TEN bei Rheuma. Martin A. Nedok. Version 1
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1 TEN bei Rheuma Autor Martin A. Nedok Version 1 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
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3 Inhaltsverzeichnis 1. TEN bei Rheuma Rheuma - ein Name für viele Erscheinungsformen Wie entstehen rheumatische Erkrankungen? Einteilung rheumatischer Erkrankungen Wichtige rheumatische Erkrankungen Arthrose Gicht Fibromyalgie Lyme-Borreliose Psoriasis Arthritis Seltene Erkrankungen Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) Therapieansatz in der Schulmedizin Kortison, NSAR und Immunsupressiva TEN Grundlagen Die vier Säulen Die Elemente Der Funktikreis Das humoralmedizinische Menschenbild Therapiekonzept TEN-Therapien bei Rheuma I Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
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5 1. TEN bei Rheuma Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem Himmel, sondern entwickeln sich aus täglichen Sünden wider die Natur. Wenn sich diese gehäuft haben, brechen sie unversehens hervor. Hippokrates 1.1 Rheuma - ein Name für viele Erscheinungsformen Für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Rheuma der Überbegriff für Erkrankungen, die an den Bewegungsorganen auftreten und fast immer mit Schmerz und häufig mit Bewegungseinschränkungen verbunden sind. Rheuma kann jeden treffen, nicht nur alte Menschen, sondern auch junge Leute und sogar Kinder. Vier große Hauptgruppen werden unterschieden: Entzündlich-rheumatische Erkrankungen (z.b.rheumatoide Arthritis) Degenerative Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen (z.b. Arthrose) Weichteilrheumatismus (z.b. Fibromyalgie) Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (z.b. Gicht) Im Spektrum der rheumatischen Krankheiten gibt es mehrere hundert verschiedene Formen, die äußerst selten sind. Diese sind unter dem Oberbegriff "Seltene Erkrankungen" zusammengeführt. Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
6 Der Oberbegriff»Rheuma«steht für sehr viele, zum Teil ganz unterschiedliche Erkrankungen. Rheuma ist fast immer mit Schmerz und häufig mit Bewegungseinschränkungen verbunden. Es gibt vier Hauptgruppen. Am häufigsten sind die degenerativen Erkrankungen, vor allem die Arthrosen. Daneben gibt es die entzündlich- rheumatischen Erkrankungen, darunter die entzündliche Gelenkerkrankung rheumatoide Arthritis, die auch chronische Polyarthritis genannt wird oder die entzündliche Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew. Eher seltene Erkrankungen können die Gefäße oder Bindegewebe betreffen. Zu den weichteilrheumatischen Erkrankungen gehört die weit verbreitete Fibromyalgie, hierbei schmerzen Muskeln und Sehnen im ganzen Körper. Osteoropose und Gicht werden zu dem Oberbegriff»Rheuma«steht für sehr viele, zum Teil ganz unterschiedliche Erkrankungen. Rheuma ist fast immer mit Schmerz und häufig mit Bewegungseinschränkungen verbunden. Es gibt vier Hauptgruppen. Am häufigsten sind die degenerativen Erkrankungen, vor allem die Arthrosen. Daneben gibt es die entzündlich- rheumatischen Erkrankungen, darunter die entzündliche Gelenkerkrankung rheumatoide Arthritis, die auch chronische Polyarthritis genannt wird oder die entzündliche Wirbelsäulenerkrankung Morbus Bechterew. Eher seltene Erkrankungen können die Gefäße oder Bindegewebe betreffen. Zu den weichteilrheumatischen Erkrankungen gehört die weit verbreitete Fibromyalgie, hierbei schmerzen Muskeln und Sehnen im ganzen Körper. Osteoropose und Gicht werden zu den Stoffwechselerkrankungen gerechnet. Viele denken, dass Rheuma nur ein Leiden für ältere Leute ist. Eine weit verbreitete, aber falsche Vorstellung. Das»entzündliche Gelenkrheuma«, die