Es handelt sich um "Schwachwindgebiete", wie der Projektierer selbst erklärt.
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- Ingeborg Hertz
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1 Der Rheingauer Taunuskamm als Windindustriegebiet Einstieg im Hinterlandswald bei Stephanshausen Mit der Verpachtung von Waldflächen an Hörkopf und Hohe Weid im Wald bei Stephanshausen an den Windkraftanlagen-Projektierer ABO WIND ist die Stadt Geisenheim im Rheingau aus der Solidargemeinschaft der Rheingauer Kommunen (Zweckverband) ausgeschert. ABO WIND will hier zwei Windindustrieflächen entwickeln. Es handelt sich um "Schwachwindgebiete", wie der Projektierer selbst erklärt. Selbst nach Aussage des Unternehmerverbandes ist es üblich, um Insolvenzen zu vermeiden (wie sie zahlreich sind), dass dem Bau von WKA Windmessungen vor Ort vorausgehen. ABO WIND führte -trotz gegenteiliger Zusicherungen vor Vertragsabschluss und gegenüber dem Stadtparlament- hier keine Windmessungen durch. Man beruft sich auf rein statistisch-theoretische Werte. Am auf den Energietag in Geisenheim erklärte Herr Bieber von Abo Wind auf Rückfragen aus der Zuhörerschaft, warum die Windmessungen nicht durchgeführt würden, man habe bereits mit den Vertragsverhandlungen "zu viel Zeit verloren". Diese Aussage wurde im Rahmen eines Vortrages vor vielen Zeugen getroffen. Das darf nicht durchgehen! Die einzige Windmessung, die im Rheingaugebirge und speziell im betroffenen Geisenheimer Wald durchgeführt wurde, stammt aus dem Jahre 2005 von der renommierten EuroWind GmbH in Köln. Sie hatte zum Ergebnis, dass eine Windenergienutzung hier nicht wirtschaftlich ist. Sie veranlasste die Stadtverordnetenversammlung von Geisenheim zu folgendem Beschluss:
2 Zwar will man heute höhere Anlagen einsetzen, doch es bleiben erhebliche Zweifel, ob sie wirtschaftlich betrieben werden können. Das ist einmal ein unternehmerisches Risiko, doch bei einem so massiven Eingriff in eine intakte Waldlandschaft geht es um sehr viel mehr als das rein unternehmerische Risiko: um ein hohes öffentliches Gut, wie es die Stadtverordneten seinerzeit ausgedrückt und gut abgewogen haben! Deshalb halten wir Windmessungen für unabdingbar, und es für nicht zu verantworten, ohne Windmessungen, ohne Nachweis eines möglichen wirtschaftlichen Betriebes, eine
3 Bau- und Betriebsgenehmigung zu erteilen! Die Bürgerinitiative "Naturpark statt Windpark Stephanshausen" hat sich anlässlich der Windkraftprojekte bei Stephanshausen formiert. Die folgenden Stellungnahmen setzen bei diesen Planungen auf Hörkopf und Hohe Weid an. Hier dringen wir auf eine sehr gewissenhafte und tief gehende Analyse und Abwägung eines zu erwartenden Bauantrages von Abo Wind durch die Genehmigungsbehörde. Wir sind voller Vertrauen, dass dies auch geschieht! Dazu sollen auch anliegende Beiträge dienen. Rheingaugebirge soll Windindustriegebiet werden! Bisher wurden die Projekte auf Hörkopf und Hohe Weid als Einzelprojekte gesehen und behandelt. Inzwischen ist klar, dass diese Vorhaben nur Teil eines umfassenden Konzeptes sind, wonach das Rheingaugebirge zu einer Windindustriefläche werden soll. Dann aber müssen und können auch die Projekte Hörkopf und Hohe Weid nur in diesem Zusammenhang betrachtet und bewertet werden! Wir halten es für rechtlich dringend geboten, dass unter diesem Aspekt bei diesen "Türöffnerprojekten" eine umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wird, die diese Projekte im Zusammenhang der Gesamtplanung für das Rheingaugebirge beleuchtet!
