Rede Dr. Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, beim Hessischen Unternehmertag, 30. Oktober 2012 in Wiesbaden
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- Achim Lorenz
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1 Rede Dr. Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG, beim Hessischen Unternehmertag, 30. Oktober 2012 in Wiesbaden Thema: Investieren in Deutschland unter globalen Herausforderungen: zwischen Standortbindung und weltweiten Optionen wie balanciert ein Weltmarktführer dies aus? Rede wie vorbereitet Es gilt das gesprochene Wort (Begrüßung) Herr Ministerpräsident, Herr Professor Weidemann, Herr Fasbender, meine Damen und Herren, liebe Lufthansakunden, liebe Vielflieger, Ich bin heute zum ersten Mal Gast auf Ihrem Unternehmertag, den Lufthansa seit vielen Jahren unterstützt (8 Jahre). Und ich bin beeindruckt. Sie bringen hier Unternehmer, Manager und Politiker zusammen dieser Austausch ist derzeit besonders wichtig. Ich freue mich, hier zu sein, zum einen als Landeskind (Frankfurter Bub), dann natürlich als Vertreter meiner Branche und der Lufthansa, und last but not least, weil das Thema wichtig und spannend ist. Investieren in Deutschland unter globalen Herausforderungen diesen Abwägungsprozess haben fast alle Unternehmen inzwischen zu treffen. Ich werde heute naturgemäß den Schwerpunkt meiner Ausführungen dem Luftverkehr widmen und dabei auf die Bedeutung dieser Branche für die gesamte deutsche Wirtschaft eingehen. Dabei werde ich auch auf den Balance-Akt zwischen der Standortbindung und den aktuellen Standort- Bedingungen eingehen.
2 (Standort Deutschland) 2 Meine Damen und Herren, Deutschland verdankt den Wohlstand im Land seinen weltweit nachgefragten Produkten und Dienstleistungen. Wir leben von den offenen Märkten und vom Export. Lange Jahre war Deutschland Export- Weltmeister. Inzwischen wurden wir von China und den USA auf Platz drei der weltgrößten Exportnationen verwiesen. Wenn wir weiter ganz oben mitspielen wollen, müssen wir gegensteuern und darauf achten, dass unser deutsches Geschäftsmodell nachhaltig erfolgreich bleibt. Bislang gehörte Deutschland zu den großen Nutznießern einer vernetzten Welt. Grundlage unserer Leistungsfähigkeit sind neben hochqualifizierten Mitarbeitern Infrastruktur, Kommunikation und Mobilität. Sie sind auch Aushängeschild und Werbung für das, was wir machen. Made in Germany fängt für viele Menschen an Bord eines Lufthansa Flugzeugs an, oder bei deutschen Autos; aber auch deutsche Medizin-, Umwelt-Produkte oder Chemie-Produkte sind weltweit führend. Der deutsche Maschinenbau und die deutsche Elektroindustrie erwarten für dieses Jahr und für 2013 Rekord- Umsätze. Auch hier sind wir an der Weltspitze. Das sind Stärken, die unser Land groß gemacht haben und bis heute ausmachen. Darauf können und müssen wir aufbauen. Und hier spielt Mobilität und insbesondere der Luftverkehr eine herausragende Rolle. (Bedeutung Luftverkehr Schrittmacher für die (deutsche) Wirtschaft) Historisch gesehen war Luftverkehr immer Schrittmacher für die deutsche Wirtschaft: 35 % des Warenwerts aller Güter werden per Luftfracht transportiert. Und tatsächlich gibt es ja auf großen Entfernungen für schnelle Transporte keine vernünftige Alternative zum Flugzeug. Ohne Luftverkehr stehen in wenigen Tagen ganze Industrien still. Das gilt insbesondere für die
