LANDKREIS OSTERODE AM HARZ. Der Landrat

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1 LANDKREIS OSTERODE AM HARZ Der Landrat Dokumentationsreihe zur Kinder- und Familienkonferenz Band 1: Erste Kinder- und Familienkonferenz Veröffentlichung: Herausgeber: Landkreis Osterode am Harz, Der Landrat Redaktion: Georg Merse, Holger Ahrens, Fachbereich Jugend und Soziales

2 Landkreis Osterode am Harz Fachbereich Jugend und Soziales Herzberger Straße Osterode am Harz Telefon: /960-0 Telefax: 05522/ April

3 Vorwort Aus dem im Landkreis Osterode am Harz im Jahr 2006 entstandenen Bündnis für Familie und der gebildeten Allianz für Kinder. Unsere Kinder unsere Zukunft haben sich in der Kreisverwaltung Überlegungen zur Einrichtung einer Kinder- und Familienkonferenz entwickelt. Diese Kinder- und Familienkonferenz fand im Juni 2008 das erste Mal statt und sie hatte eine große Resonanz in der Fachöffentlichkeit. Die beim Landkreis Osterode am Harz eingerichtete Lenkungsgruppe fand sich daher in ihren Planungen und konzeptionellen Überlegungen bestätigt, so dass ein Prozess der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe und eine systematische Zusammenführung der Hilfen und Leistungen der für Familien und ihre Kinder zuständigen verschiedenen Dienste und Institutionen in Gang gesetzt worden ist. Mit den nachfolgenden Zusammenstellungen soll der Fachöffentlichkeit eine Dokumentation der Ersten Kinder- und Familienkonferenz im Landkreis Osterode am Harz präsentiert werden. Die im Rahmen der Kinder- und Familienkonferenz entstandenen wichtigsten Empfehlungen und Planungsvorhaben konnten auch bereits umgesetzt werden. Zu nennen sind vor allem: - Veranstaltungsreihe Fachfortbildungen im Landkreis Osterode am Harz, - Einrichtung der Stelle einer Kinder- und Familienbeauftragten, - Aufbau eines kommunalen Netzwerkes Kindeswohl, - Vorbereitungen für einen Fachdienst Besonderes Familienmanagement, - Ausbau der Frühen Hilfen und Kooperation mit Familienhebammen, - Einführung einer neuen Praxis in familiengerichtlichen Verfahren bei Trennungs- und Scheidungskonflikten, - Neuordnung von Fachdiensten im Jugendamt des Landkreises Osterode am Harz, - Organisation und Durchführung von Fachtagungen durch die Erziehungs- und Familienberatungsstelle. - Aufbau örtlicher Kinder- und Familienzentren, - Ausbau Kindertagesbetreuung. Holger Ahrens, im April 2009 Fachbereich Jugend und Soziales, Landkreis Osterode am Harz Die Mitglieder der Lenkungsgruppe: Dr. Ursula Schaper (Amtsärztin, Leiterin Gesundheitsamt) Elke Ueffing (Leiterin Erziehungs- und Familienberatungsstelle) Georg Merse (Stabsstelle Controlling im Fachbereich Jugend und Soziales) Monika Stodian (Kinderservicebüro) Katharina Bormann (Kinder- und Familienbeauftragte, Kinderservicebüro) Katharina Richter (Kinderservicebüro) Holger Ahrens (Leiter Fachbereich Jugend und Soziales) 2

4 Inhaltsverzeichnis Vorwort... 2 Inhaltsverzeichnis... 3 Erklärungen Landrat Bernhard Reuter... 4 Grußwort Christoph Lorbacher, Bündnis für Familie... 6 Einladungsunterlagen... 8 Referat Wilma Weiß Belastete Kinder erkennen und rechtzeitig unterstützen Workshop Uwe Sandvoss Dormagener Modell Willkommen im Leben Ergebnisse Workshop Ergebnisse Workshop Ergebnisse Workshop Ergebnisse Workshop Bilder der Veranstaltung Pressespiegel

5 Erklärung Landrat Bernhard Reuter Das gesunde Aufwachsen von Kindern und ein effektiver Schutz des Kindeswohls sind von elementarer Bedeutung für unsere Gesellschaft und daher auch für die Arbeit des Jugendamtes. Das Wirken und die Arbeit des Jugendamtes sind nicht erst seit den jüngsten Vorfällen darauf ausgerichtet, Fälle der Kindesvernachlässigung, der Kindesmisshandlung oder des Kindesmissbrauchs zu verhindern. Es muss aber allen bewusst sein, dass in einer freiheitlichen Gesellschaft ein lückenloser Kinderschutz nicht möglich ist. Auch wenn alle Institutionen und verantwortlichen Stellen wirkungsvoll und optimal zusammenarbeiten, kann es keine umfassende Gewähr und keine Sicherstellung für ein unbeeinträchtiges Heranwachsen aller Kinder geben. Auch kann niemand Kurzschlusshandlungen, Panikreaktionen oder Straftaten verhindern. Gleichwohl muss dafür gesorgt werden, dass es in unserer Gesellschaft und der hiesigen Region eine größtmögliche und umfassende Vorsorge zur Vermeidung solcher Handlungen gibt. Das kann nur gelingen, wenn der Kinderschutz von allen als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe verstanden wird, das nachbarschaftliche Umfeld sich aufmerksam verhält und alle Institutionen und Stellen aus ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich heraus auch miteinander kooperieren. 4

6 Ich habe daher veranlasst, dass für den Landkreis Osterode am Harz eine Kinderund Familienkonferenz eingerichtet wird. Diesbezüglich hatte ich bereits in der Sitzung des Kreistages am andeutungsweise berichtet. Nun ist es soweit. Am findet die Auftaktveranstaltung für die Kinder- und Familienkonferenz im Beisein der Staatssekretärin des Nieders. Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Frau Dr. Hawighorst, statt. Es darf in diesem Zusammenhang aber nicht unterschätzt werden, dass es verschiedene Schnittstellen und damit auch Konfliktlagen und Kontrapunkte gibt. Beispielsweise sind zu nennen der Datenschutz und die besondere Schweigepflicht der in der Sozialarbeit tätigen Fachkräfte oder die ärztliche Schweigepflicht. Der spezielle jugendhilferechtliche Datenschutz hat dabei bewusst eine die Förderung des Kindeswohls unterstützende Funktion. Zudem haben die Eltern ein vorrangiges Recht auf Erziehung, das zugleich aber auch eine Pflicht ist. Auch ist das Grundrecht der Unverletztlichkeit der Wohnung zu beachten. Des Weiteren gibt es für die verschiedenen Institutionen auch unterschiedliche Handlungsansätze und unterschiedliche gesetzliche Grundlagen ihrer Arbeit. Diese wenigen Beispiele machen deutlich, dass für eine optimale und wirkungsvolle Zusammenarbeit und Kooperation sowohl mit Familien als auch mit Institutionen gewisse Hürden überwunden werden müssen sie also nicht so einfach reibungslos und ohne Komplikationen möglich sind. Auch aus diesen Gründen halte ich eine Kinder- und Familienkonferenz mit der Einrichtung eines kommunalen Netzwerkes durch Bündelung der Aktivitäten der Beteiligten und mit einer Ausrichtung auf gemeinsame Ziele für eine äußerst hilfreiche und wirkungsvolle Maßnahme. 5

