Struktur des tekom-workshops. Visualisierungen in der Technik-Redaktion
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- Benedict Rosenberg
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1 Struktur des tekom-workshops Visualisierungen in der Technik-Redaktion Individuelle Designleistungen unter industriellen Bedingungen 1 Visualisierungsarten in der Technik-Redaktion 2 Informationssteuerung in Illustrationen 3 Informationssteuerung in Bedienfolgen 4 Spanngurt anlegen Gestalten einer kleinen Bedienfolge 5 Designkonzepte 6 Diskussion: Tendenzen in der Technik-Illustration 5 Fazit
2 Kerstin Alexander Visualisierungen in der Technik-Redaktion tekom workshop Individuelle Designleistungen unter industriellen Bedingungen Prof. Kerstin Alexander tekom-sachsen, Leipzig 2010
3 VISUALISIERUNGEN IN DER TECHNIK-REDAKTION Ganz gleich wie glaubhaft uns eine Sachdarstellung erscheint, sie stellt immer eine Interpretation des Bild-Autors dar, der mit seiner Informationsauswahl darüber entscheidet, was er als relevant empfindet und was nicht. Gombrich, E. H.(1982) The image and the Eye. Oxford: Phaidon Press, p.144.
4 1 Bild-Wahrnehmung Präattentive Phase der Bildwahrnehmung Attentive Phase der Bildwahrnehmung
5 Bilder sind ihrem Wesen nach: Konkret Stofflich-sinnlich erfahrbar Imitativ (dem Abgebildeten ähnlich) Individuell Dem Raum zugeordnet Emotional Bedeutungsoffen Vieldeutig Kontextgebunden Worte sind ihrem Wesen nach: Abstrakt Der Zeit zugeordnet In ihrer Bedeutung eher festgelegt als das Bild
6 2 Systematisierung von Visualisierungsarten Jedes Bild ist imitativ, also dem dargestellten Objekt in unterschiedlichem Maße ähnlich. Die Ikonizität beschreibt den Grad dieser Ähnlichkeit. Sachdarstellungen beziehen ihre Ikonizität oder Similarität aus ihrem didaktischen Konzept.
7 3 Kommunikative Anforderungen der Sachdarstellung Der Bildinhalt muss sachlich richtig sein. Die Bildfindung sollte selbstbeschreibungsfähig sein. Die Struktur muss gegliedert und gesteuert sein. Die Darstellung muss konkret und einfach sein. Die Darstellung muss konsistent sein. Die Wirkung muss emotional und motivierend sein. Figure 1 Handlungsschritte in einer Bedienanleitung für einen Bürostuhl von LABOFA.
8 4 Steuerungscodes im Überblick Explizite Steuerungscodes Lupen, Vergrößerungen, Ausschnitte, Details Pfeile Symbole Umrandungen Farben Texturen Zuordnungen Bildphasen Klangbilder und andere cartoonistische Elemente Aktive Elemente Nummerierungen Figure 2 Explizite Steuerungscodes, SENNHEISER.
9 5 Vor- und Nachteile von Visualisierungsarten Strichzeichnungen 2D Strichzeichnung aus Adobe Illustrator im Vergleich mit 2D Strichzeichnung aus 3D Daten Figure 3 Strichzeichnungen im Vergleich
10 Für und wider stilisierter Grafiken 2D Strichzeichnung aus 3D Konstruktionsdaten Pros Effektiver Illustrationsweg Optimale Detailmenge und einheitlicher Betrachtungswinkel garantieren für eine hohe Wahrnehmungsqualität Konsistenz in Linienstärke, Füllungen und Darstellungswinkel ermöglicht eine optimale Vergleichbarkeit von Bildfolgen Explizite Steuerungsodes ermöglichen eine gute Zuordnung von Detail und Gesamtansicht Wichtige Bilddetails können hervorgehoben werden Gute Text-Bild-Beziehung ist möglich IsoDraw in Verbindung mit SolidEdge oder SolidWorks bieten viele Eingriffsmöglichkeiten an, 3D Daten zu optimieren Kontextinformation kann hinzu gefügt werden Veröffentlichung möglich sowohl als Printversion, als auch als Onlineversion Cons Bei automatisch generierten Illustrationen können wichtige Detail verdeckt sein oder sie erscheinen zu klein Die Informationdichte ist oft zu hoch Der Mensch hat Probleme mit der Isometrie Die Informationsmenge ist begrenzt, im Bedarfsfalle steht keine zusäztzliche Information zur Verfügung
11 Für und wider konkreter Abbildungen 3D-PDF generiert aus 3D Konstruktionsdaten alt einer Infografik muss Figure 4 3D-PDF versus Strichzeichnung.
