Ekkehard Nuissl/Peter Brandt. Porträt Weiterbildung Deutschland
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- Volker Sternberg
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1 Ekkehard Nuissl/Peter Brandt Porträt Weiterbildung Deutschland
2 Länderporträts Weiterbildung Eine Buchreihe des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung (DIE) Die rote Reihe des DIE vermittelt einen schnellen Einstieg und eine erste Orientierung über Eigen- und Besonderheiten der Weiterbildung im jeweiligen Land. Die Bände dokumentieren aktuelle Angaben zu den wichtigsten Strukturdaten und enthalten Glossare mit Definitionen der landesspezifischen Terminologie und einen ausführlichen Adressteil. Vertreter/innen aus Wissenschaft, Bildungsplanung und -verwaltung sowie aus der an Auslandskontakten interessierten Praxis der Erwachsenenbildung erhalten komprimierte Informationen zu grundlegenden und aktuellen Fragestellungen, die Ausgangspunkt für weitere, eigene Erkundungen sein können. Die Reihe wird gemeinsam mit dem Konsortium European Research and Development Institutes of Adult Education (ERDI) herausgegeben. Wissenschaftliche Betreuung der Reihe am DIE: Dr. Peter Brandt Bisher in der Reihe Länderporträts Weiterbildung erschienene Titel: André Schläfli, Irena Sgier Porträt Weiterbildung Schweiz 2., vollst. überarb. Aufl. Bielefeld 2008, ISBN Ville Heinonen Porträt Weiterbildung Finnland Bielefeld 2007, ISBN Mark Bechtel, Susanne Lattke, Ekkehard Nuissl Porträt Weiterbildung Europäische Union Bielefeld 2005, ISBN Werner Lenz Porträt Weiterbildung Österreich 2. akt. Aufl. Bielefeld 2005, ISBN Ekkehard Nuissl, Klaus Pehl Porträt Weiterbildung Deutschland 3. akt. Aufl. Bielefeld 2004, ISBN Ekkehard Nuissl, Klaus Pehl Portrait Continuing Education Germany 3. akt. Aufl. Bielefeld 2004, ISBN Simona Sava, Mariana Matache (Hrsg.) Porträt Weiterbildung Rumänien Bielefeld 2003, ISBN Jesús Gómez Porträt Weiterbildung Spanien Bielefeld 2001, ISBN Weitere Informationen zur Reihe unter Bestellung unter
3 Ekkehard Nuissl/Peter Brandt Porträt Weiterbildung Deutschland 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage
4 Herausgebende Institution Deutsches Institut für Erwachsenenbildung Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) ist eine Einrichtung der Leibniz- Gemeinschaft und wird von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Das DIE vermittelt zwischen Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung und unterstützt sie durch Serviceleistungen. Lektorat: Christiane Barth Wie gefällt Ihnen diese Veröffentlichung? Wenn Sie möchten, können Sie dem DIE unter ein Feedback zukommen lassen. Geben Sie einfach den Webkey 37/0574 ein. Von Ihrer Einschätzung profitieren künftige Interessent/inn/en. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über < abrufbar. Verlag: W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG Postfach Bielefeld Telefon: (0521) Telefax: (0521) service@wbv.de Internet: Bestell-Nr.: 37/ W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Bielefeld 4., aktualisierte und überarbeitete Auflage Satz+Grafiken: Grafisches Büro Horst Engels, Bad Vilbel Herstellung: W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld ISBN
5 Inhalt Vorbemerkungen Einleitung Historische Entwicklung Rechtliche Grundlagen Institutionen Finanzierung Angebote Teilnahme Personal Forschung und Lehre Internationale Kontakte Tendenzen und Perspektiven Anhang Literatur Glossar Ausgewählte Adressen Verzeichnis der Tabellen, Abbildungen und der Übersicht Register Autoren... 91
