Wie ist es, flüchten zu müssen?
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- Bernt Bachmeier
- vor 7 Jahren
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1 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen? Quelle: Kurier.at Adresse: Datum: , 13:04 Nubigena Wie ist es, flüchten zu müssen? Ein neuer Verein organisiert Vorträge von Flüchtlingen in Schulen. Autor: Heinz Wagner - Foto: Snapshot s in time/sina Gharehkhani Ajla Lubić schildert ihr Leben im Krieg und ihre Flucht aus Bosnien - Foto: Heinz Wagner An diesem Vormittag flossen mehrmals Tränen im Turnsaal der Neuen Mittelschule Roda-Roda-Gasse in Wien-Floridsdorf. Nein, es gab keine Keilerei. Es verletzte sich auch niemand bei einer Turnübung oder einem sportlichen Wettkampf. Es wurde "nur" geredet, dazwischen waren für die Schüler der drei vierten Klassen sowie der Fachmittelschule einige Bilder zum Thema zu sehen aus Flüchtlingslagern, insbesondere dem riesigen Zatari in Jordanien, wo mehr als Menschen vor allem aus Syrien Zuflucht gefunden haben. "Der Flüchtling in dir" 1/13
2 Foto: Heinz Wagner Kinder und Jugendliche in Schulen mit Flüchtlingen zusammen zu bringen, um deren Situation, deren Beweggründe kennen zu lernen das hat sich der erst vor wenigen Monaten gegründete Verein "Nubigena Wolkenkind" vorgenommen. Mit "Der Flüchtling in dir" kommt der Verein in Schulen. Dafür wurde er auch mit einem Sonderpreis der Jury bei den kürzlich verliehenen Preisen "Wiener Mut" ausgezeichnet. Angst Foto: Heinz Wagner Ajla Lubić musste als 13-Jährige aus Bosnien vor dem Krieg flüchten, zunächst nur nach Kroatien, wovor der krieg auch nicht Halt machte. Letztlich landeten sie und ihre Familie in Österreich zunächst im Lager Traiskirchen. Als sie aus ihren Erinnerungen erzählt, kommen die Gefühle der Angst in der Kriegssituation, aber auch jener auf der Flucht und nicht zuletzt der Ausgegrenztheit nach der Ankunft in Österreich hoch und damit beginnen Tränen zu rinnen. Aber nicht nur bei ihr, sondern auch bei einigen Jugendlichen wie Elona Gashi, die mit ihrer Familie als kleines Kind aus dem Kosovo kam und Jelsy Tambwe, die "Oma und Opa und andere Verwandte im Kongo (Afrika) verlor und hier in Österreich auch manchmal wegen meiner Hautfarbe ausgelacht werde". Schicksale Foto: Heinz Wagner Neben Ajla Lubić, die über die eigene, ganz persönliche Geschichte erzählte, brachte Sina Gharehkhani Bilder und berührende Eindrücke von seiner Arbeit an einem Film im Flüchtlingslager Zatari mit von einer Frau, vor deren Augen ihr Mann und einer der Söhne umgebracht wurde und die sich mit letzter Kraft mit ihren drei weiteren Kindern retten konnte, von Kindern und Jugendlichen, die im Lager gierig darauf sind, lernen zu können, davon, wie es in so riesigen Lagern oft zugehe Auch Thomas Seifert, Journalist jetzt bei der Wiener Zeitung, der schon für 2/13
3 verschiedene Medien aus Flüchtlingslagern und kriegerischen Situationen berichtete, konnte das eine oder andere Schicksal schildern. Mitfühlen Und genau diese konkreten Schilderungen erreichten, berührten die Jugendlichen. "Über Flüchtlinge hab ich schon verschiedene Dokus im Fernsehen gesehen", meinte etwa Vanes Usković, "aber wie s in einem Lager zugeht, das war für mich neu". Kübra, Eda, Seda und Semanur unterstreichen das. "Wie schrecklich und traurig ein Krieg ist, wissen wir schon, besonders in den letzten Wochen seit den Berichten aus Kobanê. Aber anderes wie zum Beispiel, was vor 20 Jahren in Kroatien, Bosnien und Serbien passiert ist, das war für uns schon neu. Und trotzdem kann man sich das, glaube ich, gar nicht richtig vorstellen, wenn man s nicht erlebt hat", meint das Mädchen-Quartett. "Naja, ein bisschen mehr mitfühlen konnte man durch die Schilderungen schon", findet der Bursche Izo nach diesem bewegenden Vormittag für sich. Packe meinen Koffer Foto: Heinz Wagner Neben dem Mitgefühl versuchen die drei im Podium und die Vertreter des Vereins, aber auch die Schuldirektorin Petra Ebenauer den Jugendlichen noch etwas mitzugeben: Auch jene, die hier das Glück haben, in keiner vergleichbaren Situation leben zu müssen, können einiges tun im Umgang mit anderen Menschen, nicht zuletzt und insbesondere solchen, die hier Zuflucht finden. Vor den Schilderungen der drei Gäste hatte Eser Ari-Akbaba, eine Nubigena-Mitwirkende, die die gesamte Veranstaltung moderierte, drei Jugendliche zu einem kleinen Gedankenexperiment gebeten. Jan David Lemp, Nina Hofstetter und Christoph Banjas hatten dann nur jeweils höchstens eine Minute Zeit, Dinge zu nennen, die sie bei überstürzter Flucht in einen Koffer packen würden. Gar nicht so einfach. Proviant und Kleidung und Handy waren dann die meist genannten Gegenstände. BILDER aus der NMS Roda-Roda-Gasse Ajla Lubić schildert den Jugendlichen Situationen aus ihrer Flucht als sie im Alter ihrer jetzigen Zuhörer_innen war. 3/13
4 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen? Moderatorin und Vereins-Mitarbeiterin Eser Ari-Akbaba bittet drei Jugendliche zu einem Gedankenexperiment... Jan David Lemp, Nina Hofstetter und Chrisoph Banjas sollen in kürzester Zeit sagen, was sie in den einzigen Koffer packen würden, wenn sie Hals über Kopf flüchten müssten. Sina Gharehkhani, Ajla Lubić und Thomas Seifert berichten den Jugendlichen aus Flüchtlingslagern /13
5 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen?... gespannt hören die Jugendlichen gut eineinhalb Stunden den berührenden Schilderungen zu /13
6 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen?... und sind bewegt. Vereins-Gründerin Sumaya Saghy-Abou-Harb und Eser Ari-Akbaba Bilder vor allem von Kindern und Jugendlichen in Zatari, Flüchtlingslager in Jordanien, werden gezeigt 6/13
7 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen? Noch ein paar bildhafte Eindrücke von dieser Veranstaltung in der Schule Roda-Roda-Gasse in Wien-Floridsdorf /13
8 FOTOS aus Al Zatari 8/13
9 9/13
10 Nubigena-Wolkenkind: Wie ist es, flüchten zu müssen? 10/13
11 11/13
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13 (KiKu) Erstellt am , 06: /13
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