Experiment zur Untersuchung des Anteils parafovealer Wahrnehmung bei der Blicksteuerung leseschwacher Kinder

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1 P. v. Hilgers, G. Schneider Experiment zur Untersuchung des Anteils parafovealer Wahrnehmung bei der Blicksteuerung leseschwacher Kinder Diese Untersuchung beschäftigt sich mit der Frage, wie schlechte Leser mit parafovealen Informationen umgehen und ob ungenügende Nutzung parafovealer Information ein Grund für schlechte Leseleistungen sein kann. Es werden Versuchsanordnungen diskutiert, mit denen der Anteil der fovealen und parafovealen Wahrnehmung bestimmbar sein soll. Es wird angenommen, dass die Wahrnehmungs- und Verarbeitungsgeschwindigkeit in starkem Maß von bereits verfügbaren semantischen, phonologischen oder graphemischen internen Mustern und Schemata abhängt. Dies gilt auch für das periphere Sehen, das einen Beitrag zur Steuerung des Blickverlaufs leistet. Jedoch ist schwer zu unterscheiden, wie viele Informationen im Vorausschauen parafoveal aufgenommen oder nur gedanklich als Hypothese vom Text vorweg genommen werden. Beim schnellen Erfassen von Text und beim Schnelllesen [PhotoReading, Speed Reading FlächenLesen] wird diese Frage als beantwortet vorausgesetzt und es wird ein vergrößerter parafovealer Bereich als Voraussetzung für das Schnelllesen angenommen. Abb1. Blickpunkte (blau) bei der bewussten Erfassung eines größeren Textbereiches Einführung in das PhotoReading Unserem Wissen nach ist nicht untersucht, wie schlechte Leser mit parafovealen Informationen umgehen und ob individuelle Einschränkungen bei der parafovealen Erfassung von Text Gründe für schlechte Leseleistungen sind. Anatomie des parafovealen Sehens Das visuelle System (visual cortex) setzt die Information aus vielen fovealen Einzelinformationen und einem diffusen peripheren Überwachungs- und Lokalisationssystem zusammen. Es ist der optische Kortex in der Nähe des Sulcus calcarinus im Hinterhauptlappen des Gehirns, wo optische Wahrnehmungen zu bewussten Empfindungen und zum Erkennen werden. [Roche 2003] Die fovea centralis (die vertiefte zentrale Stelle des gelben Flecks) ist nur eine kleine Zone mit farbempfindlichen Zapfen auf der Retina und gestattet mit ca. 2 vom gesamten Blickfeld nur diesen Bereich scharf zu sehen; dies jedoch mit einer hohen Auflösung. (2 entspricht ca. 2-4 Buchstaben bei einer Schriftgröße von und bei ca.30cm Entfernung) Außerhalb dieses fovealen Bereichs nimmt die Wahrnehmungsfähigkeit deutlich ab. Der schon sehr verschwommene parafoveale Bereich, bis ca. 5 (ca Buchstaben), ist jedoch insbesondere bei erwachsenen Personen, in Abhängigkeit von den semantischen Parafoveales Lesen.doc - 1 -

2 Fähigkeiten noch eng mit der Informationsaufnahme verbunden sein. Abb.2a Verringerung der parafovealen Auflösung in Abhängigkeit des Abstandes vom Fixationspunkt Bei Fixation des Punktes in der Mitte sind die Buchstaben nur durch eine Aufmerksamkeitsverschiebung (ohne eine Augenbewegung!) gerade noch zu erkennen. Abb. 2b Sehschärfe als Funktion des Abstandes zum fovealen Sehen (10 Grad von der Mitte des Gesichtsfeldes Sehschärfe von 0.1) [aus ] Das umliegende übrige Gesichtsfeld (bei unbewegten Augen, der binokulär wahrnehmbare Teil des Raums von ca. 150 ) ist eine "Warnzone" zum Nachsteuern der Blickrichtung und ist abhängig vom Grad der Adaptation der Augen sowie Größe, Helligkeit, Farbe u. evtl. Parafoveales Lesen.doc - 2 -