12 Für und wider konkreter Abbildungen 3D-PDF generiert aus 3D Daten Pros Effektive Illustrationsmethode, weil Animationen, Schnitte, Explosionsansichten, Details und Baugruppen aus Konstruktionsdaten gewonnen werden und in einer Ansicht verankert sind. Unbegrenzte Informationsmengen in allen Perspektiven und Blickwinkeln sorgen für einen Maximum an Raum-Lage Verständnis und konstruktivem Überblick Farben fassen Baugruppen zusammen und differenzieren Schnitte Attraktive stimmulierende Bilder Cons Grosse Detaildichte verringert Orientierung und Merkfähigkeit Keine Kontextinformation Keine Vergleichbarkeit von Bewegungssequenzen Steuerungscodes sind nur sehr aufwendig einbaubar, Information wird außerhalb des Bildes angezeigt Text-Bild-Bezug ist sehr schwierig Publikatioinn kann nur Online erfolgen
13 Abstrakte Darstellungen Abstrakte Darstellungen bestehen aus Linien und Flächen. Sie grenzen sich durch diese konsonantische Stilistik von den stilisierten Abbildungen ab. Sie können in Farbe und/oder Form einem gestalterischen Code folgen oder Ähnlichkeit visualisieren, wie z. B. Piktogramme. Die Logischen Bilder sind eine Gruppe innerhalb der abstrakten Darstellungen. Logische Bilder sind nur auf der strukturellen Ebene mit dem eigentlichen Sachverhalt verknüpft und weisen keine Analogien mit diesem aus. Sie werden genutzt, um abstraktes Wissen, wie Zahlen, physikalische Größen usw. darzustellen. Diese Bilder bestehen aus Zeichensystemen, die ihre Bedeutung über bestimmte Konventionen (Übereinkünfte) erhalten haben (vgl. Weidemann, S. 44). Man unterteilt sie in : Charts, Tabellen und Diagramme. Alle abstrakten Bilder sind leicht erkennbar und einprägbar.
14 6 Informationssteuerung in Abbildungen Für den Illustrator gibt es eine Reihe von gestalterischen Möglichkeiten, wie er den Informationstransport mittels impliziter und expliziter Steuerungscodes lenken kann. Sie gelten für alle Einzelbilder in jedem Medium: Checkliste Nicht dekorieren, sondern strukturieren Wesentliche Information betonen unwichtige Details weglassen Wichtige Details vergrößern Kontrast im Bereich der wesentlichen Information erhöhen Unwesentliches mattieren Wesentliche Bereiche mit Outlines hervorheben Determinationen (Pfeile, Nummerierungen) nutzen Pfeile für Bewegungen von Pfeilen für Kräfte visuell differenzieren Orientierung durch Konsistenz fördern Natürliche Blickachsen für die Komposition der Grafik nutzen (Beschriftung) Details zu Gruppen zusammenfassen Zuordnung von Gesamtansicht und Details gewährleisten Nicht mehr als 5 bis 7 Informationsgruppen in eine Abbildung einbauen
15 Blickachsen durch das Gestalten von Überordnungen bewusst ändern Silhouetten nutzen Perspektiven sinnvoll kombinieren: Übereckperspektive stützt die räumliche Zuordnung, zur Aufzählung der lokalen Zusammenhänge reicht oft die Ansicht Farbe gezielt einsetzen Mikrostrukturen in der Abbildungen gut gestalten Abbildung nur um 30 Prozent größer oder kleiner zeichnen als in der Publikation vorgesehen, damit nach dem Skalieren die Detaildichte weder zu groß noch zu klein ausfällt.
16 7 Bedienfolgen Aufbau von Bedienfolgen Handlungsziel Werkzeug Zubehör Handlungsschritte Endresultat
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18 a 3b 17mm / 22mm/ 30mm 34mm (* ) 4 4a 12mm 4b 4c I II Figure 5 Produktinformation GROTHERM optimiert von Juliane Dittrich.
19 8 Design Konzepte Redundante Text-Bild-Beziehung Text und Bild enthalten die gleiche Information Discrepante Text-Bild-Beziehung Text und Bild enthalten unterschiedliche Information Komplementäre Text-Bild-Beziehung Informationsüberlappung Redundanz Schieben Sie den Stift der Schutzabdeckung von unten in die Führungsschiene am Handheld hinein Diskrepanz Die Schutzabdeckung schützt das Display vor Beschädigungen. Komplementarität Bringen Sie die Schutzabdeckung an. Figure 6 Text-image relationship in a manual (Walesch, Erfurth, B.)
