Einzelkornsämaschinen BECKER Aeromat P8Z-HKP mit Standardaggregat S oder Mulchsaataggregat DTE

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1 DANAGRI Deutschland GmbH & Co. KG Einzelkornsämaschinen BECKER Aeromat P8Z-HKP mit Standardaggregat S oder Mulchsaataggregat DTE Längsverteilung und Feldaufgang DLG-Prüfbericht 5719F 10/07 Längsverteilung und Feldaufgang Hersteller und Anmelder DANAGRI Deutschland GmbH & Co. KG Am Rottland 1-3 D Oberweser Telefon: +49 (0) Fax: +49 (0) Internet: Kurzbeschreibung Einzelkornsämaschinen mit folgenden Merkmalen: 8-reihige Einzelkornsämaschine für den Dreipunktanbau Kornvereinzelung im Überdruckverfahren (Druckluft), 80 mbar Nenndruck Senkrecht umlaufendes Metall-Zellenrad mit 24 trichterförmigen Bohrungen (20 mm größter Durchmesser) Sternauswerfer 8 Säaggregate in Parallelogrammführung für Pflugsaat (S) oder Mulch- und Direktsaat (DTE) 75 cm Reihenabstand, 6,0 m Arbeitsbreite Bodenantrieb mit 4 Antriebsrädern Säaggregate einzeln abschaltbar und hochzuklappen Saatgutbehälter mit Entlüftungsschieber Mechanischer Gebläseantrieb mit Zyklonfilter, Zapfwelle 540 min -1 Reihendüngerstreuer mit zentralem Vorratsbehälter vom Fahrersitz aus hydraulische Klappung der zwei äußeren Segmente (Parallelklappung) Bordrechner zur Steuerung und Überwachung 2 doppelwirkende Traktor-Hydraulikventile und 2 elektrische Anschlüsse erforderlich Beurteilung kurzgefasst DLG e.v. Testzentrum Technik & Betriebsmittel Testkriterien Testergebnis Bewertung Längsverteilung gut + Feldaufgang sehr gut + + Bewertungsbereich: ++ / + / / / ( = Standard)

2 Beurteilung kurzgefasst Die Fa. Danagri bietet mit den Einzelkornsämaschinen Becker Aeromat P8Z-HKP S und Aeromat P8Z- HKP DTE zwei Geräte für die Präzisionssaat von Mais, Bohnen und Sonnenblumen an. Die Kornvereinzelung erfolgt im Überdruckverfahren. Die Maschinen sind für die Aussaat nach dem Pflug (S) bzw. für die Mulch- und Direktsaat (DTE) vorgesehen. Die Aeromat P8Z-HKP lässt sich zur Straßenfahrt hydraulisch in Parallelstellung klappen. Aggregat S Keilförmiges Säschar mit eingelegtem Gusskeil Tiefenführung durch nachlaufende Andruckrolle (Walkgummi) Arbeitstiefe über Spindel stufenlos verstellbar 2 federbelastete Zustreicher vor Andruckrolle Senkrechte Fallhöhe 50 mm, davon 20 mm im Freien Fall Bild 1: Das Säaggregat S mit keilförmigem Säschar und nachlaufender Andruckrolle Aggregat DTE zugfederbelastet Doppelscheibenschar mit Innen- und Außenabstreifern Tiefenführung durch 2 seitliche Gummidruckrollen Arbeitstiefe über Spindel stufenlos verstellbar Nachlaufende federbelastete V-Andruckrolle Senkrechte Fallhöhe 500 mm, davon 60 mm im Freien Fall Bild 2: Das Mulch- und Direktsaataggregat DTE mit seitlichen Tiefenführungsrollen und nachlaufender V-Druckrolle DLG-Prüfbericht 5719 F 2