3 Bewegung des Objekts bei einfachen Lichtreizen. Die Zone des schärfsten Sehens, der foveale Bereich, wird durch den mobilen Augapfel auf den interessierenden Bereich eines Textes oder Bildes gerichtet und erzeugt nach ca. 100ms auf der Netzhaut ein Bild (Fixation). Anhand der individuellen Einstellung zu dem Bild, dem Text oder Bildinformationen oder der unscharfen Informationen aus dem peripheren Sehen wird reflexhaft oder willentlich der Ort des nächsten Blicksprunges bestimmt und ruckartig ausgeführt. (Sakkade) Diese ortsabhängige Auflösung (space variant resolution) des menschlichen Auges führt zu einer effizienten Datenreduktion der sehr hohen Informationsdichte des gesamten Blickfeldes. Voraussetzung hierfür ist der hochmobile Augapfel, der sich bei den Blicksprüngen (Sakkaden) mit einer Geschwindigkeit bis 600 /sec bewegen kann. Diese Teilbilder werden im visuellen Zentrum zusammengesetzt und verarbeitet. Die Informationen werden in ein bestehendes hypothetisches Bild oder eine semantische Struktur eingebettet und der Mensch nimmt trotz der örtlich diskreten Wahrnehmungen die Umwelt scharf und kontinuierlich war. Erst dieses visuelle Zentrum im Zusammenwirken mit z.b. dem semantischen oder dem graphischen Gedächtnis setzt die Mosaike zu einem Wort, Satz oder Gesamtbild zusammen. Für den Wahrnehmenden unbewusst werden die eintreffenden Informationen mit den im Arbeits- und Langzeitgedächtnis gespeicherten Erfahrungen und Mustern verglichen. Es spielen Erfahrungen sowie die Einbettung in einen bestimmten figuralen, semantischen oder sinngebenden Zusammenhang für die benötigte Erkennungszeit eine große Rolle. Dies wird besonders deutlich beim Lesen. Doch nicht alles, was fixiert wird, wird auch richtig wahrgenommen und verarbeitet Der Unterschied zwischen der realen, objektiven Wahrnehmung und die Einbettung in die Hypothese zur Wahrnehmung werden insbesondere bei visuellen Illusionen deutlich. Abb. 3 Größentäuschung - Mond Täuschung: Mond am Horizont erscheint uns größer als im Zenit [Rock; Daumier1984] Nicht so bekannt ist jedoch, dass Illusionen vom Text (Satz- und Worthypothesen) ebenfalls sehr stark und dominant gegenüber der fixierten visuellen Information sein können. Sie sollen an einem Beispiel demonstriert werden, bei der eine 12 Jahre alte Leserin eine zum Text Parafoveales Lesen.doc - 3 -

4 fehlerhafte Hypothese der Überschrift: Mäuse auf dem Kopf gebildet hatte, die dazu führte, dass die Leserin annahm, die handelnde Person hatte statt eines Kopfstandes, die die Mäuse in der Geschichte machten, anscheinend die Mäuse auf dem Kopf. Sie fixiert alle Wörter der Zeile Als Labon bemerkte, dass er Mäuse im Haus hatte,.. liest aber vornehmlich:.. merkte, dass er Mäuse auf dem Kopf hatte und lässt sich auch durch die Information: 3 Worte statt zwei, nicht von ihrer Hypothese vom Sinn des Satzes abbringen, die der Geschichte einen anderen Sinn geben würde. Abb. 4 Analyse der Blickrichtung auf der Textzeile Als Labon bemerkte, dass er Mäuse im Haus hatte,.. zur Demonstration der Dominanz von Satz- und Worthypothesen [aus Badel;Schneider2004] Noch häufiger sind nicht sinnentstellend Verleser durch falsche Vorsilben, wie bei merkte statt bemerkte. Trotz Fixation der Vorsilbe be wird diese nicht in das Wort einbezogen. foveale und parafoveale Aufmerksamkeit Was erkennen wir vom nächsten Wort, dass wir nicht foveal anschauen? Abb.5 Experiment von Hermann von Helmholtz ( ) zur visuellen Aufmerksamkeit. Helmholz beobachtete, dass er bei Fixation auf die Mitte einer kurz dargestellten Szene, jeden Buchstaben der Szene über eine verdeckte Aufmerksamkeit lokalisieren konnte. Parafoveales Lesen.doc - 4 -

