SPORTLICHES. 10 Pferd+Sport 07 I 11. Springsport vom Feinsten - das gab es im Hamburger Jenisch-Park zu sehen. Pferd+Sport 07 I 11 11

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1 SPORTLICHES Grandioser Sport im Jenisch-Park Es ist ein fulminantes DERBYFEST, das die Aktiven und die Zuschauer bei herrlichstem Sommerwetter im Hamburger Jenisch-Park gefeiert haben. Die aus Mecklenburg-Vorpommern angereisten Besucher konnten sich über den dritten Derbysieg ihres André Thieme mit Nacorde freuen, die Holsteiner Züchter bejubelten den grandiosen Sieg ihres Verbandshengstes Casall La Silla, der unter Rolf-Göran Bengtsson das GCT-Springen gewann. Und dann gab es noch einen Heimsieg zu vermelden: Die Hamburgerin Sophie Kampmann siegte im Deutschen Pony-Dressur-Derby. Springsport vom Feinsten - das gab es im Hamburger Jenisch-Park zu sehen. 10 Pferd+Sport 07 I 11 Pferd+Sport 07 I 11 11

2 SPORTLICHES DEUTSCHES SPRING-DERBY 2011 Bengtsson und Casall La Silla trumpfen auf Einen ganz großen Sieg feierten Casall La Silla v. Caretino-Lavall I (Wilfried Thomann, Drelsdorf ) und Rolf-Göran Bengtsson. Gegen starke Konkurrenz gewannen sie das Springen der GCT Deutschland. Da war der Sprung über die Landesgrenzen Ehrensache und der Holsteinische Doppelsieg litt nicht unter einer Lappalie wie einer Staatsbürgerschaft: Der in Breitenburg beheimatete Schwede Rolf-Göran Bengtsson pilotierte den Holsteiner Verbandshengst Casall La Silla v. Caretino- Lavall I (Wilfried Thomann, Drelsdorf ) in der einzigen deutschen Etappe der höchst dotierten Springsportserie der Welt, der GLOBAL CHAMPIONS TOUR, zum Euro-Sieg. VON JESSICA BUNJES Foto: Janne Bugtrup DAS WAR TRICKY, ABER DAS IST zu erwarten und angemessen in so einem Springen, kommentierte ein schmunzelnder Schwede seinen sensationellen Sieg nach zwei schweren Umläufen plus Stechen in einem Kurs, der nur zwei fehlerfreie Ritte zuließ. Den Champagner ließ der Olympia-Silbermedaillen Gewinner aus 2008 nicht knallen, zumindest nicht gleich. Obwohl er es frühzeitig gekonnt hätte, denn im abschließenden 82sten Deutschen Spring Derby hatte der holsteinische Schwede keine Aktien. Wir waren gezielt hierauf vorbereitet, so der 49-Jährige, der es großartig fand, ausgerechnet in Hamburg, zu gewinnen. Enthusiasmus ist kein Wunder angesichts des stattlichen Preisgeldes von fast Euro, außerdem katapultierte sich der Wahl- Breitenburger gleich auf Rang sieben im Global-Ranking, nach der dritten von zehn Stationen, vor. Verbandshengst Casall La Silla und Bengtsson sind seit 2005 ein Paar. Damals wurde der Hengst, der 2009 mit Siegen in verschiedenen Großen Preisen wie beispielsweise in Oslo seinen internationalen Durchbruch feierte, Landeschampion der Springpferde. Im selben und im Folgejahr kam er bis ins Bundeschampionatsfinale. Es hilft schon sehr, wenn man sich in wichtigen Momenten wie in der Global Tour richtig gut kennt und sich blind aufeinander verlassen kann, gab Bengtsson lachend zu. Sein Highlight: Es waren viele Holsteiner Züchter hier, da ist es natürlich großartig, mit einem Hengst des Holsteiner Verbandes zu gewinnen. Die Drittplatzierte, Janne Friederike Meyer, hält endgültig die holsteinische Ehre hoch. Janne Friederike Meyer setzte mit ihrem WM-Siegerpferd Cellagon Lambrasco v. Achill-Libero H-Corleone (ZG Bigeng, Borgwedel) erneut Maßstäbe nach zwei so umjubelten wie tadellosen Runden: Da stand schon ordentlich was, räumte die