Kreis Mayen-Koblenz Stadt Koblenz

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1 Kreis Mayen-Koblenz Stadt Koblenz KREISATLAS ZUR VERTRAGSÄRZTLICHEN VERSORGUNG Region Vertragsärztliche Versorgung Weitere Leistungsanbieter Morbidität

2 Inhalt INHALT VORWORT EINLEITUNG DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP) HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG Ärztemangel Demographischer Wandel Multimorbidität Bereitschaftsdienstorganisation DIE REGION: KREIS MAYEN-KOBLENZ UND STADT KOBLENZ SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT Vertragsärztezahlen und Tätigkeitsformen Altersstruktur Räumliche Verteilung BEDARFSPLANUNG BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG Zukünftige Entwicklung Erreichbarkeiten Struktur und Entwicklung der Patientenschaft Behandlungshäufigkeiten und Behandlungsbedarf WEITERE LEISTUNGSANBIETER DES GESUNDHEITSWESENS STATIONÄRE VERSORGUNG ANBIETER UND EINRICHTUNGEN MEDIZINISCH-PFLEGERISCHER LEISTUNGEN MORBIDITÄT: KRANKHEITSLAST UND KRANKHEITSSPEKTREN VERZEICHNISSE VERZEICHNIS DER ABBILDUNGEN VERZEICHNIS DER TABELLEN QUELLENVERZEICHNIS...68

3 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 3 1 Vorwort Die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung kann derzeit nur deshalb als gesichert gelten, weil viele Ärzte zugunsten der Versorgung ihrer Patienten selbstausbeuterisch enorme Arbeitsbelastungen auf sich nehmen und zum Teil bis ins hohe Alter hinein praktizieren. Frei werdende Arztsitze, vor allem auf dem Land, können bereits heute nicht alle wieder besetzt werden. Die Altersverteilung der Ärzte zeigt deutlich auf, womit wir in den kommenden Jahrzehnten zu rechnen haben: Die Zahl der nachrückenden Ärzte wird kleiner, die Zahl der nicht wieder besetzten Arztsitze größer. Wenn wir heute nicht auf allen Interventionsebenen Maßnahmen gegen diese drohende Entwicklung ergreifen, wird ein Versorgungsengpass bisher nicht bekannten Ausmaßes wie ein Tsunami auf unsere Gesellschaft zurollen. Zuerst wird er die strukturschwachen ländlichen Regionen treffen, dann aber auch städtische Regionen erfassen. Ziel der in dieser Broschüre vorgestellten Auswertungen der Versorgungsforschung der KV RLP ist es, insbesondere den Entscheidungsträgern der Städte und Landkreise einerseits Informationen über die derzeitigen Versorgungstrukturen zur Verfügung zu stellen und andererseits diese mit den Entwicklungsprognosen bis zum Jahr 2030 zu konfrontieren. Beides - Strukturdaten und Prognosen sind unabdingbare Basisinformationen für die Planung effizienter altersgerechter und nachhaltiger kommunaler Anpassungsstrategien. Die Vorbereitung auf die bis zum Jahr 2050 sich zuspitzenden Auswirkungen des demographischen Wandels und das Abwenden von dramatischen Versorgungsengpässen bedarf der Intervention auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Ohne umfassende und nachhaltige Maßnahmen - auch des Gesetzgebers - zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes werden alle kommunalen Anstrengungen zur Sicherstellung einer dauerhaften medizinischen Versorgung auf gewohntem Niveau ins Leere laufen. Die Kommunen müssen die Rahmenbedingungen für eine altersgerechte Infrastruktur schaffen. Gelingt dies nicht, werden ländliche Regionen als Wohnsitz für eine alternde Gesellschaft zunehmend unattraktiv, zudem sinkt auch die Wahrscheinlichkeit, funktionierende medizinische Versorgungsstrukturen zu erhalten oder aufzubauen. Städte und Kommunen stehen daher unmittelbar in der Verantwortung, altersgerechte kommunale Anpassungsstrategien zu entwickeln und nachhaltig voranzutreiben. Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz steht als Ansprech- und Kooperationspartner selbstverständlich zur Verfügung. Dr. Sigrid Ultes-Kaiser Vorsitzende des Vorstandes Dr. Peter Heinz Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes Dr. Klaus Sackenheim Mitglied des Vorstandes

4 4 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz 2 Einleitung 2.1 DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG RHEINLAND-PFALZ (KV RLP) Die KV RLP stellt als eine von 17 KVen im Bundesgebiet die ambulante medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz sicher. Als Körperschaft des Öffentlichen Rechts und Organ der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen sind mehr als rheinlandpfälzische Ärzte und Psychotherapeuten, die gesetzlich Krankenversicherte behandeln, in ihr als Mitglieder organisiert. Bei der gesetzmäßigen Durchführung der vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Versorgung unterliegt die KV RLP der Aufsicht durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demographie des Landes Rheinland-Pfalz. Gegenüber ihren Vertragspartnern, den Krankenkassen vertritt die KV RLP die Rechte, Pflichten und wirtschaftlichen Interessen ihrer Mitglieder. Für sie schließt sie Honorarverträge über die Gesamtvergütung ab, die von den Krankenkassen für die ambulante Versorgung gezahlt wird. Sie wickelt die Abrechnung der Mitglieder mit den Krankenkassen ab und regelt die Verteilung des Honorars. Weiterhin unterstützt sie ihre Mitglieder in Angelegenheiten des Praxisalltags. Die KV RLP sorgt im Rahmen des ihr übertragenen Sicherstellungsauftrages dafür, dass genügend Ärzte und Psychotherapeuten zu jeder Tages- und Nachtzeit für die rund 4 Millionen Bürger des Landes in der Nähe ihres Wohnorts zur Verfügung stehen und koordiniert hierzu auch den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Sie gewährleistet darüber hinaus, dass die Qualität in der ambulanten medizinischen Versorgung dauerhaft hoch bleibt. Sie setzt sich ein für die Wahrung von Freiberuflichkeit und Niederlassungsfreiheit sowie für das Recht auf freie Arzt- und Psychotherapeutenwahl. Des Weiteren unterstützt die KV RLP Patienten bei der Suche nach einem geeigneten Arzt oder Psychotherapeuten und bietet Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen an. Die KV RLP trifft ihre Entscheidungen frei durch die von ihren Mitgliedern gewählten Organe, die Vertreterversammlung und den Vorstand. Die Entscheidungen sind für alle Mitglieder bindend. Die KV RLP ist für Ihre Mitglieder und alle Interessenten als Ansprechpartner in Rheinland-Pfalz präsent. Neben Ihrem Hauptsitz in Mainz unterhält sie drei Regionalzentren in Koblenz, Neustadt an der Weinstraße und Trier. Mehr Informationen unter

5 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE VERTRAGSÄRZTLICHE VERSORGUNG Der vom Gesetzgeber erteilte Sicherstellungsauftrag ( 72 SGB V) verpflichtet die KV RLP im Rahmen des gesetzlich festgelegten Umfangs ( 73 Abs. 2 SGB V), die vertragsärztliche Versorgung bestehend aus Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten jederzeit an allen Orten für jeden gesetzlich Versicherten in Rheinland-Pfalz zu garantieren. Diese anspruchsvolle Aufgabe ist durch gesellschaftliche und organisatorische Umbrüche vor zahlreiche Herausforderungen gestellt, denen sich die KV RLP stellt, um ihren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen. Als Beispiele für diese Herausforderungen an die derzeitige und zukünftige vertragsärztliche Versorgung sind zu nennen: Ärztemangel Demographischer Wandel Wandel der Krankheitsmuster (Multimorbidität) Bereitschaftsdienstorganisation ÄRZTEMANGEL KANN DER WIEDERBESETZUNGSBEDARF VON ARZTSITZEN IN DEN REGIONEN GEDECKT WERDEN? Die bis Anfang des Jahrtausends beschworene Ärzteschwämme ist in der öffentlichen Diskussion inzwischen dem Thema Ärztemangel gewichen. Politik und Bürger müssen vielfach realisieren, dass zukünftig regionale und fachgruppenspezifische Versorgungsengpässe drohen könnten, insbesondere wenn sich die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit als Vertragsarzt nicht dem gesellschaftlichen Wandel anpassen. Die derzeitige Altersstruktur der Vertragsärzteschaft erfordert noch in diesem Jahrzehnt die Wiederbesetzung von 54 Prozent der Hausarztversorgungsaufträge. 1 Ausgedrückt in Kopfzahlen sind derzeit 1600 praktizierende Hausärzte in Rheinland- Pfalz bereits älter als 54 Jahre, 1000 Hausärzte sogar älter als 60 Jahre. 2 Die potentiell nachrückenden Medizinerjahrgänge präferieren nach ihrer Facharztausbildung in der Mehrheit nicht mehr die klassische Tätigkeit als freiberuflicher niedergelassener Vertragsarzt. Die Tätigkeit als Hausarzt in ländlichen Regionen wird zudem als unattraktiv angesehen, denn insbesondere Großstädte bieten Arbeitsmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen auch außerhalb des Vertragsarztwesens, mit denen sich Familie, Beruf und Freizeitaktivitäten besser vereinbaren lassen. 1 Unter der Annahme des Medianabgangsalters für Hausärzte von 62 Jahren. 2 Arztregister der KV RLP.