5 Auch in der neueren Literatur [in Rayner 1998] wird von der Annahme ausgegangen, dass innerhalb der Fixation der Aufmerksamkeitsfokus auf dem fixierten Wort liegt, jedoch während dieser Fixation das nächste Wort im Text schon erfasst wird, ohne dass die Augenbewegung dieser Aufmerksamkeitsverschiebung folgt (verdeckte Aufmerksamkeit; covert attention ). Dabei lassen wir in unseren Experimenten die beiden z.z. in der Literatur diskutierten Probleme unberücksichtigt: Der Aufmerksamkeitsbereich wird zu Beginn der Fixationen durch den foveale Bereich bestimmt und verschiebt sich dann verdeckt auf das Ziel der Sakkade oder während der Fixation wird gleichzeitig und parallel das Wort im parafovealen über die verdeckte Aufmerksamkeit erfasst. Somit sollte ein kleiner, jedoch signifikanter Anteil, parafoveal von dem Text, der zukünftig fixiert wird, erfasst werden, und es können lexikalische Prozesse schon anlaufen, bevor das neue Wort fixiert wird, die den Lesvorgang damit flüssiger gestalten. Personen mit sehr geringem Wortverständnis dürften somit weniger von dem folgenden Wort Hilfestellungen erhalten als Personen mit hoher lexikalischer Vorverarbeitung. Es ist weiterhin auch anzunehmen, dass Personen mit großen Schwierigkeiten am fixierten Wort sehr wenig zusätzliche parafoveale Informationen verarbeiten werden und Fehler beim Vorlesen hier gehäuft auftreten werden. Die Idee, dass eine Aufmerksamkeitsverschiebung vor der eigentlichen Augenbewegung einsetzt und parafoveal ohne Augenbewegung Informationen aufgenommen werden, ist intuitiv verständlich, aber schwer zu beweisen. (zusammengefasst in Findlay, Gilchrist 2003) Experiment Der Einfluss parafoveale Informationen ( peripheral-preview effect ) ist durch die gazecontingent method von McConkie (1991) und durch die Boundary-Studie [Rayner 1986] untersucht worden. Bei der so genannten Boundary-Studie wird der Versuchsperson auf dem Bildschirm ein Text präsentiert, der vom momentanen Fixationspunkt abhängig ist. Es wird eine virtuelle Grenze (boundary) im Text für die Blickrichtung definiert, nach der auf dem Bildschirm der dargebotene Text ändert. Bevor die Versuchsperson mit ihren Augen die Grenze überschreitet, werden Alternativen zum Basiswort präsentiert. Nach Überschreiten der Grenze ist dann das eigentliche Zielwort zu sehen. Bei der gaze-contingent methods wird die Darstellung auf einem Monitor in Abhängigkeit der Blickrichtung des Betrachters verändert. In einem Fenster ( moving window ) sieht der Proband z.b. nur den Text, der dem Wahrnehmungsbereich ( perceptual span ) des Lesers entspricht. Der übrige Bildschirm wird abgedeckt z.b. mit einem X für jeden Buchstaben maskiert. Damit soll ausgeschlossen werden, dass der Text außerhalb des Fensters einen Einfluss auf das Lesen ausübt. Verringert man die Ausdehnung des Fensters, ist ab einer Ausdehnung, kleiner als der Wahrnehmungsbereich, Lesen zwar möglich, aber die Lesegeschwindigkeit und die Lesegüte wird beeinflusst. Diese Methode hat ergeben, dass der perceptual span nicht größer als 15 Buchstaben nach rechts und nur 3-4 nach links ist (kulturspezifisch im Hebräischen ist es asymmetrisch von recht nach links). Dabei werden Information über Charakteristika von Buchstaben von ca Buchstaben aufgenommen und darüber hinaus nur sehr grobe Informationen über Wortgrenzen oder Buchstabengröße. Mit dieser Methode wurde das periphere Vorschauen beim Lesen untersucht und die prinzipielle Frage diskutiert, welche Art von peripherer Information bei der Fixation extrahiert und in die folgende Sakkade eingefügt wird. (in Rayner, 1998) Jedoch wird Parafoveales Lesen.doc - 5 -

