterschied bezüglich Aufwuchs, Feuchtigkeit und Bodenverhältnissen zwischen den einzelnen Weidestücken ausgemacht werden. Zusätzlich zum vorhandenen Aufwuchs wurde den Lämmern eine Mineralleckschale für Schafe, Ziegen, Wild, Rinder und Pferde (Fa. Josera, Kleinheubach) angeboten. Wasser stand im gesamten Versuchsverlauf ad libitum zur Verfügung. Eine weitere Zufütterung erfolgte nicht. 54

55 3.2 Versuchsablauf Versuchs- und Kontrollgruppen Der Versuch begann Ende April mit der ersten Wiegung und Untersuchung von Einzeltierkotproben. Diese noch während der Aufstallung der Tiere durchgeführte Untersuchung diente zur Erstellung der Nullprobe und ermöglichte die Feststellung der Belastung der Lämmer mit Endoparasiten vor dem ersten Kontakt mit der vorhandenen Weidekontamination. Des Weiteren erlaubte die Wiegung der Lämmer eine Zuordnung zu TST- und Total-Gruppe um zu gewährleisten, dass beide Gruppen möglichst gleiche Gewichtsverteilungen und mittlere Gewichte aufwiesen. Dazu wurde eine Rangliste nach Gewicht erstellt und die Lämmer entsprechend verteilt. Nach erfolgter Gruppeneinteilung wurden die männlichen Lämmer (Total und TST ) Anfang Mai 2013 ausgetrieben, die weiblichen Lämmer (Total und TST ) folgten 2 Wochen später. Ab diesem Zeitpunkt wurden alle Lämmer bis Oktober alle 2 Wochen gewogen. Alle 4 Wochen erfolgten zusätzlich die Entnahme von Einzeltierkotproben, die Bestimmung klinischer Scores (FAMACHA-, BCS- und Dag- Score) und die Behandlung der Tiere mit Levamisol. Hierbei wurden in den Total-Gruppen jeweils alle Tiere behandelt. In den TST- Gruppen wurden immer nur diejenigen 25 % der Lämmer mit den geringsten täglichen Zunahmen innerhalb der letzten 4 Wochen behandelt. Durch die unterschiedlichen Austriebzeitpunkte der männlichen und weiblichen Gruppen ergab sich eine jeweils um 2 Wochen verschobene Untersuchung und Behandlung von männlichen und weiblichen Tieren. Dies hatte den Vorteil, dass zu jedem einzelnen Termin das Probenaufkommen reduziert war und ermöglichte eine umgehende Bearbeitung aller entnommenen Kotproben. Ab Ende Juli wurden an insgesamt 6 Terminen in jeweils zweiwöchigen Abständen jeweils 10 Lämmer geschlachtet. Somit verringerte sich ab diesem Zeitpunkt die Anzahl der Lämmer im Versuch. An den ersten 5 Terminen wurden ausschließlich männliche Lämmer und die Sentineltiere geschlachtet, dabei wurden jeweils die gleiche Anzahl von Lämmern aus der 55

56 Total- und TST-Gruppe ausgewählt. Am letzten Schlachttermin handelte es sich um weibliche Tiere. Die Schlachtung der weiblichen Tiere konnte erst zu diesem späteren Zeitpunkt stattfinden, da eine Auswahl der weiblichen Nachzucht zuvor erfolgen musste. Da mehr Tiere aus der Gruppe TST zur Zucht verwendet werden sollten, wurden aus dieser Gruppe nur 4 Lämmer geschlachtet. Es gelangten deshalb 6 Lämmer der Total -Gruppe zur Schlachtung. Die bei der Schlachtung entnommenen Magen-Darm-Trakte wurden mittels parasitologischer Sektion untersucht. Es erfolgte eine Differenzierung der gewonnen Parasitenpopulation. Mitte Oktober verendete ein männliches Tier, dieses wurde ebenfalls einer Sektion zugeführt. 56

57 Tabelle 2: Zeitlicher Ablauf des Versuchs Datum Gruppe Maßnahme T Total, TST Total, TST Wiegung, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben Wiegung, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben T T T T T T T Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Weideaustrieb und Wiegung Weideaustrieb und Wiegung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 1. Behandlung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 1. Behandlung Wiegung Wiegung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 2. Behandlung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 2. Behandlung Wiegung Wiegung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 3. Behandlung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 3. Behandlung Wiegung Wiegung 57

58 T T T Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Total, TST Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 4. Behandlung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 4. Behandlung Wiegung Wiegung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 5. Behandlung Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Einzeltierkotproben 5. Behandlung 58

59 3.2.2 Sentineltiere Je Geschlecht wurden 2 Sentineltiere mit einem Gewicht je um 20 kg zu Beginn des Versuchs ausgewählt. Diese Tiere verblieben vorerst im Stall und wurden erst später für 3 Wochen auf die Weide gebracht. Anschließend verblieben die Tiere noch eine Woche im Stall und wurden dann geschlachtet. Anfang Juli erfolgte der Austrieb der 2 männlichen Sentineltiere zu den Tieren der männlichen TST-Gruppe nach Wiegung, Kotprobenentnahme und Scoring. 3 Wochen nach Weideaustrieb wurden die Sentinel wieder für eine Woche in den Stall verbracht. Danach erfolgte eine weitere Wiegung, Kotprobenentnahme und Scoring. Einen Tag nach der zweiten Untersuchung wurden die Tiere geschlachtet und eine parasitologische Sektion der entnommenen Magen-Darm-Trakte durchgeführt. In gleicher Weise wurde mit den weiblichen Sentineltieren (Sentinel ) verfahren. Der Austrieb dieser erfolgte jedoch erst im August zu den Tieren der weiblichen TST-Gruppe, die Schlachtung erfolgte im September. Tabelle 3: Zeitlicher Ablauf des Versuchs Sentineltiere Datum Gruppe Maßnahme S Weideaustrieb Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Kotproben S Aufstallung S Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Kotproben S Schlachtung S Weideaustrieb Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Kotproben S Aufstallung S Wiegung, Scoring, Entnahme und Untersuchung Kotproben S Schlachtung 59

60 3.3 Versuchsdurchführung Wiegungen Alle zur betreffenden Zeit im Versuch befindlichen Tiere wurden beginnend mit der Nullprobe im April 2013 bis Oktober 2013 in zweiwöchigen Intervallen gewogen. Dazu wurden die Tiere von der Weide auf einen asphaltierten Sammelplatz verbracht und mittels eines Fangrondells in einen Treibgang getrieben. Von dort wurden die Lämmer einzeln auf eine Digitalwaage (Fa. Koewa, Thiersheim) gebracht. Mit einem Ohrmarkenscanner (Fa. Agrident GmbH, Barsinghausen) wurden die elektronischen Transponderohrmarken eingelesen. Das Gewicht des jeweiligen Tieres wurde sowohl auf einer Liste in Papierform protokolliert als auch in den Ohrmarkenscanner eingegeben. Der Ohrmarkenscanner war per Blue-Tooth mit einem Laptop (Fa. IBM, Armonk, USA) verbunden, auf welchen die Daten übertragen wurden. An diesem Laptop konnten mittels des Tabellenkalkulationsprogrammes Open Office XML (Fa. Microsoft, Redmond, USA) die durchschnittlichen täglichen Zunahmen der letzten zwei bzw. vier Wochen berechnet werden. Für die TST-Gruppen ermöglichten die Berechnungen der durchschnittlichen täglichen Zunahmen in den letzten vier Wochen die Erstellung einer Rangliste. Mit dieser Rangliste wurden die 25 % der Lämmer identifiziert, welche im Vergleich innerhalb ihrer Gruppe die geringsten täglichen Zunahmen erreicht hatten. Diese Lämmer wurden für die Behandlung an diesem Tag ausgewählt Kotproben Entnahme der Kotproben In vierwöchigem Abstand wurden bei allen Tieren Einzeltierkotproben rektal entnommen. Dazu wurden alle 2 Wochen männliche und weibliche Lämmer im Wechsel beprobt und untersucht. 60

61 Mit einem über die Hand gezogenen Latexhandschuh (Fa. Roth, Karlsruhe) wurde mit den Fingern in das Rektum eingegangen und so der enthaltene Kot in möglichst großer Menge ergriffen und entnommen. Vereinzelt konnte jedoch kein Kot gewonnen werden. Der Handschuh wurde beim Ausziehen umgestülpt und verschlossen. Es erfolgte eine tierindividuelle Kennzeichnung des Handschuhs. Die bereits entnommenen Proben wurden während weiterer Entnahmen und des Transports zum Labor kühl gelagert. Im Labor der Klinik für kleine Klauentiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover wurden die Proben anschließend mit dem McMaster-Verfahren untersucht Untersuchung der Kotproben mit dem McMaster-Verfahren Die Einzeltierkotproben wurden mit der ebenfalls von TRAPP 2012 angewendeten und von SCHNIEDER 2006 beschriebenen Methode des modifizierten McMaster-Verfahrens untersucht um die Eizahl und Oozystenzahl pro Gramm untersuchten Kotes feststellen zu können. Dafür wurde der im Handschuh befindliche Kot mit einem Mundspatel aus Holz (Fa. Herenz, Hamburg; über Fa. Landgraf, Langenhagen) entnommen und in einen Mörser (Fa. Roth, Karlsruhe) gefüllt. Wenn vorhanden, wurden 4 g Kot mit einer digitalen Waage (Fa. Kern, Balingen) abgewogen. Befanden sich weniger als 4 g Kot im Handschuh, wurde eine möglichst große Menge abgewogen und das Gewicht des Kotes protokolliert. In den Mörser wurde eine kleine Menge gesättigter Natriumchlorid-Lösung zugefügt. Der enthaltene Kot unterschiedlicher Konsistenz wurde unter Zuhilfenahme eines Pistills mit der Lösung vermischt, bis eine gleichmäßige Suspension entstand. Der Inhalt wurde daraufhin durch ein Rundsieb (Fa. Roth, Karlsruhe) in einen Standzylinder (Fa. Brand, Wertheim) gegeben. Die verbliebenen Reste an Mörser und Pistill wurden mit gesättigter Natriumchlorid-Lösung ebenfalls in das Sieb gespült. Mit einem Mundspatel wurde die Kotsuspension vorsichtig im Sieb bewegt. Es wurde weiter mit der Menge gesättigter Natriumchlorid-Lösung gespült, bis bei einer vorher abgewogenen Kotmenge von 4 g der Standzylinder ein Gesamtvolumen von 60 ml zeigte. Wurde weniger Kot eingewogen, wurde das gleiche Mengenverhältnis (60 ml auf 4 g) für die Verdünnung gewählt. 61

62 Nach mehrfachem Schwenken der im Standzylinder enthaltenen Lösung wurde diese in ein Becherglas (Fa. Glaswerk, Wertheim) umgefüllt und mittels Einmalpipette (Fa. Roth, Karlsruhe) nach gründlicher Resuspension entnommen. Die entnommene Flüssigkeit wurde anschließend unmittelbar in eine McMaster-Zählkammer mit 2 Zählfeldern aus Kunststoff (Fa. FiBL, Zürich) eingefüllt. Nach 5- bis 10-minütiger Flotationszeit wurden beide Zählfelder unter einem Mikroskop (Fa. Leica, Wetzlar) bei 100-facher Vergrößerung durchgesehen. Mittels eines Zählgerätes (Fa. Jürgens, Bremen; Fa. Cat, Staufen) wurde die Anzahl von Magen-Darm-Strongyliden-, Strongyloides-, Monezia-, Trichuris- und Nematodiruseiern sowie Kokzidienoozysten anhand ihrer Morphologie festgestellt. Mit der Formel Summe der gezählten Eier bzw. Oozysten aus beiden Zählfeldern * 50` konnte die Eizahl bzw. Oozystenzahl pro Gramm Kot errechnet werden Scores Bei den durchgeführten Kotprobenentnahmen zwischen Anfang Juni und Anfang Oktober wurde bei den Tieren der Kontroll- und Versuchsgruppen in vierwöchigen Intervallen jeweils tierindividuell der Body Condition Score durch Palpation sowie der FAMACHA - und Dag- Score durch Adspektion ermittelt. Durch den unterschiedlichen Zeitpunkt des Weideaustriebes wurden männliche und weibliche Gruppen in zweiwöchigem Wechsel untersucht Body Condition Score Die Bestimmung des Body Condition Scores nach THOMPSON und MEYER (1994) ermöglichte eine Einstufung des Ernährungszustandes und der Konstitution der untersuchten Schafe. Im Treibgang erfolgte eine Palpation von Wirbelsäulendorn- und Wirbelsäulenquerfortsätzen, langer Rückenmuskulatur und der Fettabdeckung dieser Bereiche. Die Einordnung erfolgte 62

63 innerhalb der Zahlenwerte 1 bis 5 in 0,25 Intervallen. Die Stufe 1 zeigte dabei einen abgemagerten Zustand an und der Wert 5 stand für eine adipöse Konstitution. Tabelle 4: Body Condition Score (nach THOMPSON u. MEYER, 1994) Stufe 1 (abgemagert) 2 (dünn) 3 (durchschnittlich) 4 (fett) 5 (adipös) Klinik Dornfortsätze scharf und prominent, M. longissimus dorsi flach, ohne Fettabdeckung, Querfortsätze scharf, Finger können unter ihre Enden geschoben werden, Zwischenräume der Fortsätze palpierbar Dornfortsätze scharf und prominent, M. longissimus dorsi voll, mit wenig Fettabdeckung, Querfortsätze weich, schwach abgerundet, Finger können mit leichtem Druck unter ihre Enden geschoben werden Dornfortsätze weich und abgerundet, einzelne Fortsätze nur mit Druck fühlbar, Querfortsätze weich und gut abgedeckt, mit festem Druck unter die Enden fassbar, M. longissimus dorsi voll mit moderater Fettabdeckung Dornfortsätze nur mit Druck als harte Linie fühlbar, Querfortsätze nicht fühlbar, M. longissimus dorsi voll mit dicker Fettabdeckung Dornfortsätze nicht palpierbar, dort wo normalerweise die Dornfortsätze zu fühlen sind ist eine Furche im Fettgewebe, Querfortsätze nicht palpierbar, M. longissimus dorsi sehr voll mit sehr dicker Fettabdeckung 63

64 FAMACHA -Score Zur Feststellung des Grades einer eventuell auftretenden Anämie wurde der FAMACHA - Score (BATH et al., 1996) verwendet. Hierbei wurde nach Öffnen der Lider und leichtem Druck auf den Bulbus die Färbung der vorfallenden Konjunktiven beurteilt und mit einer FAMACHA Farbkarte verglichen. Auf der Karte waren Farbabstufungen von 1 bis 5 zu sehen. Die Befunde der Konjunktiven waren bei roter Färbung bei einem Scorewert von 1, bei rosa-roter Färbung bei 2 einzustufen. Eine 3 wurde vergeben, wenn die Konjunktiven rosa erschienen. Die Scorewerte von 4 und 5 kennzeichneten vorliegende Anämien und waren durch blass-rosa beziehungsweise porzellanfarbene Konjunktiven zu erkennen und konnten Hinweise auf einen Befall mit hämatophagen Parasiten geben. Tabelle 5: FAMACHA Score (nach BATH et al., 1996) Stufe Färbung Konjunktiven Grad der Anämie 1 Rot Nicht anämisch 2 Rosa-rot Nicht anämisch 3 Rosa Geringgradig anämisch 4 Blass-rosa Anämisch 5 Porzellanfarben Hochgradig anämisch 64

65 Dag-Score Der Dag-Score war ein Maßstab für die Verschmutzung der Schafe mit Kot im Bereich der Anogenitalregion und der Hinterbeine (Young, 2006). Dabei war die Verschmutzung umso größer, je dünnflüssiger die Konsistenz des Kotes war. Geformter Kot blieb nicht oder nur in geringem Maße in der Wolle sichtbar. Somit konnte Diarrhoe erkannt und der Schweregrad semiquantitativ durch die Vergabe der Werte gekennzeichnet werden. Die Skala des Dag- Scores konnte dabei Werte von 0 bis 5 annehmen. War bei der Betrachtung des Schafes von hinten keine Verschmutzung zu erkennen, wurde der Wert 0 vergeben, reichte die Verschmutzung allerdings vom Schwanzansatz bis unter die Tarsalgelenke und weit nach außen, handelte es sich um eine hochgradige Verschmutzung welche mit einem Score von 5 bewertet wurde. Abbildung 3: Dag Score (YOUNG, 2006) 65

66 3.3.4 Behandlungen Behandlungen mit Toltrazuril Ende Juni wurde bei allen Tiergruppen und den Sentineltieren eine Behandlung mit 20 mg Toltrazuril pro kg KGW (Baycox 5 %, Fa. Bayer, Leverkusen) durchgeführt und entsprechend 4 ml Baycox 5 % pro 10 kg KGW oral verabreicht. Diese Behandlung sollte die Kokzidieninfektion möglichst minimieren um Effekte durch klinische Kokzidiosen möglichst gering zu halten Behandlungen mit Levamisol Die Entwurmungen der Tiere wurden zwischen Juni und Oktober in jeweils vierwöchigen Abständen an insgesamt 5 Terminen durchgeführt. Die erste Behandlung fand also 4 Wochen nach Weideaustrieb statt. Eine Behandlung erfolgte immer an den Terminen der Wiegung, Scorebestimmung und Kotprobenentnahme. Damit wurden alle vierzehn Tage wechselnd männliche und weibliche Tiere behandelt. Vollkommen unbehandelt blieben die insgesamt 4 Sentineltiere. Die anthelminthischen Behandlungen erfolgten mit dem Wirkstoff Levamisol aus der Gruppe der Imidazothiazole. Das Körpergewicht der einzelnen Lämmer wurde durch vorherige Wiegung bestimmt. Es wurde die empfohlene Dosierung von 8 mg/kg KGW eingesetzt, und per Injektion subkutan verabreicht. Dabei wurden 0,8 ml Levamisol (Fa. CP Pharma, Burgdorf) pro 10 kg KGW angewendet, da die verwendete Injektionslösung eine Konzentration von 100 mg/ml aufwies. Die Injektion erfolgte im Bereich der seitlichen Brustwand hinter dem Ellbogen im unbewollten Bereich mit Einmalspritzen und Kanülen (Fa. WDT, Garbsen) 66

67 Behandlungen der Kontrollgruppen (Total-Gruppen) In den männlichen und weiblichen Kontrollgruppen (Total und Total ) wurden alle vier Wochen alle Lämmer in oben beschriebener Weise behandelt Behandlungen der Versuchsgruppen (TST-Gruppen) In den männlichen und weiblichen Versuchsgruppen (TST und TST ) erfolgte eine Behandlung von jeweils nur 25 % der Lämmer pro Behandlungstag. Dabei wurden Lämmer für die Behandlung ausgewählt, welche innerhalb ihrer Gruppe die geringsten täglichen Zunahmen innerhalb der letzten 4 Wochen gezeigt hatten. Hierfür wurden aus den zum Behandlungszeitpunkt und den 4 Wochen vorher bestimmten Gewichten die täglichen Zunahmen errechnet. Aus den täglichen Zunahmen wurde eine Rangliste erstellt und diejenigen 25 % der Lämmer mit den geringsten Werten für die Behandlung zu diesem Zeitpunkt ausgewählt. Der Rest der Lämmer blieb unbehandelt. In der weiblichen Versuchsgruppe befanden sich über den gesamten Versuchszeitraum 48 Lämmer. Somit wurden je Behandlungstermin 12 Lämmer entwurmt. Der männlichen Versuchsgruppe waren zu Beginn 50 Lämmer zugeordnet. Rechnerisch hätten also 12,5 männliche Lämmer behandelt werden müssen. Folglich wurden hier also 12 oder 13 Lämmer behandelt. Waren die Werte der täglichen Zunahmen der letzten 4 Wochen bei dem 12. und 13. Lamm der Rangliste bei dem gleichen Wert, wurde auch das 13. Lamm behandelt. War dies nicht der Fall, wurden 12 Lämmer mit Levamisol entwurmt. Ab Ende Juli wurden Lämmer geschlachtet. Somit verringerte sich auch die Anzahl behandelter Tiere kontinuierlich. 67

68 3.3.5 Eizahlreduktionstests Zur Feststellung der Wirksamkeit des angewendeten Anthelminthikums Levamisol wurde Anfang Oktober bei 30 Lämmern ein Eizahlreduktionstest durchgeführt. Zum Vergleich wurde 30 weiteren Lämmern ein Ivermectin-Präparat (Qualimec, [10 mg/ml Injektionslösung] Fa. Elanco Animal Health, Bad Homburg) verabreicht. Für den Eizahlreduktionstest wurden Einzeltierkotproben entnommen. Am selben Tag wurden die Lämmer anthelminthisch behandelt und es folgte eine zweite Kotprobenuntersuchung 7 bis 9 Tage nach der ersten Untersuchung. Es wurde ein Vergleich der Eizahlen vor und nach der Entwurmung vorgenommen und die prozentuale Reduktion berechnet. Nach Untersuchung der Einzeltierproben der ersten Kotentnahme vor der Behandlung wurde festgestellt, dass im McMaster Verfahren insgesamt nur wenige Parasiteneier gezählt werden konnten. Eine Woche nach der ersten Einzeltierkotprobenuntersuchung und der Behandlung mit Levamisol (8mg pro kg KGW) oder Ivermectin (200µg pro kg KGW) wurde eine zweite Einzeltierkotprobe von denselben Lämmern entnommen und die Reduktion der Eizahl im McMaster Verfahren untersucht. Da die Ausscheidung von Endoparasiteneiern bei dem ersten durchgeführten EZRT vor der Behandlung insgesamt niedrig war, wurde zur Erhöhung der Aussagekraft eine weitere Untersuchung Ende November durchgeführt. Hier waren die Eizahlen in den Kotproben zum ersten Entnahmezeitpunkt etwas höher als Anfang Oktober. Es wurden je 15 weibliche Lämmer mit Levamisol und mit Ivermectin behandelt und nach 9 Tagen die zweite Kotprobe untersucht. Auch hier wurde das Ausmaß der Reduktion der ausgeschiedenen Eier berechnet. Da Lämmer der Total und TST -Gruppen zu diesem Zeitpunkt bereits geschlachtet waren, standen bei den Eizahlreduktionstests nur weibliche Lämmer aus Total- und TST-Gruppe zur Verfügung. 68

