Was Michael Wendl so alles über Bord wirft. von Nicole Gohlke

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Was Michael Wendl so alles über Bord wirft. von Nicole Gohlke"

Transkript

1 Was Michael Wendl so alles über Bord wirft von Nicole Gohlke Michael Wendls Abrechnung mit dem Traditionssozialismus hat es in sich (Wendl 2010). Wendl hat jahrzehntelange Erfahrung als engagierter Gewerkschafter und linker Theoretiker. Er war oft ein wichtiger Bündnispartner sozialer Bewegungen, sein Übertritt von der SPD zur LINKEN in Bayern ein wichtiges politisches Signal. Angesichts dessen ist es etwas überraschend, zu welchen praktischen Schlussfolgerungen für DIE LINKE er gekommen ist. Die erste Schlussfolgerung betrifft die roten Linien. DIE LINKE schließt Regierungsbeteiligungen kategorisch aus, die mit Sozialabbau, Arbeitsplatzabbau, Privatisierung oder Kampfeinsätzen der Bundeswehr verbunden sind (DIE LINKE 2010: 86). In NRW ist es so gelungen, das Verhalten der LINKEN gegenüber SPD und Grünen verständlich zu machen. Michael Wendl sieht in diesen Mindestbedingungen ein Hemmnis: die parteiinternen Diskussionen und die Weiterentwicklung unseres Wissens [werden] durch populäre, aber zugleich unterkomplexe Haltelinien blockiert. Auch zwei weitere populäre Forderungen der Partei stellt Wendl infrage. Er kritisiert, dass in der LINKEN die Frage des kapitalistischen Eigentums an den Produktionsmitteln einen zentralen Stellenwert bekommt und hält den Generalstreik für ein bereits vor über 100 Jahren gescheiterte[s] strategische[s] Konzept. Wendl positioniert sich auch zu den Parteiströmungen in der LINKEN. Er sieht die Partei von zwei politischen Strömungen, Antikapitalistischer Linker und Sozialistischer Linker, drangsaliert. Die Strömung dagegen, welche die roten Linien ablehnt, das Forum Demokratischer Sozialismus, sieht Wendl ungerechtfertigten Vorwürfen ausgesetzt. Die Rolle der Arbeiterbewegung Dreh- und Angelpunkt von Michael Wendls Argumentation ist der Abschied von der Arbeiterbewegung als gesellschaftsverändernder Kraft. Der nichtstalinistischen Linken der 1970er wirft er vor, genau diesen Abschied nicht vollzogen zu haben. Sie habe an der entscheidenden Rolle der Arbeiterklasse im Transformationsprozess noch festgehalten. Dazu passt, dass für Wendl Streiks kein Mittel mehr sind, die Gesellschaft grundlegend zu verändern: Dass sich in der Folge von gescheiterten Tarifverhandlungen Streiks entwickeln oder es als Resultat von skandalösen politischen Entscheidungen zu politischen Aktionen und Demonstrationen kommt, ist selbstverständlich. Aber diese verdichten sich nicht zu einer Art umfassenden Massenstreik, der das gesellschaftliche Leben lähmt und eine umfassende Transformation der Gesellschaft einleitet. Entschieden distanziert sich Wendl von der Hoffnung, dass die Lernprozesse des Arbeitskampfs zugleich die Einsicht in die kapitalistische Form der Klassenherrschaft befördern und insofern die Arbeitskämpfe gleichsam über sich hinaus bis zum Stellen

2 der Systemfrage wachsen. Mit anderen Worten: Aus Arbeitskämpfen kann kein Antikapitalismus hervorgehen. Wendl formuliert damit selbst eine These, die er im gleichen Artikel Lenin vorwirft. 1 Wendls Abschied von der Arbeiterbewegung als gesellschaftsverändernder Kraft erklärt seine weiteren Positionen. Ich teile diese Einschätzung nicht. Die französischen Generalstreiks von 2010 und 1995 haben gezeigt, dass Streiks durchaus die gesellschaftliche Routine lähmen und erhebliche politische Dynamik auslösen können. Ägypten ist etwas ferner, aber bemerkenswert ist dennoch, dass dort massive Streikwellen und politische Bewegung in enger Wechselwirkung standen und zum Sturz des Diktators geführt haben. Auch die Massenstreikbewegungen in Griechenland sind kein Beispiel dafür, dass Arbeitskämpfe nicht die Einsicht in die kapitalistische Form der Klassenherrschaft befördern. In Deutschland hat es lange keine vergleichbare Bewegung gegeben. Es muss allerdings daran erinnert werden, dass die Kohl-Ära auch durch die politische Streiks, den Wut-Aufstand (BILD) gegen die Kürzung der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und den Sturm der Kohlekumpel auf die Bonner Bannmeile beendet wurde, in enger Wechselwirkung mit der Bewegung gegen das Sparpaket von 1996 und der Bewegung der Studierenden. Michael Wendl spricht zwar reale Probleme an, aber er überzieht völlig. Natürlich darf nicht übersehen werden, dass die Arbeiterbewegung in der Krise ist. Die Rückschritte bei Lohnentwicklung und Sozialpolitik sind massiv. Es gibt objektive Ursachen dafür: Die Massenarbeitslosigkeit, Leiharbeit und Hartz IV machen es leichter, die Beschäftigten gegeneinander auszuspielen. Die Schwäche ist jedoch 1 Wendl hatte aus Lenins Schrift Was tun? zitiert: Die Geschichte aller Länder zeugt davon, dass die Arbeiterklasse ausschließlich aus eigener Kraft nur ein trade-unionistisches Bewusstsein hervorzubringen vermag. Lenin trennte damit 1902 genauso strikt wie Wendl zwischen Arbeitskämpfen und der Systemfrage. Dieses Zitat allein wird Lenins Position jedoch nicht gerecht. Während der Revolution von 1905 schreibt er in der Aufsatzsammlung Über die Reorganisation der Partei : "Die Arbeiterklasse ist instinktiv und spontan sozialdemokratisch," (Werke, Bd. 10, S. 16) was damals hieß, revolutionär und sozialistisch zu sein. Das sagt nun das glatte Gegenteil aus. Beide Zitate sind, für sich genommen, völlig einseitig. Zusammengenommen bringen sie dagegen die Spannung zum Ausdruck, die darin besteht, dass gewerkschaftliche Aktivität zugleich die Herrschaft des Kapitals über die Arbeit infrage stellt und sie voraussetzt, und zwar dahingehend voraussetzt, als sie auf unmittelbare Verbesserungen im Rahmen des Kapitalismus gerichtet ist. Lenin war sich der Einseitigkeit seiner Formulierung bewusst. Über seine Broschüre von 1902 schrieb er: Der Grundfehler jener, die heute gegen Was tun? polemisieren, ist der, dass sie dieses Werk völlig aus dem Zusammenhang mit einer bestimmten historischen Situation, einer bestimmten, jetzt schon längst vergangenen Entwicklungsperiode unserer Partei herausreißen. ( ) Was tun? korrigiert polemisch den Ökonomismus, und es ist falsch, den Inhalt der Broschüre außerhalb dieser Aufgabe zu betrachten. (Werke, Bd. 13, S. 93, 100) In der Auseinandersetzung mit den Ökonomisten ging es Lenin darum, überhaupt die Notwendigkeit einer sozialistischen Partei neben den Gewerkschaften zu verteidigen. Bereits 1903 hatte er über diese Schrift gesagt: Wir alle wissen jetzt, dass die Ökonomisten den Bogen nach der einen Seite überspannt haben. Um ihn wieder auszurichten, musste man ihn nach der anderen Seite spannen, und das habe ich getan. (Werke, Bd. 6, S. 490) Wie Lenin 1902 überspannt auch Wendl den Bogen, wenn er zwischen Arbeitskämpfen und Antikapitalismus eine chinesische Mauer errichtet.