7 Grußwort Christoph Lorbacher, Geschäftsführer Harz-Weser-Werkstätten, für das Bündnis für Familie Als am 10. Mai 2006 also vor gut zwei Jahren auf Initiative des Landrates Bernhard Reuter im Landkreis das lokale Bündnis für Familien gegründet wurde, verwies der Festredner der Gründungsveranstaltung, Herr Prof. Hans Bertram darauf, Familienpolitik als nachhaltige Gesellschaftspolitik zu betrachten und die hiermit einhergehende Arbeit...langsam und vorsichtig, aber mit Beharrlichkeit aufzunehmen. Seitdem hat sich in Sachen Kinder- und Familienfreundlicher Landkreis bereits Einiges getan, wie Sie den Ausführungen des Landrates soeben entnehmen konnten. Aus Sicht der Arbeitsgruppe Kinderbetreuung des Bündnisses für Familien ist noch einmal besonders die Einrichtung des Kinderservicebüros im Juni des vergangenen Jahres zu erwähnen. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe hatten bereits auf Ihrer ersten Sitzung deutlich gemacht, dass sie sich in erster Linie als Multiplikatoren und Ideengeber für das Bündnis für Familien verstehen. Personelle Ressourcen für die konkrete Planung und Durchführung von Veranstaltungen waren bei den durchgängig beruflich wie ehrenamtlich ausgelasteten Mitgliedern der Arbeitsgruppe nicht vorhanden. Während einer ersten Ideenfindungsrunde wurde bereits schnell deutlich, dass die zu bearbeitenden Probleme und Anforderungen bekannt sind und auch Lösungsansätze bereits in den Köpfen der Beteiligten vorhanden sind. Als für die Arbeitsgruppe faktisch unlösbares Problem stellte sich aber die operative Umsetzung der konzeptionellen Entwürfe dar. Allein die Frage der bedarfsgerechten Bestandsaufnahme an Betreuungsbedarfen war mit den Bordmitteln der Arbeitsgruppe nicht zu beantworten. Schnell entstand daher bereits in der zweiten Sitzung der AG am 21. September 2006 der Wunsch nach einer auskömmlichen personellen Ausstattung des Projektes, um die in der AG entwickelten Ideen und Konzepte operativ umsetzen zu können und eine akzeptable Bereitstellung von Informationen und Daten zu gewährleisten. Aus den Reihen des Jugendamtes wurde daher ein entsprechendes Konzept entwickelt, welches sich insbesondere auf eine stärkere Betrachtung der verschiedenen sozialen Schichtungen im Zusammenhang mit der Kinderbetreuung sowie eine Intensivierung der Netzwerkarbeit in den Ortschaften des Landkreises konzentrierte. Fraglos war es für das lokale Bündnis für Familien ein glücklicher Umstand, dass praktisch zeitgleich mit diesen Überlegungen das Förderprogramm Familien mit Zukunft des niedersächsischen Sozialministeriums ins Leben gerufen wurde. Dieses mit 80 Mio - verteilt auf 4 Jahre aufgelegte Förderprogramm zum Ausbau der Betreuung für unter 3-Jährige und mit der Schwerpunktsetzung des Ausbaus der Kindertagespflege kann zweifellos als eine der größten landesweiten Förderprogramme im Bereich der Kinderbetreuung bis zu diesem Zeitpunkt angesehen werden. 6

8 Nach einer Ausweitung der ersten Konzeptentwürfe erhielt der Landkreis dann seitens des Landes Niedersachsen zum 01. März 2007 die Zusage zum Projektvorhaben, welches durch das Land mit ca ,- jährlich gefördert wird. Neben dem Betrieb des Kinderservicebüros mit derzeit 3 vollbeschäftigten Mitarbeiterinnen werden aus den Projektmitteln innovative Projekte und Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen finanziert. Nach einem Jahr Arbeit kann ich aus Sicht der Arbeitsgruppe Kinderbetreuung mit großer Freude von einer sehr erfolgreichen Arbeit im ersten Jahr berichten. Die Zahl der Tagespflegepersonen und somit auch der Betreuungsplätze im Bereich der Kindertagespflege konnte mehr als verdoppelt werden. Durch eine Überarbeitung der Finanzierungsrichtlinien konnten Förderbeiträge für die Tagesmütter und die Elternbeiträge angepasst und den Erfordernissen einer sich im stetigen Wandel befindlichen Berufswelt angepasst werden. Insbesondere aber die Beratung, Qualifizierung und Weiterbildung der Tagespflegepersonen und der Eltern haben einen enormen Qualitätszuwachs erfahren. Heute stehen wir mit der 1. Kinder- und Familienkonferenz im Landkreis Osterode am Harz an einer weiteren für die Zukunft entscheidenden Weichenstellung. Ein in unserer Region rasant voranschreitender Wandel in der Sozialstruktur bedingt ein klares und deutliches Bekenntnis für die hier lebenden Familien und deren Erhalt. Hierbei rücken insbesondere frühe und niedrigschwellige Angebotsformen der Kinderbetreuung aber auch der Hilfen für belastete Familien immer mehr in den Fokus der Überlegungen. Mit einer Verzahnung und Vernetzung von Angeboten der Kinderbetreuung und der Hilfen für Familien kann ein wichtiger Schritt unternommen werden, um zukünftige eskalierende Probleme in den Familien verringern zu helfen. Frühzeitiges Erkennen von Hilfebedarfen oder drohenden Problemlagen erfordert ein enges und intensives Zusammenwirken aller Beteiligten. In diesem Sinne wünsche ich der Konferenz spannende und konstruktive Diskussionen. 7