69 Tabelle 6: Schafe in den Eizahlreduktionstests Ivermectin (n) Levamisol (n) Total TST Summe Ivermectin (n) Levamisol (n) Total 10 6 TST 5 9 Summe Schlachtungen An insgesamt 7 Terminen wurden die Mastlämmer des Versuchs bei der Landschlachterei Kurt Thieße in Mandelsloh geschlachtet. Die erste Schlachtung konnte aufgrund der guten Gewichtsentwicklung der Lämmer bereits Ende Juli durchgeführt werden. Weitere Termine folgten in vierzehntägigen Abständen bis Mitte Oktober. Jede Schlachtung erfolgte entweder einen Tag nach der Wiegung der Tiere oder noch am gleichen Tag direkt nach Wiegung, Kotprobenentnahme und Scoring. Aufgrund der vierzehntägigen Wartezeit von Levamisol auf essbares Gewebe wurde bei zur Schlachtung ausgewählten Lämmern an diesem Termin keine Behandlung durchgeführt. Es wurden keine anderen Lämmer ersatzweise behandelt. An den ersten 6 Terminen wurden immer jeweils 10 Lämmer geschlachtet und anschließend der Magen-Darm-Trakt einer parasitologischen Sektion zugeführt. 69

70 Am ersten und am vierten Schlachttermin wurden je 4 männliche Lämmer aus der Total- und TST-Gruppe ausgesucht. Am ersten Termin wurden zusätzlich die beiden männlichen Sentineltiere (S ), am vierten die beiden weiblichen Sentineltiere (S ) geschlachtet. Bei der zweiten, dritten und fünften Schlachtung handelte es sich um je 5 männliche Lämmer aus Total- und TST-Gruppe. Am sechsten Termin wurden dann 6 weibliche Lämmer aus der Total- und 4 weibliche Lämmer aus der TST-Gruppe geschlachtet. Der Grund für die vergleichsweise späte Schlachtung von weiblichen Lämmern lag in der Auswahl der Nachzucht für den Betrieb. Diese Auswahl wurde 2013 erstmals auch anhand der Widerstandsfähigkeit gegen Endoparasiten getroffen. Da Tiere aus der TST-Gruppe besonders interessant für die genetische Selektion waren, wurden hier auch nur 4 weibliche Lämmer zur Schlachtung ausgesucht. Am letzten Termin Mitte Oktober wurden alle noch verbliebenen männlichen Lämmer sowie die nicht zur Zucht selektierten weiblichen Lämmer geschlachtet. Hier konnte aus organisatorischen Gründen keine anschließende parasitologische Sektion durchgeführt werden Parasitologische Sektionen Die parasitologischen Sektionen erfolgten im Anschluss an die ersten 6 Schlachttermine. Zusätzlich verstarb Anfang Oktober ein Lamm aus der männlichen TST-Gruppe. Hier erfolgte zusätzlich zur parasitologischen Sektion des Gastrointestinaltraktes auch eine pathologischanatomische Untersuchung zur Feststellung der Todesursache. Aus der männlichen Total- und TST-Gruppe wurden je 23 Lämmer im Anschluss an die Schlachtung untersucht. Da die weiblichen Lämmer zu einem großen Teil als Nachzucht im Betrieb verblieben, konnten hier nur 6 Tiere aus der Kontrollgruppe sowie 4 Tiere aus der TST- Gruppe geschlachtet und anschließend parasitologisch seziert werden. Des Weiteren wurden die 2 männlichen und 2 weiblichen Sentineltiere nach Schlachtung ebenfalls der parasitologischen Sektion zugeführt. 70

71 Insgesamt wurden die Magen-Darm-Trakte von 61 Lämmern nach der Methodik von WOOD et al. (1995), untersucht. Die Methodik wurde auch von TRAPP 2012 verwendet und teils beschrieben (TRAPP, 2014). Tabelle 7: Zeitlicher Ablauf parasitologischer Sektionen Total TST Total TST Sentinel (n) (n) (n) (n) (n) (verstorben) Gewinnung der Ingesta Der Magen-Darm-Trakt des jeweiligen Lammes wurde nach Eviszeration zusammen mit der Ohrmarke des Tieres in eine Plastikwanne überführt. Es wurden die Übergänge zwischen Blättermagen und Labmagen (Ostium omasoabomasicum), Labmagen und Duodenum (Pylorus), und Ileum und Zäkum (Ostium ileocaecale) aufgesucht und doppelte Ligaturen mit ungefähr 4 cm Abstand zum Abbinden der Darmabschnitte gesetzt. Eine einfache Ligatur wurde am caudalen Ende des Rektums angelegt. Es folgte die Entfernung von Pansen (Rumen), Netzmagen (Reticulum), und Blättermagen (Omasum) sowie anhaftender Teile des Harn- und Geschlechtsapparates. Diese Teile wurden verworfen. Anschließend wurde am Labmagen, 71

72 Dünn- und Dickdarm auf ganzer Länge das Gekröse und die Bauchspeicheldrüse entfernt. Dazu wurde unter Zug am Gekröse mit dem Messer vorsichtig am Gekröseansatz entlanggeschnitten. In Einzelfällen durch Schlachtprozess oder Gekröseentfernung entstandene Verletzungen des Magendarmkonvolutes wurden unmittelbar mit einer Ligatur verschlossen. Die Trennung der einzelnen Abschnitte erfolgte durch einen Schnitt zwischen den Doppelligaturen. Je Lamm lagen anschließend einzeln Labmagen, Dünn- und Dickdarm vor. Diese Abschnitte waren allseits verschlossen. Somit konnte gewährleistet werden, dass während des Transports keine Ingesta austreten konnten. In die Transportbehälter wurde zusätzlich eine kleine Menge Leitungswasser hinzugegeben um ein Anheften der Organe am Behälter durch Austrocknung zu vermeiden. Nach dem Transport konnten nun die einzelnen Darmabschnitte nacheinander eröffnet werden. Dazu wurde jeweils einzeln der Labmagen, Dünn- oder Dickdarm der Länge nach mit einer Knieschere eröffnet. Austretender Inhalt wurde in einem Plastikeimer mit 10 Litern Volumen aufgefangen. Es folgte die Spülung der innenliegenden Schleimhaut mit einem dünnen Wasserstrahl unter vorsichtigem manuellem Abreiben. Die Spülflüssigkeit wurde ebenfalls im Eimer aufgefangen. Jeder Darmabschnitt wurde mindestens einmal vollständig abgerieben. Dies erfolgte so lange bis sich im Eimer genau 4 L Inhalt befanden. Vor Entnahme der Aliquote wurde das gewonnene Material mit einem Schopflöffel gründlich durchmischt. Je Tier und Darmabschnitt wurden 2 Aliquote entnommen. Ein Aliquot wurde zur weiteren Untersuchung verwendet, ein weiteres Aliquot wurde asserviert. Dabei wies jedes Aliquot ein Volumen von 200 ml auf und machte damit 5 % des Gesamtprobenvolumens aus. Jedem Aliquot wurden anschließend weitere 100 ml einer 10 %igen Formalinlösung (aus 37 %iger Formaldehydlösung; Fa. Roth, Karlsruhe; durch Verdünnung mit Aqua dest. hergestellt) zugefügt. Die weitere Lagerung erfolgte zwischen 2 und 10 ºC. Ausschließlich für den Labmagen erfolgten weitere Schritte zur Gewinnung von Schleimhautstadien von Teladorsagia circumcincta mit der Inkubationsmethode nach WOOD et al. (1995). Dabei wurde ein weitmaschiges Kunststoffgitter mit einer Maschenweise von ungefähr 1 cm mit 3 bis 4 Metallhaken ungefähr 5 cm über dem Eimerboden in einen Kunststoffeimer 72

73 eingehängt. Dieser wurde mit 37 ºC warmer 0,9 %iger Natriumchlorid Lösung gefüllt. Dann wurde der Labmagen mit der Schleimhautseite nach unten auf das Kunststoffgitter gelegt. Dabei reichte die Natriumchlorid Lösung bis an die Schleimhaut. Für ungefähr 12 Stunden wurde der Labmagen bei 37 ºC in einem Wärmeschrank inkubiert. Vor Entnahme des Labmagens aus dem Eimer wurde der Labmagen nochmals mit Leitungswasser gespült. Danach wurde die gesamte Flüssigkeit durch ein 36 µm Sieb (Fa. Retsch, Haan) gegeben und die Rückstände durch vielfaches Spülen des Siebes ebenfalls gewonnen. Die Probenflüssigkeit wurde in einem Kunststoffbehälter mit der gleichen Menge 10 %iger Formalinlösung versetzt. Die weitere Aufbewahrung dieser Proben erfolgte ebenfalls bei 2 bis 10 ºC Selektion der Parasiten aus den Aliquoten Nach der Gewinnung und Lagerung der Aliquote wurden die Parasitenstadien aus diesen selektiert. Dazu wurde die zu bearbeitende Probe auf ein Sieb gegeben. Bei den Proben des inkubierten Labmagens wurde dazu ein 36 µm Sieb, bei allen anderen Proben ein 50 µm Sieb verwendet. Der Kunststoffbehälter wurde mehrfach ausgespült und die Spülflüssigkeit ebenfalls in das Sieb gegeben um alle Reste ebenfalls zu überführen. Das Sieb wurde mit Leitungswasser gespült. Dabei wurde die anfallende Flüssigkeit aufgefangen und aufgrund des enthaltenen Formalins separat entsorgt. Die im Sieb verbliebenen Ingesta wurden unter weiterer Zugabe von Leitungswasser in Petrischalen aus Polystyrol (Fa. Roth, Karlsruhe) überführt. In jede Petrischale wurde nur eine kleine Menge der Probe gegeben. Anschließend wurde erneut Leitungswasser hinzugegeben um durch Verdünnung eine bessere Sichtbarkeit der enthaltenen Parasiten zu gewährleisten. Die so vorliegenden Proben wurden anschließend unter eine Stereolupe (Fa. Leica, Wetzlar) mit dunklem Untergrund verbracht und bei zehnfacher Vergrößerung untersucht. Mit einem chirurgischen feinen Wirronithaken (Fa. Hammacher, Solingen) oder einer feinen Pinzette (Fa. Aesculap, Suhl) wurden die enthaltenen Nematoden vorsichtig entnommen und in ein Falconröhrchen (Fa. Roth, Karlsruhe) überführt. Um ein Anhaften der Parasiten an der Wand des Falconröhrchens zu vermeiden, wurde zuvor etwas Leitungswasser eingefüllt. Der Haken 73

74 oder die Pinzette wurden kurz eingetaucht und vorsichtig im Leitungswasser bewegt um die Nematoden vom Instrument zu entfernen. Danach erfolgte unter der Stereolupe noch eine Kontrolle ob der Parasit sich vom Instrument gelöst hatte. Die entnommenen Nematoden je Aliquot wurden gezählt. Es wurden alle enthaltenen Nematoden je Aliquot entnommen, es sei denn, die Anzahl lag über 120. Dann wurde die Gesamtnematodenzahl des Aliquots geschätzt und semiquantitativ vermerkt. Tabelle 8: Semiquantitative Bewertung der Nematodenzahl bei Aliquots mit mehr als 120 Nematoden Geschätzte Anzahl Nematoden Bewertung In die Falconröhrchen wurde für die weitere Lagerung erneut zu gleichen Teilen 10 %ige Formalinlösung zugegeben Überführen der Parasiten auf Objektträger Für die mikroskopische Differenzierung der Nematoden mussten diese auf Objektträgern fixiert werden. Aufgrund der verwendeten Chemikalien wurden alle Schritte unter einem Laborabzug durchgeführt. Dabei wurde der Inhalt des Falconröhrchens in eine Petrischale gegeben. Das Röhrchen wurde mehrfach mit Leitungswasser gespült um alle enthaltenen Parasiten in die Pertischale zu übertragen. Zur Identifikation der Probe wurde ein Objektträger mit Rand (Fa. Roth, Karlsruhe) beschriftet. Anschließend wurde auf den Objektträger mit einer Pasteurpipette (Fa. Roth, Karlsruhe) etwas Polyvinyl-Lactophenol (Fa. Waldeck, Münster) gegeben und mit der Spitze der Pipette verteilt. 74

75 Alle in der Petrischale enthaltenen Nematoden wurden auf die mit Polyvinyl-Lactophenol präparierten Objektträger einzeln verbracht. Hierfür wurden zuerst alle makroskopisch sichtbaren Nematoden auf dunklem Untergrund bei guter Beleuchtung mit dem feinen chirurgischen Haken oder der Pinzette aus der Schale entnommen und vorsichtig in das Polyvinyl-Laktophenol gegeben. Für eine gute Übersicht wurden die Parasiten auf dem Objektträger möglichst parallel angeordnet. Anschließend wurde die Petrischale unter der Stereolupe bei zehnfacher Vergrößerung auf weitere Nematoden untersucht und diese ebenfalls auf den Objektträger verbracht. Dabei mussten je Probe meistens mehrere Objektträger verwendet werden um alle Parasiten einzeln platzieren zu können. Alle Objektträger wurden vorsichtig mit 24 x 50 mm Deckgläsern (Fa. Roth, Karlsruhe) eingedeckt. Abschließend wurden die so vorbereiteten Proben für mehr als 48 Stunden unter dem Laborabzug getrocknet und ausgehärtet Differenzierung der Nematoden Durch die Vorbereitung und Fixierung der aus den Aliquoten gewonnenen Nematoden konnte anschließend eine mikroskopische Artdifferenzierung durchgeführt werden. Dazu wurden die auf Objektträgern vorliegenden Nematoden unter einem Mikroskop (Fa. Leica, Wetzlar) bei 40- bis 400-facher Vergrößerung untersucht. Bei jeder Probe wurde die Anzahl der enthaltenen einzelnen Nematodenarten protokolliert. Bei den Nematoden der Proben des Dickdarms konnte eine Artdiagnose meist anhand der Gesamtmorphologie und der Mundkapsel und Mundöffnung gestellt werden. Bei der Differenzierung der Nematoden des Labmagens und Dünndarms wurde des Weiteren besonderes die Morphologie von Mundkapsel, Bursa copulatrix und der Spikulae herangezogen. 75

76 Tabelle 9: Zur Differenzierung verwendete Merkmale der Morphologie der Nematoden (nach SCHNIEDER, 2006; TRAPP, 2014) Nematode Lokalisation Merkmale Teladorsagia/ Ostertagia Labmagen Größe: 6-12 mm Mundkapsel: sehr klein Spikula: kurz und dick (O. ostertagi), stabförmig (O. circumcincta) Gubernaculum: blattförmig (O.ostertagi), tennisschlägerförmig (O. circumcincta) Haemonchus Labmagen Größe: mm Mundkapsel: sehr klein (mit starkem Zahn bei H. contortus) Spikula: kurz, schlank, mit Haken besetzt Gubernaculum: kahnförmig Trichostrongylus Labmagen, Dünndarm Größe: 3-8 mm Mundkapsel: nicht vorhanden Vorderende sich verjüngend Spikula: kurz und dick, ungleich lang bei T. axei und T. columbriformis, spitz zulaufend Gubernaculum: spindelförmig Strongyloides Dünndarm Größe: 3,5-6 mm Uterus und Darm verzwirnt 76

77 Hinterende kegelförmig, Spitze leicht abgerundet Nematodirus Dünndarm Größe: 8-26 mm Mundkapsel: nicht vorhanden Länglich bis flaschenförmige Kutikulaauftreibung am Vorderende, Querrillen Spikula: lang, Enden verschmolzen, von Membran umhüllt, herzförmig bei N. battus, lanzettförmig bei N. filicollis, löffelförmig bei N. spathiger Cooperia Dünndarm Größe: 5-9 mm Mundkapsel: nicht vorhanden Kugelförmig erweitertes Vorderende Streifung der Kutikula Spikula: kurz und dick, leicht geschwungen Gubernaculum: nicht vorhanden Bunostomum Dünndarm Größe: mm Mundkasel:groß, trichterförmig,zwei Schneidplatten Dorsal aufgebogenes, hakenförmiges Vorderende Spikula: lang, fadenförmig Chabertia Dickdarm Größe: mm 77

78 Mundkapsel: groß, kugelig Mundöffnung mit zwei Blätterkränzen Spikula: lang, fadenförmig Oesophagostomum Dickdarm Größe: mm Mundkapsel: kurz, breit Mundöffnung mit Blätterkranz Blasenförmige Kutikulaauftreibungen mit Einschnürungen am Vorderende Spikula: lang Trichuris Dickdarm Größe: mm Langer, haardünner Vorderkörper und kurzer, dicker Hinterkörper, peitschenförmig 78

79 3.3.8 Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Stall- und Weidemast Für den Vergleich der Rentabilität unterschiedlicher Haltungsformen und Entwurmungsstrategien wurden insgesamt 5 Jahre (2006, 2008, 2011, 2012, 2013) ausgewertet. Dabei handelte es sich immer um denselben beschriebenen Betrieb. In den ersten 3 Produktionszyklen wurden die Lämmer im Stall unter Verwendung von zugekauftem Kraftfutter und konserviertem Grundfutter gemästet. Im Jahr 2012 wurde erstmals eine Weidemast der abgesetzten Lämmer durchgeführt. In 2012 und 2013 wurden jeweils die Hälfte der Lämmer alle 4 Wochen anthelminthisch behandelt, bei der anderen Hälfte wurde das TST als Teilherdenbehandlung durchgeführt. Der Unterschied der Jahre 2012 (TRAPP, 2014) und 2013 lag in der Verwendung von unterschiedlichen Anthelminthika. In 2012 bestand gegenüber dem eingesetzten Anthelminthikum Fenbendazol (Panacur ) eine Resistenz der Endoparasiten. In 2013 war das angewendete Anthelminthikum Levamisol voll wirksam. Es wurden die Produktionsdaten erfasst und betriebswirtschaftlich ausgewertet. Dazu wurde eine Aufwands- und Ertragsanalyse durchgeführt um die Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Produktionssysteme unter den gegebenen Bedingungen bewerten zu können. 79

80 3.4 Auswertung und Berechnung Die statistische Auswertung der erhobenen Daten erfolgte mit dem Tabellenkalkulationsprogramm Excel 2013 (Microsoft, Redmond, USA) und mit der Datenanalysesoftware Statistical Analysis System Enterprise Guide 7.1 (SAS Institute, Cary, USA). Es wurde einer Verteilungsanalyse der im Versuch erhobenen Parameter mit SAS Enterprise Guide 7.1 durchgeführt. Die Untersuchung auf Normalverteilung erfolgte für alle erhobenen quantitativen Parameter einzeln mit Histogrammen, dem Shapiro-Wilk- und Kolmogorov-Smirnov Test. Die Verteilungsanalyse der qualitativen Parameter wurde durch Häufigkeitsverteilungen graphisch dargestellt und mit dem Chi-Quadrat-Test auf Gleichverteilung sowie dem exakten Test nach R.A. Fisher bewertet. Nur die Werte für Gewicht und Zunahme waren bei der Betrachtung der einzelnen Zeitpunkte und Tiergruppen normalverteilt. Die Vergleiche der quantitativen, normalverteilten Parameter Gewicht und Zunahme zwischen den Tiergruppen erfolgte mit F-Test auf Homogenität der Varianz und anschließenden 2- Stichproben-t-Tests ebenfalls mit SAS Enterprise Guide 7.1. Der Gruppenvergleich der quantitativen, nicht normalverteilten Parameter wurde mit nichtparametrischen, einfachen Varianzanalysen vorgenommen. Dabei wurden der Kruskal-Wallis und Wilcoxon Zwei- Stichprobentest durchgeführt. Der Vergleich der qualitativen Parameter erfolgte nach Dichotomisieren der Scorewerte, der Grenzwert wurde dabei bei einem Scorewert von 2 festgesetzt. Der Chi-Quadrat-Homogenitätstest von Pearson und der exakte Test nach R.A. Fisher dienten zur Bewertung dieser Parameter. Die Korrelationen zwischen den erhobenen Werten wurden mit SAS Enterprise Guide 7.1 nach der Bestimmung der Pearsonschen und Spearmanschen Korrelationskoeffizienten bewertet. Wurde die Korrelation zweier quanititativer, normalverteilter Parameter angegeben, wurden die lineare Korrelation und die p-werte nach Pearson angegeben. Bei allen anderen Betrachtungen wurden die Korrelationskoeffizienten und p-werte nach Spearman bestimmt. Innerhalb der TST-Gruppen wurde ein Vergleich der erhobenen Parameter nach Behandlungshäufigkeiten vorgenommen. Dafür wurden über die gesamte Versuchsdauer höchstens einmal behandelte Tiere mit häufiger behandelten verglichen. Dieser Vergleich 80

81 erfolgte mit einfacher Varianzanalyse, Leveneschen Test auf Homogenität der Varianz, t-test (LSD) und Ryan-Einot-Gabriel-Welsch multipler Range Test für die Merkmale Gewicht und Zunahme. Die Scores wurden mit dem Chi-Quadrat-Test von Pearson und dem exakten Test von R.A. Fisher bewertet. Die Nematoden EpG wurden durch nichtparametrische einfache ANOVA mit dem Wilcoxon Zwei-Stichprobentest und Kruskal-Wallis-Test verglichen. Für die Bewertung der verwendeten statistischen Tests wurde die Signifikanzgrenze bei einem p-wert von 0,05 festgelegt. Die Auswertungen der Eizahlreduktionstests, des Anthelminthikaeinsatzes, die parasitologischen Sektionen und der Vergleich der Wirtschaftlichkeit von Stall- und Weidemast erfolgten mit Excel Für graphische Darstellungen wurde ebenfalls Excel 2013 verwendet. 81

82 4 Ergebnisse 4.1 zeitlicher Verlauf und Vergleich der Tiergruppen Gewicht Der Verlauf des Gewichts wurde mit Histogramm, Shapiro-Wilk und Kolmogorov-Smirnov Test auf Normalverteilung geprüft. Es lag für die einzelnen Zeitpunkte und Gruppen Normalverteilung vor. Der Gruppenvergleich erfolgte nach F-Test auf Homogenität der Varianz mit 2-Stichproben-t-Tests. In Tabelle 10 sind die arithmetischen Mittelwerte der Gewichte der vier Tiergruppen im Versuchszeitraum April bis Oktober 2013 dargestellt. Abbildung 4 veranschaulicht grafisch den Verlauf. Tabelle 11 und 12 zeigen den Einfluss von Behandlungsart und Geschlecht auf die Entwicklung des Gewichts durch Hervorhebung von signifikanten Zeitpunkten. Zu Beginn des Versuchs (T0) kann ein signifikanter Unterschied (Total: p= 0,0008; TST: p= 0,0018) zwischen männlichen und weiblichen Tiere festgestellt werden. Die weiblichen Tiere wiesen im Mittel Gewichte von 26,2 ± 3,8 kg (Total) bzw. 26 ± 3,6 kg (TST) auf, während diese bei den männlichen Tieren mit 29,4 ± 5,2 kg (Total) und 29 ± 5,2 kg (TST) deutlich höher lagen. Dieser Unterschied bestand zum Weideaustrieb (T1) nicht mehr, hier hatten alle Tiergruppen durchschnittliche Gewichte von rund 33 kg. Die Gruppen Total und TST wurden 2 Wochen später als die Gruppen Total und TST ausgetrieben, so dass sich die Gewichte der weiblichen Tiere bis zum Austrieb (T1) den männlichen angeglichen hatten. Am Ende des Versuchs (T10) waren Gewichte von 49,5 ± 3,7 kg in der Total Gruppe und 45,9 ± 4,3 kg in der TST Gruppe zu verzeichnen. Die weiblichen Tiere konnten im Durchschnitt 47,1 ± 5,4 in der Total Gruppe und 46,7 ± 5,4 kg in der TST Gruppe erreichen. Es konnten in den beiden Total-Gruppen höhere Gewichte erzielt werden als in den TST- Gruppen. Signifikante Unterschiede der Behandlungsart sind jedoch nur für die männlichen Gruppen zu T10 und bei den weiblichen Tieren zu T9 feststellbar. Nur zu diesen Zeitpunkten waren die Gewichte der beiden TST-Gruppen signifikant niedriger als die Gewichte der Total- 82