3 nicht unausweichlich. Die potentielle ökonomische Macht der Beschäftigten ist mit der Produktivität erheblich angestiegen. Sie sind auch nicht zur Randgruppe geworden. Zur Arbeiterklasse zähle ich, ohne ins Detail zu gehen, alle, die ihren Lebensunterhalt nur durch Verkauf ihrer Arbeitskraft sichern können, also den Fließbandarbeiter, die Lehrerin, den Call-Center-Agenten, die Scheinselbständige, nicht dagegen den Manager oder Spitzenbeamten. Das Statistische Bundesamt weist für 2010 die Zahl von 35,95 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland aus. Das ist der größte Jahreswert in der Zeitreihe seit Damals wurden in Westdeutschland 22,35 Millionen Beschäftigte gezählt. Die Beschäftigten sind auch nicht alle zu heillosen Individualisten geworden. In einigen Bereichen im Dienstleistungssektor, steigt der Organisationsgrad sogar. Durch gezielte Anstrengungen ist es der IG BAU gelungen, im schwach organisierten Bereich der Gebäudereinigung einen erfolgreichen Arbeitskampf zu führen und dadurch Mitglieder zu gewinnen. Ein weiteres gutes Beispiel ist die Schlecker-Kampagne der HBV von 1994/95, die zur Durchsetzung von Tarifverträgen und Betriebsräten führte. Vor der Kampagne gab es kaum Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb, danach waren es (Verdi 2005). Es ist eine Frage der Gewerkschaftsstrategie, ob das ökonomische Machtpotential der Beschäftigten wirksam wird oder nicht. Die Arbeiterbewegung ist bei weitem nicht die einzige wichtige Bewegung. Allerdings ist ohne die ökonomische Macht der Beschäftigten kein grundsätzlicher gesellschaftlicher Wandel machbar, sofern er sich gegen die mächtigen Kapitalinteressen richtet. Wendl ist deshalb sehr konsequent, wenn er gegen die Annahme polemisiert, der Kapitalismus sei eine historisch beschränkte Gesellschaftsformation, also nicht für die Ewigkeit. Weil er die Arbeiterbewegung als gesellschaftsverändernde Kraft abschreibt, muss er auch die Überwindung des Kapitalismus als Ziel verwerfen. Die Stärke der Gewerkschaften hängt wesentlich davon ab, wie aktiv die Mitgliedschaft ist. Arbeitskämpfe sind deshalb von herausragender Bedeutung für die Entwicklung von Kampfkraft, in organisatorischer, aber auch in politischer Hinsicht. Arbeitskämpfe stellen, zumindest punktuell, die Herrschaft des Kapitals über den Produktionsprozess infrage. All dies sind Erkenntnisse, die keineswegs nur von linken Splittergruppen, sondern auch von vielen Gewerkschaftern vertreten werden. Michael Wendl fällt hinter diese Position zurück, wenn er Streiks als bloßes Beiwerk von Tarifverhandlungen versteht und Arbeitskämpfen jegliches antikapitalistische Potential abspricht. Weil die Aktivität der Mitglieder wichtig ist, schwächt das ausgeprägte Stellvertretertum die Arbeiterbewegung in Deutschland. Unter Stellvertretertum verstehe ich eine Politik, die der Mehrheit der Menschen die Zuschauerrolle zugeweist. Dies geschieht durch die Art, wie gesellschaftliche Konflikte in Tarifverhandlungen und parlamentarische Abläufe kanalisiert werden. Es hat eben auch etwas mit der geringen Zahl der Streiktage zu tun, dass in Deutschland Sozialabbau und Lohndrückerei atemberaubend schnell voranschreiten, verglichen mit anderen Ländern. Diese Kritik wischt Wendl in seinem Beitrag beiseite, wenn er mit Blick auf die 1970er Jahre warnt vor einer idealistischen Überhöhungen der

4 Klassenkämpfe in Italien, Großbritannien usw., die der angeblich faden Streikarmut in Westdeutschland gegenübergestellt wurden. Alternative: Regierungsbeteiligung Michael Wendl deutet in seinem Beitrag eine alternative politische Strategie für DIE LINKE an. Ihr Ziel ist, den Kapitalismus zu zivilisieren durch Regulierung der Arbeits-, Güter- und Finanzmärkte, ohne das Privateigentum an Produktionsmitteln anzutasten. Wie soll diese Regulierung durchgesetzt werden? Streiks und gesellschaftliche Bewegungen spielen für Wendl nicht die entscheidende Rolle. Bleiben also Regierungsbeteiligungen oder gesellschaftliche Verhandlungsmodelle wie ein Bündnis für Arbeit als Option. Was geschieht, wenn Regierungen scharfe Regulierungen der Arbeits-, Güter-, und Finanzmärkte beschließen wollen? Drei Beispiele: 1973 ergriff der Bundesbildungsminister Klaus von Dohnanyi eine Gesetzesinitiative, um die Ausbildungsmisere in den Griff zu bekommen. Die Qualität sollte staatlich kontrolliert und verbindlich ausreichend Ausbildungsplätze angeboten werden. Die Unternehmen organisierten Widerstand und kündigten einen totalen Ausbildungsboykott an. Von Dohnanyi warf hin, die Ausbildungsmisere blieb wurde Mitterrand französischer Präsident, auf der Grundlage eines sozialistischen Programms. Er verstaatlichte wichtige Unternehmen und Banken, verkürzte die Arbeitszeit und erhöhte Mindestlöhne und Renten. Dies stieß auf offene Feindschaft der Unternehmen. Sie drohten mit Investitionsstopp, eine Kapitalflucht aus Frankreich setzte ein, der französische Franc geriet massiv unter Druck vollzog Mitterrand eine radikale Wende und ging von keynesianischer zu monetaristischer Politik über. Etwas anders lief es in Chile, als 1973 die reformorientierte Regierung Allende vom chilenischen Militär gestürzt wurde. Es geht mir darum, mit diesen Beispielen zu zeigen, dass eine scharfe Marktregulierung im Interesse der Beschäftigten auf heftigen Widerstand von Seiten der Herrschenden führen wird, sowohl bei Unternehmen, als auch im Staatsapparat. Selbst im Godesberger Programm der SPD heißt es über die führenden Männer der Großwirtschaft: Sie usurpieren Staatsgewalt. Wirtschaftliche Macht wird zu politischer Macht. Die wirtschaftliche Macht des Kapitals, die Kontrolle über Einstellungen und Investitionen wird dabei eingesetzt. Ein solcher Konflikt ist nur zu gewinnen, wenn gesellschaftliche Gegenmacht mobilisiert wird. Gesellschaftliche Gegenmacht kann sogar dann erfolgreich sein, wenn sie einer konservativen Regierung gegenübersteht. Dies erkennt Michael Wendl im Rückblick ausdrücklich an: [D]er Ausbau der Sozialversicherung erfolgte in Deutschland überwiegend durch konservative Regierungen, um dem politischen Druck der Arbeiterbewegung vorzubeugen. Umgekehrt muss man feststellen, dass formal linke Regierungen oft zu heftigeren Sozialkürzungen in der Lage sind als rechte Regierungen, und zwar deshalb, weil sie von wichtigen Akteuren trotz allem als unsere Regierung empfunden werden und deshalb mit weniger gesellschaftlicher Opposition konfrontiert sind. Schröder konnte sich deshalb damit brüsten, den Reformstau, den Kohl hinterlassen hat, aufgelöst

5 zu haben. Für die Regierungen Prodi im Vergleich zu den Regierungen Berlusconi gilt Ähnliches. Lenin, den Wendl zum Linkssektierer macht, hat bekanntlich eine Broschüre gegen Linkssektierertum geschrieben (Lenin 1974). Darin kritisiert er die Maxime Keine Kompromisse! und verteidigt die Notwendigkeit von Vereinbarungen der Gewerkschaften mit dem Kapital über Löhne etc. Damit hat er Recht. Es wäre also Unfug, institutionalisierte Vereinbarungen mit Kapitalvertretern pauschal zu verwerfen. Allerdings haben diese Vereinbarungen angesichts des Interessengegensatzes zwischen Kapital und Arbeit den Charakter von Waffenstillständen. Entscheidend ist also, gesellschaftliche Kräfte zu mobilisieren, um Zugeständnisse zu erzwingen und auch dafür zu sorgen, dass sie eingehalten werden. Ohne Konfliktfähigkeit, ohne die Mittel von Streiks und Aktionen, können die Beschäftigten ihre Interessen bei institutionalisierten Verhandlungen nicht wirksam vertreten. Die Bündnisse für Arbeit der 1990er Jahre liefern dafür ausreichend Anschauungsmaterial. Rechter und Linker Keynesianismus Es gibt Formen der Regulierung der Arbeits-, Güter-, und Finanzmärkte, die auf weniger Gegenwehr von Seiten des Kapitals stoßen als andere. Der Rechtskeynesianismus, von Joan Robinson auch als Bastardkeynesianismus bezeichnet, konzentriert sich auf die Zinspolitik der Zentralbank und die Staatsverschuldung zur Konjunktursteuerung. Das kann auch im Kapitalinteresse liegen, solange dabei nicht die Sozialleistungen ausgeweitet werden. Dabei wird von einem Konflikt abgesehen, der für Linkskeynesianer der letztlich entscheidende ist: Die Verteilung von Einkommen und Vermögen. Rückt man die Verteilungsfrage ins Zentrum, sind harte Konflikte mit den Kapitalinteressen vorprogrammiert. Ein wichtiger Aspekt der Verteilungsfrage ist der Umfang des Sozialstaats. Daher die Bedeutung der Haltelinien mit einer klaren Absage an Sozialabbau, Arbeitsplatzabbau und Privatisierung. Kapital muss beständig anwachsen, sonst ist es keines. Es wird nur eingesetzt, wenn dabei mehr Kapital herauskommt. Vorstellungen von der Regulierung oder Einhegung des Kapitalismus setzen also voraus, dass wir eine zivilisierte Gesellschaft errichten können und gleichzeitig ständig wachsende Renditeansprüche des wachsenden Kapitalstocks erfüllen können. Dies sind die Grenzen einer Regulierung kapitalistischer Märkte. Entweder man respektiert sie, oder man muss die Kapitalverwertung überwinden. Gerhard Schröder respektiert sie, und war deshalb bereit, durch Deregulierung der Arbeits-, Güter-, und Finanzmärkte dem Kapital in der Krise neue Verwertungsspielräume zu eröffnen. Keynes selbst war skeptisch, ob die Kapitalverwertung dauerhaft gesichert werden kann. Im Schlusskapitel der Allgemeinen Theorie denkt er deshalb über die Verstaatlichung der Investitionen nach. Das Eigentum an Produktionsmitteln sollte für Keynes allerdings privat bleiben. Dies ist freilich ein Widerspruch, den einige Linkskeynesianer mit der Überführung von Großunternehmen in öffentliches Eigentum lösen wollen.