20 Figure 7 Komplementäre Text-Bild-Beziehung in einem Manual, SONOTEC (Häderich)
21 Figure 8 Redundant Text-Bild-Beziehung, Softwaredokumentation, SCHEMA ST4
22 Text-Bild-Beziehungen gestalten Typografische Stilmittel Farbe als Stilmittel Piktogramme als Stilmittel Sprachliche Formulierung als Stilmittel Räumlich optimalen Text-Bild-Bezug herstellen
23 9 Designkonzept und Leitmedium Figure 9 Text als Leitmedium (Gutschlich)
24 Figure 10 Bild als Leitmedium (Gutschlich)
25 Designkonzept und Präsentationsmedium Print Figure 11 Print-Layout (Erfurth B., Walesch C.) Screen
26 Figure 12 Screendesign (Erfurth B., Walesch C.)
27 Designkonzept and Format Figure 13 Designkonzepte DIN-A4 (Erfurth, B., Walesch) Figure 14 Designkonzepte DIN-A5 (Erfurth, B., Walesch)
28 Figure 15 Designkonzepte DIN-A6 (Erfurth, B., Walesch)
29 Designkonzept und Visualisierungsart Flowchart - die abstrakteste Abbildungsart
30 Textgeleites Dokument im Vergleich zum Flowchart Figure 16 Textgeleitetes Dokument, Gutschlich)
31 Cartoon - die emotionalste Abbildung Figure 17 Hintergrundbild mit security settings für Büro Computer. (Bönecke)
32 10 Tendenzen in der Illustration Effektivierung: Investitionsgüter
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34 Technische Illustration aus 3D-Daten 4 3. Was ist spezielle Software? Auf dem Markt gibt es mittlerweile immer mehr Software-Hersteller, die eine Lösung für technische Illustratoren anbieten. Nicht selten handelt es sich um Software-Pakete. Eine Anwendung erlaubt die Manipulation/Animation der 3D-Modelle und übergibt diverse Ansichten als 2D-Vektorgrafik an eine zweite Anwendung. Diese stellt alle nötigen Werkzeuge für die Aufarbeitung der Vektorgrafik zur Verfügung. Zahlreiche Exportmöglichkeiten verkürzen Konvertierungsprozesse und erleichtern die Einbindung der technischen Illustration in die verschiedensten Medien. Je nach Komplexität und Herstellername stehen drei- bis fünfstellige Lizenzpreise zu Buche. Wichtige Vertreter sind Arbortext IsoDraw CADprocess und CorelDesigner Technical Suite. >> Arbortext IsoDraw CADprocess << Lizenzpreis: (eventuell an teuren Wartungsvertrag gekoppelt) keine genauen Preise verfügbar Informationen nur auf Anfrage, Registrierung erforderlich Testversion: nicht verfügbar Studentenversion: nicht verfügbar IsoDraw vereint die Prozesse 3D-Daten-Manipulation und Vektorerzeugung in einer Anwendung. Seit Jahren in der Industrie etabliert, bietet Isodraw maßgeschneiderte Schnittstellen zu CAD-Anwendungen. Native CAD-Daten können damit direkt importiert werden. Der Wegfall von Konvertierungen in Austausch-Formate erspart Zeit und erhält die Genauigkeit des Modells. Die Verknüpfungen der Illustrationen und Animationen mit den ursprünglichen CAD-Daten automatisiert den Änderungsprozess. Sind konstruktive Änderungen am 3D-Modell nötig, werden diese in allen verknüpften Illustrationen übernommen. >> CorelDesigner Technical Suite << Lizenzpreis: 950 (inkl. 3D-Anwendung Right Hemisphere DeepExploration "Standard", - liest alle gängigen Austausch-Formate; eine erweiterte Version von DeepExploration liefert zahlreiche CAD- Schnittstellen - ca Testversion: 30 Tage, Registrierung erforderlich Studentenversion: ca. 100, Bildungsnachweis erforderlich, nicht kommerziell nutzbar Besonderes Angebot für Bildungseinrichtungen: Einrichtungen mit Schullizenzen können Exemplare für Bildungszwecke an Studenten aushändigen. Die Technical Suite ist vielleicht nicht so mächtig wie IsoDraw, wenn es um die Verknüpfung zu PLM-Systemen (ProductLifecycleManagement) geht, eignet sich aber sehr gut für mittelgroße Betriebe, deren Konstruktionsdaten noch nicht komplett als 3D-Daten vorliegen. Neben einem geringeren Lizenzpreis liefert Corel mit CorelTrace eine Anwendung zur Bitmap-Vektorisierung. Alte Zeichnungen lassen sich so schnell digitalisieren und bearbeiten. Auch Corel bietet sämtliche erdenklichen Exportoptionen, sei es für hochwertigen Druck, Web-Einbindung oder die Verwendung in Office-Documenten.