6 6 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Die Möglichkeiten anderer Organisations- und Praxisformen als die der Einzelpraxis, wie zum Beispiel die Arbeit als Angestellter in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) oder die Gründung von Überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften (BAG), tragen dieser Entwicklung in Form von steigenden Tätigkeitsanteilen Rechnung. Die KV RLP bemüht sich intensiv um die Niederlassung von neuen Vertragsärzten, um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen. Dafür hat sie ein umfangreiches Maßnahmenbündel erarbeitet. Dieses beinhaltet im Einzelnen: Niederlassungsberatung und betriebswirtschaftliche Beratung Finanzielle Förderung von Lehrbeauftragten im Bereich Allgemeinmedizin Finanzielle Förderung der Weiterbildung im Bereich Allgemeinmedizin Einrichtung einer Koordinierungsstelle für Weiterbildung Famulaturbörse für Medizinstudenten KV RLP-Lotsen für neu niedergelassene Vertragsärzte Bereitschaftsdienstorganisation durch Bereitschaftsdienstzentralen (BDZ) Unterstützung bei Gründungen und Anstellungen auf dem Land Kooperation mit dem Sanitätsdienst der Bundeswehr Werbemaßnahmen und Veranstaltungen für die Vertragsarzttätigkeit Insbesondere durch die Niederlassungs- und betriebswirtschaftliche Beratung im Vorfeld einer Niederlassung, können neben umfangreichen Informationen über den Vertragsarztsitz auch Ratschläge für Praxisfinanzierung und -management gegeben werden. Zusätzlich unterstützt ein persönlicher Lotsenservice alle neu zugelassene Ärzte in den ersten zwei Jahren ihrer Tätigkeit in allen Fragen des Vertragsarztsystems. Auch bei einem Ausbau der ärztlichen Tätigkeit durch die Gründung von Zweigpraxen und Anstellung weiterer Ärzte zur Verbesserung der Versorgungslage auf dem Land unterstützt die KV RLP ihre Mitglieder. Weitere Maßnahmen der KV RLP setzen schon im Medizinstudium an, um künftige (Land)-Ärzte für die Vertragsärztliche Tätigkeit zu gewinnen. Neben der finanziellen Förderung von Studium und Weiterbildung im Fachbereich Allgemeinmedizin runden zahlreiche Veranstaltungen das Angebot ab.

7 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz DEMOGRAPHISCHER WANDEL ALTERSSTRUKTURWANDEL DER PATIENTENSCHAFT Der wohl größte gesellschaftliche Wandel wird auch das System der vertragsärztlichen Versorgung vor große Herausforderungen stellen. Die zu versorgende Bevölkerung wird zahlenmäßig weniger, älter und sich noch mehr auf die Ballungsgebiete konzentrieren. Diese Strukturveränderungen werden regional sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung und Altersstrukturen haben. Insbesondere in ländlich strukturierten und peripher gelegenen Gebieten wird sich eine Bevölkerungsstruktur ergeben, die bedingt durch ihren Altersaufbau einen anhaltend hohen Bedarf an wohnortnahen medizinisch ambulanten Leistungen nachfragen wird MULTIMORBIDITÄT WANDEL DER KRANKHEITSBILDER Die Kenntnis zukünftiger, regional sehr unterschiedlich verlaufender Entwicklungen der Patientenzahlen ist für die Planung einer optimalen ambulanten Versorgung von ebenso entscheidender Bedeutung wie die Kenntnis des Aufkommens bestimmter Krankheiten in den einzelnen Regionen. Diese Faktoren bestimmen den regionalen Behandlungsbedarf. Als Gradmesser der Morbidität (Krankheitslast) der Bevölkerung können vor allem die häufigsten chronischen Krankheiten wie zum Beispiel Hypertonie, Diabetes mellitus und Ischämischer Herzkrankheit dienen. Des Weiteren sind auch die Häufigkeiten von Alterskrankheiten wie Demenz und Rheuma sowie psychosozialer Krankheiten wie Depression zu betrachten. Da diese chronischen Krankheiten zumeist nicht singulär, sondern in Kombinationen auftreten, spricht man von Multimorbidität. Die dadurch entstehenden Krankheitsbilder, die bedingt durch den Demographischen Wandel zunehmen werden, erfordern eine hohe Intensität von Arzt-Patienten-Kontakten. Gerade in ländlichen und peripheren Gebieten mit überdurchschnittlich hohen Altersgruppenanteilen jenseits der 64- Jährigen, wird dies große Herausforderungen für die niedergelassenen Hausärzte mit sich bringen. In diesem Zusammenhang stellt sich dort auch die Frage nach der Erreichbarkeit der ambulanten Versorgung. Auf die dafür benötigten Behandlungspfade wurde seitens der Vertragspartner bereits reagiert, etwa mit Einführung von speziellen Chronikerprogrammen (DMP) und der Chronikerpauschale für die Hausarztzentrierte Versorgung. Die im geschilderten Sinne als Multimorbidität definierten Fälle erfordern zumeist nicht akutmedizinisch-stationäre Interventionen, sondern in erster Linie begleitende ambulante Behandlungsprozesse. Insofern wird ihr Anstieg vor allem Auswirkungen

8 8 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz auf den ambulanten Sektor und damit die niedergelassenen Vertragsärzte haben und zu einer weiteren Steigerung der Bedeutung einer wohnortnahen hausärztlichen Versorgung beitragen BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION OPTIMIERUNG DER VERSORGUNG AUßERHALB DER SPRECHZEITEN Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz ist gesetzlich verpflichtet, die ambulante Versorgung auch außerhalb der regulären Sprechstunden ihrer Vertragsärzte zu jeder Zeit sicherzustellen. Um einen flächendeckenden Bereitschaftsdienst auch zukünftig gewährleisten zu können, befindet sich die Bereitschaftsdienstorganisation im Bereich der KV RLP in einem Prozess der Neustrukturierung. Mitte 2014 wird es eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung durch 48 Bereitschaftsdienstzentralen in Trägerschaft der KV RLP geben. Diese können durch die neue bundesweit einheitliche Rufnummer schnell und zuverlässig telefonisch erreicht werden, ohne dass in der lokalen Presse erst nach dem diensthabenden Arzt gesucht werden muss. Die Bereitschaftsdienstzentralen bieten durch ihre infrastrukturelle Ausstattung die optimalen medizinischen Voraussetzungen für die ambulante Versorgung der Bevölkerung außerhalb der Sprechzeiten. Da sie vielerorts an Krankenhäusern angegliedert sind, steht den Patienten im Bedarfsfall sofort weiter führende Diagnose und Therapie zur Verfügung. Weiterhin werden durch die Bereitschaftsdienstzentralen Hausbesuche koordiniert und durchgeführt. Die Optimierung der Organisationsstrukturen im Bereitschaftsdienst ist ein wichtiges Instrument, um die Attraktivität der vertragsärztlichen Tätigkeit zu steigern. Insbesondere in Regionen, in denen durch eine geringe Arztdichte die Frequenz zu leistender Dienste für den einzelnen Vertragsarzt hoch ist, wird es immer schwieriger Interessenten für vakante und zukünftig nachzubesetzende Vertragsarztsitze zu finden. Die flächendecke Errichtung von Bereitschaftsdienstzentralen ist somit ein wichtiger Schritt, um Vertragsärzte in ländlichen Räumen zu entlasten und so im Wettbewerb um junge Mediziner bestehen zu können.

9 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 9 3 Die Region: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 1: Übersichtskarte 3.1 SIEDLUNGS- UND VERWALTUNGSSTRUKTUR Der Kreis Mayen-Koblenz und die kreisfreie Stadt Koblenz liegen im Norden von Rheinland-Pfalz und stellen mit ihren Siedlungskernen entlang des Rheins einen Teil des Ballungsraumes Koblenz-Neuwied (vgl. Abbildung 1 und 2) dar. Der Kreis Mayen- Koblenz ist der bevölkerungsreichste Landkreis in Rheinland-Pfalz und grenzt neben der kreisfreien Stadt Koblenz an die Landkreise Neuwied, Westerwaldkreis, Rhein- Lahn, Rhein-Hunsrück, Cochem-Zell, Vulkaneifel und Ahrweiler. Die Besiedlungsdichte des Kreises nimmt nach Süden und Westen hin deutlich ab, hier liegen intensiv landwirtschaftlich genutzte Regionen wie das Maifeld und Teile der Hohen Eifel.

