Seeleute Bulletin. Gegen Billigflaggen und unternormige Schifffahrt. Gewerkschaftliche Kampagne:

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1 Seeleute Bulletin Internationale Transportarbeiter Föderation Nr. 21 / 2007 Gewerkschaftliche Kampagne: Für Menschenrechte auf See Gegen Billigflaggen und unternormige Schifffahrt German/ Deutsch

2 Halvard Aasjord Überlebenshilfe aufsee: Die ITF-Billigflaggenkampagne Schwerpunkt der ITF-Aktivitäten in der Seeschifffahrt ist die weltweite Kampagne von Seeleute- und Hafenarbeitergewerkschaften gegen den Transfer von Schiffen hin zu Billigflaggen, um dadurch nationale Gesetze, Bedingungen und Gewerkschaften zu umgehen. Die Kampagne geht zweigleisig vor: politisch setzt sich die ITF gemeinsam mit Regierungen und internationalen Gremien dafür ein sicherzustellen, dass eine echte Verbindung zwischen der Nationalität eines Schiffes und dessen Eigentümer besteht; in der Auseinandersetzung mit dem Arbeitgeber haben ITF-Gewerkschaften für die Festlegung von akzeptablen Mindestheuern und Sozialnormen auf allen Billigflaggenschiffen gekämpft. Dies bedeutet, dass die Gewerkschaften des Staates, in dem die nutznießende Eigentümerschaft des Schiffes liegt, die Bedingungen vereinbaren müssen. Diese müssen mindestens den Normen entsprechen, die durch den ITF-Fair- Practices-Ausschuss festgelegt wurden, dem gemeinsamen Gremium für Seeleute und Hafenarbeiter, welches die gewerkschaftliche Kampagne beaufsichtigt. In jüngster Vergangenheit hat die ITF mit einer großen und wachsenden Gruppe von Schiffsbetreibern innerhalb des Internationalen Verhandlungsforums einen internationalen Kollektivvertrag ausgehandelt, der vergleichbare Normen bei mehr Flexibilität vorsieht. Seeleuten, die auf Billigflaggenschiffen angeheuert werden, wird es oft strengstens untersagt, mit der ITF Kontakt herzustellen. Einige werden sogar gezwungen, Verträge zu unterschreiben, in denen sie sich verpflichten, keine Verbindung zur ITF aufzunehmen. Es gibt sogar Arbeitgeber, die ITF-Verträge unterschreiben und dann ihre Besatzungen betrügen, indem sie niedrigere Heuern bezahlen eine Praxis, die als doppelte Buchführung bekannt ist. Seeleute auf Billigflaggenschiffen, die Probleme mit ihren Heuern oder Arbeitsbedingungen haben bzw. andere Beschwerden über ihre Behandlung vortragen möchten, können entweder mit der ITF direkt Verbindung aufnehmen (siehe unsere Adressen und Telefonnummern auf Seite 21) oder mit einem unserer Inspektoren weltweit in vielen Häfen in Kontakt treten (siehe Weltkarte im Mittelteil und weitere Einzelheiten auf der Rückseite der Weltkarte).

3 ITFSeeleute Bulletin Q Q Q 4-13 Kurzmeldungen Zusammenfassung von Nachrichten, einschließlich der ITF-Kampagne gegen Billigflaggen und unternormige Schifffahrt Menschenrechte auf See Warum Seeleute und Fischer zu den schutzlosesten und ausgebeutetsten Gruppen von Arbeitnehmern gehören 20 Verstecken zwecklos Billigflaggen-Checkliste ITF-Inspektoren Zum Heraustrennen: 4-seitiger Führer zur Kontaktaufnahme mit der ITF 25 Information Equasis: gratis Online-Schiffsinformationsdienst, sowie Ratschläge zur Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen Fakten und Zahlen Weltflottentabelle Tagebuch Eine Woche im Leben eines verärgerten polnischen Seemannes Ratschläge zum Heuervertrag Vor dem Anheuern durchlesen! HIV/Aids Die Mauer des Schweigens durchbrechen Angebot an Arbeitskräften Können die Philippinen Schritt halten mit der globalen Nachfrage? 37 Hafenarbeiter Mord in Guatemala Arbeitskampf Nach 30 Stunden gerechte Heuern durchgesetzt Gesundheit Die Bedeutung körperlicher Bewegung ITF-Wohltätigkeitsstiftung für Seeleute Hilfe, damit der Kontakt aufrechterhalten bleibt 43 Brauchen Sie Hilfe? Der freephone-beratungsdienst für Seeleute Nr. 21/2007 QIm März 2007 von der Internationalen Transportarbeiter Föderation (ITF), 49/60 Borough Road, London SE11DR, Großbritannien veröffentlicht. Telefon: +44 (20) Fax: +44 (20) mail@itf.org.uk Website: Weitere Exemplare des Seeleute- Bulletins (in englischer, arabischer, chinesischer, deutscher, indonesischer, japanischer, polnischer, russischer, spanischer und türkischer Sprache sowie in Tagalog) sind bei der ITF unter obiger Adresse erhältlich. Titelfoto: Portpictures.nl Bei den Fotos auf Seiten 2, und 43 (deren Quellen einzeln angegeben wurden) handelt es sich um Teilnahmen am Fotowettbewerb 2005 des Norwegischen Maritimen Direktorats. Oben: Besatzungsmitglieder der Coral Sea mit ITF-Inspektor Adrian Mihalcioiu im rumänischen Hafen von Constanta. Siehe Bericht auf Seite 11.

4 Internationale Transportarbeiter-Föderation Bei der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) handelt es sich um einen internationalen Gewerkschaftsdachverband, der 4,5 Millionen Beschäftigte in der Verkehrswirtschaft in 148 Staaten vertritt. Sie wurde 1896 gegründet und gliedert sich in acht Fachsektionen auf: Seeschifffahrt, Eisenbahn, Straßentransport, Zivilluftfahrt, Häfen, Binnenschifffahrt, Fischereiwirtschaft und Fremdenverkehrsdienste. Die ITF vertritt weltweit Arbeitnehmer im Verkehrssektor und fördert ihre Interessen durch globale Kampagnen und Solidarität. Sie ist eine von zehn Globalen Gewerkschaftsföderationen, die dem Internationalen Bund Freier Gewerkschaften (IBFG) angeschlossen sind und zur Globalen Gewerkschaftsgruppe gehören. Ladungsumschlag Seemann in niederländischem Hafen getötet Ein philippinischer Seemann an Bord eines unter der Flagge von Antigua & Barbuda fahrenden Schiffes wurde während eines Aufenthalts seines Schiffes im niederländischen Hafen von Rotterdam von einem acht Tonnen schweren Container erdrückt. Als sich das tragische Unglück im Januar 2007 ereignete, war die Besatzung gerade mit dem Laschen der Ladung beschäftigt. Der philippinische Seemann Glenn Cuevas stand bei dem auf Zypern ansässigen Unternehmen Marlow Navigation unter Vertrag. Wie die, der ITF angeschlossene, niederländische Gewerkschaft FNV Bondgenoten mitteilte, ereignete sich der Unfall an Bord der MS Eucon Leader der deutschen Reederei Bernd Becker KG im Rotterdam Shortsea Terminal, wo das Schiff festgemacht hatte. Für das Schiff galt ein Kollektivvertrag, der den Einsatz von Seeleuten zu Ladungsumschlags- und Lascharbeiten verbietet, soweit nicht die örtliche Gewerkschaft der Hafenbeschäftigten ihre Zustimmung dazu gegeben hat was in diesem Fall nicht geschehen war. Bereits zuvor hatte die Gewerkschaft die Schiffsverwaltung mehrmals an die Ladungsumschlagsklausel erinnert, allerdings ohne Erfolg. Die Gewerkschaft ist entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, wenn in diesem Punkt keine Abhilfe geschaffen wird. Die ITF hat das Unternehmen unterdessen aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Schiffsverwaltung ihre Verpflichtungen laut IBF-Vertrag kennt. Frank Leys, Sekretär der ITF-Hafensektion, meinte in einer Stellungnahme: Die Seeleute leiden aufgrund ihrer langen Arbeitszeiten ohnehin unter Stress und Übermüdung. Wenn sie dazu noch zu Arbeiten gezwungen werden, die traditionell und historisch von Hafenbeschäftigten verrichtet werden wie z. B. das Laschen und Sichern von Containern dann erhöht sich das Risiko, dass sich solch tragische Unfälle ereignen, leider enorm. Die ITF wird den Hinterbliebenen des getöteten Besatzungsmitglieds bei der Vertretung ihrer Ansprüche gegenüber dem Unternehmen helfen. Kollektivverhandlungen Indische Gewerkschaften erwirken massive Heuernachzahlungen Die Auszahlung erheblicher Heuerrückstände konnten indische Seeleutegewerkschaften für ihre Mitglieder durchsetzen, nachdem sie die Reeder durch Androhung eines Streiks zum Nachgeben gezwungen hatten. Die der ITF angeschlossenen Seeleutegewerkschaften National Union of Seafarers of In-