rheumatoide Arthritis, tritt oft schon im mittleren Alter auf. Auch Kinder und Jugendliche können erkranken. Von Fibromyalgie sind besonders Frauen ab 35 Jahren betroffen. Und wer an Morbus Bechterew leidet, ist oft gerade mal 30 Jahre alt. Natürlich gibt es auch Rheumaformen, von denen Ältere besonders betroffen sind. So sind vor allem Frauen in und nach den Wechseljahren durch Osteoporose gefährdet. Auch an der eher seltenen Riesenzellarteritiis, auch Polymyalgia rheumatica genannt, erkranken fast nur Menschen über 70. Der langsame Abbau des Knorpelgewebes, die Arthrose, ist ebenfalls in der Regel ein Problem des Älterwerdens. Die meisten Menschen glauben, Rheuma sei eine Erkrankung der Gelenke. Und tatsächlich greift das entzündliche Rheuma in vielen Fällen die Gelenke an, zu Beginn vor allem Finger-, Hand- und Fußgelenke. Typische Symptome z. B. bei rheumatoider Arthritis sind steife Glieder am Morgen, druckempfindliche Körperstellen, Schwellungen und Schmerzen. Mit dem Entzündungsprozess hat dann aber der ganze Körper zu kämpfen. Die Kranken leiden an Erschöpfung, können Fieberschübe bekommen und verlieren Gewicht. Es fällt ihnen schwer, ihren Alltag wie gewohnt zu bewältigen. Rheuma kann aber auch andere Körperteile in Mitleidenschaft ziehen Wirbelkörper und Knochen sowie Sehnen, Muskeln, Nerven und Blutgefäße. Bei manchen sehr seltenen Erkrankungen wie der Wegener schen Granulomatose werden gar ganze Organe befallen, wie Lungen, Nieren oder die Haut. Und an Fibromyalgie erkrankte Frauen klagen nicht nur über Schmerzen, oft können sie nicht mehr richtig einschlafen bzw. durchschlafen, leiden an Darm- und Magenbeschwerden, Angstgefühlen und Depressionen. Die große Vielfalt an Symptomen ist typisch für Rheuma und erschwert oft die Diagnose erheblich. Oftmals vergehen Monate und Jahre bis der Kranke weiß, woran er leidet. So dauert es beim Morbus Bechterew durchschnittlich fünf bis sieben Jahre und beim systematischen Lupus erythematodes, einer generalisierten Autoimmunerkrankung, zwei Jahre, bis sie in rheumatologische Behandlung gelangen. Wer einmal an einer chronisch-entzündlichen oder degenerativen Erkrankung der Bewegungsorgane erkrankt ist, leidet meist sein ganzes Leben lang darunter. Typisch für entzündlich-rheumatische Krankheiten ist ihre Unberechenbarkeit. Mal scheint es für einige Zeit, als sei die Krankheit zum Stillstand gekommen, dann wieder brechen die Symptome mit aller Macht hervor. Auch die Verlaufs- 2 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
7 formen können sehr unterschiedlich sein: Manche Patienten verspüren nur leichte Beschwerden, andere leiden an lebensbedrohlichen Symptomen. Auch bei den Arthrosen wechseln Phasen starker Beschwerden mit solchen relativer Besserung ab. Es kommt darauf an, für jeden einzelnen Betroffenen die beste Strategie zur Linderung der Beschwerden, zum Aufhalten der Krankheit und zur Wiedergewinnung verlorener Fähigkeiten zu finden. 1.2 Wie entstehen rheumatische Erkrankungen? Quelle: Charité Quelle: Charité Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
8 1.3 Einteilung rheumatischer Erkrankungen Obwohl der Begriff Rheuma bereits von Hippokrates von Kos ( v. Chr.) geprägt wurde, konnte bislang keine zufriedenstellende Einteilung all jener sehr vielfältigen Krankheitsbilder erstellt werden. Nachfolgend eine der zahlreichen Einteilungsmöglichkeiten: Vorwiegend strukturelle Einteilung rheumatischer Erkrankungen: (EULAR-Klassifikation der Erkrankungen des Bewegungsapparates): 1) Erkrankungen der Gelenke Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Arthritis bei M. Crohn/Colitis ulcerosa, infektiöse Arthritiden, Arthritis urica, sämtliche Arthrosen, Gelenkfehlstellungen, Gelenktumore etc. 2) Erkrankungen