Erfahrungsbericht. Auslandssemester an der Hong Kong University of Science & Technology. Sommersemester Februar Juni Hochschule München

Transkript

1 Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Hong Kong University of Science & Technology Sommersemester 2014 Februar Juni 2014 Hochschule München Fakultät 09, Wirtschaftsingenieurwesen

2 1. Bewerbungsablauf Ich wollte immer schon in die weite Welt hinaus. Deshalb habe ich mich gleich im 2. Semester für mein Auslandssemester beworben. Ich habe zunächst viele Erfahrungsberichte gelesen und habe mich ziemlich schnell für Asien entschieden. Warum Asien? Weil ich unbedingt eine ganz andere Kultur kennenlernen und komplett neue Erfahrungen machen wollte. Zusätzlich habe ich noch die angebotene Informationsveranstaltung besucht und dort einen Überblick über die Universitäten bekommen. Meine Wahl fiel ziemlich schnell auf Hong Kong und die. Hauptsächlich deswegen, dass neben meinem Ziel eine neue Kultur kennenzulernen ich sehr gerne meine Englischkenntnisse verbessern wollte. In Hong Kong wird wegen der kolonialen Vergangenheit immer noch viel englisch gesprochen. Und mich hat vor allem der tolle Campus begeistert! Als nächsten Schritt hatte ich einen persönlichen Beratungstermin und erhielt dort weitere Unterlagen zur. Dann hieß es Bewerbung schreiben. Für die Bewerbung müssen viele Formulare ausgefüllt werden und ich musste den DAAD Englisch Test ablegen. Als ich die Bewerbungsunterlagen schließlich abgegeben habe, bekam ich schon 2 Wochen später eine positive Antwort von der Hochschule München. Dann ist es nur noch Formsache von der Austauschuniversität angenommen zu werden. 3 Monate vor Auslandssemesterstart bekam ich einen Sammelbrief von der zugeschickt mit neuen Formularen, vielen Informationen und einem Willkommensbrief. Die Formulare betrafen die Unterbringung während des Auslandssemesters, den Visumsantrag und die Auslandssversicherung. Diese musste man ausgefüllt zu unterschiedlichen Deadlines zurück nach Hong Kong schicken. Einen Monat vor Start bekam ich dann meinen Wohnheimsplatz per bestätigt und drei Wochen vor Start bekam ich mein Visum zugeschickt. Generell habe ich mich sehr über die gute Organisation gefreut und die vielen Informationen und Hinweise, die man vorab bekommt. 2. Anreise Auf der Webpage des Global Student Office der finden sich Directions vom Flughafen zum Campus und ein 100 Seiten starkes Handbuch mit allem Wissenswerten über Hong Kong, den Campus, das Essen etc. Ich habe einen Direktflug mit Lufthansa gebucht und landete nach 12 Stunden Flug problemlos in Hong Kong. Dort habe ich auf meinen Exchange Buddy gewartet. Für das Exchange Buddy Programm könnt ich euch auch anmelden. Dafür wird eine kommen. Als mein Buddy am Flughafen ankam haben wir uns ein Taxi zum Campus geteilt (ca. 300 HKD ungefähr 30 Euro, 45 min) und dort half sie mir beim Einchecken in meine Hall. 3. Unterkunft Die bietet für alle Exchange Studenten eine Unterkunft in den Studentenwohnheimen auf dem Campus an. Für diese konnte man sich per zugeschicktem Formular bewerben und Prioritäten verteilen. Die endgültige Hall wird dann per Losverfahren ermittelt. Im Moment gibt es 9 Undergraduate Halls. Hall 1-6 sind die alten Halls und Hall 7-9 die Neuen. Ich hatte sehr viel Glück und bekam einen Platz in neuen Hall 9. Ich konnte mich überhaupt nicht beklagen. Die Hall ist erst 2 Jahre alt, alles ist neu und je zwei 2er Zimmer teilen sich eine Dusche und eine Toilette. Außerdem gibt es nette Common Rooms, ich hatte ein Zimmer mit Meerblick und es gab wöchentliche Hall Activities, wie Hall Dinner und Hall Floor Dinner. Diese waren immer echt super um mehr Leute kennenlernen, vor allem Locals und man bekam auch die Chance viele verschiedene Gerichte zu probieren. Jede Woche hatte ein bestimmtes Motto, so hatten wir mal Hot Pot, mal Pizza, mal eine Performance Night mit Wein und Cocktails etc. Außerdem hat die Hall 9 ein eigenes, 2

