Vorwort. Ein schönes und oftmals treffendes Zitat aus den Palmström-Liedern lautet: nicht sein kann, was nicht sein darf.

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1 Vorwort Ein schönes und oftmals treffendes Zitat aus den Palmström-Liedern lautet: nicht sein kann, was nicht sein darf. Und leider wird viel zu oft in der Grundlagen- und Ursachenforschung nach diesem Motto gehandelt. Daher sind wir darüber erstaunt, wie einfach und zum Greifen nahe manche Lösungen doch sind. Manchen Personen sind ihre Beschwerden und ausgeprägten Schmerzen anzusehen. Ein angestrengter Blick, die Stirn in Falten geworfen und dazu noch eine ausgeprägte Lichtempfindlichkeit sind untrügerische Zeichen. Doch wo liegen die Ursachen dieser Belastungen? Lassen Sie sich von einer These faszinieren, die von der Ermittlung der Ursachen, der Feststellung auf Abweichungen bis hin zu Lösungsvorschlägen führt. Obwohl oft nicht sein kann, was nicht sein darf, kann dieser Ansatz durchaus sein! Jörg Tischer August 2008 Copyright auch auszugsweise bei Jörg Tischer, Edingen 3

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3 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung Das große Leiden Der lange Leidensweg Die Grenzen der Selbstbehandlung Kopfschmerz (Kopfweh, Cephalgia) Auslösende Faktoren 8 2 Wie funktioniert unser Sehen Zwei Augen ein Bild Die Augenmuskeln Ein schwieriges System Das Augenpaar 14 3 Typische Beschwerdebilder Welche Beschwerdebilder sind typisch bei Mängeln in der Konstruktion Auffälligkeiten, die bei Kindern auftreten können 15 4 Versuch des Ausgleichs Die Fixierlinien Der motorische Ausgleich Der sensorische Ausgleich Das räumliche Sehen Die Panum-Areale Der Missbrauch Die Mischform 20 5 Warum kommt es zu Kopfschmerzen? Auswirkungen der Kompensationen Auswikungen der motorischen Kompensation Sehermüdung durch Energieverbrauch Beispiele für Belastungen bei motorischen Kompensationen Der angestrengte Blick Das Schriftbild 25 5

4 Inhaltsverzeichnis Eine Kompensationsmöglichkeit oftmals bei Kindern Lokalisationen der Beschwerden Auswirkungen der sensorischen Kompensation Schlechtes Augenmaß Schlechte Sehschärfe 30 6 Bin ich betroffen? Der Rot-Grün-Vorhalter Erster Test Schober-Test Zweiter Test Kreuz-Test Dritter Test Haken-Test Vierter Test Stereo-Test Fünfter Test Spiegeltest Sechster Test Der Schnur-Test Auswertung der Testergebnisse Keine Verschiebungen, alles ruhig Eine Verschiebung am Test 1 des Kreuzes nach rechts Eine Verschiebung am Test 1 des Kreuzes nach links Eine Verschiebung am Test 1 des Kreuzes nach oben oder unten Am Spiegel sehen Sie nicht beide Augen gleichzeitig Der Schnur-Test Fazit 42 7 Was habe ich denn jetzt? Keine Krankheit Fehler des Auges Warum hat mein Augenarzt das nicht festgestellt? Wie muss gemessen werden? Wer kann so etwas messen? Wie lange dauert solch eine Messung? Wie wird so etwas korrigiert? 45 8 Adressen 47 6