der Wirbelsäule M. Bechterew, sämtliche degenerativen Wirbelsäulenveränderungen, Wirbelkörper- Tuberkulose, sämtliche Fehlstellungen der Wirbelsäule, M. Scheuermann, Metastasen etc. 3) Erkrankungen der Weichteile des Bewegungsapparates Dermatomyositis/Polymyositis, Polymyalgia rheumatica, infektiöse Muskelerkrankungen, Muskeldystrophien, Myasthenia gravis, Muskelverletzungen, Tendinitiden, Ganglien, Bursitiden, Periarthropathien, Algodystrophien, Kontrakturen, sämtliche Weichteilverletzungen, Weichteiltumore etc. 4) Erkrankungen der Blutgefäße mit Manifestationen am Bewegungsapparat Panarteriitis nodosa, Arteriitis temporalis, Wegener-Granulomatose, sämtliche Vaskulitiden, Raynaud- Phänomen etc. 5) Erkrankungen des Unterhautbindegewebes Pannikulitis, Pannikulosen, Lipodystrophien etc. 6) Erkrankungen des Knorpels und der Knochen Polychondritis, degenerative Chondropathien, Osteoporosen, Osteomalazien, M. Paget, Osteomyelitiden, Knochennekrosen, sämtliche Knochentumore, Metastasen etc. 7) Bildungs-, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen des Skeletts Sämtliche angeborenen und erworbenen Dysplasien, Zwergenwuchs, Akromegalie, Gelenku berbeweglichkeit, Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, Exostosen, Osteogenesis imperfecta, Pycnodysostose, Osteopetrose, Mucopolysaccharidosen etc. 8) Systemerkrankungen mit möglichen Manifestationen am Bewegungsapparat Rheumatisches Fieber, Reiter-Syndrom, Lupus erythematosus, Formenkreis Sklerodermie, Sjögren-Syndrom, Ochronose, Sarkoidose, Amyloidose etc., etc. Die beiden großen Gruppen (6) Erkrankungen des Knorpels und der Knochen sowie (7) Bildungs-, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen des Skeletts sowie einige andere u berlappende Erkrankungen aus den anderen Gruppen sind heute unter dem Begriff 4 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
9 Osteologie zusammengefasst und werden (auch) von Osteologen fachärztlich betreut. Wesentlich ist auch die diagnostische Klassifikation nach Ursache(n) (Tab.1), nach der ebenfalls eingeteilt bzw. unterteilt werden kann. 2. Wichtige rheumatische Erkrankungen 2.1 Arthrose Arthrose, die häufigste Gelenkkrankheit überhaupt, zählt zu den rheumatischen Erkrankungen. Arthrose ist ein Überlastungsschaden des Knorpels: Es besteht ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit. Bis zum mittleren Lebensalter betrifft sie vorwiegend Männer, jenseits des 55. Lebensjahres überwiegend Frauen. Grundsätzlich können alle Gelenke befallen werden jedoch fast nie mehrere gleichzeitig. Am häufigsten sind die lasttragenden Gelenke, also Hüft und Kniegelenke, betroffen. Fast jeder, der die 40 überschritten hat, hat eine Arthrose meist jedoch völlig unbemerkt. Doch wenn die Beschwerden irgendwann stark genug sind, kann jeder Schritt zur Qual werden, das Aufstehen zur Tortur, die Finger können nichts mehr halten, ohne dass der Schmerz dazwischenfunkt. Deshalb ist es wichtig, auf die ersten Vorzeichen zu achten, denn es gibt einiges, was man selbst tun kann, um die Beweglichkeit trotz Arthrose zu erhalten oder sogar zu verbessern. Eine Arthrose entsteht oft über lange Zeit, ohne dass man etwas davon spürt. Deshalb ist es wichtig, selbst harmlos erscheinende Veränderungen der Gelenke richtig zu deuten und ernst zu nehmen. Leider steigt mit dem Lebensalter das Arthroserisiko denn auch Knorpel altert und kann brüchig werden. Wahrscheinlich gibt es zudem eine vererbbare Anfälligkeit des Knorpels. Der Knorpel ist dann nicht so belastbar und leichter angreifbar. Ein häufiges erstes Zeichen von Arthrose ist der so genannte Anlaufschmerz : Man läuft los und bemerkt auf den ersten Metern einen leichten Schmerz, vielleicht auch ein Spannungsgefühl in Knie oder Hüfte. Wenige Schritte später lässt der Schmerz nach und ist meist schnell wieder vergessen. Solche Warnzeichen sollte man ernst nehmen, denn einmal entstandene Knorpeldefekte verschwinden leider nicht von selbst im Gegenteil: Sie breiten sich immer weiter aus. Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser. Wird Arthrose nicht behandelt, schmerzt das betroffene Gelenk irgendwann schon nach leichter Belastung, wie einem Spaziergang. Die Schmerzintensität ist unterschiedlich anfangs eher flüchtig, später unter Umständen unerträglich bis zur Bewegungsunfähigkeit. Grundsätzlich ist der Schmerz ein Alarmsignal und deutet auf eine fortgeschrittene Schädigung hin. Denn da Knorpel keine Nerven besitzt und deshalb keine Schmerzen empfinden und weiterleiten kann, müssen die Schmerzen von der Gelenkinnenhaut ausgehen. Und das bedeutet meist, dass die Zerstörung im Gelenk bereits im vollen Gange ist. Bei Verdacht auf Arthrose empfiehlt es sich, baldmöglichst einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache der Schmerzen klären. Werden die Beschwerden präzise beschrieben, kann der Arzt in der Regel sehr schnell eine Diagnose stellen. Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
10 Typische Warnzeichen / mögliche Anzeichen für Arthrose Anlaufschmerz Gelenkschmerzen bei Belastung Schwerer fallende Bewegungen Gelenkschwellungen Verspannte Muskeln ums Gelenk Quelle: Charité 6 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
11 2.2 Gicht Der akute Gichtanfall ist eine der schmerzhaftesten Erkrankungen überhaupt. Zugrunde liegt dem Gichtanfall eine Ansammlung von Harnsäurekristallen in einem oder mehreren Gelenken. Diese Harnsäurekristalle werden von Fresszellen aufgenommen, die dann so viel entzündungsfördernde Botenstoffe freisetzen, dass es zu einer sehr heftigen Gelenk-entzündung kommt. Typischerweise ist der Anfall auf ein Gelenk begrenzt (Monarthritis). Im Prinzip kann jedes Gelenk betroffen sein, überwiegend jedoch das Großzehengrundgelenk (Podagra), häufiger sind auch Sprunggelenke und Knie befallen. Meist findet sich dabei eine erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut (Serumharnsäure > 6,4 mg/dl). Es gelingt aber nicht immer, zeitgerecht die erhöhte Harnsäurekonzentration im Blut nachzuweisen, so dass auch eine normale Harnsäurekonzentration das Vorhandensein der Gicht nicht ausschließen muss. Der Arzt wird im Zweifel durch eine Gelenkpunktion (Abnahme von Gelenkflüssigkeit) und Nachweis von Harnsäurekristallen in der Gelenkflüssigkeit Klarheit schaffen. Bei lange bestehender chronischer Gicht treten Harnsäureablagerungen (Tophi) außer in den Gelenken auch in Sehnen, Haut und Nieren auf. Die chronische Gicht führt zu einer schleichenden, d.h. von den Gichtanfällen unabhängigen, Zerstörung des Bewegungsappa-rates, der Bildung von Nierensteinen und schwerer Schädigung der Nieren Harnsäure Harnsäure entsteht als Endprodukt beim Abbau von Purinen. Purine sind Bausteine der Erbsubstanz die sowohl mit der Nahrung (Fleisch, insbesondere Innereien, Fisch, Hülsenfrüchte) zugeführt werden, als auch im Rahmen der ständigen Umbauvorgänge im Körper aus körpereigenen Zellen freigesetzt werden. Bei etwa dreiviertel aller Gichtpatienten - Männer sind dabei sieben- bis neunmal häufiger als Frauen betroffen - liegt eine Kombination aus angeborener verminderter Harnsäureausscheidung der Nieren und zu hoher Purinaufnahme mit der Nahrung vor. Dass die erbliche Ausscheidungsstörung allein meist nicht ausreicht, um Gicht hervorzurufen, wird bei einem Blick auf die Geschichte deutlich: Gicht war immer eine Erkrankung der Reichen, die sich üppig ernähren konnten; erst in neuerer Zeit und beschränkt auf die Industrieländer betrifft die Gicht alle Bevölkerungsschichten, mit