5 Kurzmeldungen dia und Forward Seamen s Union of India hatten angemessene Heuernachzahlungen für Mannschaftsdienstgrade und Unteroffiziere sowie eine Beteiligung an den Gewinnen der Reeder gefordert. Durch lange Verzögerungen beim Abschluss eines Kollektivvertrages waren den Seeleuten Nachteile entstanden, da sie lediglich Übergangszahlungen erhielten, die sich für Mannschaftsdienstgrade auf Rupien (25 Euro) und für Unteroffiziere auf Rupien (34 Euro) im Monat beliefen. Trotz der Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem indischen Reederverband (Indian National Shipowners Association INSA) Ende April waren die Arbeitgeber erst zum Einlenken bereit, als die Gewerkschaften für den 29. August 2006 auf allen Schiffen unter indischer Flagge Streikmaßnahmen ankündigten. Im Rahmen des ITF-Kongresses im August 2006 in Durban/Südafrika wurde darüber hinaus eine Entschließung zur Unterstützung des Streiks verabschiedet. ITF-Generalsekretär David Cockroft hatte den Reederverband bereits vorher dazu aufgefordert, einen Kollektivvertrag mit den Gewerkschaften abzuschließen. Dieser hat sich nun damit einverstanden erklärt, den Mannschaftsdienstgraden Heuerrückstände in Höhe von monatlich Rupien (23 Euro) und den Unteroffizieren in Höhe von monatlich Rupien (32 Euro) auszuzahlen. Diese Zahlungen erfolgen zusätzlich zu den Übergangszahlungen, die die Seeleute bereits erhalten, und gelten rückwirkend für den gesamten Beschäftigungszeitraum, für den kein Kollektivvertrag galt. Zudem werden bei den Behörden Sonderzahlungen in den Versorgungsfonds für Seeleute und Gratifikationen hinterlegt. Russland Einheitliche Gewerkschaft ist das Endziel Vertreter zweier russischer maritimer Gewerkschaften sind sich darüber einig, dass man mit dem Zusammenschluss zu einer einzigen Gewerkschaft für die Zukunft besser gewappnet sein wird. Mitglieder der Gewerkschaftsräte der ITF-Mitgliedsgewerkschaften Seafarers Union of Russia (SUR) und Water Transport Workers Trade Union of Russia (WTWUR) kamen im Dezember 2006 in St. Peterburg/Russland zusammen. Nach Diskussionen über gewerkschaftliche Aktivitäten und die Zukunft der Gewerkschaftsbewegung im Wasserverkehrssektor kamen die Parteien überein, dass die Bildung einer einheitlichen Gewerkschaft sowohl für Seeleute als auch für Beschäftigte im Wasserverkehrssektor erforderlich sei und vereinbarten den Zusammenschluss. Heuernachzahlungen $ für Filipinos Nachdem die ITF ihnen im September 2006 Heuernachzahlungen in Gesamthöhe von , US$ sichern konnte, war der philippinischen Besatzung der unter der Flagge Panamas fahrenden Evangelistria nach Feiern zumute. Der Massengutfrachter war Ziel einer Inspektion in Liverpool/Großbritannien, nachdem bei einem anderen Schiff desselben griechischen Eigentümers zu Beginn des Jahres eine Unterbezahlung der Besatzung in Höhe von insgesamt , US$ aufgedeckt worden war. Laut ITF-Inspektor Tommy Molloy hatte man die Besatzung der Evangelistria systematisch betrogen. Zusätzlich zum Bargeld auf die Hand erhielten die Seeleute auch unterschriebene Freizeichnungsbriefe, in denen festgehalten wurde, dass die Besatzungsmitglieder bei ihrer Rückkehr auf die Philippinen keinerlei Maßnahmen gegen sie zu erwarten hätten. 5

6 Kurzmeldungen Zur Vorbereitung von Entwürfen sowie Ausarbeitung von Einzelheiten des Zusammenschlusses wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe gebildet. Die Gruppe wird in nächster Zukunft ihre Arbeit aufnehmen. Mikhail Lyakhov, ITF-Koordinator in Russland und den GUS-Staaten, wurde von beiden Parteien übereinstimmend mit den Koordinierungsaufgaben betraut. ITF-Generalsekretär David Cockcroft, der die Konferenz leitete, schlug vor, die Vereinbarung der beiden Führer V. Kepp und I. Pavlov mit einem freundschaftlichen Handschlag zu besiegeln und bemerkte hierzu: Heute sind wir Zeugen eines historischen Ereignisses. Ihr Beide habt mit höchster Priorität die Entscheidung gefällt, euch zu vereinigen. Und das wird langfristig für alle von Vorteil sein für Seeleute und Arbeitnehmer im Wasserverkehrsbereich. 6 ISPS-Code Neues Meldesystem für Landurlaub Staaten, die sich über die Bestimmungen eines im Jahr 2004 in Kraft getretenen Sicherheitskodex hinwegsetzen und Seeleuten den Landgang verweigern, werden ins Visier eines von der ITF neu geschaffenen Meldesystems geraten. Im Rahmen dieses kurz vor seiner Einführung stehenden Systems sollen die ITF-InspektorInnen Fälle melden, in denen Seeleuten der Landurlaub verweigert wird oder Seeleute am Verlassen ihres Schiffes gehindert werden. Als Konsequenz aus dem 2005 von der ITF veröffentlichten Untersuchungsberichts über die Auswirkungen der strikteren Sicherheitsmaßnahmen gemäß dem Internationalen Code für die Sicherheit von Schiffen und Hafenanlagen vor Gewalttaten (ISPS-Code) soll auf diese Art und Weise eine umfassende Informationsdatenbank aufgebaut werden. Etwa 58 Prozent der im Rahmen der Untersuchung befragten Seeleutegewerkschaften berichteten über Fälle, in denen Landurlaub verweigert worden war; spezielle Probleme gab es in US-amerikanischen Häfen. Dies steht im Widerspruch zu den eindeutigen Vorgaben des ISPS-Code, wonach die Staaten gefordert sind, in angemessener Weise (zu) berücksichtigen, dass Seeleute die Möglichkeit zum Landgang sowie Zugang zu den landgestützten Wohlfahrtseinrichtungen für Seeleute einschließlich der Gesundheitsfürsorge haben müssen. Der Sekretär der ITF-Seeleutesektion, Jon Whitlow, meinte dazu: Bei der Einführung von Verbesserungen bei der Sicherheit vor Gewalttaten im maritimen Sektor müssen die Menschenrechte der Seeleute respektiert werden. Dazu zählt auch die Gewährleistung ihres Anspruchs auf Landurlaub. Das neue Meldesystem wird uns Aufschluss über das Ausmaß des Problems geben und uns dabei helfen, für die ordnungsgemäße Umsetzung des ISPS-Code sowie anderer Maßnahmen zur Gefahrenabwehr zu sorgen. Seychellen Heuernachzahlung für gestrandete Besatzung Dank Intervention der ITF wurden die Ansprüche auf Heuernachzahlungen einer 18-köpfigen Besatzung, die in einem Hafen der Seychellen im Stich gelassen wurde, im August 2006 in einem Gerichtsentscheid bestätigt. Besatzungsmitglieder an Bord des in St. Kitts und Nevis registrierten Frachters Al Manara waren seit Februar 2006 ohne Lebensmittel oder Trinkwasser in Port Victoria gestrandet. Dorthin war das nach einem Maschinenschaden auf dem Meer treibende Schiff schließlich nach 18 Tagen von den Behörden der Seychellen verbracht worden. Das Schiff gehört einem irakischen Staatsbürger mit Wohnsitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten und befand sich mit einer Ladung Kohle an Bord auf der Fahrt von Somalia nach Dubai. Die Besatzung bestand aus Seeleuten unterschiedlicher Nationalität, u. a. aus Äthiopien, Indien und Sudan. Berichten zufolge war dem Reeder, der von der ITF kontaktiert wurde, das Wohlergehen der Besatzung gleichgültig. Die unmittelbaren Bedürfnisse der Besatzung konnten allerdings mit Hilfe von Apostolatus Maris ebenso wie der ITF Angesichts der enormen Geld- und sogar Haftstrafen, die den Betroffenen drohten, kann man den Besatzungsmitgliedern nur zu ihrem Mut gratulieren. befriedigt werden. Das internationale Schiffsregister von St. Kitts und Nevis, unter dessen Flagge der Frachter fuhr, erklärte sich auf Druck der ITF zu einer Spende an Apostolatus Maris bereit. Mit Unterstützung der ITF, die einen Rechtsanwalt als Vertreter ihrer Interessen bestellt hatte, klagten die Besatzungsmitglieder im Juni 2006 auf Auszahlung ausstehender Heuern. Am 18. August sprach ein Gericht auf den Seychellen der Besatzung Heuernachzahlungen in einer Gesamthöhe von , US$ zu. Die meisten Besatzungsmitglieder wurden sofort heimgeschafft; zwei von ihnen blieben bis zum Verkauf des Schiffes gegen Ende September 2006 an Bord. Aus dem Erlös Gutachter schätzen den Wert auf , US$ werden die Heuerrückstände beglichen. Australien Disput wegen Flaggenwechsel sichert Arbeitsplätze Ein im Juli 2006 ausgebrochener Konflikt wegen der Entlassung von Seeleuten nach dem Ausflaggen eines australischen Schiffes konnte schließlich mit einer Vereinbarung beendet werden. Die australische Besatzung des Frachters Stolt Australia organisierte an Bord des Schiffes Protestmaßnahmen gegen Pläne, an ihrer Stelle schlechter bezahlte Arbeitskräfte aus dem Ausland einzusetzen und das Schiff unter der Billigflagge des Steuerparadieses Kaimaninseln zu registrieren. Dank einer zwischen Stolt und der der ITF angeschlossenen Maritime Union of Australia (MUA) ausgehandelten Vereinbarung, aufgrund derer das Schiff nach Singapur ins Trockendock überführt werden sollte, können die Besatzungsmitglieder bis zu ihrer Heimschaffung aus Singapur ihre Arbeitsplätze behalten. Später sollen sie auf anderen Schiffen der von der zuständigen Schiffsverwaltung, ASP Ship Management Pty. Ltd., betreuten Flotte weiterfahren. Gerichtliche Schritte und die Drohung mit finanziellen Sanktionen gegen die Besatzung aufgrund der neuen Arbeitsgesetzgebung in Australien wurden zurückgezogen. Auch in einer Reihe weiterer Schlüsselfragen konnte eine Einigung erzielt werden. So sagte Stolt beispielsweise zu, in Zusammenarbeit mit der MUA, dem australischen Gewerkschaftsdachverband ACTU und der ITF eine Strategie zur Sicherung seiner fortgesetzten Betätigung in der australischen Schifffahrtswirtschaft unter Einsatz von in Australien zugelassenen und mit australischen Besatzungen ausgestatteten Schiffen zu entwickeln. Paddy Crumlin, nationaler Sekretär der MUA, ITF-Vizepräsident und Vorsitzender der ITF-Sektion Häfen, sagte dazu: Angesichts der enormen Geld- und sogar Haftstrafen, die den Be-