6 diskutiert [Kliegl; Engbert2003], ob nur graphemische Strukturen eines Wortes (große-kleine Buchstaben, langes-kurzes Wort etc.) parafoveal automatisiert aufgenommen werden, oder auch eine semantische Vorverarbeitung stattfindet. Tab.1: Beispiel fur ein,,moving window [McConkie & Rayner 1987] 1 Xxxxhology means persxxxxxxx xxxxxxxxx xxxx xxxx xxxxxxx. Xxxx xx x * 2 Xxxxxxxxxx xxxxs personality diaxxxxxx xxxx xxxx xxxxxxx. Xxxx xx x * 3 Xxxxxxxxxx xxxxx xxxxxxxxxxx xiagnosis from hanx xxxxxxx. Xxxx xx x * 4 Xxxxxxxxxx xxxxx persxxxxxxx xxxxxxxxx xrom hand writing. Xxxx xx x * Bei einer Ausdehnung des Fensters in einem Moving-Window-Experiment, bei der immer nur das gerade fixierte Wort gesehen wird, beträgt die Leserate etwas über 200 Wörter pro Minute, im Gegensatz zu 340 Wörtern, unmaskiert. Überraschend bei diesen Versuchen war, dass kein wesentlicher Unterschied in der Lesezeit beobachtet wurde, sowohl für den Fall, dass das Fensters nach rechts durch ein Wort des Textes als auch durch ein Nichtwort mit ähnlicher Gestalt und ähnlichen Buchstaben oder Leerzeichen fortgesetzt wurde. Dies weist darauf hin, dass auch die Korrespondenz zwischen (phonologischer) Wortbedeutung und graphemischen Besonderheiten vom Wort im mentalen Lexikon mit abgespeichert vorliegt. Somit sollten aus der Gaze-Contingent Methods oder der Boundary-Study für Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche, die diese Information nicht nutzen oder nicht nutzen können, mit Hilfe dieser Parameter auf die lexikalische Informationsverarbeitung geschlossen werden können. Sollte diese Information einen kleinen, aber signifikanten Einfluss haben, bestände die Möglichkeit, bei Kindern mit Lese- Rechtschreibschwierigkeiten auf ihren aktiven Wortschatz zu schließen. Prinzipiell ist von Nachteil, dass bei einem symmetrischen Fenster um den fovealen Bereich, auch der parafoveale Rücksprüng im Text zur Hypothesenüberprüfung verhindert wird und somit hierdurch die Lese- und Verständnisgüte des Textes beeinflusst wird. Modifizierte Boundary-Study: Mit dem folgenden Experiment, dass im Parafovealen nicht nur Wörter des Textes anbietet, sondern zur freien Wahl auch z.b. sinnentstellende Wörter, müssten Rückschlüsse auf die Fähigkeit der Textvorverarbeitung und damit auf die Hypothesenbildung zulassen. Kinder mit sehr geringer oder sehr guter lexikalischer Vorverarbeitung dürften sich weniger oder stärker von dem folgenden Wort beeinflussen lassen. Wie in Abb. 6 dargestellt, werden dem Leser fortlaufend 3 Worte eines Textes in der Mitte eines Bildschirms angeboten. Sobald der Blick sich dem Ende des letzten gelesenen Wortes nähert (blaue Linie in Abb. 5) erscheint das nächste Wort des Textes außerhalb des fovealen Bereiches. Wird dieses Wort jedoch über eine Sakkade angesprungen, verschwindet es und wird dafür in die 3 Wort- Folge hinein geschoben und kann, falls notwendig, auch durch eine regressive Sakkade erlesen werden. Parallel zu diesem 4. Wort wird zufällig verteilt oberhalb oder unterhalb ein: ähnliches, Parafoveales Lesen.doc - 6 -

7 sinnverwandtes, wahrscheinlich folgendes oder ein Kunstwort angeboten. Sobald keine parafoveale Information beim Lesen genutzt werden kann, sollte sich über einen längeren Text eine Gleichverteilung des Blicksprunges zum oberen oder unteren Wort einstellen. Die deutlichste Abweichung von der Gleichverteilung wird dann zu beobachten sein, wenn die Nicht-Textworte eine deutlich andere Buchstabenkonfiguration als das Textwort haben. Ausgewertet wird die Sakkade zu dem 4. Wort in vertikaler Richtung. Damit Störungen möglichst minimiert werden können, wurde jede einzelne Wortfolge ausgewertet und die Sakkadenbedingung über Auswertung der Frequenzanteile einer Sakkade entsprechend Abb.7 optimiert. Im untersuchten Text wurden so 500 Dateien ausgewertet, d.h. ca. 500 Wörter wurden in den Text eingeschoben. Grenze für das Erscheinen des parafovealen Wortes Abb.6 Modifizierte Boundary-Methode mit fortlaufenden Worten eines Textes in der Mitte eines Bildschirms Abb.7 Software zur Auswertung der Sakkade zum 4. Wort in horizontaler Richtung. Parafoveales Lesen.doc - 7 -

