Das Weinjahr 2015 im Rückblick

Transkript

1 Das Weinjahr 2015 im Rückblick Da das Wetter im Januar ungewöhnlich mild war wurde wie 2014 bei schneefreiem Wetter der Vorschnitt bereits durchgeführt. Auf der Grünen Woche probierten wir unter anderen auch Wein aus Werder/Havel. Mäuselöcher gab es dieses Jahr besonders viele im Weinberg. Die Quelle über dem Weinberg hatte zu wenig Wasserreserve. Es fehlt einfach ein richtiger schneereicher Winter. Mitte März wurden die Bögen gebunden und damit war der Weinberg startklar. Am erfolgte durch uns eine Führung zum Deutschen Weinwanderwochenende im Weinberg Pillnitz. Anfang Mai probierten wir in Wien mal Weine anderer Anbaugebiete. Bereits 2 Tage später hatte Jürgen die Gelegenheit in der Orangerie im Schlosspark Pillnitz eine Weinprobe mit Gärtnern aus Österreich und Deutschland durchzuführen. Da ca. die Hälfte der Kübelpflanzen noch im Gebäude waren war dies ein besonderes Ambiente zur Veranstaltung.

2 Am fand in Dresden die gemeinsame Jungweinprobe Saale-Unstrut und Sachsen statt bei der wir neben vielen Proben auch interessante Gespräche führen konnten. Seitdem ist der Zugang zum Weinberg sicherer und einfacher geworden. Lieferungen und Leistungen wurden der Weinbaugemeinschaft als Spende übergeben. Unser Weinblütenfest fand dieses Jahr am in Wilthen statt. Die Herstellung von Weinbrand wurde als Thema ausgewählt. Leider war die Teilnehmerzahl 42 die geringste seit Bestehen der WBG. Die Veranstaltung selbst war jedoch ein Erlebnis. Mitte Juni hatten wir mitten in der Weinblüte eine Periode höherer Temperaturen zu verzeichnen. Dadurch erfolgte die Blüte ziemlich schnell. Bis Mitte Mai wurde die Zugangstreppe zu unserem Weinberg erneuert. Die vorhandene unregelmäßige Treppe mit 5 Stufen wurde mit 6 Stufen in eine gleichmäßige Treppe verwandelt. In Vorbereitung Elbhangfest wurde unter Mitwirkung von Jürgen im 1. Halbjahr 2015 eine Ausstellung 25 Jahre Elbhangfest erarbeitet, die Ende Juni entlang der Pillnitzer Landstraße zu sehen war. Unser Umzugsbild Wein war in vielen Jahren mit dabei zu sehen. Zum Elbhangfest gestalteten wir wieder einen Umzugswagen mit. Dabei wurde der Staffelstab für die Organisation innerhalb der Weinbaugemeinschaft an die nächste Generation übergeben. Thema unseres Wagens war Böttcherei und Weinbau am

3 Elbhang. Das Elbhangfest war durch das 700- jährige Jubiläum von Loschwitz geprägt. Am 11.Juli haben wir mit dem 1. Sächsischen Weinkonvent die Wein- und Sektmanufaktur von Anke Schüler in Schmiedewalde besucht und ihr Sortiment probiert. Am EHF-Sonntag führten wir mit musikalischer Begleitung durch den Pillnitzer Weinberg. Beim Flug mit einer Cesna am über den Pillnitzer Weinberg konnte man sogar erste Trocknungserscheinungen am Boden erkennen. Bereits zu Wallys 60. Geburtstag waren wieder Temperaturen oberhalb der 30 C zu verzeichnen. In der Wachwitzer Elbterrasse feierten wir größtenteils im Freien mit guten Weinen. Fehlender Regen und damit größere Perioden einer leeren Wasserleitung im Weinberg machen uns bereits im Juli Sorgen. Die Beerengrößen sind geringer als zur gleichen Zeit der Vorjahre. Ein Bewässern der Rebenneupflanzungen ist notwendig. Erst am bringt ein Gewitter etwas Entspannung. Erstes Gipfeln der Reben war 2015 bereits Ende Juli erforderlich, denn die Hitze lässt die älteren Reben zusehend wachsen. Vom waren wir gemeinsam mit der Jugend in der Wachau im Urlaub. Bis auf den ersten Tag waren nur Hitzetage zu verzeichnen. Ab Mittag konnte man der Hitze nur in Weinkeller bzw. Kirchen, Stift Melk oder anderen schattigen Orten ausweichen. Baden in der Donau stand mehrfach auf der Tagesordnung. Weinproben verschiedenster Art waren dafür bis spät abends immer im Freien möglich. Trotzdem die Wachau mit ca. 70% Veltliner und 20% Riesling dominiert haben wir die Nische der Roseweine dort entdeckt. Eine Auswahl davon haben wir mit nach Hause genommen. Das Loisium in Langenlois (größter Weinbauort in Österreich) ist eine Reise wert. Bis zu 900 Jahre alte Weinkellergewölbe sind zu einem Labyrinth

