Zukunft der Krisen und Katastrophenbewältigung: Verbesserung durch Resilienz?

Transkript

1 TH Köln - University of Applied Sciences Zukunft der Krisen und Katastrophenbewältigung: Verbesserung durch Resilienz? Zukunft der Sicherheitsforschung Workshop des Forschungsforum Öffentliche Sicherheit im Rahmen des 3. BMBF Innovationsforums Zivile Sicherheit April 2016 Café Moskau, Berlin Institute of Rescue Engineering and Civil Protection RESEARCH & EDUCATION in Risk, Crisis and Disaster Management Prof. Dr. Alexander Fekete Seite: 1

2 Die resiliente Stadt Aschgabat: Liebliche Stadt Hauptstadt Turkmenistans Erdbeben , 2:17 Uhr, Stärke 7.3 Mw Tote, ca. 10% der Bevölkerung Erdbeben folgt auf WWII und Hungersnot Resilienz? Wasserversorgung funktionierte weiterhin Zugverkehr war nach 3, Strom nach 6 Tagen wiederhergestellt Aschgabat ist wieder Hauptstadt Drehscheibe u.a. Gaspipeline Sources: and Wikipedia(EN) accessed Seite: 2

3 Welche Vorteile bieten die Resilienz-Konzepte im Vergleich zu anderen, z.b. dem des klassischen Risikomanagements? z.t sehr unterschiedliches Verständnis von Handlungsphasen von Disaster Management (reaktive Phase in der Krise) oder integrativem Risiko- und Krisenmanagement (Verbindung von Vorsorge bis Wiederaufbau) Gesellschaftliche und politische Krisenreaktionen Wiederaufbau an gleicher Stelle Jemand wird sich schon kümmern Die Sicherheit ist garantiert Sicherheit darf Wachstum nicht gefährden accessed Seite: 3

4 Welche Vorteile bieten die Resilienz-Konzepte im Vergleich zu anderen, z.b. dem des klassischen Risikomanagements? Gelegenheitsfenster: Smart Grid Smart City E-Mobility Neuorientierung Stabilität Risiko- und Krisenmündigkeit Flexibilität und Sollbruchstellen Plan B + Mentalität und Kultur entwickeln Wachstum Krise/Kollaps Kultur und Netzwerke Würdevoller Systemkollaps Plan Z Holling 2001 Ecosystems Seite: 4

5 Wie könnte Resilienz innerhalb des Krisen und Katastrophenschutzes umgesetzt werden? Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Den Wandel neuer Bedrohungen selbst begreifen Seite: 5

6 FAZ Seite: 6

7 Gewöhnung an neue Sicherheitsbedrohungen, aber auch maßnahmen (?) FAZ Seite: 7

8 Fluctuat nec mergitur Sie mag schwanken, aber sie geht nicht unter Paris (Lutetia), Seine (Quelle, Wappen und Karte (Jean-Baptiste Bourguignon d Anville ).: Wikipedia 22.Oct2012) Seite: 8

9 Fokus weiten Nicht nur auf resiliente Großstädte Auch die jeweils Zweite Reihe Mittel- und Kleinstädte Stadt-Umland Beziehungen Periurbane Räume Grenzüberschreitende Netzwerke Usw. Akteure Gewollte und ungewollte Resilienz? Wiederherstellung des Status quo? Resilienz krimineller Gruppen Seite: 9

10 Wie könnte Resilienz innerhalb des Krisen und Katastrophenschutzes umgesetzt werden? Zusammenarbeit mit der Wirtschaft Vernetzte Sicherheitswelt 4.0: - Kritische Infrastrukturen - Lieferketten und Betriebsmanagement (BCM, Supply Chains) - Social Media und neue Technologien smart mitentwickeln Zusammenarbeit mit der Gesellschaft Gesellschaftlichen Wandel mitgestalten - Integration neuer Bevölkerungsgruppen - Mobilität von Einsatz- und Arbeitskräften - Ehrenamt und neue Freiwilligengruppen aktivieren Seite: 10