Schenefelder Amazone ein, die nach zwei Abwürfen im Stechen allerdings aufgab, aber Euro und 35 Ranking-Punkte mitnahm. Sie haderte nicht mit ihren Patzern im Stechen: Letztes Jahr war ich fünfte, dieses Mal dritte vielleicht kann ich mich nächstes Jahr wieder zwei Plätze steigern, flachste die Mannschafts-Weltmeisterin. Der zweitplatzierte Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und Chaman komplettierten das Stech-Trio. Der vierfache Olympiasieger schob sich fehlerfrei im Gesamtranking der GCT auf Rang zwei vor und verdrängte den Iren Denis Lynch auf Platz drei. Der ehemalige Jockey hatte bereits mit Latinus den Großen Preis von Hamburg gewonnen und in der Global Tour auf den vorher von Beerbaum gerittenen westfälischen Wallach All Inclusive gesetzt, aber fünf Strafpunkte aus dem zweiten Umlauf mitgenommen (Rang 13). Die Pole Position der GCT hält nach wie vor der Brasilianer Miranda Alvaro de Neto, der mit dem noch vor zwei Jahren unter Laurie Lever für Australien bei den Olympischen Spielen in Hongkong gestarteten Ashleigh Drossel Dan in Hamburg mit einen Vier-Fehlerritt Fünfter wurde und sich damit in guter Gesellschaft befand: Acht Reiter waren mit je einem Abwurf schon ganz weit vorne, Zeitfehler leistete sich die zweite Frau im Parcours, Judy Ann Melchior (Belgien) und Cha Cha Z (Rang vier). Vor allem der erste Umlauf hatte es in sich. Es war bis zum Anschlag hoch, breit und weit bis ins Ziel, Frank Rothenberger (Bünde) schenkte den Reitern nichts. In der dreifachen Kombination in der ersten Runde war es eng, und die Zeit war knapp bemessen, man musste sich sehr beeilen, resümierte Sieger Bengtsson, dessen Erfolgsbilanz der Geschäftsführer des Holsteiner Verbandes, Norbert Boley, mit der von Silbersee und Dr. Michael Rüping verglich das Paar hatte 1987 sowohl das Deutsche Springderby als auch den Großen Preis von Aachen gewonnen. Kämpferisch wie immer: Janne Friederike Meyer und Cellagon Lambrasco wurden Dritte im GCT-Tour-Springen von Deutschland. Zwei gute Runden zeigte auch der zehnjährige Carinjo v. Cascavelle-Landgraf (Klaus Hermann Hollm, Wacken), der der Hengststation Völz in Wöhrden gehört und unter Thomas Voss auf Rang 15 kam. Auch Carena v. Corrado I-Alcatraz (Karl-Heinz Schaffer, Westerrönfeld) hat der Schülper bestens in Schuss: Die elfjährige Stute, die Voss als Fohlen kaufte, kam im Mercedes Benz Championat, Großer Preis von Hamburg, unter ihrem Reiter auf Rang fünf. Alle gaben ihr Bestes, zeigte sich der Initiator der Global Champions Tour, Jan Tops, zufrieden mit dem Euro Springen. Hamburg war die dritte von zehn Stationen. Tops betonte: Wir schütten mittlerweile ein Preisgeld von sieben Millionen Euro aus. Das bringt auch andere dazu, mehr zu tun und unseren Sport nach vorne. Die einzige deutsche Etappe der Global Champions Tour wurde zum dritten Mal auf dem Derbyrasen ausgetragen und lockte sensationelle Zuschauer nach Klein Flottbek. Da kann man als Sportchef nur begeistert sein, Paul Schockemöhle beschwerte sich zumindest nicht: Die Global Champions Tour ist eine gute Ergänzung des Turniers, ist sich der Mann sicher, der zugab eher selten bei der Dressur zu sein. Muss er ja auch nicht, er hat ein eigenes Dressurpferd. Und Casall La Silla ist schließlich auch eine Augenweide. 12 Pferd+Sport 07 I 11

