Sebastian Vettel. Die Meisterstory. Volkswagen auf Anhieb vorn? 80 Seiten über das größte Abenteuer des Sports. Racer s finest. Motorsport exclusiv
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- Berthold Hilko Hafner
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1 Zu gewinnen: Formel 1-Kunstwerke Motorsport exclusiv Ausgabe 12 Deutschland 9,80, Österreich 10,80, Schweiz 19,60 SFR, Belgien, Niederlande, Luxemburg 11,25 Racer s finest Sebastian Vettel Dem Weltmeister auf der Spur Nordschleife hautnah Die Meisterstory Rallye-Erlebnis Mit Walter Röhrl zur Monte Rallye-WM Volkswagen auf Anhieb vorn? 80 Seiten über das größte Abenteuer des Sports
2 Inhalt Ausgabe 12 Das größte Abenteuer des Sports Die Rallye Dakar ist die härteste Motorsport-Veranstaltung der Welt und gleichzeitig das letzte große Abenteuer des Sports. Auf mehr als 80 Seiten erfahren Sie alles Wissenswerte über den zwei Wochen langen Härtetest in Südamerika. Und Sie lernen Stars wie die Lkw-Familie de Rooy von einer ganz neuen Seite kennen. Ab Seite 16 American Idol Die ehemalige DTM-Pilotin Katherine Legge und ihr Lebensgefährte Peter Terting streben eine neue Karriere in den USA an. Ein Blick auf ihren American Way of Drive. Seite 160 Good Old Boys 60 Mark Thatcher Der Sohn von Margaret Thatcher geht bei der Rallye Dakar verschollen Must do Special 98 Winter Wonderland Die Winterinszenierung der Autostadt Wolfsburg vereint Weihnachtsstimmung mit Auto-Themen Genießer-Tipps Der Meister der Nordschleife Die VLN-Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife ist Deutschlands populärste Rennserie. Der amtierende Gesamtsieger Ulli Andree beschreibt in einer mitreißenden Geschichte, wie man die Grüne Hölle besiegt. Seite Bilder-Rätsel Teil 2 der großen Serie: So entsteht ein Rennwagen. Dieses Mal: CFD-Computerprogramme 144 Frohes Fest Der VAG-Konzern gibt in China im Rennsport Gas, um eine Marktlücke zu schließen 150 His Meisters Voice VLN Nordschleife: Ulli Andree beschreibt seinen 15-jährigen Weg zum Nordschleifen-Meister 160 Hoch lebe das Rennpaar Die frühere DTM-Pilotin Katherine Legge und Peter Terting suchen in den USA ihr neues Glück Insight Line by Vettel rockt Mit einer fulminanten Aufholjagd hat Sebastian Vettel die Formel 1-WM 2012 noch gewonnen. Und so ein Leben als Weltmeister hat durchaus seine süßen Seiten: Man darf sogar in veritabeln Rockmusik-Videos mitspielen. PITWALK hat die Dreharbeiten beobachtet. Seite 112 Cover Story Rallye Dakar Mighty Mini Die Titelverteidiger von X-Raid gingen nicht als Favoriten in die Rallye Dakar Mini Challenge PITWALK hat die ultimative Übersicht über die wichtigsten Teilnehmer der Autowertung 30 Black Knight Ein neues englisches Team will nach einem Jahr Vorbereitungszeit die Wüste beben lassen 34 Wandel-Dünen Beifahrer-Genie Dirk von Zitzewitz beschreibt alle Neuerungen der härtesten Rallye der Welt 42 Doppelte Buchführung Timo Gottschalk vergleicht die Aufgaben eines Co. bei der Dakar und einer WM-Rallye 56 Der Verrückte, der nie aufgibt Der Niederländer Tim Coronel fährt die Dakar ganz alleine in einem winzigen Buggy 66 Gladiatoren der Wüste Niemand hat es so hart wie die Dakar-Motorradfahrer. Ein genauer Blick in die Zweiradwertung 72 Der Wüstenplanet Motorrad-Dauersieger Cyril Despres erklärt den Wüsten-Fahrstil auf zwei Rädern 74 Space Truckin Autofahrer kommen und gehen. Die echten Stars sind die Trucker Jan und Gerard de Rooy 86 Frachter auf der Sandbank Thomas Wallenwein über das harte Leben eines Service-Truckies im Schatten der großen Stars Das Autostadt-Gespräch 90 Es fließt hin und her VW-Entwicklungsvorstand Dr. Ulrich Hackenberg erklärt, wie Motorsport und Serie sich befruchten 104 Oh Monte Mio Meine Rallye Monte Carlo Rallye-Superstar Walter Röhrl als Fremdenführer bei der Königin der Rallyes 130 Aktives Kochwerk Der hessische Teamchef