Geschichtsjournal der Regine-Hildebrandt-Schule Birkenwerder
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- Frauke Otto
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1 Geschichtsjournal der Regine-Hildebrandt-Schule Birkenwerder In unserem Geschichtsjournal wollen wir in loser Folge verschiedene Zeitzeugen vorstellen. Nr.1/ 28. Februar 2007 Zeitzeuge Nr. 1- Hubert DraegertSteckbrief Projekt der 8. Klassen: Der Erinnerung eine Zukunft Geboren: 1936 WO?: Berlin Wedding geben Erste Ausgabe spezial Die 8. Klassen an unserer Schule haben sich zu Beginn des 2. Halbjahres mit Anne Frank und ihrem Tagebuch beschäftigt. Am haben wir das Theaterstück Das Tagebuch der Anne Frank im Berliner Ensemble gesehen. Es wurde eigens für uns gespielt. Nach dem Theaterstück haben sich die Klassen aufgeteilt. Die Klasse 8c ist zum Beispiel in die Blindenwerkstatt von Otto Weidt am Hackeschen Markt gefahren. Otto Weidt half in der Nazizeit Juden vor der drohenden Deportation zu retten. Die 8b besichtigte das Holocaustdenkmal und die Schüler der 8d waren im Jüdischen Museum. Über diese schlimme Zeit der deutschen Geschichte erfuhren wir noch mehr beim Besuch der Gedenkstätte des ehemaligen Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück. Am wurde im Rahmen eines Medienprojektes der Zeitzeuge Hubert Draegert von Schülern in einer Pressekonferenz interviewt. Er erzählte über seine Kindheit in der Zeit des Nationalsozialismus in Berlin und beantwortete uns viele Fragen. Andrea Gräber Vater: musste mit 41 noch in den Krieg überlebte und kam danach für 2 Jahre nach England Mutter: Hausfrau Bruder: musste mit 15 Jahren mit seiner Klasse und dem Lehrer Flugzeugabwehrkanonen bedienen Oma: erlebte, wie Juden in Moabit von der SS in Richtung Bahnhof getrieben wurden. Unter den Deportierten war auch seine Kinderärztin. Kindheit: spielte oft in den Ruinen und sammelte mit andern Kindern Bombensplitter 1943: Evakuation mit seiner Mutter nach Schlesien (nahe Breslau) 1944: 1945: Rückkehr nach Berlin erlebte das Kriegsende und die Befreiung Berlins durch die Rote Armee Schule: 1956 Abschluss mit befriedigenden Noten Studium: Lehrer für Geschichte Verarbeitung: Er verarbeitete das Erlebte, indem er mit seinen Schülern zu ehemaligen Konzentrationslagern reiste (nach Auschwitz, Buchenwald und Sachsenhausen und ihnen die Geschichte erklärte. Heute ist Hubert Draegert geschieden und lebt als Rentner mit seiner jetzigen Lebensgefährtin in Berlin-Lichterfelde. Julian Burkard
2 Kriegsende in Berlin Der Zeitzeuge Hubert Draegert hat es miterlebt wurde er mit seiner Mutter auf Grund der Fliegerangriffe aus Berlin in die Nähe von Breslau in Schlesien evakuiert. Dort war es ruhig und sie erlebten nicht viel vom Krieg. An Weihnachten 1944 fuhren sie zu Besuch nach Berlin. Was sie nicht wussten, war, dass die Rote Armee ihre Winteroffensive startete. Aufgrund dieser Winteroffensive konnten sie nicht nach Schlesien zurückkehren. Er musste mit seiner Mutter fast jede Nacht in den Luftschutzbunker gehen. Ich empfand es befreiend als der Krieg vorbei war. Als er durch die Straßen ging und die Laternen wieder brannten, meinte er es war ein Gefühl des Friedens zu spüren. Doch die Befreiung brachte auch Ungewissheit, was passieren würde. Zuerst kamen die Russen Die haben erst alle Radios eingesammelt. Doch sie behielten ein Radio. Meine Mutter hat unser neues Radio versteckt und