Neue Perspektiven für das Kongresshaus Zürich

Transkript

1 Neue Perspektiven für das Kongresshaus Zürich Analysen und Argumente GDI, Mai 2013 Karin Frick, Aurelia Ehrensperger, Dr. Martina Kühne Redaktion: Alain Egli, Illustrationen: Elisa Forster, Layout: Sabrina Storchenegger! Diese Präsentation ist urheberrechtlich geschützt. Jede Art des Vervielfältigens ist verboten. Wiedergaben sind nur mit schriftlicher Bewilligung des Autors erlaubt. This presentation is protected by copyright. Any form of copying is prohibited. Reproduction is permitted only subject to the written consent of the author.

2 Auftrag und Ziel der Analyse Das GDI Gottlieb Duttweiler Institute hat im Auftrag des Kongresshauses Zürich:! Potenziale für den künftigen Betrieb analysiert! Argumente für eine organische Erweiterung im Sinne der Strategie «Kongresshaus plus» zusammengestellt Kernfragen:! Perspektiven einer Renovation?! Position innerhalb der Gesamtstrategie der Kongressstadt Zürich? Die Analyse basiert auf! der GDI-Studie «Zukunft des Kongresses» (2009)! Gesprächen mit Veranstaltern, Betreibern sowie ausgewählten Experten

3 Inhalt! Ausgangslage! Der Kongress: Was bleibt...! und was sich ändert! Die Relationen müssen stimmen! Inhalt und Hülle aktiv gestalten! Kongress-Business vernetzt Menschen und Wissen! Mittendrin alles in Gehdistanz! Ein attraktives Gastronomie-Angebot für «Tout Zurich»! Erweiterung schafft Handlungsspielraum! Die Zukunft beginnt heute! Bekenntnis zur Kongressstadt Zürich und zum Kongresshaus am See! Fazit

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5 Ausgangslage! Das Kongresshaus am See muss saniert werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben! Zusätzlich zur Renovation schlägt die Betriebsgesellschaft des Kongresshauses folgende bauliche Massnahmen vor: Neubau und Aufstockung des Panoramasaals ein öffentliches Dachrestaurant Umwandlung des bisherigen Restaurants zu Sitzungszimmern

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7 Der Kongress: Was bleibt...! Die Elemente eines Kongresses verändern sich nicht wesentlich: Menschen treffen sich zur Erörterung bestimmter Themen essen und unterhalten sich wollen sehen und gesehen werden suchen das Gefühl von temporärer Zugehörigkeit! Der Mensch ist ein Herdentier: Sein Bedürfnis nach persönlichen Zusammenkünften nimmt trotz Internet und Digitalisierung nicht ab! Im Gegenteil: Je flexibler und mobiler die Arbeitswelt, desto stärker die Nachfrage nach Orten, an denen man persönlich zusammenkommt! Der Kongress: Grundmodell und Herzstück von ritualisierten Zusammenkünften

8 und was sich ändert! Die Zahl der Kongresse nimmt zu! Das Angebot differenziert sich aus! Veränderte Gewichtung der einzelnen Elemente: von der klassischen Einweg- zur Mehrwegkommunikation von passiven Zuhörern zu aktiven Teilnehmenden von der Konferenz zum Rahmenprogramm (inkl. Break-out- Sessions, Pausen, Essen, Unterhaltung, Ausstellungen etc.)! Das verändert die Anforderungen an die Infrastruktur: Mehr und andere Räume für Gruppen, informelle Treffpunkte, Essen, Ausstellungen etc.! Neue hybride Formate: Kongresse verschmelzen mit Ausstellungen, Messen, Festivals etc.

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10 Die Relationen müssen stimmen! Der Markt für kleine und mittlere Kongresse, Meetings und Events wächst, die Zukunft der grossen Kongresse hingegen ist ungewiss! Gute Ausgangslage für Zürich: Grösse der Nachfrage ( Teilnehmende) passt zur Grösse der Stadt, Relationen stimmen (Riesenkongresse mit über 5000 Teilnehmenden passen nicht), Qualität vor Quantität! Kongressstadt Zürich: Für die Positionierung muss das Angebot auf allen Ebenen (Transport, Hotellerie, Gastronomie, Kultur- und Freizeitangebot) stimmen! Kongresshaus am See: Geschichte ist da, Identität muss geschärft werden mit den richtigen Partnern, Inhalten und Signature-Events und einer entsprechenden Infrastruktur

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12 Inhalt und Hülle aktiv gestalten! Das Profil eines Kongresshauses besteht aus Inhalt und aus Hülle! Eine Schärfung des Profils muss beides berücksichtigen: Inhalt: aktive Programmgestaltung und passende Partner Hülle: wettbewerbsfähiges Raumangebot! Kongresse sind People Business, interessante Gäste locken weitere interessante Gäste an (z.b. WEF Davos, TED US Westcoast etc.)! Strategische Partnerschaften sind entscheidend, z.b. mit lokalen Unternehmen, Finanzwirtschaft, Energie- und Gesundheitsbranche, Wissenschaft (Universitäten, Hochschulen)! Aber: Ein Provisoriumbau ist keine Geschäftsgrundlage für nachhaltige Partnerschaften und prestigeträchtige Veranstaltungen