10 10 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 2: Siedlungs- und Verwaltungsstruktur Aktuell leben Einwohner im Kreis Mayen-Koblenz auf einer Fläche von 817 km². Dadurch ergibt sich eine Bevölkerungsdichte von 257 Einwohnern pro Quadratkilometer, welche im Landesvergleich überdurchschnittlich ausgeprägt ist (208 Einwohner pro Quadratkilometer). 3 Der Verkehrs- und Siedlungsflächenanteil beträgt ebenfalls überdurchschnittliche 17 Prozent. Den höchsten Wert unter den Landkreisen weist hier der Rhein-Pfalz-Kreis mit 22 Prozent Verkehrs- und Siedlungsflächenanteil und einer Bevölkerungsdichte von 504 Einwohnern pro Quadratkilometern auf. Insgesamt weist die Flächennutzung einen überdurchschnittlich hohen Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche aus, der durch Getreideanbau geprägt ist. 4 Der Kreis Mayen-Koblenz gliedert sich in 8 Verbandsgemeinden und 3 Verbandsfreie Gemeinden, sowie insgesamt 87 Ortsgemeinden. Mit etwa Einwohnern ist Weißenthurm die bevölkerungsreichste Verbandsgemeinde, Rhens mit Einwohnern die bevölkerungsärmste. Die größten Gemeinden sind mit und Einwohnern die großen Kreisstädte Andernach und Mayen. 5 Insgesamt haben im Kreis Mayen-Koblenz 42 der 87 Ortsgemeinden jeweils mehr als Einwohner. Die Siedlungsklassifizierung in Deutschland weist den Kreis Mayen-Koblenz als sehr zentral gelegenen Raum mit Verstädterungsansätzen aus, der durch engmaschige 3 Statistik RLP: Regionaldaten. (Stand ). 4 Statistik RLP (Stand ). 5 Statistik RLP (Stand ).

11 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 11 Pendlerverflechtungen geprägt ist. 6 Ein Auspendleranteil von 52 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bestätigt dies. 7 Eine der Hauptrichtungen der Pendlerströme ist die kreisfreie Stadt Koblenz, die einen Pendlerüberschuss von mehr als sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aufweist. Die Einwohner zählende kreisfreie Stadt Koblenz ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum im nördlichen Rheinland-Pfalz, welches durch seine verkehrsgünstige Lage wichtige oberzentrale Funktionen ausübt. Die durch die Region verlaufenden Bundesautobahnen A61 und A48 ermöglichen eine direkte Anbindung an die nationalen und transeuropäischen Hauptverkehrsachsen. Daneben existieren weitere für den überregionalen Verkehr wichtige Bundesstraßen. Für die Einwohner des Kreises Mayen-Koblenz sind die Wege in die nächsten Ballungszentren im Vergleich deshalb unterdurchschnittlich weit. Während im Bundesund Landesschnitt das nächste Oberzentrum in 36 Minuten PKW-Fahrzeit zu erreichen ist, wird aus dem Kreis Mayen-Koblenz im Durchschnitt nur 23 Minuten bis in das nächstgelegene Oberzentrum benötigt. 8 Die durchschnittlichen PKW-Fahrzeiten zu den nächstgelegenen Mittelzentren liegen genau im Landesschnitt von 11 Minuten. 9 Die Erreichbarkeiten dieser Mittelzentren sind insbesondere für die Betrachtung der medizinischen Versorgungslage einer Region von Bedeutung, da diese zumeist die nächstgelegenen Fachärzte 1. Ordnung 10 und Krankenhäuser der Grundversorgung beheimaten. 3.2 BEVÖLKERUNG: ENTWICKLUNGEN UND STRUKTUREN In diesem Kapitel sollen die Entwicklungen und Strukturen der Bevölkerung in der Region als der bestimmende Einflussfaktor auf die Nachfrage ambulanter medizinischer Versorgungsleistungen beschrieben und analysiert werden. Dabei ergeben sich folgende Fragestellungen: Lassen sich aus der Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre anhaltende Trends ablesen, die im Hinblick auf die Region belastbare Prognosen über die zukünftige Anzahl und Struktur der Bevölkerung ermöglichen? Wie gestaltet sich der demographische Wandel in der Region bis zum Jahr 2030? Weist die Region hierbei im Landesvergleich Besonderheiten auf, die sich kritisch auf die zukünftige ambulante Versorgung auswirken könnten? 6 Statistik RLP: Regionaldaten (Stand ). 7 Pendlerstatistik des Statistischen Bundesamtes und der Länder (Stand ). 8 INKAR INKAR Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgung : Augenärzte, Chirurgen, Frauenärzte, Hautärzte, HNO- Ärzte, Kinderärzte, Nervenärzte, Orthopäden, Psychotherapeuten, Urologen (Bedarfsplanungs-Richtlinie vom )

12 12 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Die seit etwa 40 Jahren unverändert anhaltende demographische Entwicklung in Deutschland ist geprägt durch das Zusammenwirken einer konstant niedrigen Geburtenrate (1,4 Kinder pro Frau) und einer weiterhin steigenden Lebenserwartung. Auf Basis dieser Faktoren können relativ zuverlässig Vorhersagen über den zukünftigen Altersaufbau unserer Bevölkerung getroffen werden. Auch mögliche Außenwanderungsgewinne durch Migration können diese Strukturveränderungen kaum beeinflussen. Prognoseunsicherheiten bei regionalen Betrachtungen bezüglich Bevölkerungszahlen und Bevölkerungsaufbau bestehen vor allem in der Vorhersage der Binnenwanderungsbewegungen zwischen den Regionen. Diese Betrachtung gewinnt immer mehr an Bedeutung, da in Deutschland die regionalen Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen immer mehr zunehmen. Die ohnehin stark zurückgehende junge Bevölkerung der ländlich peripheren und strukturschwachen Regionen wird durch die städtischen Wachstumsregionen immer stärker angezogen. Diese Wanderungsbewegungen verstärken den durch den Sterbeüberschuss verursachten Bevölkerungsrückgang in den ländlichen Regionen, während einige Städte diesen durch Zuzug kompensieren können. Es findet sozusagen ein Kannibalisierungsprozess zwischen den einzelnen Regionen statt. Tabelle 1: Demographische Kennzahlen auf Einwohner 2012 Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz im sozio-demographischen Vergleich Kreis Mayen- Koblenz Stadt Koblenz Geburten 7,7 8,8 Sterbefälle 10,9 11,6 Geburtendefizit -3,3-2,8 Zuzüge 39,7 84,7 Fortzüge 37,4 64,5 Wanderungssaldo +2,3 +20,2 Bevölkerungsentwicklung (Geburtendefizit + Wanderungssaldo) -1,0 +17,4 Auch der Kreis Mayen-Koblenz und insbesondere die kreisfreie Stadt Koblenz profitieren von diesen Wanderungsbewegungen. Die Geburtendefizite werden durch positive Wanderungssalden zumindest in Teilen ausgeglichen. Die kreisfreie Stadt Koblenz konnte durch ihren positiven Wanderungssaldo von über 20 pro Einwohner ein Bevölkerungswachstum von über 1,7 Prozent verzeichnen Statistik RLP. Regionaldaten (Stand ).

13 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 13 Abbildung 3: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2011 Die Disparitäten zwischen Wachstums- und Schrumpfungsregionen sind in Rheinland- Pfalz deutlich ausgeprägt. Bei Betrachtung der Bevölkerungsentwicklung in den Kreisen zwischen 2005 bis 2011 lässt sich ein deutliches Muster erkennen. Während

14 14 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz die Regionen der südlichen Rheinschiene und die Region Koblenz eine stabile Bevölkerungsentwicklung aufwiesen, waren in der Westlichen Pfalz, im Hunsrück und der Eifel zum Teil deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen (vgl. Abbildung 3). Deutliches bis starkes Bevölkerungswachstum trat lediglich in der Region Trier, sowie den Städten Mainz und Landau auf. Zwischen 2005 und 2011 musste der Kreis Mayen-Koblenz einen Bevölkerungsverlust von 1,8 Prozent hinnehmen, während die Stadt Koblenz ihre Bevölkerung konstant halten konnte. Die Entwicklung ist in einzelnen Altersgruppen und zwischen den Geschlechtern recht unterschiedlich verlaufen, lässt aber die Tendenzen der demographischen Entwicklung erkennen (vgl. Abbildungen 4-6). Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2011 nach Altersklassen im Kreis Mayen- Koblenz Abbildung 5: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2011 nach Altersklassen in der Stadt Koblenz

