Wenn alle nur noch kaufen, fehlen irgendwann die Käufer für einen weiteren Kursanstieg und der Aufschwung ist vorbei.
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- Ulrich Pfeiffer
- vor 7 Jahren
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1 Anlage C zu Quartalsupdate Aktien Teil II Der Optimismus an den Märkten ist ein Risiko! 1. Einleitung Wenn alle nur noch kaufen, fehlen irgendwann die Käufer für einen weiteren Kursanstieg und der Aufschwung ist vorbei. 2. Problemstellung Der Vorteil von Stimmungsindikatoren ist, dass fundamentale Überlegungen nicht berücksichtigt werden, sondern nur das Verhalten/Handeln der Anleger. Wo stehen wir? Die Frage, wo stehen wir, wird sehr wichtig sein für die weitere Entwicklung der Aktienmärkte. 3. Ausgewählte Stimmungsindikatoren 3.1 Umfragebasierte Stimmungsindikatoren US-Privatanleger AAII Sentiment (Zeitraum Der Optimismus der US-Privatanleger erreichte zum Jahresende 2013 die Gefahrenzone (letzter Wert Spread Bull minus Bear 36,5%!). Die Märkte müssen nicht gleich fallen, aber die Vergangenheit zeigt, dass eine Korrektur die Regel war.
2 Fondsmanager Nordamerika NAIM Sentiment Das Sentiment der nordamerikanischen Fondsmanger zeigt bereits einen sehr hohen Optimismus auf.
3 3.2. Investionsgetriebene Stimmungsindikatoren Kommen wir nun zu den Stimmungsindikatoren, die mit Investitionen verbunden sind Margin DEBT (Kauf von Wertpapieren auf Kredit), Mittelzuflüsse in US-Aktienfonds; Börsenumsätze an der New York Exchange a) Margin DEBT Die Wertpapierkäufe auf Kredit befinden sich ebenfalls auf den Weg zu neuen Höchstständen. Warnzeichen für eine Überhitzung des Marktes?
4 b) Mittelzuflüsse in US-Aktienfonds Die folgende Grafik zeigt den Mittelzufluss von Investoren in US-Investmentfonds Ist es ein Beweis für das, was wir schon wissen, das historisch gesehen die Anleger dazu neigen, das Gegenteil zu tun von dem, was sie tun sollten Kaufen im Tief und verkaufen im Hoch!
5 c) Börsenumsätze an der New York Exchange Entwicklung der Börsenumsätze NEW York Exchange Wer gibt schon etwas her, was im Wert steigt. Werden Aktien infolge der Asset-Preis-Inflation gehortet, weil sie wertvoller geworden sind? d) Volatilitätsindex VIX Für Schwankungen an den Aktienmärkten ist der Volatilitästsindex wichtig. Die Volatilität notiert derzeit in der Nähe historischer Tiefststände negative Überraschungen vorprogrammiert?
6 Wenn die (erwartete) Schwankungsbreite so gering ist wie derzeit, dann ist dies ist erst einmal ein Zeichen großer Sorglosigkeit. Jetzt haben wir bereits 2 Jahre sinkende Volatilität, was bereits eine ungewöhnlich lange Zeit ist. Die Frage ist, ob 2014 ein neuer Peak nach oben entstehen kann. Derzeit deutet er sich zwar noch nicht an, historisch allerdings ist ein weiteres Jahr auf dem niedrigen Niveau allerdings wenig wahrscheinlich. Von Unsicherheit keine Spur! Sind negative Überraschungen am Aktienmarkt im nächsten Jahr möglich? e) State Street Confidence Index Dieser Indes bildet die Investitionen von institutionellen Anlegern ab, die mit tatsächlichen Geld hinterlegt wurden. Diese Anlegergruppe zeigt keinen ausgeprägten Optimismus an. Stattdessen kehrt nach einem kurzen Stimmngsumschwung wieder Normalität ein. f) Angst&Gier-Indikator (Chart-Labor Testphase) Nachfolgend ein Stimmungsindikator, der aus sieben verschiedenen Eingangsgrößen errrechnet wird: Marktmomentum, Spread Unternehmensanleihen vs Staatsanleihen, Save Haven Outperformance Aktien vs Staatsanleihen, Marktbreite Anzahl Neue Hochs minus Tiefs, Volatilitätsindex, Ratio Small Caps zu Large Caps, Put-Call Verhältnis COT-Indikator.
7 Das erste Diagramm zeigt den Angst&Gier-Indikator mit den Zuordnungen der Stimmung einschließlich der Einzelindikatoren: Man sieht deutlich die Änderungen visualiert als Stimmung innerhalb der einzelnen Indikatoren. Das zweite Diagramm zeigt den Verlauf des S&P 500 mit dem berechneten Gesamtindikator Angs&Gier ab dem Jahr Wenn der berechnete Angs&Gier-Indikator den Wert von 70% überschreitet, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Kursrückgang bzw. eine Seitwärtsbewegung eingeplant werden.