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7 Vorbemerkungen Bildung und Kultur gehören zu den Kernbereichen, in denen Ziele und Identitäten im zusammenwachsenden Europa gefunden und gefestigt werden. So ist das Leitziel der Europäischen Union, im Jahre 2010 die global gesehen wettbewerbfähigste wissensbasierte Region der Welt zu sein, eng verbunden mit den Bemühungen um das lebenslange Lernen in den Mitgliedstaaten. Gerade in Bildung und Kultur, insbesondere auch in der Weiter- und Erwachsenenbildung, bestehen aber zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union große Unterschiede. Die erste Fassung des hier vorliegenden Porträts Weiterbildung Deutschland ist 1994 veröffentlicht worden und damit in einer Phase beginnender europäischer Bildungspolitik, in der sich Partnerschaften entwickelten, Diskurse und Projekte entstanden sowie Kenntnisse zusammengetragen wurden. Das meiste davon geschah mit Unterstützung der Europäischen Union, die in Programmen solche Kommunikationen und Produktionen förderte. Damals diente das Buch dazu, die Informationsinteressen der speziellen Projektpartner aus den europäischen Nachbarländern zu befriedigen, Hilfe zu bieten, das jeweils nationale Erwachsenenbildungssystem zu verstehen und Anknüpfungspunkte zu formulieren für eine engere Zusammenarbeit. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat diese Interessen zu der damaligen Zeit nicht nur für Deutschland realisiert, sondern im weiteren Verlauf dann mit dem Europäischen Konsortium European Research and Development Institutes of Adult Education (ERDI) für andere Länder realisiert (Frankreich, Griechenland, Österreich, Spanien, Schweiz, Dänemark, Rumänien und Finnland), schließlich auch in einem Band über die Europäische Union selbst. Diese kurzen Texte wurden außerordentlich begrüßt von all jenen, die praktisch in der Erwachsenenbildung arbeiten, aber auch von Studierenden sowie von denjenigen, die einen ersten Zugang zu der Erwachsenenbildung in dem jeweiligen Land suchten. Inzwischen haben sich die Dinge weiterentwickelt. Es gibt zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und ihren Bildungsbereichen vielfältige Kommunikationen, Verknüpfungen, Projekt- und Programmbeziehungen. Die Kenntnisse über die jeweiligen nationalen Systeme haben sich deutlich verbessert, es werden immer häufiger Best-practice -Modelle ausgetauscht und es wird gemeinsam nach Lösungen für gemeinsame Probleme gesucht. Auch das politische Geschehen in Europa, in dem nach dem Verfahren der offenen Koordinierung Indikatoren definiert und Benchmarks gesetzt werden, hat die Transparenz erhöht. Europaweite Verfahren wie der Bologna-Prozess haben auch in der Weiterbildung Europäer einander nähergebracht: Die Aktivitäten im Anschluss an das Memo- 7
8 Vorbemerkungen randum lebenslanges Lernen (2000) sind hier ebenso zu nennen wie der Einsatz des Adult Education Survey, der teilweise nationale Erhebungen ersetzen wird. Die geringe Kenntnis von- und die Neugier aufeinander aus den ersten Jahren europäischer Bildungspolitik sind damit in den Hintergrund getreten. Umso deutlicher wird dabei aber auch die Schwierigkeit, aktuelle und systematisch aufbereitete Daten über die jeweiligen Bildungssysteme zu erhalten. Gerade in der Erwachsenenbildung ist die Datenlage in allen europäischen Mitgliedstaaten eher dürftig, genauere Kenntnisse über diesen Bildungsbereich ergeben sich hauptsächlich durch langjährige Arbeit und damit erworbenes Wissen. Dem Bedürfnis nach einer knappen, übersichtlichen, systematischen und aktuellen Information über das jeweilige Bildungssystem dienen die Porträts Weiterbildung des DIE heute. Das innerhalb und außerhalb Deutschlands bestehende Interesse an einer solchen Informationsbroschüre über die deutsche Weiterbildung ist unübersehbar, belegt durch die Anzahl der verkauften Exemplare, aber auch durch die Übersetzungen von Vorauflagen im europäischen Raum (albanisch, englisch, französisch, polnisch, rumänisch, russisch, türkisch, ungarisch) und darüber hinaus (chinesisch, koreanisch). Ergänzend zur vorliegenden Printversion werden die herangezogenen Daten und Fakten in einem