9 LANDKREIS OSTERODE AM HARZ DER LANDRAT Landkreis Osterode am Harz - Postfach Osterode am Harz Kreishaus Telefon Telefax Auskunft erteilt: Tel.-Durchwahl: Zimmer: Herzberger Straße Osterode am Harz 05522/960-0 (Zentrale) 05522/ holger.ahrens@landkreis-osterode.d Herr Ahrens 05522/ B3.02 Ihr Zeichen, Ihre Nachricht vom Mein Zeichen (bei Antwort bitte angeben) Datum III.0 Erste Kinder- und Familienkonferenz Eltern und Kinder stark machen - Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, zu der ersten Kinder- und Familienkonferenz im Landkreis Osterode am Harz lade ich Sie ganz herzlich ein. Die Veranstaltung findet statt am Freitag, dem , 10:30 Uhr, Forum Berufsbildende Schule II, An der Leege 2b, Osterode am Harz. Die Kinder- und Familienkonferenz steht unter dem Motto Eltern und Kinder stark machen. Mit der Konferenz möchte ich erreichen, dass für die Kinder und ihre Eltern im Landkreis Osterode am Harz die Voraussetzungen für noch bessere Lebensbedingungen geschaffen werden. Mein Ziel ist es, über einen langfristigen Zusammenschluss von Fachleuten, der Politik und Interessierten einen noch qualifizierteren Schutz der Kinder und bessere Bildungs- und Ausbildungschancen realisieren zu können. Darüber hinaus soll es einen Ausbau der vorbeugenden Angebote geben, wie zum Beispiel die frühen Hilfen für Familien, die Mütterberatung, die Erziehungs- und Familienberatung oder die Kindertagesbetreuung. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Zahl der Teilnehmer pro Workshop begrenzt werden muss. Entscheidend ist der Eingang der Anmeldungen. Es stehen Parkplätze direkt am Schulgebäude nur in einer leider sehr begrenzten Anzahl zur Verfügung. Ich empfehle, ggf. auf die umliegenden Straßen oder das unterhalb des Schulkomplexes liegende Einkaufszentrum ( Geschäftszentrum mit Weg zum Schulbereich) auszuweichen. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte freundlicherweise der beigefügten Übersicht. Über Ihre Teilnahme würde ich mich sehr freuen. Mit freundlichen Grüßen Ihr 8

10 Landkreis Osterode am Harz Der Landrat Erste - Eltern und Kinder stark machen Juni 2008 Berufsbildenden Schulen II Osterode am Harz Gefördert durch: 9

11 Mit der Kinder- und Familienkonferenz will der Landkreis Osterode am Harz eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe und eine systematische Zusammenführung der Hilfen und Leistungen der einzelnen Dienste und Institutionen erreichen. Alle Kräfte, die sich mit dem Kindeswohl im weiteren Sinne beschäftigen, müssen vor allem auf regionaler Ebene besser gebündelt und vernetzt werden, um den stärker werdenden Anforderungen an Sicherung des Wohls unserer Kinder gerecht werden zu können. Für eine erste Zusammenkunft ist die Klärung von fachspezifischen Fragestellungen durch ausgewiesene Expertinnen und Experten mithilfe von Vorträgen und Workshops zur weiteren Konzeptualisierung und Weiterentwicklung der örtlichen Aktivitäten vorgesehen. Die Auftaktveranstaltung gliedert sich fachlich in zwei Teile. Am Vormittag wird ein Fachreferat mit der themenübergreifenden Problematik Belastete Kinder erkennen und rechtzeitig unterstützen angeboten. Am Nachmittag sollen in Workshops ausgewählte Themen behandelt, Lösungsvorschläge für die weitere Umsetzung erarbeitet und erste Handlungsempfehlungen für die Praxis zusammengestellt werden. Die Workshops beginnen mit einem sog. Impulsreferat und enden mit einer Zusammenstellung der Ergebnisse unter Moderation der Referentin oder des Referenten und einer weiteren Begleitung seitens des Veranstalters. Dabei soll es auch Antworten auf die Fragen geben, die mit den vom Jugendamt geplanten Maßnahmen wie z.b. einem Netzwerk zur Kinder- und Familienförderung, der Schaffung des Amtes einer oder eines Kinderbeauftragten und der Einrichtung eines besonders intensiven Familienmanagements zusammenhängen. Programmablauf: bis 10:30 Ankunft und Anmeldung Forum 10:30 Einleitung, Kurzfilm Holger Ahrens, Fachbereichsleiter Jugend und Soziales 10:40 Begrüßung Bernhard Reuter, Landrat 10:50 Grußworte Dr. Christine Hawighorst, Staatsekretärin Nieders. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, Christoph Lorbacher, Arbeitskreis Bündnis für Familie, Geschäftsführer Harz-Weser-Werkstätten ggmbh 11:15 Tagungsreferat Belastete Kinder erkennen und rechtzeitig unterstützen Wilma Weiß, Dipl. Pädagogin, Dipl. Soz.-Pädagogin, Fachleitung der Welle e.v. Maintal, Hanau 12:30 Organisation Workshops 12:45 Mittagspause Buffet, Foyer Präsentation von Einrichtungen und Dienstleistern 14:00 bis 16:00 Workshops 1-4 Fragen, Antworten und Empfehlungen 16:00 Kaffepause 16:30 Präsentation Ergebnisse der Workshops Forum 17:30 Resumee, Ausblick ca.17:45 Ende 10

12 1. Kinder- und Familienkonferenz im Landkreis Osterode am Harz - Eltern und Kinder stark machen - Freitag, 27. Juni 2008, 10:30 17:45 Uhr Berufsschule BBS II, An der Leege 2b Osterode am Harz Teilnehmen können alle Interessierten aus Politik, Wirtschaft, Schule und Vereinen/Verbänden, Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe und alle Akteure der zivilgesellschaftlichen Gemeinschaft, die ein Interesse an der Weiterentwicklung des Kinderschutzes im Landkreis Osterode am Harz haben. Die Teilnahme ist kostenlos, die Platzzahl ist bei den Workshops allerdings räumlich begrenzt. Ausschlaggebend ist der Zeitpunkt der Anmeldung. Man kann sich aber auch lediglich für den vormittäglichen Teil der Veranstaltung anmelden (Grußworte und Tagungsreferat). Tagungsreferat: Belastete Kinder erkennen und rechtzeitig unterstützen - Wilma Weiß, Dipl. Pädagogin, Dipl. Soz.-Pädagogin, Fachleitung der Welle e.v. Maintal, Hanau Workshops: Kindeswohl: Sicherstellung und Erkennen von Gefährdungen sowie Folgen und Konsequenzen für die betroffenen Kinder, Eltern, Jugendämter und Leistungsanbieter anhand von Beispielen aus der Praxis. Erreichbarkeit und Zugang: Wie kommen die Hilfen und die Eltern zusammen, damit die Hilfen auch angenommen werden, vor allem im Spannungsfeld des Förderns und Forderns? Frühe Hilfen: Welche Hilfen und Familienunterstützungen sind besonders erfolgversprechend und wie und wann sollten sie eingesetzt werden? Wie kann ein soziales Frühwarnsystem in einem kommunalen Netzwerk funktionieren? Akute Krisen in Familien: Welche Unterstützungen brauchen die von Zerstörung betroffenen oder bedrohten Familien, vor allem die Kinder? Wie können Familiensysteme mit psychisch erkrankten Eltern oder Elternteilen wirksam gefördert werden? W1 W2 W3 W4 Workshop 1 Wann ist das Kindeswohl gefährdet? - Risikosituationen für Kinder Workshop 2 Wie kommen Hilfen und Eltern zusammen? - am Beispiel des Dorma-gener Modells Willkommen im Leben - Workshop 3 Frühe Hilfen beginnen früh genug - Aufbau und Funktionalität von Frühwarnsystemen Workshop 4 Kinder und Familien in akuten Krisen - Welche Hilfen sind notwendig? Impulsreferat und Moderation Ute Buggenthin, Dipl.-Soz.-Arb., Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Kinder und Jugendlichen Pfalz (AGJF), Darmstadt Impulsreferat und Moderation Uwe Sandvoss, Dip.-Soz.-Arb., Präventionsbeauftragter der Stadt Dormagen Impulsreferat und Moderation Wilma Weiß, Dipl. Pädagogin, Dipl. Soz.-Pädagogin, Fachleitung der Welle e.v. Maintal, Hanau Impulsreferat und Moderation Dr. Christoph Höger, Abteilung Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universitätsmedizin Göttingen 11

