In Krisen den Weg gemeinsam gehen...
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- Anton Lorenz
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1 In Krisen den Weg gemeinsam gehen... Das interkulturelle Pilotprojekt Wegbegleiter der Landeshauptstadt München Katja Schlüter, Fachstelle für Psychiatrie und Sucht Wiltrud Wystrychowski, Leiterin Psychologischer Dienst für Ausländer Andrea Dietzel, Psychologischer Dienst
2 Initiative und erste Konzeptentwicklung: Ilse Völk, Sozialbürgerhaus-Leitung Laim/Schwanthalerhöhe Andrea Dietzel, Psychologischer Dienst Projektleitung und konzeptionelle Weiterentwicklung: Katja Schlüter, Fachstelle für Psychiatrie und Sucht, Amt für Soziale Sicherung Praktische Umsetzung des Pilotprojektes: Wiltrud Wystrychowski, Leitung des Psychologischen Dienstes für Ausländer, Caritasverband München u. Freising Sozialwissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Projektes: Ina Plambeck und Dr. Andreas Sagner, SIM Sozialplanung und Begleitforschung, Sozialwissenschaftliches Institut München
3 Pilotprojekt - Wegbegleiter Migration und Zuwanderung sind normale und dauerhafte Bestandteile einer modernen Gesellschaft Um Menschen mit unterschiedlichen ethnischen, kulturellen, sozialen und religiösen Hintergründen in eine Gesellschaft zu integrieren, bedarf es eines gesellschaftlichen Wandlungsprozesses Migration als selbstverständlicher Prozeß einer Einwanderungsgesellschaft - Integration als kommunale Aufgabe und Prozess
4 Pilotprojekt - Wegbegleiter PERSPEKTIVE MÜNCHEN - 16 thematische Leitlinien Hier Leitlinie 15 - Herausforderungen begegnen, Perspektiven schaffen, Gerechtigkeit: Gesundheitliche Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund Interkulturelles Integrationskonzept der Landeshauptstadt München Definition: Folgende Definition wurde in der Vollversammlung des Münchener Stadtrates 2009 beschlossen:
5 Wegbegleiter - Pilotprojekt
6 Pilotprojekt - Wegbegleiter Mit den thematischen Leitlinien werden für die wesentlichen strategischen Handlungsfelder Leitprojekte definiert und ebenfalls vom Stadtrat beschlossen Nach Schätzungen leben weltweit etwa 190 Millionen Menschen außerhalb ihres Herkunftslandes. Das spiegelt sich auch in der Münchner Bevölkerung wieder: 22,6 % der Münchnerinnen und Münchner sind ausländische Staatsangehörige, weitere 13,3 % sind Deutsche mit Migrationshintergrund
7 Pilotprojekt - Wegbegleiter Die Leitprojekte, die auch den Charakter von teilräumlichen bzw. sektoralen Konzepten und Handlungsprogrammen haben, wie das hier vorgestellte Pilotprojekt Stadtratsbeschluss des 3-jähriges Pilotprojekt: Psychosoziale Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Migrationshintergrund mit psychischen Problemen in der Modellregion Laim/ Schwanthalerhöhe
8 Pilotprojekt - Wegbegleiter In der Landeshauptstadt München leben nach Schätzung des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU) ungefähr psychisch erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund Neuere Studien besagen, dass Migrantinnen im Hinblick auf die Inanspruchnahme von ambulanter psychiatrischer Behandlung entsprechend ihrem Bevölkerungsanteil unter repräsentiert sind Sozialreferat der Landeshauptstadt München bittet den Bezirk Oberbayern als Leistungsträger um gemeinsame Sozialplanung
9 Pilotprojekt - Wegbegleiter 1. Die Sozialbürgerhäuser in München 2. Die Bezirkssozialarbeit 3. Die Bedarfsfeststellung 4. Recherche zu den Erfahrungen anderer Einrichtungen 5. Erster Konzeptentwurf 6. Vom Konzeptentwurf zur Beschlussfassung des Stadtrates
10 1. Die Sozialbürgerhäuser in München
11
12 Kernelemente des Sozialbürgerhaus Weitgehende Zusammenführung der sozialen und bürgerorientierten Dienstleistungen unter einem Dach mit gemeinsamer regionaler Zuständigkeit
13 2. Die Bezirkssozialarbeit Die Bezirkssozialarbeit ist der kommunale Sozialdienst der Landeshauptstadt München. Etwa 450 Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen beraten, unterstützen und vermitteln Hilfen Sie steht allen Münchnerinnen und Münchnern ungeachtet ihres Alters und ihrer Herkunft in den 12 Sozialbürgerhäusern bzw. in der Zentralen Wohnungslosenhilfe zur Verfügung Die Fachkräfte der Bezirkssozialarbeit als kommunaler Sozialdienst der Stadt München haben überwiegend mit Menschen in existentiellen Krisen zu tun Die Kernaufgaben: Clearing Beratung Vermittlung Casemanagement
14 3. Die Bedarfsfeststellung Es besteht ein Bedarf an einer qualifizierten Weitervermittlung von Migrantinnen und Migranten in geeignete ambulante psychiatrische und psychotherapeutische Versorgungsangebote. Häufiger werden Menschen mit Migrationshintergrund im stationären Bereich erst als Notfall oder bei bereits bestehender Chronifizierung aufgenommen.