6 Sozialismus von unten Michael Wendl schreibt in seinem Beitrag vom Elend des Traditionssozialismus, den er mit den Parteiströmungen der Antikapitalistischen Linken und der Sozialistischen Linken in Verbindung bringt. Es gibt allerdings sehr unterschiedliche Traditionen des Sozialismus. Die stärkste ist jene, die in der Sozialdemokratie seit Jahrzehnten vorherrschend ist, wenngleich es, das muss betont werden, dort immer auch andere Strömungen gab. Die dominierende Strömung in der Sozialdemokratie strebt sozialen Fortschritt unter Bedingungen der Kapitalverwertung an. Ihre Strategie zeichnet sich durch die strikte Trennung von Ökonomie und Politik, also von politischer und gewerkschaftlicher Aktivität, sowie durch ausgeprägt stellvertreterisches Agieren, also Passivität der Basis in Partei und Gewerkschaft, aus. Man kann deshalb von einem Sozialismus von oben sprechen (Draper 1966). Bernstein und der späte Kautsky gehören in diese Tradition. Michael Wendl meint mit Traditionssozialismus dagegen Strömungen, die den Kapitalismus durch eine gesellschaftliche Bewegung der Mehrheit überwinden möchte und dabei die besondere Bedeutung der Arbeiterbewegung und der Eigentumsfrage betonen. Gramsci und der Lukacs gehören hierher, auch wenn Wendl sie anders einsortiert. Diese Position eines Sozialismus von unten habe ich hier verteidigt. Wendl schreibt diesen Strömungen allerdings auch einen Haufen abstruser und sektiererischer Positionen zu, die ich nicht teile. Sollen Antikapitalisten soziale Reformen ablehnen? Natürlich nicht! Ich teile die Position Rosa Luxemburgs: zwischen der Sozialreform und der sozialen Revolution [besteht] ein unzertrennlicher Zusammenhang (Luxemburg 1982, Vorwort). Der Zusammenhang besteht darin, dass der Kampf um Reformen die einzige Möglichkeit ist, unsere politischen Kräfte zu stärken. Ist die Verelendung der Menschen im Kapitalismus vorprogrammiert? Zunächst muss klargestellt werden, dass es Marx um eine relative, nicht um eine absolute Verelendung der Beschäftigten ging, d.h. das Kapital reklamiert einen wachsenden Anteil am gesellschaftlichen Reichtum. Ich denke, eine solche Tendenz kann man beobachten. Die Verteilung ist allerdings das Ergebnis von Verteilungskämpfen, die man auch gewinnen kann. Dafür kann es aber notwendig sein, wie oben argumentiert, die Kapitalverwertung infrage zu stellen. Sind Antikapitalisten für die Verelendung der Menschen, weil es dadurch leichter wird, den Kapitalismus zu stürzen? Durchaus nicht! Verelendung raubt Ressourcen und Selbstbewusstsein. Beides ist notwendig, um für eine bessere Gesellschaft zu kämpfen. Ist das Ende des Kapitalismus vorprogrammiert? Nein, die Geschichte ist kein Uhrwerk: Die Menschen machen ihre eigene Geschichte, aber sie machen sie nicht aus freien Stücken. (Marx 1952: 115) Der Geschichtsdeterminismus stalinistischer Prägung ist eine Karikatur des Marxismus.

7 Ist Antikapitalismus eine Frage der Moral? Marx war außerordentlich darauf bedacht, die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus und die Möglichkeit des Sozialismus aus der wissenschaftlichen Analyse des Kapitalismus und seiner Dynamik zu entwickeln. Der Klärungsbedarf innerhalb der Linken ist auch heute in erster Linie ein wissenschaftlicher und praktischer, jedoch kein moralischer. Michael Wendl wirft dem Traditionssozialismus schließlich Avantgarde-Dünkel vor. Dogmatismus und Schlaues Daherreden sind sicherlich grausam, vor allem bei Leuten, die keinen Finger rühren, um gesellschaftliche Bewegungen voranzubringen. Allerdings überdehnt Wendl auch hier den Bogen. Er kritisiert sogar den Anspruch, dass DIE LINKE der Mehrheit der Bevölkerung ihre gemeinsamen Interessen verdeutlichen will, Interessen, die ohne diese Partei nicht erkannt werden. Aber ist es nicht Aufgabe der LINKEN, auf die gemeinsamen Interessen von Erwerbslosen, Beschäftigten, Auszubildenden etc. an einem guten Sozialstaat hinzuweisen? Spielt es angesichts der Hetze von Westerwelle, Sarrazin und anderen nicht eine Rolle, ob es eine Partei wie DIE LINKE gibt, die dagegen hält? Schließlich hat jede politische Kraft die Aufgabe, ihre politische Analyse öffentlich zu vertreten und politische Initiativen zu ergreifen. Der emanzipatorische Charakter der LINKEN äußert sich darin, dass sie gemeinsam mit der Mehrheit der Menschen die Gesellschaft verändern möchte, und nicht stellvertretend für sie. Wendl bietet in seinem Beitrag dagegen eine zweifelhafte Form des Anti- Avantgardismus an, wenn er schreibt: Mit der Erklärung der kapitalistischen Produktionsweise formuliert Marx aber faktisch nicht nur das Gegenteil einer Revolutionstheorie, sondern vielmehr die objektiven Bedingungen für eine politische Handlungstheorie des Reformismus, weil er erklärt, wie sich die Arbeiterbewegung von den Mystifikationen beherrschen oder blenden lässt und auf der Basis der berühmten Verwechslung von Arbeitskraft mit Arbeit die politische Regulierung des Arbeitsmarktes und die Forderung nach einem gerechten Lohn zeitweise durchaus erfolgreich auf die Tagesordnung setzen konnte, aber mehrheitlich gerade nicht die Abschaffung des Systems der Lohnarbeit politisch angestrebt hatte. ( ) Johannes Berger (1988) hat darauf hingewiesen, dass dies aus Sicht der Arbeiter eine völlig rationale Strategie gewesen ist. Es soll also völlig rational sein, dass die Arbeiterbewegung sich von den Mystifikationen beherrschen oder blenden lässt. Das ist eine elitäre, keine aufklärerische Herangehensweise. Zur Erinnerung: Die Mystifikation bewirkt nach Marx die Verschleierung der Ausbeutung. Kapitalismus setzt Ausbeutung zwingend voraus, schließlich ist Ausbeutung die Quelle der Profite. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Arbeiterbewegung sich über die Ausbeutung hinwegtäuschen soll, nur um für Reformen zu kämpfen. Wichtige Reformen wurden erkämpft, als die Arbeiterbewegung ausdrücklich das Ziel hatte, den Kapitalismus zu überwinden. Gänzlich absurd ist es, Marx neben der Revolutionstheorie noch eine Reformismustheorie zuzuschreiben. Letztlich ist Wendl jedoch in seiner Idee der Mystifikation als objektiver Bedingung für Reformen widersprüchlich. Im letzten Jahr positionierte er sich noch gegen den einheitlichen gesetzlichen Mindestlohn mit dem Argument, damit würde man der Mystifikation, dem Fetisch, auf den Leim gehen.