13 Tagungsreferat Wilma Weiß Folie 1 Belastete Kinder - erkennen und rechtzeitig unterstützen Erste Kinder- und Familienkonferenz Landkreis Osterode Folie 2 Die Hoffnung hat zwei schöne Töchter. Sie heißen Wut und Mut. Wut, dass die Dinge so sind, wie wir sie sehen. Mut, um sie so umzugestalten, wie sie sein sollten Augustinus 12

14 Folie 3 Die Themen 1. Kinderleben ist riskant 2. Belastete Kinder rechtzeitig unterstützen 3. Eltern stärken 4. Ein integriertes Gesamtkonzept entwickeln Folie 4 Risikofaktoren Niedriger sozioökonomischer Status Anregungsarmes Umfeld Körperliches Vernachlässigung Emotionale Vernachlässigung Körperliche Gewalt Häusliche Gewalt Sexuelle Gewalt Seelische Misshandlung Psychische Störungen oder Erkrankungen eine bzw. beider Elternteile Häufige Umzüge, Schulwechsel Soziale Isolation der Familie Verlust eines Geschwister oder engen Freundes Scheidung oder Trennung der Eltern insbesondere bei hoch strittigen Scheidungseltern Verlust eines Elternteiles oder Geschwister durch Tod Alkohol- und Suchtmissbrauch Geschwister mit Behinderung bzw. eines Lern- oder Verhaltensstörung Mobbing, Ablehnung durch Gleichaltrige Migrationshintergrund Traumatische Erlebnisse wie Flucht, Krieg, Katastrophen, Terror Schwere Verkehrsunfälle Die Diagnose eigener lebensbedrohender Krankheiten Schwere Erkrankung eines Elternteils 13

15 Folie 5 Die seelische Misshandlung Erniedrigung Entwürdigung Zurückweisung Emotionale Unerreichbarkeit Gebrauch des Kindes für die eigenen Bedürfnisse Terrorisierung Seelische Misshandlungsbeziehungen sind Interaktionen und Formen unangemessener Behandlung von Kindern, die umfassend und charakteristisch für die Eltern-Kind-Beziehung sind. Folie 6 Wie nehmen Kinder Armut wahr Ich mache Ärger Ich bin nichts wert Ich muss stehlen, um mich zu versorgen Ich muss lügen Ich brauche Ausreden, damit die Armut nicht auffällt Ich kann nicht in Kontakt gehen, Ich ziehe mich zurück 14

16 Folie 7 Weitere Erschwernisse Autismus Kinder mit Tics Wahrnehmungsstörungen Bewegungsdefizite Hör- und Sehschäden Folie 8 Vulnerabilitätsfaktoren Pär-, peri- und postnatale Faktoren Neuropsychologische Defizite Psychophysiologische Faktoren Genetische Faktoren Chronische Erkrankungen Schwierige Temperamentsmerkmale, hohe Ablenkbarkeit[1] Unsichere, ambivalente oder hochunsichere Bindungsmodelle Eingeschränkte kognitive Fähigkeiten Geringe Fähigkeiten zur Selbstregulation Schuldgefühle Die Bewertung des Konfliktes durch das Kind Emotionale Instabilität (Zusammenhang mit Alter des Kindes) [1] Schwieriges Temperament auch als Schutzfaktor: Beispiel lautstark fordernde Säuglinge bei Hunger oder aggressive Kinder, die mehr Aufmerksamkeit genießen 15

17 Folie 9 Entwicklungspsychologische Beeinträchtigungen Die Entwicklung des Selbstkonzeptes Selbstwert, Selbstwirksamkeit, Selbstregulation das Verhältnis zum Körper. Ihre Fähigkeiten und Möglichkeiten, Gefühle zu spüren und sie angemessen auszuleben. Ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten, Bindungen einzugehen. Ihre Fähigkeiten, Leistungen zu erbringen, sind beeinträchtigt, ihre Zukunftsaussichten eingeschränkt. Sie haben keine, bzw. eine geringe Zukunftszuversicht. Sie entwickeln merk würdige moralische Vorstellungen. Sie entwickeln dysfunktionale Überlebensstrategien Folie 10 Das Trauma liegt nicht im Ereignis; es ist vielmehr so, dass es sich im Nervensystem befindet. (Peter Levine, Maggie Kline 2004) 16

18 Folie 11 Während des traumatischen Geschehens stellt der Körper Energie bereit, um zu flüchten oder zu kämpfen. Kinder können beides nicht. Wenn die Kinder das nicht können, kommt es mit der Zeit zu einem Energieüberschuss, der sich seinen Weg sucht. Energie, die während des traumatischen Geschehens nicht entladen werden konnte, bleibt im Körper eingeschlossen (Levine/Kline 2004). Traumatisierte Mädchen und Jungen reagieren über, da sie sensitiv darauf eingestimmt sind, selbst auf minimale Reize so zu reagieren, als ob ihr Leben in Gefahr sei (vgl. van der Kolk 2000). Folie 12 Sekundäre Traumasymptome: chronische Übererregung Panikattacken, Ängste und Phobien Rückblenden (»Flashbacks«) übertriebene Schreckreaktion extreme Licht- und Geräuschempfindlichkeit Überaktivität Ruhelosigkeit übertriebene gefühlsmäßige Reaktionen Alpträume und nächtliche Angstattacken Vermeidungsverhalten,»Klammern«sich von gefährlichen Situationen angezogen Fühlen häufiges Weinen und Reizbarkeit abrupte Stimmungswechsel, zum Beispiel Wutreaktionen Temperamentsausbrüche regressive Verhaltensweisen (nach der Flasche verlangen, Daumen lutschen, Bettnässen, Kindersprache u.a.) verstärktes»risikoverhalten 17

