Kanalschachtbiofilter

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1 REHAU Kanalschachtbiofilter Kanalschachtbiofilter

2 Inhaltsverzeichnis REHAU Kanalschachtbiofilter Seite Warum entstehen unangenehme Gerüche in Abwasserkanälen? Hervorragende Wirkung des Kanalschachtbiofilters durch Institut JenaBios bestätigt Einbau und Betrieb des Filters Technische Daten Vorteile auf einen Blick Lieferprogramm

3 unangenehme Gerüche in Abwasserkanälen Warum entstehen unangenehme Gerüche in Abwasserkanälen? Kennen Sie nicht auch das Problem? Gerade in der wärmeren Jahreszeit wird allerorts über Belästigungen durch übelriechende Abluft aus Abwasser- und Kanalschächten geklagt. Sie entsteht vorwiegend aufgrund von ungünstigen abwassertechnischen Verhältnissen, die zu anaeroben (sauerstoffarmen) Wasser führen. Dieser Sachverhalt stellt nicht nur ein Geruchsproblem dar, sondern es besteht auch eine Gefährdung durch Schadstoffe und Krankheitskeimen in der Luft. Folgende Ursachen können für diese Entwicklung angeführt werden: - Rückläufiger Wasserverbrauch der Bevölkerung aufgrund eines gestiegenen Kosten- und Umweltbewusstseins - Überdimensionierung von Abwasserkanälen und -leitungen - Zu hoher Abwasseranteil aus Gewerbe und Industrie - Geringe Abwassermenge durch Niederschlagsversickerung - Trenn- statt Mischsysteme Ressourcenschonend zu handeln, indem alle Verbraucher Wasser sparen, zeichnet unsere Nachhaltigkeit aus. Die Kehrseite der Ökologie-Medaille ist, dass die Kanalleitungen nicht mehr ausreichend durchgespült werden. Die Folge: Der Feststoffanteil im Abwasser nimmt zu. Die Fließgeschwindigkeit nimmt ab, das Wasser steht förmlich in der Leitung, Feststoffe lagern sich ab. Durch das anaerobe Milieu kann sich eine Sielhaut bilden, was durch mangelnde Kanalhydraulik noch verstärkt wird. Die besten Voraussetzungen, dass Schwefelwasserstoff entstehen kann. Begünstigt wird dieser Prozess noch durch: - Hohen Sulfatgehalt im Abwasser - Hohe Konzentration leicht abbaubarer organischer Verbindungen - Hohe Temperaturen - Abwesenheit von Sauerstoff und Nitrat - Niedrige Redoxpotenziale Besonders geruchsgefährdete Bereiche sind: - Bereiche, in die Abwässer mit geruchsintensiven Stoffen, mit stark sauerstoffzehrenden Stoffen und sulfidhaltigen Abwässer eingeleitet werden - Kanäle mit geringem Gefälle, geringer Teilfüllung und langen Abwasseraufenthaltszeiten - Bereiche mit anaeroben Abwasser, wo gleichzeitig starke Turbulenzen im Abwasserstrom auftreten - Bereiche, in denen sulfidhaltiges mit saurem oder warmem Abwasser zusammentrifft - Sammelbehälter (Saugräume) in Pumpstationen - Ausmündung von Druckräumen - Rückstaustrecken Wie kann den üblen Gerüchen nun entgegen gewirkt werden? In der Theorie ist es gänzlich einfach, Geruchsemissionen zu vermeiden: Das Abwasser muss nur aerob (sauerstoffreich) gehalten werden. Da dies aus den genannten Gründen nicht immer möglich ist, empfiehlt sich, in den betreffenden Abschnitten einen REHAU Kanalschacht- Biofilter einzubauen. Symptombekämpfung mit dem REHAU Kanalschacht-Biofilter gemäß ATV-DVWK Merkblatt M154 Der REHAU Kanalschacht-Biofilter funktioniert auf Basis von Zellulosegranulat, welches als Filtermaterial dient. Das Granulat besteht aus speziell aufbereitetem, recyceltem Altpapier, das von Druckerschwärze gereinigt ist. Dieses beinhaltet zusätzliche Nährstoffe, so dass das Granulat sich als hervorragender Träger für den mikrobiologischen Abbau von Geruchs- bzw. Schadstoffen erwiesen hat. Die übelriechende und schadstoffbeladene Abluft wird durch das Granulat geführt. Die Geruchs- und Schadstoffe werden durch die am Filtermaterial angesiedelten Mikroorganismen in geruchsneutrale und schadstoffarme Abluft umgewandelt. Das REHAU Granulat sichert durch seine kugelförmige Kornstruktur sehr gute Durchströmungsverhältnisse und dadurch geringe Filterwiderstände im Verhältnis zu herkömmlichen Materialien, wie z.b. Rindenmulch. Kanalschachtbiofilter 269