3 SPORTLICHES DEUTSCHES SPRING-DERBY 2011 Erfolgreiche Holsteiner... erzielten viele gute Platzierungen im Jenisch-Park. Nicht jedes Pferd hat den gleichen Energiebedarf! Füttern Sie Ihr Sportpferd mit der richtigen Energie? ➀ ➂ ➁ ➃ Fotos: (2), (2) 1_Einen hervorragenden siebten Platz gab es im vom TCHIBO präsentierten Deutschen Spring-Derby für Nisse Lüneburg und Calle Cool. 2_19 (!) Jahre alt ist Cosmopolitan, der unter Wieger Derk de Boer Zweiter in der Kür wurde. 3_Platzierungen, u.a. Platz drei im Eröffnungsspringen, gab es für Peer Zielke und Quantina. 4_Bella Donna ist die Nachwuchshoffnung im Stall von Meredith Michaels-Beerbaum. Sie kam im Finale der Nachwuchspferdetour auf Platz drei. N eben dem Sieg von Casall La Silla v. Caretino-Lavall I (Wilfried Thomann, Drelsdorf ) unter Rolf-Göran Bengtsson und dem dritten Platz von Cellagon Lambrasco v. Achill-Libero-Corleone (ZG Bigeng, Borgwedel) unter Janne Friederike Meyer im GCT- Springen sowie dem zweiten Platz von C-Trenton Z v. Carthago-Calypso II (Ronald Nowée, NL-Oude-Niendoorp) unter Torben Köhlbrandt im Deutschen Spring Derby gab es noch weitere Holsteiner Platzierungen im Hamburger Derbypark. Cash v. Carthago-Lavall II (H. H. Eggerstedt, Hamburg) belegte unter Marco Kutscher im GCT-Springen Platz sechs. Im Deutschen Spring Derby wurde Calle Cool v. Concerto II-Landgraf I unter Nisse Lüneburg Siebter, Carassina v. Concerto II-Lord (Otto Boje-Schoof, Hedwigenkoog) unter Thomas Kleis Zwölfte. In der zweiten Derbyqualifikation hatte 14 Pferd+Sport 07 I 11 Teresia v. Cassini I-Silvester (Wolfgang Colmorgen, Meldorf ) unter Rasmus Lüneburg den vierten Platz vor Coolidge v. Clinton-Contender (Anne Plüschau, Hohenhorst) unter Jörg Naeve belegt. Im Eröffnungsspringen kam Quantina v. Quantum-Lombard (Johann Peter Lass, Leck) unter Peer Zielke auf Platz drei. Concept v. Concerto II-Langata Express xx (Otto Peters, Bargenstedt) wurde unter Marcel Ewen Achter. In einem Punktespringen mit Joker wurde Quantina Zweite. Im Mercedes-Benz- Championat belegte Casall La Silla Platz vier vor Carena v. Corrado I-Alcatraz unter Thomas Voss (Karl-Heinz Schaffer, Westerrönfeld) und Lord Luis v. Lasino-Alcatraz (Gerd Hansen, Wiemerstedt) unter Lars Nieberg. Cedric v. Chambertin-Carolus I (Patricia Corbé, Saarbrücken) wurde unter Laura Kraut Achter. Die erste Qualifikation zum Illbruck-Ivesta- Youngster-Cup (Nachwuchspferde) sah Eurocommerce Singapore v. Acorado-Cantus unter Gerco Schröder auf Platz sechs, Bella Donna v. Baldini II-Calido I (Peter Nagel-Tornau, Wangels) wurde unter Meredith Michaels-Beerbaum Achte. In der zweiten Qualifikation wurde Eurocommerce Singapore Achter. Im Finale belegte Cocolina v. Con Air-Capitol I (Gutsverwaltung Breitenburg) unter Philip Rüping Platz zwei vor Bella Donna. Deichgraf v. Caretino-Constant (Lothar Steuer, Pansdorf ) wurde unter Carsten-Otto Nagel Achter. Als Schnellste im Stechen verpassten Clarimo v. Clearway- Caletto II (Johann H. Claussen, Neuenkirchen) und Janne Friederike Meyer nach einem Abwurf um einen Platz die Siegerehrung. Im Grand Prix Special wurde Cosmopolitan v. Corleone-Lago Maggiore (Bernd Möller, Kattendorf ) unter Wieger Derk de Boer Zweiter. Sportpferde können nur ihr Bestes geben, wenn sie die richtige Art von Energie bekommen. Ausdauersportler benötigen langsame Energie, während Kraftsportler Leistungsspitzen mit schnell verfügbarer Energie erzielen. Deshalb hat Pavo zwei neue Sportmüslis entwickelt, die genau auf diese unterschiedlichen Anforderungen zugeschnitten sind. Pavo Triple P steckt voller Kohlenhydrate für schnelle Power, und Pavo SportsFit fördert die Ausdauer durch langsam verfügbare essentielle Öle. So bleibt Ihr Pferd gesund und kann sein Potenzial voll ausschöpfen. feeding excellence