19 Folie 13 Sekundäre Traumasymptome: Dissoziation Ablenkbarkeit und Unaufmerksamkeit Gedächtnisverlust und Vergesslichkeit Reduzierte Fähigkeit zu planen und zu organisieren Gefühle von Isolation und Getrenntsein Abgeschwächte oder verringerte emotionale Reaktionen, die es erschweren, sich an andere Menschen zu binden Leicht und häufiges Angestrengtsein Häufiges Tagträumen und Angst davor, verrückt zu werden Wenig Energie und leichte Ermüdbarkeit Exzessive Scheu, zeitweise in einer Fantasiewelt oder mit fantasierten Freunden leben Folie 14 Sekundäre Traumasymptome: Kontraktion, Erstarren (Einfrieren) und Bewegungsunfähigkeit Kopfschmerzen Magenschmerzen, Darmkrämpfe, Verdauungsprobleme Gefühle und Verhaltensweisen, die Hilflosigkeit zum Ausdruck bringen Gefühle von Schuld und Scham Stetige Wiederholung des selben Spiels Verringerte Kapazität für Freude Wenig Energie/leichtes Ermüden Asthma Bettnässen und Einkoten Vermeidungsverhalten Verminderte Neugier Haltungs- und Koordinationsprobleme Übertriebene Anhänglichkeit/Regression zu früheren Verhaltensweisen 18

20 Folie 15 Was schützt, was macht stark Faktoren, die negative Wirkung von Risikobedingungen abpuffern Kinder erleben, bzw. verarbeiten diese Faktoren unterschiedlich Mädchen und Jungen verfügen über Bewältigungskompetenzen, die eine gesunde Entwicklung absichern Folie 16 Interne Schutzfaktoren 1/1 nach Wustmann 2005 Erstgeborenes Kind Weibliches Geschlecht Genetische Dispositionen Temperamentseigenschaften, die soziale Unterstützung und Aufmerksamkeit hervorrufen (flexibel, aktiv, offen) Intellektuelle Fähigkeiten, Problemlösungskompetenzen Selbstwirksamkeitsüberzeugungen Realitätsnahes und stabiles Selbstkonzept Fähigkeiten zur Selbstregulation (z. B. Entspannungsfähigkeiten) Kohärenzsinn 19

21 Folie 17 Interne Schutzfaktoren 1/2 Kooperations- und Kontaktsfähigkeit verbunden mit kommunikativen Kompetenzen und der Bereitschaft zur Verantwortungsübernahme Empathie Aktives, flexibles Bewältigungsverhalten Sicheres Bindungsverhalten Explorationslust Lernbegeisterung, schulisches Engagement Optimistische Lebenseinstellung /Humor Glaube/Spiritualität Talente, Interessen, Hobbies Physische Gesundheitsressourcen Folie 18 Externe Schutzfaktoren In der Familie Mdst. eine stabile Bezugsperson, die Sicherheit, Vertrauen und Autonomie fördert Emotional positives, unterstützendes und strukturierendes Erziehungsverhalten Zusammenhalt, Stabilität und konstruktive Kommunikation in der Familie Fähigkeit der Eltern zur Selbstreflexion und Konfliktlösung Copingfähigkeiten der Eltern in Belastungssituationen Enge Geschwisterbindungen Altersangemessene Verpflichtungen des Kindes im Haushalt Anregendes Bildungsniveau der Eltern Unterstützendes familiales Netzwerk Hoher ökonomischer Status 20

22 Folie 19 Belastete Kinder rechtzeitig unterstützen 1. Kinder in Erziehungs- und Bildungseinrichtungen stärken 2. Eltern stärken 3. Kinder vor nicht zu bewältigenden Einflüssen schützen Folie 20 Entwicklungsfördernde Pädagogik 1/1 Akzeptanz der Kinder, Verständnis und Verstehen der schwierigen Verhaltensweisen Integration der Kinder, die aufgrund belastender Lebensbedingungen sich selbst isolieren, bzw. isoliert werden Z. B. durch Möglichkeiten von Bewegung, von Abreaktion von aufgestauter Energie Durch die Überprüfung von Regeln Enttabuisierung von belastenden Lebensbedingungen Stützende Bindungserfahrungen Zugang zu Bildung 21

23 Folie 21 Entwicklungsfördernde Pädagogik 1/2 Unterstützung der Entwicklung von Selbstbildung Wahrnehmen der Gefühle Wahrnehmen der Empfindungen Erlernen von Entspannungsmöglichkeiten Üben von Möglichkeiten der Selbstregulation Selbstwirksamkeitserfahrungen Projekte Kinderparlamente Unterstützung der Kinder bei Kontaktsuche, Gute Ernährung und Körperpflege Folie 22 Auf die Haltung kommt es an Der Respekt von der Lebensleistung der Kinder Die bisherigen Anpassungsbemühungen des Kindes als Überlebensstrategien verstehen Die Selbstbildung stärken Selbstwirksamkeitserfahrungen organisieren Mit- und Selbstbestimmung fördern und fordern Integrationsleistungen, Beziehung und Realitätsanerkennung anbieten 22

24 Folie 23 Eltern sein ist schwieriger geworden Tschöpe-Scheffler Hohe Anforderung An die Familie Erziehungsdruck und Entmutigung Werteplura lismus Einfluss der Werbung Warum ist Erziehung heute schwieriger geworden? Individualisierung Leistungsdruck in Schule und Beruf Enttraditionalisierung, Fehlende Vorbilder Schnelllebigkeit Mobilität und Flexibilität zentrum für traumapädagogik hanau Entscheidungszwang Folie 24 Junge Mütter Massiv belastet Depressive Symptomatik, Sucht, Essstörungen, Psychosen Häufig arm Partnerschaften lose oder kurzlebig Negative Beziehungserfahrungen mit eigenen Eltern Traumatische Vorerfahrungen Fehlendes soziales Vertrauen auch in professionelle Hilfsangebote 23

25 Folie 25 Benachteiligt Eltern benötigen Unterstützung Zur Aktivierung des Selbstregulierungskraft Für ihre Lebens- und Alltagsbewältigung Zur Reduzierung aktueller Erziehungs- und Stresssituationen Zur Netzwerkbildung und Erweiterung Bei finanziellen und strukturellen Krisen Bei der Sprach- und Bildungsförderung Bei der Änderung von Rahmenbedingungen, die zur Benachteiligung führen Vgl. Tschöpe-Scheffler Folie 26 Auf die Haltung kommt es an Mein Durchbruch in der Elternarbeit war, ich habe nicht mehr bewertet und beurteilt. Ich hatte irgendwann das Gefühl, ich begleite diese Eltern als Partner, egal an welchem Punkt sie stehen. (Eva Picard, Leiterin des Familienzentrum Regenbogeninsel in Mühlheim-Lämmerspiel) 24

26 Folie 27 Ein integriertes Gesamtkonzept zur Unterstützung belasteter Kinder und Eltern 1/1 Gegenseitige Anerkennung der Vielfältigkeit Wertschätzung der je anderen Fachlichkeit auf Augenhöhe Verständigungsprozess mit der Leitfrage, wie den benachteiligten Kinder und ihren Eltern Unterstützung gewährt werden kann Folie 28 Ein integriertes Gesamtkonzept zur Unterstützung belasteter Kinder und Eltern 1/2 Integriertes Gesamtkonzept der kurzen Wege vor Ort bestehenden bedarfsorientierte und aufeinander bezogene Angebote Beteiligung von Kita und Schule mit der Entwicklung von pädagogischen Konzepten, die belastete Kinder integrieren und ihr Selbstwirksamkeitserleben fördern 25