15 3. Bedarfsfeststellung Die möglichen Ursachen Hypothesen I: Tabus und die Angst vor Stigmatisierung, wie in unserer Gesellschaft insgesamt Bestehende Scheu vor Ämtern und öffentlichen Institutionen aufgrund von Vorerfahrungen Informationsdefizite sowohl über Krankheitsbilder als auch über bestehende Hilfestrukturen Kommunikationsprobleme, Differierende Krankheitskonzepte Migrationsspezifische Belastungen
16 3. Bedarfsfeststellung Die mögliche Ursachen -Hyphothesen II: Die Ungleichverteilung der Behandlungssressourcen führt zu sozialen und psychosozialen Problemen für die Bevölkerungsgruppe und deren Angehörige: Probleme an der Arbeitsstelle, Verarmung, Isolation, Wohnungsverlust, Überforderung der pflegenden Angehörigen oder Vernachlässigung der Kinder Dies begünstigt Rückkopplungsschleifen, die wiederum die Wahrscheinlichkeit einer Verschlechterung des Krankheitsbildes begünstigen und Gefährdungslagen befördern
17 4. Recherche zu den Erfahrungen anderer Einrichtungen I Anteil der Bürgerinnen und Bürger im Stadtbezirk Schwanthalerhöhe mit Migrationshintergrund 43,2% Anteil der Personengruppe an den Klientinnen und regionalen Sozialpsychiatrischen Dienstes 18% Klienten des
18 4. Recherche zu den Erfahrungen anderer Einrichtungen II Anteil an Patientinnen und Patienten in der psychiatrischpsychotherapeutischen Praxis für wohnungslose PatientInnen im Jahr 2008: 32% im Jahr 2009: 43%. TREFFAM (Treffpunkt Familie International)berichtet vermehrt über alleinerziehende Migrantinnen mit psychischen Auffälligkeiten. Mutter-Kind-Station des Isar-Amper-Klinikums München Ost berichtet, dass 2/3 der Patientinnen Frauen mit Migrationshintergrund sind.
19 5.Erster Konzeptentwurf
20 Die Bausteine des Konzeptes I Die Kontaktaufnahme mit der betroffenen Personengruppe über zugehende und nachgehende Intervention durch Fachkräfte mit Migrationshintergrund und Sprachkompetenzen. Information und Beratung Betroffener zu dem komplexen ambulanten Hilfesystem und den entsprechenden Zugangsmöglichkeiten.
21 Die Bausteine des Konzeptes II Vermittlung in bestehende Dienste der Regelversorgung, gegebenenfalls mit Begleitung. Herausarbeitung kultureller Unterschiede und kulturübergreifende Gemeinsamkeiten in Bezug auf eine Erkrankung und Vermittlung eines geeigneten Umgangs damit: Kulturdolmetscher.
22 Die Bausteine des Konzeptes III Fachberatungsangebot für die Bezirkssozialarbeit im Einzelfall. Beratungsangebot für die Menschen mit Migrations-hintergrund. Beratung und Unterstützung von Angehörigen. Ziel: Betroffene früher und nachhaltiger zu erreichen und sie gegebenenfalls in geeignete Hilfen zu begleiten. Zielgruppe: Personen mit einer Diagnose aber auch ohne vorliegende Diagnose, im Sinne eines Clearings.
23 Vom Konzeptentwurf zur gemeinsamen Umsetzung Wir bedanken uns für ihre Aufmerksamkeit und verweisen auf den weiterführenden Vortrag von: Frau Wystrychowski, Leiterin des Psychologischen Dienst für Ausländer
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