35 Technische Illustration aus 3D-Daten 5 4. Wie wird eine technische Illustration erstellt? Es sind zwei Fragen zu klären, bevor eine Illustration aus einer 3D-Datei erstellt werden kann: 1. Welche 3D-Formate liest meine Illustrationsanwendung? 2. Welches 3D-Format liegt vor bzw. welche Formate kann die 3D-Anwendung bereitstellen? Gemeinsame Nenner beider Anwendungen sind stets die Austausch-Formate STEP und IGES. Sie lassen sich problemlos erzeugen und verarbeiten. Erst mit wachsender Datenmenge lohnt der teure Einsatz der nativen CAD-Schnittstellen. Das folgende Beispiel wurde mit CorelDesigner Technical Suite inkl. DeepExploration erstellt. Schritt 1 Laden der benötigten 3D-Modelle (gehäuse.3ds, ring 1.3ds, ring 2.3ds) in DeepExploration
36 Technische Illustration aus 3D-Daten 6 Schritt 2 Positionierung der Teile mit Hilfe der Manipulationswerkzeuge - Koordinatenusprung des 3D-Modells verschieben, falls erforderlich. - Verschieben, Drehen, Skalieren - Positionierung der Ringe im Beispiel Schritt 3 Übergabe der Ansicht an die Illustrationsanwendung. Die Konvertierung der 3D-Geometrie in 2D-Vektorgrafiken erlaubt viele Einstellmöglichkeiten. Durch Ausprobieren lassen sich aber schnell geeignete Einstellung finden. Da die Vektorgrafik in der Illsutrationsanwendung (CorelDesigner) sowieso noch weiter bearbeitet wird, ist hier die Einstellung der Linienstärke eher unwichtig.
37 Technische Illustration aus 3D-Daten 7 Schritt 4 Bearbeiten der Vektorgrafik: Zuerst alle Kurven aufbrechen, sodass alle Linien auswählbar sind. Anschließend überflüssige Linien löschen, um die Illustration zu vereinfachen. Ist die Illustration von unnötigen Informationen befreit, so kann sie nun durch zusätzliche Elemente (Pfeile, Mittellinien,...) ergänzt werden. Bis auf die Callouts (Beschriftung bzw. Nummerierung der Teile) sind nun alle Elemente in der Beispiel-Illustration vorhanden. Callouts sollten einheitlich in einem Schriftgrad abgebildet werden. Um diese nicht versehentlich mit der Illustration zu skalieren und somit den Schriftgrad zu ändern, wird die Illustration zunächst auf die Zielgröße skaliert. Jetzt werden die Einzelnen Linienstärken festgelegt. Dabei bedarf es auch etwas Geduld und einiger Druckversuche, da die Ergebnisse von der realisierbaren Druckerqualität beeinflusst werden. Oft werden gedruckte Anleitungen in der Produktion oder Montage mehrmals kopiert. In solchen Fällen ist die Verwendung zweier Verschiedenen Linienstärken (Outline und Inline) nahezu sinnlos, da die Dünnere von beiden irgendwann vom Kopierer verschluckt wird. Als wichtiger erweist sich das Einfügen von Lichthöfen unter Beschriftungen und Bezugslinien. Sie erhöhen die Erkennbarkeit.
38 Technische Illustration aus 3D-Daten 8 Schritt 5 Ausgabe der Illustration in das gewünschte Zielformat. Im Bespiel wird ein speziell für Office-Produkte optimierter Bitmap-Exporter genutz. Dieser liefert kleine Bitmap-Dateien mit transparentem Hintergrund für Präsentationen, Desktop- Printing und professionellen Druck.
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41 Emotionalisierung: Konsumgüter FreundlicheGrKerstinAlexander
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43 11 Fazit: Wir werden mehr und mehr zu einer Bild-Gesellschaft. Die Visualisierung von Information in der Technik-Redaktion wird an Bedeutung gewinnen. Effektivierung - Übernahme von Konstruktionsdaten Lokalisierung - Spracharme Handlungsanleitungen Emotionalisierung - Konsumgüterbereich Imprint All rights reserved by Kerstin Alexander (online presentation and offline presentation of images included) kerstin.alexander@hs-merseburg.de
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