Von der Wiege zur Bahre Cradle to Grave
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- Tobias Otto
- vor 8 Jahren
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2 Ausgangslage Jedes Jahr werden in Deutschland ca Tonnen Verpackungsabfälle aus Kunststoff haushaltsnah eingesammelt. Diese Menge wird bislang überwiegend minderwertig recycled. Es gibt eine interessante, innovative Laser-Technologie für die Feinsortierung. Die am Recycling-/ Herstellungs-/Abfüllprozess beteiligten sprechen nicht übergreifend miteinander. Werkstoffliches Recycling ist der thermischen Verwertung ökologisch überlegen. Rohöl ist eine endliche Ressource. Es fehlt die Vision eines effektiven Wertstoffkreislaufs.
3 Von der Wiege zur Bahre Cradle to Grave Materialstromdesign der überwiegenden Zahl heutiger Produkte Wasser Energie Wasser Energie Wasser Energie Wasser Energie Öko-Effizienz: weniger ist mehr? Abwasser Schadstoffe Abwasser Schadstoffe Abwasser Schadstoffe Abwasser Schadstoffe Keine Rücksicht auf dauerhaften Erhalt der Ressourcen Einbahnstraßendesign : Take - Make - Waste
4 CRADLE to CRADLE Take Make Regenerate! Aus Müll wird Nährstoff Öko-Effektivität: Die richtigen Dinge machen für Verbrauchsgüter (Reinigungschemie) für Gebrauchsgüter (Verpackung)
5 Maximierung des Anteils an Recyclat im Packstoff PET (Flaschen). Erhöhung des Anteils an PET-Sekundärrohstoffen aus dem System Gelber Sack, Schaffung eines effektiven Kreislaufs. Nutzung neuartiger Sortiertechnologien, wie z.b.: Unisensor. Bereitstellung eines Materials/Granulates für den WPR-Bereich zur Herstellung von PET-Flaschen. Praxistest Open Innovation, damit zügig viele Unternehmen mitmachen. Die Initiative zum Standard machen. Ziele der Initiative
6 Jeweiliger Beitrag der Kooperationspartner Sammlung sowie erster Sortier- und Verarbeitungsschritt(gemischte Flakes). Reinsortierung der PET-Flakes. Herstellung der PET-Flaschen aus dem neuen Material. Initiator, Treiber, Abfüller, vertrauensvoller Absender und Umsetzer (Markteinführung) der Innovation. Schnittstelle zum Konsumenten; forciert Kommunikation an und mit Endverbraucher; sensibilisiert und unterstützt im Rahmen eigener Aktivitäten das hochwertige und effektive Upcycling von Kunststoffverpackungen am Beispiel der Recyclat Initiative. Kritische Reflexion als NGO insbesondere zur ökologischen Sinnhaftigkeit des Verfahrens.
7 Recyclateinsatz bei Verpackungen Konventionell 1. Generation (heute) 2. Generation (morgen 2014) 3. Generation (übermorgen 2015?) PET Flasche 1000 ml 100 % Virgin Material (VM) 20 % VM 80 % Recyclat B2B (Bottle to Bottle, i.d.r. Pfandflaschen) 20 % VM 20 % VM 20 % Recyclat Gelber Sack 60 % Recyclat B2B 40 % Recyclat Gelber Sack 40 % Recyclat B2B
8 Öko-Effektivität (neu) Öko-Effizienz (bisher)
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10 Fazit bis zum bisherigen Projektverlauf Flaschen mit einem Anteil von > 40% PET-Recyclat aus dem Gelben Sack sind problemlos herstellbar. Umsetzung: Flaschen sind in Verkehr gebracht worden. Konventionelle Recycling-Technologie und eine neuartige Sortiertechnologie sind vorhanden. Die Herausforderung ist, eine wirtschaftliche Prozesskette aufzubauen.