8 Für kompetente erwachsene Leser erwarten wir, dass das sinnfortführende Wort häufiger angesprungen werden sollte als ein von der graphemischen Struktur vollkommen anderes Wort. Ist es ein bekannter Text, müsste diese Tendenz sich noch verstärken, da dem kompetenten Leser mehr Zeit für die Hypothesenbildung bleibt. Zur Auswertung der Sakkaden in Richtung der angebotenen Wörter und der Bestimmung der Grenze zum Ausblenden des parafoveal angebotenen Wortes sowie die Berücksichtigung der Bildgenerierungszeit und Nachblendzeit auf dem Monitor wurde die Software dem Experiment angepasst. Ergebnis: Entgegen unserer Hypothese und unabhängig von dem Text (unbekannter Text, bekannter Text) ist die Häufigkeit der Sakkade zum Text-Wort oder Kunst-Wort nahezu gleichverteilt. In Abb. 6 stehen für einen Probanden 150 Sprungziele zu dem sinnvollen Wort 126 Ziele zu dem Kunstwort gegenüber, wobei der Unterschied, ob die sinnvollen Wörter oberhalb oder unterhalb angeboten werden, nicht wesentlich ist. ( 81/149 oder 69/127) Allerdings ist die hohe Anzahl nicht auswertbarer Datensätze (224 von 500) bemerkenswert. Das Ergebnis würde der in der Literatur mehrheitlich vertretenen Annahme widersprechen, dass lexikalische Informationen aus dem parafovealen Bereich einen Einfluss auf das Leseverhalten haben und unterstützt die in der Literatur nicht sehr favorisierte These, dass die Aufmerksamkeitsverschiebung und Einleitung einer Sakkade nur durch die lexikalische Verarbeitung des fovealen Wortes erfolgt und dass das parafoveale Wort die Aufmerksamkeitsverschiebung und die Fixationszeit und damit die Lesegüte nicht beeinflussen kann. [siehe auch Henderson and Ferreira, 1993] Mit diesem Ergebnis erscheint eine weitergehende Differenzierung des Experiments über die Veränderung des parafovealen Wortes (verwandte Worte, Worthäufigkeitsverteilung) z.z. nicht sinnvoll, da mit dem Kunstwort in Abb. 6 schon die größte Unterscheidung des Wortbildes gewählt wurde. Liegt dieses für uns unerwartete Ergebnis an der Experimentgestaltung? In dem Experiment unterscheidet sich das angebotene Schriftbild von dem realen Lesevorgang dadurch, dass die Wortfolge immer in der Mitte des Bildschirmes angeboten und beim Lesen quasi immer an der gleichen Stelle abgeholt wird. Dies erfordert ein in unserem Kulturkreis fremdes Leseverhalten und muss durch die Probanden erst trainiert werden. Am ehesten ist dieses Verhalten mit dem Lesen von Laufschrift zu vergleichen. Eine Fehlerquelle könnte sich dadurch einstellen, dass sich die Probanden zu schnell auf diesen Automatismus des Experiments einstellen und nur noch durch angedeutete Sakkaden die Wortfolge generieren, ohne die parafoveale Information zu nutzten. (Erklärung für die große Zahl nicht auswertbarer Datensätze) Damit durch dieses fremde Leseverhalten ein möglicher Effekt auf das Ergebnis ausgeschlossen werden kann, wurde ein zweites Experiment programmiert, dass sich an die Literatur insbesondere an McConkie and Rayner anlehnt. [McConkie & Rayner 1987]. modifizierte Gaze-Contingent Methode: Der gleiche Text wurde nach der gaze-contingent methods auf einem Monitor dargestellt und in Abhängigkeit der Blickrichtung des Betrachters in einem Fenster ( moving window ) von 15 Buchstaben angeboten. Der übrige Bildschirm wird einzeln für jeden Buchstaben abgedeckt (maskiert). Damit soll ausgeschlossen werden, dass der Text außerhalb des fovealen Fensters einen Einfluss auf das Lesen ausübt. Zeilenverlauf, Zeilenlänge und Wortlänge können jedoch erkannt werden. Parafoveales Lesen.doc - 8 -