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14 Kongress-Business vernetzt Menschen und Wissen! Der Veranstaltungsmarkt wächst, öffnet und spezialisiert sich zugleich: immer mehr Events für ein grosses Publikum (unlängst z.b. Vortrag von Daniel Kahneman an der UZH) gleichzeitig immer mehr Fachkongresse für und mit Spezialisten! Neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik entstehen, brauchen neue Orte für Wissensaustausch! Wissen und Bildung ziehen junge Leute an; diese verkörpern Zukunft, das ist wichtig für die Ausstrahlung eines Ortes

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16 Mittendrin alles in Gehdistanz! Mittendrin: Exklusive Lage am See, in Gehdistanz drei Bahnhöfe, Altstadt, Shopping, Kunst und Kultur, Nähe zum Flughafen! Potenzial ist da; durch Vernetzung mit anderen zentralen Spannungs- (Gastronomie, Shopping, Bahnhof) und Entspannungszonen (See) den Standort besser ausschöpfen! Nachhaltigkeit: Innovative Verbindung von Bestehendem und Neuem bei der Renovation als Statement

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18 Ein attraktives Gastronomie-Angebot für «Tout Zurich»! Essen: einer der Hauptgründe, weshalb Menschen sich treffen und Zeit miteinander verbringen! Gastronomie als Mehrwert für alle: Kongress- und Messebesucher («alles und nichts»), Veranstaltungsgäste (Lunch, «quick and dirty»), öffentliches Publikum (täglich, jederzeit, «Tout Zurich»)! Einzigartiges Gastronomie-Angebot bringt Standortaufwertung: kulinarische Destination als Anziehungspunkt Stärkung der emotionalen Verbindung zur lokalen Bevölkerung und Umgebung! Aussicht und Öffnung zum See sind entscheidend für den Erfolg als kulinarische Destination

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20 Erweiterung schafft Handlungsspielraum! Aufbau von Image und Vertrauen basiert auf konkreten Erfahrungen, nicht auf Zukunftsträumen (d.h. Modellen von künftigen Kongresszentren)! Aktuelles Vakuum ist für alle unbefriedigend, für die Kongressstadt Zürich gar rufschädigend, wertvolle Beziehungen gehen verloren, potenzielle Kunden wandern ab! Organische Weiterentwicklung des bestehenden Kongresshauses schafft Spielraum und Zeit für eine sorgfältige Zukunftsplanung

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22 Die Zukunft beginnt heute! Kongresswettbewerb verschärft sich, findet nicht zwischen einzelnen Häusern statt, sondern zwischen Destinationen (WEF Davos, SEF Interlaken, Festspiele Salzburg/Bregenz/Luzern, ART Basel)! Attraktivität einer Kongressdestination besteht aus der Kombination von Event-Location und Hotels, Gastronomie, Shopping, Kultur und Freizeitangeboten! Durch die gezielte Zusammenarbeit des Kongresshauses am See mit den umliegenden Partnern aus Hotellerie, Gastronomie, Shopping, Kultur und Freizeit wird der Anschluss ans Gesamtangebot der Kongressdestination Zürich gewährleistet

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24 Bekenntnis zur Kongressstadt Zürich und zum Kongresshaus am See! Betriebsgesellschaft: starkes Interesse, das Kongresshaus langfristig weiterzuführen! Langfristiges Mietverhältnis: inhaltliches und formales Profil schärfen, mit strategischen Partnern aktiv klare Akzente und Höhepunkte im Programm setzen, Bereitschaft zur Mitfinanzierung! Voraussetzungen für einen erfolgreichen Betrieb: wettbewerbsfähige Renovation und Erweiterung, angemessene technische Infrastruktur, einfachere Zugangswege, stimmiges Gesamtangebot und attraktives Restaurant für alle

25 Fazit! Ort: exklusive Lage am See, Gehdistanz zu Altstadt, Gastronomie, Shopping, Kultur und drei Bahnhöfen, nicht kopierbar! Grösse: kleine und mittlere Konferenzen wachsen, die Relationen stimmen! Zeit: sofort verfügbar, nimmt Druck vom Entscheid für neues Kongresszentrum, kein Vakuum für Kongressstadt! Gastronomie: belebt, öffnet und verbindet mit der Bevölkerung! Partner: Bildung, Wissenschaft und Hochschulen expandieren und sind ideal für langfristige Partnerschaften! Wirtschaftlichkeit: Kongresse und Gastronomie bringen mehr Leute und Leben und damit auch mehr Nachfrage ins Quartier! Das bestehende Kongresshaus am See ist ein sicherer Wert und hat mit einer sanften Erweiterung Potenzial für eine langfristige Nutzung