4 Hervorragende Wirkung Hervorragende Wirkung des Kanalschachtbiofilters durch Institut JenaBios bestätigt Biofilter können die Gerüche neutralisieren. Allerdings ist Biofilter nicht gleich Biofilter. Deshalb testete das Institut JenaBios für Umweltbiotechnologien im Auftrag von REHAU unterschiedliche Biofiltermaterialen. Die neutral durchgeführten Versuche sollten herausstellen, wie wirksam Biofilter für Kanalschächte Schwefelwasserstoff minimierten. Dabei wurden die drei gängigsten Biofilterträgermaterialien unter gleichen Bedingungen getestet: - Zellulosegranulat von REHAU - Kokosfasern - Rindenmulch Ergebnisse/Gutachten: Eliminierung von Schwefelwasserstoff Das REHAU Zellulosegranulat erreichte bei H 2 S-Konzentrationen von 10 bis 200 ppm in der Zuluft einen Wirkungsgrad von %, d.h. das H 2 S wurde unter allen getesteten Bedingungen nahezu komplett eliminiert. Es wurde dabei eine Eliminationsleistung von bis zu 18 mg H 2 S/(l x h) erreicht. Menschen empfinden bereits bei ca. 5 ppm H 2 S eine starke Geruchsbelästigung. Der Filterwirkungsgrad von Kokosfasern unterlag enormen Schwankungen je nach Bedingung betrug er zwischen %. Die Eliminationsleistung war maximal 3 mg H 2 S/(l x h) Unter den gleichen Bedingungen erreichte der Rindenmulch- Biofilter einen Wirkungsgrad von %. Dabei wurde eine Eliminationsleistung von max. 4 mg H2S/(l x h) erzielt. Elimintationsleistung (mg H2S/h) REHAU Zellulosegranulat Kokosfasern Rindenmulch 270

5 Zusammenfassung und Bewertung Die Funktionalitätsprüfung von Biofiltermaterialien zur Behandlung von Schwefelwasserstoff wurde über einen Zeitraum von acht Wochen im Labormaßstab durchgeführt. Der Vergleich der drei Trägermaterialien unter den gewählten praxisnahen Bedingungen erbrachte deutliche Unterschiede. Eine zusammenfassende Bewertung der drei Biofiltermaterialien nach verschiedenen Nutzungsgesichtspunkten ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Anforderung, Nutzungszweck Zellulosegranulat Kokosfasern Rindenmulch von REHAU Materialeigenschaften (1) (Vorbereitung, Beimpfung, Konditionierung) Materialeigenschaften (2) (Betrieb des Biofilters, Materialstabilität, Kompaktierung) H 2 S-Eliminierungsleistung VOC-Eliminierungsleistung (flüchtige organische Verbindungen) Wasserhaltevermögen Pufferkapazität des Materials Qualitativer Bewertungsmaßstab: +++ sehr gut ++ gut + befriedigend - ungenügend Quelle: Institut JenaBios, Juni 2005 Kanalschachtbiofilter 271

6 Einbau und Betrieb des Filters Einfacher und Schneller Einbau und Austausch Ein- und Ausbau des REHAU Kanalschacht-Biofilters: Der Filter kann einfach und schnell in fünf Arbeitsschritten ein- und ausgebaut werden. In nur wenigen Minuten lässt sich somit das Problem stinkender Kanalschächte beheben: 1. Schritt Kanaldeckel und Laubfang herausnehmen 2. Schritt Die Edelstahleinsatzhaken an der Filtergrundplatte montieren. Anschließend die Platte in die Laubfangauflager der Schachtabdeckung hängen und senkrecht nach unten drücken. Das exakte Anliegen der Dichtungslippen an der Schachtwand ist zu kontrollieren und ggf. durch Ausmitteln der Grundplatte auszugleichen (Flügelschrauben der Montagebügel leicht lösen, bis die Filtergrundplatte bewegt werden kann). 3. Schritt Die vor Auslieferung bereits mit Mikroorganismen geimpfte Filterpatrone in die Öffnung der Filtergrundplatte einhängen. 4. Schritt Laubfang wieder einhängen 5. Schritt Kanaldeckel schließen Austausch des Filtermaterials: Das Filtermaterial kann ebenso schnell und einfach ausgetauscht und als Bioabfall (siehe Abfallverordnung) entsorgt werden. Einsatzgebiete In nahezu allen Misch- und Schmutzwasserschächten kann der REHAU Kanalschacht-Biofilter eingebaut werden. Darüber hinaus in Pumpstationen; Entlüftungsschächten; privaten, kommunalen, gewerblichen und industriellen Anlagen in der Nähe von: - Kindergärten - Kinderspielplätzen, Schulen - Sporteinrichtungen - Fußgängerzonen und Spielstraßen - Krankenhäusern - Altersheimen - Wohnanlagen - Öffentlichen Plätzen und Einrichtungen Eine Abluftfeuchte von 90% rf (relative Luftfeuchte) reicht aus, um die Wirkungsweise sicherzustellen. Eine zusätzliche Befeuchtung ist nicht notwendig. Normal liegt die relative Luftfeuchte in einem Abwasserkanal bei ca. 100 % rf. Die exzentrische Filtergrundplatte ist so zu positionieren, dass eventuell vorhandene Steigeisen genau unter der breiten Seite liegen. Der Ein- und Ausbau ist ohne Spezialwerkzeuge möglich. Der Biofilter punktet mit geringem Gewicht. Dadurch ist er schnell und leicht einzubauen. Der REHAU Kanalschachtbiofilter eignet sich zum Einbau in Schachtsysteme DN 600 (Innendurchmesser 580 bis 645 mm) bzw. Schächte anderer Dimensionen mit einem Schachtkonus lichte Weite 580 bis 645 mm im oberen Bereich des Konus. 272