7 Justin Tallis/reportdigital.co.uk Gesundheit und Sicherheit ITF drängt Arbeitgeber und Regierungen, das Übermüdungsproblem endlich auf die Tagesordnung zu setzen Ein Bericht des Zentrums für Arbeits- und Gesundheitspsychologie an der Universität von Cardiff in Großbritannien unterstreicht das Besorgnis erregende Bild einer maritimen Wirtschaft, in der Besatzungen, Schiffe und Umwelt durch Übermüdung gefährdet sind. Der von der ITF in Auftrag gegebene Bericht Adequate Manning and Seafarers Fatigue: the International Perspective (Angemessene Besatzungsstärke und Übermüdung der Seeleute: Eine internationale Perspektive) wurde dem Ausschuss Ausbildungs- und Wachgangsnormen (STW) der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) im Januar 2007 in London vorgestellt. Der Bericht deckt auf, dass die Seeschifffahrt im Vergleich mit anderen Industriezweigen noch weit davon entfernt ist, das Problem anzugehen. Er erweitert die Perspektive der jüngsten Forschungen, indem internationale Ergebnisse sowie die Vorgehensweise anderer Verkehrsbereiche bei der Annäherung an das Problem untersucht werden. Festgestellt werden überwältigende Indizien für die Existenz von Übermüdung in der Seeschifffahrt; doch die Wirtschaft ist nur sehr zögerlich bereit, Geld in Maßnahmen zur Überwachung bzw. Verhütung zu investieren. Dem Bericht zufolge wird z. B. die Flugdienstzeit in der Zivilluftfahrt durch die Internationale Zivilluftfahrtsorganisation ICAO reguliert, wobei die Grenzen zwischen 70 und 100 Flugstunden im Zeitraum eines Monats liegen (die Zeiten variieren je nach unterschiedlichen staatlichen Vorschriften). Die maritimen Vorschriften hingegen erlauben 98 Arbeitsstunden pro Woche. Der Bericht wurde von der ITF als Teil einer neuen Kampagne gegen Übermüdung auf See in Auftrag gegeben, die im August 2006 initiiert wurde. Die ITF konzentriert sich auf die Notwendigkeit neuer Vorschriften, um das Übermüdungsproblem auf See und die dafür größtenteils verantwortliche Unterbemannung in den Griff zu bekommen. Ziel ist es, eine ausreichende Anzahl von Regierungen von der Notwendigkeit des Einschreitens der IMO zu überzeugen. Enttäuscht Bei der Vorstellung der Initiative erklärte der stellvertretende Sekretär der ITF-Seeleutesektion John Bainbridge, dass die ITF über die Art und Weise, wie bestehende Vorschriften durchgesetzt werden, außerordentlich enttäuscht sei, besonders nachdem immer mehr Staaten inzwischen erkannt haben, dass Übermüdung bei vielen Unfällen auf See eine Hauptrolle spielt. Zu den offensichtlichsten Beispielen unrealistischer Besatzungsstärken, die zu Übermüdung führen, zählen die Zweier- Brücke oder Solo-Wachdienstverfahren, so Bainbridge. Viele Unternehmen seien sich der Probleme bewusst, die durch höhere Arbeitsbelastung und schnellere Umkehrzeiten für Seeleute entstünden, fügte er hinzu. Leider ignorieren jedoch viel zu viele Flaggenstaaten und Reedereien diese negativen Belastungen für Seeleute und legen die Besatzungsstärken auf Basis von Wettbewerbsüberlegungen fest. Bainbridge forderte die Mitgliedsgewerkschaften auf, der ITF Einzelheiten über Unfälle oder Verletzungen von Seeleuten zu übermitteln, falls diese mit Übermüdung in Zusammenhang standen. Laut dem von der ITF in Auftrag gegebenen Bericht sind nur äußerst dürftige Fortschritte bei der Regulierung und Durchsetzung von Arbeitszeiten in der Seeschifffahrt erzielt worden. Dies geschieht ungeachtet der langen Zeiträume, die fernab der Heimat verbracht werden und der eindeutigen Risiken für den langfristigen Gesundheitszustand von Seeleuten sowie der offenkundigen Verbindung zwischen Übermüdung und Unfällen. Besorgniserregend Im Bericht wird auch das Besorgnis erregende Phänomen falscher Aktenaufzeichnungen hervorgehoben, wobei Seeleute sich einem Druck unterordnen, der Sicherheit und Gesundheit an Bord untergräbt. Der Bericht fordert einen ganzheitlichen Ansatz im Kampf gegen Übermüdung im Seeverkehr, der darauf angelegt sein sollte, das Sicherheitsbewusstsein an Bord von Schiffen zu schärfen. Voraussetzung sind dabei realistische Besatzungsstärken und striktere Regulierung. In einer Stellungnahme zu den Forschungsergebnissen erklärte John Bainbridge: Dieser Bericht bestätigt nur das, was wir ohnehin bereits wissen. Seeleute arbeiten routinemäßig länger als sie sollten und gefährden damit sich selbst und die Meeresumwelt. Es ist an der Zeit, von den Beispielen für modellhafte Praktiken in anderen Branchen zu lernen und das Leben der Seeleute nicht länger zu gefährden. Adequate Manning and Seafarers Fatigue: the International Perspective ist auf der ITF-Webseite erhältlich durch Anklicken von Related Documents unter: press-area/index.cfm/pressdetail/1133 Viel zu viele Flaggenstaaten und Reedereien ignorieren diese negativen Belastungen für Seeleute und legen die Besatzungsstärken auf Basis von Wettbewerbsüberlegungen fest. ITF SEAFARERS BULLETIN

8 Kreuzschifffahrt Teurer Besuch in niederländischem Hafen Die Eigentümer des Kreuzfahrtschiffes Mona Lisa (siehe oben) werden das erste und einzige Anlaufen des Kreuzfahrthafens von Amsterdam in den Niederlanden im Jahr 2006 so schnell nicht vergessen. Im Rahmen einer Routine-Inspektion durch den ITF-Koordinator in Rotterdam, Ruud Touwen, wurde festgestellt, dass der gültige ITF-Vertrag für Kreuzfahrtschiffe zwischen der griechischen Seeleutegewerkschaft PNO und den Eigentümern nicht eingehalten wurde. Die mehrheitlich indonesischen und philippinischen Besatzungsmitglieder an Deck und im Maschinenraum erhielten knapp ein Drittel der ihnen zustehenden Heuern. Im Falle eines Matrosen bedeutete dies troffenen aufgrund der neuen Arbeitsgesetze der Regierung Howard drohten, kann man den Besatzungsmitgliedern nur zu ihrem Mut gratulieren. Sie sind für die australische Seeschifffahrt und australische Seeleute eingetreten und haben dabei in den Medien, der Bevölkerung und in der Politik großes Interesse geweckt und Unterstützung gefunden. Unter der Regierung Howard hat sich die Zahl der unter australischer Flagge fahrenden Schiffe von 78 auf 52 fast halbiert damit werden pro Jahr durchschnittlich zwei Schiffe auf Billigflaggen umgeflaggt. Kampagne Bessere Arbeitsbedingungen auf EU-Schiffen Die ITF und die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF) haben eine umfassende Kampagne gegen die schlechten Arbeitsbedingungen und die Diskriminierung eingeleitet, denen Seeleute an Bord von europäischen Schiffen ausgesetzt sind. Der Start der Kampagne wurde im November 2006 auf der Europäischen Fährschiffskonferenz bekannt gegeben, zu der GewerkschaftvertreterInnen aus 17 europäischen Ländern sowie Arbeitgeber, Beamte der Europäischen Kommission und Europaparlamentsabgeordnete nach Brüssel/Belgien gereist waren. Gegenstand ihrer Beratungen war die ungesicherte Zukunft des europäischen Fährensektors. Joel Decaillon, Verbandssekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), mehrere Europaparlamentsabgeordnete und andere politische Entscheidungsträger gaben der Initiative ihre uneingeschränkte Unterstützung. Mit Blick auf den zentralen Schwerpunkt der Kampagne diskutierten die Delegierten über diskriminierende Heuern und Bedingungen auf einigen Schiffen unter EU-Flaggen, den 8 ITF Seeleute Bulletin , US$ monatlich statt der im Vertrag festgelegten 1.550, US$. Mit dem Schiffsmanagement und der PNO wurde sofort Verbindung aufgenommen, und für die 52 betroffenen Seeleute reichte man eine Forderung ein. Gesamtsumme Die Forderung belief sich auf die Gesamtsumme von knapp , US-Dollar für nur zwei Monate, nicht inbegriffen die Urlaubsansprüche, die nach Beendigung der Verträge geregelt werden sollen. Zwei volle Wochen später wurde die Forderung im Beisein von Touwen in Cuxhaven erfüllt. Das Schiff ist von Holiday Kreuzfahrten in Deutschland gechartert und fährt in den Sommermonaten in der Ostsee und entlang der norwegischen Küste. drohenden Verlust der Qualifikationsbasis im maritimen Sektor der EU und die Ausweitung des Geltungsbereichs der Sozialvorschriften zum Schutz der Beschäftigten an Land auf die Seeleute als unverzichtbare Voraussetzung, wenn menschenwürdige Arbeitsbedingungen garantiert sein sollen. Nachdem wir die politischen Entscheidungsträger wiederholt auf die Folgen des zunehmenden Einsatzes von Aushilfskräften für die Arbeitsbedingungen der europäischen Seeleute hingewiesen haben, könnte es sein, dass den Gewerkschaften nun bald der Geduldsfaden reißt. Wenn wir mit sanften Methoden nichts erreichen, werden wir über durchgreifendere Maßnahmen nachdenken, so ETF-Generalsekretär Eduardo Chagas. Wir müssen die Vorstellung löschen, dass es sich bei Seeleuten um Bürger dritter Klasse handelt. Ostsee Heuernachzahlungen nach Blitz-Inspektionen Zweihundert Schiffe wurden besichtigt, drei Kollektivverträge abgeschlossen und ausstehende Heuerzahlungen in Höhe von US-Dollar für Besatzungsmitglieder eingetrieben: Dies ist das Ergebnis der ITF-Aktionswoche im Ostseeraum vom Oktober Im vergangenen Jahr stand die Ostsee-Aktionswoche im Rahmen der Billigflaggenkampagne unter dem Slogan Die Ostsee sauber halten!. Damit waren die unternormige Schifffahrt und eine Stärkung der gewerkschaftlichen Mitgliederbasis gemeint. Durchgeführt wurden die Maßnahmen von ITF-Mitgliedsgewerkschaften in neun Ländern Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen. Ein Mix aus unterschiedlichen Nationalitäten bei den VertreterInnen von Seeleutegewerkschaften ebenso wie von Hafenarbeitergewerkschaften bildeten die Inspektionsteams. In der estnischen Hauptstadt Tallinn wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet, die für die regelmäßige Veröffentlichung von Berichten und Einsatzunterlagen zuständig war. Pro Tag führte jedes Team im Durchschnitt 40 Inspektionen durch das ist eine gute Leistung, erklärte Jaanus Kuiv, ITF-Inspektor in Estland. Die reibungslose Kommunikation mit den InspektorInnen sowie die Unterstützung seitens der Koordinierungsstelle gewährleisteten den Erfolg einer sehr positiv verlaufenen Aktion. Indien Seeleute erhalten 21 Mio US$ für Rentenfonds Nach vierjährigem Kampf um die Ersatzleistung von ca. 21 Mio US-Dollar, die bei einem Betrugsfall verloren gingen, können sich Tausende von Seeleuten über die Rückerstattung ihrer Rentengelder freuen. Die ITF-Mitgliedsgewerkschaften National Union of Seafarers of India und Forward Seamen s Union of India hatten sich dafür eingesetzt, dass die Einlagen des Versorgungsfonds für Seeleute erstattet werden. Der von den Seeleuten durch Beitragszahlungen unterhaltene Fonds war als Unterstützungskasse für ihre Zeit als Rentner gedacht. Doch im März 2002 kam ans Licht, dass das Geld veruntreut worden war; der Fondsverwalter wurde später verhaftet und angeklagt. Im November 2006 beugte sich die indische Regierung schließlich der anhaltenden Gewerkschaftskampagne und dem Druck der ITF ITF- Generalsekretär David Cockcroft hatte das Thema bei der indischen Regierung zur Sprache gebracht und versprach, das Geld zu erstatten. Mahendra Sharma, stellvertretender ITF-Regionalsekretär für Asien und den pazifischen Raum, erklärte hierzu: Die Rückerstattung der Gelder des Versorgungsfonds bedeutet einen großen Sieg für indische Seeleute. Die hartnäckige Kampagne beider Gewerkschaften hat sich letztendlich gelohnt.