Ausnahme der Notzeiten nach den Weltkriegen. Gicht kann auch als Folge einer verminderten Harnsäureausscheidung infolge übermäßigen Alkoholkonsums oder von Medikamenteneinnahme auftreten. Bei ausgeprägten Nierenerkrankungen oder nach Nierentransplantation findet sich ebenfalls häufig eine Gicht, weil die Nieren nicht genug Harnsäure ausscheiden können. Seltenere Gichtformen sind durch eine körpereigene Überproduktion von Harnsäure bedingt. Zu nennen sind verschiedene angeborene Stoffwechselstörungen und bösartige Erkrankungen, wo durch Zellzerfall große Mengen an Purinen freigesetzt werden. Wissenswert ist, dass Fastenkuren ebenfalls körpereigene Purine freisetzen und so einen Gichtanfall auslösen können. 2.3 Fibromyalgie Fibromyalgie zählt zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises und äußert sich vor allem durch starke Muskelschmerzen. Oft quälen sich die Betroffenen über viele Jahre mit den schlimmsten Schmerzen, laufen von Arzt zu Arzt und werden mit ihrer Erkrankung nicht ernst genommen. Hauptbeschwerden sind Schmerzen in vielen Körperabschnitten, fast immer an der Wirbelsäule. Obwohl die Gelenke selbst nie beeinträchtigt werden, schmerzt meist der gelenknahe Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
12 Bereich, z. B. an den Schultern, Ellbogen, Händen, Knien und Sprunggelenken. Schmerzhafte Muskelverspannungen können auch am Hinterkopf und am Brustbein vorkommen und sogar in der Gesichts- und Kiefermuskulatur. Die Schmerzen verstärken sich oft bei längerem Sitzen ohne Bewegung und längerem Verharren in einer Lage, dadurch meist auch nachts. Häufig bestehen Ein- und Durchschlafstörungen, Müdigkeit (am Morgen wird der Schlaf nicht als erholsam empfunden), Erschöpfung und Leistungsabfall. Weitere Beschwerden können sein: Kopfschmerzen, Kloßgefühl im Hals, Gefühlsstörungen an Händen und Füßen, Magen- und Darmbeschwerden, Menstruationsschmerzen, Herz- jagen, Atemnotgefühl, Konzentrationsstörungen und all- gemein erhöhte Schmerzempfindlichkeit. Hinzu kommen nicht selten seelische Verstimmung oder Angstgefühle. Die Fülle der Beschwerden kann dazu führen, dass es Fibromyalgie-Betroffenen schwer fällt, ein»normales Leben«zu führen. Die genauen Ursachen der Fibromyalgie sind bis heute unbekannt. Persönliche Veranlagung, schlecht verarbeiteter Stress, eingreifende Lebensveränderungen, Todesfälle naher Angehöriger, psychische und/oder körperliche Überlastung oder Verletzung, andere schwere Erkrankungen oder Fehlhaltungen und Bänderschwäche (Gelenküberbeweglichkeit) können zur Fibromyalgie führen. Die Fibromyalgie kann auch als Sekundärerkrankung infolge einer anderen Erkran- kung auftreten, z. B. bei einer chronischen Polyarthritis. Zur Zeit wird geforscht, ob auch biochemische Störungen im Körper für die Erkrankung eine Rolle spielen. Das volle Krankheitsbild entwickelt sich über einen langen Zeit- raum, wobei die Beschwerden meist an ein oder zwei Körperstellen beginnen, sehr oft am Rücken, und sich dann über Arme und Beine ausbreiten; die Schmerzen werden stärker, der Verlauf wird chronisch. Hinzu treten dann weitere Beschwerden, wie etwa Schlafstörungen. Im Tagesverlauf sind die Beschwerden oft morgens am stärksten und verschlimmern sich auch bei nassem und kaltem Wetter. Trotz des chronischen und belastenden Schmerzcharakters ist die Erkrankung nicht lebens- bedrohlich und führt auch bei langem Verlauf nicht zur Gelenkversteifung oder Zerstörungen der Gelenke, Wirbelsäule, der Muskulatur oder innerer Organe. Viele Betroffene haben eine langjährige Odyssee von Arzt zu Arzt hinter sich, bis sie endlich die Diagnose erfahren. Oft wurden ihre Beschwerden nicht ernst genommen oder falsche Diagnosen gestellt, weil nur bestimmte Symptome berücksichtigt wurden. 