4 SPORTLICHES DEUTSCHES SPRING-DERBY 2011 Dritter Sieg für Nacorde und Das heimliche Duell im DEUTSCHEN SPRING-DERBY Mecklenburg-Vorpommern contra Schleswig-Holstein entschieden dieses Mal wieder unsere Nachbarn für sich. VON DONATA VON PREUSSEN BEIM ABGEHEN DES SCHWERSTEN Parcours der Welt hatte André Thieme den ihn begleitenden Zuschauern noch erklärt, dass er noch gar nicht wisse, ob er überhaupt an den Start gehen werde. Sein Nacorde hatte in der zweiten Qualifikation an den Holsteiner Wegesprüngen, seinem Angsthindernis, wieder gepatzt. Ich weiß nicht, ob er das weggesteckt hat, erklärte sein Reiter, der im Vorfeld bei Carsten-Otto Nagel gewesen war, um mit dem inzwischen 17-jährigen Braunen eben diese Kombination noch einmal zu trainieren. Letztendlich entschied sich der Mecklenburger doch für einen Start. Als viertletztes Paar - 38 waren angetreten - gingen André Thieme und Nacorde in den Parcours. Bis dahin hatte es etliche Aufgaben (zwölf ), viele Fehler und nur eine Runde mit einem Abwurf, die von Torben Köhlbrand auf C-Trenton Z, gegeben. Sicher und routiniert bewältigten die Derbysieger von 2008 und 2009 alle Klippen wie den großen Wall, Eisenbahnschranken und Pulvermanns Drei Köhlbrandts (Jörgen, Hinnerk und Torben) von der Insel Fehmarn starteten im Deutschen Spring Derby Das Familienduell entschied eindeutig der inzwischen in Ibbenbüren lebende Torben für sich, der mit C-Trenton Z v. Corrado I- Calypso I (Roland Nowée) Zweiter wurde. 16 Pferd+Sport 07 I 11 Mit ihrem dritten Sieg im Deutschen Spring-Derby haben der Mecklenburger André Thieme und Nacorde Springsportgeschichte geschrieben. Grab. Die mitfiebernden Zuschauer hofften schon auf eine makellose Runde, doch dann fiel am Aussprung des Holsteiner Wegesprungs die Stange, so dass ein Stechen mit Torben Köhlbrandt erforderlich wurde. Nachdem dieser mit zwei Zeitfehlern ins Ziel gekommen war, war eigentlich klar, dass der Derbysieger André Thieme heißen würde. Er brauchte nur ohne Springfehler zu bleiben. Und das geschah dann auch. Dieses Wochenende war ein Wechselbad der Gefühle, freute sich der nunmehr dreifache Derbysieger. Nach der ersten Qualifikation war ich glücklich, nach der zweiten völlig frustriert, und jetzt bin ich natürlich super glücklich. So ganz konnte sich Torben Köhlbrandt über seinen zweiten Platz nicht freuen. Zu sehr war der Derbysieg in Reichweite gewesen. Gerade für uns Holsteiner ist es ein Traum, hier zu gewinnen, sagte er. Wir kennen den Derbyplatz seit wir Kinder sind. Dabei hatte es nach der zweiten Qualifikation noch gar nicht nach einem guten Abschneiden des Paares ausgesehen, denn der mächtige Schimmel war mit 14 Strafpunkten André Thieme Der Vorjahressieger Lex Lugar musste im Stall bleiben ins Ziel gekommen. Ich hatte mich mit einer falschen Zäumung total vermanagt, gab Torben Köhlbrandt selbstkritisch zu. Dass dem für die Holsteiner Zucht gekörten C-Trenton Z der Derbykurs liegt, hatte er bereits vor drei Jahren bewiesen, als er den mit nur einem Abwurf belastet ins Ziel gekommen war und 13. wurde. Danach hatten ihn seine holländischen Besitzer (und Züchter), die Familie Nowée, nach Hause geholt der Hengst stand auf der Station Maas J. Hell und wurde Angelique Horn zur Verfügung