9 Kurzmeldungen Argentinien Sieg für Beschäftigte auf Kasino-Schiff Der langwierige Kampf einer Seeleutegewerkschaft um die Vertretungsrechte für Beschäftigte an Bord eines argentinischen Kasino-Schiffes hat sich bezahlt gemacht. Die betroffenen Arbeitnehmer sind endlich als Seeleute anerkannt worden und durften der Gewerkschaft beitreten. Die der ITF angeschlossene Sindicato de Obreros Marítimos (SOMU) hatte dafür gekämpft, Mannschaftsdienstgrade, die an Bord der Estrella de la Fortuna beschäftigt sind, vertreten zu können. Bei dem Schiff handelt es sich um ein schwimmendes Kasino, Eigentum der Casino Buenos Aires SA, Teil des spanischen Multis CIRSA. Verhandlungen mit dem Arbeitgeber führten schließlich im Mai 2006 zu einer Vereinbarung, wonach den Beschäftigten das Recht eingeräumt wird, von SOMU vertreten zu werden, und die ihnen die gleichen Heuer- und Arbeitsbedingungen wie Seeleuten sichert. Davor waren sie von einer nicht-maritimen Gewerkschaft vertreten worden, die Bedingungen abgeschlossen hatte, welche weit unter dem internationalen Mindestsätzen für Seeleute lagen. Im April 2005 hatte die ITF-Seeleutesektionskonferenz in Rio de Janeiro/Brasilien einen Dringlichkeitsantrag zur Unterstützung von SO- MU und ihren Bemühungen um die Anerkennung der Beschäftigten als Seeleute verabschiedet. Auch forderte die ITF die argentinische Regierung auf, Mannschaftsdienstgraden an Bord der schwimmenden Kasinos den Status als Seeleute einzuräumen und sich für Verhandlungen zwischen SOMU und Casino Buenos Aires SA einzusetzen. Darüber hinaus wurden die der ITF angeschlossenen Seeleutegewerkschaften aufgefordert, Solidaritätsmaßnahmen zu ergreifen, indem sie Unterstützungsbriefe an das argentinische Arbeitsministerium versenden. Hierzu erklärte SOMU-Generalsekretär Enrique Omar Suárez: Durch die Unterstützung der maritimen Gewerkschaften, dem Gewerkschaftsdachverband und dem Bund Argentinischer Transportarbeiter einerseits sowie der unschätzbaren Hilfe der ITF bei unserem Anliegen können wir unseren sechsjährigen Kampf nun beenden. Verhandlungen über den endgültigen Tarifvertrag werden in den kommenden Wochen abgeschlossen sein. Solidaritätsmaßnahme Philippinische Besatzung erfolgreich dank Unterstützung von Hafenarbeitern Nachdem ihr Arbeitskampf in einem US-Hafen zum Erfolg führte, konnte eine philippinische Besatzung ausstehende Heuern in Höhe von insgesamt , US$ in Empfang nehmen. US-Hafenarbeiter unterstützten den Streik vor Ort, indem sie sich weigerten, die Streikpostenkette der Seeleute zu überschreiten. Im September 2006 begannen 18 philippinische Seeleute an Bord der unter der Flagge Panamas fahrenden Endless einen viertägigen Streik im Hafen von Long Beach/Kalifornien. Sie protestierten wegen ausstehender Heuern. Mitglieder der der ITF angeschlossenen Gewerkschaft International Longshore and Warehouse Union (ILWU), die mehr als USamerikanische Hafenarbeiter vertritt, sowie die gesamte maritime Gemeinschaft in den Häfen von Los Angeles und Long Beach unterstützten die Protestaktion. Die in Long Beach beschäftigten ILWU-Mitglieder achteten auch die Streikposten, indem sie sich weigerten, die Ladung des Massengutfrachters anzurühren. Laut ITF-Inspektor Stefan Mueller-Dombois hatte der griechische Eigentümer Vertragsbruch begangen, weil er die für die Seeleute anzuwendenden Heuern und Arbeitsbedingungen laut gültigem ITF-Vertrag nicht einhielt. Im Anschluss an ein Wochenende voller mühseliger Verhandlungen wurde berichtet, dass der Eigentümer sich zur Zahlung einer Gesamtsumme in Höhe von , US$ an die Besatzung bereiterklärt hatte und deren Heimschaffung organisieren werde, wobei er versprach, dass sie nicht auf die Schwarze Liste gesetzt würden. Frank Leys, Sekretär der ITF-Hafenarbeitersektion, erklärte: Hafenarbeiter werden den Seeleuten immer eine helfende Hand reichen. Wir haben es diesmal getan, und wir werden es nächstes Mal wieder tun, wenn es notwendig sein sollte. ITF in Aktion Mehr als , $ für unterbezahlte Besatzung Einige der 28 Besatzungsmitglieder des unter Panama-Flagge fahrenden Chemietankers Nicos A (links) sind in Feierlaune, nachdem die ITF für sie Heuernachzahlungen in Höhe von insgesamt , US$ sicherstellen konnte. Nachdem das Schiff griechischer Eigentümer in den argentinischen Hafen von San Lorenzo eingelaufen war, entdeckte ITF-Inspektor Rodolfo Vidal, dass die Seeleute unterbezahlt wurden. Die ITF stellte fest, dass den vier verschiedenen Nationalitäten an Bord (Seeleute aus den Philippinen, Russland, Sri Lanka und der Ukraine) diskriminierende Heuern gezahlt wurden und dass diese in einigen Fällen sogar unter den Mindestheuern der Internationalen Arbeitsorganisation IAO lagen. ITF SEAFARERS BULLETIN

10 Kurzmeldungen Stephen Cotton, Sekretär der ITF-Sonderabteilung der Seeleute, fügte hinzu: Die Solidarität der Hafenarbeiter ist das Herz der ITF-Billigflaggenkampagne. Ihre Unterstützung war und ist entscheidend, um Seeleuten beim Eintreiben der ihnen zustehenden Heuern zu helfen. Jordanien Solidarität der Hafen arbeiter sichert ausstehende Heuern für Seeleute Solidaritätsmaßnahmen von Hafenarbeitern in einem jordanischen Hafen haben dazu geführt, dass eine beträchtliche Summe an ausstehenden Heuern für Seeleute gesichert werden konnte. Die 15-köpfige arabische, ukrainische und lettische Besatzung erhielt die Gesamtsumme von , US$ nachdem Mitglieder der der ITF angeschlossenen Port Workers Union of Jordan im September 2006 auf einen Unterstützungsappell der Seeleute an Bord der Magic Swan reagierten. Sie waren nach den im ITF-Seeleute- Bulletin dargelegten Einzelheiten zur Kontaktaufnahme vorgegangen und hatten in Port Said/Ägypten Alarm ausgelöst. Ihre spätere Ankunft im jordanischen Hafen von Aqaba wurde von streikenden Hafenarbeitern begleitet, die sich weigerten, die Ladung zu löschen und das Schiff zu betanken, bis die Seeleute ihre Heuern erhielten. Diese Maßnahme löste dreitägige Verhandlungen mit dem Arbeitgeber aus und führte schließlich dazu, dass der Besatzung ihre vollen Bezüge gezahlt wurden. Die schnelle Reaktion der Hafenarbeiter, so Mohammed Khraisat, Präsident der Port Workers Union, war unmittelbares Ergebnis der Teilnahme der Mitglieder an einem Seminar über Billighäfen, in dessen Verlauf die Bedeutung von Solidaritätsmaßnahmen hervorgehoben wurden. Bilal Malkawi vom Arabischen Weltbüro der ITF bemerkte hierzu: Die Aktivitäten der ITF in dieser Region tragen zum Aufbau der gewerkschaftlichen Fähigkeiten bei, sich auf globaler Ebene durch Solidaritätsmaßnahmen wie diese einzumischen. ITF-Wohltätigkeitsstiftung für Seeleute Baubeginn für neues Seeleutezentrum in Sierra Leone Örtliche Honoratioren und GewerkschaftsvertreterInnen waren im Dezember 2006 in Sierra Leone unter den Gästen bei einer Feier anlässlich des Baubeginns für ein neues Seeleutezentrum. Die Aufnahme der Arbeiten an dem Zentrum im Hafen von Freetown bildet den erfolgreichen Abschluss der über zwei Jahre andauernden Planungsarbeiten des Nationalen Wohlfahrtskomitees für Sierra Leone, in dem Gewerkschaften, Kirche, Regierung und Hafenbehörde vertreten sind. Das mit einem Zuschuss aus der ITF-Wohltätigkeitsstiftung für Seeleute (ITF Seafarers Trust) unterstützte neue Zentrum wird Seeleuten bei kurzen Hafenaufenthalten eine Reihe von Serviceleistungen bieten, u. a. Zugang zum Internet, ein Restaurant mit Bar sowie Spiele und andere Freizeiteinrichtungen. Mit seiner Fertigstellung wird vor Jahresende gerechnet. Tom Holmer von der ITF-Wohltätigkeitsstiftung für Seeleute meinte in einer Stellungnahme: Dieses Zentrum ist typisch für die aktuellen Bemühungen um die Ausweitung des Angebots an sozialen Betreuungseinrichtungen für Seeleute in Westafrika. Ein Zusammenschluss verschiedener Gruppierungen, die in der einen oder anderen Form im maritimen Sektor tätig sind, sorgt dafür, dass Seeleuten, die sich nur kurz im Hafen aufhalten, in kleinen Gebäuden mit entsprechenden Einrichtungen ein herzlicher Empfang bereitet wird. Ähnliche Zentren wurden bereits in Pointe- Noire/Kongo und San Pedro/Elfenbeinküste gebaut. Ein weiteres Zentrum soll 2007 in Monrovia/Liberia entstehen. IAO Forderung nach Ratifizierung des neuen Grundrechtekatalogs für Seeleute Regierungen weltweit werden von der ITF aufgefordert, ein Übereinkommen zu ratifizieren, das die Arbeitsbedingungen der Seeleute entscheidend verbessern könnte. Sobald es von den IAO-Mitgliedsstaaten durch Eingliederung in die jeweilige nationale Gesetzgebung umgesetzt ist, wird das von der Internationalen Arbeitsorganisation verabschiedete Seearbeitsübereinkommen 2006 als umfassende und 10 ITF Seeleute Bulletin 2007 Sit-In in Australien Philippinische Besatzung demonstriert ihre Dankbarkeit Die Besatzungsmitglieder der in Kuwait registrierten Mawashi al Gasseem, im Eigentum und betrieben von Kuwaiti Saudi Livestock, zeigten sich hocherfreut, als sie nach einem epischen, achtmonatigen Sit-In im Jahr 2005 in Adelaide/Australien bei ihrer Rückkehr auf den Philippinen endlich ihre ausstehenden Heuern in Empfang nehmen konnten. Ihr Fall wurde schließlich von einem Bundesgericht entschieden, und man sprach ihnen Heuern und Heimreisekosten in Höhe von insgesamt , US$ zu. Die meisten Besatzungsmitglieder stammten aus Cebu, und der örtliche ITF-Inspektor Joselito Pedaria berichtete, dass die Besatzung, die zwecks Entgegennahme ihrer ausstehenden Heuern sein Büro aufsuchten, unbedingt ihre Dankbarkeit gegenüber der ITF und der Maritime Union of Australia (MUA) zum Ausdruck bringen wollten. Einige kamen mehrmals ins Büro, um der ITF und der MUA zu danken, so Pedaria.