27 Folie 29 Qualifizierung und Weiterentwicklung der in diesem Prozess zusammenwirkenden Fachkräfte Gesellschaftliche Strukturveränderungen Armutsentwicklung Strukturwandel von Kindheit und Familie Neurobiologische Erkenntnisse Ergebnisse der Resilienzforschung Bindungstheoretische Erkenntnisse Ergebnisse der Psychotraumatologie Pädagogische Unterstützung von Selbstbildungsprozessen Folie 30 26

28 Workshop 2 Uwe Sandvoss Folie 1 NeFF Dormagen Netzwerk Frühe Förderung Netzwerk Für Familien Kindeswohl als Leitidee der Kommune Folie 2 oder Präventionsprogramm zur Frühen Förderung, Minderung und Vermeidung von Kinderarmut in Dormagen 27

29 Folie 3 Gliederung des Vortrags Vorgeschichte: Strukturwandel / Der Dormagener Qualitätskatalog / Analyse der Lebenslagen Ziele und Methoden: Entwicklung / Design / Methode Handlungskonzepte: Präventionskette Kinderschutzkonzept Fazit Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 4 Vorüberlegungen zur Leitidee Erinnerung (1975): Wer Kinder schützen will, muss Helfer und Helfersysteme verändern! (Leitlinie des Kinderschutz-Zentrums Berlin) = weil Entwicklung umweltabhängig ist. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 28

30 Folie 5 Vorüberlegungen im Kinderschutz 1. Mit welcher Leitidee arbeiten wir im Kinderschutz (Blickwinkel) Hilfekonzept Aufklärungskonzept Sanktionen Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 6 Vorüberlegungen im Kinderschutz 2. Helfer / Institutionen als Mitverursacher von Kindesvernachlässigung / Kindeswohlgefährdungen Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 29

31 Folie 7 Entwicklung einer Leitidee Kinderschutz in der Jugendhilfe Hilfe: Kinderschutz ist eine mehrsystemische Aktion Gesundheitshilfe, Bildungswesen, Jugendhilfe) zur Förderung und Sicherung produktiver Entwicklungsprozesse von Kindern und Jugendlichen (Kindeswohl). Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 8 Fachbereich 5 Stand Stadt Dormagen Struktur des Fachbereichs 5 nachrichtlich: Dormagener Sozialdienst ggmbh (Träger div. zusätzl. Betreuungseinrichtungen) Fachbereich für Schule, Kinder, Familien und Senioren Geschäftsführung: G. Trzeszkowski / E. Gartz Fachbereichsleitung: Zentrale Aufgaben Geschäftsstelle, Organisation etc. Haushalt, TUIV, Controlling etc. Gerd Trzeszkowski Maren Naundorf Helene Rosellen 8 Produkte Produktverantwortliche/ MitarbeiterInnen - Produktteams Wirtschaftliche Hilfen (1) Erzieherische Hilfen (2) Gesetzliche Betreuung (3) Tagesbetreuung für Kinder (4) Schule (40) Jugend- und Sozialförderung/ Sozialplanung (5) Seniorenförderung (6) Soziales Wohnen -Geschäftsstelle Integrationsrat - Projekt Z.i.D. (8) Gabi Böse Martina Hermann Bärbel Breuer Elisabeth Gartz Ellen Schönen-Hütten Jürgen Schmitz Hans-Theo Krücken Seniorenbeauftragter Wiljo Katers Integrations- Beauftragter R. Bolz U. Rölleke S.Möser U. Hübschen P. Diehm T. Rütten B. Ghrissa U.Pick M. Brockers- Petry A. Soldatow S. Lücker A. Jungmann A. Stephan U. Biermanski F. Bensch K. Borkowitz E. Ackerschott I. Klein A. Kampe G. Freitag M. Hüsch- Stelzmann K. Holland V. Schulze- Hennings I. Oberlack K.Dittmann B. Peters D. Wilfling M. Haas G. Kopotz U. Waldeck P.v. Apeldoorn G. Bosler 10 eigene Einrichtungen (Nummern Projekt in KinderarmutErste Klammer): interne Bezeichnungsnummer Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni 2008 S. Zeidler B. Hübsch G. Krah B. Scholz B. Freyaldenhoven M. Engel 13 Grundschulen (alle OGS) 1 Förderschule (OGS) 1 Ganztags- Hauptschule 2 Realschulen (13+) 2 Gymnasien (13+) 1 Ganztags- Gesamtschule K. Güdelhöfer (Kinderbeauftragter) P. Deuss (Verwaltung) U. Sandvoss (Präventionsbeauftragter) D. Falke (div. Projekte, integrierte Sozialplanung) Jugendarbeit Horrem/ASP W. Vonsien H. Güttler A. Moll M. Goldsmits S.Hinterlang C. Lenz S. Engel H. Lau G. Barakling B. Gjeli 8NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 30

32 Folie 9 Entwicklung einer Leitidee Kinderschutz in der Jugendhilfe Programm: Kindeswohl ist nur mehrseitig, Tripolarer Kinderschutz realisierbar. Kindeswohl, Elternwohl und Gemeinwohl bedingen einander. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 10 Kinderschutz als Leitidee der Jugendhilfe Moderner Kinderschutz versucht, die Lebensbedingungen von Kindern und Familien positiv zu verändern, indem er die Eigenkräfte der Familien stärkt, soziale Konflikte und Notlagen erkennt und konkret Hilfe leistet. Eltern werden bei der Erziehung und Förderung ihrer Kinder unterstützt. Kinderschutz ist partnerschaftliche Aktion im Gemeinwesen zur Schaffung einer kinderfreundlichen Kultur des Aufwachsens. Kinderschutz ist Familienschutz und als solcher Garant des Kindeswohl. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 31

33 Folie 11 Aufgabe Kinderschutz Wenn moderner Kindesschutz nicht mehr nur Einzelfallarbeit sein soll und nicht nur reaktiv agiert dann muss Jugendhilfe ihre Kinderschutzaufgaben bereits im Vorfeld wahrnehmen. Da die beiden wichtigsten Faktoren der Kindeswohlgefährdung sind Armut sowie die unzureichende Bereitschaft und Möglichkeit der Erwachsenen sich auf Kinder und deren Bedürfnisse einzulassen sind, ist präventive Arbeit notwendig. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 12 Definition Kinderarmut In Dormagen definieren wir Kinderarmut zum einen über die Einkommensverhältnisse der Eltern (Familien, die Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe beziehen) sowie Familien, die in prekären wirtschaftlichen Verhältnissen leben, also knapp über den staatlichen Versorgungsleistungen, zum anderen über den Lebenslagenansatz, d.h. bei Unterversorgung in den zentralen Lebensbereichen von Kindern. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 32