gestellt. Auch unter der holländischen Meisteramazone stellte C-Trenton Z dann seine Derbyqualitäten mit einem sechsten Platz in La Baule unter Beweis. Nach einer verletzungsbedingten Pause fragten die Besitzer vor drei Monaten bei Torben Köhlbrandt nach, ob er den Schimmel in Hamburg reiten wolle. Für viel Erheiterung beim abschließendem Pressegespräch sorgte der in Deutschland völlig unbekannte Luxemburger Marcel Ewen, der auf dem Selle-Francais-Hengst Orgueil Fontaine mit der schnellsten Acht-Fehler- Runde überraschend Dritter wurde und Favoriten wie Michael Whitaker (Animation/5.), Nisse Lüneburg (Calle Cool/7.) oder Matthias Ganzow (Antik/6.) hinter sich ließ. Auf den Wall bin ich gar nicht erst raufgegangen. Ich hätte eine Todesangst vor dem Abstieg bekommen, teilte er fröhlich mit und erklärte, dass es in Luxemburg schon schwierig sei, einen Parcours, geschweige denn einen mit Derby-Hindernissen zu finden. Ich habe den Hengst dann über kleine Hügel für Hamburg fit gemacht. Das Pulvermanns Grab kannte er schon aus Arezzo, aber Ein- und Aussprung waren knapp einen Meter hoch, schmunzelte Marcel Ewen, der in Hamburg übrigens auch mit dem früher von Torben Köhlbrandt gerittenen Concept v. Concerto II- Langata Express xx (Otto Peters, Bargenstedt) an den Start gegangen war. Mecklenburg gegen Schleswig-Holstein - in diesem Jahr hatten unsere Nachbarn wieder die Nase vorn. Allerdings mussten die Holsteiner auf den Titelverteidiger Carsten-Otto Nagel verzichten. Mit einer Nullrunde von Lex Lugar in der zweiten Qualifikation schienen die Chancen auf einen erneuten Sieg hoch, doch leider hatte sich der Oldenburger verletzt, so dass er im Stall bleiben musste. Was brauchen Sportpferde, damit sie ihr Potenzial ausschöpfen können? Marcus Ehning: Die richtige Art von Energie hilft Pferden, entweder schnell Kräfte freizusetzen oder mehr Ausdauer zu entwickeln. Mit Pavo füttern Sie sicher und gesund. NEU - empfohlen von TOP-Sportlern. Die richtige Energie für verschiedene Bedürfnisse. Von Pferdefutter-Spezialisten entwickelt. feeding excellence NEU: Pavo Triple P für direkt verfügbare Energie Pavo SportsFit für maximale Ausdauer.

5 Alle Fotos: SPORTLICHES DEUTSCHES SPRING-DERBY 2011 links: Erst acht Jahre alt ist Teresia v. Corrado I-Silvester aus der Zucht und dem Besitz von Wolfgang Colmorgen in Meldorf. Rasmus Lüneburg ritt die gewaltig springende Stute auf Platz vier in der zweiten Qualifikation. Im Derby klappte es nicht ganz so gut. 20 Strafpunkte hieß es am Ende für das Paar. unten: Er war die große Überraschung im Deutschen Spring- Derby: Der Luxemburger Marcel Ewen freute sich überschwänglich über seinen dritten Platz auf Orgueil Fontaine. Gut gemacht Athina ATHINA ONASSIS UND AD CROSSHILL Sie peilen die Olympische Spiele, die im kommenden Jahr in London stattfinden an, Athina Onassis des Miranda und AD Crosshill v. Calido I-Lasino (Ernst Uwe Sachau, Bohmstedt). Vor neun Jahren wechselte AD Crosshill v. Calido I-Lasino aus der Zucht von Ernst Uwe Sachau, Bohmstedt, bei der Auktion der nicht gekörten Hengste in Neumünster für Euro in den Besitz des Ungarn Gyula Gaspar, ein langjähriger Kunde des Holsteiner Verbandes. Sein Bereiter James Wingrave bildete den Schimmel aus und machte im internationalen Turniersport auf sich aufmerksam. Das Paar sollte dann auch im vergangenen Jahr für Ungarn bei den Weltreiterspielen in Kentucky an den Start gehen. Wenige Monate vorher