3 Testinhalt Im DLG FokusTest Ablagequalität wurden 2 Maschinen vom Typ Becker Aeromat P8Z-HKP S und P8Z-HKP DTE getestet. Dabei wurde die Längsverteilungsqualität, definiert durch Standardabweichung und Fehl- bzw. Doppelbelegungen, bei Mais mit 2 Sorten und jeweils 3 Geschwindigkeiten bis 10 km/h ermittelt. Weiterhin wurden mit der jeweils gleichen Anzahl Varianten Feldversuche auf gepflügtem und konservierend bestelltem Saatbett angelegt, auf denen die Pflanzenverteilung und der Feldaufgang ermittelt wurden. Als Schlepper wurde ein Deutz- Fahr Agrotron 165 mit 120 kw (163 PS) Motorleistung eingesetzt. Testergebnisse Prüfstandsergebnisse Die Ermittlung der Längsverteilung erfolgte bei 3 Fahrgeschwindigkeiten (6, 8 und 10 km/h). Dabei wurden eine hartmaisbetonte (Gavott: 290 g TKG) und eine zahnmaisbetonte Sorte (Padrino: 310 g TKG) verwendet. Die Ergebnisse wurden bei ebener Maschine auf dem Prüfstand im Labor ermittelt. Die Zellenbelegungen wiesen beim Aggregat S und beim Aggregat DTE niedrige Fehl- und Doppelbelegungen auf. Die Standardabweichung des Aggregat S war gut, die des Aggregat DTE bedingt durch die größere Fallhöhe zufriedenstellend. Feldergebnisse Die Standgenauigkeit der Pflanzen auf dem Feld wurde sowohl auf einer konventionell als auch auf einer konservierend bereiteten Fläche gemessen. Die Pflugfläche war 4 Tage vor der Saat mit einer Kreiselegge bearbeitet worden. Die Mulchsaatfläche wurde 2 mal mit einem Scheibengrubber bearbeitet. Saattermin war der 27. April 2007, die Ablagetiefe betrug 6 cm. Durch den vom in der Kampagne 2007 sehr trockenen Saatbett verursachten Schlupf der Antriebsräder weicht der Istabstand etwas stärker als gewöhnlich vom eingestellten Sollabstand ab. Kurzbeurteilung Prüfstandsergebnisse Übersicht 1: Ablagegenauigkeit der Körner und Kornstellenverteilung (Saatgutart: Mais) Standardaggregat S Ablagegenauigkeit der Körner Standardabweichung in mm Kornstellenverteilung Doppelstellenanteile (%) Fehlstellenanteile (%) Mulch- und Direktsaataggregat DTE Ablagegenauigkeit der Körner Standardabweichung in mm Kornstellenverteilung Doppelstellenanteile (%) Fehlstellenanteile (%) Kurzbeurteilung Feldergebnisse Übersicht 2: Standgenauigkeit der Pflanzen und Feldaufgang (Saatgutart: Mais) 13,1 = gut 0,85 = niedrig 1,1 = niedrig 16,5 = zufriedenstellend 1,0 = niedrig 0,6 = niedrig Aggregat S Saatverfahren konventionell konservierend Standardabweichung in mm 27,2 = gut 31,6 = zufriedenstellend Feldaufgang (%) 97,2 = sehr gut 94,5 = sehr gut Aggregat DTE Saatverfahren konventionell konservierend Standardabweichung in mm 26,9 = gut 29,3 = gut Feldaufgang (%) 97,2 = sehr gut 96,8 = sehr gut DLG-Prüfbericht 5719 F 3

4 Tabelle 1: Prüfstandsergebnisse Fahrgeschwindigkeit (km/h) Sollabstand (mm) Istabstand (mm) Standardabweichung (mm) Sollstellenanteil (%) Doppelstellenanteil (%) 1fache Fehlstelle (%) 2fache Fehlstelle (%) > 2fache Fehlstelle (%) Standardaggregat S Saatgut Gavott ,0 8,87 98,9 0,4 0, ,0 14,1 97,9 1,2 0, ,3 15,8 97,3 1,1 1,6 0 0 Saatgut Padrino ,9 8,7 98,6 0,7 0, ,7 14,0 96,9 1,2 1, ,1 17,2 98,6 0,5 0,9 0 0 Mulch- und Direktsaataggregat DTE Saatgut Gavott ,5 16,6 97,9 0,8 1, ,4 17,4 99,4 0,3 0, ,9 19,1 98,4 0,9 0,7 0 0 Saatgut Padrino ,5 13,2 98,2 0,9 0, ,9 16,1 97,8 2, ,8 16,3 98,8 0,9 0,3 0 0 Begriffe und Kenngrößen Standardabweichung Statistische Kennzahl für die Streuung um den durchschnittlichen gemessenen Istabstand. Kornstellenverteilung Sollstellen: Doppelstellen: Fehlstellen 1fach: Fehlstellen 2fach: Fehlstellen über 2fach: > 0,5facher bis 1,5facher Istabstand < 0,5facher Istabstand > 1,5facher bis 2,5facher Istabstand > 2,5facher bis 3,5facher Istabstand > 3,5facher Istabstand Pflanzenstellenverteilung Sollstellen: Doppelstellen: Fehlstellen 1fach: Fehlstellen 2fach: Fehlstellen über 2fach: > 0,5facher bis 1,5facher Istabstand < 0,5facher Istabstand > 1,5facher bis 2,5facher Istabstand > 2,5facher bis 3,5facher Istabstand > 3,5facher Istabstand Feldaufgang Gesamtzahl der Pflanzenabstände minus Doppelstellen (unter halbem Istabstand) geteilt durch die Gesamtzahl der theoretisch möglichen Istabstände mal Hundert. DLG-Prüfbericht 5719 F 4