11 durchsetzbare Grundrechtecharta für Seeleute dienen. Weltweit finden derzeit eine Reihe von Gesprächen auf höherer Ebene mit Regierungsvertretern statt bei denen die ITF eine aktive Rolle spielt um zur Beschleunigung des Ratifizierungsprozesses beizutragen. Das Übereinkommen wird die Befugnisse der Hafenstaatenkontrollbeamten stärken, Schiffe aufgrund von unbefriedigenden Arbeits- und Lebensbedingungen für ihre Besatzungen an die Kette zu legen. Gemäß den Vorschriften des Übereinkommens muss der Kapitän des Schiffes vom Flaggenstaat ausgestellte Bescheinigungen vorweisen können, die beweisen, dass der Arbeitgeber die vereinbarten Arbeitsnormen eingehalten hat. Ebenfalls muss der Nachweis erbracht werden, dass Seeleute mindestens einmal monatlich bezahlt werden und täglich wenigstens 10 Stunden Ruhezeit erhalten (77 Ruhestunden pro Woche). Das Übereinkommen beinhaltet genaue Bestimmungen über Unterkunft, einschließlich Größe der Kammern sowie Normen über Heizung und Belüftung. Es berechtigt Seeleute zu angemessener medizinischer Versorgung und zur Heimschaffung, z. B. bei Krankheit, Verletzung oder Insolvenz des Reeders. Wenn alles gut läuft, wird das Übereinkommen in den nächsten Jahren in Kraft treten. Ausstehende Heuern Wichtige Einigung für russische Besatzung Ein langwieriger Konflikt zwischen einem lettischen Schiffsverwaltungsunternehmen und seiner russischen Besatzung ist seiner Beilegung einen Schritt näher gekommen, nachdem die ausstehenden Heuern im Februar 2007 an die Seeleute ausgezahlt wurden. Der Arbeitskonflikt erreichte einen Höhepunkt, als sich Seeleute, unterstützt von zwei ITF-Inspektoren, weigerten, die unter Jamaika- Flagge fahrende Merchant Brilliant zu verlassen, bis die Zahlung der ausstehenden Heuern in einer Gesamthöhe von US-Dollar erfolgt sei. Die beiden Inspektoren, Ken Fleming und Bill Anderson, blieben auf Wunsch der Besatzung ebenfalls an Bord des Schiffes, das vor dem britischen Hafen Heysham auf Reede lag. Das Unternehmen ADG Shipmanagement SIA und die Besatzung konnten sich mit Hilfe der ITF in Verhandlungen über Heimschaffung und geschuldete Heuern einigen. Allerdings wurde das Verhandlungsergebnis nicht wie erwartet umgesetzt, als das Schiff in Heysham einlief und Vertreter der Reeder warteten. Sie zahlten nicht, sondern begannen stattdessen, die Besatzungsmitglieder einzuschüchtern. In den Worten von Ken Fleming wurden die Seeleute von Pontius zu Pilatus geschickt. Schließlich erhielten sie jedoch Heuerzahlungen in Höhe von , US-Dollar, weniger als der ursprünglich geforderte Betrag, da sieben Besatzungsmitglieder ihre Forderungen zurückgezogen hatten. Die ITF begrüßte die Entscheidung des Schiffscharterers, Norfolkline, sich vom Verhalten der ADG Shipmanagement SIA zu distanzieren. Ken Fleming, ITF-Inspektor in der irischen Hauptstadt Dublin, sagte dazu: Dies ist der erste entscheidende Schritt, diesen hässlichen Konflikt beizulegen und die Sache hinter uns zu lassen. Als nächsten Schritt müssen wir dafür sorgen, dass alle Besatzungsmitglieder die Heimreise antreten können. Arbeitskampf Solidarität am Schwarzen Meer Die ecuadorianische Besatzung der unter der Flagge der Bahamas fahrenden Coral Sea feiert in Constanta/Rumänien ihren Sieg nach einem Streik wegen Heuern, Arbeitsbedingungen und ungerechter Behandlung. Nach fünftägiger Arbeitseinstellung im November 2006, in deren Verlauf Lastwagen den Liegeplatz blockierten, konnten die Seeleute folgende Forderungen durchsetzen: Bargeldzahlungen für geleistete Überstunden, einen Freizeichnungsbrief für ihre Streikaktion, die Zusicherung besserer Verpflegung sowie die Ablösung des Kapitäns und des Ersten Ingenieurs. Besonders dankbar war die oben abgebildete Besatzung für die Unterstützung der rumänischen Gewerkschaften und des ITF-Inspektors Adrian Mihalcioiu. 11

12 ITF-Kampagne gegen Billigflaggen und unternormige Schiffahrt: Fakten und Zahlen 2006 Besatzungen auf Schiffen der Weltflotte hatten im Laufe des Jahres 2006 Kontakt irgendeiner Art mit der ITF-Sonderabteilung der Seeleute und deren Inspektorenteam. Die Inspektoren besuchten 2006 insgesamt Schiffe, im Vergleich zu im Jahr zuvor. Mit der ITF-Kampagne konnten Heuernachzahlungen und Schadenersatzforderungen in Höhe von 18,71 Millionen US$ sichergestellt werden. Vierundachtzig Prozent der Inspektionen wurden auf Billigflaggenschiffen durchgeführt, wobei Schiffe, die negativ aufgefallen waren, besondere Aufmerksamkeit erhielten. Die Anzahl der Seeleute im Geltungsbereich von ITF-Kollektivverträgen lag 2006 bei Insgesamt Schiffe unterliegen einer ITF-Vereinbarung. Im Verlauf des Jahres 2006 wurden in 36 Ländern Neuverträge abgeschlossen. Die ITF beschäftigt 129 Inspektoren in den Häfen von weltweit 42 Staaten. Im Jahr 2006 führten Mitglieder der ITF- Mitgliedsgewerkschaften und Besatzungen auf Billigflaggenschiffen zur Unterstützung der ITF-Kampagne Arbeitskampfmaßnahmen in 23 Staaten auf vier Kontinenten durch.

13 Kurzmeldungen Deutsche Hafenarbeiter boykottieren ein von CSAV betriebenes Schiff. Siehe Vertrag für chilenische Flotte abgeschlossen. Globale Solidarität Vertrag für chilenische Flotte abgeschlossen Als Höhepunkt einer ITF-Kampagne fanden über einen Monat verteilt intensive Aktivitäten auf drei Kontinenten statt, die zum Abschluss neuer Arbeitsverträge für 19 Schiffe der chilenischen Reederei Companía Sudamericana de Vapores (CSAV) führten. Dank der ITF-Initiative im November und Dezember 2006 ist die Zahl der Seeleute, die ITF- Verträgen für die CSAV-Billigflaggenflotte unterstehen, um 40 Prozent gestiegen. Auf über der Hälfte der betroffenen Schiffe hauptsächlich Containerschiffe, die man langfristig von deutschen Reedern charterte gelten jetzt ITF-Bedingungen. ITF-Gewerkschaften konzentrierten ihre Aktivitäten auf die 130 Schiffe der Flotte, nachdem sich die Reederei im Juni 2006 geweigert hatte, für die Besatzungen an Bord der von ihr gecharteterten Schiffe Mindestnormen zu garantieren. Ihre eigenen Schiffe betreibt CSAV entweder unter nationaler Flagge oder mit ITF-Verträgen. Im Rahmen der Aktionen koordinierten Gewerkschaften in den Häfen von Rotterdam, Hamburg, Antwerpen und Le Havre im Dezember 2006 eine Kampagne für Mindestarbeitsnormen. Unter anderem handelten Hafenbeschäftigte von der deutschen Gewerkschaft ver.di mit dem Reeder Oskar Wehr einen ITF-Vertrag für drei unter der Flagge der Marshall-Inseln betriebene Schiffe aus, nachdem die CSAV Rio Baker von TeilnehmerInnen der Kampagne empfangen worden war. Mitglieder der niederländischen Gewerkschaft FNV Bondgenoten sowie Hafenbeschäftigte von ver.di sorgten außerdem in Rotterdam bzw. Hamburg dafür, dass die unter Liberia-Flagge fahrende Christiane Schulte nur mit Verzögerung auslaufen konnte. Um sich weiteren Aktionen in Antwerpen und Le Havre zu entziehen, änderte das Schiff daraufhin seinen Kurs. Auch für ein weiteres CSAV-Schiff konnte nach Aktionen in Rotterdam ein ITF-Vertrag abgeschlossen werden. Im Verlauf des Monats fanden zudem im Fernen Osten und auf dem gesamten amerikanischen Kontinent nicht ganz so öffentlichkeitswirksame Protestaktionen statt. Dennoch hatten sie Verzögerungen zur Folge, beispielsweise für die unter Zypern-Flagge fahrende Libra Ecuador, die in Buenos Aires aufgehalten wurde, und die auf den Marshall-Inseln registrierte CSAV Callao, deren Auslaufen sich in Yokohama und Pusan verzögerte. Dies sollte allen Charterern als Mahnung dienen sicherzustellen, dass die Schiffe auch wirklich gewerkschaftlichen Verträgen unterliegen. Wie der Sekretär der ITF-Sonderabteilung der Seeleute, Stephen Cotton, feststellte: Dies war eine erfolgreiche Kampagne, aber natürlich gibt es noch mehr zu tun. Die ITF wird bei CSAV auf die Unterzeichnung einer Absichtserklärung drängen, in der die gleichen Schutzregelungen für die von CSAV gecharterten Schiffe gefordert werden, wie sie auch auf den eigenen Schiffen der Reederei gelten. Bis dahin werden CSAV- Schiffe, die keinem ITF-Vertrag unterstehen, weiterhin im Brennpunkt des Interesses von ITF- Gewerkschaften weltweit stehen. Weiter erklärte Cotton: Dies sollte allen Charterern als Mahnung dienen sicherzustellen, dass die Schiffe wirklich gewerkschaftlichen Verträgen unterliegen. Weitere Charterer werden wir im Verlauf des Jahres 2007 unter die Lupe nehmen. Zugang zu aktuellen Nachrichten über die ITF und gewerkschaftliche Aktivitäten in Bezug auf Seeleute unter: 13