8 Literatur Draper, Hal (1966): The two souls of socialism, Berkeley DIE LINKE (2010): 1. Entwurf für ein Programm der Partei DIE LINKE, g.pdf Keynes, John Maynard (2009): Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Berlin Lenin, Wladimir Iljitsch (1974): Der Linke Radikalismus, Kinderkrankheit des Kommunismus, in: Werke, Bd.31, Berlin, S Luxemburg, Rosa (1982): Sozialreform oder Revolution, in: Rosa Luxemburg, Gesammelte Werke, Bd.1, Erster Halbbd., Berlin, S Marx, Karl (1852): Der achtzehnte Brumaire des Louis Napoleon, in: Marx Engels Werke, Band 8, Berlin SPD (1959): Godesberger Programm, Statistisches Bundesamt (2011), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Inlandsproduktsberechnung. Lange Reihen ab 1970, Fachserie 18 Reihe 1.5 Verdi (2005): ORGANIZING - Gewerkschaft als soziale Bewegung, Abschnitt Was sich auf unsere Arbeit übertragen lässt, _gewerkschaft_als_soziale_bewegung/was_sich_auf_unsere_arbeit_uebertragen_lae sst Wendl, Michael (2011): Vom Elend des Traditionssozialismus, in: Sozialismus 2/2011, S

Karl Marx ( )

Karl Marx ( ) Grundkurs Soziologie (GK I) BA Sozialwissenschaften Karl Marx (1818-1883) Kolossalfigur des 19. Jahrhunderts 1. Historischer Materialismus 2. Arbeit als Basis der Gesellschaft 3. Klassen und Klassenkämpfe

Mehr

Er soll für Dumpinglöhne arbeiten, sagen die Konservativen. Mehr SPD für Europa.

Er soll für Dumpinglöhne arbeiten, sagen die Konservativen. Mehr SPD für Europa. Er soll für Dumpinglöhne arbeiten, sagen die Konservativen. Mehr SPD für Europa. 7. Juni Europawahl Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Europawahl am 7. Juni ist eine Richtungsentscheidung. Es geht

Mehr

Zur Geschichte des Begriffs und der Theorie von der Arbeiteraristokratie in der europäischen Arbeiterbewegung

Zur Geschichte des Begriffs und der Theorie von der Arbeiteraristokratie in der europäischen Arbeiterbewegung Kuno Rinke Zur Geschichte des Begriffs und der Theorie von der Arbeiteraristokratie in der europäischen Arbeiterbewegung Von den Anfängen bis 1933 Mit einem Vorwort von Frank Benseier PETER LANG Europäischer

Mehr

1. Karl Marx: Biographie

1. Karl Marx: Biographie 1. Karl Marx: Biographie 5. Mai 1818 in Trier geboren 1835 1841: Studium in Bonn und Berlin, Jura, Philosophie, Geschichte Philosophie Hegels Exil in Paris nach Verbot der Rheinischen Zeitung Bekanntschaft

Mehr

Sozialismus/Staatsbürgerkunde

Sozialismus/Staatsbürgerkunde Sozialismus/Staatsbürgerkunde DDR-Schüler müssen kennen: - Marx und Engels Theorie: Wirtschaft und Gesellschaft besteht aus materiellen Kräften und finanziellen Mitteln -> ungerechte Verteilung (Klassenunterschiede)

Mehr

Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung. in der DDR. Dietz Verlag Berlin 1969

Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung. in der DDR. Dietz Verlag Berlin 1969 Politische Ökonomie des Sozialismus und ihre Anwendung in der DDR 0 Dietz Verlag Berlin 1969 Inhalt Vorwort 5 Vorwort der Verfasser 19 1, Der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus - die grund' legende

Mehr

Marx und die Kritik der Politischen Ökonomie. Kritische Rekonstruktion heute

Marx und die Kritik der Politischen Ökonomie. Kritische Rekonstruktion heute Marx und die Kritik der Politischen Ökonomie Kritische Rekonstruktion heute Das Marx-Standogramm Im-Raum-Aufstellung Wie war der Kontakt mit mit Marx bis dato? (in Sachen Literatur) Primärliteratur 100

Mehr

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische

ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische ab abend Abend aber Aber acht AG Aktien alle Alle allein allen aller allerdings Allerdings alles als Als also alt alte alten am Am amerikanische amerikanischen Amt an An andere anderen anderer anderes

Mehr

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit:

Wortformen des Deutschen nach fallender Häufigkeit: der die und in den 5 von zu das mit sich 10 des auf für ist im 15 dem nicht ein Die eine 20 als auch es an werden 25 aus er hat daß sie 30 nach wird bei einer Der 35 um am sind noch wie 40 einem über einen

Mehr

Bei Marx spielt die individuelle Freiheit keine Rolle

Bei Marx spielt die individuelle Freiheit keine Rolle Bei Marx spielt die individuelle Freiheit keine Rolle Bei Marx spielt die individuelle Freiheit keine Rolle Das wird gesagt: In einer Gesellschaft nach Marx Vorstellungen können die Individuen nicht das

Mehr

1. Kapitel: Soziale Folgen der Industriellen Revolution

1. Kapitel: Soziale Folgen der Industriellen Revolution Soziale Frage 1. Kapitel: Soziale Folgen der Industriellen Revolution Der Begriff Industrielle Revolution bezeichnet die rasante technische Entwicklung, welche ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Mehr

Die Hauptströmungen des Marxismus

Die Hauptströmungen des Marxismus Leszek Kolakowski Die Hauptströmungen des Marxismus Entstehung Entwicklung Zerfall Zweiter Band "D R. Piper & Co. Verlag München Zürich Inhalt Erstes Kapitel Der Marxismus und die Zweite Internationale

Mehr

Kapitalismus pur als jene zum Zuge kommen lassen, die gegen Spekulanten und

Kapitalismus pur als jene zum Zuge kommen lassen, die gegen Spekulanten und Der Geist des Widerspruchs martin dornis, 30.4.2011 1 Kommunismus scheint heute mehr als diskrediert. Niemand will die Revolution. Und jene, die sie wollen sind oft grußlicher als die Verteidiger des Bestehenden.

Mehr

Vorstand. Berlin, 3. Juli So wollen wir leben! Ergebnisse und Analysen der Befragung der IG Metall. Pressekonferenz Detlef Wetzel

Vorstand. Berlin, 3. Juli So wollen wir leben! Ergebnisse und Analysen der Befragung der IG Metall. Pressekonferenz Detlef Wetzel Berlin, 3. Juli 2009 So wollen wir leben! Ergebnisse und Analysen der Befragung der IG Metall Pressekonferenz Detlef Wetzel Übersicht Die Befragung: Deine Stimme für ein gutes Leben! Quantitative Ergebnisse

Mehr

Vorwort (Andreas Heyer) 833

Vorwort (Andreas Heyer) 833 INHALT Vorwort (Andreas Heyer) 833 Teil IV: Die deutsche Philosophie und die Französische Revolution 835 Die deutsche Philosophie und die Französische Revolution (Andreas Heyer) 837 Wintersemester 1950/1951

Mehr

Positionspapier als PDF herunterladen. 5-Punkte-Programm für eine gerechte Arbeitswelt

Positionspapier als PDF herunterladen. 5-Punkte-Programm für eine gerechte Arbeitswelt Arbeit in Würde. Positionspapier, 15. Januar 2008 Mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen haben SPD und Grüne unter Zustimmung von CDU/CSU und FDP Arbeit in jeder Hinsicht unsicher gemacht: Die unbefristete

Mehr

Tarif- und Sozialpolitische Konferenz. Wien, Juni 2014 Unsere Zukunft verhandeln! Gewerkschaftliche Strategien in Zeiten der Wirtschaftskrise

Tarif- und Sozialpolitische Konferenz. Wien, Juni 2014 Unsere Zukunft verhandeln! Gewerkschaftliche Strategien in Zeiten der Wirtschaftskrise Tarif- und Sozialpolitische Konferenz Wien, 12.-13. Juni 2014 Unsere Zukunft verhandeln! Gewerkschaftliche Strategien in Zeiten der Wirtschaftskrise Dokument 2 Gute Arbeit sichern: Tarifbindung in Europa

Mehr

Rede auf der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, München 19. Januar 2008, Rosa-Luxemburg-Platz.

Rede auf der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, München 19. Januar 2008, Rosa-Luxemburg-Platz. Klaus Weber* Einzig radikale Maßnahmen können die Gesellschaft retten (Rosa Luxemburg) Rede auf der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, München 19. Januar

Mehr

Erste Gewerkschaften

Erste Gewerkschaften 1844 Weberaufstand Nach den jahrelangen Lohnkürzungen und Verlängerungen der Arbeitszeiten, kommt es nach einer Verhaftung eines Webers wegen Singens aufrührerischer Lieder zum Eklat. Etwa 3000 Weber stürmen

Mehr

Die Krisen des Kapitalismus

Die Krisen des Kapitalismus Saral Sarkar Die Krisen des Kapitalismus Eine andere Studie der politischen Ökonomie Herausgegeben von der Initiative Ökosozialismus Inhalt Vorwort 9 I. Marxistische Krisentheorien 1. Der tendenzielle

Mehr

Bausteine der Wirtschaft

Bausteine der Wirtschaft Hermann Adam Bausteine der Wirtschaft Eine Einführung 15. Auflage VS VERLAG FÜR SOZIALWISSENSCHAFTEN Inhalt Verzeichnis der Tabellen 12 Verzeichnis der Schaubilder 14 1 Grundlagen und Rahmenbedingungen

Mehr

Einleitung Die Asymmetrie in den klassischen Theorien zur Europäischen Integration 10

Einleitung Die Asymmetrie in den klassischen Theorien zur Europäischen Integration 10 Inhalt Einleitung 7 1. Die Asymmetrie in den klassischen Theorien zur Europäischen Integration 10 2. Der Neogramscianismus 14 2.1. Das Hegemoniekonzept von Antonio Gramsci 17 2.2. Die Strukturelle Überakkumulation

Mehr

Warum ist ein Klärungsprozess nötig und wie kann er organisiert

Warum ist ein Klärungsprozess nötig und wie kann er organisiert Warum ist ein Klärungsprozess nötig und wie kann er organisiert werden? Die kommunistische Weltbewegung nach der Niederlage Die kommunistische Bewegung befindet sich in einer anhaltenden tiefen Krise.