4 Unter der Überschrift Planung für interkommunale Rheingau-Windparks schreibt Abo Wind Pressemitteilung zum Herunterladen (Wiesbaden, 5. September 2013) Mit einem im Internet ( veröffentlichten interkommunalen Plan für die Nutzung der Windkraft im Rheingau wendet sich der Wiesbadener Projektentwickler ABO Wind an Politik und Öffentlichkeit. Falls das Konzept umgesetzt wird, erzeugt der Rheingau künftig jährlich Megawattstunden Windstrom. Das entspricht 88 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs in der Region. Bisher produzieren die Erneuerbaren Energien (Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung) lediglich Megawattstunden (4 Prozent) der Megawattstunden, die im Rheingau verbraucht werden. Diese beiden Erzeugungsarten lassen sich auf Megawattstunden ausbauen, so dass eine vollständige bilanzielle Stromversorgung aus Erneuerbaren machbar ist. Der Rheingau hat die Chance, einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau einer zukunftsfähigen Stromversorgung zu leisten, betont Oliver Bieber, für Hessen zuständiger Leiter der Planungsabteilung. Um das Potenzial optimal zu nutzen und die Belastungen für Natur und Landschaftsbild zu minimieren, sei ein abgestimmtes Konzept sinnvoll. Für die sieben Gemeinden Lorch, Rüdesheim, Geisenheim, Oestrich-Winkel, Kiedrich, Eltville und Walluf sieht das Konzept neben den aktuellen Planungen in Geisenheim zusätzlich je vier Anlagen an den Standorten Ranselberg, Kalte Herberge, Erbacher Kopf, und Dreibornsköpfe vor. Für die Anlagen würden 13 Hektar Land benötigt das entspricht 0,08 Prozent der regionalen Waldfläche. Wenn jede Gemeinde auf eigene Faust vorgeht, ist mit einem deutlich gravierenderen Eingriff ins Landschaftsbild zu rechnen, als mit einer solchen koordinierten Planung, sagt Bieber. ABO Wind plant auch den Netzanschluss der neuen Windräder übergreifend für mehrere Kommunen. Dafür soll eine neue Umspannanlage in Windpark-Nähe entstehen. Die Kosten übernimmt ABO Wind. Die bestehenden Netze und Umspannwerke der Region würden entlastet und müssten nicht ausgebaut werden, was mit Mehrkosten verbunden wäre, die vom Netzbetreiber an die Endkunden weitergeleitet würden. Mit nur einer Stromtrasse von der Umspannanlage bis zum neuen Anschlusspunkt lässt sich der Großteil des Windstroms in das bestehende 110 Kilovolt-Netz einspeisen. Ohne die Umspannanlage wären mehrere Trassen erforderlich, was mit zusätzlichen Baumaßnahmen und Eingriffen in die Natur verbunden wäre. Um den Bürgern vor Ort attraktive Beteiligungsmöglichkeiten anzubieten, kooperiert ABO Wind mit der Genossenschaft pro regionale energie eg. Die Genossenschaft soll Teile der Windparks übernehmen, jeder Bürger kann sich an der Genossenschaft und damit am Windpark beteiligen und davon profitieren. Das stärkt die regionale Verankerung und Akzeptanz. ABO Wind übernimmt alle Risiken der Projektentwicklung und greift bei der Umsetzung auf langjährige
5 Erfahrung mit Windkraftprojekten zurück. Es handelt sich inzwischen also selbst nach Projektierer-Darstellung nicht mehr um 2 isoliert zu sehende "Windparks". Es geht um eine "koordinierte Planung", die auch in ihren Auswirkungen auf Natur und Landschaft nur als Gesamtprojekt betrachtet und bewertet werden kann. Es geht schlicht um eine Transformation von Rheingaugebirge-Hinterlandswald in ein Windindustriegebiet! Neben einer Sichtachsenstudie ist zwingend eine umfassende UMWELTVERTRÄGLICHKEITSPRÜFUNG durch zu führen einschließlich einer Nullvariante! (Abwägung, ob diese massiven Eingriffe in Natur und Landschaft im Verhältnis stehen zu dem Ertrag bzw. ob dieser Ertrag effizienter mit anderen Formen der Energiegewinnung zu erreichen ist!) Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP-Gesetz) (Deutschland) Seite der UVP-Gesellschaft e.v., Gesellschaft für die Prüfung der Umweltverträglichkeit (Deutschland) UVP-Richtlinie der EU: Richtlinie 85/337/EWG des Rates vom 27. Juni 1985 über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten (konsolidierte Fassung) UVP-Änderungsrichtlinie der EU: Integraltext der Richtlinie 97/11/EG des Rates vom 3. März 1997 zur Änderung der Richtlinie 85/337/EWG über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten öffentlichen und privaten Projekten - Archäologie: "Die Europäische Kommission will das kulturelle Erbe in der Umweltverträglichkeitsprüfung stärken" Kommentar vom 5. Dezember 2012 auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte Wolfgang Landsfeld, Eltville im Rheingau für die Bürgerinitiative Naturpark statt Windpark Stephanshausen Dezember 2013
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