15 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 15 Bevölkerungszuwächse waren nur bei den Altersklassen der 45- bis 64-Jährigen und der über 80-Jährigen zu verzeichnen. Innerhalb dieser Gruppen hat besonders die Anzahl der hochbetagten Männerjahrgänge signifikant zugenommen (+35 bzw. +27 Prozent). Rückgange können in den Altersklassen der unter 45-Jährigen festgestellt werden. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt und zum Kreis Mayen-Koblenz ist die Entwicklung in der Stadt Koblenz zwischen 2005 und 2011 geprägt durch eine deutlich geringere Dynamik der Bevölkerungsentwicklung in den jeweiligen Altersklassen (vgl. Abbildung 6). Insbesondere der Bevölkerungsrückgang in der Altersklasse der potentiell Erwerbstätigen (18 bis 44 Jahre) konnte durch Zuwanderung im Vergleich äußerst gering gehalten werden. Die Zunahme der über 80-Jährigen war mit 10 Prozent nur halb so hoch wie im Landesdurchschnitt. Abbildung 6: Bevölkerungsentwicklung 2005 bis 2011: Kreis Mayen-Koblenz, Stadt Koblenz und Rheinland-Pfalz Die beschriebenen Bevölkerungsentwicklungen beeinflussen dementsprechend die Altersstruktur in den jeweiligen Regionen. Die Stadt Koblenz weist im Vergleich zum Land Rheinland-Pfalz und dem Kreis Mayen-Koblenz einen höheren Bevölkerungsanteil der 18- bis 44-Jährigen auf, sowie geringere Anteile bei den über 65-Jährigen (vgl. Abbildung 7). Dagegen ist der Bevölkerungsanteil der über 65- Jährigen höher. Dies wird sich aber bei einer Fortschreibung der bisherigen Entwicklungen und unter den Annahmen 12, wie sie das Statistische Landesamt in seiner dritten regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für das Jahr angewandt hat, verändern. Die Stadt Koblenz wird dann eine etwas jüngere Bevölkerung als der Kreis Mayen-Koblenz und der Landesschnitt aufweisen (vgl. Abbildung 9). 12 Geburtenrate konstant bei 1,4 Kindern, gleichbleibende regionale Wanderungssalden, jährlicher Wanderungsgewinn von 4000 Personen für Rheinland-Pfalz, steigende Lebenserwartung auf 89,2 Jahren bei Frauen und 85 Jahren bei Männern bis Rheinland-Pfalz 2030: Dritte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung für die verbandsfreien Gemeinden und Verbandsgemeinden, Ergebnisse für den Kreis Mayen-Koblenz und die kreisfreie Stadt Koblenz, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz.

16 16 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 7: Altersgruppenanteile 2011: Kreis Mayen-Koblenz, Stadt Koblenz und Rheinland-Pfalz Insgesamt wird die Bevölkerung im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz nach den Prognosen des Statistischen Landesamtes bis 2030 um etwa 6 Prozent sinken, wobei die Entwicklung in den einzelnen Verbandsgemeinden unterschiedlich stark ausfallen wird (vgl. Tabelle 2). Insbesondere die Verbandsgemeinden Untermosel und Vallendar, sowie die Stadt Mayen werden voraussichtlich einen deutlichen Verlust von Einwohnern verzeichnen müssen. Für die Verbandsgemeinde Weißenthurm und die Stadt Andernach dagegen werden nur unterdurchschnittliche Bevölkerungsrückgänge prognostiziert. Innerhalb der Altersklassen ist zu sehen, dass sich die Altersgruppenanteile zugunsten der Älteren verschieben werden. Bis 2030 entwickelt sich die Stadt Koblenz in dieser Hinsicht leicht unter dem Landesdurchschnitt (vgl. Abbildung 8).

17 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 17 Abbildung 8: Bevölkerungsentwicklung 2011 bis 2030: Kreis Mayen-Koblenz, Stadt Koblenz und Rheinland-Pfalz Tabelle 2: Bevölkerungsprognose 2030: Verbandsgemeinden im Kreis Mayen-Koblenz, Stadt Koblenz Verbandsgemeinde Einwohner 2011 Einwohner 2030 Entwicklung (in %) Pellenz ,72% Maifeld ,85% Vordereifel ,94% Mendig ,89% Rhens ,86% Untermosel ,47% Vallendar ,19% Weißenthurm ,01% Vfr Andernach ,68% Vfr Mayen ,83% Vfr Bendorf ,23% Kreis Mayen-Koblenz Gesamt ,96 Koblenz, kfr. St ,69

18 18 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 9: Altersgruppenanteile 2030: Kreis Mayen-Koblenz, Stadt Koblenz und Rheinland-Pfalz Die Alterung der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 lässt sich zusätzlich gut durch das Maß des Altenquotienten belegen. Dieser gibt das Verhältnis der Bevölkerung im Alter von über 64 Jahren zur Erwerbstätigenbevölkerung (im Alter von 18 bis 64 Jahren) an. Im Jahr 2011 lag dieser Quotient im Kreis Mayen-Koblenz und im Landesdurchschnitt bei einem Wert von 33 über 64-Jährigen auf 100 Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Die Stadt Koblenz weist zwar einen höheren Wert von 35 auf, dieser wird bis zum Jahr 2030 aber nur um 11 auf 46 ansteigen, während er der Prognose zufolge im Kreis Mayen-Koblenz um 20 auf 53 ansteigt. In Rheinland-Pfalz wird der Altenquotient dann 51 betragen. Somit wird rein rechnerisch auf zwei potentiell Erwerbstätige mehr als ein über 64-Jähriger kommen. Betrachtet man bei der Bevölkerungsprognose 2030 die Entwicklung in allen Kreisen von Rheinland-Pfalz, zeichnet sich ein ähnliches räumliches Muster ab wie hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung von 2005 bis Die Region Trier und die südliche Rheinschiene inklusive der Städte Neustadt und Landau müssen nur leichte Bevölkerungsverluste hinnehmen oder wachsen durch Zuwanderung sogar (vgl. Abbildung 10). Zwar wird auch dort der Rückgang der unter 18-Jährigen sichtbar, jedoch weniger dramatisch als in den Abwanderungsregionen. Der Anstieg der Zahl der über 80- Jährigen dagegen wird in den Wachstumsregionen deutlich stärker ausfallen, da die Verschiebung der Bevölkerungsanteile in die höheren Altersgruppen hier zeitverzögert stattfindet. Die Bevölkerung altert hier sozusagen nach (vgl. Abbildung 11 und 12).

19 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 19 Abbildung 10: Bevölkerungsprognose 2030 Rheinland-Pfalz

20 20 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 11: Bevölkerungsprognose 2030 Rheinland-Pfalz: Unter 18-Jährige

21 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 21 Abbildung 12: Bevölkerungsprognose 2030 Rheinland-Pfalz: Über 80-Jährige

22 22 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Eine der Eingangsfragestellungen dieses Kapitels war, ob der Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz regionale Besonderheiten hinsichtlich der zu erwartenden Bevölkerungsstrukturveränderungen aufweist und inwieweit sich dies kritisch auf die ambulante Versorgung auswirken könnte. Die Intensität des demographischen Wandels wird im Kreis Mayen-Koblenz leicht überdurchschnittlich ausfallen, da der Rückgang der jüngeren Bevölkerung stärker als im Landesschnitt ausgeprägt ist. Insbesondere der zu erwartende Anstieg der über 65- Jährigen Wohnbevölkerung wird auch hier die Sicherstellung einer flächendeckenden ambulanten medizinischen Versorgung der Bevölkerung vor große Herausforderungen stellen. Die Stadt Koblenz wird zwar insgesamt einen etwa gleich hohen Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen haben, aber hier fällt die Alterung der Bevölkerung durch erwarteten Zuzug jüngerer Jahrgänge geringer aus. Gleichwohl werden auch hier die ambulanten Leistungserbringer durch die Altersstrukturveränderungen in der Bevölkerung neuen Herausforderungen gegenüberstehen. 3.3 SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN Neben sozio-demografischen Indikatoren zur Bevölkerungsentwicklung, -struktur und Mobilität, die den Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz als Zuwanderungsregion kennzeichnen, sind in der weiteren Betrachtung auch sozio-ökonomische Indikatoren für die Beschreibung regionaler Unterschiede und ihre Auswirkungen auf Bedarf sowie Inanspruchnahme der ambulanten Versorgung von Interesse. Es wurde bereits erläutert, dass die Region durch intensive Pendlerverflechtungen gekennzeichnet ist. Dies ist jedoch nur ein Aspekt der Sozial-, Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Einkommenssituation. Bei der Betrachtung verschiedener sozioökonomischer Indikatoren im regionalen Vergleich lässt sich für die Region folgende sozioökonomische Situation erkennen (vgl. Tabelle 3). Der Kreis Mayen-Koblenz verfügt über die zweithöchste Wirtschaftskraft aller Landkreise in Rheinland-Pfalz, die nur vom Kreis Mainz-Bingen übertroffen wird. Typisch für die Wirtschaftsstruktur ist ein überdurchschnittlich hoher Anteil des sekundären Sektors. Die mittelständisch geprägte Industrie bietet im verstärkten Maße Arbeitsplätze auch für gering qualifizierte Beschäftigte. In der Stadt Koblenz dagegen dominiert der Dienstleistungssektor und der Anteil der hoch qualifiziert Beschäftigten liegt deutlich über dem Landesschnitt. Zwar ist die Wirtschaftskraft und Einkommenssituation in der Stadt Koblenz leicht unterdurchschnittlich, doch führt die spezifische Wirtschaftsstruktur im Landesvergleich zu mehr als doppelt so hohen Gewerbesteuereinnahmen. Großstadttypisch ist der Anteil der Ein-Personen-Haushalte und der Grundsicherungsempfänger überdurchschnittlich hoch. Auffallend ist, dass die Stadt Koblenz die höchste Anzahl an Pflegebedürftigen je Einwohner aller Großstädte des Landes aufweist, deren

