Streetworktagung Beratung in extremen Lebenswelten. Eisenach, bis
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- Adolph Eberhardt
- vor 8 Jahren
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1 Streetworktagung 2012 Beratung in extremen Lebenswelten Eisenach, bis Adressaten von Streetwork/Mobile Jugendarbeit werden sehr häufig in extremen Lebenswelten wahrgenommen und angetroffen. Sie definieren sich in extremen Haltungen, ob politisch und/oder religiös. Sie zeigen riskantes Verhalten im Suchtmittelgebrauch, im individuellen Habitus, im Gruppenverhalten. Sie gehen über Grenzen. Sie sind radikal. Oder sie leben in prekären, oft bildungsfernen Milieus, in vernachlässigten und abgehängten Wohnquartieren unterprivilegiert, benachteiligt, ohne gesellschaftliche Teilhabe, Anerkennung und Wertschätzung. Junge Menschen aus migrantischen Millieus werden regelmäßig stigmatisiert, wie jüngst via Boulevard durch die Interpretationen der Politiker, die die Lebensweltstudie für Ihre Zwecke zweckentfremdeten. Ein zentrales Angebot von Streetwork/Mobiler Jugendarbeit ist Beratung. Damit wird in Konzepten, Jahresberichten, auf Flyern, Visitenkärtchen oder Internetseiten geworben. Noch gibt es für niedrigschwellige Beratung auf der Straße, im Lebensumfeld der Jugendlichen, in Momenten der Action keine Qualitätsstandards für das Arbeitsfeld. Der Verdacht liegt nahe, dass Beratung häufig einfach nur reden und zuhören bedeutet: Wir quatschen mit denen! Notwendiger Smalltalk zum Herstellen gelingender Beziehungen und Grundlage einer emphatischen Haltung, aber ist es auch wirklich Ziel führend? Welche Konsequenzen und welchen Erfolg diese Gespräche auf der Straße, in turbulenten Gruppenaktivitäten und in der Club Arbeit letztendlich haben, ist kaum evaluiert und entzieht sich bisher einem professionellen Diskurs. Viele Kolleginnen und Kollegen haben einschlägige Weiterbildungen durchgeführt: systemische Beratung, klientenzentrierte Gesprächsführung, genderspezifische Beratung, Interkultureller Kompetenz, Mediation, Schuldnerberatung, aktivierende Drogenberatung, lösungsorientiertes Coaching, Erlebnis-, Theater-, Zirkuspädagogik und vieles mehr. Aber was ist hilfreich? Und was hat sich bewährt?
2 Inhalt der Tagung: Bei der Tagung verschaffen wir uns einen Überblick über aktuelle extreme Lebenswelten, sowohl in politischen als auch in migrantisch religiösen Bereichen. Dabei legen wir den Fokus auf mögliche Beratungsformen und werden gemeinsam überlegen und diskutieren, welche Beratungsqualitäten für bestimmte Kommunikationssituationen und Handlungsziele angemessen sind und sich in der Praxis bewähren. Dabei soll fachliche Allmachts- und persönliche Allmachtsphantasie in der Zuständigkeit für alle Problemlagen sehr kritisch hinterfragt werden. Grenzen des Belastbaren und der fachlichen Zuständigkeit in immer krasser erlebten Zusammenhängen sollen geklärt und definiert werden, auch um Erwartungen und Handlungsziele professionell und klar kommunizieren zu können. Ziel der Tagung: Grenzen der Zuständigkeit vor dem Hintergrund häufig erlebter und kommunizierter fachlicher Allmachtsfantasien definieren und kommunizieren Beratungskompetenzen in schwierigen Settings ausloten und diverse Formen von Beratung kennen lernen. Überblick über Gesprächstechniken und kompetenzen erhalten Beitrag zur Fachdebatte von niedrigschwelligen Beratungstechniken leisten Fachliche Standards für die Beratung im Lebensumfeld der Adressaten von Streetwork entwickeln Programm: Mittwoch, h Eröffnung und Begrüßung 13.15h Allmachtsphantasien in der Sozialen Arbeit Prof. Dr. Ines Kadler Neuhausen Hochschule Fulda; Sozialwesen 14.30h Politisch geprägte Lebenswelten Dr. Rainer Erb Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin 15.45h Lebenswelten junger Muslime in Deutschland Dr. Daniel Geschke Friedrich-Schiller-Universität Jena 17.00h Diskussion mit allen Beteiligten im fish bowl Ende Tag 1
3 Donnerstag, h Plenum Mobile Beratung für demokratische Kultur im lokalen Raum Friedemann Bringt, Kulturbüro Sachsen e.v. Nach den Jugendclubs nun Streetwork - Fällt die Erreichbarkeit der Adressaten in migrantisch religiös geprägte Lebenswelten? Kemal Özbasi, Bundesmodellprojekt MAXIME Wedding, Berlin Kurz & gut & Spaß dabei! - Beratung in schwierigen Settings unter einer lösungsorientierten Perspektive Tom Küchler, LAK MJA Sachsen e.v, Mittagspause 14.30h Bar Camp: Wir sind selbst ExpertInnen! Das BarCamp ist eine interaktive und beteiligungsorientierte Methode: Alle können sich einbringen und einen Beitrag leisten Beiträge können kurz oder lang sein Potentiale und Ressourcen aller Teilnehmenden werden aktiviert und alle können sowohl Lernende als auch Vermittelnde sein. Szenario: Um h treffen sich alle am BarCamp Es werden AGs gegründet mit Themen, die die TagungsteilnehmerInnen selbst einbringen. Diese arbeiten jeweils 60 Minuten, können aber auch auf 3 x 60 Minuten ausgeweitet werden. Es besteht die Möglichkeit sich an bis zu 3 Aktivitäten zu beteiligen. 17:30 Abschlussplenum Freitag, h Aspekte und Grenzen gelingender Kommunikation Dr. Thomas Herrmann Wissenschaftlicher Referent Fraktion DIE LINKE. im Schleswig-Holsteinischen Landtag 10.30h Entwicklung von Handlungsempfehlungen im world café 12.30h Verabschiedung eines Positionspapiers zu Grenzen und Möglichkeiten der Beratung von Adressaten in extremen Lebenswelten
4 13.00h Gemeinsames Mittagessen 14.00h Abreise Tagungsort: Haus Hainstein Eisenach Tagungsbeitrag: 130,00 (zuzüglich Übernachtung und Verpflegung, wird von TeilnehmerInnen direkt mit dem Tagungshaus abgerechnet) Veranstaltungsorganisation: Bundesakademie für Kirche und Diakonie ggmbh (BAKD) Heinrich-Mann-Str. 29, Berlin Ulrike Jaros, Tel: , Fax: Internet: Information: Frank Dölker; Bitte beachten Sie Aktualisierungen und auch unser ausführliches Fortbildungsprogramm auf: Anmeldung bitte mit Formular auf Seite 5
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