3 kleines Fitness Studio und Study Rooms. Ich habe viele Horrorgeschichten von den alten Halls gehört und war jedes Mal wieder erleichtert so Glück gehabt zu haben. Abbildung 1 Blick von meinem Zimmerfenster! Der Campus ist wirklich sehr gut. Es ist wirklich alles da was man zum Leben braucht. Ich für meinen Teil habe das große Sportangebot sehr genossen. Den Indoor & Outdoor Pool, die 400 Meter Bahn mit grandiosem Meerblick und die Fitnesscenter. Auch die Kantinen waren sehr okay. Auf jeden Fall besser und mehr Auswahl als die unserer Hochschule. Sobald man weiß was einem schmeckt kommt man sehr gut zurecht. Außerdem gibt es auch eine westlichere Kantine mit Salaten & Pasta und auch einen mehr als ausreichenden Supermarkt mit vielen amerikanischen und auch deutschen Marken. So hatte ich jeden Morgen Müsli in meiner Hall und Erdnussbutter Marmelade Brot. Es gab auch Nutella. Aber ich kann nur empfehlen möglichst viel zu probieren. Abbildung 2 Outdoor-Pool Außerdem gibt es einen McDonalds, und einen Starbucks, ein chinesisches Restaurant und ein Bistro mit Bar mit sehr guter Happy Hour. Und das alles mit Meerblick. 3

4 4. Kurswahl Im Bewerbungsablauf musste ich bereits Kurse aus den Kurskatalogen der im Internet auswählen. Die bietet jede Menge Ingenieur Kurse aus allen Ingenieurs Fachrichtungen an. Vier Wochen vor Beginn des Auslandssemesters bekam ich per meine Zugangsdaten für das Onlinesystem der Universität zugeschickt. Dort bucht man sich dann in die Kurse ein. Insgesamt habe ich 5 Kurse belegt. CENG 1000, ELEC 1010, COMP1120P, LANG1020 Chinese for non-chinese Background Students I und MARK2120 (Marketing Management). Zu den Kursen: Generell finde ich sind die Kurse vom Niveau her leichter als deutsche Kurse aber trotzdem habe ich in diesem Semester mehr Zeit in das Studium investiert als jemals in Deutschland. In den Kursen wird die Endnote immer aus mehr als 5 Bausteinen, wie Klassenmitarbeit, wöchentliche Tests, Referate, Online Quizzes, Midterm, Final Term und Gruppenarbeiten zusammengesetzt. Das bedeutet über das ganze Jahr hinweg jede Menge Arbeit. Ein weiterer Unterschied zum Deutschen System ist die Bewertung anhand der Leistungen der anderen. So werden alle Ergebnisse verglichen und die Noten anhand über dem Durchschnitt oder unter dem Durchschnitt vergeben. Die Asiaten vor allem die Mainland Chinesen leben förmlich in der Bibliothek und haben meist 98 von 100 Punkten. Es herrscht ein großer Druck und Wettkampf um Punkte. Also erwartet keine glänzenden Noten. Generell haben die Kurse aber sehr viel Spaß gemacht. Ich habe in jedem Kurs Locals kennengelernt die aufgeschlossener als erwartet und trotz dem Bewertungssystem sehr hilfsbereit sind. Marketing Management kann ich sehr empfehlen, es war ein sehr interaktiver Kurs mit vielen interessanten Folien und Beispielen. Am meisten hat mir allerdings Chinesisch gefallen. Ich habe dort sehr viel gelernt und dort herrscht auch weniger Druck da dort meist nur Exchange Studenten sind. 5. Freizeitgestaltung Hong Kong bietet so viele Freizeitmöglichkeiten. Es hat circa 2 Monate gedauert bis ich alle Hauptsehenswürdigkeiten meines Reiseführers durchhatte. Von sehr tollen Wanderungen mit sehr tollen Ausblicken auf Strände & Berge und Hochhausschluchten über Shoppingtrips und Tempelbesichtigungen war alles dabei. Hong Kong hat mehr als 100 Tempel, mehr als 250 Inseln, die zum Teil sehr leicht mit günstigen Fähren zu erreichen sind. Außerdem ist ganz Hong Kong eine riesige Shopping Mall. Alle Artikel sind meist etwas günstiger als in Deutschland. Durch den internationalen Einfluss hat Hong Kong Restaurants von Weltküche. Am besten sind meiner Meinung nach allerdings die local Küchen und kleine Restaurants wo man zwischen 2-7 Euro zu richtig viel und guten, ausgefallenen Essen kommt. Ich denke der Hauptaspekt an Hong Kong ist das essen. Alles dreht sich um Essen und man findet Essen in allen Variationen überall. Es gibt sogar große Ketten an Dessert Restaurants die ich sehr empfehlen kann. Hong Kong hat auch ein Bar und Club Viertel ( LKF ), das auch sehenswert ist und unter Exchange Students sehr beliebt ist. Auf dem Campus gibt es auch Freizeitmöglichkeiten. Es gibt es unzählige Student Clubs & Associations, die über das Jahr hinweg Aktivitäten organisieren. Ich war im Schwimmclub mit 2mal Training pro Woche und habe dort an einem Aquathlon teilgenommen. Andernfalls kann man natürlich sehr gut von Hong Kong aus ganz Asien erkunden. Ich bin in den Osterferien 5 Tage nach Peking, 2 Wochen darauf übers Wochenende nach Taipeh und in dem Study Break nach Seoul und nach dem Ende des Auslandssemester nach Osaka, Japan geflogen. Die Flüge sind jedoch auch nicht günstiger wie intereuropäische Flüge, da die Entfernungen meist größer sind. So kostet ein Flug zwischen Euro je nachdem wohin. Sollte man nicht fliegen wollen kann ich sehr die angrenzenden Städte Macau und Shenzhen empfehlen. Macau ist nur eine 4