und Bergrennfahrer Thomas Rössler kocht für den guten Zweck Experten-Gipfel 100 Gleich im ersten Jahr konkurrenzfähig Der frühere Rallye-Weltmeister Carlos Sainz analysiert den WM-Einstieg von VW 118 Neues aus Twitterville Top-Ingenieur Jacky Eeckelaert erklärt die geheime Welt der Formel 1-Datenanalysen 134 Big in Japan Sportwagen-Weltmeister André Lotterer über die japanische Form der Heldenverehrung World Wide Racing 12 Drama, Baby! Nach dem F1-Thriller von Interlagos noch mehr actionreiche WM-Entscheidungen aus den Geschichtsbüchern 112 Vettel rockt Der dreifache Formel 1-Weltmeister Sebastian Vettel als Gast in einem Rock-Video 124 Abt-Weihe Ist der Bayer Daniel Abt Deutschlands nächste große Formel 1-Hoffnung? Big in Japan Nach seinem zweiten Le Mans-Sieg und dem Titelgewinn in der Sportwagen-WM ist André Lotterer der zweiterfolgreichste deutsche Aktive hinter Sebastian Vettel. Der Audi- Werkspilot nimmt Sie als Kolumnist mit in seine japanische Wahlheimat. Seite Pulli-i Tractor Pulling ist der Exot im World Wide Racing. Wir blicken hinter die Kulissen der Gigantomanie Green Driving Special 172 IT-Girls im Abenteuerland Zwei französische Grazien bei einer Öko-Wüstenrallye in Marokko Fun and Games 120 Beim Barte des Propheten Ein satirischer Rückblick auf das, was in der Formel 1-Saison 2013 gewesen hätte sein können Gearbox 4 Editorial PITWALK-Chef Norbert Ockenga über die Faszination Formel 1 und ein Leben danach 8 Must have Die neuesten Trendartikel für Motorsportler mit Stil 110 Must read Am Kamin und bei einem guten Roten: die besten Buchtipps für lange Winterabende 178 Impressum Die Macher von Racer s fi nest
3 Cover Story Rallye Dakar 2013 Cover Story Rallye Dakar 2013 Text: Norbert Ockenga Fotos: Boyd Janes MightyMini Titelverteidiger Stéphane Peterhansel und sein X-Raid-Team sahen sich vor der Rallye Dakar 2013 nicht als Favoriten. Die Bestandsaufnahme der Mini-Fraktion lief auf eine Analyse von Motor-Konzepten hinaus und mündete in einer klaren Marschroute.
4 Cover Story Rallye Dakar 2013 Cover Story Rallye Dakar 2013 Black Knight Text: Norbert Ockenga Fotos: Excite Eine neue Truppe aus dem südenglischen Poole fordert das Establishment heraus. Mit dem ganz neuen Desert Warrior 3 und drei Rallye-Profi s von der Insel ruft das Excite Rally Raid Team zum Battle of Britain. 1 1: Der neue Desert Warrior sieht schon im Stand gefährlich aus. Das Team zieht alle Register: Der Stapellauf des seidenmatt-schwarzen SUV wurde medienwirksam auf die Bonfi re Night gelegt, so etwas wie das englische Pendant zur Walpurgisnacht. 2: Der Erstling für den kanadischen Privatier David Bensadoun beim Shakedown auf einer künstlichen Insel in den Niederlanden. 2
5 Cover Story Rallye Dakar 2013 Cover Story Rallye Dakar 2013 Wandel- Text: Dirk von Zitzewitz Fotos: Heike Kleene (7), A.S.O. (2) Dünen Der Marathon-Rallyesport befindet sich im Umbruch. Ab der Rallye Dakar 2013 gilt ein neues Reglement, das mehr Nähe zur Serie propagiert. Dirk von Zitzewitz saß schon bei der Rallye Dakar 2012 in einem Toyota Hilux, der nach den neuen Regeln aufgebaut war. Der ehemalige Dakar-Sieger aus Schleswig-Holstein beschreibt den Wandel und gewährt dabei faszinierende Einblicke in die Welt des Marathon-Sports
6 Cover Story Rallye Dakar 2013 Cover Story Rallye Dakar 2013 Doppelte Text: Timo Gottschalk Fotos: Heike Kleene Buchführung Beifahrer ist nicht gleich Beifahrer. Bei der Rallye Dakar warten völlig andere Aufgaben auf den Co. als in der Rallye-WM oder IRC. Timo Gottschalk gewann 2011 die Dakar mit VW und saß 2012 auf dem heißen Rallye-Sitz von Top-Talent Sepp Wiegand bei Škoda fährt er die Dakar als Beisitzer von Carlos Sainz im zweiten Katari-Buggy. Der Brandenburger erklärt die Unterschiede zwischen beiden Sparten und zeigt, wie wichtig der oft unterschätzte Beifahrer im Rallyesport wirklich ist.