9 Zusätzlich in die Maske sind jedoch einige deutliche Wörter aufgenommen worden, die nicht zum Text gehören, aber sinnvoll den Text fortsetzen könnten. Diese Wörter verschwinden beim Anspringen über eine Sakkade und werden durch die normale Textstelle ersetzt. Bei diesen Experimenten gehen wir von der Hypothese aus, dass Personen mit sehr geringer Lesegüte sich von der Fenstergröße der dargestellten Wörter (foveal oder Wahrnehmungsbereich) wenig beeinflussen lassen, da wir ihnen Schwierigkeiten bei der Wortdekodierung unterstellen und die Ausdehnung der parafovealen Vorschau von der Schwierigkeit am fixierten Wort abhängt [siehe auch Kennedy 1998]. Personen mit sehr guter lexikalischer Vorverarbeitung sollten sich von dem parafoveal angebotenen Wort und im Leseverhalten stärker beeinflussen lassen als Personen mit geringer parafovealer Vorschau Die Wörter außerhalb des moving window werden sorgfältig nach der Häufigkeit des Vorkommens der Worte in der deutschen Sprache, ausgewählt. Hierzu wurden diese Worte im Text nach einem Verfahren analysiert, dass die Zuordnung der Worte als Graph einer so genannten signifikanten Kollokationen (d.h. nach der aktuellen Häufigkeit des Vorkommens im Deutschen) aus einer Datenbank gestattet. Abb. 8 Graph einer so genannten signifikanten Kollokationen [M.Läuter; U.Quasthoff 1999] Gehen wir von der Möglichkeit einer Textvorverarbeitung aus, ist zu erwarten, dass das Leseverhalten von kompetenten Lesern sich bei Verkürzung der Wahrnehmungsspanne verschlechtert und für die maskierten Textstellen mit Wortersatz viele Fehler beim Lesen zu beobachten sind. a) maskierter Text b) unmaskierter Text Abb.9 Maskierungen des Textes mit einigen Wörtern, die sinnvoll folgen könnten Parafoveales Lesen.doc - 9 -

10 Abb.10 Blickverhalten im Textfenster nach der moving window Technik Eine erste Auswertung weist auf zwei unterschiedliche Reaktionen hin. Die oben formulierten Hypothesen werden für kompetente Leser [Versuch 1] bestätigt. Durch die Fenstergröße wird die Sakkadenweite deutlich geringer. Das Leseverhalten ist stark beeinträchtigt. Es werden die eingefügten Wörter in der Maske erkannt und genannt, irritieren allerdings beim Lesen. Damit ist der Rückschluss auf ein deutliches parafoveales Vorverarbeiten anzunehmen, die über die von Rayner angenommene Texterkennung hinausgeht. Dies ist sogar deutlich bei einer Ausländerin (starkem Akzent) zu beobachten, die den Text als Übersetzung las und man annehmen kann, dass ihre Aufmerksamkeit sehr stark auf den fovealen Bereich konzentriert war. Die Hypothese, dass durch eine Eingrenzung des Wahrnehmungsbereiches auf eine foveale Größe die Lesequalität beeinflusst wird, kann für alle kompetenten Leser zwar bestätigt werden, aber der zu untersuchende Effekt, welche Information parafoveal aufgenommen wird, kann durch die sehr starke Unruhe im Blick nicht sicher beantwortet werden. Eine große Anzahl von Probanden wird durch die Fenstertechnik sehr stark irritiert. Die Sakkadenweite wird nicht durch die Fenstergröße begrenzt und es erfolgt ein ständiges periodisches Abtasten der gesamten Zeile trotzdem sie maskiert war. In ersten Versuchen mit dem inversen moving window an Abbildungen, bei dem der foveale Bereich ausgeblendet wird, zeigt sich, dass die Orientierung auch auf Bildern mit zur Verfügung stehenden parafovealen Informationen wesentlich einfacher ist als ohne diese Informationen. Selbst eine sehr starke Verfremdung des parafoveal angebotenen Bildes (Abb. 11) erschwert nicht die Orientierung. Selbst Schriftzüge im Bild, wie Ausgang konnten schnell gefunden und erlesen werden. Abb. 11 Orientierung auf Bildern, mit Hilfe parafovealen Informationen ( inverse moving window = Ausblenden des fovealen Bereiches) Parafoveales Lesen.doc