11 Nächste Schritte Optimierung der Prozesskette (Synergien) Optimierung der Rezeptur (mehr Schalen-PET) Markteintritt mit ersten Produkten Investitions-Szenarien (kritische Masse)
12 Weiterführende Ziele 1 Polypropylen (PP) und Polyethylen (PE): Im Wertstoffstrom der Leichtverpackungen (Gelber Sack) ist ein bedeutender Anteil an Polyolefinen vorhanden: ca. 85% von ca. 1,5 Mio. Tonnen Kunststoffverpackungen Polyolefine aus dem Gelben Sack sollen künftig bei unseren Verpackungen eingesetzt werden (z.b.: Verschlüsse) Erkenntnisse aus der PET-Recyclat-Initiative sind dabei auf die Polyolefine übertragbar
13 Weiterführende Ziele 2 Was muss die Verpackung der Zukunft leisten? Die Verpackung der Zukunft muss nachhaltig (also tatsächlich/werkstofflich verwertbar) sein und damit Kreislauffähig = Cradle to Cradle zur Verbesserung der Kreislauffähigkeit unserer Verpackungen müssen z.b.: Verschlüsse entfernbar sein lösbare Verbindungen Etiketten im Flake-Waschprozess ablösbar sein z.b. Einsatz wasserlöslicher Leime Farbbatches vermieden werden bzw. umweltfreundlich sein nur transparente Flaschen Der Einsatz von Additiven minimiert werden so viel wie nötig
14 Besonderheit der Kooperation Recyclat Initiative gegenüber klassischen ECR-Kooperationen Aber: basiert nicht auf der Anwendung bzw. Implementierung standardisierter ECR-Prozesse weil eine innovative Technologie eingesetzt wird, die neue Prozesse in der Herstellung nötig machen E = die gesamte Wertschöpfungskette entwickelt gemeinsam ein Herstellungsverfahren für ein hochwertiges Up-/Recycling gebrauchter Kunststoffverpackungen geschlossener Wertstoffkreislauf = Ressourceneinsparung + CO2 Reduktion kein proprietäres Konzept, sondern open-innovation = jeder ist zum Mitmachen eingeladen CR = Verpackungsrecycling hat beim Verbraucher eine hohe Umweltrelevanz; die Trennleistung des Konsumenten erfährt einen erkennbaren Sinn. Die Umweltentlastung spiegelt einen konkreten Verbrauchernutzen bzw. -wert ECR = Nachhaltigkeitsstandard für das Upcycling von Kunststoffverpackungen
15 Kooperative Elemente Prozessübergreifende Kooperation in diesem Bereich etabliert Einbindung aller Prozessbeteiligten. Neuer Verarbeitungsprozess geschaffen. Feinsortierung der vorsortierten und geschredderten PET-Verpackungen mittels einer innovativen Technologie auf Basis von Laser-Spektroskopie. Aufschmelzen und hochwertige Reinigung (Dekontamination) der feinsortierten Flakes. Rezeptur entwickelt, die die Qualitätsanforderungen an eine transparente PET Flasche für den Massenmarkt übertrifft und einen neuen Standard darstellt. Aus dem gewonnenen Material Preforms hergestellt und hieraus Flaschen geblasen. Im Feldversuch wurden der so hergestellten Flaschen abgefüllt und als Handgeschirrspülmittel unter der Marke Frosch in den Handel gebracht. Forcierte, gemeinsame Kommunikation zur Gewinnung weiterer Partner sowie einer größeren öffentlichen Wahrnehmung (Stakeholder Dialoge).
16 Ausblick zur Nachhaltigkeit Das Potential für PET aus dem Gelben Sack beträgt z.zt. ca. 100 tsd. Tonnen pro Jahr. Das werkstoffliche Recycling erspart gegenüber der energieintensiven Herstellung von neuem PET a.) Energie (Faktor 8) und b.) entsprechende CO2 Emissionen. Initiative ist ein wichtiger Beitrag hin zu einer funktionierenden sowie effektiven Kreislaufwirtschaft, die laut einer aktuellen Studie des Öko-Instituts bis 2030 ca. 20% der Emissionen des Verkehrssektors (2011) einsparen kann. Durch die neue Gestaltung des Herstellungsprozesses werden Transportwege und ggf. energieintensive Verfahrensschritte (z.b.: Trocknung) eingespart. PET Re-Granulat ist von einem unabhängigen Institut untersucht und die Eignung für den Kontakt mit Lebensmitteln bestätigt worden (= Rollout in weitere Kategorien). Ist auf andere Kunststoffarten (Polyolefine - PP, PE) der Gelben-Sack-Sammlung übertragbar. Damit beträgt das theoretische Potential ca Tonnen Kunststoffverpackungen pro Jahr.
17 Die Kooperationen müssen folgende sechs Kriterien erfüllen: 1. Strategische Verankerung der Ausrichtung auf ECR (Efficient Consumer Response) im Unternehmen, d.h. die systematische Vernetzung von Geschäftsprozessen in Form von Kooperationen zwischen Industrie und Handel sowie gezielte Ausrichtung auf Kundenwünsche 2. Unternehmensübergreifende Kooperation zwischen Industrie und Handel, d.h. Ihre Kooperation involviert von der Konzeption bis zur Umsetzung einen oder mehrere Partner entlang der Wertschöpfungskette 3. Erkennbarkeit einer effizienteren Gestaltung von Prozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette: Supply Side Optimierte Lenkung der Warenströme (bedarfsgerechte Nachschubsteuerung) Qualitätssteigerung durch standardisierten elektronischen Datenaustausch Effiziente Ressourcenbewirtschaftung durch kostensenkende elektronische Lieferavisierung
18 Demand Side Berücksichtigung der Konsumentenwünsche und -gewohnheiten (Shopper Marketing) Modulare Warengruppen und Sortimente nach Category Management-Grundsätzen Optimierung von Promotion-Maßnahmen am Point of Sale ( ) 4. Messbarkeit der Umsatz- und/oder Ertragsverbesserung, z.b. geringere Retourenquote, deutliche Kosteneinsparungen und erhöhte Kundenzufriedenheit 5. Roll-out-Fähigkeit vom Pilotprojekt zur flächendeckenden und langfristigen Umsetzung 6. Innovationskraft: wenn das Projekt eine Kooperation darstellt und dabei die Nutzung von GS1-Standards eine Neuerung in einer Branche (z.b. Healthcare, Finance/Cash oder Do-it-Yourself).
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