7 Cover Story Rallye Dakar 2013 Text: Norbert Ockenga Space Fotos: Heike Kleene (3), Spedition de Rooy (15) Truckin Die Familie de Rooy stellt die berühmtesten Lkw-Fahrer der Welt. Vater Jan de Rooy hat die Truck-Wertung der Rallye Dakar geprägt wie kein anderer. Sohn Gerard bog mit seinem Sieg im Vorjahr endgültig in seine Spurrillen. PITWALK besuchte die teils skurrilen, teils aber auch schrulligen Niederländer zuhause in Eindhoven
8 Genießer-Tipp Oh Monte Mio Walter Röhrl als Reiseführer: Meine Monte! Text: Walter Röhrl Fotos: Peter Sternberger, Porsche AG (1) Die Rallye Monte Carlo gilt als die Königin der Rallyes, und Walter Röhrl ist immer noch der König des Rallyesports. Was liegt also näher, als den ehemaligen Weltmeister und vierfachen Monte-Sieger als Fremdenführer für einen Monaco-Besuch der besonders feinen Art an Bord zu holen? Diese eine Rallye war immer mein Lebensziel. Die Weltmeisterschaft war mir völlig egal. Ich wollte unbedingt die Rallye Monte Carlo gewinnen, nichts Anderes zählte mehr für mich als diese legendäre Veranstaltung zwischen dem lauten, hektischen Reichenparadies und absoluter Ruhe in den Französischen Seealpen. Mein Anspruch lautete immer: Ich will gewinnen, weil ich am schnellsten Autofahren kann nicht, weil ich das Auto am härtesten rannehme, am brutalsten über irgendwelche Löcher fahre oder Ähnliches. Die Rallye Monte Carlo mit ihren schönen Straßen und ihrer anspruchsvollen Mischung aus Asphalt- und Schnee- oder Eisprüfungen war für mich schon immer die größte Herausforderung für einen Fahrer. Sie war zu Beginn meiner Karriere mein Ziel, und auch nachdem ich dort gefahren und gewonnen habe, ist sie immer meine absolute Lieblingsrallye geblieben. 17 Mal war ich insgesamt bei der Monte am Start. Vier Mal habe ich gewonnen nur. Realistisch hätte ich sieben Siege holen können, eigentlich sogar holen müssen. Wenn nur nicht immer was dazwischen gekommen wäre: vom abgefallenen Verteilerfi nger am Fiat, den ich nachts bei voller Dunkelheit selbst im Motorraum suchen musste, über zwei Reifenschäden am Gruppe B-Audi, die mich 11 Minuten kosteten und nach denen ich am Ende doch nur unter 10 Minuten Rückstand auf den Sieger hatte, bis zum umstrittenen Lancia Delta der Gruppe A, der in Wahrheit ein Gruppe 4-Prototyp war und nie gegen unseren Audi 200 Gruppe A hätte zugelassen werden dürfen, aber natürlich schneller war als wir. Das Schöne an der Monte ist, dass sie nicht nur für die Fahrer eine Riesen-Sache ist sondern auch ein einziges großes Fest für die Zuschauer. Nicht umsonst reisen jedes Jahr im Januar auch eine Menge deutscher Zuschauer an die Côte d Azur zum WM-Auftakt. Dabei gibt es einige besonders interessante Dörfer und Gegenden, die Sie auf keinen Fall verpassen dürfen: 1: Serpentinen wie diese auf der WP hoch zum Col de Rouset prägen das Bild der legendären Wertungsprüfungen bei der Rallye Monte Carlo, hoch droben in den Französischen Seealpen oberhalb des Fürstentums. 2: Walter Röhrl hat seine erklärte Lieblingsrallye vier Mal gewonnen. Den PITWALK-Lesern verrät er die besten Plätze, um den WM-Auftakt vor Ort verfolgen zu können. 2 1