23 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 23 Wert mit vom Bevölkerungsschwund besonders betroffenen Kreisen wie Birkenfeld und Kusel vergleichbar ist. Tabelle 3: Sozioökonomische Regionalindikatoren auf Kreisebene im Vergleich 14 Regionalindikatoren Kreis Mayen- Koblenz Stadt Koblenz Rheinland -Pfalz Höchster Wert Niedrigster Wert Sozialstruktur Ein-Personen-Haushalte (in %) 35,5 44,5 35,6 46,9 29 Pflegebedürftige (je Einwohner) Schulabgänger ohne Abschluss (in %) 7,3 7,1 7,1 12,4 3,7 Wirtschaftsstruktur Erwerbstätige Sekundärer Sektor (in %) 27,5 12, Erwerbstätige Tertiärer Sektor (in %) 70,5 86, Beschäftigte in Forschung und Entwicklung (in%) 6,5 9,1 9,9 17,2 0,4 Beschäftigtenstruktur und Arbeitslosigkeit Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter (in %) 5,3 9,6 7,8 17,9 2,9 Anteil gering qualifizierter Beschäftigter (in %) 31,9 29,3 31, ,5 Langzeitarbeitslose (in % der Arbeitslosen) 31,5 30,9 32,7 43,8 11,5 Wirtschaftskraft Bruttoinlandsprodukt (in je Erwerbstätigen) Bruttowertschöpfung (in je Erwerbstätigen) Gewerbesteuereinnahmen (in je Erwerbstätigen) Einkommenssituation Durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen (in ) Durchschnittlicher Rentenzahlbetrag (in ) Grundsicherungsempfänger (in %) 7,8 12,6 7,6 18,5 3,3 14 INKAR 2011.

24 24 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz 4 Vertragsärztliche Versorgung 4.1 STRUKTUREN DER VERTRAGSÄRZTESCHAFT Die ambulante medizinische Versorgung wird durch die dafür nach Maßgabe des SGB V ( 95 Abs.1 Satz 1) zugelassenen Vertragsärzte und Psychotherapeuten erbracht. Sie sind für die Bevölkerung die ersten und wichtigsten Ansprechpartner in der medizinischen Versorgung. Deshalb ist neben der Kenntnis künftiger Bevölkerungsentwicklungen und -strukturen das Wissen über die vorhandenen Strukturen der Vertragsärzteschaft von immanenter Bedeutung. Nur durch die gemeinsame Analyse der Nachfrage- und Anbieterseite in der Region kann abgeschätzt werden, wie sich die Versorgungslage im weiteren Zeitverlauf voraussichtlich entwickeln wird. Dies wiederum stellt eine unabdingbare Voraussetzung dafür dar, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur weiteren Sicherstellung der ambulanten medizinischen Versorgung ergreifen zu können. Die Vertragsärzteschaft wird für die folgenden Analysen unterscheiden nach Hausärzten, Fachärzten und Psychotherapeuten in der Bedarfsplanungssystematik. 15 Hiernach zählen zu den Hausärzten Allgemeinmediziner, Praktische Ärzte und hausärztlich tätige Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung. Alle übrigen Fachgruppen, inklusive der Kinderärzte, umfasst der Versorgungsbereich der Fachärzte. Es werden ferner nur zugelassene und angestellte Vertragsärzte erfasst. Für die Erbringung spezialisierter Leistungen ermächtigte Ärzte sind nicht Gegenstand dieser Betrachtung, weil eine vergleichbare Quantifizierung der durch sie erbrachten Versorgungsumfänge nicht erfolgen kann. In diesem Zusammenhang werden die Strukturen der Vertragsärzteschaft im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz zunächst unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: Vertragsärztezahlen und ihre Tätigkeitsformen Altersstruktur Räumliche Verteilung VERTRAGSÄRZTEZAHLEN UND TÄTIGKEITSFORMEN Bei Analysen unter Verwendung von Vertragsärztezahlen muss generell zwischen der Zählung von Personen (Kopfzahlen) und der Zählung von Vollzeitäquivalenten, den sogenannten Versorgungsaufträgen, unterschieden werden. Die Kopfzahlen spiegeln nicht den tatsächlich für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehenden Tätigkeitsumfang der Ärzteschaft wieder. Aufgrund der Möglichkeiten zur Teilzeitanstellung in Praxen oder hälftigen Zulassungen wird bei der Zählung von Versorgungsaufträgen nach Tätigkeitsumfängen klassifiziert. Angestellte Ärzte werden 15 Ausführlich wird dies noch in Kapitel 3.b beschrieben.

25 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 25 in Viertelschritten beginnend von 0,25 für bis zu zehn Wochenstunden auf bis 1,0 für mehr als 30 Wochenstunden gezählt. Zugelassene Vertragsärzte werden entweder mit 0,5 (hälftige Zulassung) oder mit 1,0 (Vollzulassung) bewertet. Zusätzlich können Versorgungsaufträge in unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen verrechnet werden. Arztzahlen nach Organisations-, Praxis- und Statusformen können höher als die der tatsächlich tätigen Ärzte ausfallen, da ein Vertragsarzt durch Tätigkeiten in mehr als einer Organisations- und Statusform mehrfach gezählt werden kann. Daraus ergibt sich für den Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz folgendes Bild der Versorgungsrealität (vgl. Tabellen 4 bis 7). Tabelle 4: Vertragsärztezahl und Versorgungsaufträge (Stand ): Kreis Mayen-Koblenz Arztzahl Versorgungsaufträge Hausärzte ,575 Fachärzte ,5 Psychotherapeuten 35 29,675 Gesamt ,75 Tabelle 5: Vertragsärztezahl und Versorgungsaufträge (Stand ): Stadt Koblenz Arztzahl Versorgungsaufträge Hausärzte 79 72,5 Fachärzte ,55 Psychotherapeuten 45 39,2 Gesamt ,25 Die Kopfzahlen der Vertragsärzteschaft sind im Kreis Mayen-Koblenz 8 Prozent höher als die erteilten Versorgungsaufträge, in der Stadt Koblenz sind es sogar 19 Prozent. Dies ist vor allem auf die steigende Anzahl angestellter Ärzte und Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen, deren Anteile an der vertragsärztlichen Versorgung seit der Einführung neuer Organisations- und Praxisformen stetig wächst. Wird die Struktur der heutigen Organisations- und Praxisformen betrachtet, so fällt auf, dass nur noch weniger als die Hälfte der Vertragsärzte in der klassischen Konstellation als zugelassener Arzt in einer Einzelpraxis tätig sind. Die zugelassenen Vertragsärzte schließen sich zunehmend in örtlichen oder überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften zusammen, um durch diese Organisationsmodelle organisatorische wie wirtschaftliche Synergien zu erzielen.

26 26 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Tabelle 6: Arztzahlen nach Organisations-, Praxis- und Statusformen im Kreis Mayen- Koblenz (Stand ) Arztstatus Organisations- und Praxisform Zulassung Anstellung Einzelpraxis Medizinisches Versorgungszentrum MVZ ( 95 Abs. 1 Satz 2 SGB V) 0 4 Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft 20 4 Zweigpraxis 14 7 Tabelle 7: Arztzahlen nach Organisations-, Praxis- und Statusformen in der Stadt Koblenz (Stand ) Arztstatus Organisations- und Praxisform Zulassung Anstellung Einzelpraxis Medizinisches Versorgungszentrum MVZ ( 95 Abs. 1 Satz 2 SGB V) 6 41 Örtliche Berufsausübungsgemeinschaft Überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft Zweigpraxis 6 4 Zudem hat auch das Angestelltenverhältnis an Attraktivität gewonnen. Gründe hierfür sind das mit der Gründung oder Übernahme einer Praxis verbundene wirtschaftliche Risiko sowie die Möglichkeiten einer Teilzeitbeschäftigung als angestellter Arzt. Knapp 13 Prozent der Vertragsärzteschaft im Kreis Mayen-Koblenz ist mittlerweile angestellt, in der Stadt Koblenz sind es sogar über 20 Prozent. Größtenteils findet die Anstellung im Kreis Mayen-Koblenz in Einzelpraxen und Örtlichen Berufsausübungsgemeinschaften statt. In der Stadt Koblenz dagegen dominieren die Medizinischen Versorgungszentren und überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften den Angestelltenstatus. Diese Organisationsmodelle bieten zusätzliche Möglichkeiten, die wohnortnahe ambulante Versorgung sicherzustellen. Medizinische Versorgungszentren decken mehrere Fachgebiete gleichzeitig ab und können auch durch zusätzliche Nebenbetriebsstätten in der Fläche präsent sein. Zweigpraxen stellen zusätzlich zum Vertragsarztsitz betriebene Praxisstandorte dar, die unter der Prämisse genehmigt werden können, dass die Tätigkeit des Arztes am