83 Gruppen, an allen anderen Zeitpunkten konnten keine signifikanten Unterschiede nach Behandlungsart bei männlichen und weiblichen Tieren festgestellt werden. Des Weiteren wurde der Einfluss des Geschlechts auf das Gewicht ausgewertet. Hier konnten an allen Zeitpunkten außer an T1, T4 und T8 signifikante Unterschiede festgestellt werden. An T8 konnte in den beiden TST-Gruppen eine Gewichtsabnahme festgestellt werden. Zu T7 lagen bei der TST Gruppe die Gewichte bereits bei 46,2 ± 5,3 kg, zu T8 verringerten sich diese auf 44 ± 4,7 kg. Dies konnte auch bei der TST Gruppe festgestellt werden. Hier lagen die Gewichte zu T8 bei 44,2 ± 4,8 kg und zuvor an T7 bei 44,4 ± 4,7 kg. Diese Reduktion des Gewichtes innerhalb von 2 Wochen fiel bei den männlichen Tieren deutlich gravierender aus als bei den weiblichen Tieren und konnte zudem nur in den TST Gruppen festgestellt werden. Zum Zeitpunkt T10 wiederholte sich dies in der männlichen TST-Gruppe. Hier war das Gewicht zum Ende des Versuchs mit 45,9 ± 4,3 kg deutlich niedriger als noch zu T9. Dort betrug das Mittel des Gewichts bereits 47,3 ± 4,4 kg. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass ab T7 Schlachtungen der männlichen Tiere durchgeführt wurden. Dabei wurden die Tiere mit dem höchsten Gewicht ausgewählt. Die Mittelwerte der Gewichte der Total - und TST -Gruppe unterliegen somit einer erheblichen Beeinflussung durch die Selektion und Schlachtung der schwersten Tiere. 83

84 Tabelle 10: Zeitlicher Verlauf der Gewichte in den Tiergruppen Gewicht Total TST Total TST (kg) MW ± SD MW ± SD MW ± SD MW ± SD T 0 29,4 ± 5,2 29 ± 5,2 26,2 ± 3,8 26 ± 3,6 n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 1 33,1 ± 5,6 33,3 ± 5,5 33 ± 4,3 33 ± 4,3 n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 2 36,4 ± 5,5 37,6 ± 5,7 34,4 ± 4,3 34,9 ± 4,5 n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 3 38,1 ± 5,8 39,2 ± 5,8 34,8 ± 4 36,1 ± 4,6 n= 47 n= 50 n= 48 n= 47 T 4 38,7 ± 5,5 39,2 ± 5,4 37,6 ± 4,6 38,9 ± 4,8 n= 49 n= 50 n= 48 n= 47 T 5 42,6 ± 5,3 43,2 ± 5,6 40,9 ± 4,9 40,4 ± 4,3 n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T 6 45,3 ± 5,4 44,7 ± 6,1 41,2 ± 4,6 43 ± 4,5 n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T 7 47 ± 4,6 46,2 ± 5,3 44,7 ± 4,8 44,4 ± 4,7 n= 43 n= 45 n= 48 n= 47 T 8 45,7 ± 3,3 44 ± 4,7 45,1 ± 4,9 44,2 ± 4,8 n= 36 n= 36 n= 48 n= 47 T 9 48,6 ± 3,2 47,3 ± 4,4 46,5 ± 5,1 43,9 ± 5 n= 31 n= 31 n= 45 n= 44 T 10 49,5 ± 3,7 45,9 ± 4,3 47,1 ± 5,4 46,7 ± 5,4 n= 27 n= 27 n= 45 n= 44 84

85 Gewicht in kg 50 Total Total TST TST T 0 T 1 T 2 T 3 T 4 T 5 T 6 T 7 T 8 T 9 T 10 Zeit Abbildung 4: Zeitlicher Verlauf der Gewichte in den Tiergruppen 85

86 Tabelle 11: Einfluss der Behandlungsart auf die Gewichte; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Gewicht Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 0 0,6982 0,8821 T 1 0,8859 0,9361 T 2 0,302 0,5775 T 3 0,3866 0,1639 T 4 0,6613 0,1696 T 5 0,5935 0,67 T 6 0,6189 0,0618 T 7 0,4677 0,7111 T 8 0,0739 0,371 T 9 0,1948 0,0154 TST < Total T 10 0,0019 TST < Total 0,7736 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 86

87 Tabelle 12: Einfluss des Geschlechts auf die Gewichte; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Gewicht Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 0 0,0008 Total < Total 0,0018 TST < TST T 1 0,9399 0,7606 T 2 0,052 0,0131 TST < TST T 3 0,0019 Total < Total 0,0049 TST < TST T 4 0,295 0,8192 T 5 0,094 0,008 TST < TST T 6 0,0001 Total < Total 0,1164 T 7 0,0286 Total < Total 0,0853 T 8 0,4621 0,8469 T 9 0,0362 Total < Total 0,0034 TST < TST T 10 0,0284 Total < Total 0,4878 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 87

88 4.1.2 Zunahmen Der Verlauf der Zunahmen wurde mit Histogramm, Shapiro-Wilk und Kolmogorov-Smirnov Test auf Normalverteilung geprüft. Die Zunahmen für die einzelnen Zeitpunkte und Gruppen waren normalverteilt. Der Gruppenvergleich der Zunahmen erfolgte nach F-Test auf Homogenität der Varianz mit 2-Stichproben-t-Tests. In Tabelle 13 sind die arithmetischen Mittelwerte der täglichen Zunahmen im Verlauf getrennt nach Gruppen aufgeführt. Eine grafische Veranschaulichung bietet Abbildung 5. Tabelle 14 und 15 zeigen die p-werte des Einflusses von Behandlungsart und Geschlecht für die einzelnen Zeitpunkte. Die täglichen Zunahmen wurden erstmals 4 Wochen nach dem Weideaustieb bestimmt (T2). Es folgten 4 weitere Bestimmungen an T4, T6, T8 und T10. Generell bewegten sich die Mittelwerte der täglichen Zunahmen im gesamten Versuch zwischen 43 ± 58 und 227 ± 66 g/tag. Bei der ersten Messung lagen die Werte zwischen 50 ± 47 g/tag bei der Total Gruppe und 154 ± 58 g/tag bei der TST Gruppe. Die beiden -Gruppen zeigten deutlich höhere Zunahmen als die beiden - Gruppen. Die p- Werte für den Einfluss des Geschlechts auf die täglichen Zunahmen lagen dabei jeweils bei <0,0001. Bei beiden Geschlechtern bestand an T2 auch ein signifikanter Unterschied nach Behandlungsart. Die TST - und TST Gruppe zeigten hier signifikant höhere Zunahmen als die Total und Total -Gruppen. Da die erste Behandlung der Tiere an T2 stattfand, kann diese Signifikanz tatsächlich nicht auf die Art der Behandlung zurückgeführt werden. Dieser Unterschied fiel dennoch bei den männlichen Tieren deutlicher aus (p= 0,0138) als bei den weiblichen Gruppen (p= 0,048). Zu T4 überstiegen die Zunahmen beider weiblichen Gruppen die der männlichen Tiere. Auch hier konnten Unterschiede der täglichen Zunahmen nach Geschlecht festgestellt werden, jedoch nur bei dem Vergleich der beiden TST-Gruppen waren diese signifikant (p < 0,0001). Es bestand zu diesem Zeitpunkt kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Total- Gruppen. 88

89 Zu T6 konnte ein weiterer signifikanter Unterschied der täglichen Zunahmen bei dem Vergleich nach Geschlecht gefunden werden, jedoch zeigten nun die weiblichen Tiere der Total- und TST- Gruppen niedrigere Zunahmen als die männlichen Lämmer. Die p-werte lagen hier bei p<0,0001 bei den Total-Gruppen und bei p= 0,0034 bei den TST-Gruppen. Zu T6 waren die Werte der täglichen Zunahmen am höchsten. Es konnten in der Total Gruppe 227 ± 66 g/tag erreicht werden. Die TST Gruppe lag hier mit 198 ± 99 g täglicher Zunahme bei vergleichbaren Werten. Auch in der TST Gruppe wurde zu diesem Zeitpunkt mit 144 ± 72 g/tag der höchste Wert erreicht. Der maximale Wert der Total Gruppe lag mit 138 ± 39 g/tag auf ähnlichem Niveau, wurde jedoch erst zu T8 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt wies die Total Gruppe die höchsten täglichen Zunahmen im Vergleich zu den anderen Gruppen auf. Die TST - und beide -Gruppen zeigten hier deutlich niedrigere Werte als noch 4 Wochen zuvor an T6. Zum Ende des Versuchs (T10) stiegen die Werte der beiden -Gruppen sowie die der TST - Gruppe wieder an, so dass hier die Total Gruppe die geringsten täglichen Zunahmen aufwies. An T8 und T10 wurde eine Gewichtsabnahme in den TST-Gruppen festgestellt. Dabei bezog sich diese festgestellte Abnahme auf den 2 Wochen zuvor gemessenen Wert. Die täglichen Zunahmen lagen jedoch bei T8 und T10 in allen Gruppen bei positiven Werten. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die täglichen Zunahmen in 4 Wochen Intervallen bestimmt wurden, und die Zeit ausreichte, um die Gewichtsabnahme zu kompensieren. 89

90 Tabelle 13: Zeitlicher Verlauf der täglichen Zunahmen in den Tiergruppen Zunahmen Total TST Total TST (g/ Tag) MW ± SD MW ± SD MW ± SD MW ± SD T ± ± ± ± 47 n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 4 81 ± ± ± ± 72 n= 49 n= 50 n= 48 n= 47 T ± ± ± ± 72 n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T ± ± ± ± 58 n= 36 n= 36 n= 48 n= 47 T ± ± ± ± 61 n= 27 n= 27 n= 45 n= 44 90

91 Zunahme in g/ Tag 250 Total Total TST TST T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 5: Zeitlicher Verlauf der täglichen Zunahmen in den Tiergruppen 91

92 Tabelle 14: Einfluss der Behandlungsart auf die Zunahmen; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Zunahme Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 2 0,0138 Total < TST 0,048 Total < TST T 4 0,1709 0,0928 T 6 0,0945 0,2246 T 8 0,0035 TST < Total <0,0001 TST < Total T 10 0,0204 TST < Total 0,2752 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 15: Einfluss des Geschlechts auf die Zunahmen; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Zunahme Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 2 <0,0001 Total > Total <0,0001 TST < TST T 4 0,0711 <0,0001 TST < TST T 6 <0,0001 Total > Total 0,0034 TST < TST T 8 0,0014 Total < Total 0,5619 T 10 0,0015 Total > Total 0,7411 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 92

93 4.1.3 Body Condition Score Bei dem Body Condition Score (BCS) handelt es sich um einen qualitativen Parameter. Die Überprüfung der Verteilung erfolgte mit Häufigkeitsverteilungen, Chi-Quadrat-Test auf Gleichverteilung sowie exaktem Test nach R.A. Fisher. Die Werte des Body Condition Score waren nicht normalverteilt. Der BCS wurde an 5 Zeitpunkten, beginnend ab T2, bestimmt. Beim Scoring wurden 0,25 Intervalle verwendet. Die Mediane, Minima und Maxima der Zeitpunkte sind nach Gruppen getrennt in Tabelle 16 dargestellt. Abbildung 6 bietet eine Übersicht des zeitlichen Verlaufs. Der Einfluss der Behandlungsart und des Geschlechts mit dazugehörigen p-werten als Maß für signifikante Zeitpunkte ist in Tabelle 17 und 18 veranschaulicht. Hierbei ist zu beachten, dass die Bestimmung der p-werte mit Chi-Quadrat-Homogenitätstest und exaktem Test nach R.A. Fisher nach Dichotomisieren der Scorewerte erfolgte. Dabei wurde der Grenzwert bei 2 festgelegt. Im gesamten Versuch wurden Scorewerte von 1 bis 4 vergeben, höhere Body Condition Scores wurden nicht erreicht. Bei der ersten Bestimmung des Body Condition Scores lagen die Mediane von den beiden - Gruppen bei 2. Dies war auch bei der Total Gruppe der Fall. Bei der TST Gruppe lag der Median jedoch bei 3. An T4, T6 und T8 lag der Median aller Gruppen meist bei einem BCS von 1,75. Dies galt nicht für die Total Gruppe, die an T4 einen Median von 1,5 zeigte. Auch bei der TST Gruppe sank der Median an T6 auf 1,5. An T6 zeigte hingegen die TST Gruppe im Median einen Scorewert von 2 und lag damit wieder auf dem Niveau der ersten Bestimmung des BCS an T2. Bei dem Vergleich von T2 und T10 zum Ende der Weideperiode lässt sich feststellen, dass die Mediane in beiden -Gruppen von anfangs 2 auf 2,5 anstiegen. Betrachtet man jedoch die Mediane der TST Gruppe, lässt sich feststellen, dass hier die Mediane im Versuchsverlauf von 3 auf 1,75 gesunken sind. Bei der Total Gruppe lagen die Mediane des Body Conditon Scores der ersten und letzten Bestimmung bei 2, hier war also keine Veränderung der Körperkonstitution festzustellen. 93

94 Bei der Überprüfung des Einflusses von Behandlungsart und Geschlecht auf den BCS können signifikante Unterschiede an mehreren Zeitpunkten ausgemacht werden. Die Ergebnisse fallen hier etwas anders aus als die Bestimmung der Mediane, denn hier wurde mit dichotomisierten Scorewerten gerechnet. An T2 können signifikante Unterschiede der Behandlungsart bei männlichen (p= 0,0004) und weiblichen (p= 0,0052) Tieren festgestellt werden. Die Total-Gruppen zeigten jeweils niedrigere dichotomisierte Scorewerte. Der signifikante Unterschied nach Behandlungsart ist hier von fraglichem Wert, da die erste unterschiedliche Behandlung der Tiere erst an T2 stattfand. Bei den weiblichen Tieren konnte bei der Totalgruppe auch an T6 (p= 0,0453) ein signifikant niedrigerer Score festgestellt werden, während bei den männlichen Gruppen nun die TST-Gruppe (p= 0,0252) signifikant niedrigere Scores zeigen. Auch an T10 konnten wieder signifikante Unterschiede (p=0,01) der Behandlungsart bei den -Gruppen festgestellt werden. Die TST Gruppe zeigte auch zu diesem Zeitpunkt niedrigere BCS. Auch für den Einfluss des Geschlechts auf den Body Condition Score wurde mehrfach die Signifikanzgrenze überschritten. Dies war an T6 bei den TST-Gruppen der Fall, hier zeigten männliche signifikant niedrigere Scores als weibliche Lämmer (p <0,0001). An T8 wurde dann ein signifikanter Unterschied bei einem Vergleich der beiden Total Gruppen gefunden, auch hier zeigten männliche niedrigere Scores als weibliche Tiere (p= 0,0181). Zum Zeitpunkt der letzten Bestimmung konnten dann bei Total- und TST-Gruppen signifikante Geschlechtsunterschiede berechnet werden. Auch wurden niedrigere Scores bei den männlichen Lämmern gefunden (p <0,0001). 94

95 Tabelle 16: Zeitlicher Verlauf der Body Condition Scores in den Tiergruppen BCS Total TST Total TST Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min-Max) T 2 2 (1-4) 3 (1-4) 2 (1,25-2,5) 2 (1,5-3) n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 4 1,5 (1-2,25) 1,75 (1,5-2,5) 1,75 (1-2,5) 1,75 (1-2,5) n= 49 n= 50 n= 48 n= 47 T 6 1,75 (1,25-2,25) 1,5 (1-2) 1,75 (1,25-2,75) 2 (1,25-2,25) n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T 8 1,75 (1,5-2) 1,75 (1,25-2,25) 1,75 (1,5-2,5) 1,75 (1,25-2,25) n= 36 n= 36 n= 48 n= 47 T 10 2 (1,5-2,5) 1,75 (1-2) 2,5 (1,5-3) 2,5 (1,25-3,25) n= 27 n= 27 n= 45 n= 44 95

96 BCS 3,5 Total Total TST TST 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 6: Zeitlicher Verlauf der Body Condition Scores in den Tiergruppen 96

97 Tabelle 17: Einfluss der Behandlungsart auf die Body Condition Scores; Darstellung der p- Werte zu den Untersuchungszeitpunkten BCS Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 2 0,0004 Total < TST 0,0052 Total < TST T 4 0,2044 0,5114 T 6 0,0252 TST < Total 0,0453 Total < TST T 8 1 0,355 T 10 0,01 TST < Total 0,5931 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 18: Einfluss des Geschlechts auf die Body Condition Scores; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungzeitpunkten BCS Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 2 0,5095 0,1612 T 4 0,1115 0,4644 T 6 0,5371 <0,0001 TST < TST T 8 0,0181 Total < Total 0,3823 T 10 <0,0001 Total < Total <0,0001 TST < TST Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 97

98 4.1.4 FAMACHA Score Die Verteilung des FAMACHA Score wurde durch Häufigkeitsverteilungen, Chi-Quadrat Test auf Gleichverteilung und exaktem Test nach R.A. Fisher bewertet und als nicht normalverteilt beurteilt. Einen Überblick über die Mediane, Minima und Maxima des an 5 Terminen erhobenen FAMACHA Scores bietet Tabelle 19. In Abbildung 7 ist der Verlauf des FAMACHA Scores dargestellt. Tabellen 20 und 21 veranschaulichen die signifikanten Unterschiede (p- Werte) nach Behandlungsart und Geschlecht. Die p-werte wurden nach Dichotomisieren der Scorewerte bei Grenzwert 2 mit Chi-Quadrat-Homogenitätstest von Pearson und exaktem Test nach R.A. Fisher berechnet. Im gesamten Untersuchungszeitraum wurden FAMACHA Scores von minimal 1 bis maximal 4 vergeben. Score 5 ist im vorliegenden Versuch nicht vorgekommen. Zum ersten Untersuchungszeitpunkt (T2) wurden bei allen Gruppen, außer Gruppe TST, Mediane von 2 ermittelt. Bei der TST Gruppe lag der Median an T2 bei 1. Die Streuung der Werte lag zwischen 1 und 3. An T4 wurden erstmals auch FAMACHA Scores von 4 vergeben. Auch die Mediane stiegen zu T4 hin an und lagen in allen Gruppen, außer TST, bei 3. Diese Gruppe zeigte hier einen Median von 2,5. An T6 stieg auch der Median der TST Gruppe auf 3 an, sank jedoch bei der TST Gruppe nun wieder auf 2 ab. Die beiden Total-Gruppen zeigten weiterhin mittlere Scorewerte von 3. An T8 und T10 wurden in allen Tiergruppen Mediane von 2 bestimmt. Eine Ausnahme stellt die Total Gruppe an T8 dar, welche hier im Mittel einen FAMACHA Score von 1 aufwies. Bei einem Vergleich von T2 und T10 lassen sich kaum Unterschiede feststellen. Auch in der grafischen Darstellung in Abbildung 7 lässt sich erkennen, dass bei T4 und T6 insgesamt ein Anstieg des FAMACHA Scores zu verzeichnen ist. Am Ende des Versuchszeitraums lagen die Werte jedoch auf ähnlichem Niveau wie zum ersten Untersuchungszeitpunkt. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass zwischen den einzelnen Tieren dennoch Unterschiede bestanden. Dies ist an den jeweiligen Minima und Maxima zu erkennen. Bei der Auswertung des Einflusses der Behandlungsart auf den FAMACHA Score (dichotomisiert) konnten nur für die weiblichen Tiere signifikante Unterschiede festgestellt 98

99 werden. Diese Unterschiede bestanden an T6 und T8, wobei erst die Total-Gruppe einen signifikant höheren Score aufwies (p= 0,0181) und anschließend die TST-Gruppe (p= 0,0305). Bei dem Vergleich der Total und TST Gruppe konnten zu keinem Zeitpunkt signifikante Unterschiede ermittelt werden. Beim Einfluss des Geschlechtes auf den FAMACHA Score konnten ebenfalls signifikante Unterschiede festgestellt werden. Auffällig ist dabei, dass an allen signifikanten Zeitpunkten männliche Lämmer stets höhere Scorewerte zeigten. Bei dem Vergleich der TST-Gruppen waren signifikante Unterschiede an T6 (p= 0,0004) und an T8 (p= 0,0013) vorhanden. An T8 konnten außerdem signifikante Geschlechtsunterschiede in den Totalgruppen (p <0,0001) ermittelt werden. Dies traf ebenfalls an T10 zu, hier markierte der p-wert mit 0,0145 einen signifikanten Unterschied. 99

100 Tabelle 19: Zeitlicher Verlauf der FAMACHA Scores in den Tiergruppen FAMACHA Total TST Total TST Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min- Max) T 2 2 (1-3) 1 (1-3) 2 (1-3) 2 (1-3) n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 4 3 (1-4) 2,5 (2-4) 3 (1-4) 3 (1-4) n= 49 n= 50 n= 48 n= 47 T 6 3 (1-4) 3 (2-4) 3 (1-4) 2 (1-4) n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T 8 2 (1-4) 2 (1-4) 1 (1-3) 2 (1-3) n= 36 n= 36 n= 48 n= 47 T 10 2 (1-4) 2 (1-4) 2 (1-3) 2 (1-4) n= 27 n= 27 n= 45 n=

101 FAMACHA Score 3,5 Total Total TST TST 3 2,5 2 1,5 1 0,5 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 7: Zeitlicher Verlauf der FAMACHA Scores in den Tiergruppen 101

102 Tabelle 20: Einfluss der Behandlungsart auf die FAMACHA Scores; Darstellung der p- Werte zu den Untersuchungszeitpunkten FAMACHA Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 2 0, T 4 0,3589 0,5828 T 6 0,7367 0,0181 Total > TST T 8 0,813 0,0305 TST > Total T 10 0,5796 0,7481 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 21: Einfluss des Geschlechts auf die FAMACHA Scores; Darstellung der p-werte in den Tiergruppen FAMACHA Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 2 0,1176 0,7121 T 4 0,9322 0,1695 T 6 0,1265 0,0004 TST > TST T 8 <0,0001 Total > Total 0,0013 TST > TST T 10 0,0145 Total > Total 0,1255 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 102