5 Kapitel 1 Einführung Kapitel 1: Einführung 1.1 Das große Leiden Ich habe heute Migräne ein Ausspruch, den man leider viel zu oft hört! Gibt man in die Internetsuchmaschine Google den Begriff Kopfschmerzen ein, erhält man über 4 Millionen Treffer. Beim Suchbegriff Migräne sind es immer noch beachtliche 2,5 Millionen Treffer. Nach Schätzungen leiden etwa sechs bis acht Millionen Bundesbürger an Kopfschmerzen oder Miräne. Das sind 10 Prozent aller Deutschen, eine deprimierende Bilanz. Wobei hier das Wort leiden nur einen kleinen Einblick auf die Ohnmacht und Hilflosigkeit der Betroffenen geben kann. 1.2 Der lange Leidensweg Oftmals beginnt der Leidensweg bereits im Kindesalter. Geplagt von starken Kopfschmerzen sitzen unsere Jüngsten in der Schule und versuchen dem, was da gerade an der Tafel abläuft, zu folgen. Viele Nebenerscheinungen, wie zum Beipiel die Dyskalkulie, die LRS und das ADS können hier mitbegründet sein. Die Ursache, so werden wir später noch sehen, ist meist die Gleiche! Steigert sich dann der Kopfschmerz bis zur Migräne, liegt der kleine aber auch große Patient im abgedunkelten Raum und hat ein Gefühl, als ob jemand gerade mit einer Eisenstange seinen Kopf bearbeitet. Nach einer Studie von Evers at. al. liegen die durchschnittlichen Ausfallzeiten von Migränepatienten bei etwa 82 Tagen pro Jahr. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer wurde mit knapp 20 Jahren angegeben, wobei manche Betroffene bis zu 60-Jahrzehnte an Migräne litten. Einige der Betroffenen sind durch die starken Beschwerden medikamentenabhängig geworden. 7

6 8 Einführung Kapitel Die Grenzen der Selbstbehandlung Grundsätzlich können Migräne und Kopfschmerz vom Spannungstyp selbst durch den Patienten behandelt werden. Ein Arztbesuch ist aber dann unbedingt angezeigt, wenn Kopfschmerzen täglich oder fast täglich auftreten. Kopfschmerzen mit weiteren Symptomen wie Lähmungen, Gefühls-, Seh-, oder Gleichgewichtsstörungen, Augentränen oder starkem Schwindel einhergehen. Auch solche Kopfschmerzen sind im allgemeinen durchaus harmlos, doch sollte hier eine genaue ärztliche Abklärung erfolgen. Kopfschmerzen mit psychischen Veränderungen, wie Störungen des Kurzzeitgedächtnisses oder wenn Störungen der Orientierung in Zeit, Ort und Person einhergehen. Kopfschmerzen erstmals im Alter von über 40 Jahren auftreten Kopfschmerzen in ihrer Intensität, Dauer und/oder Lokalisation unüblich sind Kopfschmerzen erstmals während oder nach körperlicher Anstrengung auftreten, sehr stark sind und in den Nacken ausstrahlen Kopfschmerzen von hohem Fieber begleitet sind Kopfschmerzen nach einer Kopfverletzung, z.b. einem Sturz auftreten Kopfschmerzen trotz Behandlung an Häufigkeit, Stärke und Dauer zunehmen Kopfschmerzen zusammen mit einem epileptischen Anfall und Bewußtlosigkeit auftreten Kopfschmerzen nicht mehr auf die bisher wirksamen Medikamente ansprechen. Im Zweifelsfall ist immer zu einem Arztbesuch zu raten, wobei üblicherweise der Hausarzt, der den Patienten kennt, der beste Ansprechpartner ist. (Quelle: Evidenzbasierte Empfehlungen der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft)

7 Kapitel 1 Einführung 1.4 Kopfschmerz (Kopfweh, Cephalgia) Nach der Definition des Lexikons sind Kopfschmerzen dumpfe, diffuse, anfallartig auftretende oder chronische Schmerzempfindungen im Bereich des knöchernen Schädels. Schlägt man den Begriff Migräne nach, so steht dort: Migräne, anfallartige, meist Stunden (bis Tage) anhaltende, heftige, oft einseitige und häufig mit Übelkeit verbundene Kopfschmerzen. Etwa 90 Prozent der Menschen mit Kopfschmerzen leiden entweder an Migräne, einem Kopfschmerz vom Spannungstyp, verkürzt meist Spannungskopfschmerz genannt, oder einem Kombinationskopfschmerz aus Migräne und Spannungskopfschmerz. Diese Kopfschmerzen werden auch primäre Kopfschmerzen genannt, d.h. sie sind keine Folge anderer Erkrankungen, sondern die Kopfschmerzen sind selbst die Erkrankung und aus medizinischer Sicht nicht gefährlich, auch wenn sie die Lebensqualität der Betroffenen teilweise ganz erheblich beeinträchtigen. 1.5 Auslösende Faktoren Recherchiert man über die Ursachen von Kopfschmerzen in Büchern und im Internet, könnten stapelweise Ordner mit auslösenden Faktoren gefüllt werden. Diese alle hier aufzuzählen wäre müsig. Die meisten Betroffenen sind über die möglichen Ursachen sehr gut informiert. Doch was könnte es nach meiner Meinung nun Neues geben, was Sie liebe Leserinnen und Leser noch nicht wissen? Dabei ist mein Ansatz gar nicht so neu, aber leider sehr unbekannt! Die Ursache ihres Leidens liegt unter Umständen beim Sehen. 9