27 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 27 Vertragsarztsitz nicht durch die Tätigkeit an einem anderen Ort beeinträchtigt, dort aber die Versorgungssituation der Patienten verbessert wird. Die Tätigkeit in der Zweigpraxis wird entweder durch den zugelassenen Arzt selbst oder durch einen Angestellten ausgeübt. Diese Organisationsform bietet gerade in weiträumigen Flächenkreisen wie den Kreis Mayen-Koblenz eine zusätzliche Möglichkeit, die flächendeckende ambulante Versorgung weiterhin zu gewährleisten ALTERSSTRUKTUR Die Altersstruktur in der Vertragsärzteschaft einer Region ist ein aussagekräftiger Indikator für die Beurteilung der zukünftigen Versorgungslage, weil durch sie Voraussagen über Zeit und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen möglich sind. Die Altersstrukturen der Haus- und Fachärzteschaft sowie der Psychotherapeuten im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz stellen sich folgendermaßen dar (vgl. Abbildung 13 und 14). Abbildung 13: Altersstrukturen: Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten im Kreis Mayen- Koblenz

28 28 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 14: Altersstrukturen: Haus- und Fachärzte, Psychotherapeuten in der Stadt Koblenz Das mittlere Alter der aktiven Haus- und Fachärzte im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz beträgt 56 bzw. 55 Jahre. Dies bedeutet, dass die Hälfte der praktizierenden Hausärzteschaft schon älter ist. Das mittlere Alter der Fachärzteschaft liegt mit 52 bzw. 51 Jahren jeweils 4 Jahre unter dem der Hausärzteschaft. Die Psychotherapeuten im Kreis Mayen-Koblenz weisen ein mittleres Alter von 52 Jahren auf, in der Stadt Koblenz sind es dagegen 54 Jahre. Bei Betrachtung der Altersstrukturen werden die Unterschiede zwischen den Versorgungsbereichen und zwischen Stadt und Kreis noch deutlicher. Während bei den Hausärzten im Kreis Mayen-Koblenz schon 30 Prozent der Hausärzte 60 Jahre und älter sind, und damit statistisch gesehen kurz vor dem Ausscheiden aus der vertragsärztlichen Versorgung stehen, ist dies in der Fachärzteschaft nur bei 16 Prozent der Fall. In der Stadt Koblenz sind ähnliche Altersstrukturen ablesbar, allerdings ist der Anteil der unter 45-Jährigen Fachärzten hier mehr als doppelt so hoch wie im Kreis Mayen- Koblenz. In beiden Gebietseinheiten beträgt der Anteil der unter 50-Jährigen Hausärzte weniger als ein Viertel. Diese Problematik wird sich in wenigen Jahren noch deutlich verschärfen, wenn sich auch die aktuell 50- bis 54-Jährigen dem Austrittsalter nähern. Dies trifft insbesondere auch auf die Psychotherapeuten zu, bei denen diese Altersklasse den größten Anteil repräsentiert. Die vorhandene Altersstruktur hat vor allem zwei Ursachen. Erstens fehlen immer häufiger jüngere Nachrücker, die für eine Verjüngung der Ärzteschaft sorgen würden.

29 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 29 Dies gilt insbesondere für den hausärztlichen Versorgungsbereich, in dem beispielsweise im Jahre 2011 in Rheinland-Pfalz nur 239 neue Facharztanerkennungen 501 Abgängen aus der Versorgung gegenüberstanden. 16 Zweitens ist das mittlere Alter der Einsteiger in die vertragsärztliche Versorgung auf mittlerweile 44 Jahre angestiegen, d.h. die neu hinzugekommenen Leistungserbringer stehen der ambulanten Versorgung potentiell immer weniger Jahre zur Verfügung und müssen früher ersetzt werden RÄUMLICHE VERTEILUNG Ein weiterer Indikator für die Beurteilung der Versorgungslage im Hinblick auf eine flächendeckende und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung einer Region ist die räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft (vgl. Abbildung 15). Im Kreis Mayen-Koblenz ist der Großteil der Vertragsärzte in den größten Gemeinden des Kreises ansässig: Andernach, Bendorf, Mayen, Mendig, Mülheim-Kärlich und Vallendar. Fachärzte sind fast ausschließlich dort tätig und stellen teilweise auch die Mehrheit der Vertragsärzteschaft. Die Hausärzte dagegen sind in der Fläche des Kreises weiträumiger verteilt und stellen aktuell eine vergleichsweise flächendeckende Versorgung sicher. Dennoch ist zu beachten, dass die Anzahl der Hausärzte in den Verbandsgemeinden sehr unterschiedlich ausfällt, so dass perspektivisch gesehen bereits das Ausscheiden einzelner Ärzte zu gravierenden Veränderungen führen kann. Betroffen wären davon insbesondere die Gemeinden ohne Verwaltungssitz. Die Altersstruktur und die räumliche Verteilung der derzeitigen Hausärzteschaft im Kreis Mayen-Koblenz deutet darauf hin, dass es mittelfristig zu erheblichen Veränderungen in der Versorgungslandschaft kommen kann, die charakterisiert sein könnten durch deutliche Zentralisierungseffekte, verbunden mit der weiteren Ausdünnung der Praxisdichte außerhalb der größeren Gemeinden. Die Vertragsärzteschaft der kreisfreien Stadt Koblenz ist dagegen geprägt von der fachärztlichen Versorgung, 74 Prozent der Versorgungsumfänge (inkl. Psychotherapeuten) werden von ihnen gestellt. Damit steht auch der Bevölkerung des Kreises Mayen-Koblenz ein breites und umfangreiches Versorgungsangebot im fachärztlichen Bereich zur Verfügung. Auch die ambulante Bedarfsplanung berücksichtigt für einige Fachgruppen die Mitversorgungsfunktion von Oberzentren wie Koblenz für ihr Umland. 16 Nach Angaben der Bezirksärztekammern Rheinland-Pfalz für die Fachgebietsanerkennungen Allgemeinmedizin und Innere und Allgemeinmedizin

30 30 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 15: Räumliche Verteilung der Vertragsärzteschaft im Kreis Mayen- Koblenz und der Stadt Koblenz

31 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz BEDARFSPLANUNG Ein maßgebliches Instrument, das zur Erreichung einer flächendeckenden Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung in Deutschland beitragen soll, ist die Bedarfsplanung. Nach dem vom Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenen Richtlinien regelt diese, in welchen Planungsgebieten wie viele Vertragsärzte einer beplanten Arztgruppe rechnerisch benötigt werden und ob in diesen gegebenenfalls Unter- oder Überversorgung vorliegt. Zu deren Feststellung wird ein Versorgungsgrad mittels Arzt-Einwohner-Verhältniszahlen ermittelt. Die jüngste Neufassung der Bedarfsplanungsrichtlinie trägt langjähriger Kritik an der zuvor bestehenden Bedarfsplanung Rechnung und implementiert eine Vielzahl von Neuerungen, die auch Auswirkungen auf die ambulante Versorgung im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz haben. Eine dieser Neuerungen ist die Einführung einer 4-Versorgungsebenen-Systematik, die neue Planungsbereiche und Arztgruppen umfasst. Darüber hinaus werden Möglichkeiten für regionale Modifikationen eröffnet. Bisher war die Kreisregion alleiniger Planungsbereich für alle beplanten Arztgruppen. Insbesondere für die Bedarfsplanung der hausärztlichen Versorgung war dieser Planungsbereich oft unzureichend. Denn gerade in ländlichen und großräumigen Kreisen konnte im Gesamtkreis keine Unterversorgung festgestellt werden, obwohl möglicherweise durch räumliche Ungleichverteilungen der Arztsitze in Teilgebieten signifikante Lücken vorliegen. Hintergrund bei der Neueinteilung der hausärztlichen Planungsbereiche ist die Raumabgrenzung in der siedlungsstrukturellen Systematik der Mittelbereiche. 17 Diese orientieren sich in ihren Raumabgrenzungen nicht nur an administrativen Grenzen, sondern auch an den Entfernungen, Lagebeziehungen, Verkehrsanbindungen und traditionellen Bindungen zwischen Gemeinden und damit an dem zu erwartenden Verhalten der Bevölkerung bei der Inanspruchnahme von Infrastruktureinrichtungen der Daseinsvorsorge wie der ambulanten Versorgung. Für den Kreis Mayen-Koblenz bedeuten diese Neuerungen, dass für den hausärztlichen Versorgungsbereich zukünftig drei Planungsbereiche existieren, sodass in den nördlichen und westlichen Teilen des Kreisgebietes flexibler und kleinräumiger geplant werden kann. Allerdings erstreckt sich auch der mehr als Einwohner zählende Mittelbereich Koblenz/Lahnstein über das östliche Kreisgebiet. Bedarfsplanerisch wird somit die dort ansässige Hausärzteschaft in den kleineren Gemeinden mit derjenigen in der Stadt Koblenz zusammengefasst, was sich problematisch auf die Beurteilung der tatsächlichen Versorgungslage auswirken könnte. 17 Nach der Systematik des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