11 Resilienz in der Risikoanalyse Resilienz-Faktoren: Stromtransformator Stromtransformator (im Hochwasserbereich) Hochwasserbereich (Extremereignis) Stabilität Pufferfähigkeit und Robustheit der Stromversorgung Kontinuität des alltäglichen Lebens Erholungsfähigkeit Reparaturzeit Transformation Ressourcen für Flexibilität und Anpassung Neue Maßnahmen oder Umsiedlung Geht es um die Frage, wieviel Schaden entsteht? Vulnerabillitäts-Faktoren: Oder auch um die Frage, wie schnell alles wieder funktioniert? Exposition zum Hochwasser Überflutete technische Infrastruktur Überflutete Zugangswege Anfälligkeit von Infrastruktur und Menschen Stromtransformatoren Kunden und Anwohner Fähigkeiten von Infrastruktur und Seite: 11 Menschen Auskommen ohne Strom Backup oder Notstromversorgung

12 Wie resilient ist der deutsche Katastrophenschutz derzeit? Die Frage nach dem Gesamtziel und der Strategie 100% Schutz? Bedingt abwehrbereit? Oder bedingt erholungsfähig und flexibel? Die Frage nach Strukturen Robuste top-down Strukturen Verunsicherung durch neue ungebundene Freiwillige Veränderung der Gesellschaft Wo fließ die Finanzierung hin? Seite: 12

13 Umfrage zu Gründen der Nutzung des Resilienz- oder Verwundbarkeits-Konzepts Fekete, Hufschmidt, Kruse Int. J Disaster Risk Science Seite: 13

14 Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr (IRG) Forschungsschwerpunkt Bevölkerungsschutz im gesellschaftlichen Wandel (BigWa) Neue interdisziplinäre Ansätze und Instrumente für Einsatzkräfte und Bevölkerung Seite: 14

15 Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr Forschungsschwerpunkt BigWa Aspekte in BigWa: Ehrenamt Zeit Lebensstil Migration Neue Technologien Alterung der Gesellschaft etc. Quelle: BBK Seite: 15

16 Seite: 16

17 Wie zukunftsfähig ist das Konzept der Resilienz selbst? What is the next big thing after Resilience? (Eigene Weihnachtsumfrage 2011 und 2013 unter Resilienz-Experten) In my view it seems more important not to replace the existing approaches and concepts in more or less regular intervals by a new buzzword or hype, but to focus on those contents, that allow for a concise methodological and (preferably) quantitative evaluation. (A3, Jan. 2011) I think that resilience is going to be around for some time yet as different groups and stakeholders work out what it means for them and how to address it. (A11, Jan. 2011) Seite: 17

18 Niemand wird wohl erklären können, warum die Angst plötzlich wächst und uns aussaugt, da Sicherheit uns umgibt. Friedrich Glaser Seite: 18

19 Es geht um eine Zusammenarbeit von Analysten und Bewertenden, Wissen und Werten Wissenschaftsdisziplinen und Praktikern Gaupp, P. Das Konzept Sicherheit In Schwarze: Sicherheitspolitik, 3te Auflage Seite: 19

20 Risk & Crisis Management Alexander Fekete TH Köln - University of Applied Sciences Risk, Crisis & Disaster Management alexander.fekete@th-koeln.de riskncrisis.wordpress.com Seite: 20 SternView Okt 2012 p.15 Bor Südsudan Nil photo by Yann Arthus-Bertrand - Altitude

21 Seite: 21

22 Leitfragen für die Diskussion Welche Vorteile bieten die Konzepte im Vergleich zu anderen, z.b. dem des klassischen Risikomanagements Wie könnte Resilienz innerhalb des Krisen und Katastrophenschutzes umgesetzt werden? Wie resilient ist der deutsche Katastrophenschutz derzeit? Wie zukunftsfähig ist das Konzept der Resilienz selbst? Seite: 22

23 Seite: 23