103 4.1.5 Dag Score Mittels Häufigkeitsverteilungen, Chi-Quadrat-Test auf Gleichverteilung und exaktem Test nach R.A. Fisher wurde festgestellt, dass die Verteilung der Werte des Dag Scores nicht normalverteilt war. Der zeitliche Verlauf des Dag Scores ist in Tabelle 22 und grafisch in Abbildung 8 dargestellt. Signifikante Unterschiede (p-werte) der einzelnen Zeitpunkte nach Behandlungsart und Geschlecht finden sich in Tabelle 23 und 24, hier wurde mit dichotomisierten Scorewerten gearbeitet. Der Grenzwert für die Teilung lag bei einem Score von 2, die Berechnung erfolgte mit Chi-Quadrat-Homogenitätstest nach Pearson und exaktem Test nach R.A. Fisher. Insgesamt wurden während des Versuchs alle möglichen Scorewerte von 0 bis 5 vergeben. Bei der ersten Bestimmung an T2 lagen die Mediane der Total Gruppe bei 3 und der TST Gruppe bei 2. Beide -Gruppen wiesen einen Median von 1 auf. Hier waren Minima und Maxima mit 0 und 2 dicht beieinander. In den beiden -Gruppen waren Minimum (0) und Maximum (5) weiter voneinander entfernt. An den darauffolgenden Untersuchungszeitpunkten wurden in allen Gruppen Mediane von 0 bis 2 erreicht. Bei der letzten Bestimmung des Dag Scores an T 10 lagen die Mediane in den -Gruppen bei 1. Dies war auch bei der Total Gruppe der Fall. Die TST Gruppe zeigte mit 2 im Mittel einen etwas höheren Scorewert. Es ergaben sich signifikante Unterschiede der verschiedenen Behandlungsarten auf den Dag Score (dichotomisiert). Bei den -Gruppen konnten an T6 und T8 signifikante Unterschiede festgesellt werden. Dabei handelte es sich um höhere Scorewerte bei der TST-Gruppe, die p- Werte lagen bei 0,0021 und 0,0265. Bei den -Gruppen zeigte an T6 ebenfalls die TST-Gruppe signifikant höhere Dag Scores (p= 0,0002). An T10 war jedoch die Total Gruppe mit signifikant höheren Dag Scores betroffen als die Lämmer der TST-Gruppe (p= 0,01). Bei Betrachtung des Einflusses des Geschlechts konnten an vielen Zeitpunkten sowohl zwischen den TST-Gruppen als auch zwischen den Total-Gruppen signifikante Unterschiede festgestellt werden. Dabei hatten fast immer die Tiere der -Gruppen höhere Dag Scores. 103

104 Dieser signifikante Unterschied konnte für die Zeitpunkte T2 (p <0,0001), T4 (p= 0,0005), T6 (p= 0,0265) und T8 (p= 0,0007) errechnet werden. Auch in den TST-Gruppen bestanden signifikante Geschlechtsunterschiede bei der Betrachtung des Dag Scores. Diese waren an T2 (p <0,0001), T4 (p= 0,0004) und T8 (p= 0,001) nachweisbar, wobei jeweils männliche Lämmer höhere Scores aufwiesen. Eine Ausnahme zeigt sich an T10, hier war bei Vergleich der beiden TST-Gruppen ebenfalls ein signifikanter Geschlechtsunterschied zu ermitteln (p= 0,0004), aber nun waren die weiblichen Lämmer diejenigen mit höheren Dag Scorewerten. 104

105 Tabelle 22: Zeitlicher Verlauf der Dag Scores in den Tiergruppen Dag Total TST Total TST Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min-Max) Med (Min-Max) T 2 3 (0-5) 2 (0-5) 1 (0-2) 1 (0-2) n= 49 n= 50 n= 48 n= 48 T 4 2 (0-5) 2 (0-5) 1 (0-4) 0 (0-5) n= 49 n= 50 n= 48 n= 47 T 6 1 (0-5) 2 (0-5) 0 (0-2) 0 (0-5) n= 48 n= 50 n= 48 n= 47 T 8 2 (0-4) 1 (0-4) 0 (0-1) 1 (0-5) n= 36 n= 36 n= 48 n= 47 T 10 1 (0-4) 1 (0-2) 1 (0-5) 2 (0-4) n= 27 n= 27 n= 45 n=

106 Dag Score 3,5 Total Total TST TST 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 8: Zeitlicher Verlauf der Dag Scores in den Tiergruppen 106

107 Tabelle 23: Einfluss der Behandlungsart auf die Dag Scores: Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten DAG Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 2 0, T 4 0, T 6 0,0021 TST > Total 0,0265 TST > Total T 8 0,7717 0,0002 TST > Total T 10 0,01 Total > TST 0,2214 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 24: Einfluss des Geschlechts auf die Dag Scores; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten DAG Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 2 <0,0001 Total > Total <0,0001 TST > TST T 4 0,0005 Total > Total 0,0004 TST > TST T 6 0,0265 Total > Total 0,001 TST > TST T 8 0,0007 Total > Total 0,513 T 10 0,8882 0,0004 TST > TST Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 107

108 4.1.6 Magen-Darm-Strongyliden Eier pro Gramm Kot (EpG) Die Verteilung der Magen-Darm-Strongyliden (MDS) EpG wurde mittels Histogrammen, Shapiro-Wilk-Test und Kolmogorov-Smirnov Test analysiert. Es lag keine Normalverteilung der Werte vor. Der Gruppenvergleich erfolgte mit nichtparametrischer einfacher Varianzanalyse, dem Kruskal-Wallis Test und Wilcoxon-Zweistichprobentest. Zur Darstellung des zeitlichen Verlaufs der Mediane, Minima und Maxima der MDS EpG der Tiergruppen dient Tabelle 25. In Abbildung 9 wird die MDS Eiausscheidung grafisch dargestellt. In den Tabellen 26 und 27 sind die p-werte der Einflussfaktoren Behandlungsart und Geschlecht und signifikanten Zeitpunkte dargestellt. Zum Zeitpunkt der Nullprobe vor Weideaustrieb (T0) lagen die berechneten Mediane aller Gruppen bei 0. In der Gruppe TST und Total lagen die Maxima bei 50 MDS EpG, bei den Tieren der anderen Gruppen wurden keine MDS festgestellt. Vier Wochen nach Weideaustrieb wurden die Mediane der MDS EpG erneut bestimmt (T2). Hier zeigten sich nun Anstiege der Eizahlen. In der TST -Gruppe war der Anstieg auf im Mittel 300 EpG am deutlichsten, es folgten die Total Gruppe mit 250 EpG. Bei den - Gruppen war nur ein geringer Anstieg auf 50 (Total ) bzw. 100 (TST ) MDS EpG zu verzeichnen. An T4 sanken die Mediane in beiden -Gruppen auf 150 MDS EpG. Die Total Gruppe lag mit ebenfalls 150 MDS EpG gleichauf. Dies war jedoch im Vergleich zum Median an T2 ein Anstieg um 100 MDS EpG. In der TST Gruppe konnte hingegen kein Anstieg verzeichnet werden, mit einem Median von 100 blieb die Eizahl konstant niedrig. Bei der insgesamt vierten Bestimmung der MDS EpG zu T6 konnte in allen Gruppen ein weiterer Abfall des Medians festgestellt werden. Die Werte lagen im Mittel nun zwischen 0 (Total ) und 100 (TST ) EpG. An T8 ist in der TST Gruppe ein starker Anstieg der MDS EpG zu verzeichnen. Im Mittel lag die Eiausscheidung nun bei 450 MDS EpG. Auch in den beiden -Gruppen ist eine steigende Eizahl zu bemerken, wenngleich diese viel geringer ausfiel. Hier bewegten sich die Mediane mit 50 MDS EpG (Total ) und 100 MDS EpG (TST ) immer noch auf sehr niedrigem Niveau. 108

109 Nachdem der Median der Total Gruppe zu T8 mit 50 MDS EpG ebenfalls sehr niedrig war, ist an T10 ein mäßiger Anstieg auf nunmehr 150 MDS EpG festzustellen. Die TST Gruppe zeigte weiter steigende Tendenz, denn an T10 konnten im Mittel Werte von 600 MDS EpG gefunden werden. Die beiden -Gruppen zeigen auch zum Ende des Versuchs niedrige Eizahlen bis 100 MDS EpG. Die Minima aller Gruppen zu allen Zeitpunkten lagen meist bei 0, jedoch waren an T2 bei allen Tieren mindestens 50 MDS EpG festzustellen. Auch an T8 und T10 gab es keine Lämmer mit MDS EpG unter 100. Das im gesamten Versuch festgestellte Maximum lag bei 9300 MDS EpG. Dieser Wert wurde an T2 in der TST Gruppe gefunden. Die Total Gruppe erreichte höchstens 1000 MDS EpG, dies war an T8 der Fall. In den beiden -Gruppen stiegen die MDS EpG zu keinen Zeitpunkt über 1350 (T10, Total ) bzw. über 900 (T10, TST ). Der Verlauf der Mediane der ausgeschiedenen MDS EpG ist in Abbildung 9 dargestellt. In dieser grafischen Übersicht werden 2 Anstiege besonders deutlich. Die erste Steigung ist zwischen T0 und T2 zu erkennen und wird durch die beiden -Gruppen gestaltet. Die größte Erhöhung der MDS EpG Zahl ist dann zum Ende des Versuchs (zwischen T8 und T10) ausschließlich bei der TST Gruppe zu verzeichnen. Signifikante Unterschiede der Total- und TST-Gruppen können bei den -Gruppen an T4 (p- Wert: 0,0116) und T6 (p-wert: 0,0081) festgestellt werden. Höhere EpGs wurden dabei erst in der Total - (T4) und anschließend in der TST Gruppe (T6) gefunden. Bei einem Vergleich der Total - und TST -Gruppen können an den beiden letzten Untersuchungszeitpunkten (T8 und T10) Unterschiede der MDS EpG festgestellt werden. Die p-werte betrugen hier jeweils 0,0001 und unterschritten somit das Signifikanzniveau deutlich. Bei einem Vergleich der unterschiedlichen MDS EpGs der beiden Geschlechter konnten insgesamt bei 6 Vergleichen signifikante Unterschiede ermittelt werden. In allen Fällen wiesen männliche Tiere höhere Eizahlen auf. Davon waren zu T2 (p <0,0001) und T6 (p= 0,0064) signifikante Unterschiede bei dem Vergleich der Total-Gruppen festzustellen. Bei dem Vergleich der TST - und TST Gruppe unterschieden sich diese sogar an 4 Zeitpunkten signifikant. Dies war an T2 (p <0,0001), T4 (p= 0,0111), T8 und T10 (p <0,0001) der Fall. 109

110 Tabelle 25: Zeitlicher Verlauf der MDS EpG in den Tiergruppen MDS EpG Total Med (Min-Max) TST Med (Min-Max) Total Med (Min-Max) TST Med (Min-Max) T 0 0 (0-0) 0 (0-50) 0 (0-50) 0 (0-0) n= 45 n= 48 n= 45 n= 44 T (50-850) 300 ( ) 50 (0-350) 100 (0-500) n= 45 n= 47 n= 45 n= 45 T (0-550) 150 (0-700) 150 (0-350) 100 (0-350) n= 47 n= 47 n= 37 n= 39 T 6 50 (0-500) 100 (0-450) 0 (0-150) 50 (0-600) n= 47 n= 39 n= 43 n= 43 T 8 50 (0-1000) 450 ( ) 50 (0-750) 100 (0-550) n= 33 n= 33 n= 48 n= 44 T (0-950) 600 ( ) 75 (0-1350) 100 (0-900) n= 25 n= 27 n= 44 n=

111 MDS EpG Total TST Total TST T 0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 9: Zeitlicher Verlauf der MDS EpG in den Tiergruppen 111

112 Tabelle 26: Einfluss der Behandlungsart auf die MDS EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten MDS EpG Total : TST Gruppenvergleich Total : TST T 0 0,3438 0,1644 T 2 0,0521 0,7231 Gruppenvergleich T 4 0,7664 0,0116 Total > TST T 6 0,1316 0,0081 TST > Total T 8 <0,0001 TST > Total 0,0771 T 10 <0,0001 TST > Total 0,937 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 27: Einfluss des Geschlechts auf die MDS EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten MDS EpG Total : Total Gruppenvergleich TST : TST T 0 0,1596 0,3494 Gruppenvergleich T 2 <0,0001 Total > Total <0,0001 TST > TST T 4 0,6489 0,0111 TST > TST T 6 0,0064 Total > Total 0,0685 T 8 0,7056 <0,0001 TST > TST T 10 0,0969 <0,0001 TST > TST Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 112

113 4.1.7 Strongyloides papillosus Eier pro Gramm Kot (EpG) Die Verteilung der Strongyloides EpG wurde mittels Histogrammen, Shapiro-Wilk-Test und Kolmogorov-Smirnov Test analysiert. Es lag keine Normalverteilung der Werte vor. Der Gruppenvergleich erfolgte mit nichtparametrischer einfacher Varianzanalyse, dem Kruskal- Wallis Test und Wilcoxon-Zweistichprobentest. Tabelle 28 zeigt den zeitlichen Verlauf der Strongyloides EpG nach Tiergruppen, Abbildung 10 veranschaulicht diese grafisch. In den Tabellen 29 und 30 wird eine Übersicht über die Einflüsse von Behandlungsart und Geschlecht auf die Strongyloides EpG sowie die zugehörigen p-werte geboten. Bis zum dritten Untersuchungszeitpunkt (T4) lagen die Mediane durchgehend bei 0. Bei der TST Gruppe ist bereits an T4 ein Median von 100 Strongyloides EpG zu verzeichnen. Bis einschließlich T4 lagen die in allen Gruppen erreichten Maximalwerte mit bis zu 550 EpG noch auf niedrigem Niveau. Zum nächsten Untersuchungszeitpunkt (T6) ändert sich die Situation. Dort sind, insbesondere in beiden TST-Gruppen, moderat ansteigende Strongyloides EpG zu erkennen. Im Mittel konnten bei der TST Gruppe 700 EpG nachgewiesen werden. Die Total Gruppe lag mit einem Median von 50 deutlich unter den Werten der TST Gruppe. Im Vergleich dazu zeigte nur die Total Gruppe mit einem Median von weiterhin 0 Strongyloides EpG noch niedrigere Ausscheidungen. Betrachtet man zu diesem Zeitpunkt beide TST-Gruppen, ist zu bemerken, dass die TST Gruppe mit einem Median von 550 EpG noch etwas unter den für die TST Gruppe genannten Zahlen liegt. Bei beiden TST-Gruppen ist ein deutlicher Unterschied der Einzeltiere festzustellen, denn das Minimum lag in beiden TST-Gruppen bei 0, während sich die Maximalwerte bei 4700 EpG (TST ) bzw EpG (TST ) einstellten. An T8 fielen besonders die weiter steigenden Strongyloides Eizahlen in der TST Gruppen auf. Diese erreichten mit im Mittel 1800 EpG den höchsten im gesamten Versuch gemessenen Wert. Betrachtet man hier die Minima und Maxima, ist eine starke Streuung der bestimmten EpG zu erkennen. In dieser Gruppe waren Tiere mit 50 sowie bis zu Strongyloides Eiern pro Gramm Kot. Die TST Gruppe zeigte hingegen sinkende Tendenz, hier waren noch im Median 300 EpG messbar. Ein Anstieg war hingegen bei der Total Gruppe zu verzeichnen. 113

114 Hier ist der Median der Strongyloides EpG von zuvor 50 auf 250 EpG gestiegen. Die Total Gruppe zeigt weiterhin keinen Anstieg der EpG, hier liegt der Median bei 0. Auch der Maximalwert dieser Gruppe war mit 350 EpG weiterhin niedrig. An T10 zeigte die TST Gruppe im Median auf 1200 Strongyloides EpG gefallene Eizahlen mit im Minimum 0 und Maximum EpG. Auch die Total Gruppe sank im Mittel um 100 EpG auf 150 EpG bei einer Streuung von 0 bis 1250 EpG bei den einzelnen Lämmern dieser Gruppe. Dafür waren in der TST Gruppe nun wieder etwas steigende Mediane zu verzeichnen. Diese lagen hier bei 400 EpG. Bei der Total Gruppe waren nun erstmals im Mittel 50 EpG Strongyloides vorhanden. Insgesamt bestehen bei allen Tiergruppen durchaus deutliche Unterschiede in der Ausscheidung der Strongyloides Eier zwischen den einzelnen Lämmern. Dies ist an der starken Differenz zwischen den jeweiligen Minima und Maxima zu erkennen, welche bis zu Eiern pro Gramm Kot betrug (T8, TST ). In der grafischen Darstellung in Abbildung 10 kann der Verlauf der Strongyloides Eizahlen nachvollzogen werden. Ab T6 war besonders in der TST Gruppe ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Auch in der TST Gruppe war dieser, auf etwas niedrigerem Niveau, zu erkennen. An T8 sank in dieser Gruppe die Strongyloides EpG wieder ab. Dies war in der TST Gruppe nicht der Fall, hier war ein Höhepunkt festzustellen. Danach zeigt jedoch auch die TST Gruppe wieder einen Abfall auf eine moderate Strongyloides EpG. Es ist zu beachten, dass ab T8 aufgrund von Schlachtungen von männlichen Lämmern nicht mehr alle Tiere in die Untersuchung eingingen. Vergleicht man nun die Strongyloides EpG der unterschiedlichen Behandlungsarten, fällt auf, dass ab T4 an allen folgenden Untersuchungszeitpunkten sowohl bei den - als auch bei den -Gruppen immer signifikante Unterschiede festzustellen waren. Dabei wiesen jeweils die TST-Gruppen signifikant höhere EpG als die Totalgruppen auf. Die dazugehörigen p-werte lagen bei den -Gruppen stets <0,0001. Eine Ausnahme ergab sich an T4 bei den -Gruppen, hier wurde einmalig ein signifikanter Unterschied festgestellt, an dem die Total Gruppe höhere EpG zeigte als die TST-Gruppe (p= 0,0243). Wie auch bei den MDS EpG festgestellt, können auch hier beim Geschlechtervergleich meist höhere Strongyloides EpG für die -Gruppen ermittelt werden. In den Total-Gruppen war dies 114

115 von T6 bis T10 der Fall. Bei einem Vergleich der beiden TST-Gruppen fiel an T8 die -Gruppe mit signifikant höheren Strongyloides EpG auf (p-wert: <0,0001). An T8 jedoch war, wie auch schon in den Total-Gruppen, nun wieder die TST Gruppe höher belastet als die TST Gruppe (p <0,0001). 115

116 Tabelle 28: Zeitlicher Verlauf der Strongyloides EpG in den Tiergruppen Strongyloides EpG Total Med (Min-Max) TST Med (Min-Max) Total Med (Min-Max) TST Med (Min- Max) T 0 0 (0-150) 0 (0-100) 0 (0-200) 0 (0-550) n= 45 n= 48 n= 45 n= 44 T 2 0 (0-150) 0 (0-350) 0 (0-150) 0 (0-100) n= 45 n= 47 n= 45 n= 45 T 4 0 (0-200) 0 (0-150) 0 (0-250) 100 (0-500) n= 47 n= 47 n= 37 n= 39 T 6 50 (0-500) 700 (0-4700) 0 (0-500) 550 (0-7000) n= 47 n= 39 n= 43 n= 43 T (0-3050) 1800 ( ) 0 (0-350) 300 (0-4100) n= 33 n= 33 n= 48 n= 44 T (0-1250) 1200 ( ) 50 (0-300) 400 (0-2700) n= 25 n= 27 n= 44 n=

117 Strongyloides EpG Total Total TST TST T 0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 10: Zeitlicher Verlauf der Strongyloides EpG in den Tiergruppen 117

118 Tabelle 29: Einfluss der Behandlungsart auf die Strongyloides EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Strongyloides EpG Total : TST Gruppenvergleich Total : TST T 0 0,5348 0,4507 T 2 0,4118 0,2131 Gruppenvergleich T 4 0,0243 Total > TST <0,0001 TST > Total T 6 <0,0001 TST > Total <0,0001 TST > Total T 8 0,0001 TST > Total <0,0001 TST > Total T 10 0,0006 TST > Total <0,0001 TST > Total Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 30: Einfluss des Geschlechts auf die Strongyloides EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Strongyloides EpG Total : Total Gruppenvergleich TST : TST T 0 0,6044 0,7797 T 2 0,5058 0,2698 Gruppenvergleich T 4 0,4359 <0,0001 TST > TST T 6 0,0206 Total > Total 0,137 T 8 <0,0001 Total > Total <0,0001 TST > TST T 10 0,0052 Total > Total 0,0143 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 118

119 4.1.8 Nematodirus Eier pro Gramm Kot (EpG) Die Verteilung der Nematodirus EpG wurde mittels Histogrammen, Shapiro-Wilk-Test und Kolmogorov-Smirnov Test analysiert. Es lag keine Normalverteilung der Werte vor. Der Gruppenvergleich erfolgte mit nichtparametrischer einfacher Varianzanalyse, dem Kruskal- Wallis Test und Wilcoxon-Zweistichprobentest. Die Mediane der Nematodirus EpG sind in Tabelle 31 dargestellt. Den Verlauf dieser Eizahlen in den verschiedenen Tiergruppen zeigt Abbildung 11 grafisch, während aus Tabelle 32 und 33 die Einflüsse von Behandlungsart und Geschlecht entnommen werden können. Im Gegensatz zu den Verläufen der MDS und Strongyloides Eizahlen war bei Überprüfung der Nematodirus EpG bereits früh nach Weideaustrieb ein Anstieg der ausgeschiedenen Eier festzustellen. Im Verlauf des Versuchs war dann eine sinkende Tendenz zu erkennen. An T0, bei der Untersuchung welche als Nullprobe diente und noch vor Weideaustrieb stattfand, waren in keiner Gruppe Nematodirus Eier feststellbar. Bereits an T2 waren in allen Gruppen Eiausscheidungen von Nematodirus nachweisbar. Dabei konnten die höchsten Werte bei den beiden -Gruppen gefunden werden. Die Total Gruppe lag mit im Mittel 250 Nematodirus EpG noch etwas unter dem Median der TST Gruppe. Hier waren im Median 300 EpG, bei einer Streuung von bei den Einzeltieren, vorhanden. Beide weiblichen Gruppen schienen weniger betroffen zu sein, denn die Mediane lagen bei nur jeweils 100 ausgeschiedenen Nematodirus EpG. Am nächsten Untersuchungszeitpunkt (T4) konnten bereits wieder niedrigere EpG registriert werden. Interessanterweise zeigte hier die Total Gruppe nun den höchsten ermittelten Median von 100 EpG. Alle anderen Gruppen wiesen im Mittel lediglich 50 EpG auf. Die Streuung der EpG jedoch in der TST Gruppe mit 0 bis 1100 EpG zu diesem Zeitpunkt am höchsten. An T6 bestand nochmal ein Anstieg der Nematodirus EpG in der Total Gruppe auf im Mittel 150 EpG bei einem Minimum von 0 und einem Maximum von 1000 EpG. In allen anderen Gruppen lag der Median nun wieder bei 0 EpG, jedoch konnten auch hier bei Einzeltieren noch bis zu 500 EpG gefunden werden (TST Gruppe). 119