3 3 Automobil-Industrie aber auch andere Industriezweige. Die Vulkanasche- Krise vor gut zwei Jahren hat dies sehr eindrucksvoll demonstriert. Luftverkehr ist Motor der Globalisierung und unverzichtbar für unser Wirtschaftsgeschehen: Der EU-Luftverkehr ist eine Industrie mit mehr als 5 Mio. Beschäftigten, die jährlich 365 Milliarden Euro erwirtschaften. Allein in Deutschland bietet sie mehr als einer Mio. Menschen Arbeit. Hier in Hessen ist Lufthansa der größte Arbeitgeber mit rund Mitarbeitern. Der Frankfurter Flughafen ist die größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands mit Mitarbeitern und 500 Unternehmen, die sich hier angesiedelt haben. Beide - Frankfurter Flughafen und Lufthansa haben eine immens hohe Bedeutung für den Wohlstand und die Innovationskraft hier im Rhein Main Gebiet. Ohne Mobilität, ohne effiziente Verkehrsverbindungen am Boden, zu Wasser, in der Luft geht es nicht. Die Globalisierung lässt sich nicht zurückdrehen. Wir alle profitieren von den offenen Märkten. Wir alle profitieren von mehr Vielfalt und Transparenz. Gleichzeitig ist auch klar: das Gewicht der aufstrebenden Nationen, wie etwa China und Indien, wird immer stärker. Um den Wohlstand hier im Land zu sichern und zusätzliche Beschäftigung zu schaffen, müssen wir zum einen unsere Führungspositionen in wichtigen Technologie-Feldern verteidigen oder neu erschaffen. Die Marke Deutschland steht für Qualität, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Pünktlichkeit, hohe technologische Kompetenz darauf können wir als rohstoffarmes Land aufbauen. Und dabei spielt natürlich auch der Luftverkehr zum einen als Innovationstreiber eine wesentliche Rolle. Zum anderen müssen wir aber auch unsere Führungsposition in Sachen Mobilität
4 verteidigen, damit wir nicht abhängig werden von Anbindungen von außen. Darauf komme ich später noch zu sprechen. 4 Jetzt aber erst einmal zum Thema: Standortbindung und Standortbedingungen. Wir freuen uns, dass wir in der Rhein-Main-Region, an einem solch starken Wirtschaftsstandort, in der Mitte Europas und in der Mitte unseres Landes, unser größtes Drehkreuz betreiben können. Hohe Kaufkraft, eine für die Zukunft gerüstete Infrastruktur dazu zählt der Flughafen- und Hessen hatte den Mut ihn immer nachfragegerecht weiter zu entwickeln. Über verschiedene Jahrzehnte und Regierungen hinweg wurde der Wert immer klar erkannt. Und wir sind gerade hier in Frankfurt mit der neuen Landebahn und dem neu eröffneten Terminal A Plus für die Zukunft gut gerüstet. Wir profitieren hier ganz klar von einer hervorragenden Vernetzung von Straße Schiene und Luft und natürlich von hervorragend ausgebildeten Arbeitnehmern am Standort. Das ist vor allem deshalb so wichtig, weil Luftverkehrsunternehmen immobil sind. Klingt paradox, ist aber so: Alle Luftverkehrsgesellschaften, und da ist Lufthansa keine Ausnahme, haben eine hohe Standortbindung. Diese ist sehr viel höher als bei anderen Unternehmen, z. B. in der Automobil-, Chemie- oder Pharma-Branche. Diese Industriezweige können wandern und Produktionsteile ins Ausland verlagern, wenn auch nur langsam. Unserer Branche ist das nicht möglich. Uns binden die nationalen Flugrechte hier an den Standort. Und diese machen auch Fusionen von Airlines untereinander nicht ohne weiteres möglich. Wir fliegen in die ganze Welt, aber wir können und wollen unsere Drehscheiben in Frankfurt und München nicht verlagern. Aber dieses hat auch einen sehr hohen Preis.