8 Einführung Kapitel 1 Es soll nun versucht werden, ihnen folgende Zusammenhänge zu erläutern: wie funktioniert unser Sehen, welche Beschwerden sind typisch bei Mängeln in der Konstruktion, wie versucht unser Organismus, solche Mängel der Konstruktion auszugleichen, warum kommt es dann zum Kopfschmerz, wie können sie feststellen, ob sie davon betroffen sind was können sie dagegen tun und wie werden sie ihre Kopfschmerzen los. 10

9 Kapitel 2 Wie funkioniert unser Sehen Kapitel 2: Wie funktioniert unser Sehen 2.1 Zwei Augen ein Bild Das Sehen ist ein unheimlich komplexer Vorgang. Das in beiden Augen eintreffende Signal wird über mehrere Stationen bis zum Sehzentrum in das Gehirn geleitet. Dort verschmelzen im Idealfall beide Sinnesreize zu einem Bild. Abb. 1: Sehbahn zum Gehirn Quelle: Trotter, Das Auge, DOZ-Verlag Heidelberg N: Sehnerv Verbindung vom Auge zum Chiasma Ch: Chiasma Kreuzungsstelle des linken und des rechten Sehnervs T: Optische Trakten K: Seitliche Kniehöcker G: Gratioletsche Sehstrahlung R: Sehrinde Hr: Hirnrinde Über 75 Prozent der Sinneseindrücke werden über das Auge wahrgenommen. Beim Autofahren sind es sogar mehr als 90 Prozent der Informationen, die das Sehen liefert. Damit wird verständlich, welche große Bedeutung das Sehorgan für uns hat. 11

10 Wie funkioniert unser Sehen Kapitel Die Augenmuskeln Zur Richtungssteuerung haben wir an jedem Auge sechs Muskeln, vier gerade und zwei schiefe Muskeln (Abb. 2). Abb. 2: Vier gerade und zwei schiefe Muskeln zur Steuerung unserer Augen Quelle: Trotter, Das Auge, DOZ-Verlag Heidelberg Die Augenmuskeln bilden ein aufwändiges und kompliziertes Gebilde. Die vier Augenmuskeln die geraden Muskeln genannt ziehen direkt zum Augapfel. Der gerade innere Muskel ist der stärkste und breiteste Augenmuskel und an meisten in Aktion. Durch seine Kontraktion Anregung wird das Auge nach innen zur Nase bewegt. Der gerade aüßere Muskel ist sein direkter Gegenspieler, wobei dieser aber etwas dünner und schwächer ist. Der obere gerade Muskel setzt nicht geradlinig am Auge an. Dadurch ergibt sich eine komplexe Wirkung. Als Hauptanteil ist sicher die Hebung des 12