120 Bei der letzten Kotprobenuntersuchung waren dann schließlich in allen 4 Gruppen Mediane von 0 EpG erreicht, hier lag die breiteste Streuung von 0 bis 550 EpG in der Total Gruppe vor. In Abbildung 11 wird der Verlauf der Nematodirus EpG noch einmal grafisch dargestellt. Für die TST Gruppe lässt sich ein deutlicher, früherer Anstieg der Nematodirus EpG bereits an T2 identifizieren. Die Total Gruppe zeigt hingegen 2 Anstiege zu T2 und zu T6 während dazwischen weniger EpG nachweisbar waren. Die Verläufe der beiden -Gruppen sind insgesamt niedriger, die höchsten Werte wurden hier an T2 (Total- und TST-Gruppe) und an T4 (nur Totalgruppe) gefunden. Signifikante Auswirkungen der Behandlungsarten sind nur an T4 und T6 vorhanden. Dabei bestand an T4 für die Total Gruppe eine signifikant höhere Nematodirus EpG Ausscheidung als für die TST Gruppe (p= 0,0051). An T6 wurde die Signifikanzgrenze dann bei dem Vergleich der verschiedenen Behandlungsarten bei den männlichen Lämmern überschritten. Auch hier war die Totalgruppe von stärkerer Nematodiruseiausscheidung betroffen als die TST- Gruppe (p-wert: <0,0001). Bei den -Gruppen zeigt sich ein gegenteiliges Bild, denn hier waren bei der TST-Gruppe signifikant höhere EpG festzustellen (p= 0,0138). Wie in Tabelle 33 deutlich wird, hatte das Geschlecht häufiger Einfluss auf die Nematodirus EpG als die Behandlungsart. Dieses war in den Totalgruppen an insgesamt 4 Zeitpunkten zu bemerken. Jeweils war die -Gruppe höher belastet als die -Gruppe. An T2 und T6 konnten für diesen Zusammenhang p-werte von jeweils <0,0001 ermittelt worden. Bei der Betrachtung an T8 lag der p-wert dann noch bei 0,0076. An T4 bestand eine umgekehrte Beziehung, dort war mit p= 0,0186 die Total Gruppe von höherer Nematodirus Eiausscheidung betroffen. 120

121 Tabelle 31: Zeitlicher Verlauf der Nematodirus EpG in den Tiergruppen Nematodirus EpG Total Med (Min-Max) TST Med (Min-Max) Total Med (Min-Max) TST Med (Min-Max) T 0 0 (0-0) 0 (0-0) 0 (0-0) 0 (0-0) n= 45 n= 48 n= 45 n= 44 T (0-750) 300 (0-1050) 100 (0-250) 100 (0-300) n= 45 n= 47 n= 45 n= 45 T 4 50 (0-350) 50 (0-1100) 100 (0-400) 50 (0-250) n= 47 n= 47 n= 37 n= 39 T (0-1000) 0 (0-500) 0 (0-100) 0 (0-300) n= 47 n= 39 n= 43 n= 43 T 8 0 (0-350) 0 (0-350) 0 (0-300) 0 (0-500) n= 33 n= 33 n= 48 n= 44 T 10 0 (0-50) 0 (0-50) 0 (0-550) 0 (0-200) n= 25 n= 27 n= 44 n=

122 Nematodirus EpG 300 Total Total TST TST T 0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 11: Zeitlicher Verlauf der Nematodirus EpG in den Tiergruppen 122

123 Tabelle 32: Einfluss der Behandlungsart auf die Nematodirus EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Nematodirus EpG Total : TST Gruppenvergleich Total : T TST T 2 0,4656 0,8949 Gruppenvergleich T 4 0,1299 0,0051 Total > TST T 6 <0,0001 Total > TST 0,0138 TST > Total T 8 0,2694 0,5195 T 10 0,9528 0,1783 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 33: Einfluss des Geschlechts auf die Nematodirus EpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Nematodirus EpG Total : Total Gruppenvergleich TST : T TST Gruppenvergleich T 2 <0,0001 Total > Total <0,0001 TST > TST T 4 0,0186 Total > Total 0,0833 T 6 <0,0001 Total > Total 0,5048 T 8 0,0076 Total > Total 0,5436 T 10 0,098 0,4961 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 123

124 4.1.9 Trichuris Eier pro Gramm Kot (EpG) Die Verteilung der Trichuris EpG wurde mittels Histogrammen, Shapiro-Wilk-Test und Kolmogorov-Smirnov Test analysiert. Es lag keine Normalverteilung der Werte vor. Im gesamten Versuch wurde 1 Trichuris Ei im Kot entdeckt, dieses wurde bei einem Lamm aus der TST Gruppe an T8 gefunden Kokzidien Oozysten pro Gramm Kot (OpG) Die Verteilung der Kokzidien OpG wurde mittels Histogrammen, Shapiro-Wilk-Test und Kolmogorov-Smirnov Test analysiert. Es lag keine Normalverteilung der Werte vor. Der Gruppenvergleich erfolgte mit nichtparametrischer einfacher Varianzanalyse, dem Kruskal- Wallis Test und Wilcoxon-Zweistichprobentest. Die Kokzidien OpG im zeitlichen Verlauf sind sowohl in Tabelle 34 unter Angabe der Mediane, als auch in Abbildung 12 als Grafik dargestellt. Überblicke der signifikanten Unterschiede der Kokzidien OpG zu den Einflussfaktoren Behandlungsart und Geschlecht einschließlich der dazugehörigen p-werte sind in den nachfolgenden Tabellen 35 und 36 gegeben. Bei der ersten Einzeltierkotprobenuntersuchung zu T0 befanden sich die Lämmer noch im Stall. Im Median sind in allen Gruppen niedrige OpG zu verzeichnen, allerdings konnten bereits hier bei Einzeltieren bis zu OpG ermittelt werden während bei anderen Lämmern keine Oozysten nachweisbar waren. An T2 erfolgte dann ein deutlicher Anstieg der errechneten Mediane auf (Total ), (TST ) (Total ) sowie (TST ). In der TST Gruppe wurde zu diesem Zeitpunkt die im gesamten Versuch höchste Ausscheidung von Oozysten erreicht. Bei der nächsten Bestimmung der ausgeschiedenen Oozysten (T4) konnten teils deutlich zurückgehende Mediane erreicht werden. In der TST Gruppe sank beispielsweise die OpG von auf Auch das Maximum reduzierte sich in dieser Gruppe auf ein Zehntel der vorherigen Ausscheidung. Bei den Lämmern der Total Gruppe war ebenfalls ein Rückgang der OpG feststellbar, hier reduzierte sich der Median auf einen Wert von OpG um rund die Hälfte, im Gruppenvergleich war dies jedoch weiterhin die höchste festgestellte 124

125 Oozystenzahl. Die TST Gruppe war mit im Mittel OpG weniger belastet als die Totalbehandelte weibliche Lämmergruppe. Bei der Bestimmung der OpG an T6 wurde in den beiden -Gruppen ein moderater Rückgang, in den beiden -Gruppen eine geringe Steigerung festgestellt. Bei der vorletzten Bestimmung (T8) war in den -Gruppen eine weiter absteigende Tendenz zu bemerken. Eine starke Reduktion ergab sich für beide -Gruppen, hier lagen die Mediane nun bei 825 OpG in der Total-Gruppe und mit 375 OpG in der TST-Gruppe noch niedriger. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass sich hier in der Totalgruppe trotz insgesamt stark gesunkenen OpG weiterhin der Maximalwert von OpG auf hohem Niveau befand. Die Mediane zum Zeitpunkt T10 sind als die niedrigsten des gesamten Versuchs zu beschreiben. In der Total Gruppe war der Median zu diesem Zeitpunkt erstmals 0, die anderen Gruppen wiesen im Mittel zwischen 500 und 650 OpG auf. Das zu diesem Zeitpunkt höchste Maximum betraf die TST Gruppe mit moderaten OpG. Bei der Beurteilung der Verlaufsgrafik ist vor allem der steile Anstieg zwischen T0 und T2 zu erkennen. Dabei zeigte die Total Gruppe den höchsten Wert, es folgten die TST und TST Gruppe. Nach dieser hohen Ausscheidung von Kokzidien Oozysten fallen anschließend alle Kurven tendenziell ab. Kleinere Erhöhungen sind bei beiden -Gruppen bei T6 erkennbar. Zum Ende des Versuchs befanden sich die Kokzidien OpG wieder annähernd auf gleichem Nieveau wie bei der Nullprobe im Stall. Zwischen der ausgeschiedenen Kokzidien OpG und der Behandlungsart (Total und TST) ist im Grunde genommen kein direkter Zusammenhang feststellbar, da keine Wirkung des verwendeten Anthelminthikums Levamisol auf die Kokzidien Ausscheidung besteht. Jedoch ergaben sich trotzdem signifikante Unterschiede bei der statistischen Berechnung. Bei dem Vergleich der -Gruppen konnten nur an T2 signifikante Unterschiede ermittelt werden. Der p-wert lag bei 0,015 und die höheren OpG wurden bei der TST-Gruppe gefunden. Bei den -Gruppen bestanden an allen Untersuchungszeitpunkten, außer T6, signifikant unterschiedliche OpG der beiden Behandlungsarten. Die errechneten p-werte betrugen <0,0001 (T2 und T4) bzw. 0,006 (T8), die Total-Gruppen wiesen höhere OpG auf. Am ersten und letzten Zeitpunkt an dem die Kokzidienoozysten im Kot festgestellt wurden, waren 125

126 allerdings die Werte der TST-Gruppen höher. Auch hier wurde die Signifikanzgrenze mit p= 0,0037 (T0) bzw. p= 0,0004 (T10) unterschritten. Des Weiteren wurde der Einfluss des Geschlecht auf die Ausscheidung von Eimeria Oozysten untersucht. Signifikante Unterschiede waren für nahezu alle angestellten Vergleiche ab T2 vorhanden. Hierbei war kein einheitliches Bild zu erkennen. Bei dem Vergleich der beiden Geschlechter der Total-Gruppen zeigten erst die weiblichen Tiere höhere OpG. Ab T8 war das Gegenteil der Fall. Die p-werte variierten dabei zwischen <0,0001 (T4 und T6) und 0,0018 (T10). Es wurde weiterhin der Unterschied der männlichen und weiblichen TST-behandelten Gruppen untersucht. An T2 und T8 konnte ebenfalls die -Gruppe als signifikant stärker betroffen eingestuft werden. Eine Ausnahme stellte sich an T6 ein, hier war die Oozystenausscheidung der -Gruppe mit p= 0,0309 stärker. 126

127 Tabelle 34: Zeitlicher Verlauf der Kokzidien OpG in den Tiergruppen Kokzidien OpG Total Median (Min-Max) TST Median (Min-Max) Total Median (Min-Max) TST Median (Min-Max) T ( ) ( ) ( ) ( ) n= 45 n= 48 n= 45 n= 44 T ( ) ( ) ( ( ) n= 45 n= 47 n= 45 n= 45 T ( ) ( ) ( ) ( ) n= 47 n= 47 n= 37 n= 39 T ( ) ( ) ( ) ( ) n= 47 n= 39 n= 43 n= 43 T ( ) ( ) ( ) (0-4150) n= 33 n= 33 n= 48 n= 44 T ( ) ( ) (0-5750) (0-5700) n= 25 n= 27 n= 44 n=

128 Kokzidien OpG Total Total TST TST T 0 T 2 T 4 T 6 T 8 T 10 Zeit Abbildung 12: Zeitlicher Verlauf der Kokzidien OpG in den Tiergruppen 128

129 Tabelle 35: Einfluss der Behandlungsart auf die Kokzidien OpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Kokzidien OpG Total : TST Gruppenvergleich Total : TST Gruppenvergleich T 0 0,728 0,0037 TST > Total T 2 0,015 TST > Total <0,0001 Total > TST T 4 0,1174 <0,0001 Total > TST T 6 0,1236 0,2073 T 8 0,2563 0,006 Total > TST T 10 0,4744 0,0004 TST > Total Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. Tabelle 36: Einfluss des Geschlechts auf die Kokzidien OpG; Darstellung der p-werte zu den Untersuchungszeitpunkten Kokzidien OpG Total : Total Gruppenvergleich TST : TST Gruppenvergleich T 0 0,3539 0,1441 T 2 0,0005 Total > Total 0,0024 TST > TST T 4 <0,0001 Total > Total 0,9343 T 6 <0,0001 Total > Total 0,0309 TST > TST T 8 0,0008 Total > Total <0,0001 TST > TST T 10 0,0018 Total > Total 0,2872 Signifikante Unterschiede sind durch graue Hinterlegung der Zellen gekennzeichnet. 129

130 Moniezia Eier pro Gramm Kot (EpG) Bei den Moniezia EpG ergaben sich nur zu T4 bei den -Gruppen Medianwerte über 0. Diese betrugen 50 EpG bei der Total - und 100 EpG bei der TST Gruppe. Hier wurden bei Einzeltieren deutlich höhere EpG gefunden, der Maximalwert wurde ebenfalls an T4 in der TST Gruppe festgestellt und betrug EpG. In den anderen Gruppen wurden zu diesem Zeitpunkt ebenfalls relativ hohe maximale Eizahlen gezählt, diese betrugen (Total ), (TST ) und 5650 (Total ). Auch bei weiteren Kotprobenuntersuchungen wurden trotz konstanter Mediane von 0 EpG bei Einzeltieren vereinzelt hohe Moniezia EpG festgestellt. In den Kotproben waren vereinzelt schon makroskopisch Bandwurmglieder zu erkennen. 130

131 4.2 Korrelationen zwischen den erhobenen Parametern Die Korrelationen zwischen den im gesamten Versuch erhobenen Parametern sind in den Tabellen 37 bis 40 dargestellt. Es handelt sich bei den angegebenen Werten um die Pearsonschen und Spearmanschen Korrelationskoeffizienten. Wurde die Korrelation zweier quanititativer, normalverteilter Parameter angegeben, wurden die lineare Korrelation und die p-werte nach Pearson angegeben. Bei allen anderen Betrachtungen wurden die Korrelationskoeffizienten und p-werte nach Spearman bestimmt. Tabelle 37 zeigt die Korrelationen (untereinander Korrelationskoeffizienten, p-werte und Anzahl der durchgeführten Vergleiche) in allen Gruppen im gesamten Versuchszeitraum. Der Wert des Korrelationskoeffizienten zeigt die Enge eines bestehenden Zusammenhangs an und kann Werte von 0 bis ±1 annehmen. Je weiter der Wert von 0 entfernt, umso größer ist der Zusammenhang zwischen den jeweils untersuchten Parametern. Die nachfolgende Tabelle (Tabelle 38) listet untereinander die Korrelationskoeffizienten, p- Werte und Anzahl der Beobachtungen für die -Gruppen auf. Dabei ist der obere rechte Bereich der Tabelle der Total Gruppe zugeordnet, der untere linke Teil dient der Darstellung der Zusammenhänge in der TST Gruppe. Einen Überblick über die Korrelationskoeffizienten, p-werte und Beobachtungshäufigkeiten für die beiden -Gruppen bietet Tabelle 39. Auch hierbei sind auf dem oberen rechten Teil dieser Tabelle die Werte für die Total-Gruppe abzulesen. Die errechneten Korrelationen für die TST-Gruppe finden sich im linken, unteren Teil der Darstellung. In Tabelle 40 sind alle Korrelationspaare untereinander aufgelistet, signifikante Korrelationen sind durch Dreiecke gekennzeichnet. Dabei wurden positive und negative Korrelationen unterschiedlich dargestellt. Dies ermöglicht den Vergleich der Richtung der Korrelation in den unterschiedlichen Tiergruppen. Es besteht eine positive Korrelation, wenn sich beide Variablen in dieselbe Richtung verändern. Negativen Korrelationen liegt eine entgegengesetzte Richtung zu Grunde. Bei einem Ansteigen der einen Variablen sinkt in diesem Fall die andere. 131

132 4.2.1 Korrelationen zu Gewicht und Zunahme Zwischen den beiden Variablen Gewicht und Zunahme wurden bei Betrachtung aller Gruppen signifikante positive Korrelationen gefunden. Auch zwischen dem Gewicht und dem Body Condition Score konnten in allen Gruppen, außer der TST Gruppe, signifikante positive Korrelationen berechnet werden. Negative Beziehungen bestanden hingegen zwischen den Parametern Gewicht und Dag Score bei der Total- und TST Gruppe. Bei steigendem Gewicht sank demzufolge der Dag Score ab. Bei der Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Gewicht und den ausgeschiedenen MDS Eiern konnte in allen Fällen eine positive Korrelation nachgewiesen werden. Bei steigendem Gewicht stieg somit auch die MDS EpG an. Für Gewicht und Strongyloides EpG konnte ebenfalls eine positive Beziehung errechnet werden, außer in der Total Gruppe. Eine positive Korrelation bestand zwischen Zunahme und Body Condition Score bei der Gesamtbetrachtung aller Gruppen, der Total - und der TST Gruppe. Tägliche Zunahmen und der Dag Score hingegen wiesen in allen Gruppen außer TST eine signifikante negative Beziehung zueinander auf. Ebenfalls negative Korrelationen bestanden für Zunahme und MDS EpG. Hier konnten Signifikanzen für alle Gruppen außer Total gefunden werden. Diese beiden Variablen hatten somit gegenläufige, voneinander abhängige Bewegungen. Dies wurde auch für die Zunahmen und die Strongyloides EpG herausgefunden, Signifikanzen bestanden bei der Betrachtung aller Gruppen insgesamt sowie für die Total Gruppe. Bei der Total Gruppe hingegen schien eine positive Korrelation zu bestehen Korrelationen zu den Scores Zwischen dem Body Condition Score und der Magen-Darm-Strongyliden EpG bestanden bei Betrachtung des gesamten Versuchs in keiner Gruppe signifikante Zusammenhänge. Zwischen Body Condition Score und der Strongyloides EpG hingegen konnten sowohl positive als auch negative Korrelationen gefunden werden. Eine positive Beziehung bestand bei Betrachtung aller Gruppen gemeinsam, eine negative wurde hingegen für die TST Gruppe gefunden. In allen Gruppen wurde eine negative Korrelation zwischen dem BCS und dem FAMACHA 132

133 Score errechnet. Die Beziehung zwischen dem FAMACHA Score und der MDS EpG wies in der TST Gruppe eine negative Korrelation auf. Bei der Betrachtung aller Gruppen, der TST und der Total Gruppe konnten jedoch positive, signifikante Korrelationen zwischen dem FAMACHA Score und der Strongyloides EpG herausgefunden werden. Für den Dag Score und die MDS EpG ergaben sich in allen Gruppen signifikante, positive Korrelationen. Die Strongyloides EpG korrelierte in den beiden -Gruppen signifikant positiv mit dem Dag Score, während sich für die -Gruppen signifikant negative Korrelationen ergaben. 133

134 Tabelle 37: Korrelationen der Parameter; alle Gruppen Nematodirus EpG 0,3743 <0, Strongyloides EpG -0,0734 0, ,118 0, MDS EpG 0,215 <0, ,343 <0, ,1232 <0, Dag 0,1349 0, ,0011 0, ,1003 0, ,1092 0, FAMACHA 0,0429 0, ,0655 0, ,1233 0, ,0583 0, ,0154 0, BCS -0,3335 <0, ,0592 0, ,0029 0, ,0897 0, ,1 0, ,0244 0, Tägl. Zunahmen 0,0805 0, ,0824 0, ,1351 <0, ,0947 0, ,1258 0, ,0379 0, ,0368 0, Gewicht 0,2945 <0, ,339 <0, ,0008 0, ,0635 0, ,2906 <0, ,4064 <0, ,0073 0, ,1623 <0, Gewicht Tägl. Zunahmen BCS FAMACHA Dag MDS EpG Strongyloides EpG Nematodirus EpG Kokzidien OpG 134

135 135 Tabelle 38: Korrelationen der Parameter; getrennt für Total und TST Gruppen Gewicht Tägl. Zunahmen BCS FAMACHA Dag MDS EpG Strongyloides EpG Nematodirus EpG Kokzidien OpG Gewicht 0,3843 <0, ,3296 <0, ,0972 0, ,3533 <0, ,1986 0, ,4572 <0, ,0821 0, ,0896 0, TST Tägl. Zunahmen 0,2633 0, ,1855 0, ,0668 0, ,3238 <0, ,1115 0, ,1721 0, ,1188 0, ,1474 0, BCS 0,1036 0, ,1911 0, ,3204 <0, ,0223 0, ,1065 0, ,1029 0, ,2006 0, ,0828 0, FAMACHA 0,1239 0, ,1444 0, ,3626 <0, ,1011 0, ,1289 0, ,0513 0, ,1292 0, ,1008 0, Dag -0,2062 0, ,0931 0, ,0043 0, ,0334 0, ,0498 0, ,2346 0, ,033 0, ,0357 0, MDS EpG 0,3903 0, ,2688 0, ,0755 0, ,2219 0, ,0899 0, ,0869 0, ,349 <0, ,192 0, Strongyloides EpG 0,5075 <0, ,0118 0, ,3601 <0, ,1995 0, ,2381 0, ,3621 <0, ,0554 0, ,1428 0, Nematodirus EpG -0,0476 0, ,0201 0, ,443 <0, ,362 <0, ,2221 0, ,2880 <0, ,2086 0, ,4075 <0, Kokzidien OpG -0,0560 0, ,1475 0, ,2677 0, ,2419 0, ,1866 0, ,1277 0, ,149 0, ,4223 <0, Total