das alte Radio abgegeben. Danach kamen die Briten. Sie wollten alle Klaviere haben. Später wurde entschieden, dass Frankreich auch ein Besatzungszone bekommt. Wir wohnten damals in Berlin-Wedding und hatten das Glück, dass Wedding Französische Zone wurde. In der Nähe entstand dann eine Kaserne und die umliegenden Wohnblocks, zu denen wir zählten, sollten geräumt werden. Zum Glück kam es nicht soweit. Auf die Frage, ob er gehört hat, antwortet gesehen habe ich nur auch Luftwaffenhelfer Pferdefleisch mit. die Straßenkämpfe in Berlin miterlebt oder er: Ich hab zwar die Schüsse gehört, aber die toten Menschen. Mein Bruder war damals und brachte dann eines Tages ein Stück Aber wir haben nicht gehungert, sodass wir uns dann von dem Stück getrennt haben. Er erzählt auch, dass es dann große Veränderungen gab. Auch er als damals Neujähriger gemerkt, dass das Leben langsam wieder besser wurde. Seine Mutter kam nun von den Einkäufen mit mehr Sachen zurück. Oder wenn er es holen sollte, gab ihm der Verkäufer mehr. Das lag an den neuen Lebensmittelkarten, die die Russen mitbrachten. Felix Kraut Frieden- wieder erleuchtete Gaslaterne Franzi Müller
3 Es war einfach nur unheimlich Zu Beginn des zweiten Weltkrieges bekamen die Juden immer mehr Einschränkungen und Verbote. Um 1940/41 begannen die Deportationen, der Abtransport der Juden in die Konzentrationslager. Tausende Juden wurden an den Bahnhöfen in Viehwaggons getrieben und in verschiedene Konzentrationslager abtransportiert. Eines Tages ging Hubert Draegert mit seiner Mutter am Hauptbahnhof spazieren. Er interessierte sich sehr für die Eisenbahnzüge, doch plötzlich sah er aus den Viehwaggons Hände und Köpfe rausragen. Seine Mutter zog ihn sofort weg und er konnte den Menschen nicht helfen. Es war einfach nur unheimlich, da er so etwas noch nie zuvor erlebt hatte. Er verstand nicht, was los war und niemand konnte es ihm erklären. Erst gegen Kriegsende, um 1945, hat Hubert Draegert mit ca.10 Jahren begriffen, was da wirklich vonstatten ging. Bozana Stolic Zeitzeuge aus NS-Zeit Charlene Kunzenbacher Hubert Draegert. Er wurde 1936 in Wedding geboren und wuchs auch dort auf. Die Bombenangriffe auf Berlin, die er und seine Mutter erlebten, verbrachten sie unter Angst in Luftschutzkellern und später dann auch in Bunkern, wo sie auch die Nächte verbrachten. Aus ihrem Schrebergarten, der am Rande von Berlin lag und wo sie auch ihr Gemüse herholten, konnte man die silbrig glänzenden Bomber sehen. Der Bruder von ihm, der sieben Jahre älter war, wurde mit fünfzehn Jahren Luftwaffenhelfer. Vormittags mussten sie, genau wie wir, die Schulbank drücken und am Nachmittag führten sie dann Schießübungen aus. Bei Fliegerangriffen musste die Klasse mit scharfer Munition hantieren. Nach einiger Zeit wurden sie nach Tegel geschickt und danach nach Jugoslawien abkommandiert. Ihre Freizeit verbrachten die Kinder in alten Ruinen um dort Krieg nachzuspielen und Bombensplitter zu sammeln, die sie später auch aus Spaß tauschten. Die Gefahren, die dort lauerten, schienen sie nicht zu erkennen. Viele Unfälle passierten dort. Es gab viele Verletzte und sogar Tote. Hubert Draegert wurde mit seiner Mutter 1943 evakuiert und kam nach Schlesien in der Nähe von Breslau. Zu dieser Zeit, bekam er einen Viehwaggon zu Augen, wo lauter Menschen drin eingesperrt waren. Das sind seine Erinnerungen, die er mit neun Jahren von den Deportationen hatte. Genauso wie seine Kinderärztin auch plötzlich von einem auf den anderen Tag verschwunden war. Seine Großmutter erzählte ihm von Berliner Juden, die in die Vernichtungslager gebracht wurden. Zu Weihnachten im Jahre 1944 kamen er und seine Mutter wieder nach Berlin um den Rest seiner Familie zu besuchen. Doch als sie Anfang 1945 wieder zurück nach Schlesien wollten, ging das nicht, wegen der Winteroffensive der Roten Armee. Sie blieben also bis Kriegsende in Berlin. Mira