14 Menschenrechte Seeleute gehören zu den am meisten ausgebeuteten und misshandelten Beschäftigtengruppen auf der Welt. Doch ihre Lage wird von den vorherrschenden Medien und der öffentlichen Meinung kaum wahrgenommen, so ein neuer ITF-Bericht: Aus den Augen, aus dem Sinn. Aus den Augen 14 ITF Seeleute Bulletin 2007

15 Aus dem Sinn von Martin Whitfield Bei der Seeschifffahrt handelt es sich um den ersten globalen Wirtschaftszweig der Welt. Lange, bevor die moderne Logistik und Versorgungskettenverwaltung erfunden wurden, waren sich Seeleute der Auswirkungen der Globalisierung bereits bewusst. Für Nicht-Seeleute bietet ein Spaziergang zu irgendeinem Hafen die Gelegenheit, das internationale Flair und exotische Image der Namen zu genießen, die auf das Heck der Schiffe im Hafen aufgemalt sind. Auch die Besatzung an Bord ist höchstwahrscheinlich international, eine Mischung von Nationalitäten mit einer wunderbaren Vielfalt von Kulturen. Doch die meisten Seeleute wissen, dass diese romantische Vorstellung über das Leben an Bord auf hoher See von einem einladenden Hafen zum nächsten zu segeln ein Mythos ist. Die Seeschifffahrt ist ein großes Geschäft. Mehr als 90 Prozent des Welthandelsvolumens wird auf dem Seeweg transportiert. Die Versorgungskettenverwaltung ist nicht nur eine Wirtschaftstheorie; darunter versteht man, dass Container von dem Moment an verfolgt werden, in dem sie eine Fabrik in China verlassen, bis zu dem Tag, an dem sie in Europa oder in den USA geöffnet werden. Kohle, Eisenerz, Stahl, Pkws, Papier, Zement, Öl und Gas kreuzen den Globus für Konsumenten auf der ganzen Welt. Fast unvermeidlich bleiben die Arbeitsmethoden und -bedingungen derer an Bord dabei größtenteils unbemerkt. Nur bei bedeutsamen Zwischenfällen oder weit verbreiteter Meeresumweltverschmutzung kommt die öffentliche Aufmerksamkeit ins Spiel. Doch auch in diesen Fällen liegt das Hauptaugenmerk auf der dramatischen Rettungsaktion oder den mit Öl verschmierten Meeresvögeln. Hinter den Kulissen findet man jedoch ein erschreckendes Szenario von Ausbeutung, Misshandlung und Korruption. Das Leben auf See ist das schneidende Ende des multinationalen Kapitalismus der von der Leine gelassene freie Markt mit wenigen Einschränkungen und zeitweise fast ohne Moral. Ein von der ITF vorbereitetes Hintergrundpapier, das für eine maritime Konferenz der Vereinten Nationen zusammengestellt wurde, behandelt einige der Schwierigkeiten, die regelmäßig von Seeleuten angetroffen werden. Zurzeit hat die ITF z. B. Kenntnis von rund 20 Fällen von Schiffsbesatzungen, die in Häfen weitab der Heimat im Stich gelassen wurden. Zweifelsfrei gibt es noch viele weitere solcher Fälle in weltweiten Gegenden, wo keine ITF-Inspektoren zu finden sind. Deren Schiffe werden eine teure Panne gehabt, die Eigentümer Bankrott gemacht oder Schulden angehäuft haben, die höher sind als der Schrottwert des Schiffes und all dies zu einer Zeit, in der die Seeschifffahrt boomt. In harten Zeiten sind die Zahlen noch viel höher. Der 35 Jahre alte, auf den karibischen Inseln St. Kitts & Nevis registrierte Rosteimer Al Manara, der zwischen Somalia und den Vereinigten Arabischen Emiraten fuhr, trieb Anfang 2006 nach einem Maschinenschaden 18 Tage lang abseits vom Kurs, bevor er schließlich von der Hafenbehörde der Seychellen gerettet wurde. Das Schiff besaß keine gültigen Zeugnisse und es wimmelte von Ratten und Kakerlaken. Die gemischte Besatzung aus Indien, Burma, Somalia, Irak, Ukraine, Sudan und Äthiopien hatte seit sieben Monaten keine Heuern erhalten und war ohne Verpflegung im Stich gelassen worden. Ein solcher Fall unterstreicht das alltägliche Problem von Seeleuten, die sich in Schwierigkeiten befinden ihre rechtliche Lage ist sehr viel vielschichtiger als die eines Arbeitnehmers an Land. Hinter den Kulissen findet man jedoch ein erschreckendes Szenario von Ausbeutung, Misshandlung und Korruption. Das Leben auf See ist das schneidende Ende des multinationalen Kapitalismus der von der Leine gelassene freie Markt mit wenigen Einschränkungen und zeitweise fast ohne Moral. 15

16 Menschenrechte Brutale Behandlung chinesischer Fischereibeschäftigter Sechs chinesische Fischereibeschäftigte desertierten in Amerikanisch-Samoa von ihrem Schiff und versteckten sich aus Angst vor Verfolgung durch den Kapitän einige Tage lang in den Bergen. Vergeblich baten sie einen Agenten ihres Arbeitgebers um Hilfe. Auch auf der Polizeistation wurden sie abgewiesen, bis sie schließlich im Seeleutezentrum von Pago Pago Zuflucht fanden, das die ITF von ihrer Notlage informierte. Die Männer berichteten aus eigener Anschauung von extremen körperlichen Misshandlungen, denen die Besatzungsmitglieder der Tunago #61 ausgesetzt waren. Je nach Lust und Laune des Kapitäns und seines Bruders, des Chef-Ingenieurs, wurden sie sporadisch und systematisch jeden Tag geschlagen. Zudem bedrohte der Kapitän sie mit dem Tode, sagte ihnen, dass er ein Gewehr habe und dass man sie mit der Erklärung, sie seien über Bord gegangen, leicht abschreiben könne. Entführt oder im Stich gelassen? Ohne Lebensmittel, Wasser oder Treibstoff, und bei Sommertemperaturen in den 40ern waren neun indische und ukrainische Besatzungsmitglieder des Tankers Arabian Victory 45 Tage lang in Dubai gestrandet. Wiederholte Rufe des Kapitäns nach frischen Vorräten fielen auf taube Ohren, und dringende Hilfsgesuche an die örtliche Hafenbehörde und Polizei blieben auch unbeantwortet. Unterstützung leistete lediglich die Seemannsmission in Dubai, die Lebensmittel und Wasser zur Verfügung stellte. Schließlich gab der Kapitän den Eigentümern mit einer 48-stündige Vorlaufszeit bekannt, dass er beabsichtige auszulaufen, um in irgendeinem indischen Hafen Zuflucht zu suchen, und verließ mit Treibstoff und Vorräten, die die Mission geliefert hatte, den Hafen. Bei der Ankunft in Mumbai wurde dem Schiff jedoch das Einlaufen 16 ITF Seeleute Bulletin 2007 Der im Jahr 2006 veröffentlichte Bericht der ITF Out of Sight, Out of Mind (Aus den Augen, aus dem Sinn) informiert ausführlich über die von Seeleuten erlittenen Menschenrechtsverletzungen. Beispielhaft erläutert werden auch einige Misshandlungsfälle aus jüngster Zeit, wie die auf dieser Seite beschriebenen. Der vollständige Bericht (nur in englischer Sprache erhältlich) ist als Download unter infocentre/pubs.cfm/detail/2259 abrufbar. verweigert. Der Eigentümer hatte eine Beschwerde eingelegt und behauptet, dass die Besatzung das Schiff entführt hätte. Erst nach Intervention der ITF beim Hohen Gericht in Kerala wurde der Arabian Victory später erlaubt, in Kochi anzulegen, wo das Schiff von der indischen Küstenwache inspiziert wurde. Dabei stellte man in der Tat fest, dass weder Lebensmittel noch Wasser vorhanden waren und die Besatzung sich in einem schlechten Gesundheitszustand befand. Zusätzlich zu den furchtbaren Zuständen auf See, die sie erleiden mussten, waren den Besatzungsmitgliedern auch keine Heuern bezahlt worden; die ausstehende Forderung belief sich auf insgesamt , US$. Sie mussten gegen eine Bank in Kuwait, die eine Hypothek in Höhe von 10 Mio. US-Dollar auf das Schiff hatte und einen vorrangigen Anspruch bei Verkauf behauptete, um ihr Geld kämpfen. Es dauerte über ein Jahr, bis die Heuern der Besatzung aus dem Verkaufserlös des Schiffes eingetrieben werden konnten. Besatzung skrupellos ausgebeutet Zehn indonesische Fischereibeschäftigte kletterten über den Sicherheitszaun des Hafenunternehmens von Port Nelson/Neuseeland und suchten Zuflucht vor den Misshandlungen und unmenschlichen Bedingungen an Bord des über 30 Jahre alten, in Korea registrierten Fangschiffs Sky 75. Die Besatzungsmitglieder klagten über ständige Beschimpfungen, körperliche Misshandlungen und überlange Arbeitszeiten. Die Verpflegung war ungenießbar; sie bestand aus verdorbenem Fleisch und Gemüse sowie Produkten, deren Verfallsdatum überschritten war. Sie mussten zu zwölft in einer Kammer schlafen, Decken gab es keine, zum Waschen sollten sie auf dem Deck in den Wellen duschen. Medizinische Versorgung gab es an Bord genauso wenig wie Schutzkleidung, und so berichtete die Besatzung von einem Kollegen, der ohne Behandlung weiterarbeiten musste, nachdem sein Arm in einer Maschine eingequetscht worden war. Über die unerträglichen und erniedrigenden Arbeits- und Lebensbedingungen hinaus hatte die Besatzung seit Antritt des Dienstes auf dem Schiff keine Heuern erhalten. Jedes Besatzungsmitglied hatte einer in Jakarta ansässigen Bemannungsagentur über 600, US$ gezahlt, um die Arbeit zu bekommen. Keine Heuern, aber ins Gefängnis geschickt Die Besatzung der Capbreton 1 traf eine schlechte Entscheidung, als sie beschloss, an Bord zu bleiben, nachdem ihr Schiff von einer französischen Reederei an neue nigerianische Eigentümer verkauft worden war. Während des gesamten ersten Jahres erhielten sie keine Heuern, und dann wurde das Schiff im Juli 2003 wegen fehlender Genehmigungen und Zeugnisse in nigerianischen Gewässern arrestiert. Die Eigentümer überredeten die Besatzung, bis zur Klärung der Angelegenheit an Bord zu bleiben, doch man ließ sie dann ohne reguläre Verpflegung, Wasser und Treibstoff im Stich. Sie blieben an Bord mit dem Ziel, ihre ausstehenden Heuern zu sichern, bevor sie in ihre Heimat Elfenbeinküste, Benin, Togo und Burkina Faso zurückkehrten. Mit Erfolg konnten sie die Aufmerksamkeit der Lokalpresse und sogar des BBC auf sich richten. Doch sechs Monate später verschlechterte sich die Lage, als sie verhaftet, ins Gefängnis gebracht und angeklagt wurden, illegales Öl aus beschädigten Pipelines abgezapft und geladen zu haben. Im Gefängnis, fern der Heimat und ohne Geld, musste sich die Besatzung um Hilfe bei den Ausgaben für ärztliche Versorgung und sogar für den Transport zum Gericht und zurück bemühen. Als Folge der Rechtsstreitigkeiten vor Gericht, wo die Besatzung von der ITF unterstützt wurde, mussten die Seeleute 21 Monate im Gefängnis verbringen. Im November 2005 wurden sie schließlich aus der Haft entlassen, mit einem Teil ihrer Heuern und ihren Heimreisetickets, doch eine Entschädigung oder Entschuldigung für die ungerechte Behandlung wurde ihnen nicht zuteil. Terrorregime von Schlägern Die Besatzung der unter der Flagge Belizes fahrenden Salus legte in Rønne/Dänemark an, um dort Sprotten zum Verkauf in Russland einzufrieren. Sie nahmen Kontakt mit der ITF auf und erklärten, dass keiner von ihnen seit der Ankunft auf dem Schiff, die für einige schon zwei Jahre zurücklag, bezahlt worden sei. Der Geschäftsführer des in Kalingrad ansässigen Schiffsbetreibers erschien in Rønne, drohte mit Gewalt und verlangte von den Besatzungsmitgliedern, eine Erklärung gegen die ITF zu unterzeichnen. Später wurde er polizeilich belangt, weil er einen ITF-Inspektor geschlagen hatte. Die Besatzungsmitglieder berichteten der Polizei, man hätte ihnen mit der Ankunft zweier neuer Besatzungsmitglieder gedroht, die sie in ihrem eigenen Blut schwimmen lassen würden, wenn sie sich nicht kooperativ zeigten. Ein Besatzungsmitglied wurde von den beiden Neuankömmlingen an Deck getreten und zusammengeschlagen, während der Geschäftsführer und der Leibwächter ihn an der Flucht hinderten. Als die Polizei eintraf, fanden sie ihn eingesperrt in einer Kabine, Mund und Kopf mit Klebeband umwickelt, die Arme hinter dem Rücken und die Füße mit Klebeband aneinander gefesselt.