besonderen Servicebereich der DIE-Website zugänglich gemacht werden und dort jeweils aktualisiert erreichbar sein. Mit der erneuten und aktualisierten Auflage des Porträts Weiterbildung Deutschland verfolgt das DIE seine Aufgabe, Dienstleistungen für Wissenschaft und Praxis der Erwachsenenbildung zu erbringen. Dazu stellt es jeweils Informationen, Dokumente und Materialien zur Verfügung und disseminiert diese in Konferenzen, Arbeitsgruppen und Publikationen. Die Dienstleistungen des DIE stehen dabei jeweils in engem Zusammenhang mit seinen Forschungsarbeiten, die unverzichtbarer Bestandteil der Weiterbildungsforschung in Deutschland sind. So stützt sich der vorliegende Text auf die institutsinterne Arbeit zu den Trends der Weiterbildung (für 2008) und auf die Statistiken, die im DIE bearbeitet werden (zuletzt Verbundstatistik 2006 ; Volkshochschul-Statistik 2007 ). Im Interesse einer weiteren Verbesserung des Porträts Weiterbildung Deutschland ist das DIE auch an Rückmeldungen der Leser/innen interessiert; bitte wenden Sie sich mit Fragen, Anregungen und Kommentaren direkt an meinen Co-Autor Peter Brandt (brandt@die-bonn.de). Ekkehard Nuissl von Rein Deutsches Institut für Erwachsenenbildung 8
9 1. Einleitung Die Bundesrepublik Deutschland liegt in der Mitte Europas. Diese geographische Lage hat seit jeher die Geschichte der Deutschen und ihrer Staaten beeinflusst. In Sprache, Kultur und Bewusstsein der Bevölkerung sind Einflüsse aus dem europäischen Norden und Süden, Westen und Osten feststellbar. Gerade auch im Bildungsbereich und in der Weiterbildung zeigen sich die wechselseitigen Einflüsse Deutschlands mit seinen europäischen Nachbarn. In den letzten Jahrzehnten haben mehrere Faktoren eine starke Wirkung auf die deutsche Geschichte gehabt. Zuvorderst war dies die deutsche Spaltung nach dem Zweiten Weltkrieg, der zwei politisch, ökonomisch und kulturell unterschiedliche Gebilde auf deutschem Boden entstehen ließ, zum einen die Bundesrepublik Deutschland im Westen, die sich frühzeitig in Allianzen mit den westlichen Nachbarn begab, nicht zuletzt bei der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (1957) zusammen mit Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten, der Keimzelle der heutigen Europäischen Union. Zum anderen die Deutsche Demokratische Republik (DDR), die sich unter der Obhut der Sowjetunion hinter dem Eisernen Vorhang des Warschauer Paktes entwickelte. Die Wiedervereinigung des Landes (1990) brachte zwei Teile zusammen, die sich in den rund 40 Jahren der Trennung deutlich auseinanderentwickelt hatten; noch heute, knapp 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, sind Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland bemerkbar, auch wenn sie allmählich an Bedeutung verlieren. Gerade in Bezug auf das Bildungssystem der beiden Teile Deutschlands zeigt sich in den letzten Jahrzehnten eine unterschiedliche Entwicklung, die erst seit gut zehn Jahren einen ähnlichen Verlauf genommen hat. Der gewachsene Unterschied zwischen den amerikanisch initiierten Demokratieschulungen im Westen Deutschlands und den sowjetisch beeinflussten sozialistischen Schulungen im Osten Deutschlands war noch lange Jahre spürbar vorhanden. Ein weiterer, für das Bildungssystem wichtiger Aspekt ist (vor allem im Westen Deutschlands) der zunehmende Bevölkerungsanteil von Migrant/inn/en, zuerst verursacht durch unterschiedliche Anwerbe -Wellen (Italiener, Spanier, Jugoslawen in den 1960er und 1970er Jahren, Türken seit Ende der 1970er Jahre) sowie den Rückwanderungswellen Deutschstämmiger aus Osteuropa nach dem Verschwinden des Eisernen Vorhangs (seit 1990). Die dabei notwendigen Integrations- und Bildungsaktivitäten hatten einen wesentlichen Anteil an der Erwachsenenbildung in Deutschland in den letzten Jahrzehnten. 9
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