Mehr

Karl Marx Ratgeber der Gewerkschaften?

Karl Marx Ratgeber der Gewerkschaften? VSA: Karl Marx Ratgeber der Gewerkschaften? Antworten von Nicole Mayer-Ahuja, Heinz Bierbaum, Frank Deppe, Klaus Dörre und Hans-Jürgen Urban Nicole Mayer-Ahuja/Heinz Bierbaum/Frank Deppe/ Klaus Dörre/Hans-Jürgen

Mehr

4. Feministische Herbstakademie: Occupy feministisch!

4. Feministische Herbstakademie: Occupy feministisch! 4. Feministische Herbstakademie: Occupy feministisch! Der Herbst zeigte sich von seiner sonnendurchfluteten, malerischen Seite, als sich mehr als 30 Frauen aus der LINKEN, aus Gewerkschaften und sozialen

Mehr

Doch ehe überhaupt über #r2g gesprochen wird, sollte sich noch mal bewusst gemacht werden, wofür DIE LINKE steht:

Doch ehe überhaupt über #r2g gesprochen wird, sollte sich noch mal bewusst gemacht werden, wofür DIE LINKE steht: (Torben Schultz Stand 6.10.2016) Die Frage nach Chancen und Risiken für DIE LINKE in einer Rot-Rot-Grünen Koalition kann sicher nicht pauschal beantwortet werden. Thüringen ist nicht Berlin, Berlin ist

Mehr

Einführung in die Marxistische Rechtstheorie

Einführung in die Marxistische Rechtstheorie Einführung in die Marxistische Rechtstheorie I. Vorbemerkungen II. Marx und Recht III. Paschukanis' Versuch IV. Staatsableitung der 70er Jahre V. Anschluss an Poulantzas Vorwort Zur Kritik der politischen

Mehr

Mit Hilfe der Finanzkrise soll der europäische Sozialstaat abgebaut werden.

Mit Hilfe der Finanzkrise soll der europäische Sozialstaat abgebaut werden. Für ein solidarisches Europa - Kurswechsel jetzt! Demo am Freitag, 27.02., 17:00 Uhr - Bielefelder Rathausplatz Am 25. Januar haben die Menschen in Griechenland als erste mit SYRIZA eine Partei an die

Mehr

Konzepte für eine moderne Wirtschaftspolitik

Konzepte für eine moderne Wirtschaftspolitik Konzepte für eine moderne Wirtschaftspolitik Makroskop-Kongress 13. Oktober 2018 Neue wirtschaftliche Dynamik durch ökologischen Umbau und sozialen Fortschritt Dr. Rainer Land Thünen-Institut ev. Bollewick

Mehr

prinzipiell fortschrittlichen gesellschaftlichen Prozess glauben: ob aus Naivität, mangelnder politischer Bildung oder dem Wunsch, keine Erkenntnisse

prinzipiell fortschrittlichen gesellschaftlichen Prozess glauben: ob aus Naivität, mangelnder politischer Bildung oder dem Wunsch, keine Erkenntnisse prinzipiell fortschrittlichen gesellschaftlichen Prozess glauben: ob aus Naivität, mangelnder politischer Bildung oder dem Wunsch, keine Erkenntnisse im eigenen Kopf zuzulassen, die die eigene materielle

Mehr

Die Rechtsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland - Rechtsquellen

Die Rechtsentwicklung der Bundesrepublik Deutschland - Rechtsquellen ηηin 頴盝蘟監監監 Übernommen aus: Kroeschell, Karl: Deutsche Rechtsgesch Kern, Bernd-Rüdiger: Skript zur Vorles Deutsche Rec chtsgeschichte Masaryk Universität Brünn; Juristische Fakultät JUDr. Jaromír Tauchen,

Mehr

Der diesjährige 1. Mai steht unter dem Motto Wir gehen vor! Gute Arbeit, Gerechte Löhne, Starker Sozialstaat.

Der diesjährige 1. Mai steht unter dem Motto Wir gehen vor! Gute Arbeit, Gerechte Löhne, Starker Sozialstaat. Begrüßungsrede zum 1. Mai 2010 Renate Licht Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Bürgerinnen und Bürger der Stadt Erfurt, liebe Gäste, ich begrüße Sie alle recht herzlich heute hier zur Auftaktkundgebung

Mehr

SOLIDARISCHE ARBEITSVERHÄLTNISSE. Stephan Lessenich, Frank Engster und Ute Kalbitzer

SOLIDARISCHE ARBEITSVERHÄLTNISSE. Stephan Lessenich, Frank Engster und Ute Kalbitzer WORKSHOP #4 SOLIDARISCHE ARBEITSVERHÄLTNISSE Stephan Lessenich, Frank Engster und Ute Kalbitzer Die Gesellschaft befindet sich weltweit in einer eigentümlichen Situation. Als das Institut Solidarische

Mehr

Thesen des KDA zur Leiharbeit

Thesen des KDA zur Leiharbeit Thesen des KDA zur Leiharbeit Dem Tagelöhner, der bedürftig und arm ist, sollst du seinen Lohn nicht vorenthalten, er sei von deinen Brüdern oder den Fremdlingen, die in deinem Land und in deinen Städten

Mehr

kultur- und sozialwissenschaften

kultur- und sozialwissenschaften Helga Grebing Überarbeitung und Aktualisierung: Heike Dieckwisch Debatte um den Deutschen Sonderweg Kurseinheit 2: Preußen-Deutschland die verspätete Nation? kultur- und sozialwissenschaften Das Werk ist

Mehr

Sehr geehrte Frankfurterinnen und Frankfurter, liebe Kolleginnen und Kollegen,

Sehr geehrte Frankfurterinnen und Frankfurter, liebe Kolleginnen und Kollegen, Rede auf der Kundgebung des DGB zum 1. Mai 2013 um 11.00 Uhr auf dem Römerberg Es gilt das gesprochene Wort! Sehr geehrte Frankfurterinnen und Frankfurter, liebe Kolleginnen und Kollegen, So begrüße ich

Mehr

Einführung in die Soziologie sozialer Ungleichheit (PS)

Einführung in die Soziologie sozialer Ungleichheit (PS) Einführung in die Soziologie sozialer Ungleichheit (PS) Programm der heutigen Sitzung 1. Wiederholung: Marx und Weber 2. Referate zu Geiger und Schelsky Soziale Ungleichheit (PS) - Saša Bosančić, M.A.

Mehr

Veränderungen der Arbeitsgesellschaft Auswege aus der Armut? Alternativen zum Ende des Sozialen

Veränderungen der Arbeitsgesellschaft Auswege aus der Armut? Alternativen zum Ende des Sozialen Veränderungen der Arbeitsgesellschaft Auswege aus der Armut? Alternativen zum Ende des Sozialen 9./10./11. Juni 2006 Veranstalter: BAG-SHI e.v. und Rosa-Luxemburg-Stiftung Ort: Rosa-Luxemburg-Stiftung,

Mehr

Wie ernst ist die Gefahr eines deutschen Faschismus? Vortrag auf der IX. Konferenz Der Hauptfeind steht im eigenen Land!

Wie ernst ist die Gefahr eines deutschen Faschismus? Vortrag auf der IX. Konferenz Der Hauptfeind steht im eigenen Land! Wie ernst ist die Gefahr eines deutschen Faschismus? Vortrag auf der IX. Konferenz Der Hauptfeind steht im eigenen Land! 1 Überall Faschismus außer bei uns? Ein Zerrbild der Wirklichkeit in Europa 2 Europa

Mehr

Inhalt. Verzeichnis der Tabellen Verzeichnis der Schaubilder Vorwort... 21

Inhalt. Verzeichnis der Tabellen Verzeichnis der Schaubilder Vorwort... 21 Inhalt Verzeichnis der Tabellen.......................... 11 Verzeichnis der Schaubilder........................ 15 Vorwort.................................. 21 1 Grundlagen und Rahmenbedingungen von Wirtschaft

Mehr

Arbeitskräftemangel in der Zukunft?