32 32 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Tabelle 8: Systematik der neuen Bedarfsplanung für den Kreis Mayen-Koblenz und die kreisfreie Stadt Koblenz Planungsbereich 18 Arztgruppen 19 Relativzahl-Soll (Verhältnis Arzt/Einwohner) 20 Hausärztliche Versorgung Allgemeine fachärztliche Versorgung Spezialisierte fachärztliche Versorgung Mittelbereiche Andernach Koblenz/Lahnstein Mayen Kreisregionen Mayen-Koblenz Stadt Koblenz Raumordnungsregion Mittelrhein-Westerwald Hausärzte 1 : Stadt Koblenz Versorgungsebene Mayen- Koblenz Augenärzte 1 : : Chirurgen 1 : : Frauenärzte 21 1 : : Hautärzte 1 : : HNO-Ärzte 1 : : Nervenärzte 1 : : Orthopäden 1 : : Psychotherapeuten 1 : : Urologen 1 : : Kinderärzte 22 1 : : Anästhesisten 1 : Fachinternisten 1 : Kinder- und 1 : Jugendpsychiater 23 Radiologen 1 : Gesonderte fachärztliche Versorgung Rheinland-Pfalz Humangenetiker 1 : Laborärzte 1 : Neurochirurgen 1 : Nuklearmediziner 1 : Pathologen 1 : Physikalische- und Rehabilitationsmediziner 1 : Strahlentherapeuten 1 : Transfusionsmediziner 1 : Nach der Systematik des BBSR. 19 Nach Definition der Bedarfsplanung. Diese Definitionen können merklich von anderen Arztgruppendefinitionen abweichen. 20 Angegeben sind die Allgemeinen Verhältniszahlen gemäß Bedarfsplanungsrichtlinie vom für die hier betrachtete Region ohne Demografiefaktor, dessen Anwendung dazu führen kann, dass die in der Bedarfsplanung verwendeten Verhältniszahlen von den hier genannten abweichen können. 21 Verhältniszahl bezogen auf die weibliche Bevölkerung. 22 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre. 23 Verhältniszahl bezogen auf die Bevölkerung bis unter 18 Jahre.

33 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 33 Die fachärztliche Versorgung gliedert sich nach der neuen Systematik in drei Versorgungsebenen auf. Hier gilt die Regel je größer der Spezialisierungsgrad desto größer der Planungsbereich. Die 10 Arztgruppen der allgemeinen fachärztlichen Versorgungsebene werden wie bisher auf Kreisregionsebene beplant, so dass sich für den Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz hier keine neue Planungssituation ergibt. Aus diesem Planungsbereich herausgenommen worden sind die Anästhesisten, Fachinternisten und Radiologen, die zusammen mit der neu in die Bedarfsplanung aufgenommenen Gruppe der Kinder- und Jugendpsychiater nun die spezialisierte fachärztliche Versorgungsebene bilden. Für diese Fachgruppen stellt die deutlich größere Raumordnungsregion Mittelrhein-Westerwald den Planungsbereich dar (vgl. Abbildung 17). Für den Kreis Mayen-Koblenz sowie die Stadt Koblenz wird in Bezug auf diese Arztgruppen der Versorgungsgrad nicht mehr separat ermittelt. Demzufolge werden auch keine Feststellungen mehr getroffen, ob bei diesen Arztgruppen in Kreis oder Stadt eventuell Unterversorgung vorliegt. Ferner bleibt abzuwarten, inwieweit diese Arztgruppen den nun größer gewordenen Planungsbereich für Praxisverlagerungen nach Koblenz nutzen werden und ob es so zu einer weiteren Zentralisierung der spezialisierten fachärztlichen Versorgung kommt. Die gänzlich neu zur Bedarfsplanung hinzugekommenen Arztgruppen der gesonderten fachärztlichen Versorgung werden aufgrund ihres hohen Spezialisierungsgrades sogar auf ganz Rheinland-Pfalz bezogen beplant. Die neue Bedarfsplanung betrachtet nicht nur die absolute Bevölkerungszahl als Planungsgrundlage, sondern sie berücksichtigt auch die unterschiedliche Demographie und Morbidität der Bevölkerung in den Planungsbereichen. Durch einen Demographiefaktor werden die allgemeinen Verhältniszahlen der Arztgruppen dahingehend modifiziert, dass die Altersstruktur und der Behandlungsbedarf der Bevölkerung im Alter von unter bzw. über 65 Jahren jeweils separat in die Bedarfsberechnung mit einbezogen werden. Das heißt, dass in Regionen mit höheren Bevölkerungsanteilen der über 65-Jährigen und einem höheren Behandlungsaufwand ein zusätzlicher Bedarf an Vertragsärzten ausgewiesen werden kann.

34 34 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 16: Hausärztliche Versorgungsebene in der neuen Bedarfsplanung

35 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 35 Abbildung 17: Fachärztliche Versorgungsebenen in der neuen Bedarfsplanung

36 36 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Ferner können auch regionale Besonderheiten in folgenden Bereichen für eine bedarfsgerechte Versorgung berücksichtigt werden: Regionale Demographie (z.b. über- oder unterdurchschnittlich besetzte Altersgruppen) Regionale Morbidität (z.b. auffällige Prävalenz- und Inzidenzraten) Soziökonomische Faktoren (z.b. Einkommensarmut, Arbeitslosigkeit, Pflegebedarf) Räumliche Faktoren (z.b. Erreichbarkeiten) Infrastrukturelle Besonderheiten (z.b. Versorgungssituation im stationären Bereich) 4.3 BEREITSCHAFTSDIENSTORGANISATION Im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz wird der ärztliche Bereitschaftsdienst für die knapp Einwohner durch 6 zuständige Bereitschaftsdienstzentralen sichergestellt. Die Bereitschaftsdienstzentralen Koblenz, Andernach und Mayen decken den Großteil des Gebietes ab (vgl. Abbildung 18). Des Weiteren werden rechtsrheinische Gebiete des Kreises Mayen-Koblenz durch die Bereitschaftsdienstzentrale Neuwied versorgt. Einige Gemeinden an der westlichen Kreisgrenze werden durch die Bereitschaftsdienstzentralen Bad Neuenahr/Ahrweiler und Daun versorgt. Bei der Zuordnung von Gemeinden zum Versorgungsgebiet einer Bereitschaftsdienstzentrale ist die KV RLP bestrebt, diese an die für die Bevölkerung nächstgelegene Zentrale anzugliedern. Sollte dies aus infrastrukturellen, organisatorischen oder ökonomischen Gründen nicht möglich sein, steht den Patienten selbstverständlich die freie Wahl der Bereitschaftsdienstzentrale zu. Wenn allerdings ein Hausbesuch benötigt wird, wird dieser durch die jeweils zuständige Bereitschaftsdienstzentrale erfolgen müssen. Um ihre zuständige Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen, benötigen die Einwohner des Kreises Mayen-Koblenz durchschnittlich eine PKW-Fahrdistanz von 8,7 Kilometern. 23 Prozent der Bevölkerung (etwa Einwohner) in diesem Bereich kann die für sie zuständige Bereitschaftsdienstzentrale in weniger als 5 Kilometern erreichen. Weitere 35 Prozent müssen zwischen 5 und 10 Kilometer zurücklegen. Insgesamt knapp 60 Prozent der Einwohner im Kreis Mayen-Koblenz können ihre zuständige Bereitschaftsdienstzentrale in unter 10 Kilometern erreichen. Weitere 30 Prozent der Einwohner müssen zwischen 10 und 15 Kilometer aufwenden, so dass nur 11 Prozent der Bevölkerung (etwa Einwohner) mehr als 15 Kilometer zurücklegen muss, um ihre zuständige Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen (vgl. Abbildung 19).

37 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 37 Abbildung 18: Bereitschaftsdienstorganisation in Rheinland-Pfalz (Stand: )

38 38 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Abbildung 19: Durchschnittliche Fahrdistanzen zur zuständigen Bereitschaftsdienstzentrale: Bevölkerungsanteile In der Stadt Koblenz dagegen benötigt die Bevölkerung durchschnittlich nur 4,4 Kilometer, um die zuständige Bereitschaftsdienstzentrale zu erreichen. Zwei Drittel der Bevölkerung (etwa Einwohner) muss weniger als 5 Kilometer PKW-Fahrdistanz aufwenden, um die Bereitschaftsdienstzentrale in Koblenz zu erreichen. Das restliche Drittel der Bevölkerung (etwa Einwohner) muss zwischen 5 und 10 Kilometer zurücklegen, davon nur Einwohner zwischen 7,5 und 10 Kilometern.