2.4 Lyme-Borreliose Mitte der siebziger Jahre erkrankten im US-amerikanischen Städtchen Lyme (sprich: Laim) gehäuft Kinder an einer Gelenkentzündung. Wenig später stellte sich heraus, dass die Gelenkentzündung nur ein Symptom einer komplexen Erkrankung darstellt, die auch die Haut, das Nervensystem, das Herz-Kreislaufsystem oder die Augen betreffen kann. Wodurch diese Lyme-Disease genannte Krankheit hervorgerufen wurde und wie sie behandelt werden konnte, wusste man damals noch nicht. Erst einige Jahre später gelang es, den Auslöser dieser Er- krankung ausfindig zu machen: eine Bakterienart, so genannte Borrelien, die nach ihrem Entdecker, dem Mediziner Willy Burgdorfer, Borrelia burgdorferi benannt wurde. Übertragen werden Borrelien durch Zeckenstiche. Dass Insekten, wie Fliegen und Mücken, als seltene Überträger fungieren, ist sehr unwahrscheinlich. Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 30 bis 50 (regional über 100!) von Einwohnern neu. Etwa 50 bis 100 pro Einwohner sind an einer Lyme-Borreliose erkrankt. Zeckenstiche und Erkrankungsbeginn sind in der warmen Jahreszeit viel häufiger als in der kalten. Der Anteil der Zecken, die den Borreliose-Erreger tragen, schwankt je nach geographischer Region. In Gebieten, in denen die Borreliose häufig vorkommt, trägt etwa jede zehnte bis dritte Zecke den Borreliose-Erreger. (Zum Vergleich: Die Erreger der ebenfalls gefürchteten Frühsom- mer-meningoenzephalitis (FSME) sind nur in jeder hundertsten bis zehnten Zecke zu finden.) Trotzdem kommt es nur bei etwa zwei bis vier Prozent der Zeckenstiche wirklich zu einer Borrelieninfektion, da die Übertragung der Borrelien von der Zecke zum Men- 8 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
13 schen viele Stunden dauert. Bemerkt und entfernt man also die Zecke gleich nach einem Spaziergang, so ist das Risiko einer Infektion gering. Typisches Zeichen für die Borreliose ist eine kreisförmige, sich langsam ausdehnende Hautentzündung rund um die Einstichstelle. Diese»Wanderröte«(Erythema migrans) bildet sich innerhalb weniger Tage bis vier Wochen nach dem Zeckenstich aus. Allerdings zeigt sich bei Lyme-Borreliose dieses Symptom nicht immer oder wird nicht bemerkt. Weitere Symptome in diesem frühen Stadium der Borreliose können Fieber, Muskel- und Kopf- schmerzen, geschwollene Lymphknoten und Schweißausbrüche ganz ähnlich wie bei einer Grippe sein. 2.5 Psoriasis Arthritis Patienten, die unter Schuppenflechte leiden, haben auch eine Anfälligkeit für entzündliches Gelenkrheuma. Doch weil dieser Zusammenhang vielen Patienten und Ärzten noch wenig bekannt ist, wird die Arthritis bei Schuppenflechte häufig übersehen und falsch oder gar nicht behandelt Checkliste Psoriasis Arthritis Haut: Rote und scharf begrenzte, erhabene Hautveränderungen, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Die Schuppen lassen sich nur schwer ablösen. Die Areale können großflächig, manchmal aber nur linsengroß sein. Gelegentlich versteckt sich die Schuppenflechte (Kopfhaut, Nabel, Analfalte) Verwechselungen mit Ekzem oder Pilzbefall sind möglich. Nägel: Nagelverdickungen, Ablösen der Nägel kleine Tüpfel auf der Nagelplatte, Verfärbung der Nägel (gelblich) Gelenke: Schmerzen und morgendliche Steifheit in verschiedenen Gelenken, Schwellung der Fingerendgelenke einer Hand, Schwellung aller Gelenke eines Fingers oder Zehs einschließlich der Sehnen ( Wurstfinger, Wurstzeh ), Schwellung z.b. der Knie-, Sprungoder Ellenbogengelenke, Schmerzen im unteren Rücken Sehnenansätze: Schmerzen am Ansatz der Achillessehne an der Ferse Blut: Kein Rheumafaktor nachweisbar Quelle: Charité Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