9 World Wide Racing World Wide Racing Sebastian Vettel ist ein durch und durch ungewöhnlicher Weltmeister. Bei Auftritten abseits der Piste zeigt der dreifache Titelträger, dass in ihm nicht nur ein eindimensionaler Rennfahrer steckt. Die Charakterstudie des glühenden Musikfans zeigt einen jungen Mann mit vielen Facetten. Genau diese Fähigkeit, sich nicht nur auf ein Leben in der Scheinwelt des Formel 1-Fahrerlagers zu beschränken, macht das Erfolgsrezept des 25-jährigen Dauerweltmeisters aus. Vettel t k c ro Text: Inga Stracke Fotos: Infi niti 112 D ie Antwort kam wie aus der Pistole geschossen. Akihabara, buchstabierte Sebastian Vettel. Schon 2007, als der Heppenheimer zum ersten Mal nach Japan kam, wusste er genau: Dorthin, in dieses weltberühmte Elektronikviertel von Tokio, musste er unbedingt einen Abstecher machen. Denn in Akihabara gibt es nicht nur jede Menge Hardware sondern auch kleine CD- und Plattenläden, in denen man typisch japanische Sonderpressungen von allen großen Bands findet. bei sein schiefes schelmisches Grinsen auf, deswegen bin ich in allerlei andere Richtungen sehr offen. Sponsortermine können den Stars den letzten Nerv rauben. Vettel erträgt sie alle mit der ihm eigenen Gelassenheit, doch einen hat er sogar genossen: den Video-Dreh mit der kanadischen Rhythm n BluesSängerin Melanie Fiona. Vettel fahndet mehrere Stunden nach Material von den Beatles Vettel fahndete mehrere Stunden lang nach Material von den Beatles, das er noch nicht daheim hatte. Aus dem damals noch angehenden Formel 1-Star wurde für einen halben Tag wieder ein glühender Fan, der mit Rucksack und leuchtenden Augen die Tonträger-Regale durchblätterte. Heute ist Vettel dreifacher Formel 1-Weltmeister, und für Original-Beatles-Schallplatten gibt er auch schon mal so viel aus wie andere für einen Kleinwagen. Die puritanische Leidenschaft für Musik ist in ihm nicht erloschen. In den letzten Jahren kam nicht so viel Neues von den Beatles heraus, sagt er und setzt da- Die 30-Jährige aus Toronto hat zusammen mit Rihanna Songs geschrieben und war mit Kayne West auf Tournee. Das Video zu Watch Me Work war ein besonderes für sie: Es ist eines meiner Lieblingslieder und eines, mit dessen Veröffentlichung ich eine Weile gewartet habe. Der Augenblick musste stimmen. Und das tat er, als Vettel parat stand, um im Videodreh zu Watch Me Work mitzuwirken. Lack und Leder D ie zweifache Grammy-Gewinnerin Melanie Fiona, ein Protegé von Jay-Z, macht im Video zur Auskoppelung aus ihrem neuen Album The MF Life 113
10 World Wide Racing World Wide Racing Text: Norbert Ockenga Fotos: Michael Kunkel weihe Daniel Abt vertritt die Allgäuer Rennsport-Dynastie bereits in dritter Generation. Bei so einer Familie scheint die Berufswahl des 20-Jährigen eigentlich vorgezeichnet. Doch hinter der Karriere des Nachwuchs-Rennfahrers verbirgt sich mehr als die oft gelesene Geschichte eines Kindes, das unweigerlich vom Elternhaus in den Motorsport gedrängt wird
11 Experten-Gipfel Big in Text: André Japan Lotterer Fotos: Audi Motorsport In Deutschland rückt André Lotterer nach zwei Le Mans-Siegen und dem Titel in der Sportwagen-WM erst langsam wieder ins Visier der Fans. In seiner Wahlheimat Japan ist der gebürtige Duisburger dagegen schon lange ein Mega-Star mit einer eigenen Entourage treuer Fans, die ihn überall hin begleiten. In seiner neuen Kolumne schreibt Lotterer über diese ganz besondere Form der Heldenverehrung. 134
12 World Wide Racing World Wide Racing Bilder-Rätsel Text: Norbert Ockenga Illustrationen: Adess AG Seit der vorigen Ausgabe zeichnet PITWALK Schritt für Schritt nach, wie moderne Rennwagen für die Formel 1 oder den Sportwagen-Langstreckensport heutzutage wirklich entstehen. Als Studienobjekt dient dabei der neue Lotus T128 für die LMP2- und LMP1-Klassen, den die Münchner Adess AG für Kodewa aus Greding entwickelt. Teil 2 der Serie zeigt, wie der Bolide dank aufwändiger CFD-Programme Gestalt annimmt. Plötzlich spucken die Computer lauter bunte Bilder aus. Graue Konturen eines Rennwagens werden zur Hälfte von Regenbogenfarben überdeckt, oder lange Strichlandschaften umschmiegen das Auto und wechseln