8 3.3. Weitere Einflussgrößen auf die Stimmungsindkatoren Starken Einfluss auf die Stimmungsindikatoren haben die Fiskalpolitik der Regierungen und Geldpolitik der Notenbanken. Immer wieder werden Krisen, ob klein oder groß, dadurch gelöst dass Staaten (Regierungen) und/oder Notenbanken in die Bresche springen. Für den Anleger stellt sich die Lage momentan wie folgt dar: Die Zentralbanken sind bereit, die Vermögensrisiken der investierenden Anleger abzusichern Dabei ist es nicht wichtig warum sie es tun, sondern dass sie es tun. Also kaufen Anleger Aktien, solange sie steigen und die Notenbanken dies unterstützen. Aktien steigen, und je länger so ein Trend dauert, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend sich ins Extreme verlängert. Und so mag der gegenwärtige Trend noch durchaus ein Jahr andauern, vielleicht mehr,vielleicht weniger. Zum Jahresende 2013 sehen wir Anzeichen von Euphorie, die das Charakteristikum des Endes einer Aktienmarktrallye sein könnten. Es kann durchaus sein, dass nach einer Abkühlungsphase und einem nochmaligen Schub durch die Notenbanken der Gipfel am Aktienmarkt erreicht wird. Den Notenbanken ist es gelungen die Angst zu vertreiben, dies kann man am besten am Verlust des Goldpreises in 2013 feststellen. Aber das Vertrauen ist noch nicht hergestellt, es gibt immer noch viele Vorbehalte bezüglich der Hausse am Aktienmarkt. Und die Fiskalpolitik? Immer noch geht die Angst vor Schuldenschnitten in der Eurozone um, da sich Inflation nicht einstellt. 4. Zusammenfassung Wie sind die Ergebnisse in den Stimmungsverlauf einzuordnen? Die längerfristige Stimmung (Erwartungen der Anleger bis 6 Monate) unter den Anlegern kann man wie folgt einordnen: Die Anleger haben die Entwicklung der Aktienmärkte entdeckt, handeln prozyklisch mit den steigenden Kursen. Jetzt wird, da die Angst noch nicht vollständig überwunden ist, eine Phase des Zögerns folgen, mit einer Seitwärtsbewegung/Korrektur der Aktienmärkte. Und wenn sie dann entdecken, dass die Notenbanken ihr Handeln nur vorübergehend geändert haben, wird die letzte Phase der Gier und Euphorie folgen. Eine Rally am Aktienmarkt mit immer neuen Hochs würde diese Phase auslösen. Die Angst auch noch diese letzte (einmalige) Renditechance zu verpassen, zwingt auch die bislang abwartenden und zögernden Anleger in den Markt. Dann werden sie aber feststellen, dass die Aktien bereits sehr teuer geworden sind und die besten Futterplätze bereits besetzt sind.
9 Den Stimmungsverlauf in 2014 erwarte ich wie folgt: Nachdem in 2013 die Hoffnung auf eine Überwindung der Krise die Anleger beflügelte, wird eine Phase des Zögerns für das 1. Halbjahr 2014 folgen, welche wiederum von einer Stimmungsaufhellung im 2. Halbjahr abgelöst wird. Sentimentverlauf 2014 im DAX Aktuell stehen wir hier Rohstoffe in Bodenbildung Weltkonjunktur zieht an Zögern, wegen steigender Zinsen? Wie könnte analog zum Stiimmungsverlauf ein möglicher Topbildungsprozesss am Aktienmarkt aussehen? Dazu ein Blick in die Vergangenheit 1929:
10 Und der Dow Jones 2013: Wir sehen Anzeichen eines Blow-Off Musters! Die Bären kaputulieren, das bullische Sentiment schnellt nach oben. Blow-Off-Tops sind Kennzeichen eines Topbildungsprozesses. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes. Zusammenfassend kann man feststellen: Das Muster ist da, dazu die Euphorie in umfragebassierten Stimmungswerten. Dazu kommt das Extrem in Spekulation auf Kredit. Die Luft am Aktienmarkt wird dünn und die Gier der Anleger ist gefährlich. Die Aktien steigen immer weiter. Irgendwann wird es heruntergehen. Das Ungewisse ist nur, wie hoch steigen noch die Märkte bevor die Trendumkehr einsetzt? Es wird wieder so kommen wie oft: Die Gier frisst das Hirn der Anleger! Jetzt gilt es aufzupassen!
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