14 3. Seltene Erkrankungen Neben bekannten Rheumaformen, wie Arthrose und rheumatoider Arthritis, gibt es noch Hunderte von anderen Rheuma-Varianten, von denen die meisten sehr selten auftreten. Als selten gilt eine Erkrankung, wenn sie bei weniger als 0,05 % der Bevölkerung vorkommt, also wenn höchstens 5 von Menschen daran erkranken. Menschen mit seltenen rheumatischen Erkrankungen haben oft einen langen Weg hinter sich, bis sie schließlich eine klare Diagnose erhalten. Die nachfolgenden Merkblätter dienen zur Erstinformation und sollen ein Beratungsgespräch ergänzen. Folgende seltene Krankheitsformen wurden aufgenommen (Stand März 2011): Systemischer Lupus erythematodes Die Polymyalgia rheumatica (Riesenzellarteriitis) Panarteriitis nodosa (Polyarteriitis nodosa) Takayasu Arteriitis Vaskulitiden Die Wegener sche Granulomatose Systemische Sklerose (Sklerodermie) und CREST-Syndrom Überlappungssyndrome Morbus Still (Still-Syndrom des Erwachsenenalters) Morbus Behcet Dermatomyositis/Polymyositis Kutane leukoztoyklastische Vaskulitis (KLA) Churg-Strauss Syndrom Das Immunsystem - eine fast perfekte Abwehr Morbus Paget Purpura Schönlein Henoch SAPHO-Syndrom Chondritis Seltene rheumatische Erkrankungen im Kinder- und Jugendalter 10 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
15 3.1 Systemischer Lupus Erythematodes (SLE) Die möglichen Krankheitserscheinungen sind vielfältig; die Betroffenen haben zum Glück zumeist nur einige wenige der nachfolgenden Symptome. Allgemeinsymptome: Gerade in aktiven Krankheits- phasen leiden SLE-Betroffene unter Müdigkeit, Abge- schlagenheit, Gewichtsabnahme, Frösteln oder Fieber. Haut: Typisch (aber nicht immer vorhanden) sind»schmetterlingsförmige«rötungen auf Wangen und Nasenrücken sowie eine Sonnenempfindlichkeit der Haut. Daneben gibt es u. a.»diskoide Hautveränderungen«(scharf begrenzter, scheibenförmiger Hautausschlag). Gefäße: Bei Kälteeinwirkung kann es zu einer plötzlichen Engstellung der Fingerarterien kommen, wobei dann einzelne oder alle Finger plötzlich weiß werden (»Raynaud- Syndrom«). Seltener sind Gefäßentzündungen (»Vaskulitis«), meist an den Fingern oder Zehen zu sehen. Gelenke/ Muskulatur: Rheumatische Beschwerden gehören zu den häufigsten Krankheitserscheinungen, fast 90 % der Betroffenen gehen erstmals wegen Gelenkschmerzen oder Gelenkschwellungen zum Arzt. Selten kommt es zu einer Muskelentzündung. Blut: Blutbildveränderungen (z. B. Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), der roten Blut- körperchen (Erythrozyten) und/oder der Blutplättchen (Thrombozyten)). Gerinnung: Störungen der Blutgerinnung mit z. B. vermehrten Thrombosen, aber auch Fehlgeburten (Anti- Phospholipid-Syndrom). Speichel- und Tränendrüsen: Teils findet sich eine ver- minderte Speichel- oder Tränensekretion (»sekundäres SjögrenSyndrom«). Nieren: eine Nierenbeteiligung ist schmerzlos, sie ist über eine einfache Urinuntersuchung auf rote Blutkörperchen und Eiweiß zu erkennen! Durch eine regelmäßige Urinuntersuchung kann eine»lupusnephritis«frühzeitig erkannt und einer Einschränkung der Nierenfunktion (Spätstadium: Dialyse) durch eine entsprechende Thera- pie vorgebeugt werden. Lunge: Rippenfellentzündung (Schmerzen beim Atmen), selten Entzündung des Lungengewebes»Lupus-Pneumonie«. Herz: u.a. Herzbeutel-, Herzmuskelentzündungen Zentrales Nervensystem (ZNS): Schlaganfall, Migräne, Krampfanfälle, Konzentrationsstörungen, Depressionen, selten Wesensveränderungen bis hin zu Psychosen. 