136 136 Tabelle 39: Korrelationen der Parameter; getrennt für Total und TST Gruppe Gewicht Tägl. Zunahmen BCS FAMACHA Dag MDS EpG Strongyloides EpG Nematodirus EpG Kokzidien OpG Gewicht 0,331 <0,0001 0,5138 <0,0001-0,0446 0,4947 0,0136 0,8355 0,2029 0,0010 0,09 0,1463-0,1054 0,0887-0,2112 0,0006 Total Tägl. Zunahmen 0,1839 0,0049-0,0847 0,1938 0,0919 0,1585-0,2278 0,0004-0,1382 0,0419-0,1787 0,0083-0,1675 0,0135-0,0982 0,1493 BCS 0,5099 <0,0001 0,0849 0,1968-0,1866 0,0039 0,0974 0,1349-0,0019 0,9775 0,0827 0,2252-0,143 0,0353-0,3238 <0,0001 FAMACHA -0,2178 0,0008 0,2037 0,0018-0,3093 <0,0001 0,027 0,6793-0,1296 0,0566 0,1404 0,0387 0,0546 0,4237 0,2051 0,0024 Dag 0,108 0,1002-0,291 <0,0001-0,0805 0,2210-0,0239 0,7163 0,037 0,5876 0,1443 0,0336-0,0614 0,3679-0,1745 0,0100 MDS EpG 0,3267 <0,0001-0,1526 0,0260-0,0117 0,8649-0,0101 0,8833 0,0515 0,4543 0,004 0,9483 0,333 <0,0001 0,1713 0,0054 Strongyloides EpG 0,5295 <0,0001 0,0239 0,7287-0,0124 0,8576 0,0829 0,2283 0,1597 0,0197 0,2907 <0,0001-0,0832 0,1797-0,0777 0,2101 Nematodirus EpG -0,0342 0,5848-0,0351 0,6106-0,0339 0,6230-0,0126 0,8555-0,13 0,0581 0,2809 <0,0001-0,0282 0,6530 0,4682 <0,0001 Kokzidien OpG -0,2669 <0,0001 0,2619 0,0001-0,1127 0, ,1351 0, ,3332 <0, ,0538 0, ,1732 0, ,2747 <0, TST

137 Tabelle 40: Signifikante Korrelationen der Parameter; Gruppenvergleich alle Total TST Total TST Gruppen Gewicht: Zunahme Gewicht: BCS Gewicht: FAMACHA Gewicht: DAG Gewicht: MDS Gewicht: Strongyloides Gewicht: Nematodirus Gewicht: Kokzidien Zunahme: BCS Zunahme: FAMACHA Zunahme: DAG Zunahme: MDS Zunahme: Strongyloides Zunahme: Nematodirus Zunahme: Kokzidien BCS: FAMACHA BCS: DAG BCS: MDS BCS: Strongyloides BCS: Nematodirus BCS: Kokzidien FAMACHA: DAG FAMACHA: MDS FAMACHA: Strongyloides FAMACHA: Nematodirus FAMACHA: Kokzidien DAG: MDS DAG: Strongyloides DAG: Nematodirus DAG: Kokzidien MDS: Strongyloides MDS: Nematodirus MDS: Kokzidien Strongyloides: Nematodirus Strongyloides: Kokzidien Nematodirus: Kokzidien positive signifikante Korrelation negative signifikante Korrelation 137

138 4.3 Vergleich der Parameter nach Behandlungshäufigkeit in den TST-Gruppen Innerhalb der TST-Gruppen wurde ein Vergleich der erhobenen Parameter nach Behandlungshäufigkeiten vorgenommen. Dafür wurden über die gesamte Versuchsdauer höchstens einmal behandelte Tiere mit häufiger behandelten verglichen. Dieser Vergleich erfolgte mit einfacher Varianzanalyse, Leveneschen Test auf Homogenität der Varianz, t-test (LSD) und Ryan-Einot-Gabriel-Welsch multipler Range Test für die Merkmale Gewicht und Zunahme. Die Scores wurden mit dem Chi-Quadrat-Test von Pearson und dem exakten Test von R.A. Fisher bewertet. Die Nematoden EpG wurden durch nichtparametrische einfache ANOVA mit dem Wilcoxon Zwei-Stichprobentest und Kruskal-Wallis-Test verglichen. So wurde überprüft, ob sich Tiere mit unterschiedlichen Behandlungshäufigkeiten in der TST Gruppe in Bezug auf die erhobenen Parameter unterscheiden. Dafür wurde die TST Gruppe in Tiere, welche im gesamten Versuch höchstens einmal anthelminthisch behandelt wurden, und Tiere welche häufiger für die Behandlung ausgewählt wurden unterteilt. Diese beiden Gruppen wurden miteinander verglichen. Obwohl als Selektionskriterium für die Behandlung im Rahmen des TST die täglichen Zunahmen gewählt wurden, konnten hinsichtlich dieses Parameters über die Gesamtzeit des Versuchs bei den unterschiedlich häufig behandelten Tieren keine signifikanten Unterschiede ausgemacht werden. Es wurde ein p= 0,0737 mittels Varianzanalyse errechnet. Bei dem Gewicht hingegen konnten signifikante Unterschiede (p= 0,0003) festgestellt werden. Die Tiergruppe mit bis zu einer Behandlung hatte mit im Mittel 40,92 (±7,77) kg ein signifikant höheres Körpergewicht als die häufiger behandelten Tiere der TST Gruppe. Hier lag der Mittelwert des Gewichts bei 38,66 (±7,53) kg. Hinsichtlich der qualitativen Parameter Body Condition Score, FAMACHA Score und DAG Score konnte ebenfalls kein signifikanter Unterschied nach Behandlungshäufigkeit ermittelt werden. Zur Berechnung wurde der Chi-Quadrat-Homogenitätstest verwendet, die p-werte lagen bei 0,0619 (BCS), 0,2407 (FAMACHA) und 0,3161 (DAG). Mittels Wilcoxon-2-Stichprobentests wurden bei den unterschiedlich häufig behandelten Lämmern der TST Gruppe des Weiteren die Magen-Darm-Strongyliden EpG (p= 0,423), Strongyloides EpG (p= 0,5679) und Nematodirus EpG (p= 0,9222) verglichen. Auch hier 138

139 ergaben sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den unterschiedlich häufig behandelten Lämmern. 139

140 4.4 Behandlungshäufigkeiten und Anthelminthikaeinsatz Insgesamt wurden an 5 Terminen 534 Behandlungen mit Levamisol durchgeführt. Davon entfielen 417 auf die beiden Total-Gruppen, wobei 209 in der Total und 208 in der Total Gruppe durchgeführt wurden. In den beiden TST-Gruppen wurden im gesamten Versuch 118 anthelminthische Behandlungen durchgeführt. Davon konnten in der TST Gruppe 55, in der TST Gruppe 63 Behandlungen gezählt werden. Die niedrigere Anzahl in der TST Gruppe ist durch die notwendige Einhaltung von Wartefristen auf essbares Gewebe zurückzuführen. Vor den Schlachtterminen wurde dort auf die Behandlung dieser Lämmer verzichtet und auch ersatzweise keine anderen Lämmer behandelt. Von den insgesamt durchgeführten Entwurmungen betrafen 78,1% die Total-Gruppen und 21,9% die TST-Gruppen. Im gesamten Versuch wurden 1708,9 ml Levamisol verwendet. Dabei wurden 1337,5 ml bei Tieren der Total-Gruppen injiziert. In der Total Gruppe waren dies 666,1 ml Levamisol. Die Verbrauch bei der Total Gruppe lag am Ende des Versuchs bei 671,4 ml. Die Lämmer der TST-Gruppen erhielten insgesamt 371,4 ml, dabei erhielten Lämmer der TST Gruppe insgesamt 166,6 ml und Lämmer der TST Gruppe 204,8 ml Levamisol. Insgesamt wurden 78,3% der Injektionslösung in den Total-Gruppen und entsprechend 21,7% in den TST- Gruppen verwendet. Es ergab sich für die TST-Gruppen eine Reduktion der durchgeführten Behandlungen und des Einsatzes des Anthelminthikums um rund 78%. Nachfolgend ist in Tabelle 41 die Verteilung der Behandlungshäufigkeiten bei beiden TST- Gruppen dargestellt. Dabei ist zu erkennen, dass von den 50 Lämmern der TST Gruppe 14 im gesamten Versuch nie behandelt wurden. Dies trifft in der TST Gruppe nur auf 9 der 48 Lämmer zu. Die meisten Lämmer beider Gruppen erhielten nur eine Behandlung (TST : 22 Lämmer; TST : 20 Lämmer). Bei 10 Lämmern der TST - und 14 Lämmern der TST Gruppe waren zwei Behandlungen nötig. Von diesen 10 Lämmern der TST Gruppe lag bei 9 Lämmern mindestens 1 Termin dazwischen an dem keine Behandlung nötig war. Von den 14 Lämmern der TST Gruppe welche zweimal selektiert wurden, waren bei 5 Lämmern 2 Behandlungen in Folge nötig. 140

141 Zusätzlich wurden 3 Lämmer der TST - und 5 Lämmer der TST Gruppe dreimal für die Behandlung ausgewählt. Zwei Lämmer der TST Gruppe wurden dreimal in Folge behandelt. Ein Lamm der TST Gruppe erhielt an 4 Behandlungsterminen das Anthelminthikum. Kein Lamm beider TST-Gruppen wurde fünfmal selektiert. Tabelle 41: Verteilung der Behandlungshäufigkeiten in den TST-Gruppen Behandlungen n=0 n=1 n=2 n=3 n=4 n=5 TST TST Bei den zuvor gemachten Angaben wurden die bei den weiblichen Tieren zum Ende des Versuchs durchgeführten Eizahlreduktionstests mit Qualimec und Levamisol nicht berücksichtigt. 141

142 4.5 Eizahlreduktionstests Nach Ende des Versuchs wurden insgesamt zwei Eizahlreduktionstests durchgeführt. Der Kotprobenuntersuchungen des ersten EZRT wurden am und am durchgeführt. Die Untersuchungen des zweiten EZRT fanden am und statt. Die Tests konnten nur mit Tieren der -Gruppen (ehemalige Total- und TST-Gruppe) durchgeführt werden, da die männlichen Lämmer bereits geschlachtet waren. EZRT wurden mit den Anthelminthika Levamisol und Qualimec durchgeführt. Tabelle 42 zeigt die EpG der MDS und Strongyloides an beiden Untersuchungszeitpunkten sowie die erreichte prozentuale Reduktion durch die jeweilige Behandlung. Durch die Behandlung mit Levamisol konnte bei beiden vorliegenden Untersuchungen die MDS EpG um 100% reduziert werden. Die Wirkung auf die Strongyloides EpG war geringer, hier konnten Eizahlreduktionen von 81,25% und 84,85 % erreicht werden. Bei der Anwendung von Qualimec konnte eine Reduktion der MDS EpG um 90,16% und 99,6% errechnet werden. Für die Strongyloides EpG betrugen die Reduktionen 89,92% sowie 91,67%. Tabelle 42: Eizahlreduktionstests mit Levamisol und Qualimec MDS MDS Reduktion Strongyloides Strongyloides Levamisol 1 2 % 1 2 Reduktion % 1. Test ,25 2. Test ,85 Qualimec 1.Test , ,92 2. Test , ,67 142

143 4.6 Parasitologische Sektionen Es wurden bei insgesamt 61 Lämmern parasitologische Sektionen des Magen-Darm-Traktes nach der Methodik von WOOD et al. (1995) durchgeführt. Für die Untersuchung wurden die Magen-Darm-Trakte nach der normalen Schlachtung verwendet. Am verendete ein Lamm aus der TST Gruppe perakut. Das Magendarmkonvolut dieses Tieres wurde ebenfalls parasitologisch seziert und zur Feststellung der Todesursache eine Sektion durchgeführt (LAVES Veterinärinstitut, Hannover). Als postmortale Diagnose wurde Septikämische Pasteurellose gestellt Nematoden im Labmagen In den Labmägen der Tiere wurden Teladorsagia, Trichostrongylus und Haemonchus nachgewiesen. Tabelle 43 listet die Anteile der Nematodengattungen in den untersuchten Tiergruppen auf. In Abbildung 13 ist die prozentuale Verteilung der Nematodengattungen dargestellt. Abbildung 14 zeigt die Verteilung der differenzierten Nematoden nach Tiergruppen. Die hochgerechnete Nematodenzahl im Labmagen im Tiergruppenvergleich kann Abbildung 15 entnommen werden. In allen Gruppen war Teladorsagia die häufigste Gattung. In der Total Gruppe waren 80,4 ±26,5%, in der TST Gruppe 77,2 ±21,3% nachweisbar. Bei der Total Gruppe konnten 83 ±12,5% der im Labmagen gefundenen Nematoden als Teladorsagia identifiziert werde, bei der TST Gruppe waren es sogar 97,5 ±4,1%. In der Total Gruppe konnten des Weiteren 16,5 ±20,6% Trichostrongylus sowie 3,1 ±10,3% Haemonchus Larven gefunden werden. Auch bei der TST Gruppe wurde als zweithäufigste Nematodengattung Trichostrongylus mit 15,8 ±13,7% differenziert, es folgte Haemonchus mit einem geringen Anteil von 2,7 ±4,3 %. Bei dem am an septikämischer Pasteurellose verendeten Lamm aus der TST Gruppe wurden keine Haemonchus Exemplare gefunden, mit 90,2% war Teladorsagia die häufigste Gattung. Die restlichen 9,8% entfielen auf Trichostrongylus. 143

144 Bei den 6 Lämmern der Total Gruppe war als zweithäufigste Nematodengattung Haemonchus mit 8,7 ±11,7% zu finden, es folgte Trichostrongylus mit 8,2 ±4,5%. Bei den untersuchten Lämmern der TST Gruppe hingegen konnte kein Haemonchus im Labmagen gefunden wurden. Hier waren mit 97,5 ±4,1% am häufigsten Teladorsagia Nematoden vertreten. Zusätzlich waren 2,5 ±4,1% Trichostrongyliden vorhanden. Die Labmägen der Sentineltiere waren bei den beiden männlichen Lämmern mit 47,4%, bei den beiden weiblichen Tieren 30,8% der gefundenen Nematoden Teladorsagia zuzuordnen. Bei den S machte Trichostrongylus mit 51,6% den größten Anteil aus, bei den S war die Gattung mit nur 7,7% deutlich weniger vertreten. Bei den S waren hingegen mit 11,5% Haemonchus Larven deutlich mehr als bei den S vorhanden. Hier betrug der Anteil lediglich 1%. 144

145 Tabelle 43: Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen Labmagen Teladorsagia Trichostrongylus Haemonchus (%) (%) (%) Total 29,4 ±17,8 80,4 ±26,5 5,0±6,3 16,5±20,6 0,4±0,9 3,1±10,3 TST 26,5 ±15,1 77,2 ±21,3 5,1 ±5,3 15,8 ±13,7 1,0 ±1,8 2,7 ±4,3 Total 28,0 ±11,9 83,0 ±12,5 2,5 ±1,6 8,2 ±4,5 2,8 ±3,7 8,7 ±11,7 TST 45,3 ±24,2 97,5 ±4,1 1,0 ±1,4 2,5 ±4,1 0,0 ±0,0 0,0 ±0,0 S 45,5 47,4 4,0 51,6 1,0 1,0 S 4,0 30,8 1,0 7,7 1,5 11,5 verendet (TST ) 92 90,2 10 9,8 0 0 Teladorsagia Trichostrongylus Haemonchus 0% 20% 40% 60% 80% 100% Total TST Total TST S S Abbildung 13: Prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen 145

146 n n Teladorsagia Trichostrongylus Haemonchus Total TST Total TST S S Abbildung 14: Verteilung der Nematodengattungen im Labmagen in den Tiergruppen 250 Nematoden Labmagen Total TST Total TST S S Abbildung 15: Nematodenzahl im Labmagen in den Tiergruppen 146

147 4.6.2 Nematoden im Dünndarm Strongyloides, Nematodirus, Trichostrongylus und Teladorsagia konnten aus den Aliquots der Dünndärme identifiziert werden. In Tabelle 44 sind die differenzierten Nematoden nach Tiergruppen dargestellt. Abbildung 16 zeigt die prozentuale Verteilung, Abbildung 17 zeigt die Anzahl der Nematoden nach Tiergruppen. Abbildung 18 zeigt die hochgerechnete Nematodenzahl im Dünndarm für alle Tiergruppen. Bei der Total Gruppe wurde mit 44,2 ± 45,4% Nematodirus am häufigsten nachgewiesen. Es folgten Strongyloides (31,6 ± 38,9%) und Trichostrongylus (15,5 ± 27,4%). Teladorsagia wurde nicht gefunden. Bei den Lämmern der TST Gruppe wies die Gattung Strongyloides den höchsten Anteil auf. Hier wurden 45,1 ± 27,4% differenziert. Es folgten Trichostrogylus (38,9 ± 30,7%), Nematodirus (16,1 ± 28,7%) und Teladorsagia (0,2 ± 0,9%). Bei dem verendeten Lamm lagen 87,6% Trichostrongyliden und 10,1% Strongyloides vor. Nematodirus machte hier mit nur 2,25% einen geringen Anteil aus. Mit 55,7 ± 43,5% war Nematodirus auch in der Total Gruppe häufigste Gattung. Kleinere Anteile entfielen auf Trichostrongylus (25,4 ±26,6%), Strongyloides (19 ± 18,7%) sowie Teladorsagia (2,5 ± 6%). Bei den Lämmern der TST Gruppe machte Nematodirus mit 16,9 ± 29,9% nur einen geringeren Anteil der Parasitenstadien im Dünndarm aus. Hier waren mehr Exemplare von Strongyloides (46,2 ± 15,7%) und nachfolgend Trichostrongylus (36,9 ± 15%) zu finden. Teladorsagia kam hier nicht vor. Interessanterweise konnten bei allen Sentineltieren im Dünndarm ausschließlich Nematodirus Larven gefunden werden. 147

148 Tabelle 44: Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen Dünndarm Strongyloides Nematodirus Trichostrongylus Teladorsagia % % % % Total 7,7 31,6 21,4 44,2 7,1 15,5 0,0 0,0 ±9,9 ±38,9 ±24,7 ±45,4 ±12,6 ±27,4 ±0,0 ±0,0 TST 17,1 45,1 7,5 16,1 18,3 38,9 0,1 0,2 ±11,1 ±27,4 ±16,6 ±28,7 ±18,3 ±30,7 ±0,4 ±0,9 Total 3,5 19,0 25,0 55,7 6,3 25,4 0,7 2,5 ±3,0 ±18,7 ±24,3 ±43,5 ±6,9 ±26,6 ±1,6 ±6,0 TST 17,3 46,2 2,8 16,9 13,0 36,9 0,0 0,0 ±15,6 ±15,7 ±3,8 ±29,9 ±11,2 ±15,0 ±0,0 ±0,0 S 0,0 0,0 73,5 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 S 0,0 0,0 60,0 100,0 0,0 0,0 0,0 0,0 verendet (TST ) 9 10,1 2 2, ,

149 n Strongyloides Nematodirus Trichostrongylus Teladorsagia 0% 20% 40% 60% 80% 100% Total TST Total TST S S Abbildung 16: Prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen Strongyloides Nematodirus Trichostrongylus Teladorsagia Total TST Total TST S S Abbildung 17: Verteilung der Nematodengattungen im Dünndarm in den Tiergruppen 149

150 n 300 Nematoden Dünndarm Total TST Total TST S S Abbildung 18: Nematodenzahl im Dünndarm in den Tiergruppen 150

151 4.6.3 Nematoden im Dickdarm Im Dickdarm fanden sich Exemplare von Trichuris, Oesophagostomum, Chabertia, Nematodirus, Strongyloides und Trichostrongylus. In Tabelle 45 sind die Anzahl und die prozentuale Verteilung der Nematoden im Dickdarm bei den verschiedenen Tiergruppen aufgeführt. Abbildung 19 veranschaulicht die prozentuale Verteilung, Abbildung 20 die Larvenzahlen. In der Total und TST Gruppe besteht der größte Anzahl der Nematoden aus der Gattung Trichuris. Dieser betrug bei der Total Gruppe 59,2 ± 44,8%, und bei der TST Gruppe 44,3 ± 37,6%. Während bei der Total Gruppe Nematodirus mit 16,7 ± 33,4% folgte, war es bei der TST Gruppe Oesophagostomum mit einem Anteil von 35,3 ±35,7%. Beide -Gruppen wiesen geringere Anteile an Chabertia, Strongyloides und Trichostrongylus auf. Bei dem zum Ende des Versuchs verstorbenen Lamm der TST Gruppe konnten im Dickdarm 83,3% Oesophagostomum und zu 16,7% Nematodirus Larven differenziert werden. Bei der Total Gruppe konnten 45,2 ±39,6% der Nematoden als Strongyloides identifiziert werden. Es folgte Nematodirus mit 38,1 ± 37,7%. Des Weiteren war Trichuris mit 16,7 ±40,8% vertreten. Anderen Nematoden konnten hier im Dickdarm nicht gefunden werden. Bei der TST Gruppe machte mit 96,9 ±6,3% Trichuris den größten Anteil aus. Zusätzlich konnten wenige Chabertia identifiziert werden. Bei den Sentineltieren konnten nur im Dickdarm der S Lämmer 100% Trichuris nachgewiesen werden. Bei den weiblichen Sentinellämmern fanden sich keine Nematoden in den Aliquots der Dickdärme. 151

152 Tabelle 45: Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen Dickdarm Total TST Total TST S S verendet (TST ) Trichuris 2,5 ± 2,9 4,3 ± 4,2 0,2 ± 0,4 4,3 ± 2,2 3,0 0,0 0 % 59,2 ± 44,8 44,3 ± 37,6 16,7 ± 40,8 96,9 ± 6, ,0 0 Oesophagostomum 0,0±0,2 4,5 ± 6,1 0,0 ± 0,0 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 5 % 1,1±5,1 35,3 ± 35,7 0,0 ± 0,0 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 83,3 Chabertia 0,2±0,8 0,3 ± 0,6 0,0 ± 0,0 0,3 ± 0,5 0,0 0,0 0 % 2,7±8,8 2,6 ± 4,4 0,0 ± 0,0 3,1 ± 6,3 0,0 0,0 0 Nematodirus 1,8±5,4 0,6 ± 2,0 2,2 ± 3,0 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 1 % 16,7±33,4 7,6 ± 25,2 38,1 ± 37,7 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 16,7 Strongyloides 0,3±0,5 0,3 ± 1,1 1,5 ± 1,9 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 0 % 8,9 ± 22,9 5,6 ± 21,5 45,2 ± 39,6 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 0 Trichostrongylus 0,1 ± 0,4 0,0 ± 0,2 0,0 ± 0,0 0,0 ± 0,0 0,0 0,0 0 % 2,8 ± 9,4 0,3 ± 1,2 0,0 ± 0,0 0,0 ± 0,0 0,0 0,

153 n Trichuris Oesophagostomum Chabertia Nematodirus Strongyloides Trichostrogylus 0% 20% 40% 60% 80% 100% Total TST Total TST S S Abbildung 19: prozentuale Verteilung der Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen Trichuris Oesophagostomum Chabertia Nematodirus Strongyloides Trichostrogylus Total TST Total TST S S Abbildung 20: Verteilung der Nematodengattungen im Dickdarm in den Tiergruppen 153