4 zusammen verbunden und in mehreren Stunden zu erleben. Bewässerungsversuch am früh zeitig scheiterte am fehlenden Wasser in der Leitung, vorhandenes Wasser in den Behältern wird für die notwendigen Pflanzenschutzmaßnahmen benötigt. Zur Rettung der Jungreben wurde ein Großteil am mittels Schere von den Ertragsbögen samt Trauben befreit. Das tut zwar vorerst weh, aber die Reben haben bis auf 3 Stück alle überlebt. Die Domaine Wachau als Genossenschaft der Wachauer Winzer ist ebenfalls ein lohnenswertes Ziel. Grauburgunder fast komplett, Spätburgunder ca. die Hälfte und Traminer 1/3 werden 2015 ohne Ertrag sein. Erst am kam der lang ersehnte Regen. Da die Beeren zum Teil jedoch weich werden ist durch den erhöhten Wasserzuwachs ein Aufplatzen der Beeren möglich. Weinkeller in der unmittelbaren Nähe der Donau waren in den letzten Jahren mehrfach unter Wasser. Der Donauschlamm liegt wie ein Schleier über den eingelagerten Flaschen. Ob diese Flaschen noch voll in Ordnung sind entscheidet nicht nur der darin befindliche Prädikatswein sondern auch die Korkqualität. Zur Abwehr der Kirschessigfliege organisierte Jürgen 50 kleine Plasteflaschen und 0,5 Liter Spintor um diese vielen Winzern anzubieten. Der Bedarf überstieg das Angebot. Die behandelten Flächen waren kaum befallen, dagegen gab es bei unbehandelten Rebflächen Ausfälle wegen Essigfäule. Am führte Jürgen eine Gruppe beginnend an der Saloppe entlang der Historischen Weinberge von Loschwitz nach Wachwitz. Dabei wurden immer Bezüge zum Weinbau erläutert und auch Wein probiert. Eine Probe wird es zeigen! Die Hitze mit ca. 40 C und längere Zeiten ohne Regen haben natürlich bei unseren Jungpflanzen Spuren hinterlassen. Ein

5 Ende August haben wir zum Tag des offenen Weinguts die Bereiche Diesbar-Seußlitz und Meißen als Ziel gehabt. Die Weinmanufaktur am Mariaberg und das Weingut Ricco Hänsch haben uns besonders inspiriert. Schade nur, dass am das Gebiet Spaargebirge bis Weinböhla von einem Hagelschauer starke Schäden erlitten hat. Am wurde die Ausstellung 25 Jahre Elbhangfest anlässlich der 700-Jahrfeier Loschwitz nochmal für einen reichlichen Monat aufgehangen. Am organisierten wir eine Wanderung mit den ehemaligen Kollegen der ENSO. Einkehr und eine zünftige Weinprobe beim Winzer Rolf Fehrmann gehörten dazu. Die Weinernte brachte trotz der Hitzeschäden ein ordentliches Gesamtergebnis. Weißburgunder und Kerner gingen am mit 414 kg Gesamtgewicht an die Winzergenossenschaft Meißen. Damit waren alle verfügbaren 27 Kisten im Einsatz. Da der Traminer vor dem geplanten Lesetermin noch von den Wespen stark angefressen wurde entschloss sich Jürgen für eine frühere Ernte mit Eigenverarbeitung. Die Kleinmengen vom Spätburgunder, Grauburgunder und Scheurebe wurden ebenfalls selbst verarbeitet. Zur Leseeröffnung der Winzergenossenschaft in Meißen am war das Thema Hagel groß im Gespräch, jedoch im Zentrum Meißens hatte man davon nichts abbekommen. Zum Glück ist die Schneise der Verwüstung nur sehr schmal gewesen. Vor- und Nachlesen von Richters und Schwidoms kommen noch zur Selbstverarbeitung dazu. Schade, dass die SWG keine edelfaulen Trauben vom Riesling annimmt. Mit 98 Oe wird dies ein besonders guter Tropfen. Die selektive Lese beim Spätburgunder und Portugieser hat sich ebenfalls gelohnt auch wenn man dafür mehr Zeit benötigt. Selbst der am Anfang als

6 Federweißer angesetzte Rotling wird in der jetzigen Ausbaustufe ein guter Zechwein. Am beteiligten wir uns am Winzerzug in Radebeul zum 300-jährigen Jubiläum. Ramona als Böttcher, Jürgen als Fahnenträger und Roland war wieder der Korbmacher. Durch die stetig steigenden Pflichtbeiträge der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft ist Jürgen bereits im August in Wiederspruch gegangen und hat dabei auch die Pflicht der Mitgliedschaft angezweifelt. In Abstimmung mit der Sächsischen Winzergenossenschaft und einer Rechtsanwaltskanzlei werden wir mit Jürgens Wiederspruch eine Musterklage gegen die LBG anstreben. Mal sehen wie lange das Verfahren läuft und ob wir Erfolg haben. Im Novemberurlaub in Mexiko hatten wir nur 1x die Möglichkeit einen Mexikanischen Wein zu probieren. Ansonsten war Wein aus Spanien bzw. Italien erhältlich. Bier und Cocktails hatten dann doch eher die Oberhand. Der Weinberg hat nun seine Winterruhe. Textliche Überarbeitungen sind gemeinsam mit Roland als Vorleistung für die Erneuerung des Weinlehrpfads eine Winterarbeit. Im neuen Jahr ist eine kleine Nachpflanzung ausgefallener Reben geplant und das Aufstellen eines zusätzlichen Wasserbehälters als Reserve für mögliche Trockenperioden. Mit dem 1. Sächsischen Weinkonvent haben wir geplant eine Fahrt zum Kaiserstuhlgebiet einschl. Elsass im Juni 2016 durchzuführen. Am haben wir in Vorbereitung des Weinblütenfestes 2016 ein Stopp am Radebeuler Steinrücken (Finstere Gasse) eingelegt. Danach ging es zu einem Weinabend in der SWG Meißen mit Werner Böhme und Jörg Jenichen zum Thema Weiter entlang der Via Vino unterwegs auf Sardinien. 3 Fotos für den Fotowettbewerb Sächsische Weinstraße sind eingereicht. Wir wünschen allen unseren Freunden ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches neues Jahr Wally & Jürgen Dezember 2015 Fotos: Jürgen, Waltraud, Sven, Willi, Roland, Gerhard, Dietmar, Michael