11 Kapitel 2 Wie funkioniert unser Sehen Augapfels zu sehen. Gleichzeitig erfolgt jedoch auch eine Einwärtsrollung sowie eine Einwärtsbewegung. Auch der untere gerade Muskel ist nicht so gerade wie sein Name sagt. Auch er bewirkt zum einen, dass das Auge nach unten gedreht wird, zum anderen eine Einwärtsbewegung genau wir der obere gerade Muskel! Der obere schiefe Muskel läuft nicht direkt zum Augapfel. Wie in der Abbildung 2 zu erkennen ist, geht dieser durch einen kleinen Ring dem Zinnschen Ring. Dadurch bewirkt dieser Augenmuskel hauptsächlich eine Senkung, sowie ein Einwärtsrollen des Augapfels. Der untere schiefe Muskel entspringt nasenseitig und kurvt unter dem Auge durch bis zu seiner Ansatzstelle. Als Hauptwirkungen sind hierbei die Hebung sowie die Auswärtsrollung zu nennen. 2.3 Ein schwieriges System Dieses schwierige System der Steuerung muss also gewährleisten, dass Punkte, die wir anblicken wollen, auch richtig getroffen werden. Halten sie sich ein Auge zu, wird diese Aufgabe meistens von unserem System einfach gelöst. Doch nun kommt das Problem das Sehen mit beiden Augen! 13

12 Wie funkioniert unser Sehen Kapitel Das Augenpaar Stellen sie sich nun bitte vor, wir wollen mit beiden Augen ein Objekt betrachten. Hierbei müssen beide entstehenden Einzelbilder im rechten und linken Auge zur Deckung gebracht werden. Dieses zur Deckung bringen nennt man Fusion. Fusion ist also das Verschmelzen beider Einzelbilder zu einem Gesamtbild. Das Betrachten eines Objektes nennt man fixieren. Nun stellen sie sich einmal vor, dass wir ein Objekt betrachten. Gedanklich können wir uns zwei Pfeile aus dem Auge vorstellen, die genau auf dieses Objekt zeigen, die so genannten Fixierlinien. Fixierlinie Fixierlinie Beide Fixierlinien müssen genau das Objekt, hier im Bild einen Baum, treffen. Das heißt, 12 Augenmuskeln müssen in ihrem Zusammenspiel so perfekt sein, dass hier möglichst keine Abweichung entsteht. Fusion Nach einer Statistik von Günther ergab sich nach 8000 Untersuchungen, die an Probanden mit Beschwerden durchgeführt wurden, dass bei 78 Prozent dieser Personen keine exakte Ausrichtung auf ein Objekt vorlag. 14

13 Kapitel 3 Typische Beschwerdebilder Kapitel 3: Typische Beschwerdebilder 3.1 Welche Beschwerden sind typisch bei Mängeln in der Konstruktion? Kopfschmerzen oder Migräne, Augenschmerzen, Verspannungen im Nacken- und/oder Schulterbereich, Leseunlust, mangelnde Ausdauer beim Lesen, Augenbrennen, Juckreiz, Augenrötung, Sand- oder Trockenheitsgefühl, Blendungsgefühl (normales Tageslicht stört bereits); häufiges Tragen einer Sonnenbrille nötig, Augenblinzeln, -kneifen, rasche Ermüdung bei längerem Lesen, Bildschirmtätigkeit, Fernsehen oder Autofahren, Akkommodationsprobleme, schlechtes Augenmaß Ballsport, Ansätze zum Doppeltsehen, Schwindel, Übelkeit, Probleme beim Wechsel der Sehentfernungen und Blickrichtungen, unruhiges Sehen. 3.2 Auffälligkeiten, die bei Kindern auftreten können Folgende Auffälligkeiten können in der Grund- oder Vorschule Hinweise auf ein nicht ideales System geben: Das Kind... malt Bilder nicht gerne aus, malt beim Ausmalen über die Linien, kann nicht präzise mit der Schere ausschneiden, hat Schwierigkeiten beim genauen Falten von Papier, 15