5 5 Hierzu gehören: Hohe Standortkosten (z.b. Steuern, hohe Lohn- u. Lohnnebenkosten); hohe Flugsicherungs- und Flughafengebühren die EU-weit höchsten ein Nachtflugverbot an unserem größten Drehkreuz in Frankfurt, mit erheblichen Auswirkungen auf Europas größten Frachtflughafen; eine deutsche Luftverkehrssteuer, die die deutschen Airlines ins Abseits drängt; eine EU Emissionsabgabe, der sich gerade unsere schärfsten Wettbewerber in Asien und USA entziehen. Das alles schafft schwerwiegende Wettbewerbsverzerrungen für uns. Was ist die Konsequenz? Wir verdienen in Europa kein Geld mehr. Wir sind auf unser globales Netzwerk angewiesen, um Gewinne zu erwirtschaften. Aber auch hier wird das Geschäft zunehmend schwieriger durch starke Wettbewerber aus Asien oder Nahost, die staatlich unterstützt werden. Die Folge: viele europäische Airlines kämpfen um ihre Existenz. Ein Blick nach Dubai belegt die ungleichen Wettbewerbsbedingungen: Dort gibt es keine langen Genehmigungsverfahren beim Ausbau der Infrastruktur. In Dubai kann eine Boeing 747 um 80 % günstiger abgefertigt werden, als in Frankfurt. Oder nehmen Sie einen Catering Mitarbeiter bei der LSG SkyChefs in Deutschland: der verdient pro Stunde 10 Euro, das ist nun wirklich nicht viel, aber in Dubai verdient derselbe Mitarbeiter höchstens 2 Euro pro Stunde. Und natürlich gibt es in Dubai auch keine Beschränkung der Betriebszeiten (wie etwa in Frankfurt)!
6 6 Da wir unsere Drehkreuze nicht auslagern können, stellen wir uns auf diese Bedingungen ein. Aber, gerade das Nachtflugverbot hat massive Veränderungen für unser Drehkreuz Frankfurt mit sich gebracht: Aufgrund der 23 Uhr-Regelung wurden 100 Flüge umgelegt bzw. vorgezogen; 49 Flüge mussten komplett gestrichen werden; die Flugverbindung Frankfurt-Kapstadt ist nach München verlegt worden; zugunsten der Kunden haben wir entschieden, keine Flüge mehr nach Uhr starten zu lassen denn seit Einführung des Nachtflugverbots mussten wir bereits Fluggäste auf Feldbetten nächtigen lassen. Das alles hat natürlich auch Folgen für den Wirtschaftsstandort und unser Image in der Welt und, es führt bereits jetzt zu einer Erosion am Standort. Aber ich bin nicht hier um zu jammern: ob Ölpreis, Steuern oder Gebühren oder ungleiche Wettbewerbsbedingungen wir müssen es trotzdem und aus eigener Kraft schaffen, unser Unternehmen profitabel aufzustellen. (Internationale Wettbewerbsfähigkeit Garant für Arbeit und Wohlstand) Wir müssen als Fluggesellschaft genug Geld verdienen können, um Deutschland und Europa sicher und effizient mit der Welt verbinden zu können. Wenn uns das nicht gelingt, wenn wir von außen angebunden werden, droht hier der Verlust von Arbeitsplätzen. Wir müssen genug Geld verdienen, um unsere Flotten zu erneuern, denn nur mit modernem Fluggerät und moderner Ausstattung können wir unsere Kunden halten und auch auf das Klima eingehen. Denn wer weniger Treibstoff konsumiert, der emittiert auch weniger CO 2. Nur dann können wir gerade für die Anwohner in Flughafennähe - die neuesten Flugzeuge mit deutlich geringerer Lärmimmission kaufen und unseren Kunden mit neuen Produkten, wie beispielsweise den neuen Businessklasse-Sitzen, zeigen, dass wir eine der Top Airlines der Welt sind - was wir auch bleiben wollen.