154 4.6.4 Nematoden im gesamten Magen-Darm-Trakt Abbildung 21 veranschaulicht die Anteile der insgesamt differenzierten Nematodenzahlen, in Abbildung 22 ist die Verteilung dieser in den Tiergruppen dargestellt. In Abildung 23 finden sich die prozentualen Anteile der Nematodengattungen in den Tiergruppen. Insgesamt wurden 5841 Nematoden differenziert Nematoden entstammten den Proben des Labmagens. Aus den Dünndärmen konnten 2523 Nematoden identifiziert werden. Aus den Dickdärmen wurden lediglich 399 Nematoden differenziert. Bei der Gesamtnematodenbelastung je Lamm konnte kein signifikanter Unterschied (p 0,25) zwischen den Tiergruppen gefunden werden. Insgesamt wurden 2362 Nematoden als Teladorsagia identifiziert Trichostrongylus Larven konnten nachgewiesen werden und 1165 Nematodirus Exemplare wurden gefunden. Strongyloides machte mit 690 Nematoden den viertgrößten Anteil aus. Danach folgten die Gattungen Trichuris (180), Oesophagostomum (110) Haemonchus (58) und Chabertia (14). 154

155 Teladorsagia Trichostrongylus Haemonchus Nematodirus Strongyloides Chabertia Trichuris Oesophagostomum Abbildung 21: Insgesamt differenzierte Nematodengattungen 155

156 Total Total TST TST Oesophagostomum Trichuris Nematodirus Strongyloides Trichostrongylus Haemonchus Teladorsagia Abbildung 22: Anzahl der insgesamt differenzierten Nematodengattungen in den Tiergruppen 156

157 Total TST Total TST Oesophagostomum Trichuris Nematodirus Strongyloides Trichostrongylus Haemonchus Teladorsagia 0% 25% 50% 75% 100% Abbildung 23: Prozentuale Verteilung der insgesamt differenzierten Nematodengattungen in den Tiergruppen 157

158 4.6.5 Geschätzte Gesamtnematodenzahl Aus der Zahl der selektierten Würmer wurde semiquantitativ eine Schätzung der Larvenzahl des Aliquots vorgenommen. Daraus konnte die Gesamtbelastung eines Lammes abgeschätzt werden. Ein Aliquot entsprach 5% der aus dem Darm gespülten Flüssigkeit. Es bestand eine mittlere Belastung mit 8460 ( ) Nematoden im Magen-Darm-Trakt eines Lammes. 158

159 4.7 Vergleich der Wirtschaftlichkeitlichkeit von Stall- und Weidemast Bei den Erwägungen zur Rentabilität der Lämmermast stellt sich die Frage nach der Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Produktionssysteme. Die Vor- und Nachteile dieser Systeme sind jeweils betriebsindividuell abzuwägen. Der erzielte Erlös beim Lämmerverkauf wird maßgeblich von der Menge und der Qualität des Produktes bestimmt. Entscheidend sind weiterhin die Produktionskosten, welche von den Produktionsbedingungen abhängen. So sind bei der Stallmast steigende Kosten für Kraftfutter und konservierte Grundfuttermittel häufig rentabilitätsgefährdende Faktoren. Gleichzeitig stellen höhere durchschnittliche tägliche Zunahmen im Vergleich zur Weidemast einen Vorteil dieses Haltungssystems dar. Bei einer ausschließlichen Weidemast nach dem Absetzen der Lämmer sind im Allgemeinen die Futterkosten geringer, nachteilig sind niedrigere tägliche Zunahmen. Auch das Auftreten klinischer Endoparasitosen kann die Produktionsleistung negativ beeinflussen. Die Anwendung des Targeted Selective Treatment konnte in 2013 klinische Parasitosen verhindern. Des Weiteren reduzierte sich die Menge des benötigten Anthelminthikums und es mussten weniger Wartefristen eingehalten werden. Im Folgenden sollten zwischen den untersuchten Produktionsmethoden Stallmast (2006, 2008, 2011), Weidemast mit Entwurmung aller Tiere und Weidemast mit Entwurmung nach TST- Konzept (2012 und 2013) die täglichen Zunahmen, das erreichte Schlachtgewicht, die Mastdauer und die angefallenen Produktionskosten sowie die erwirtschafteten Erträge näherungsweise verglichen werden. Diese Aufwands- und Ertragsanalyse ermöglichte die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Produktionssysteme unter den gegebenen Bedingungen Zunahmen In Abbildung 24 sind die Mittelwerte der täglichen Zunahmen nach Produktionsjahr dargestellt. Die durchschnittlichen täglichen Zunahmen erreichten bei im Stall gemästeten Tieren deutlich 159

160 höhere Werte als bei auf der Weide gehaltenen Lämmern. So konnten bei den männlichen Tieren im Mittel Zunahmen von 284 g/tag erreicht werden, während im Jahr 2013 in Weidemast in der Total-Gruppe mit Werten von 141 g/tag nur etwa die Hälfte der täglichen Zunahme erreicht wurde. In der TST-Gruppe lag der Wert im selben Jahr mit 122 g/tag noch etwas darunter. In 2012 wurden bei den männlichen Lämmern mit 130 g/tag (Total-Gruppe) und 82 g/tag (TST-Gruppe) noch geringere tägliche Zunahmen erreicht. Festzustellen ist weiterhin, dass in Stallmast die weiblichen Tiere mit im Mittel 248 g/tag etwas geringere tägliche Zunahmen als die männlichen Lämmer zeigten. In Weidemast erreichten die weiblichen Tiere in 2012 (Total-Gruppe: 132 g/tag, TST-Gruppe 116 g/tag) größere Zunahmen als In 2013 lagen die Total-Gruppe mit 102 g/tag und die TST-Gruppe mit 99 g/tag auf vergleichbarem Niveau. 160

161 tägl. Zunahmen g/tag Tägliche Zunahme Tägliche Zunahme TST 2012 Total 2013 TST 2013 Total Abbildung 24: Vergleich der täglichen Zunahmen bei Stall- (2006, 2008, 2011) und Weidemast (2012, 2013) nach Geschlecht 161

Neues zum Entwurmungsmanagement kleiner Wiederkäuer

Neues zum Entwurmungsmanagement kleiner Wiederkäuer Neues zum Entwurmungsmanagement kleiner Wiederkäuer Dr. Eva Moors Department für Nutztierwissenschaften Abteilung Produktionssysteme der Nutztiere (Prof. Dr. Dr. M. Gauly) Inhalt Endoparasiten bei kleinen

Mehr

Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna)

Veterinärmedizinische Universität Wien (Vetmeduni Vienna) Überblick Entwurmungsstrategie in einem kleinen Wiederkäuer haltenden Betrieb Reinhild Krametter-Frötscher Allgemeines Magen-Darmstrongyliden Behandlungsstrategie "selected target treatment" von zur Vermeidung

Mehr

Endoparasiten Welche Arten sind in D von Bedeutung Welche Schäden werden verursacht? Bekämpfungsstrategien/Behandlungsempfehlungen

Endoparasiten Welche Arten sind in D von Bedeutung Welche Schäden werden verursacht? Bekämpfungsstrategien/Behandlungsempfehlungen Endoparasiten Welche Arten sind in D von Bedeutung Welche Schäden werden verursacht? Anthelminthika Was ist bei der Anwendung zu beachten? Resistenzen Wie kommt es dazu? Was kann dagegen getan werden?

Mehr

Wirkstoffwechsel bei der Wurmkur! Aber wie???

Wirkstoffwechsel bei der Wurmkur! Aber wie??? Wirkstoffwechsel bei der Wurmkur! Aber wie??? Dr. med. vet. Ben Bauer Tiergesundheitsdienst Bayern e. V. Schafgesundheitsdienst Naglerstr. 50, 91522 Ansbach 2 Der Autor bestätigt, dass kein Interessenkonflikt

Mehr

Die Endoparasitenfauna einheimischer Wildwiederkäuer am Beispiel des Muffelwildes

Die Endoparasitenfauna einheimischer Wildwiederkäuer am Beispiel des Muffelwildes Die Endoparasitenfauna einheimischer Wildwiederkäuer am Beispiel des Muffelwildes www.br.de S. Rehbein, M. Visser, R. Rauh, W. Lutz Mufflons etablierte, gebietsfremde Wildart, Agriozoen Mufflons importiert/eingebürgert

Mehr

Schafpraxis. Dr. Heinz Strobel Dipl ECSRHM Stoffenried

Schafpraxis. Dr. Heinz Strobel Dipl ECSRHM Stoffenried Schafpraxis Dr. Heinz Strobel Dipl ECSRHM Stoffenried www.schafpraxis.de Parasitosen beim Kleinen Wiederkäuer Mit Schmarotzern leben! Aussenparasiten Nasendasseln Zecken Haarlinge (Sandläuse) Milben (Kopf-,

Mehr

Parasitenstudie 2010 in Sachsen-Anhalt

Parasitenstudie 2010 in Sachsen-Anhalt Parasitenstudie 2010 in Sachsen-Anhalt Dr. Folke Pfeifer Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt 12. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte; Strenzfeld, 11.03.2011 Parasiten-Studie

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION FÜR Rintal, 1,9 %, Pellets

GEBRAUCHSINFORMATION FÜR Rintal, 1,9 %, Pellets PACKUNGSBEILAGE 1/5 GEBRAUCHSINFORMATION FÜR Rintal, 1,9 %, Pellets 1. NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS UND, WENN UNTERSCHIEDLICH, DES HERSTELLERS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST

Mehr

A. Zuchtstuten Behandlungszeitpunkt Hauptindikation Wirkstoff(gruppe) Behandlung Bemerkung 1-2 Tage nach Abfohlung

A. Zuchtstuten Behandlungszeitpunkt Hauptindikation Wirkstoff(gruppe) Behandlung Bemerkung 1-2 Tage nach Abfohlung Machen Sie ein regelmäßiges Wurmmonitoring in ihrem Pferdebestand. Neu: Wir unterstützen Sie bei der nachhaltigen Kontrolle von Magen- Darmwurminfektionen Ihrer Pferde! Grundsätzlich sind Pferde mit Weidegang

Mehr

Stärkung der wirkstofffreien Prophylaxe zur Reduzierung von Endoparasiten bei Weiderindern

Stärkung der wirkstofffreien Prophylaxe zur Reduzierung von Endoparasiten bei Weiderindern Stärkung der wirkstofffreien Prophylaxe zur Reduzierung von Endoparasiten bei Weiderindern Einleitung und Zielsetzung In der breiten Öffentlichkeit und der landwirtschaftlichen Praxis sind seit Jahren

Mehr

Farmwildparasiten. Mag. Wilhelm Lechner. Tierarzt in Molln. Oberösterreich

Farmwildparasiten. Mag. Wilhelm Lechner. Tierarzt in Molln. Oberösterreich Farmwildparasiten Mag. Wilhelm Lechner Tierarzt in Molln Oberösterreich Ektoparasiten Haarlinge und Läuse Milben Dasselfliegen Lausfliegen Fliegen = Myasis Endoparasiten Einleitung Plattwürmer: Egel, Bandwürmer

Mehr

Kann die Esparsette einen Beitrag zur Parasitenkontrolle leisten?

Kann die Esparsette einen Beitrag zur Parasitenkontrolle leisten? Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL info.suisse@fibl.org, www.fibl.org Kann die Esparsette einen Beitrag zur Parasitenkontrolle leisten? Steffen Werne (steffen.werne@fibl.org) Delegiertenversammlung

Mehr

Leberegel bei Rindern Dr. Johann Gasteiner

Leberegel bei Rindern Dr. Johann Gasteiner Leberegel bei Rindern HBLFA Raumberg-Gumpenstein Großer Leberegel / Fasciolose - 3 cm lang, Verbreitung weltweit Wirt: alle Säuger, Hauptwirt Pflanzenfresser Sitz adulter Egel: Gallengänge und Gallenblase

Mehr

Nutzen und Risiken von antiparasitären Behandlungen bei Nutztieren - Lebensmittelsicherheit und nachhaltige Tiergesundheit

Nutzen und Risiken von antiparasitären Behandlungen bei Nutztieren - Lebensmittelsicherheit und nachhaltige Tiergesundheit Nutzen und Risiken von antiparasitären Behandlungen bei Nutztieren - Lebensmittelsicherheit und nachhaltige Tiergesundheit Georg von Samson-Himmelstjerna Institut für Parasitology und Tropenveterinärmedizin

Mehr

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht. -Diclazuril-

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht. -Diclazuril- Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht Antrag der Firma: Erweiterung des Eintrags in der AMVV von derzeit Diclazuril in Diclazuril ausgenommen zur Anwendung bei Bartagame und Leopardgecko

Mehr

Wirtschaftliche Bedeutung von Parasitenresistenz. Karl - Heinz Kaulfuß Verein zur Förderung der Schaf- und Ziegenhaltung e.v.

Wirtschaftliche Bedeutung von Parasitenresistenz. Karl - Heinz Kaulfuß Verein zur Förderung der Schaf- und Ziegenhaltung e.v. Wirtschaftliche Bedeutung von Parasitenresistenz Karl - Heinz Kaulfuß Verein zur Förderung der Schaf- und Ziegenhaltung e.v. Folgende Faktoren bestimmen die Stärke der Verwurmung im Tier Verwurmungsgrad

Mehr

Vergleichsstudie zu Zusammenhängen zwischen koproskopischer Untersuchung und Organdiagnostik auf Trematoden und Lungenwürmer bei Schlachtlämmern

Vergleichsstudie zu Zusammenhängen zwischen koproskopischer Untersuchung und Organdiagnostik auf Trematoden und Lungenwürmer bei Schlachtlämmern Vergleichsstudie zu Zusammenhängen zwischen koproskopischer Untersuchung und Organdiagnostik auf Trematoden und Lungenwürmer bei Schlachtlämmern Bianca Lambacher, Dr. med. vet., Resident ECSRHM Veterinärmedizinische

Mehr

Parasitenmanagement bei Wiederkäuer. Karl - Heinz Kaulfuß Tierarztpraxis Hoffmann, Elbingerode

Parasitenmanagement bei Wiederkäuer. Karl - Heinz Kaulfuß Tierarztpraxis Hoffmann, Elbingerode Parasitenmanagement bei Wiederkäuer Karl - Heinz Kaulfuß Tierarztpraxis Hoffmann, Elbingerode Folgen eines Wurmbefalls Leistungsabfall Abmagerung, Durchfall, Wachstumsstillstand, Kümmern, Flüssigkeitsansammlungen

Mehr

Grundlagen und alternative Kontrolle von Weideparasiten Felix Heckendorn

Grundlagen und alternative Kontrolle von Weideparasiten Felix Heckendorn Research Institute of Organic Agriculture Forschungsinstitut für biologischen Landbau Institut de recherche de l agriculture biologique Grundlagen und alternative Kontrolle von Weideparasiten Felix Heckendorn

Mehr

Damit Sie die Wurmkontrolle wieder in der Hand haben!

Damit Sie die Wurmkontrolle wieder in der Hand haben! Die neue Generation eines Wurmmittels für Schafe Damit Sie die Wurmkontrolle wieder in der Hand haben! Novartis Tiergesundheit GmbH, München Dipl. ing. agrar Daniela Skrzypczak Vortragsübersicht Brauchen

Mehr

Parasitenvorbeuge und Behandlung im Weidebetrieb

Parasitenvorbeuge und Behandlung im Weidebetrieb Parasitenvorbeuge und Behandlung im Weidebetrieb Innenparasiten bei Wiederkäuern Frei/ZW: >90 % der Parasitenpopulation Juvenile: 5-8 % Adulte: 2-5 % 1 Parasiten Aussenparasiten - Ektoparasiten Innenparasiten

Mehr

Wirkstoff: Levamisolhydrochlorid 118,0 mg (entspr. 100 mg Levamisol)

Wirkstoff: Levamisolhydrochlorid 118,0 mg (entspr. 100 mg Levamisol) 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Levamisol 100 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schweine und Schafe 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml enthält: Wirkstoff: Levamisolhydrochlorid

Mehr

Innen-Parasiten bei Schaf und Ziege erkennen, vorbeugen, behandeln

Innen-Parasiten bei Schaf und Ziege erkennen, vorbeugen, behandeln Innen-Parasiten bei Schaf und Ziege erkennen, vorbeugen, behandeln Mit einer regelmäßigen Parasitenüberwachung mittels Kotproben kann der Befall mit den wichtigsten inneren Parasiten bei Schafen und Ziegen

Mehr

1. Magen-Darm-Würmer (MDS) 2. Leberegel 3. Lungenwürmer

1. Magen-Darm-Würmer (MDS) 2. Leberegel 3. Lungenwürmer Differenzierte Betrachtung nach Parasitenart 1. Magen-Darm-Würmer (MDS) 2. Leberegel 3. Lungenwürmer 25.06.2018 Folie 1 www.naturland.de Magen-Darm-Stronglyden - Wissenswertes 25.06.2018 Folie 2 www.naturland.de

Mehr

Parasitenmanagement beim Weidegang von Ziegen

Parasitenmanagement beim Weidegang von Ziegen Archived at http://orgprints.org/17037/ R KOOPMANN REGINE KOOPMANN Institut für Ökologischen Landbau, Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei,

Mehr

Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind

Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind G. Knubben- Schweizer Prof. Dr. Gabriela Knubben- Schweizer, Dip. ECBHM Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung LMU München Inhalt Einleitung

Mehr

Parasitenbekämpfung bei Kleinwiederkäuern Alternativen gesucht: wieso?

Parasitenbekämpfung bei Kleinwiederkäuern Alternativen gesucht: wieso? Parasitenbekämpfung bei Kleinwiederkäuern Alternativen gesucht: wieso? 1 Matthieu Muller Magendarmstrongyliden in der Kleinwiederkäuerhaltung Unsere Haltungssysteme sind intensiv in Bezug auf die Grünland-Nutzung

Mehr

Inhalt. Einleitung Zyklus Bedeutung Diagnostik Bekämpfung. Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind G. Knubben- Schweizer

Inhalt. Einleitung Zyklus Bedeutung Diagnostik Bekämpfung. Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind G. Knubben- Schweizer Die Bekämpfung des großen Leberegels beim Rind G. Knubben- Schweizer Prof. Dr. Gabriela Knubben- Schweizer, Dip. ECBHM Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung LMU München Inhalt Einleitung

Mehr

Veterinärmedizinische Universität Wien

Veterinärmedizinische Universität Wien Darmparasiten der kleinen Wiederkäuer Fast alle Bilder mussten wegen des Copyrights leider entfernt werden! Weitere Ausführungen zu diesem Vortrag finden sich im Abstractband der Tagung Veterinärmedizinische

Mehr

Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 5'171 Erscheinungsweise: 4x jährlich

Medienart: Print Medientyp: Fachpresse Auflage: 5'171 Erscheinungsweise: 4x jährlich Weideparasiten in der Mutterkuhhaltung Felix Heckendorn, FiBL* - Mit dem Beginn der Vegetationsperiode werden auch wieder Fragen zu Weideparasiten aktuell. Grundsätzlich sind vor allem Jungtiere von Infektionen

Mehr

So regulieren Sie Magen-Darm-Parasiten

So regulieren Sie Magen-Darm-Parasiten Ausschnitt Seite: 1/5 iä" Weiden Sie erstsömmernde Rinder zusammen oder alternierend mit Kühen, um den Parasitendruck tief zu halten. So regulieren Sie Magen-Darm-Parasiten Auch bei den Parasiten des Rindes

Mehr

Zwei Probleme. Eine Lösung. Pfi zer GmbH, Linkstraße 10, Berlin zer-tiergesundheit.de

Zwei Probleme. Eine Lösung. Pfi zer GmbH, Linkstraße 10, Berlin   zer-tiergesundheit.de Zwei Probleme Eine Lösung Pfi zer Gmb, Linkstraße 10, 10785 Berlin www.pfi zer-tiergesundheit.de LANG ANALTEND WIRKSAM GEGEN Moxidectin: Dauerhafte Wirksamkeit gegen Nematoden Nematoden sind die häufigsten

Mehr

Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Katzen. Zum Schutz von Tier und Mensch

Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Katzen. Zum Schutz von Tier und Mensch Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Katzen Zum Schutz von Tier und Mensch Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Katzen 2 Inhaltsverzeichnis Warum muss meine Katze entwurmt werden? Warum muss meine

Mehr

Strategien zur Kontrolle von Magen-Darm- Würmern bei Weidetieren

Strategien zur Kontrolle von Magen-Darm- Würmern bei Weidetieren Strategien zur Kontrolle von Magen-Darm- Würmern bei Weidetieren Felix Heckendorn Hubertus Hertzberg Veronika Maurer FiBL Frick 20.10.04 Entwicklung Magen-Darm-Strongyliden Ansätze Weidemanagement Bioaktive

Mehr

ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS

ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES TIERARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS ZOLVIX 25 mg/ml Lösung zum Eingeben für Schafe 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Wirkstoff:

Mehr

ANHANG A ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS. DOLTHENE 22,65 mg/ml Lösung zur oralen Verabreichung für Hunde.