5 Stunde mit der Fähre entfernt und ein sehr interessanter Tagestrip. Shenzhen ist die erste Stadt nach der Grenze zu Mainland China und ist ganz einfach mit der MTR zu erreichen. Shenzhen ist ein günstiges Shopping Paradies und bietet viele unwahrscheinlich günstige Spas und Wellnessangebote. Abbildung 3 Wandern auf Cheung Chau Island 6. Kontakt zu einheimischen oder Austauschstudenten Der Kontakt zu Austauschstudenten ist sehr leicht. In den ersten Wochen wird rege in der Facebook Gruppe gepostet. Jeden Tag treffen sich große Gruppen und jeder versucht so viele wie möglich kennenzulernen. Da ich wegen Prüfungen in München die Orientation Week verpasst habe, war ich etwas besorgt keine Freunde mehr zu finden, aber es ist wirklich sehr leicht und gar kein Problem. Bei über 300 Exchange Studenten sind für jeden die passenden Leute dabei. Über meinen Roommate, die Verwandtschaft in Hong Kong hat und über den Schwimmclub habe ich aber auch Locals kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Mit local Freunden bekommt man die quasi eine Special Hong Kong Experience. Man geht in local Restaurants, bestellt alle Spezialitäten und kann alle Geheimtipps genießen. 7. Fazit & Empfehlungen Das Auslandssemester an der hat meine Erwartungen völlig übertroffen. Ich habe so viele Erfahrungen sammeln und so viel Kultur erfahren können und habe so viele Leute aus aller Welt kennengelernt und viele Freundschaften schließen können. Ich hatte einmalige vier Monate voller Ausflüge, Aktivitäten und Reisen. Ich war sehr begeistert von Hong Kong, der City, der Skyline aber auch von den Stränden, den Tempeln und vor allem von den Menschen, der Kultur und vor allem der Esskultur. Der Campus ist wirklich empfehlenswert und es war jeden Morgen eine Freude mit Blick aufs Meer aufzuwachen. Auch das Studieren war eine einmalige Erfahrung und lässt mich das deutsche System mehr schätzen. Mein Englisch hat sich durch das Auslandssemester sehr verbessert und ich möchte mit Chinesisch weitermachen, da mich die Sprache wirklich sehr fasziniert und ich sehr stolz bin, wenn ich Schriftzeichen auf Schildern lesen kann. 5