gab es dann aber ein Kaufangebot, dem Gyual Gaspar nicht wiederstehen konnte, und Crosshill wechselte in den Besitz von Athina Onassis de Miranda. Die Milliardenerbin hatte sich bis dato nur in kleineren Prüfungen versucht, in Hamburg startete sie mit dem Schimmel zum zweiten Mal in einem Global Champions-Tour-Springen. An ihrem stilistisch feinen Ritt gab es nichts auszusetzen, ein Zeitfehler verhinderte eine Teilnahme am zweiten Umlauf. Crosshill ist sehr einfach zu reiten, und Athina lernt sehr schnell, sagte ihr Mann. Erklärtes Ziel von Athina Onassis ist es, sich mit AD Crosshill für die Olympischen Spiele in London zu qualifizieren. SPLITTER FLUGVERKEHR Lars Bak Andersen, selbständiger Bereiter auf der Anlage von Sören von Rönne (Neuendeich), schaute sich mit seiner Familie das Geschehen zumeist von der Tribüne an: Ich habe derzeit nur Youngster, erzählte der gebürtige Däne, der jedoch einen ganz anderen Erfolg verbuchen kann: Just ist der ehemalige Bereiter des Holsteiner Verbandes Bundestrainer in Malaysien geworden. Ich fliege alle zwei Monate rüber, das lässt sich mit meiner Arbeit zuhause gut vereinbaren. jem PROMINENTER BESUCH Abgesehen von der Milliarden-Erbin Athina Onassis, die im Springparcours eine hervorragende Figur abgab und beste Chancen hat, für ihr Mutterland Griechenland bei den Olympischen Spielen zu starten, war ein weiterer internationaler Promi auf dem Derby zu Gast: der USamerikanische Schauspieler Michael Clarke Duncan. Der 1,95 Meter Hühne wurde neben Tom Hanks in The Green Mile weltweit bekannt. Auch Till Demtroder, bekannt aus der Vorabensderie Verbotene Liebe, hatte am Sonntag einen Tisch im VIP-Zelt. jem WER REITET SO SPÄT DURCH NACHT UND WIND? Das fragten sich auch die Sicherheitsleute, die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen Schimmel mit einer Reiterin auf dem Großen Wall gesehen hatten. Dass das keine Hirngespinste waren, belegten die eindeutigen Hufspuren, die den Weg hinab des Walles führten. Trotz mehr oder weniger Recherche der Offiziellen konnte allerdings kein Schuldiger ausgemacht werden. WER ZUERST KOMMT, Pferd zuerst. DIE NEUEN MODELLE SIND DA. Jetzt bei Ihrem Böckmann Partner. Mehr Infos unter: oben: Die Eisenbahnschranken hatte ich zu Hause nicht geübt, erklärte Jörg Naeve nach dem Ausscheiden von Coolidge v. Carolus I-Contender (Anne Plüschau, Hohenhorst), der bis dahin gut unterwegs gewesen war. In der zweiten Qualifikation war das Holsteiner Paar Fünfter geworden. rechts: Gajanas Strauchler am mächtigen Buschoxer hätte fast die Platzierung von Wulf-Hinrich Hamann, der einst Classic Touch in den großen Sport gebracht hatte, verhindert. Doch Stute und Reiter berabbelten sich wieder und die Reise konnte fortgesetzt werden. Platz acht war der verdiente Lohn LAUENBURG/ELBE Anhängerprofi in Lauenburg/Elbe Tel , GRUNDHOF Böckmann Anhänger Vertrieb Flensburg, Reiner Jansen, Tel , SEREETZ AP-Anhängerprofi-Lübeck Tel , HORST H. Ahsbahs Anhänger-Center Tel , NAHE Hanno Harder Anhänger Tel , HEIDE Böckmann Center Schümann Tel , OSTERRÖNFELD Böckmann-Center Fürst Tel , STRUCKUM Shell Station Dieter Feddersen Tel , 18 Pferd+Sport 07 I 11 Pferd+Sport 07 I 11 19