4 Ehemaliges Frauenkonzentrationslager in Ravensbrück Warum ist es so wichtig, sich die Geschichte immer wieder vor Augen zu führen? Bozana Stolic und Andrea LehrerInnen und SchülerInnen Gräber befragten Mira Schirrmacher(8c): Weil es ganz normal ist!!!! Und damit man aus Fehlern lernt!!! Melanie Goldmann(8c): Damit das nicht in Vergessenheit gerät und nicht wieder das selbe passiert. Damit man daran denkt, dass es den Menschen früher schlechter ging als uns heute. Herr Borchardt: Damit so etwas nicht noch einmal passiert.(in Bezug auf den 2. Weltkrieg) Frau Dommes: Damit man aus der Geschichte lernt. Robin Miska(8d): Es gehört zur Allgemeinbildung. Form des Gedenkens von Charlene Kunzenbacher, Franziska Müller und Marija Damjanowski Frau Dressler: Weil man sich sonst nicht mehr erinnern kann und dass man sich an seine Wurzeln erinnert. Frau Schulz: Weil die Geschichte nicht vergessen werden darf und damit man aus Fehlern lernt. Frau Richter: Weil man nichts vergessen sollte. Hubert Draegert: Nie wieder Krieg- sagte ich mir damals, als es vorbei war, und ich habe diesen Worten heute nichts hinzuzufügen. Stätte der Geschichte und der persönlichen Geschichten
5 Kinder im Krieg Die Vorstellung von den Nazis war, dass die Jugendlichen von Kind auf nationalistisch erzogen werden sollten. Wenn die Jungen und Mädchen in die Schule kamen, wurde ihnen Hitlers Vorstellungen eingebläut. Die Jungen kamen in das so genannte Jungvolk. Sie trugen schwarze Hemden und kurze Hosen. (Bei den Nazis gingen immer alle Jungs mit kurzen Hosen.) Sie nannten sich Pimpfen.. Es wurden Jungengruppen, Horden, gebildet. In diesen Horden gab es immer einen Hordenführer. Er musste gewählt werden, da gab es schon oft Streit. Der Hordenführer entschied darüber, was gemacht wird. Es gab Freizeitheime, in denen es politisch gelinkte Angebote gab. Oft waren die Jungen auch auf Splittersuche von Bomben und Granaten. Unter den Granaten gab es viele Blindgänger, dadurch verloren viele Jungen ihr Leben. Mit 14 Jahren kamen die Jungen in die Hitlerjugend. Mit 18 sollten sie Wehrdienst ableisten, nebenbei konnten sie eine Lehre machen. Später in den letzten anderthalb Kriegsjahren, mussten sie schon mit 15 Jahren als Luftwaffenhelfer oder als Marinehelfer zum Krieg beitragen. Die Mädchen traten dem Verein der Jungmädel bei. Sie wurden zu Hausfrauen erzogen. Mit 14 Jahren wurden sie deutsche Jugendmädel. Sie wurden zu medizinischen oder auch karitativen Arbeiten eingesetzt. Melanie Goldmann Impressum: Zeitzeuge aus NS-Zeit - Mira Schirrmacher Kriegsende in Berlin - Felix Kraut Kinder im Krieg - Melanie Goldmann Es war einfach unheimlich - Bozana Stolic Interview - Andrea Gräber, Bozana Stolic 1.Auflage Spezial - Andrea Gräber Steckbrief - Julian Burkard Fotos - Franziska Müller Bilder - Charlene Kunzenbacher Layout Julian Burkard Beratung/ Leitung Frau Gutmann
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