4. Therapieansatz in der Schulmedizin Trotz aller Fortschritte in der Forschung, eine Heilung von Rheuma ist noch immer nicht in Sicht. Die Ärzte bemühen sich daher vor allem, die Schmerzen ihrer Patienten zu lindern und die Zerstörung der Gelenke und Organe aufzuhalten. Je früher eine Therapie beginnt, desto größer sind die Chancen für den Patienten, wieder ein normales Leben zu führen. Ganz wichtig dabei: Jeder Kranke benötigt einen eigens auf ihn zugeschnittenen, umfassenden Therapieplan, der auch nichtmedikamentöse Therapien beinhaltet. Grundsätzlich behandelt man entzündliches Gelenkrheuma in der Soforttherapie mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten, während in der Langzeittherapie andere Medikamente, so genannte Basistherapeutika, eingesetzt werden, die langfristig den Entzündungsprozess im Körper stoppen sollen. 4.1 Kortison, NSAR und Immunsupressiva Kommt es zu einem akuten Schub mit Schmerzen, hilft Kortison am effektivsten. Oft ist eine Kortisontherapie auf Dauer nötig. Bei milderen Fällen werden häufig so genannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR), wie zum Beispiel Diclofenac und Ibuprofen, eingesetzt. Sie hemmen die Entzündung und lindern Schmerzen, enthalten aber kein Kortison. Neben den positiven zeigen diese Medikamente aber auch negative Wirkungen sie greifen Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
16 die Schleimhaut im Magen-Darm-Bereich an, können Nieren schädigen und den Blutdruck erhöhen. Seit einigen Jahren gibt es aber eine neue Generation von NSAR, die COX-2-Hemmer, die zwar magenschonend sind, dafür aber das Risiko von Schlaganfällen und Herzinfarkten erhöhen. Beispiel: Das vom Markt genommene Präparat»Vioxx«. Den Krankheitsverlauf stoppen oder wenigstens verlangsamen können die Basistherapeutika, die aktiv in das Immunsystem eingreifen. Sie kommen nur langsam in Fahrt, ihre Wirkung hält aber lange an. Am häufigsten verwendet man bei rheumatoider Arthritis das Immunsupressivum Methotrexat (MTX), das in rund zwei Drittel aller Fälle hilft. Versagt MTX, kombiniert man es manchmal mit einem anderen Basismedikament, wie beispielsweise Leflunomid oder Sulfasalazin. Leider haben auch diese Mittel ihre Schattenseiten: Sie verändern das Blutbild, stören die Nieren- und Leberfunktionen und verursachen unter anderem Magen-Darm- Beschwerden, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Seit einigen Jahren bieten in schweren Fällen»Biologika«neue Behandlungschancen. Das sind gentechnisch hergestellte Eiweißsubstanzen, die jene Botenstoffe (Zytokine) abblocken, welche im Körper Entzündungen antreiben. Diese Präparate sind um ein Vielfaches teurer als andere Basismedikamente. Verschiedene Langzeitstudien untersuchen das Nebenwirkungsrisiko dieser neuen Medikamente. In erster Linie kann es bei diesen Präparaten zu einer erhöhten Infektanfälligkeit kommen. Weitere Beobachtungen sind aber erforderlich. 12 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
17 5. TEN Grundlagen 5.1 Die vier Säulen Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
18 5.2 Die Elemente 14 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
19 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
20 5.3 Der Funktikreis 16 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
21 5.4 Das humoralmedizinische Menschenbild Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
22 18 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
23 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
24 6. Therapiekonzept Wird im Kurs gemeinsam erarbeitet 20 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
25 7. TEN-Therapien bei Rheuma Phytotherapie Schüssler sche Biochemie Homöopathie Ausleitverfahren Hydrotherapie Diätetik Die einzelnen Methoden werden im Kurs im Rahmen des Therapiekonzeptes besprochen. Als schriftliche Unterlage zu den Methoden erhalten Sie von mir meine Unterrichtsunterlagen als PDF. Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
26 22 Heilpraktikerschule HPS GmbH Gesegnetmattstr. 14 CH-6006 Luzern Stand:
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