Leinenführigkeit: Warum Dein Hund an der Leine zieht und wie Du den Grundstein legst, damit er schön an der Leine geht. 1. Teil

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Bettina Kopp
vor 7 Jahren
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1 Leinenführigkeit: Warum Dein Hund an der Leine zieht und wie Du den Grundstein legst, damit er schön an der Leine geht. 1. Teil Hunde-Liebe; Version 2013

2 Warum zieht Dein Hund an der Leine? Ganz einfach: Weil er Erfolg damit hat. Hunde zeigen immer nur das Verhalten, das sich für sie lohnt. Wenn Dein Welpe oder erwachsener Hund etwas Interessantes riecht oder es kommt Euch ein anderer Hund entgegen, wird er durch Zerren versuchen, hinzugelangen. Wenn Du dem Zerren nachgibst, macht er die Lernerfahrung: Durch Ziehen an der Leine gelange ich zum Ziel. Unterbinde dies konsequent, indem Du von nun an die Regel beherzigst: Stramme Leine = stehen bleiben Lockere Leine = Weiterkommen (zum Ziel ) Es spricht für sich selbst, dass ein Hund, der schon jahrelang Erfolg mit seiner Leinenstrategie hat, länger braucht, um zu verstehen, dass er von nun an nicht mehr ziehen soll. Oft Du vielleicht auchgibt es vom Halter einen kräftigen Ruck, wenn es Frauchen oder Herrchen gar zu doll wird, mit dem Kommando Fuß!. Ab und zu und eben aus Hundesicht völlig willkürlich.

3 Und was bedeutet Fuß? Hast Du Deinem Hund gezeigt, was Fußgehen wirklich ist? Was Du mit diesem Rucken erreichst ist ein schwerer Bandscheibenoder Wirbelsäulenschaden, der beim Hund Schmerzen verursacht. Nebenbei desensibilisierst Du mit diesen Leinenrucks Deinen Hund, er wird unempfindlich und reagiert am Ende gar nicht mehr auf diese Einwirkung. Auch kann es passieren, dass Dein Hund versucht, gerade durch Ziehen an der Leine, von Dir, also dem Auslöser, wegzukommen. Auf keinen Fall aber bekommst Du mit dieser Technik einen Hund, der entspannt und Dir freudig zugewandt an Deiner Seite geht. Soviel ist sicher! Daher ist es ganz wichtig, dass Du am Besten bereits mit Deinem Welpen das lockere Gehen an Deiner Seite übst, damit das Leinenzerren nicht zur Gewohnheit wird. Übe mit ihm, bevor die Leinenführigkeit zum Problem wird! Dein Hund entwickelt sonst eine Kultur des Dauerzerrens. Aber auch dem erwachsenen Hund kannst Du das Laufen an lockerer Leine beibringen. Die Technik ist hier nur eine andere, wie wir Dir in unserer Video Lektion Leinenführigkeit für erwachsene Hunde Schritt für Schritt zeigen werden. Grundsätzlich kannst Du aber auch mit Deinem erwachsenen Hund jetzt schon an dem Problem arbeiten. Hier erfolgt das gleiche Training wie beim Welpen. Ich nenne dieses vorbereitende Leinenführigkeitstraining Orientierung an der Leine.

4 Was Du brauchst: Viel Geduld, 100% Aufmerksamkeit auf Deinen Hund, ein Brustgeschirr und eine 2m lange Führleine, und absolute Konsequenz. Warum? Damit Dein Hund versteht: Du meinst, was Du sagst. Grundsätzlich gilt ab heute für Deinen Hund: Am Brustgeschirr darf ich ziehen. Am Halsband geführt darf ich es nicht. Warum dies? Damit Du überhaupt konsequent sein kannst. Dein (Welpe) Hund schafft es einfach nicht, plötzlich 20 Minuten am Stück an lockerer Leine zu laufen. Anfangs reichen für den Welpen einige Schritte, für den erwachsenen Hund 2-3 Minuten völlig aus. Denk daran, wie anstrengend es für Deinen Hund ist, bei all den aufregenden Düften und Begegnungen nicht an der Leine hinziehen zu wollen. Abgesehen von diesem Aspekt ist es völlig unrealistisch, Deinem Hund konsequent von heute auf morgen das Ziehen an der Leine abgewöhnen zu können. Du kommst dann nämlich keinen Schritt anfangs wirklich voran. Und manchmal hat man es eben eilig. Den Grund wirst Du gleich, wenn Du die Übung verstanden hast, besser verstehen!

5 Daher wirst Du Deinem Hund helfen zu unterscheiden, wann er ordentlich, dir aufmerksam zugewandt an lockerer Leine gehen soll, und wann er ziehen darf. Los geht s: Führe Deinen Hund am Brustgeschirr bedeutet, er darf jetzt erstmal ziehen. Bitte wirke hier auf keinen Fall korrigierend ein, wenn er zieht (was er natürlich tun wird!). Hat Dein Hund sich gelöst und ist nicht mehr ganz so aufgeregt, und Du bist selber bereit, leinst Du Deinen (Welpen) Hund um. Befestige Die Führleine am Halsband Deines Hundes. Und jetzt kommt die oben beschriebene Regel zum Einsatz: Du weißt: Hund lernen am Erfolg. Bzw. am Misserfolg. Immer, wenn die Leine stramm wird, bleibst Du stehen. Sage dabei nichts, sondern warte einfach. Irgendwann wird Dein Hund sich zu Dir umdrehen. Und dabei wird die Leine locker. Bingo. Jetzt kannst Du weiter gehen. Gehe solange weiter, bis Dein Hund erneut zieht. Und dann wieder: Stop, wenn die Leine stramm ist, go, wenn die Leine wieder locker ist. Und das machst Du beim Welpen einige Schritte, beim erwachsenen Hund anfangs 2-3 Minuten. Die Dauer kannst und sollst Du natürlich steigern, sobald Du merkst, Dein Hund hat verstanden, worauf es ankommt. Dreh Dich immer mal wieder unangekündigt

6 kommentarlos um und geh in die entgegengesetzte Richtung. Sobald die Leine sich lockert, drehst Du als Belohnung wieder in die erwünschte Richtung um. Während Dein Hund an lockerer Leine geht, geh mit aufmunternder und lobender Stimme neben ihm her. Zeig ihm, wie toll er es gerade macht! Unser Tipp: Baue viele Wendungen im Training an, umkreise Poller oder Bäume oder Autos oder was sich sonst so findet unterwegs. So machst Du es Deinem Hund anfangs etwas leichter, auf Dich zu achten. Wenn Du diese Übung über den Tag verteilst mit Deinem (Welpen) Hund immer wieder machst, wird sich schon bald Erfolg einstellen. In Fällen hartnäckigen Zerrens empfehlen wir Dir aber unbedingt ein weiteres, professionelles, liebevolles Training. Denn da benötigen wir eine bestimmte Technik, die wir Orientierung an der Leine nennen, um Deinem Hund aufmerksames Laufen an lockerer Leine an Deiner Seite beizubringen. Mehr Infos erhälst Du, wenn Du möchtest, in Kürze. Viel Freude und Erfolg Wünscht das Team von Hunde-Liebe!

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