11 Es bestätigt sich die Erklärung, dass bei einem Text mit nur groben parafovealen Informationen, wie Zeilenverlauf und Wortlänge aus einer Wortvorschau eine Lesehilfe über die graphische Verarbeitung des Schriftbildes bezogen werden kann, wogegen bei der Modifizierte Boundary-Study durch das Einblenden von Wörter nur das Textverständnis angesprochen wird. Bilder kommunizieren besonders effizient und die Menschen vermögen selbst komplexe Bilder sehr gezielt anzuschauen und die wesentlichen Inhalte innerhalb einer kurzen Zeit zu erfassen. Ausblick Wir erwarten, dass Kinder mit Leseschwierigkeiten einen geringen Einfluss beim Lesen zwischen dem moving window und dem nicht maskierten Text haben. Einen ähnlich geringen Einfluss erwarten wir bei den maskierten Textstellen mit Wortersatz, da bei diesen Kindern geringes lexikalisches Niveau und somit einen geringen parafovealen Einfluss des Schriftbildes angenommen wird. Es zeigte sich aber, dass für verlässliche Aussagen die Stabilität des Experiments erhöht werden muss und die Probanden auf diese Fenstertechnik trainiert werden müssen, damit die Verunsicherung beim Lesen verringert wird. Dies trifft natürlich im besonderen Maße auf Kinder mit Leseschwierigkeiten zu. Parafoveales Lesen.doc

12 Literatur [Abteilung 1]; Abteilung Rehabilitationstechnik und Informatik, Ltr. Prof. Dr.-Ing. J. Kurt; Instituts für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin [Badel; Schneider 2004] I. Badel; G. Schneider Analyse des Leseverständnisses mithilfe des Blickverhaltens gut und schwach lesender Kinder ; IGLU in Vorbereitung [Findlay, Gilchrist 2003] John M Findlay, Iain D Gilchrist; Active Vision - The Psychology of Looking and Seeing ; Oxford Psychology Series /2003; Centre for Vision and Visual Cognition, Department of Psychology, University of Durham, UK; Reader in Neuropsychology, Department of Experimental Psychology, University of Bristol, UK [Henderson and Ferreira, 1990] Henderson, J.M. & Ferreira, F. (1990). Effects of foveal processing difficulty on the perceptual span in reading: Implications for attention and eye movement control. Journal of Experimental Psychology: Learning, Memory and Cognition, 16, [Yarbus1967] Yarbus, A.L., (1967). Eye Movements and Vision. New York: Plenum Press. [Kliegl; Engbert2003] Kliegl, R., & Engbert, R. (2003). How tight is the link between lexical processing and saccade programs? Behavioral and Brain Sciences, 26, [M.Läuter; U.Quasthoff 1999] M. Läuter; U. Quasthoff Kollokationen und semantisches Clustering Universität Leipzig Institut für Informatik; ( ) [McConkie 1991] McConkie, G.W., Zola, D., Grimes, J., Kerr, P.W., Bryant, N.R. & Wolf, P.M. (1991). Children s eye movements during reading. In J.F. Stein (Ed.), Vision and visual dyslexia. Boston: CRC press. Rayner, K. (1986). Eye movements and the perceptual span in beginning and skilled readers. Journal of Experimental Child Psychology, 41, Rayner, K. (1998). Eye movements in reading and information processing: 20 years of research. Psychological Bulletin, 124 (3), [Roche 2003] Lexikon Medizin; Urban&Schwarzenberg Verlag 2003 [Rock; Daumier1984] Rock I (1984) Perception. New York: W.H. Freeman, Scientific American Library; aus: [Versuch1] 6 ProbandInnen 22-24J; 2 Probanden 30-40Jahre; 2 Probanden >50Jahre Parafoveales Lesen.doc

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