17 Erol Kahveci Aus den Augen, aus dem Sinn Seit dem Zweiten Weltkrieg ist es zur üblichen Praxis geworden, Schiffe in Staaten zu registrieren, die nicht die Heimatstaaten der Eigentümer sind. Anfänglich von US-amerikanischen Reedern als Flucht genutzt, um in den 1930ern die Alkohol- Prohibitionsvorschriften zu umgehen, ist das so genannte Billigflaggen -System inzwischen weit verbreitet und wird für mehr als die Hälfte der Weltflotte angewandt. Eines der Probleme mit Billigflaggen besteht darin, dass der betreffende Staat bei Reedern, die kein Vermögen im Flaggenstaat besitzen, keine Möglichkeit hat, Vergehen zu verfolgen. In einer ganzen Reihe von Staaten, in denen das Schiffsregister hauptsächlich als Beschaffer harter Währungen dient, würden es die gültigen Rechtssysteme in der Tat unmöglich machen, Seeleute zu schützen, die auf die Zuständigkeit des Flaggenstaats angewiesen sind. Ein solches Register ist jedoch sehr bequem und attraktiv für einen Reeder, der daran interessiert ist, internationale Vorschriften und Arbeitsgesetze zu umgehen, und der nach den niedrigsten Gebühren und Steuern Ausschau hält. Im Falle ausstehender Heuern, mangelhafter Verpflegung oder Unterkunft, oder wenn sie weitab der Heimat im Stich gelassen werden an wen sollen Seeleute sich wenden, wenn der Reeder kein Interesse zeigt? Der Flaggenstaat ist oft nicht willens oder nicht in der Lage, Verantwortung zu übernehmen. Der Heimatstaat des Seefahrers wird manchmal einschreiten; dies hängt jedoch davon ab, ob es in der Nähe eine Botschaft gibt und ob diese ausreichende Mittel hat, um ihre Seeleute zu unterstützen. Kurz gesagt stehen nicht allzu viele Möglichkeiten offen. Am besten nimmt man Verbindung mit einem Gewerkschaftsvertreter wie einem ITF-Inspektor oder mit jemandem von der Seemannsmission oder einer ähnlichen Wohlfahrtseinrichtung auf. A us dem ITF-Bericht geht hervor, dass die einzigartig schwache Situation der Seeleute längst erkannt wurde, und dass die Internationale Arbeitsorganisation schon 1920 Sonderkonferenzen für Seeleute durchgeführt und Sondervorschriften erlassen hat. Sie betreffen Mindestnormen für Unterkunft und Verpflegung, Zugang zu ärztlicher Versorgung, Arbeitsstunden und Landgang. Es herrscht Verständnis dafür, dass Seeleute mit zusätzlichem Stress zu kämpfen haben, weil sie monatelang in Gesellschaft der immergleichen Gruppe von Menschen auf See sind, wobei der Arbeitsplatz gleichzeitig den Wohnsitz darstellt. Weitere internationale Vorschriften beschäftigen sich mit Sicherheit auf See, Schutz vor erniedrigender Behandlung und dem Recht auf ungehinderten Beitritt in eine Gewerkschaft. Internationale Instrumente müssen jedoch der nationalen Gesetzgebung einverleibt und dann um- und durchgesetzt werden. In Anbetracht der Tatsache, dass das Billigflaggensystem just deswegen eingerichtet wurde, um Vorschriften zu umgehen, haben diejenigen Reeder, die in Ausbeutung und Misshandlung verwickelt sind, eine perfekte Zuflucht. Im Extremfall hat die Struktur als Deckmantel für Kriminalität gedient. In der Fischereiwirtschaft spielen Billigflaggen eine Hauptrolle beim schwerwiegenden Problem der illegalen Fischerei, deren Anteil am Weltfang inzwischen auf 20 Prozent geschätzt wird. Die Betroffenen benutzen Billigflaggen, um ihre Spuren zu verwischen, wobei sie ihre Schiffe immer wieder auf See umflaggen. Es überrascht nicht, dass Unternehmer dieser Art ebenfalls willens sind, jegliche Sozialvorschriften für die Besatzung zu ignorieren. Unternormige Schiffe werden oft mit unerfahrenen Seeleuten bemannt, die häufig Opfer körperlicher Misshandlung sind. Der ITF-Bericht erzählt von sechs chinesischen Fischereibeschäftigten, die in Amerikanisch-Samoa von ihrem Schiff desertierten und von systematischer Verprügelung, langen Arbeitszeiten ohne Pause und Bestrafung durch Entzug von Verpflegung und Wasser berichteten. Im dänischen Hafen von Rønne wurden russische Besatzungsmitglieder eines unter Belize- Flagge fahrenden Frosttrawlers von zwei Schlägern verprügelt, die von den Eigentümern an Bord geschickt wurden, nachdem sich die Besatzung wegen der seit zwei Jahren ausstehenden Heuern beschwert hatte. Auch ohne Gewaltandrohung und Ausbeutung kann das Leben eines Seefahrers hart und auszehrend sein, mit langen Zeiten auf See und einer unerbittlichen Routine. Die Umkehrzeiten im Hafen sind auf vielen Schiffen kürzer geworden, da Containerkräne die Schiffsladung in Stunden nicht Tagen löschen können. Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen nach dem 11. September 2001 haben dazu geführt, dass wertvoller Landgang verweigert wurde, besonders in den USA. Eine Umfrage unter philippinischen Seeleuten (die größte Gruppe der Arbeitskräfte auf See) hat ergeben, dass 70 Prozent der Befragten in den vergangenen zwölf Monaten eine Verweigerung des Landgangs hinnehmen mussten, wodurch sie kaum Möglichkeiten hatten, mit ihren Familien zu telefonieren oder mit Menschen über den Kreis ihrer Besatzungskollegen hinaus zu sprechen. Es sind bereits mehrere Versuche unternommen worden, die Bedingungen, unter denen Seeleute arbeiten, zu verbessern und zu reformieren, doch die Entwicklung wird durch die Vorherrschaft wirtschaftlicher Überlegungen über sozialen Interessen der Seeleute untergraben. Hierbei sollte man nicht über die Tatsache hinwegsehen, dass die Mehrzahl der Arbeitskräfte aus ärmeren, eher machtlosen Ländern stammen, während die Mehrzahl der Schiffe letztendlich im Eigentum und unter der Kontrolle von Reedern in den einflussreichen und industrialisierten Wirtschaftsmächten liegen. Martin Whitfield ist ein auf Verkehrs- und Arbeitsthemen spezialisierter freiberuflicher Journalist. Auch ohne Gewaltandrohung und Ausbeutung kann das Leben eines Seefahrers hart und auszehrend sein, mit langen Zeiten auf See und einer unerbittlichen Routine. 17