von sanften Linien zu einer getöseartigen Unruhelandschaft. Etwa ein Jahr lang geht das so, ehe die endgültige Form des neuen Rennwagens steht. So lange dauern die Berechnungen, Verprobungen und Änderungen in den CFD-Computerprogrammen. Die drei Buchstaben, die in jedem Fahrerlager zum guten Ton in Gesprächen mit Ingenieuren gehören, stehen für Computational Fluid Dynamics, also für die Berechnung der numerischen Strömungsmechanik. Mit solchen Farbspielen wird der Druck-Koeffizient an der Karosserie sichtbar gemacht also wie hoher Luftdruck auf welcher Fläche des Autos liegt. Das CFD-Programm wird dazu mit einer Windgeschwindigkeit von 69,4 m/s, also 240 km/h, programmiert. An roten Flächen herrscht hoher Druck; das provoziert entweder Luftwiderstand oder Auftrieb. Am unteren Ende der Windschutzscheibe wird der hohe Druck genutzt, um dort den Lufteinlass zur Cockpitbelüftung unterzubringen. Grüne und gelbe Flächen sind neutral, blaue Flächen stehen für Unterdruckzonen, etwa unterm Unterboden oder dem Heckflügel. Ein ideales Rennauto würde an allen Stellen grün aussehen, nur rot auf den Front- und Heckflügeln sowie blau unter den Flügeln und dem Wagen. Programme, die das können, rechnen Auswirkungen von Luft- oder Wasserfl üssen um in mathematische Gleichungen und machen den Widerstandsbeiwert und die Verteilungen unterschiedlicher Druck- und Kräftezonen im Verlauf eines Luftstroms mathematisch errechenbar. Die CFD bildet so die Grundlagenforschung aller Rennwagen-Aerodynamik, weit vor den praktischen Versuchen im Windkanal können im Computer schon die Auswirkungen verschiedener Formen und Kanten auf die Gesamt-Aerodynamik simuliert werden. Von der Simulation zur Form Weil bei einem Formel 1- oder Le Mans-Boliden nicht nur der Fahrtwind, sondern auch die Oberfläche der Karosserie und die Auswirkungen von Ecken und Kanten auf Luftwirbel wichtig sind, brauchen Rennwagenkonstrukteure die komplizierteste Version von CFD-Programmen die auf sogenannte Navier Stokes-Gleichungen zurückgreifen und mit ihren nicht-linearen partiellen Differenzialgleichungen Zweiter Ordnung massenhaft Speicherplatz brauchen. Im ersten Schritt hatte ein Simulationsprogramm eine Ziel-Rundenzeit mit den gewünschten Höchstgeschwindigkeiten und den aerodynamischen Grundcharakteristika des geplanten Autos ermittelt. Diese Werte aus der Excel-Tabellen-ähnlichen Simulation dienen dann als Zielvorgaben für die Berechnungen im CFD-Programm. Ein erster Design-Entwurf, dessen Geometrie zunächst mit einem CAD-Konstruktions
13 World Wide Racing World Wide Racing His Text: Ulli Andree eistersvoice Fotos: Archiv Ulli Andree Fernsehgeschichten gehen so: Kleiner Junge fährt mit seinem Vater 1974 zum Nürburgring und infiziert sich mit dem Rennsportvirus. Der Junge wächst heran, lehnt sich auf den Naturtribünen der Grünen Hölle an bequeme, hüfthohe Holzverschläge das Unwort FIA-Zaun gibt es noch nicht und träumt: Nordschleife, 24 Stunden- Rennen, Langstreckenmeisterschaft. Einmal nur will der Junge dabei sein, um zu wissen, wie das ist. 38 Jahre später holt er den Nordschleifen-Titel in der VLN. Die Geschichte ist wahrhaftig passiert: PITWALK-Gastautor Ulli Andree empfindet sie exklusiv für unsere Leser nach
14 World Wide Racing World Wide Racing Hoch lebe Text: Norbert Ockenga Fotos: Gene Cottingham das Rennpaar Wer wagt, gewinnt: Aus der Not heraus mussten sich Katherine Legge und Peter Terting neue Betätigungsfelder suchen. Das bayerisch-englische Pärchen wagte den Sprung über den Atlantik und fasst nun in der nordamerikanischen Rennsport-Landschaft Fuß. 161
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