7 7 Und, wir müssen genug Geld verdienen, um unsere Aktionäre, unsere Eigentümer, die in das Unternehmen investieren, zumindest eine bescheidene Dividende zahlen zu können. All das ist kein Selbstzweck. Nur wenn wir weiter in der ersten Liga mitspielen können wir die Zukunft des Unternehmens sichern, können wir die Arbeitsplätze hier am Standort sichern können wir unseren Beitrag zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland leisten. Deswegen brauchen wir in Deutschland erfolgreichen Luftverkehr. Wir als Fluggesellschaften arbeiten hart daran, unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Wir arbeiten heute auf einem völlig anderen Effizienzniveau als noch vor 20 oder 30 Jahren. Aber der Druck von außen ist so groß, dass es noch immer nicht reicht. Allein der Anstieg der Kerosinkosten, der sich bis zum Ende des Jahres auf 1,1 Milliarden Euro belaufen wird, verhagelt uns das Ergebnis. Aber auch die deutsche Luftverkehrssteuer belastet uns. (Aufwendungen in den ersten 9 Monaten dieses Jahres: 274 Mio. Euro). Diese Belastung tragen die meisten Wettbewerber außerhalb Deutschlands nicht. Wenn mehrere Airlines ausgestiegen sind und ihr Geschäft aufgegeben haben, wenn wir als Auftraggeber anderen Airlines die Aufträge stornieren und ihnen quasi kündigen, wenn unser Hauptwettbewerber vor wenigen Monaten durch ein Land aus dem mittleren Osten teilverstaatlicht wurde, um den Konkurs zu vermeiden, und wenn wir in unserem Kerngeschäft dem Airline-Geschäft - keine schwarzen Zahlen mehr schreiben, welche Evidenz braucht es um eine solche Abgabe in unserem Land noch zu beseitigen? Deshalb haben wir bei Lufthansa zu Beginn des Jahres ein umfassendes Zukunftsprogramm aufgelegt. Derzeit bauen wir den Konzern um und stellen
8 8 uns neu auf. Dazu gehört auch, dass wir Dienstleistungen, die nicht ortsgebunden sind, und die außerhalb Deutschlands deutlich günstiger erbracht werden können, auslagern werden bzw. müssen. Das ist aber nur eine Maßnahme. Um den Europaverkehr wieder profitabel zu machen, (günstiger, aber nicht billig!) werden wir ab Januar mit einer neuen Fluggesellschaft starten. Wir teilen den Europaverkehr in zwei Geschäftsmodelle. Außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München wird die neue Fluggesellschaft fliegen also etwa von Berlin nach Stuttgart oder von Hamburg nach Madrid, also die sogenannten Punkt-zu-Punkt Verkehre übernehmen. In die Drehkreuze Frankfurt und München und auf Langstrecke fliegt weiter Lufthansa Classic. Um Arbeitsplätze zu erhalten, um unseren Kunden ein möglichst dichtes Netz anbieten zu können, haben wir den Rückzug aus der Fläche verworfen. British Airways oder Air France haben das längst getan. Allerdings haben diese beiden auch sehr viel größere Catchments und wir hier in Deutschland mit unserer föderalen Struktur müssen ganz andere Abwägungen zwischen Kundeninteressen, Produkt und Anbindung treffen ein Beispiel für die Gratwanderung, die wir gehen müssen. Meine Damen und Herren, Lufthansa steht im Vergleich zu anderen europäischen Netzwerk-Carriern noch relativ gut da. Wir schreiben schwarze Zahlen am Ende des Jahres. Aber die Situation bleibt schwierig, auch mit Blick auf das wirtschaftliche Umfeld. Tatsächlich sind die europäischen Carrier hier auf dem letzten Platz weltweit angelangt. Und das hat auch mit den schwierigen Rahmenbedingungen in Europa zu tun. Und diese Bedingungen sind auch nicht unbedingt förderlich für Investitionsentscheidungen am Standort.