5 Tabelle 2: Feldergebnisse des Aggragat S Fahrgeschwindigkeit (km/h) Sollabstand (mm) Istabstand (mm) Standardabweichung (mm) Feldaufgang felativ (%) Sollstellenanteil (%) Doppelstellenanteil (%) 1fache Fehlstelle (%) 2fache Fehlstelle (%) > 2fache Fehlstelle (%) Pflugsaat Saatgut Gavott ,3 27, ,2 1,3 2, ,8 28, ,8 2,5 1, ,9 29, ,6 3,5 2,8 0 0,1 Saatgut Padrino ,8 24, ,5 0,7 2, ,3 26, ,0 1,3 2, ,3 26, ,3 1,3 2,4 0 0 Mulchsaat Saatgut Gavott ,0 30, ,3 2,3 2, ,8 31, ,6 1,1 1, ,8 33, ,3 3,0 3,7 0,1 0 Saatgut Padrino ,1 30, ,8 2,8 4,4 0, ,1 29, ,8 1,3 3, ,1 33, ,5 4,1 4,0 0,4 0 Tabelle 2: Feldergebnisse des Aggragat DTE Fahrgeschwindigkeit (km/h) Sollabstand (mm) Istabstand (mm) Standardabweichung (mm) Feldaufgang felativ (%) Sollstellenanteil (%) Doppelstellenanteil (%) 1fache Fehlstelle (%) 2fache Fehlstelle (%) > 2fache Fehlstelle (%) Pflugsaat Saatgut Gavott ,8 23, ,6 2,5 0, ,1 27, ,9 1,9 1, ,4 26, ,9 2,3 0,8 0 0 Saatgut Padrino ,8 26, ,3 0,5 0,1 0 0, ,0 25, ,2 1,6 2,1 0 0, ,8 32, ,1 2,4 3,5 0 0 Mulchsaat Saatgut Gavott ,2 28, ,5 3,3 1,9 0, ,0 30, ,3 2,1 5, ,8 31, ,2 3,1 3,7 0 0 Saatgut Padrino ,3 28, ,5 1,7 4, ,3 26, ,2 0,9 4, ,8 28, ,4 1,5 6,1 0 0 DLG-Prüfbericht 5719 F 5

6 Handhabung Bild 3: Die Einstellung des Sollabstands erfolgt durch Umlegen einer Kette und gegebenenfalls durch Umstecken von 2 Zahnrädern an den 4 Getrieben. Die Übersetzungen für 8,0 bis 28,5 cm Sollabstand sind auf der Abdeckung des Getriebes aufgeführt. Zellenbelegung Die Einstellung des Nenndrucks von 80 mbar erfolgt durch Verstellen eines Drehschiebers am Gebläse der Maschinen. Der Saatgutfluss wird über einen Verstellschieber im Inneren des Vorratsbehälters reguliert. Die Einstellung des Überdrucks erfolgt über einen Drehschieber mit 3 unterschiedlich bemessenen Öffnungen am Saatgutvorratsbehälter jedes Säaggregats (Bild 4). Die Einstellung der Kornvereinzelung ist sehr einfach und genau. Der Ausbau der Zellenräder, beispielsweise zur Umrüstung für andere Saatgutarten oder zum Reinigen, ist unkompliziert, werkzeuglos und schnell durchführbar. Für die Aussaat von Mais ist jedoch nur eine Zellenradausführung notwendig. Sollabstand Der Sollabstand wird über das Umlegen einer Kette bzw. durch Umstecken von 2 Zahnrädern an jedem der 4 Getriebe der Maschine eingestellt (Bild 3). Zur Orientierung dient eine Tabelle mit Angaben zur Konfiguration praxisüblicher Sollabstände. Bild 4: Der Überdruck wird über einen Drehschieber an der Rückseite des Saatgutbehälters eingestellt. Bild 5: Grafische Anweisungen am Saatgutvorratsbehälter dienen als Hilfestellung zur Einstellung von Überdruck und Förderschieber. Restmengenentleerung Die Restentleerung erfolgt gut zugänglich über eine Öffnung an der linken Seite jedes Säaggregats. Über eine einsteckbare Rutsche kann das Saatgut nach Öffnen des zur Restentleerung vorgesehenen Schiebers sauber abfließen. Einige Körner können sich zwischen den Verstellschieber für die Regulierung des Saatgutflusses und die Behälterwand klemmen, und somit nicht aus dem Vorratsbehälter fließen. Laut Hersteller wird dies durch konstruktive Änderungen zur Saison 2008 behoben. Saattiefe Die Saattiefe kann sowohl beim S- als auch beim DTE-Aggregat über Spindeln reguliert werden. Beim Aggregat S werden damit die nachlaufende Andruckrolle (Bild 8), DLG-Prüfbericht 5719 F 6