6 SPORTLICHES DEUTSCHES DRESSUR-DERBY Jüngste Siegerin aller Zeiten KATHLEEN KELLER hat Dressur-Geschichte geschrieben. Beim 53. Deutschen Dressur-Derby wurde sie zur jüngsten Derby-Siegerin aller Zeiten gekürt. Dabei verlief die erste Runde für die 21-Jährige ganz und gar nicht nach Plan. VON KIM KRELING IHR EIGENES PFERD, DER 14-JÄHRIGE Wonder, zeigte sich sehr von der Kulisse des Hamburger Dressurstadions beeindruckt. Jeder Platz war besetzt und vor den Tribünen drängelten weitere Fans, um noch einen freien Blick zu erhaschen. Mein Pferd war heute die größte Herausforderung, gestand Keller. Er war doch sehr überrascht von der Kulisse. Die anderen beiden Pferde waren ganz toll zu reiten. Die anderen beiden waren Rubins Royal von Anabel Balkenhol und Pro-Set von der Norwegerin Lillann Jebsen. Besonders harmonisch wirkte das Paar Keller und Rubins Royal. Das war einfach gigantisch, als ich auf die letzte Mittellinie kam und sah über 70 Prozent auf der Anzeigetafel, das konnte ich gar nicht glauben. Vor lauter Erstaunen und Spaß an der Sache schoss sie am Ende ein bisschen übers Ziel hinaus und passagierte einige Meter über den verlangten Punkt hinweg. Trotzdem: eine Runde voller Feingefühl und Eleganz in erstaunlicher Abstimmung mit dem fremden Pferd. Auch mit Pro-Set knackte Keller die 70 Prozent- Marke und gewann das 53. Deutsche Dressur-Derby! Nach der Anspannung waren die Tränen nicht mehr zu halten, bei Sie ist die jüngste Derbysiegerin aller Zeiten: Die angehende Wirtschaftspsychologie-Studentin Kathleen Keller brachte Wonder FRH ins Finale. Der Braune gehört Dr. Joachim Bösche, einst einer der offiziellen deutschen Dressurrichter (O-Richter). Tochter und Mutter. 21 Jahre ist sie jung, aber ihre Erfolgsstory liest sich schon wie die einer ganz Großen. Mit 14 bekam Kathleen Keller das Goldene Reitabzeichen für zehn Siege in der schweren Klasse. Inzwischen hat sie 60 S-Siege zu verbuchen gehörte sie zur siegreichen deutschen Junioren- Equipe bei den Europameisterschaften und siegte im Preis der Zukunft. Und jetzt der Sieg um das Blaue Band des Deutschen Dressur-Derbys. Aber Kathleen Keller liebt auch den Blick über den Tellerrand: Wenige Stunden vor ihrem Derby-Sieg ritt sie noch auf dem Hamburger Derbyplatz in der SML-Tour mit und wurde Vierte im L- Springen. Und im vergangenen Jahr schnupperte sie zehn Wochen bei der Arbeit der Cadre Noir in Saumur in die Ausbildung von Pferden und Reitern bei der Schule über der Erde hinein. Doch ab August beginnt für Kathleen Keller der Ernst des Lebens außerhalb des Pferdesports, dann beginnt sie ihr Studium der Wirtschaftspsychologie an der Hamburger Universität. Die Kellers und das Dressur-Derby eine Familien-Erfolgsgeschichte! 2003 hat der Vater gewonnen, 2011 die Tochter. Und um den Erfolg zu komplettieren hatte Kathleen Keller bereits einen Tag vor dem Deutschen Dressur-Derby schon das Derby-Finale der U25-Jährigen gewonnen. Zweite im Deutschen Dressur-Derby wurde Anabel Balkenhol. Aber auch für die Teambronze-Gewinnerin von Kentucky war das Derby ein Erfolg mit Sieg, denn ihr Pferd, Rubins Royal, gewann die Wertung der Pferde. Der Rubinstein-Sohn war mit deutlichem Vorsprung das beste Pferd im Derby- Finale ein dickes Kompliment an seine Ausbilderin und Reiterin! Einige Diskussionen gab es im Vorfeld um die Starter des Finals. Hubertus Schmidt hatte sich qualifiziert, aber mit dem neunjährigen Valentino, den der Reitmeister selbst erst zehn Wochen unter dem Sattel hat und dem er den Pferde-, bzw. Reiterwechsel noch nicht zumuten wollte. In der deutschen Ausschreibung konnte man die Formulierung so verstehen, dass Schmidt auch sein anderes Pferd, das er im Grand Prix