34 Folie 13 Vorfeldarbeit Erhebung der Sozialdaten mit der Lupe Ergebnisse übermitteln Kontakt zu allen sozialen Einrichtungen im Stadtteil Werben für eine kinderfreundliche Lebenswelt Hilfen orientieren sich an den Lebensbedürfnissen Hilfen werden offensiv bekannt gemacht! Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 14 Analyse der Lebenslagen von Kinder und Familien in der Region 1300 Kinder lebten in Dormagen an der Armutsgrenze (2005) Auffälligkeiten bei der Sprachentwicklung, motorischen Entwicklung, seelischen Gesundheit, sozialen Kompetenz, etc. Benachteiligung der Kinder beim Aufwachsen Hilfen kommen oft zu spät und sind sehr aufwändig! Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 33

35 Folie 15 Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 16 Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 34

36 Folie 17 Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 18 Ziel des Programms 1 (3) SGB VIII (KJHG) verpflichtet die Jugendhilfe 1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und dazu beitragen, Benachteiligungen zu vermeiden und/oder abzubauen 2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung zu beraten und zu unterstützen 3. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen 4. dazu beizutragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 35

37 Folie 19 Präventionsprogramm / Leitziele 1. Die Stadt Dormagen unterstützt über ein Netzwerk die frühe Förderung von Kindern, Präventionsprojekte und fördert Familien in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. 2. Die Fachkräfte der Stadt Dormagen nutzen das bis Herbst 2007 entwickelte Präventionsprogramm, das vor allem darauf zielt, Benachteiligungen durch Armut abzubauen. 3. Kinderschutz wird in der Stadt Dormagen als öffentliche und gesellschaftliche Aufgabe thematisiert. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 20 Präventionsprogramm / Leitziele 4. In Dormagen wird seit Sommer schrittweise ein interinstitutionelles System (Präventionskette) früher Hilfen (im Rahmen der NRW Initiativen zur Schaffung von Frühwarnsystemen ) eingeführt. 5. Das Präventionsnetzwerk bildet Fachkräfte, Eltern, Kinder und Politiker zu den Themen: Frühe Förderung, Prävention, Kinderschutz und Kinderarmut weiter und versteht sich als kommunales Bildungsnetzwerk. Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 36

38 Folie 21 Schwerpunkte des Präventionsprogramm Dialogische Entwicklung des Präventionsprogramms Kinderarmut wird in Dormagen thematisiert und bekämpft: Fachtagung zum Thema, finanzielle Ressourcen ermitteln, umwandeln oder schaffen (DorMagen:Mittagessen für 1 Euro, Elternschulen, Schulmittel- und Schülerfahrtkostenbefreiung, Verbesserungen beim Familienpass wie U 7a, etc.) Bildungskommune: Fachtagungen zu Entwicklungsthemen, inhaltliche Gestaltung des JHA und SchulA, Weiterbildung von Fachkräften (Palme, Kinderschutz, Systemische Familienberatung, etc.), Ausbau von Elternschulen Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 22 Schwerpunkte des Präventionsprogramm Gesundheitsförderung: Ausbau der Zusammenarbeit von Gesundheitswesen, Schulen, Kinderärzten, Kindergärten und Jugendhilfe (Prokita, Gewichtig, U-Untersuchungen, bewegte Grundschule, etc.) Aufbau eines Präventionsnetzwerkes (NeFF Dormagen): Fachkräftenetzwerk aus Mitarbeitern der Verwaltung und freien Trägern, Gesundheitswesen, Schulen... mit der Aufgabe Qualität zu entwickeln und zu sichern Aufbau einer Präventionskette: Ausgehend von den Entwicklungsphasen der Kinder im Elementar und Primarbereich (Schwangerschaft, Geburt, Kindergarten, Grundschule) Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 37

39 Folie 23 NeFF Dormagen Netzwerk Frühe Förderung Netzwerk für Familien Bürgermeister Fachbereichsleiter JHA / SchulA / Integrationsrat Management NeFF AG Schule Lenkungsgruppe AG Familienzentren AG Gesundheit AG Sprachförderung AG Fachtagung AG Elternbildung Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 24 Dialog als Methode Dialog mit der Politik Dialog in der Verwaltung Dialog mit den freien Trägern Dialog mit den Fachkräften Dialog mit den Eltern Dialog mit den Kindern Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 38

40 Folie 25 Design eines Kinderschutzkonzeptes V O R F E L d Kinderschutz Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 26 Präventionskette Hilfen für werdende Mütter Hilfen von der Geburt bis zum 3. Lebensjahr Hilfen im Kindergartenalter Lebensjahr Hilfen in der Grundschule ab 6. Lebensjahr Prävention: Infos und Hilfen Ausbau Elternbildung Ausbau Familienzentren Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Pers. Beratung durch Gynäkologen/ Geburtskliniken Vermittlung an Beratungseinrichtung Grundbedürfnisse sichern: Gesundheitsvorsorge / Krankenversicherung Wohnraum Prävention: Hausbesuch mit Elternbegleitbuch Betreuungsplatzgarantie ab 4. Monat Ausbau der Elternschulen Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Babyclubs Krabbelclubs Kostenl. Elternbildung Ausbau von Familienzentren Familienpass Grundbedürfnisse sichern: Gesundheitsvorsorge / Krankenversicherung Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni 2008 Prävention: Betreuungsplatzgarantie Ausbau der Elternbildung Gesundheitsförderung / Gesundheitsvorsorge Weiterbildung für Fachkräfte Papilio - Kinder stärken Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Elternbildung Hausbesuch der Kinder, die keinen Kindergarten besuchen Prokita / U 7a Palme Familienpass Grundbedürfnisse sichern: Mittagessen 1 Krankenversicherung Prävention: Betreuungsplatzgarantie Hausbesuch der Erstklässler durch Lehrer Weiterbildung der Pädagogen Frühe Unterstützung für benachteiligte Familien: Fahrkostenerstattung Nachhilfe Familienpass Grundbedürfnisse sichern: Mittagessen 1 Schulmittelfreiheit Schülerfahrtkosten 26NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 39

41 Folie 27 Design eines Kinderschutzkonzeptes V O R F E L d Kinderschutz Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 28 Dormagener Kinderschutzkonzept Fortbildung mit allen Fachkräften Aufklärung über das neue Gesetz Einführung der dialogischen Risikoabwägung Entwicklung eines trägerübergreifenden Kinderschutzleitfadens Entwicklung einer trägerübergreifenden Infobroschüre Einführung trägerübergreifender Standards im Kinderschutz für das gesamte Stadtgebiet Ziel: Alle sprechen die gleiche Sprache im Kinderschutz! Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 40

42 Folie 29 Schlagworte zum Modell Größtes Risiko: ARMUT Bester Kinderschutz: PRÄVENTION DIALOG ist der Weg Diskriminierungseffekte vermeiden Haltung aller Akteure ist entscheidend Vorhandene Ressourcen nutzen Gemeinsam auf dem Weg zur Bildungskommune Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss Folie 30 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Projekt KinderarmutErste Kinder und Familienkonferenz Osterode im Harz 27Juni NeFF Dormagen Netzwerk für Familien Uwe Sandvoss 41