9 9 (Investitionen am Standort) Bestes oder auch jüngstes Beispiel für den Balance Akt, den wir in Punkto Investitionen gehen, ist die Lufthansa Cargo. Unsere Frachtgesellschaft bekommt ein neues Terminal. Das wird 600 Mio. Euro kosten. Der Bau schafft natürlich auch Arbeit für hiesige Unternehmen. Aber: der neue Terminal wird nun um 20 % kleiner als vor dem Nachtflugverbot geplant und der Baubeginn ist erst einmal auf 2014 verschoben. Trotz der zunehmend schwierigeren Bedingungen haben wir in den letzten fünf Jahren kräftig investiert: rund eine Milliarde Euro haben wir allein im Frankfurter Raum verbaut. Jüngstes Beispiel - gerade eröffnet die Erweiterung von Terminal A (A-Plus) zusammen mit der Fraport. Und daneben investieren wir in modernste Flugzeuge und Ausstattung. Das größte Flottenerneuerungsprogramm in der Geschichte der Lufthansa läuft weiter: neun Milliarden Euro, verteilt auf drei Jahre. Alleine für den Einbau der neuen Business Class Sitze werden wir über die nächsten drei Jahre täglich eine Mio. Euro ausgeben. Tatsächlich sind Investitionen in Flugzeuge auch Standortinvestitionen: jede A380, die wir in Dienst stellen, entspricht einem mittelständischem Unternehmen und sichert fast 400 Arbeitsplätze da sind die Arbeitsplätze der Flugzeugbauer bei Airbus noch gar nicht eingerechnet. (Fazit / Schlussteil) Meine Damen und Herren, um hier am Standort erfolgreich zu sein und insgesamt gute Unternehmensergebnisse zu erzielen, brauchen wir vernünftige Rahmenbedingungen, die unsere Leistungsfähigkeit, die unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken.
10 10 Dazu brauchen wir die Unterstützung der Politik. Gemeinsam müssen wir dafür Sorge tragen, dass sich unsere Rahmenbedingungen zumindest nicht weiter verschlechtern. Da, wo sich Dinge ändern lassen, sollten wir diese aktiv angehen. In diesen Tagen wird die Entscheidung über die Abschaffung der Luftverkehrssteuer getroffen. Hier weiß ich Ministerpräsident Bouffier auf unserer Seite, aber ich kann es nicht oft genug wiederholen: diese Steuer gehört abgeschafft, denn sie katapultiert alle deutschen Luftverkehrsgesellschaften ins Abseits. Und im Übrigen ist Hessen als Standort von Luftverkehrs- und Finanz-Industrie durch die Luftverkehrs- und die Finanztransaktions-Steuer ohnehin doppelt belastet. Und damit nicht genug: die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat gerade erst angekündigt, ihre Gebühren, die höchsten in Europa, noch einmal um 12,3 % zu erhöhen. Und das, obwohl die EU derzeit von den europäischen Flugsicherungen eine Senkung ihrer Gebühren von 5 % über die nächsten drei Jahre fordert. Meine Damen und Herren, große Veränderungen werden sicher nicht von einem Tag auf den anderen passieren, aber es gibt bereits seit einiger Zeit Entwicklungslinien, die darauf hindeuten, dass sich die Gewichte im Laufe der nächsten Jahre verlagern könnten. Ich denke hier an strukturelle Veränderungen hin zu anderen Drehscheiben mit anderen Rahmenbedingungen. Denn wo bzw. wie sollen wir in Frankfurt noch wachsen, wenn sich unsere Rahmenbedingungen weiter verschlechtern. Beispielsweise durch eine Ausweitung des Nachtflugverbots. Was wir aus eigener Kraft leisten können, das leisten wir. Wir stärken uns für den globalisierten Wettbewerb.
11 11 Wenn das auch dem Standort nutzen soll, dürfen uns hier keine zusätzlichen Bremsklötze auf die Startbahn gelegt werden. Im Gegenzug wird Lufthansa alles daran setzen, um Kompetenz, Wissen und Innovationskraft einzubringen, damit den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bürger Rechnung getragen werden kann gerade bei den Themen Lärm und CO 2 -Emissionen. Leistungsstarke Fluggesellschaften und Hersteller, eine effiziente und gut vernetzte Bodeninfrastruktur sowie integrierte Flugsicherungssysteme sind Garant dafür, dass wir alle hier am Standort vom Mobilitätssektor profitieren können; sie sind Garant dafür, dass Deutschland und damit auch Hessen künftig eine wichtige Rolle auf dem Weltmarkt der Zukunft spielen wird. Ich danke Ihnen.
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