39 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz HAUSÄRZTLICHE VERSORGUNG Eine wichtige Säule der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung ist der Hausarzt. Aktuell stellen (Stand ) zugelassene und angestellte Hausärzte die ambulante Versorgung der Bevölkerung in Rheinland-Pfalz vor Ort sicher, dabei sind sie als erster und wichtigster Ansprechpartner unverzichtbar. In Kreisen wie dem Kreis Mayen-Koblenz steht die flächendeckende Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung vor großen Herausforderungen, weil sich hier die Auswirkungen der landesweiten Problematiken in der Hausarztversorgung (Alterung der Bevölkerung und Ärzteschaft, fehlende Attraktivität des Hausarztberufes) zum Teil früher und stärker als in den Großstädten zeigen. Aber auch die Stadt Koblenz wird nicht minder von einem tiefgreifenden Strukturwandel der hausärztlichen Versorgung betroffen sein. Vor diesem Hintergrund sollen die Strukturen und daraus resultierenden Gefährdungen der hausärztlichen Versorgung unter folgenden Gesichtspunkten betrachtet werden: Projizierter altersbedingter Nachbesetzungsbedarf bei Hausärzten bis 2020 Erreichbarkeiten der Hausärzte Struktur und Entwicklung der Patientenschaft Patientenauslastung und Arbeitsintensität ZUKÜNFTIGE ENTWICKLUNG PROJIZIERTER ALTERSBEDINGTER NACHBESETZUNGSBEDARF VON HAUSÄRZTEN BIS 2020 Die Altersstruktur der Hausärzte im Kreis Mayen-Koblenz ist, wie bereits in Kapitel beschrieben, durch einen hohen Anteil von praktizierenden Vertragsärzten im Alter von über 54 Jahren gekennzeichnet. Es kann also damit gerechnet werden, dass ein großer Anteil der Hausärzte noch in diesem Jahrzehnt altersbedingt aus der vertragsärztlichen Versorgung ausscheidet und somit ein hoher Nachbesetzungsbedarf für Hausärzte entsteht. Um Zeitpunkt und Umfang altersbedingt wiederzubesetzender Arztstellen projizieren zu können, ist die Festlegung eines Ausscheidealters notwendig. Trotz der Aufhebung der Regelaltersgrenze von 68 Jahren für die vertragsärztliche Tätigkeit ist das mittlere Ausscheidealter insgesamt gesunken. Aktuell liegt dies für Hausärzte in Rheinland- Pfalz bei 62 Jahren. Dieser Wert wird für die nachfolgenden Betrachtungen auch für die Jahre bis 2020 als konstant angenommen.

40 40 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Hieraus ergeben sich folgende Nachbesetzungsbedarfe: Tabelle 9: Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 (Stand: ) Nachbesetzungsbedarf Absolut Prozentual (in%) Kreis Mayen-Koblenz Stadt Koblenz Bei den Hausärzten besteht im Kreis Mayen-Koblenz schon bis in das Jahr 2020 ein 54-prozentiger Nachbesetzungsbedarf. Doch auch in der Stadt Koblenz muss in den nächsten Jahren mehr als die Hälfte der Hausärzte altersbedingt ersetzt werden. Noch dramatischer ist die Tatsache, dass für zahlreiche Einzelpraxen bis 2020 Nachfolger gefunden werden müssen. Diese Praxen werden meist seit zum Teil Jahrzehnten von denselben engagierten Hausärzten geführt, für die es kaum interessierte Nachfolger gibt. Dadurch ist insbesondere die Versorgung in kleineren Gemeinden und in der Fläche gefährdet. Zahlreichen dieser Gemeinden mit ihren Patienteneinzugsgebieten droht der Verlust der örtlichen hausärztlichen Versorgung, wenn keine Nachfolger für die vorhandenen Vertragsarztsitze gefunden werden. In den Gemeinden Burgen, Hatzenport, Kottenheim, Mertloch, Monreal, Nachtsheim, Oberfellen, Rieden, Spay und Winnigen sind aller Voraussicht nach jeweils sämtliche Hausarztsitze in den nächsten Jahren nachzubesetzen. Insgesamt kann dadurch Teilen des Kreises Mayen-Koblenz eine deutliche Verschlechterung der hausärztlichen Versorgung drohen (vgl. Abbildung 20). Dies wird dann auch Auswirkungen auf die Erreichbarkeit der hausärztlichen Versorgung haben ERREICHBARKEITEN Die Sicherstellung der flächendeckenden und wohnortnahen ambulanten Versorgung durch Hausärzte ist ein Hauptziel der Politik und der Vertragspartner im Gesundheitswesen sowie die ausdrückliche Erwartung der Bevölkerung. Ein Indikator für die Beurteilung der Verwirklichung dieses Ziels ist die Erreichbarkeit der nächstgelegenen Hausarztpraxis. Die Entfernung zur nächstgelegenen Hausarztpraxis ist für den Zugang der Bevölkerung zur ambulanten Versorgung aus zwei Gründen von entscheidender Bedeutung. Erstens stehen im Gegensatz zu innerstädtischen Großstadträumen im weiten Teilen des Landes nicht mehrere Hausärzte in näherer Umgebung zur Verfügung. Zweitens steigt als Folge des demographischen Wandels der Anteil älterer immobiler Patienten mit Nahversorgungsbedarf stetig an.

41 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 41 Abbildung 20: Räumliche Verteilung des altersbedingten Nachbesetzungsbedarfes bis 2020

42 42 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen-Koblenz und Stadt Koblenz Die durchschnittliche PKW-Fahrdistanz zur nächstgelegenen Hausarztpraxis beträgt im Kreis Mayen-Koblenz 1,3 Kilometer. Diese Entfernung liegt unter dem Landesschnitt von 1,5 Kilometern. Die Einwohner des Landkreises Cochem-Zell müssen landesweit durchschnittlich den längsten Weg zurücklegen (3,4 km). In der Stadt Koblenz sind es durchschnittlich sogar nur 0,6 Kilometer. Hier können 85 Prozent der Bevölkerung in weniger als einem Kilometer ihre nächstgelegene Hausarztpraxis erreichen. Nur 12 Prozent müssen maximal 2,5 Kilometer aufwenden, sogar nur 3 Prozent zwischen 2,5 und 5 Kilometer. Im Kreis Mayen-Koblenz können immerhin auch 67 Prozent der Bevölkerung in maximal 1 km Fahrdistanz ihre nächstgelegene Hausarztpraxis erreichen. Weitere 28 Prozent der Bevölkerung müssen zwischen 1 und 2,5 Kilometer zum nächstgelegen Hausarzt zurücklegen. Das bedeutet, dass 95 Prozent der Bevölkerung ihren Hausarzt in weniger als 2,5 Kilometern erreichen kann (vgl. Abbildung 22). Nur etwa 5 Prozent der Bevölkerung muss theoretisch mehr als 2,5 Kilometern zu ihrem nächstgelegen Hausarzt zurücklegen. Betroffen davon sind Einwohner von einzelnen Gemeinden im südlichen und westlichen Kreisgebiet (vgl. Abbildung 21). Wenn der projizierte Nachbesetzungsbedarf an Hausärzten bis 2020 nicht gedeckt werden kann, wird sich die Anzahl der Gemeinden und der Anteil der Bevölkerung mit Fahrdistanzen von mehr als 2,5 km Minimaldistanz allerdings deutlich erhöhen. In der Realität weichen die tatsächlichen Fahrdistanzen in der hausärztlichen Versorgung von der räumlichen Verteilung der Hausärzte deutlich ab (vgl. Abbildung 22). Durchschnittlich legten die Hausarztpatienten im 3. Quartal 2013 im Kreis Mayen- Koblenz mit 4,5 km Fahrdistanz einen mehr als dreimal so langen Fahrweg zurück, wie es die Inanspruchnahme der nächstgelegenen Hausarztpraxis erforderlich gemacht hätte und näherten sich somit dem Landesschnitt von 4,9 Kilometern an. Hierbei spielen unter anderem persönliche Präferenzen, Verkehrsanbindungen sowie Arbeitsund Pendlerwege der Patienten eine Rolle. Nur 17 Prozent der Hausarztpatienten suchen einen Hausarzt auf, dessen Praxis weniger als 1 km Fahrdistanz von ihrem Wohnsitz entfernt liegt, auch wenn dies rechnerisch für 67 Prozent möglich wäre. 57 Prozent der Patienten legen zwischen 1 und 5 Kilometern zu einem Hausarzt zurück, obwohl dies nur für 28 Prozent notwendig wäre. Mehr als 5 Kilometer zu ihrem Hausarzt fahren 25 Prozent der Patienten, obwohl dies nur für 5 Prozent notwendig wäre. Für die Stadt Koblenz ist eine derartige Gegenüberstellung bezüglich der Fahrdistanzen nicht sinnvoll, da aufgrund fehlender Informationen zur exakten Wohnadresse eine genaue Auswertung technisch und aus Datenschutzgründen nicht möglich ist.

43 Kreisatlas zur vertragsärztlichen Versorgung: Kreis Mayen Koblenz und Stadt Koblenz 43 Abbildung 21: Erreichbarkeiten der Hausarztpraxen im Kreis Mayen-Koblenz und der Stadt Koblenz

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