43 Zusammenfassung der Ergebnisse von Workshop 1 Wann ist das Kindeswohl gefährdet? Referentin: Ute Buggenthin, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Kindern und Jugendlichen, Darmstadt Input: Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die zu einer Kindeswohlgefährdung führen können. Da sind exemplarisch zu nennen: Faktoren, die in den Eltern liegen wie psychische oder Suchterkrankung, eigene Gewalterfahrungen, sehr junge Elternschaft; Faktoren, die in der Situation liegen wie Armut, Raumnot, kein soz. Unterstützungsnetz, Arbeitslosigkeit, Trennung und Scheidung und Faktoren, die in der Persönlichkeit des Kindes begründet sind wie Behinderung, forderndes Temperament. Diese Aufzählung ist nicht erschöpfend. Ein Zusammentreffen mehrerer Faktoren kann die Wahrscheinlichkeit einer Kindeswohlgefährdung erheblich erhöhen. Die Belastung und der Druck werden so hoch, dass die Situation nicht mehr aushaltbar erscheint. Folge sind psych. Abwehrmechanismen wie verleugnen, einfach wegsehen oder gehen (dann ist das Problem für eine gewisse Zeit nicht mehr existent). Hilfe wird von den risikobehafteten Eltern nur dann angenommen, wenn sie nicht als stigmatisierend erlebt wird und wenn sie wertschätzend erfolgt. Das Jugendamt wird dann als hilfreich angesehen, wenn es entweder schon vorherige positive Erfahrungen gibt bzw. es gelingt, den Druck nicht noch weiter zu erhöhen. Die Angst, dass die Kinder aus der Familie genommen werden ist hoch. Das Wissen über weitere Hilfsmöglichkeiten ist in den betroffenen Familien gering. Das Angebot ist oft sogar für die Fachleute unüberschaubar. Eine Eigeninitiative, sich das Wissen zu holen, wird meist nicht gezeigt, da oft die Überzeugung hindert, dass einem sowieso keiner wirklich hilft und Zugangswege wie Flyer oder Zeitung lesen i.d.r. nicht gemacht wird. Die Teilnehmer des Workshops, die aus vielen Berufsrichtungen kamen wie allgemeiner sozialer Dienst des Jugendamtes, Kindertagesstätten, Schulen, Polizei, Kinderarzt, ambulante Jugendhilfeeinrichtungen, Erziehungs- und Familienberatungsstelle, waren sich schnell einig: 1. Ist-Stand Es gibt bereits gute Kooperationen z. B. zwischen einzelnen MitarbeiterInnen des Jugendamtes und Hebammen bzw. Kinderärzten. Jedoch ist es noch keine systematische Zusammenarbeit, sondern beruht auf persönlichen Kontakten. Es gibt auch bereits gute Angebote für Eltern z. B. die Elternschule (auch für junge oder auch für einfacher strukturierte Eltern), Entwicklungsberatung in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle und noch einige mehr. Allerdings sind sie noch nicht ausreichend ausgebaut. Hier sind wiederum (finanzielle und personelle) Ressourcen notwendig die vorhandenen Strukturen so auszubauen, das sie präventiv wirksam sein können. 42

44 Es wurde festgestellt, wir haben schon viel Kompetenz und Erfahrung sowie auch Angebote vor Ort. Wir müssen jedoch die vorhandenen Engpässe und Nöte wahrund ernstnehmen. Die vorhandenen kompetenten Stellen brauchen Wertschätzung und müssen ausgebaut werden im Sinne des Präventions- und des effizienten Handlungsgedankens. Es müssen nicht unbedingt neue Institutionen geschaffen werden. Unbedingt gebraucht wird hingegen die lokale politische Unterstützung, die klar durch Wort und Tat deutlich macht, dass der Kindesschutz und die notwendige Prävention ernstgenommen und ausgebaut wird. 2. Prävention statt nur Intervention Hilfen müssen frühzeitig erfolgen, um die Elternkompetenz so weit wie möglich aufzubauen und zu stärken. 3. Normales Angebot für alle Eltern Frühe Hilfen müssen als ein normales Angebot für alle Eltern zugänglich sein. Die Nutzung ist selbstverständlich. Es gibt Eltern ohne Problembewusstsein, die daher gar nicht den Wunsch nach Unterstützung haben. Es soll eine flächendeckende Begleitung entwickelt werden, wenn ein Kind geboren wird, die sich in den Jahren der weiteren Entwicklung ausdünnt. Es ist normal Hilfe anzunehmen statt Ich bin nur gut, wenn ich alles alleine schaffe. 4. Niedrigschwellige Angebote Hilfen sollen niedrigschwellig sein und Eltern helfen, sich selbst zu helfen bzw. ein soziales Netz aufzubauen, wo sie sich in besonders belastenden Situationen Entlastung holen können. Z. B. jemanden haben, der das Kind/die Kinder mal für eine kurze Zeit beaufsichtigt, so dass eine Erholungspause oder ein Arztbesuch möglich wird. 5. Beziehungspflege und Vertrauensaufbau mit Geh-Struktur Frühe Hilfen sollen auf die Eltern zugehen und nicht warten, bis die Eltern sich melden. Wenn Eltern oder auch Elternteile Hilfe annehmen sollen, ist Beziehungspflege notwendig. Die Eltern müssen den Helfern in ihrem Lebensumfeld begegnen, in dem sie zu Hause aufgesucht werden, das Jugendamt oder die Erziehungs- und Familienberatungsstelle zu Elternsprechtagen in die Kitas, Schulen und das Mehrgenerationenhaus kommen. Es braucht Zeit, Vertrauen aufzubauen. Zweites Ziel ist, den Eltern darüber mehr Informationen über Hilfen zu geben und die Botschaft Hilfe annehmen ist gut und verantwortungsbewusst. 6. Wertschätzende Haltung den gefährdeten Familien gegenüber Alle Helfer brauchen eine wertschätzende Haltung, jede Form von Missachtung und Entwertung führen zu weiterem Rückzug. Eine entmündigende und überstülpende Hilfe ist übergriffig und wird sicher nicht angenommen. Ziel muss immer sein, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. 7. MitarbeiterInnenpflege Alle, die tagtäglich im Kinderschutz tätig sind, leisten eine schwere und psychisch hoch belastende Arbeit. Sie brauchen Wertschätzung, aber auch die Unterstützung ihrer Leitungen. Überlastete Mitarbeiter, die ständig durch eine zu hohe Arbeitsbelastung nur reagieren und nicht mehr kreativ und aktiv agieren können, brennen aus. Effektiver Kinderschutz braucht gut ausgebildetes Personal mit ausreichenden zeitlichen Ressourcen und der Möglichkeit zur Psychohygiene, z. B. durch Supervision und Verarbeitungsmöglichkeiten nach besonders belastenden Erlebnissen. Alles andere ist ein nicht wirklich ernstgemeinter Kindesschutz. 43

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