7 Technische Daten Das verwendete Filtergranulat zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus: - Gleichmäßige Kornstruktur (bewirkt gleichmäßige Durchströmung und geringen Druckverlust) - Ausreichendes Hohlraumvolumen - Hoher Anteil organischer Substanz (bewirkt großes zusätzliches Nährstoffangebot und lange Standzeit) - Hohe Wasserspeicherkapazität - Große Oberfläche für Stoffübergang Wasser Luft und Mikroorganismenbesiedlung - Gute ph-puffernde Eigenschaften - Lange Standzeiten - Die Abbauleistung des Filtermaterials ist bis zum 4,5-fachen größer als die vergleichbarer Produkte, z.b. von Rindenmulch Zusammensetzung/Angaben zu den Bestandteilen des Filtergranulats: Form: fest, körnig Farbe: grauweiß Geruch: gering, unspezifisch Trockenrückstand: 95 % Wassergehalt: 5 % Schüttdichte: 0,3 kg/l Wasseraufnahmekapazität: 570 ml/l spezifische Oberfläche: 282 m 2 /m 3 Porosität: 49 % Schmelzpunkt: keinen Explosionsgefahr: keine Dampfdruck: keinen Löslichkeit in Wasser: unlöslich Angaben zur Toxizität: nicht toxisch, gereinigt von Druckerschwärze, Wirkungsprinzip des Kanalbiofilters Kanalschachtbiofilter 273

8 Vorteile auf einen Blick: - Hervorragende Eliminationsleistung von Schwefelwasserstoff und Krankheitskeimen, getestet durch das Institut JenaBios - Zuverlässige Geruchselimination bis zu 5 Jahren - Korrosionssicher durch PE- und Edelstahlmaterial - Die Ventilationswirkung des Schachtes wird beibehalten, und eindringendes Oberflächenwasser kann problemlos passieren, ohne den Filter zu schaden - Abdichtung der Abwasserschächte durch umlaufende Systemdichtung aus PUR - Hohe Brandsicherheit, da handelsüblicher Laubfang aus verzinktem Stahl genutzt werden kann (Forderung des Deutschen Instituts für Bautechnik DIBT wird erfüllt) - Deutlich geringeres Materialvolumen im Vergleich zu herkömmlichen Filtermaterialien, z.b. Rindenmulch - Beiderseitige optimale Anströmfläche (Ab- und Zuluft) - Hohe Funktionssicherheit bei unterschiedlichen Volumenströmen und in trockenen Perioden - Schnelle und leichte Montage ohne spezielles Werkzeug - Schneller Austausch des Filtergranulats - Geringer Wartungsaufwand - Verbleib der Grundplatte bei Schachtinspektion und Reinigungsarbeiten möglich - Geringere Anschaffungskosten pro m 3 zu reinigender Abluft Beispiel: Max. Reinigungsleistung pro Jahr = m³ Abluft, das entspricht 0,8 Cent/m³/h Abluft Investitionskosten, bezogen auf das erste Jahr Geruchsneutrale und schadstoffentlastete Luft mit dem REHAU Kanalschachtbiofilter 274

9 Lieferprogramm REHAU Kanalschacht-Biofilter REHAU Kanalschacht-Biofilter einsetzbar für Schachtkonus DN 600; bestehend aus Filterpatrone mit geimpftem Granulat, Grundplatte mit Edelstahl-Einhängewinkel, Länge 160 mm. Material: PE/SBR/Edelstahl Farbe: Schwarz Ø Art.-Nr. DN Abluft bis Gewicht [kg/vpe] ,00 m 3 /h ,00 m 3 /h 17 Straßeneinlauf-Geruchsklappe als Geruchsverschluss für Sinkkasten von Mischwasserkanälen, besteht aus Deckelflansch mit Einlaufrost verschraubt mit Ringösen, drehbar gelagerter Geruchsverschlussklappe, vorgespannt mittels chemisch beständigem Gummidraht. Material: PE Farbe: Schwarz Art.-Nr. Abmessung Gewicht [kg/ Stck.] x 500 2, x 500 2,8 Zubehör: optionaler Einhängewinkel Material: Edelstahl Farbe: Silber Kanalschachtbiofilter Art.-Nr. Ausführung Länge Gewicht VPE [mm] [kg/vpe] [Stck.] mittel 150 0, kurz 30 0,38 4 Austauschpackung Zellulosegranulat Art.-Nr. Volumen Abluft bis [Liter] [m 3 /h] , ,00 275

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