Arbeitskräftemangel in der Zukunft? Arbeitskräftemangel in der Zukunft? 1. Die Angst vor der Demografie 2. Bewusst geschürt 3. Überraschendes zum Arbeitskräftepotenzial 4. Demografie zweitrangig Dringend zu lösende Probleme Gerd Bosbach,

Mehr

Rede des SPD-Parteivorsitzenden. Sigmar Gabriel

Rede des SPD-Parteivorsitzenden. Sigmar Gabriel Rede des SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel zur Nominierung des SPD-Kanzlerkandidaten zur Bundestagswahl 2017 - Es gilt das gesprochene Wort - 2017 ist ein Jahr der Weichenstellungen in Europa und in

Mehr

Gute Arbeit für alle!

Gute Arbeit für alle! Gute Arbeit für alle! Oktober 2014 Lars Niggemeyer, DGB Niedersachsen Bremen Sachsen-Anhalt, Resultate der Arbeitsmarktreformen in Deutschland Durch Leiharbeit, Minijobs, Ein-Euro-Jobs und Hartz IV wurde

Mehr

Ruhrgebiets-AG Soziale Grundrechte Kontakt: Günther Nierstenhöfer, c/o Bahnhof Langendreer, Bochum

Ruhrgebiets-AG Soziale Grundrechte Kontakt: Günther Nierstenhöfer, c/o Bahnhof Langendreer, Bochum Kontakt: Günther Nierstenhöfer, 0 23 25 793 400 c/o Bahnhof Langendreer, 44894 Bochum An den 1. Bevollmächtigten der IGM Verwaltungsstelle Bochum Herrn Ludger Hinse Humboldstr. 46 44787 Bochum Offener

Mehr

Einführung in die Theorien von Karl Marx

Einführung in die Theorien von Karl Marx De Gruyter Studium Einführung in die Theorien von Karl Marx Bearbeitet von Marco Iorio 1. Auflage 2012. Taschenbuch. XII, 350 S. Paperback ISBN 978 3 11 026969 7 Format (B x L): 15,5 x 23 cm Gewicht: 519

Mehr

Gewerkschaftliche Strategien für ein «anderes Europa»

Gewerkschaftliche Strategien für ein «anderes Europa» Gewerkschaftliche Strategien für ein «anderes Europa» Vasco Pedrina, Unia/SGB, Vize-Präsident BHI (Bau und Holzarbeiter Internationale) Seminar ver.di/wsi Berlin, 13./14.05.2013 2 Euro-Krise und Austeritätspolitik:

Mehr

Sozialog-Reihe des PARITÄTISCHEN, LV Schleswig-Holstein, Kiel 03. Juni Die Erosion des Sozialen: Quo vadis Sozialstaat?

Sozialog-Reihe des PARITÄTISCHEN, LV Schleswig-Holstein, Kiel 03. Juni Die Erosion des Sozialen: Quo vadis Sozialstaat? Sozialog-Reihe des PARITÄTISCHEN, LV Schleswig-Holstein, Kiel 03. Juni 2013 Die Erosion des Sozialen: Quo vadis Sozialstaat? PD Dr. Ralf Ptak, Volkswirt des KDA der Nordkirche und Privatdozent an der Universität

Mehr

1911 ist das Jahr, in dem der Reichstag die Reichsversicherungsordnung verabschiedete, die als Vorläufer des Sozialgesetzbuches die Grundlage für den

1911 ist das Jahr, in dem der Reichstag die Reichsversicherungsordnung verabschiedete, die als Vorläufer des Sozialgesetzbuches die Grundlage für den 1911 ist das Jahr, in dem der Reichstag die Reichsversicherungsordnung verabschiedete, die als Vorläufer des Sozialgesetzbuches die Grundlage für den Sozialstaat in Deutschland legte. Auf Initiative von

Mehr

Vorwort des Herausgebers 11 Aus Althussers Hinweis" zur 1. Auflage 13 [Aus Althussers Vorwort zur 2. Auflage] 15 Abkürzungen 17

Vorwort des Herausgebers 11 Aus Althussers Hinweis zur 1. Auflage 13 [Aus Althussers Vorwort zur 2. Auflage] 15 Abkürzungen 17 Inhalt Vorwort des Herausgebers 11 Aus Althussers Hinweis" zur 1. Auflage 13 [Aus Althussers Vorwort zur 2. Auflage] 15 Abkürzungen 17 I. Vom Kapital zur Philosophie von Marx Louis Althusser 19 II. Der

Mehr

Frieder Otto Wolf Freie Universität Berlin Institut für Philosophie

Frieder Otto Wolf Freie Universität Berlin Institut für Philosophie Philosophie und Poli-k im 20. Jahrhundert, I: 1875-1914 WiSe 2011-12 Vordenker, 6 4.1.2012 Der Marxismus der II. Interna-onale in seinen na-onalen Ausprägungen Frieder Otto Wolf Freie Universität Berlin

Mehr

Neue Schuldenkrise oder wie die Wirtschaft den Bach runtergeht

Neue Schuldenkrise oder wie die Wirtschaft den Bach runtergeht Neue Schuldenkrise oder wie die Wirtschaft den Bach runtergeht In den letzten Monaten berichteten die Medien wieder häufiger über die Eurokrise in der EU, über Schuldenprobleme von Griechenland, Portugal,

Mehr

Armutskongress Zeit zu(m) Handeln

Armutskongress Zeit zu(m) Handeln Armutskongress Zeit zu(m) Handeln Prekäre Arbeit und Arbeitslosigkeit machen arm - Dimensionen, Ursachen, Gegenstrategien - 07.07.2016 Johannes Jakob 1 These 1: Die unteren Einkommen bleiben zurück Die

Mehr

Vorwort. 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7

Vorwort. 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7 Vorwort 1. Gegenstand und Entwicklung des wissenschaftlichen Kommunismus 7 1.1. Der Gegenstand des wissenschaftlichen Kommunismus 8 Bestandteil des Marxismus-Leninismus 8 Der Gegenstand 10 1.2. Methoden

Mehr

Ägypten: Die Permanente Revolution vorantreiben

Ägypten: Die Permanente Revolution vorantreiben Ägypten: Die Permanente Revolution vorantreiben Seit Donnerstag den 22. November gibt es wieder Massenproteste in Ägypten, welche das Ausmaß der Revolution von 2011 besitzen. Sie richten sich gegen den

Mehr

Die dritte Grosse Depression. Michael R. Krätke Institute for Advanced Studies Lancaster University

Die dritte Grosse Depression. Michael R. Krätke Institute for Advanced Studies Lancaster University Die dritte Grosse Depression Michael R. Krätke Institute for Advanced Studies Lancaster University Krise, welche Krise? Krise im oder Krise des Kapitalismus? Normale und Grosse Krisen (zyklisch / überzyklisch)

Mehr

Hören wir doch mal einem Gespräch zwischen einem Joschka-Fan und einem Fischer- Gegner zu 1 :

Hören wir doch mal einem Gespräch zwischen einem Joschka-Fan und einem Fischer- Gegner zu 1 : Wenn die Deutschen gefragt werden, welchen ihrer Politiker sie am sympathischsten finden, steht sein Name immer noch ganz weit oben: Joschka Fischer. Bundesbildstelle Es gibt aber auch viele Leute, die

Mehr

Politisches Denken im 20. Jahrhundert

Politisches Denken im 20. Jahrhundert Politisches Denken im 20. Jahrhundert VSA-Verlag Hamburg Inhalt Vorwort 9 1. Die Zwischenkriegsperiode - oder: der»dreißigjährige Krieg«1914-1945 13»The world between the wars was attracted to madness«(bertrand

Mehr

Click here if your download doesn"t start automatically

Click here if your download doesnt start automatically Gesammelte Werke: Aufsätze + Reden + Briefe (Über 150 Titel in einem Buch - Vollständige Ausgaben): Sozialreform oder Revolution + Briefe aus dem Gefängnis... + Kirche und Sozialismus +... Click here if

Mehr

Handlungsansatz Arbeitszeitverkürzung: Warum geht es in Tarifverhandlungen heute mehr um Lohnsteigerungen als um Arbeitszeitverkürzung?

Handlungsansatz Arbeitszeitverkürzung: Warum geht es in Tarifverhandlungen heute mehr um Lohnsteigerungen als um Arbeitszeitverkürzung? Gabriele Sterkel Handlungsansatz Arbeitszeitverkürzung: Warum geht es in Tarifverhandlungen heute mehr um Lohnsteigerungen als um Arbeitszeitverkürzung?" Auf dem Weg in eine vom Wachstumszwang befreite

Mehr

Ein gerechtes Land für alle! Seit Jahrzehnten nehmen weltweit und in Deutschland soziale Ungleichheit, Unsicherheit und Ungerechtigkeit zu. Die acht reichsten Personen der Welt, alles Männer, besitzen

Mehr

Wirtschaftsdemokratie Eine Alternative zum Finanzmarktkapitalismus?