ANHANG A ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS. DOLTHENE 22,65 mg/ml Lösung zur oralen Verabreichung für Hunde. ANHANG A ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1. NAMEN DES TIERARZNEIMITTELS DOLTHENE 22,65 mg/ml Lösung zur oralen Verabreichung für Hunde. 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Pro

Mehr

ad us. vet. Injektionslösung. Behandlung und Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten bei Rindern, Schafen und Schweinen.

ad us. vet. Injektionslösung. Behandlung und Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten bei Rindern, Schafen und Schweinen. IVOMEC ad us. vet. Injektionslösung. Behandlung und Bekämpfung von Ekto- und Endoparasiten bei Rindern, Schafen und Schweinen. ZUSAMMENSETZUNG Ivermectinum 10mg Glyceroli forma 0.4ml Propylen glycolum

Mehr

Targeted Selective Treatment (TST) bei Rindern zur Reduzierung der Resistenzbildung bei Endoparasiten

Targeted Selective Treatment (TST) bei Rindern zur Reduzierung der Resistenzbildung bei Endoparasiten Targeted Selective Treatment (TST) bei Rindern zur Reduzierung der Resistenzbildung bei Endoparasiten JANA FAHRENKROG 1, REGINE KOOPMANN 1, GEORG VON SAMSON-HIMMELSTERNA 2 UND JANINA DEMELER 2 1 Johann

Mehr

Innenparasiten bei Schafen

Innenparasiten bei Schafen Innenparasiten bei Schafen Vorbeugung, Bekämpfung, Resistenzen Dr. Lehr- und Forschungszentrum (LFZ) für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein Abteilung Präventive Tiergesundheit Austraße 1, 461 Wels/Thalheim

Mehr

Anschrift Rechnungsempfänger (falls vom Pferdebesitzer abweichend):

Anschrift Rechnungsempfänger (falls vom Pferdebesitzer abweichend): KotProLab Limones Inh. Julia Cepeda Limones Alte Landstr. 229 22391 Hamburg Tel: 040-527 32 686 selektive.entwurmung@gmail.com Wird von der Tierarztpraxis ausgefüllt: Tierarzt: Datum: Sehr geehrter Pferdebesitzer,

Mehr

Verordnung über ein Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der klinischen Paratuberkulose. Dr. Mario Winkler

Verordnung über ein Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der klinischen Paratuberkulose. Dr. Mario Winkler Verordnung über ein Überwachungsprogramm zur Bekämpfung der klinischen Paratuberkulose Dr. Mario Winkler Paratuberkulose (Johne sche Krankheit) Erreger: Mykobacterium avium ssp. Paratuberculosis Epidemiologie:

Mehr

Parasiten in der Mutterkuhhaltung: Gefahren, Erkennung und Therapiemöglichkeiten

Parasiten in der Mutterkuhhaltung: Gefahren, Erkennung und Therapiemöglichkeiten Parasiten in der Mutterkuhhaltung: Gefahren, Erkennung und Therapiemöglichkeiten Prof. Dr. Janina Demeler Institut für Parasitologie & Tropenveterinärmedizin Freie Universität Berlin Überblick Die wichtigsten

Mehr

Neue Wege in der Parasitenbekämpfung beim Pferd

Neue Wege in der Parasitenbekämpfung beim Pferd 1 Neue Wege in der Parasitenbekämpfung beim Pferd Würmer Das Spektrum der in Deutschland beim Pferd relevanten Parasiten in Magen und Darm umfasst u.a. den Zwergfadenwurm (Strongyloides westeri), Pfriemenschwänze

Mehr

INAUGURAL - DISSERTATION

INAUGURAL - DISSERTATION Aus dem Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Strategische Parasitenbekämpfung gegen Wurminfektionen beim Pferd mit makrozyklischen

Mehr

Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Hunden. Zum Schutz von Tier und Mensch

Behandlung gegen Magen-Darm-Würmer bei Hunden. Zum Schutz von Tier und Mensch Zum Schutz von Tier und Mensch 2 Inhaltsverzeichnis Warum muss mein Hund entwurmt werden? Warum muss mein Hund entwurmt werden?...2 Was ist gefährlich an Magen-Darm-Würmern?...3 Was bedeutet Zoonose?...4

Mehr

Magen-Darm-Würmer. Lungenwürmer. Hygiene und Gesundheit Parasitenbekämpfung auf der Weide Behandlung. Behandlung.

Magen-Darm-Würmer. Lungenwürmer. Hygiene und Gesundheit Parasitenbekämpfung auf der Weide Behandlung. Behandlung. Hygiene und Gesundheit Parasitenbekämpfung auf der Weide 6.25.1 Magen-Darm-Würmer Beim ersten Weideaustrieb braucht die Entwicklung der Immunität 2 bis 3 Monate. Jährliche Reinfektionen sind nötig, um

Mehr

Häufige Erkrankungen bei Neuweltkameliden

Häufige Erkrankungen bei Neuweltkameliden Häufige Erkrankungen bei Neuweltkameliden Klinik für Wiederkäuer, Klinische Abteilung für Wiederkäuermedizin, Veterinärmedizinische Universität Wien Veterinärmedizinische Universität Wien Lamas und Alpakas

Mehr

Wichtige Würmer der kleinen Wiederkäuer und ihre wirtschaftliche Beudeutung

Wichtige Würmer der kleinen Wiederkäuer und ihre wirtschaftliche Beudeutung Lehr- und Forschungszentrum für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein Parasitologische Fachtagung für biologische Landwirtschaft 2012, 1 6 ISBN: 978-3-902559-83-8 Wichtige Würmer der kleinen Wiederkäuer

Mehr

ENDOPARASITEN IN DEUTSCHEN ZIEGENHALTUNGEN

ENDOPARASITEN IN DEUTSCHEN ZIEGENHALTUNGEN ENDOPARASITEN IN DEUTSCHEN ZIEGENHALTUNGEN VVB LAUFERSWEILER VERLAG STAUFENBERGRING 15 D-35396 GIESSEN Tel: 0641-5599888 Fax: -5599890 redaktion@doktorverlag.de www.doktorverlag.de ISBN: 978-3-8359-6422-8

Mehr

Informationen zum Schmallenberg-Virus

Informationen zum Schmallenberg-Virus Informationen zum Schmallenberg-Virus SHGD Freiburg Tierseuchenkasse Baden-Württemberg Schafherdengesundheitsdienst Dr. Dieter Spengler Eine neue Krankheit der Wiederkäuer Im Sommer und Herbst 2011 waren

Mehr

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Milquestra 4 mg/10 mg Filmtabletten für kleine Katzen und Katzenwelpen mit einem Mindestgewicht von 0,5 kg.

BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Milquestra 4 mg/10 mg Filmtabletten für kleine Katzen und Katzenwelpen mit einem Mindestgewicht von 0,5 kg. Packungsbeilage Milquestra Katzen BD/2015/REG NL 117519/zaak 4708094 BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Milquestra 4 mg/10 mg Filmtabletten für kleine Katzen und Katzenwelpen mit einem Mindestgewicht von

Mehr

TGD MERKBLATT 1. des PFERDEGESUNDHEITSDIENSTES zur Parasitenbekämpfung beim Pferd Strategische Parasitenbekämpfung

TGD MERKBLATT 1.   des PFERDEGESUNDHEITSDIENSTES zur Parasitenbekämpfung beim Pferd Strategische Parasitenbekämpfung MERKBLATT 1 des PFERDEES Strategische Parasitenbekämpfung www.tsk-bw-tgd.de Seite 1 Pferde können sich sowohl auf der Weide als auch im Stall mit Eiern und Larven von Rund- und Bandwürmern anstecken. Zu

Mehr

Weidemanagement für r Rinder und kleine Wiederkäuer

Weidemanagement für r Rinder und kleine Wiederkäuer Weidemanagement für r Rinder und kleine Wiederkäuer Ist eine Parasitenregulation durch gezieltes Weidemanagement möglich? m Definition Weidemanagement Oftmals wird der Begriff Weidemanagement nur verbunden

Mehr

Vermeidung von Parasitenproblemen im Wildgehege. Dr. Johann Gasteiner Institut für Artgemäße Tierhaltung und Tiergesundheit

Vermeidung von Parasitenproblemen im Wildgehege. Dr. Johann Gasteiner Institut für Artgemäße Tierhaltung und Tiergesundheit Vermeidung von Parasitenproblemen im Wildgehege Faktorenkrankheit Parasitose Parasiten Umwelt Wirtstier Überblick Faktorenkrankheit Parasitose Parasiten Problemparasiten Eigenschaften und Anforderungen

Mehr

Der Tiergesundheitsdienst. Pharmakologie

Der Tiergesundheitsdienst. Pharmakologie Der Tiergesundheitsdienst Pharmakologie Definition Pharmakologie ist die Wissenschaft, die die Wirkung von Arzneimitteln auf den Organismus untersucht. Wieso ist dieses Wissen interessant, sogar sehr wichtig

Mehr

FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Produkteigenschaften) Bimectin 10 mg/ml - Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine

FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Produkteigenschaften) Bimectin 10 mg/ml - Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Produkteigenschaften) 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Bimectin 10 mg/ml - Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Mehr

Ektoparasiten leben auf dem Tier

Ektoparasiten leben auf dem Tier Parasitosenbei Kleinwiederkäuern Liebegg, 15. Nov. 2012 Info-Abend für Schafhalter Rolf Liniger, Tierklinik24 Was Sie heute Abend mit nach Hause nehmen können Was und wie sind Parasiten? Woran sehe ich,

Mehr

Strategische Behandlungskonzepte

Strategische Behandlungskonzepte Tierhaltung und Tiergesundheit im ökologischen Landbau Eine Einführung für f r Tierärztinnen rztinnen und Tierärzte rzte Modul II Tiergesundheit Strategische Behandlungskonzepte Matthias Link, prakt. Tierarzt,

Mehr

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Virbamec 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe

Mehr

Hippoparex 13,3 g pro 31,27 g Paste Paste zum Eingeben für Pferde

Hippoparex 13,3 g pro 31,27 g Paste Paste zum Eingeben für Pferde 1 Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1. Bezeichnung des Tierarzneimittels: Hippoparex 13,3 g pro 31,27 g Paste Paste zum

Mehr

Weidewirtschaft und Parasitenmanagement bei ökologischer Rinderhaltung

Weidewirtschaft und Parasitenmanagement bei ökologischer Rinderhaltung Weidewirtschaft und Parasitenmanagement bei ökologischer Rinderhaltung Gerriet Trei Fachgebiet Ökologische Tierhaltung Fachtag Ökologische Rinderhaltung, 3. Juli 2015, Zempow Gliederung Hintergrund / Dilemma

Mehr

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1 Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1. Bezeichnung des Tierarzneimittels: Nilverm nova 118 mg/g Pulver für Schweine Levamisolhydrochlorid

Mehr

Rind: Befall mit Magen-Darm-Rundwürmern und Lungenwürmern bei Rindern. Das Wirkungsspektrum umfasst folgende Wurmarten:

Rind: Befall mit Magen-Darm-Rundwürmern und Lungenwürmern bei Rindern. Das Wirkungsspektrum umfasst folgende Wurmarten: 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Levamisol Spot-On 100 mg/ml Lösung zum Auftropfen für Rinder 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 ml Lösung enthält: Wirkstoff(e): Levamisolhydrochlorid

Mehr

ENDOPARASITOSEN - Gefahr bei Rindern mit Weidehaltung?/! Werner HOCHSTEINER

ENDOPARASITOSEN - Gefahr bei Rindern mit Weidehaltung?/! Werner HOCHSTEINER ENDOPARASITOSEN - Gefahr bei Rindern mit Weidehaltung?/! Werner HOCHSTEINER CURRICULUM Studium in Wien 1988 Sponsion 1996 Promotion 1998 Assistentztierarzt VUW 1998-2002 Seit 2002 Gemischtpraxis in Althofen

Mehr

Esparsette ein Futterklee gegen innere Parasiten bei Schaf & Ziege

Esparsette ein Futterklee gegen innere Parasiten bei Schaf & Ziege Research Institute of Organic Agriculture Forschungsinstitut für biologischen Landbau Institut de recherche de l agriculture biologique Esparsette ein Futterklee gegen innere Parasiten bei Schaf & Ziege

Mehr

Strategien gegen Parasiten in der Milchziegenhaltung

Strategien gegen Parasiten in der Milchziegenhaltung Strategien gegen Parasiten in der Milchziegenhaltung Problemstellung Ziegen haben schlechte Immunitätsbildung Parasiten verursachen Leistungseinbußen Klinische Erkrankungen Milchziegenhaltung Betriebsgröße

Mehr

EQUI-WURMPASTE 425,37mg/g Paste für Pferde

EQUI-WURMPASTE 425,37mg/g Paste für Pferde Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1. Bezeichnung des Tierarzneimittels EQUI-WURMPASTE 425,37mg/g Paste für Pferde 2. Qualitative

Mehr

Endo- und Ektoparasiten beim Schwein

Endo- und Ektoparasiten beim Schwein Endo- und Ektoparasiten beim Schwein Prophylaxe und Therapie Dr. Werner Hagmüller Institut für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere Gliederung Schweinehaltung in Tirol Räude TGD-Programm

Mehr

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE INSTITUT FÜR PARASITOLOGIE Biomedizinisches Forschungszentrum Seltersberg Justus-Liebig-Universität Gießen Schubertstraße 81 35392 Gießen Germany Sekretariat: +49 (0) 641 99 38461 Fax: +49 (0) 641 99 38469

Mehr

Forschungsprojekt der Freien Universität Bozen: Wirksamkeit und Sicherheit von Entwurmungsmitteln (Anthelmintika) bei Ziege und Schaf

Forschungsprojekt der Freien Universität Bozen: Wirksamkeit und Sicherheit von Entwurmungsmitteln (Anthelmintika) bei Ziege und Schaf Teil A Vorstellung Forschungsprojekt der Freien Universität Bozen: Wirksamkeit und Sicherheit von Entwurmungsmitteln (Anthelmintika) bei Ziege und Schaf Ziel der Untersuchungen ist es, das Auftreten von

Mehr

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE INSTITUT FÜR PARASITOLOGIE Biomedizinisches Forschungszentrum Seltersberg Justus-Liebig-Universität Gießen Schubertstraße 81 35392 Gießen Germany Sekretariat: +49 (0) 641 99 38461 Fax: +49 (0) 641 99 38469

Mehr

Aufgabenblatt zum Thema Nematoden. Morphologie der Nemathoden:

Aufgabenblatt zum Thema Nematoden. Morphologie der Nemathoden: Aufgabenblatt zum Thema Nematoden Morphologie der Nemathoden: 1.) Geben Sie an wie sich alle Nemathoden fortpflanzen. 2.) Geben Sie Entwicklungsstadien für den Madenwurm, Spulwurm, Peitschenwurm und Trichinen

Mehr

Prakt. Tierarzt Herbisried 15 Postfach Bad Grönenbach Tel.:

Prakt. Tierarzt Herbisried 15 Postfach Bad Grönenbach Tel.: Dr. Gert Müller Prakt. Tierarzt Herbisried 15 Postfach 1155 87730 Bad Grönenbach Tel.: 08334-599 Sind Wurmkuren unsinnig? Mit Recht gehört der Wurmbefall zu den gefürchteten Infektionen beim Pferd; seine

Mehr

Tabelle 1: Altersverteilung der Patienten (n = 42) in Jahren

Tabelle 1: Altersverteilung der Patienten (n = 42) in Jahren 3. Ergebnisse Die 42 Patienten (w= 16, m= 26) hatten ein Durchschnittsalter von 53,5 Jahren mit einem Minimum von und einem Maximum von 79 Jahren. Die 3 Patientengruppen zeigten hinsichtlich Alters- und

Mehr

Endoparasitenforschung für die. Ökologische Weidewirtschaft

Endoparasitenforschung für die. Ökologische Weidewirtschaft R KOOPMANN Endoparasitenforschung für die Ökologische Weidewirtschaft Endoparasitenforschung für die Ökologische Weidewirtschaft REGINE KOOPMANN 1 1 Institut für Ökologischen Landbau, Johann Heinrich von

Mehr

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE

LEISTUNGSKATALOG UND PREISLISTE INSTITUT FÜR PARASITOLOGIE Biomedizinisches Forschungszentrum Seltersberg Justus-Liebig-Universität Gießen Schubertstraße 81 35392 Gießen Germany Sekretariat: +49 (0) 641 99 38461 Fax: +49 (0) 641 99 38469

Mehr

Parasitenmanagement beim Pferd: Notwendigkeit einer Neuorientierung

Parasitenmanagement beim Pferd: Notwendigkeit einer Neuorientierung Parasitenmanagement beim Pferd: Notwendigkeit einer Neuorientierung Informationen für Tierärzte Die nachfolgenden Empfehlungen sind das Ergebnis einer gemeinsamen Initiative der Institute für Parasitologie

Mehr

3. Ergebnisse Geschlechts- und Altersverteilung

3. Ergebnisse Geschlechts- und Altersverteilung 23 3. Ergebnisse 3.1. Geschlechts- und Altersverteilung In der vorliegenden Studie wurden 100 übergewichtige Patienten mittels Gastric Banding behandelt, wobei es sich um 22 männliche und 78 weibliche

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION Eprizero 5 mg/ml Lösung zum Übergießen für Rinder

GEBRAUCHSINFORMATION Eprizero 5 mg/ml Lösung zum Übergießen für Rinder GEBRAUCHSINFORMATION Eprizero 5 mg/ml Lösung zum Übergießen für Rinder 1. NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS Norbrook Laboratories (Ireland) Limited Rossmore Industrial Estate Monaghan Ireland NAME

Mehr

Parasitenmanagement in der ökologischen Ziegen- und Milchschafhaltung

Parasitenmanagement in der ökologischen Ziegen- und Milchschafhaltung Parasitenmanagement in der ökologischen Ziegen- und Milchschafhaltung Dr. Ursula Krämer - Tiergesundheitsdienst Ziele: möglichst geringer Medikamenteneinsatz Förderung der der körpereigenen Abwehr gegen

Mehr

Das Problem mit dem Wurm. Abb. 1: Adulte Spulwürmer im Dünndarm. Abb. 2: Spulwurmei im Mikroskop

Das Problem mit dem Wurm. Abb. 1: Adulte Spulwürmer im Dünndarm. Abb. 2: Spulwurmei im Mikroskop Das Problem mit dem Wurm Abb. 1: Adulte Spulwürmer im Dünndarm Abb. 2: Spulwurmei im Mikroskop Abb. 3: Dünnflüssiger Darminhalt durch Spulwurmbefall Abb. 4: Heterakis Abb. 5: Bandwurm Würmer sind ein weltweit

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION DECTOMAX 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine

GEBRAUCHSINFORMATION DECTOMAX 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine GEBRAUCHSINFORMATION DECTOMAX 10 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Schafe und Schweine 1. NAME UND ANSCHRIFT DES ZULASSUNGSINHABERS UND, WENN UNTERSCHIEDLICH, DES HERSTELLERS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE

Mehr

Endoparasitenforschung für die. Ökologische Weidewirtschaft

Endoparasitenforschung für die. Ökologische Weidewirtschaft R KOOPMANN Endoparasitenforschung für die Ökologische Weidewirtschaft Endoparasitenforschung für die Ökologische Weidewirtschaft REGINE KOOPMANN 1 1 Institut für Ökologischen Landbau, Johann Heinrich von

Mehr

GEBRAUCHSINFORMATION. IVOMEC POUR-ON, 5 mg/ml Lösung zum Auftragen auf die Haut für Rinder und Rotwild Ivermectin

GEBRAUCHSINFORMATION. IVOMEC POUR-ON, 5 mg/ml Lösung zum Auftragen auf die Haut für Rinder und Rotwild Ivermectin GEBRAUCHSINFORMATION IVOMEC POUR-ON, 5 mg/ml Lösung zum Auftragen auf die Haut für Rinder und Rotwild Name und Anschrift des Zulassungsinhabers und, wenn unterschiedlich des Herstellers, der für die Chargenfreigabe

Mehr

Status quo der Parasitenkontrolle auf biologisch wirtschaftenden Schaf- und Ziegenbetrieben in der Schweiz

Status quo der Parasitenkontrolle auf biologisch wirtschaftenden Schaf- und Ziegenbetrieben in der Schweiz Status quo der Parasitenkontrolle auf biologisch wirtschaftenden Schaf- und Ziegenbetrieben in der Schweiz Masterarbeit vorgelegt von Susanne Bollinger Matrikel-Nr. 1441686 Studienkennzahl: H 066 500 Studienrichtung:

Mehr

Membranwechselwirkungen des Magen- Darm- Traktes mit essentiellen Phospholipiden nach Einwirkung ionisierender Strahlung im therapeutischen Bereich

Membranwechselwirkungen des Magen- Darm- Traktes mit essentiellen Phospholipiden nach Einwirkung ionisierender Strahlung im therapeutischen Bereich Aus dem Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Direktor: Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schmoll Membranwechselwirkungen des Magen- Darm- Traktes

Mehr

Entwurmung von Zuchtstute und Fohlen

Entwurmung von Zuchtstute und Fohlen Weiterbildungsseminar für Pferdezüchter Reit- und Fahrverein Forst 14. April 2007 Entwurmung von Zuchtstute und Fohlen Dr. B. Hofmeister Tierseuchenkasse Baden-Württemberg Pferdegesundheitsdienst Talstr..

Mehr

Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer. Empfehlungen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis

Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer. Empfehlungen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer Empfehlungen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis Weidetiere vor Würmern schützen Der Weidegang ist die Haltungsform, die allen

Mehr

Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer

Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer 45 Weideparasiten-Management Entscheidungsbäume für Wiederkäuer Empfehlungen aus der Wissenschaft und Erfahrungen aus der Praxis Dieser Ratgeber basiert auf: www.weide-parasiten.de Herausgeber Thünen-Institut

Mehr

Vorbereitung der Zuchtstute auf die Belegung und Abfohlung

Vorbereitung der Zuchtstute auf die Belegung und Abfohlung Klinikum Veterinärmedizin Vorbereitung der Zuchtstute auf die Belegung und Abfohlung J U D I T H K R O H N Klinik für Geburtshilfe, Gynäkologie und Andrologie der Groß- und Kleintiere mit Tierärztlicher

Mehr

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) 1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS Ivomec Wirkstoff: Ivermectin Für Tiere: Rinder 2.

Mehr

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung

5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung 5 Zusammenfassung und Schlussfolgerung Einleitung In der Schwangerschaft vollziehen sich Veränderungen des Kohlenhydratstoffwechsels im Sinne einer Insulinresistenz sowie eines Anstieges der Blutfettwerte.

Mehr

5 Wochen Zeckenschutz. und 8 Wochen Flohschutz in nur einer Applikation.

5 Wochen Zeckenschutz. und 8 Wochen Flohschutz in nur einer Applikation. 5 Wochen Zeckenschutz und 8 Wochen Flohschutz in nur einer Applikation. 8 Was erwarten Tierärzte von einem neuen Ektoparasitikum für Katzen?* Bessere Wirksamkeit gegen Zecken 75 % Längere Wirkdauer 28

Mehr

DEPARTMENT FüR PATHOBIOLOGIE. VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN

DEPARTMENT FüR PATHOBIOLOGIE. VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN Aus DEM DEPARTMENT FüR PATHOBIOLOGIE DER VETERINäRMEDIZINISCHEN UNIVERSITäT WIEN DEPARTMENTSPRECHERIN: UNIV.PROF. DR.MED.VET. TZT. ANJA JOACHIM FACH: PARASITOLOGIE ENDOPARASITENBELASTUNG UND -MANAGEMENT

Mehr

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht. -Doramectin-

Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht. -Doramectin- Antrag auf Entlassung aus der Verschreibungspflicht Antrag auf Entlassung von Doramectin aus der Verschreibungspflicht für die topische Anwendung bei Königspython, Abgottschlange und Bartagame bei einem

Mehr

Herausgegeben von Netzwerk

Herausgegeben von Netzwerk Herausgegeben von Netzwerk Zeitgemäße (+Selektive) Entwurmung beim Pferd Empfehlungen zur Zeitgemäßen (+Selektiven) Entwurmung beim Pferd 1.2 K. Pfister 1) 2), A. Becher 1), 3), M. Menzel 4), 1), M. Scheuerle1),

Mehr

Baycox Multi 50 mg/ml Suspension zum Eingeben für Rinder, Schweine und Schafe

Baycox Multi 50 mg/ml Suspension zum Eingeben für Rinder, Schweine und Schafe Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben 100 und 250 ml Flasche Gebrauchsinformation Baycox Multi 50 mg/ml Suspension zum Eingeben für Rinder, Schweine und Schafe 1. Name und Anschrift

Mehr

Aus dem Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin

Aus dem Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin Aus dem Institut für Parasitologie und Tropenveterinärmedizin des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin KRANKHEITS- UND PRODUKTIONSFAKTOREN IN PERIURBANEN MILCHRINDERHERDEN UGANDAS

Mehr