Der Einfluss der Geburtshelfer auf den Geburtsverlauf
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- Julian Beltz
- vor 8 Jahren
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1 Der Einfluss der Geburtshelfer auf den Geburtsverlauf Dr. Olaf Neumann Chefarzt Frauenklinik Städtisches Klinikum München-Schwabing Ist das anstößig oder einfach nur schön? Die Kaiserschnitt Wunde einer Mutter, wenige Tage nach der Geburt. (Foto: Helen Aller) In ihrer Bildunterschrift erklärt die Fotografin, die selbst im achten Monat schwanger ist: "Ich habe die Schwangerschaft dieser Mama vor einiger Zeit fotografiert und sie erzählte mir, wie viel Angst sie vor einem Kaiserschnitt habe. Vergangene Woche setzten die Wehen ein, aber nach Komplikationen war ein Kaiserschnitt nötig. Sie bat mich, dieses besondere Foto zu machen, weil ihr schlimmster Alptraum sich als die Rettung für ihr Leben und das ihres Kindes herausstellte." 1
2 Warum steigt die Anzahl der Kaiserschnitte Steigt die Kaiserschnitte in Deutschland überproportional Höchststand Deutschland ,9 % Gesellschaftliche, medizinische, psychosoziale (Gender-)Aspekte Entscheidungsrelevante Faktoren: Schmerzen Eingriffsrisiko Geburtserlebnis Künftige Schwangerschafts- und Geburtsrisiken Kontinenzprobleme Belastbarer Vergleich aus 2004 Die Sectiorate in Deutschland liegt im Trend der entwickelten Länder Europas, Asiens, Nord und Lateinamerikas Geburten- und Sectiorate in München Verändertes Geburtenrisiko: Die meisten Frauen bekommen nur 1 Kind Schicksal bei Morbidität oder Mortalität nicht mehr akzeptiert. Überversorgung in der Diagnostik (angststeigernd) Fast 25 % der Schwangeren sind bei der Geburt heute 35 Jahre oder älter (z.b. Thüringen ,6 Jahre zu ,1 Jahre) Diabetes mellitus, Gestationsdiabetes, Adipositas, Hypertonie Zunahme Erstgebärender mit Plazentastörungen, Präeklampsie und von älteren Schwangeren nach reproduktiosmedizinischen Maßnahmen und Mehrlingsschwangerschaften 2
3 Müttersterblichkeit Klinik- und Krankenhausorganisation: Kleine Kliniken oder Belegsysteme mit eingeschränkter Dienstbereitschaft nachts und am Wochenende wird eher zur Sectio geraten Größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind Sterbefälle 4 auf Lebendgeborene Deutschland gehört zu den weltweiten Ländern mit der niedrigsten Sterberate im Zusammenhang mit der Geburt Kindliche Morbidität nicht weiter gesenkt (ph < 7,10) Aktive Einleitung der Geburt (Zunahme mütterl. Erkrankungen, Plazentainsuff. Bei Nichterfolg Sectio Öffentliche Wahrnehmung (z.b. Kaiserschnitte bei prominenten Frauen) Bagatellisierung des Eingriffs Erhöhte Nachfrage Selbstbestimmungsrecht der Frau Mangelnde Information und Aufklärung von Schwangeren über mögliche Risiken und gesundheitliche Konsequenzen Höhere Honorare für Krankenhäuser und Kliniken für durchgeführte Kaiserschnitte im Vergleich zur vaginalen Geburt Andere Gründe: Geltende Rechtsprechung bei Problemen nach vag. Geburten (Schulterdystokie, kindlicher Schaden nach Sauerstoffmangel, Haftpflichtversicherung des Arztes. Kaum Verurteilungen nach erfolgter Sectio, sehr wichtiger Faktor für den Anstieg der Sectiorate 3
4 Große Unterschiede bei Kaiserschnittrate zwischen den Bundesländern Große Unterschiede bei Kaiserschnittrate zwischen den Bundesländern Unterschiede in der Struktur der Kliniken Geringeres Durchschnittsalter in den neuen Bundesländern Traditionen? In der DDR früher schon geringere Sectiorate Kaiserschnittrate in den Niederlanden Vergleich primäre-sekundare Kaiserschnittrate Anderes Versurgungssystem Im internationalen Vergleich schlechte Ergebnisse In Morbidität und Mortalität das System wird gerade umgestellt (25 % Hausgeburtshilfe) 14,9 % primär 15,5 % sekundär 4
5 Körperliche und psychische Folgen nach Sectio bei Mutter und Kind Problematik Wunschsektio eindeutige relative Indikation Zahlreiche Studien über körperliche und psychische Folgen einer vaginalen Geburt, Traumatisch erlebte Geburt (Zange, Saugglocke) Primäre und sekundäre Sectio, Notkaiserschnitte Eindeutige Indikationen sind klar definiert Vaginal-operative, sekundäre- und Notkaiserschnitte haben die negativsten Auswirkungen Problematik Wunschsektio eindeutige relative Indikation Eindeutige Indikationen sind klar definiert Relative Indikationen müssen ausführlich diskutiert werden Wunschsectio detaillierte Aufklärung der Schwangeren über Risiken und Langzeitfolgen Schätzung: 50 % absolute Indikation, 45 % relative Indikation 5 % Wunschsectio Antrag bei der UNESCO-Kommission natürliche Geburt als schützenswertes Weltkulturerbe einzutragen Abgelehnt!! Begründung: die Selbstbestimmung der Frau verletzt Einfluss der Hebamme Wichtigste Rolle in der Betreuung der Gebärenden Cave Idiologie (z.b. Wassergeburt) Direkter Bezug zum Verdienst? (Mantelhebamme) 5
6 Lösungsansätze Babyfreundliches Krankenhaus WHO/UNICEF-Initiative Keine Abstriche auf Kosten der Sicherheit Geburtshilfe kann kein System der Gewinnoptimierung im Gesundheitswesen sein Bessere Vergütung (Arztminute! Im DRG System) Große Einheiten mit umfangreicher Infrastruktur bringt Flexibilität und Erfahrung für das gesamte Team und vereinfacht die Finanzierbarkeit Hebammengeleiteter Kreißsaal problemlos integrierbar Kein Zurückziehen der Hebammen!! Vergütungssystem Hebamme? Ausbildung Gesellschaftliches Umdenken (Promivorbild) Babyfreundliche Kliniken (BEST) BEST Kriterien Gesundheitsprävention von Anfang an Fördert das positive Geburtserlebnis Vielen Dank 6
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