Wirtschaftsdemokratie Eine Alternative zum Finanzmarktkapitalismus? IG Metall Vorstand der IG Metall Wirtschaftsdemokratie Eine Alternative zum Finanzmarktkapitalismus? Tagung Mehr Demokratie für eine zukunftsfähige Wirtschaft 8./ 9. März 2018 Bern Der Kern wirtschaftsdemokratischer

Mehr

Theoriegeschichte 2. Neoklassik und Keynesianische Ökonomie

Theoriegeschichte 2. Neoklassik und Keynesianische Ökonomie Theoriegeschichte 2 Neoklassik und Keynesianische Ökonomie Neoklassik Marginalistische Revolution Subjektive Wertlehre Gleichgewichtstheorie Say sches Gesetz Unterschiede zur Klassik Konsequenzen für Wirtschaftspolitik

Mehr

Inhalt. I. Vorbemerkung des Autors 7. II. 95 polemische Thesen gegen die herrschende Ordnung 10. III. Antworten auf wichtige Fragen 44

Inhalt. I. Vorbemerkung des Autors 7. II. 95 polemische Thesen gegen die herrschende Ordnung 10. III. Antworten auf wichtige Fragen 44 Inhalt I. Vorbemerkung des Autors 7 II. 95 polemische Thesen gegen die herrschende Ordnung 10 III. Antworten auf wichtige Fragen 44 Wohin führt ein ungebremster Kapitalismus? 44 Wohin führen Reformismus

Mehr

Helfen Sie mit! Treten Sie ein für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt.

Helfen Sie mit! Treten Sie ein für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Deutschland braucht eine starke Linke. Eine Linke, die den Namen verdient, die sich engagiert für Solidarität, soziale Gerechtigkeit und eine friedliche Welt. Wir nehmen nicht hin, dass Kriege und Gewalt

Mehr

Text zur Rede von Sabine Zimmermann über den Armuts- und Reichtums-Bericht

Text zur Rede von Sabine Zimmermann über den Armuts- und Reichtums-Bericht Text zur Rede von Sabine Zimmermann über den Armuts- und Reichtums-Bericht Sabine Zimmermann ist von der Partei Die Linke. Sie hat eine Rede im Bundestag gehalten. Sie hat gesagt: Die Bundes-Regierung

Mehr

8. Marx-Herbstschule (Berlin, ) Geschichte und Notwendigkeit. Reader

8. Marx-Herbstschule (Berlin, ) Geschichte und Notwendigkeit. Reader 8. Marx-Herbstschule (Berlin, 30.. - 1.11.) Geschichte und Notwendigkeit Reader INHALT 1. Die sogenannte Geschichte 3 Fragment Seite 1 bis 29 aus der sog. Deutschen Ideologie (aus: Marx-Engels-Jahrbuch

Mehr

Verzeichnis der Tabellen 11 Verzeichnis der Schaubilder 15 Vorwort 21

Verzeichnis der Tabellen 11 Verzeichnis der Schaubilder 15 Vorwort 21 Inhalt Verzeichnis der Tabellen 11 Verzeichnis der Schaubilder 15 Vorwort 21 1 Grundlagen und Rahmenbedingungen von Wirtschaft und Gesellschaft 23 1.1 Was braucht man zum Produzieren? 24 1.2 Wie unterscheidet

Mehr

CSR im Finanzmarktkapitalismus

CSR im Finanzmarktkapitalismus 7. Konferenz der HBS für Arbeitnehmer-VertreterInnen im Aufsichtsrat börsennotierter Unternehmen CSR im Finanzmarktkapitalismus Frankfurt am Main, den 21. Januar 2011 Prof. Dr. Bernhard Emunds Nell-Breuning-Institut

Mehr

Wirtschaftsdemokratie und gesellschaftliche Transformation. Denknetz U-35, 27. Januar 2018, Basel Pascal Zwicky, SP / Denknetz

Wirtschaftsdemokratie und gesellschaftliche Transformation. Denknetz U-35, 27. Januar 2018, Basel Pascal Zwicky, SP / Denknetz Wirtschaftsdemokratie und gesellschaftliche Transformation Denknetz U-35, 27. Januar 2018, Basel Pascal Zwicky, SP / Denknetz Aufbau I. Die Welt, in der wir leben I. Was ist Kapitalismus? II. Eine multiple

Mehr

Für eine parlamentarische Kontrolle der Geldpolitik der EZB

Für eine parlamentarische Kontrolle der Geldpolitik der EZB Für eine parlamentarische Kontrolle der Geldpolitik der EZB Positionspapier, 05. Februar 2008 Ein umfangreicher öffentlicher Produktionssektor und eine europäische Kartellbehörde müssen einen entscheidenden

Mehr

Judith Vey Gegen-hegemoniale Perspektiven. Analyse linker Krisenproteste in Deutschland 2009/2010. Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Judith Vey Gegen-hegemoniale Perspektiven. Analyse linker Krisenproteste in Deutschland 2009/2010. Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Judith Vey Gegen-hegemoniale Perspektiven Analyse linker Krisenproteste in Deutschland 2009/2010 Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung VSA: Verlag Hamburg Inhalt 1. Einleitung...... 9 Erkenntnisinteresse

Mehr

IG Metall Deine Stimme für ein Gutes Leben

IG Metall Deine Stimme für ein Gutes Leben IG Metall Deine Stimme für ein Gutes Leben Auswertung für die IG Metall Erlangen Schaeffler KG Anzahl Befragte Betrieb: 747 Anzahl Befragte Deutschland: 451899 Durchgeführt von der sociotrend GmbH Leimen

Mehr

Spät am Start, früh am Ziel

Spät am Start, früh am Ziel - 1 - TB Deutsche Sprachprüfung Mustertextbearbeitung Spät am Start, früh am Ziel Aus einer Untersuchung, die ein bekanntes Meinungsforschungsinstitut durchgeführt hat, geht hervor, dass in unserer Gesellschaft

Mehr

Öffentlich ist wesentlich. Die Zukunft kommunaler Dienstleistungen

Öffentlich ist wesentlich. Die Zukunft kommunaler Dienstleistungen Öffentlich ist wesentlich Die Zukunft kommunaler Dienstleistungen Pakt für den Euro Schuldenbremse in nationales Recht Kontrolle der nationalen Budgets Anpassung Renteneintrittsalter Abschaffung Vorruhestandsregelungen

Mehr

1 Die Ausgangssituation: Die Wohnung in Trümmern und Trümmer im Gehirn

1 Die Ausgangssituation: Die Wohnung in Trümmern und Trümmer im Gehirn 1 Die Ausgangssituation: Die Wohnung in Trümmern und Trümmer im Gehirn Für Menschen von heute ist es selbstverständlich, Weiterbildungseinrichtungen nutzen zu können. Es gibt vielfältige Angebote und auch

Mehr

Kleine Geschichte der Gewerkschaften

Kleine Geschichte der Gewerkschaften Michael Schneider Kleine Geschichte der Gewerkschaften Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfangen bis heute Bundeszentrale für politische Bildung Inhalt Einfuhrung: Fragen an die Geschichte der Gewerkschaften

Mehr

Zur Bedeutung von Arbeitskämpfen in der Tarifpolitik

Zur Bedeutung von Arbeitskämpfen in der Tarifpolitik Zur Bedeutung von Arbeitskämpfen in der Tarifpolitik Heiner Dribbusch WSI, Düsseldorf WSI-Herbstforum 2016 23./24. November 2016 Düsseldorf Das klassische Zitat zum Thema Tarifverhandlungen ohne das Recht

Mehr

Machtfrage und Ökonomie in Neoklassik und Sozialismus

Machtfrage und Ökonomie in Neoklassik und Sozialismus Machtfrage und Ökonomie in Neoklassik und Sozialismus II Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung... 1 2. Darstellung relevanter Literatur... 1 2.1 Marx und Engels zur Machtfrage... 1 2.2 Eugen Böhm von Bawerk

Mehr

Bessere Standards erstreikt

Bessere Standards erstreikt Der Streik beim Kinobetreiber Cinestar hatte Erfolg: Es gibt einen Tarifvertrag. Doch der hat seine Schwächen. Am 21. Dezember haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Kinokette Cinestar auf einen Manteltarifvertrag

Mehr

Streitet Euch! Umgang mit Parolen und Populismus

Streitet Euch! Umgang mit Parolen und Populismus Streitet Euch! Umgang mit Parolen und Populismus Florian Wenzel Gesellschaftswissenschaftliches Institut München (GIM) peripheria.de Bildung und Begegnung Es geht um Werte... Was ist ein wichtiger Gegenstand,