7 beim Aggregat DTE die seitlichen Andruckrollen (Bild 9) in ihrer Höhe verstellt. Eine angenietete Skala dient jeweils der Reproduzierbarkeit der Einstellungen. Bordrechner Über den mitgelieferten Bordrechner wird die Aussaatmenge kontrolliert. Bei definierten Abweichungen von der Sollmenge ertönt ein akustisches Warnsignal (elektronische Überwachung). Hektarzähler und Geschwindigkeitsanzeige sind integriert. Ebenfalls werden mit dem Bordrechner das Ein- und Ausklappen der Maschine und die Funktion der Spuranreißer gesteuert. Reihendüngerstreuer Bild 8: Beim Aggregat S erfolgt die Einstellung der Ablagetiefe über eine stehende Spindel, welche die nachlaufende Tiefenführungs- und Andruckrolle in der Höhe reguliert. Die Ausbringmenge wird an einem Getriebe an der rechten Seite des Vorratsbehälters eingestellt. Die maximale Ausbringmenge wird mit 600 kg/ha angegeben. Der Reihendüngerstreuer kam während des Tests nicht zum Einsatz. Der Düngervorratsbehälter kann mit Sackware oder einer optional erhältlichen Befüllschnecke befüllt werden. Spuranreißer Die Spuranreißer werden hydraulisch ein- und ausgeklappt. Die Position (links, rechts, beide Seiten) wird mit dem Bordrechner vorgewählt. Straßenfahrt Für die Straßenfahrt müssen zunächst die äußeren Enden der Spuranreißer manuell umgeklappt und mit Bolzen gesichert werden. Daraufhin wird die Maschine über eine Parallelführung hydraulisch eingeklappt. Eine Klinke dient als mechanische Sicherung. Laut Hersteller wird zur Saison 2008 eine überarbeitete Version des Spuranreißers angeboten, die ohne manuelles Eingreifen gemeinsam mit dem Parallelklapprahmen der Maschine in Transportstellung klappt. Somit ist die Umstellung der Maschine von der Straßenfahrt zum Einsatz und umgekehrt ohne Absteigen vom Traktor gewährleistet. Bild 9: Beim Aggregat DTE erfolgt die Einstellung der Ablagetiefe über eine quer liegende Spindel, welche den Höhenanschlag der seitlichen Tiefenführungs- und Andruckrollen begrenzt. Bild 10: Die angestrebte Ausbringmenge des Reihendüngerstreuers wird auf der rechten Seite des Düngervorratsbehälters eingestellt. DLG-Prüfbericht 5719 F 7

8 Prüfung Prüfungsdurchführung: DLG e.v., Testzentrum Technik & Betriebsmittel, Max-Eyth-Weg 1, Groß-Umstadt Berichterstatter Dipl.-Ing. agr. (FH) Matthias Mumme Dipl.-Ing. agr. Roland Hörner ENTAM European Network for Testing of Agricultural Machines, ist der Zusammenschluss der europäischen Prüfstellen. Ziel von ENTAM ist die europaweite Verbreitung von Prüfergebnissen für Landwirte, Landtechnikhändler und Hersteller. Mehr Informationen zum Netzwerk erhalten Sie unter oder unter der -Adresse: 10/2007 DLG DLG e.v. Testzentrum Technik & Betriebsmittel Max-Eyth-Weg 1, D Groß-Umstadt, Telefon: , Fax: Internet: Download aller DLG-Prüfberichte unter: DLG-Prüfbericht 5719 F 8