geritten hatte, für das Finale nehmen kann. Doch vor Ort in Hamburg musste Schmidt lernen, dass bei einem internationalen Turnier nur die englische Fassung der Ausschreibung gilt, und das Derby war erstmals international ausgeschrieben. Auch der Grand Prix-Zweitplatzierte Andreas Helgstrand aus Dänemark zog seinen Finalstart zurück, ebenso der viertplatzierte Schmidt-Schüler Todd Fleddrich aus den USA. Jetzt wurde nachgerückt: Bis die Norwegerin Lillann Jebsen und der US-Amerikaner Günter Seidel gleichauf als Dritte einen Platz fürs das Finale beanspruchten. Beide wollten gerne das Finale mitreiten. Die Münze entschied, und so komplettierte die 23-jährige Norwegerin das Damentrio im Dressur-Derby. Keine Frage die drei Damen vom Derby- Finale haben etwas geschafft, was dem Dressursport nicht alle Tage gelingt: Sie haben absoluten Spaß am Sport demonstriert. Und mit einem mehr oder weniger deutlichen Seitenhieb auf die Reiter, die zurückgezogen haben, erklärte Derby-Chef Volker Wulff: Wir haben hier heute niemanden vermisst. Das war ein toller Vormittag am Dressurstadion! Partner der Baltic Horse Show Eine Hamburgerin siegt im Pony-Derby SOPHIE KAMPMANN ZU DEM TOLLEN VORMITTAG HAT auch die Hamburgerin Sophie Kampmann einen großen Teil beigetragen. Die 13-Jährige hat als Jüngste des Pony-Derby- Finals überzeugt und gewann vor ihrer Kaderkollegin Joline Thüning und vor der französischen Meisterin der Ponydressurreiter, Joy Albeck. Die Tribünen waren so voll, das war sehr aufregend, strahlte die junge Hamburgerin und konnte ihren Sieg kaum fassen. Mit Voyager hatte sie zudem das beste Pony des Derby-Finals unter dem Sattel. Voyager war 2006 Bundeschampion der Dressur- und Vielseitigkeitsponys, sammelte mit Lena Rom bereits Erfolge im Sport und kam im vergangenen Jahr zu Sophie. Dass die beiden zusammen passen, wurde schnell klar. Im Februar diesen Jahres gingen sie in Vechta das erste Mal in einer FEI-Prüfung an den Start und siegten auch da. Schon im vergangenen Jahr war sie beim Pony-Derby in Hamburg am Start, hatte aber den Sprung ins Finale verpasst. Dieses Jahr steuerte Sophie Kampmann mit solcher Entschlossenheit und Konzentration ihr eigenes Pony und die Fremdponys durch das Viereck, dass sie ihren großen Kolleginnen vom Deutschen Dressur-Derby kaum an Professionalität nachstand. Vater Mathias war Springreiter, Mutter Svenja hat voltigiert und Sophie hat deutlich das Pferdeblut geerbt, kombiniert mit einer gehörigen Portion Gefühl für den Dressursport. Dazu kommen der Ehrgeiz und die erstaunliche Disziplin der 13-Jährigen. Fast täglich fährt sie mit ihrer Mutter zum Training bei Janina Siemers in den Stall Königshofer Heide. Weil die Fahrt über die oft verstopfte A1 häufig etwas länger dauert, macht Sophie ihre Hausaufgaben üblicherweise im Auto auf der Fahrt. Sophie ist sehr pflichtbewusst, betont ihre Mutter. Klar ist, dass die Schule Vorrang hat. Aber auch da ist sie gut, ohne dass wir sie antreiben müssen. Eine Nachwuchsreiterin mit Ehrgeiz und Gefühl und eine würdige Derby-Siegerin: Sophie Kampmann! Kim Kreling Was für ein Pony, was für eine Reiterin: Die erst 13-jährige Sophie Kampmann - jüngste der drei Finalisten - holte sich mit Voyager das Deutsche Pony Dressur-Derby. Voyager, vor fünf Jahren Bundeschampion der Deutschen Dressur- und Vielseitigkeitsponys war zudem bestes Pony im Finale Standorte in Hamburg, weitere zehn in Norddeutschland 20 Pferd+Sport 07 I 11