18 Menschenrechte Einige der schlimmsten Fälle von Menschenrechtsverletzungen auf See entdeckt man in der Fischereiwirtschaft, so KATIE HIGGINHBOTTOM. Im Trüben fischen Justin Tallis/reportdigital.co.uk Die Fischereiwirtschaft ist zum Teil Schauplatz von Schikanen am Arbeitsplatz, die zu den extremsten Fällen überhaupt zu zählen sind. Während im Seeverkehr das Internationale Übereinkommen zum Schutz des menschlichen Lebens auf See und das Internationale Übereinkommen über Normen zur Ausbildung von Wachdienstleistenden gelten, beide ratifiziert von Staaten, die zusammen 99 Prozent der Weltflotte repräsentieren, ist die Ratifizierung entsprechender Übereinkommen für den Fischereisektor bei Weitem nicht in Sicht. Darüber hinaus macht der Fischereiwirtschaft auch die Billigflaggenproblematik zu schaffen. Besonders belastend ist die illegale, unregulierte und nicht gemeldete (IUU) Fischerei, mit der sich zahlreiche skrupellose Reeder die Anonymität des Billigflaggensystems zunutze machen. Nach Schätzungen der britischen Consultingfirma Marine Resources Assessment Group (MRAG) entstehen den Staaten aufgrund illegaler Fangtätigkeit auf allen Meeren zusammen Steuereinbußen zwischen 4,2 und 9,5 Mrd. US- Dollar jährlich. Das entspricht 20 Prozent vom Wert des weltweiten Fangaufkommens. Zu den negativen Auswirkungen für die dezimierten Fischbestände und die Bestrebungen zum Aufbau einer nachhaltigen Fischereiwirtschaft kommt hinzu, dass die Bedingungen auf illegalen Fangschiffen oft gefährlich unter den Normen liegen. Die Besatzungsmitglieder, die 18 häufig aus ländlichen Regionen stammen und wenig Erfahrung in der Seefahrt mitbringen, leiden nicht nur unter miserablen Arbeitsbedingungen, sondern sind zudem vielfach Opfer körperlicher Misshandlung und völliger Gleichgültigkeit seitens krimineller Arbeitgeber. Besatzungsmitglieder, die angeblich,zu wenig Leistung bringen oder,probleme machen, werden manchmal in fremden Häfen ausgesetzt. Nicht reguliert Beim Vergleich der internationalen Hochseefischereiflotte mit der internationalen Handelsflotte stellt eine ministerielle Sonderarbeitsgruppe in Großbritannien fest, dass Erstere verhältnismäßig unreguliert ist und unter fehlender Transparenz hinsichtlich der Identität von Eignern und Betreibern dieser Schiffe leidet. Für die Schiffsklasse Fangschiff haben viele Übereinkommen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) für die Handelsschifffahrt keine Gültigkeit. Eine solche Situation ist anormal und besorgniserregend und passt nicht in eine Welt, in der das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Sicherheit und Gefahrenabwehr in der Seeschifffahrt und der Achtung der Menschenrechte wächst. Ein Bericht, der vor kurzem vom australischen Ministerium für Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft, der ITF und WWF International unter dem Titel The Changing Nature of High Seas Fishing ( Der Wandel in der Hochseefischerei ) herausgegeben wurde, zeigt, wie Billigflaggen der IUU-Fischerei einen Deckmantel bieten. Der Bericht verweist auf die hohe Anzahl industriell betriebener Fangschiffe, die unter Billigflaggen registriert sind, und die Leichtigkeit, mit der sie von einer Flagge zur anderen wechseln können, um gesetzliche Vorschriften zu umgehen oder neue Fanggründe zu erschließen: Das Billigflaggensystem bedroht nicht nur die Erhaltung und nachhaltige Bewirtschaftung der Fischbestände in internationalen Gewässern, sondern beeinträchtigt darüber hinaus massiv die internationalen Bemühungen um Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs zur Hochseefischerei und begünstigt auch weiterhin die im Verborgenen stattfindenden Menschenrechtsverletzungen. Am 10. Oktober 2000 sank der unter der Flagge von São Tomé & Principe fahrende Langleiner Amur vor der subantarktischen Inselgruppe Kerguelen. Die mangelnde Seetüchtigkeit des Schiffes war bekannt, zudem hatten die meisten Besatzungsmitglieder weder korrekte Verträge noch waren sie versichert. Die Rettungsausrüstung an Bord funktionierte nicht, und 14 der 40 Besatzungsmitglieder ertranken, weil sie in ihren Kabinen in gefährlichen Bereichen des Schiffes festsaßen. Als das Schiff aus dem Hafen von Montevideo/Uruguay ausgelaufen war, hieß es noch Sils und fuhr unter der Flagge von Belize. Auf See änderte es Namen und Flagge und sank beim illegalen Fang von schwarzem Seehecht. Im Juni 2005 geriet die unter ukrainischer Flagge fahrende Simiez in Montevideo unter mysteriösen Umständen in Brand. Die elf Besatzungsmitglieder neun Chinesen, ein Indonesier und der ukrainische Kapitän kamen in den Flammen um. Berichten zufolge vermuteten die Hafenbehörden von Montevideo, dass die Seeleute in ihren Kabinen eingesperrt waren, als das Feuer ausbrach. Es ist zwar schwierig, die Bedingungen an Bord von IUU-Schiffen zu belegen, aber der Bericht The Changing Nature of High Seas Fishing enthüllt, dass die Missachtung von Menschenund ArbeitnehmerInnenrechten alltäglich ist. Er zitiert die Erfahrungen der chilenischen Gewerkschaft für Fischereibeschäftigte Sintoners: Wenn Beschäftigte auf IUU-Fangschiffen überhaupt Verträge haben, so sind diese von fingierten Unternehmen unterzeichnet, die nicht ausfindig zu machen sind, wenn ArbeitnehmerInnen- oder Menschenrechte verletzt werden, die Besatzung verhaftet wird oder das Schiff sinkt... Besatzungsmitglieder, die angeblich,zu wenig Leistung bringen oder an Bord von IUU- Schiffen,Probleme machen, werden manchmal in fremden Häfen ausgesetzt und müssen sich auf eigene Faust bei Botschaften, örtlichen Fischereigewerkschaften, Kirchen oder Hilfsorganisationen um Hilfe bemühen, um wieder nach Hause zu gelangen

19 Darüber hinaus macht der Fischereiwirtschaft auch die Billigflaggenproblematik zu schaffen. Besonders belastend ist die illegale, unregulierte und nicht gemeldete (IUU) Fischerei, mit der sich zahlreiche skrupellose Reeder die Anonymität des Billigflaggensystems zunutze machen. Häufig kommt es zu körperlicher und/oder psychischer Misshandlung der Besatzungsmitglieder auf IUU-Schiffen... Es sind sogar Fälle von Zwangsarbeit bekannt, bei denen asiatische Beschäftigte auf IUU-Schiffen in ihren Unterkünften eingesperrt oder in Ketten gelegt wurden. Erpressung Die indonesische Stadt Tual beherbergt seit mehr als zwei Jahren etwa burmesische Fischereibeschäftigte. Sie wurden von ihren unter thailändischer Flagge fahrenden Schiffen entlassen und haben meist keine Reisedokumente, da diese von den Reedern oder den Vertretern der thailändischen Fischereiunternehmen in Tual einbehalten wurden. Dadurch werden sie für die Beamten örtlicher Sicherheits- oder Einwanderungsbehörden zu leichten Erpressungsopfern. Sie waren ohne Einzelarbeitsverträge angeheuert worden, wurden nicht angemessen bezahlt und häufig unmenschlich behandelt. Die meisten der Burmesen waren ursprünglich keine Fischer, sondern Bauern, die als Flüchtlinge von Burma nach Thailand gekommen waren. Ihre aktuelle Situation wird von der indonesischen Seeleutegewerkschaft Kesatuan Pelaut Indonesia (KPI) überwacht, ist aber dadurch belastet, dass sie offiziell nicht als Flüchtlinge anerkannt sind. Es liegen Berichte vor, wonach auch indonesische Beschäftigte bei ausländischen Fischereiunternehmen aufgrund von unzureichenden Arbeitsverträgen keinen ausreichenden gesetzlichen Schutz genießen. Die KPI untersucht einen weiteren Fall, bei dem 28 Fischereibeschäftigte von der Agentur PT Baruna Siwa in Bali für das Fangschiff Lanthe angeheuert wurden, das von der Micronesia Longline Fishing Company betrieben wird. Während ihrer dreijährigen Beschäftigung erhielten sie weder Heuern, noch haben sie Kollektiv- oder Einzelarbeitsverträge. Während Seeleute ganz offensichtlich schon übermäßig unter den Machenschaften skrupelloser Arbeitgeber und den Folgen wirkungsloser Vorschriften leiden, ereignen sich einige besonders extreme Fälle von Misshandlung im Fischereisektor. Ein Wirtschaftszweig, der eine solche Bandbreite von Aktivitäten umfasst, von Fangfabrikschiffen bis hin zum Familienbetrieb, ist letzten Endes schwer zu organisieren und zu reglementieren. Im Juni 2005 fehlten auf der Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zur Arbeit im Fischereisektor nur wenige Stimmen, um das geplante Übereinkommen zur Regulierung und Verbesserung der Bedingungen der Fischereibeschäftigten zu verabschieden. Die Konferenz wird im Mai/Juni 2007 erneut zusammentreten, und es besteht Hoffnung, dass das Ergebnis dieses Mal positiver ausfallen wird und dass die Mitgliedsstaaten die Bestimmungen des Übereinkommens dann zügig ratifizieren und umsetzen. Nächste Schritte Die der ITF angeschlossenen Gewerkschaften der Fischereibeschäftigten haben im August 2006 auf dem ITF-Kongress in Durban eine Reihe strategischer Schwerpunkte gesetzt. Dazu gehört: Unterstützung nationaler Gewerkschaften bei ihren Bemühungen um Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Fischereibeschäftigten. Fortsetzung der politischen Kampagne für die Abschaffung des Billigflaggensystems und die Gewährleistung einer echten Verbindung zwischen Schiffseigentümer/Unternehmen und Flagge. Erarbeitung eines Strategiepapiers zur nachhaltigen Fischerei unter angemessener Berücksichtigung von ökologischen und Umweltgesichtspunkten. Beibehaltung und Ausweitung von Bündnissen mit Umweltorganisationen, die sich mit Fischereifragen beschäftigen. Katie Higginbottom ist leitende Forschungsbeauftragte der ITF-Seeleutesektion in London. Sie ist die Autorin des Berichts Out of Sight, out of Mind ( Aus den Augen, aus dem Sinn ). 19

20 ANTIGUA & BARBUDA BAHAMAS BARBADOS BELIZE BERMUDA BOLIVIEN BURMA/MYANMAR KAMBODSCHA KAIMANINSELN KOMOREN ZYPERN ÄQUATORIAL-GUINEA FRANKREICH (Zweitregister) GEORGIEN DEUTSCHLAND (Zweitregister) GIBRALTAR HONDURAS JAMAIKA LIBANON LIBERIA MALTA MARSHALL-INSELN Verstecken zwecklos Billigflaggen MAURITIUS MONGOLEI NIEDERLÄNDISCHE ANTILLEN NORDKOREA PANAMA SÃO TOMÉ & PRINCIPE SRI LANKA ST. VINCENT & DIE GRENADINEN TONGA VANUATU Dies sind die von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation erklärten BILLIGFLAGGEN Zusätzlich zu diesen Flaggen gibt es bestimmte Schiffsregister, dessen Schiffe auf einer Schiff-für-Schiff-Basis als Schiffsbetrieb unter Billigflagge eingestuft werden können. ITF HOUSE, BOROUGH ROAD, LONDON SE1 1DR TEL: +44 (0) FAX: +44 (0) INTERNET:

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