Mehr

Wissenschaftlicher Kommunismus

Wissenschaftlicher Kommunismus Wissenschaftlicher Kommunismus Lehrbuch für das marxistisch-leninistische Grundlagenstudium? T Cf '^A jt * D W VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 1. Kapitel

Mehr

Frankreich: Viel Arbeit für den Wahlsieger

Frankreich: Viel Arbeit für den Wahlsieger Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Frankreich 13.04.2017 Lesezeit 4 Min. Frankreich: Viel Arbeit für den Wahlsieger Wen auch immer die Franzosen Anfang Mai zu ihrem neuen Staatsoberhaupt

Mehr

Kleine Geschichte der SPD

Kleine Geschichte der SPD Susanne Miller/Heinrich Potthoff Kleine Geschichte der SPD Darstellung und Dokumentation 1848-1990 Verlag J.H.W. Dietz Nachf. Inhalt Erster Teil Heinrich Potthoff: Die Sozialdemokratie von den Anfängen

Mehr

MEMORANDUM 2017 INHALTSVERZEICHNIS. Statt»Germany fi rst«alternativen für ein solidarisches Europa MEMORANDUM 2017

MEMORANDUM 2017 INHALTSVERZEICHNIS. Statt»Germany fi rst«alternativen für ein solidarisches Europa MEMORANDUM 2017 ARBEITSGRUPPE ALTERNATIVE WIRTSCHAFTSPOLITIK MEMORANDUM 2017 Statt»Germany first«alternativen für ein solidarisches Europa INHALTSVERZEICHNIS ARBEITSGRUPPE ALTERNATIVE WIRTSCHAFTSPOLITIK MEMORANDUM 2017

Mehr

AJUtf. Spezifische Merkmale der Arbeit im Kapitalismus sind wieder laut. Kapitalisten als Besitzer der Produktionsmittel Voraussetzung der

AJUtf. Spezifische Merkmale der Arbeit im Kapitalismus sind wieder laut. Kapitalisten als Besitzer der Produktionsmittel Voraussetzung der arl Eduard Schnitzler 28 1974 Der Schwarze Kanal AJUtf ff wr gs ic sffsa orspann BRD Fernsehen 16 Januar Arbeitslosigkeit In Meyers Kleinem Lexikon heißt es dazu Arbeitslosigkeit Erwerbslosigkeit für den

Mehr

Helmut Martens. Am Ende der industriekapitalistischen Wachstumsdynamik - Refeudalisierung oder Überwindung des Kapitalismus?

Helmut Martens. Am Ende der industriekapitalistischen Wachstumsdynamik - Refeudalisierung oder Überwindung des Kapitalismus? Helmut Martens Am Ende der industriekapitalistischen Wachstumsdynamik - Refeudalisierung oder Überwindung des Kapitalismus? Inhalt Teil 1 Schreiben in Zeiten epochaler Umbrüche 1. Epochenbruch und Politik

Mehr

Begrüßungs-/Eröffnungsrede. des Vorsitzenden des SPD Stadtverbands Sundern. Serhat Sarikaya

Begrüßungs-/Eröffnungsrede. des Vorsitzenden des SPD Stadtverbands Sundern. Serhat Sarikaya 1 Entwurf Begrüßungs-/Eröffnungsrede des Vorsitzenden des SPD Stadtverbands Sundern Serhat Sarikaya anlässlich der Ehrung der Mitglieder des SPD Stadtverbands Sundern am 24. September 2016 Ehrengast: Bundeskanzler

Mehr

Interview der Botschafterin für A1 TV aus Anlass des 60. Jahrestages der Verabschiedung des Grundgesetzes

Interview der Botschafterin für A1 TV aus Anlass des 60. Jahrestages der Verabschiedung des Grundgesetzes Interview der Botschafterin für A1 TV aus Anlass des 60. Jahrestages der Verabschiedung des Grundgesetzes (ausgestrahlt am 23. Mai 2009) 1. Deutschland feiert heute 60 Jahre Grundgesetz. Was bedeutet das

Mehr

(Band I): Der Produktionsprozess des Kapitals - Erster Abschnitt: Ware und Geld

(Band I): Der Produktionsprozess des Kapitals - Erster Abschnitt: Ware und Geld Karl Marx Das Kapital (1867) - Kritik der Politischen Ökonomie (Band I): Der Produktionsprozess des Kapitals - Erster Abschnitt: Ware und Geld Erstes Kapitel: Die Ware Vorbemerkung der Redaktion "Marx

Mehr

Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie. Jens Berger Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie

Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie. Jens Berger Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie Jens Berger Auf dem Weg zur marktkonformen Demokratie Wir leben ja in einer Demokratie und das ist eine parlamentarische Demokratie und deshalb ist das Budgetrecht

Mehr

Neue Fakten zur Lohnentwicklung

Neue Fakten zur Lohnentwicklung DR. WOLFGANG KÜHN LW.Kuehn@t-online.de Neue Fakten zur Lohnentwicklung Die seit Jahren konstant große Lücke in der Entlohnung zwischen den neuen Bundesländern und dem früheren Bundesgebiet bleibt auch

Mehr

Franz Madlmayr. Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe

Franz Madlmayr.  Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe http://www.goed-ooe.at Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe Franz Madlmayr Waltherstraße 20 4020 Linz 0505554-60-21581 franz.madlmayr@gespag.at Wozu einen Betriebsrat? Der Betriebsrat, das sind

Mehr

Die Währungsunion ist krisenfester, als viele denken

Die Währungsunion ist krisenfester, als viele denken Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Eurozone 28.02.2017 Lesezeit 4 Min. Die Währungsunion ist krisenfester, als viele denken Die Schuldenkrise der Euroländer ist zwar noch nicht

Mehr

PS: Einführung in die Geschichtsphilosophie (SS 2006)

PS: Einführung in die Geschichtsphilosophie (SS 2006) Institut für Philosophie Peggy H. Breitenstein, M.A. PS: Einführung in die Geschichtsphilosophie (SS 2006) Peggy H. Breitenstein Kleines Marx-Glossar Akkumulation (bzw. Kapitalakkumulation): Wachstum des

Mehr

Die Friedensillusion. Vom»Ultraimperialismus«zum»globalen Kapitalismus«

Die Friedensillusion. Vom»Ultraimperialismus«zum»globalen Kapitalismus« Die Friedensillusion Vom»Ultraimperialismus«zum»globalen Kapitalismus«1 Die Friedensillusion Vom»Ultraimperialismus«zum»globalen Kapitalismus«1. Kann es einen 3.Weltkrieg geben? 2. Die Friedensillusion

Mehr

Das Wahl-Theater ist vorbei wie die Partei DIE LINKE ihre Wahlversprechen erfüllt

Das Wahl-Theater ist vorbei wie die Partei DIE LINKE ihre Wahlversprechen erfüllt Das Wahl-Theater ist vorbei wie die Partei DIE LINKE ihre Wahlversprechen erfüllt Es ist kaum zu glauben, was sich die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland vor und während der Bundestagswahl 2017 alles

Mehr

Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe Franz Madlmayr Waltherstraße Linz

Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe Franz Madlmayr Waltherstraße Linz http://www.goed-ooe.at Landesleitung 9 Landesanstalten und -betriebe Franz Madlmayr Waltherstraße 20 4020 Linz 0505554-60-21581 franz.madlmayr@gespag.at Wozu einen Betriebsrat? Der Betriebsrat, das sind

Mehr

Keine Angst vor besseren Zeiten. 16. April Was wäre, wenn keine Gewerkschaften gäbe?

Keine Angst vor besseren Zeiten. 16. April Was wäre, wenn keine Gewerkschaften gäbe? Keine Angst vor besseren Zeiten Keine Angst vor besseren Zeiten Vor mehr als 100 Jahren haben sich abhängig beschäftigte Menschen zusammengeschlossen, um ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge

Mehr

Telefoninterview mit Martin Behrsing vom Erwerbslosenforum am 8.9. (abends)

Telefoninterview mit Martin Behrsing vom Erwerbslosenforum am 8.9. (abends) ROTE FAHNE Jörg Weidemann 9.9.17 5 10 15 20 Telefoninterview mit Martin Behrsing vom Erwerbslosenforum am 8.9. (abends) Jörg Weidemann w: Guten Tag ich heiße Jörg Weidemann und bin von der Roten Fahne.

Mehr

Die Änderung des Paragraphen 16, ist dann nur die logische Folge, die gesetzlich notwendig ist.

Die Änderung des Paragraphen 16, ist dann nur die logische Folge, die gesetzlich notwendig ist. Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin, liebe Kollegen. Ich spreche hier für den Änderungsantrag Antrag der SPD in dem es in erster Linie darum geht, aus dem Gesellschaftervertrag den Paragraphen 8 Tendenzbetrieb

Mehr