14 Typische Beschwerdebilder Kapitel 3 lernt sehr spät, die Schuhe zu binden und bekommt daraufhin vielleicht sogar Schuhe mit Klettverschluss, eckt beim Rennen an (rempelt an), kann einen Ball nur schlecht fangen, kann nicht gezielt werfen, kann nicht auf der Linie schreiben, kann vorgezeichnete Buchstaben nicht exakt nachfahren, ist unsicher und radiert oft, lässt Buchstaben beim Schreiben oder Lesen weg, hat Mühe, Buchstaben beim Lesen zu verbinden, drückt mit dem Füller zu fest auf und kratzt, vertauscht Buchstaben in der Reihenfolge, lernt sehr spät, die Uhr zu lesen, verwechselt Endungen, liest ganz andere Worte als auf Vorlage vorgegeben sind, träumt oft vor sich hin, schaut zum Fenster hinaus, ermüdet leicht, ist ein Zappelphilipp, bekommt oftmals etwas nicht mit, vergisst zum Beispiel Hausaufgaben oder kann sich an bestimmte Dinge gar nicht erinnern, braucht sehr lange, bis es eine Aufgabe beginnt oder zu Ende führt, kann sich allgemein nicht oder nicht lange konzentrieren. Haben Sie sich hier erkannt? Haben Sie eines ihrer Kinder dabei gesehen? Wenn ja, lohnt es sich weiter zu lesen! 16

15 Kapitel 4 Versuch des Ausgleichs Kapitel 4: Versuch des Ausgleichs 4.1 Die Fixierlinien Bei über 75 Prozent der Bevölkerung treffen sich nachweislich die Fixierlinien nicht exakt im angeblickten Objektpunkt. Doch warum haben dann nicht alle 75 Prozent unserer Bürger Kopfschmerzen oder Migräne? Obwohl, liest man über Kopfschmerzen nach, so findet man doch sehr häufig folgende Aussage:... eigentlich hat fast schon jeder einmal unter Kopfschmerzen gelitten... Nun müsste man sagen, dass unser System genetisch doch erhebliche Mängel aufweist, wenn solch ein hoher Prozentteil nicht exakt sieht das heißt, die Fixierlinien treffen sich nicht ganz genau. Natürlich verfügt unser Körper über gewisse Ausgleichsmechanismen, dem motorischen und dem sensorischen Ausgleich. 4.2 Der motorische Ausgleich Wird ein Objektpunkt anfixiert, können entstehende Abweichungen durch zusätzliche Muskelkontraktionen korrigiert werden. abweichende Fixierlinie Korrektur durch Muskelkraft Weicht, wie hier im Beispiel, die Fixierlinie des rechten Auges nach außen ab, so kann dies durch Muskelkontraktion des inneren geraden Muskels ausgeglichen werden. 17

16 Versuch des Ausgleichs Kapitel Der sensorische Ausgleich Zur Erklärung des sensorischen Ausgleiches muss etwas weiter ausgeholt werden. Hierbei wird eigentlich eine andere Funktion des Auges missbraucht, und zwar das räumliche Sehen Das räumliche Sehen Das räumliche Sehen basiert auf einer so genannten Querdisparation. Das heißt, Punkte die weiter weg oder näher heran als ein fixierter Objektpunkt liegen, werden räumlich wahrgenommen. Geometrisch lässt sich das recht einfach erklären. Geometrisch ist gut zu erkennen, wie zum Beispiel das rote Dreieck, welches vor dem fixierten Objektpunkt liegt, auf der Netzhaut beidseitig nach außen hin abgebildet wird. 18

17 Kapitel 4 Versuch des Ausgleichs Diese Querdisparation ist die Tatsache für das räumliche Sehen. Dies hat übrigens nichts mit dem räumliches Seheindruck zu tun, den sie ebenfalls haben, wenn Sie sich ein Auge zuhalten. Hier werden lediglich weitere Informationen zu einem räumlichen Seheindruck vom Gehirn verwertet. Diese Informationen sind zum Beispiel die Größe, die Überdeckung, die Entfernung, die Helligkeit und der Kontrast. Deshalb wird dieses angeblich räumliche Sehen auch als nichtquerdisparates Tiefensehen bezeichnet Die Panum-Areale Eine Querdisparation ist also eine Abbildung von davor oder dahinter liegenden Objekten, die senkrecht zur Fixierlinie entweder weiter außen oder weiter innen zur Netzhautgrube abgebildet werden. Doch warum führt solch eine Querdisparation nicht immer gleich zu Doppelbildern? Panumbereiche sind Funktionsareale um die Netzhautmitte herum, in denen trotz falscher, disparater Abbildung keine Doppelbilder entstehen. Panum-Areale 19