vorläufige Konzeption der Kinderkrippe Amelinghausen

Transkript

1 Ortsrecht der Samtgemeinde Amelinghausen 27.2 vorläufige Krippenkonzeption vorläufige Konzeption der Kinderkrippe Amelinghausen (Bild nur als Platzhalter/Experiment) Inhalt Seite 1. Einrichtung der Krippe in Amelinghausen 2 2. Die Rahmenbedingungen Die Öffnungszeiten Die Räume Verpflegung, Frühstück Mittagessen Nachmittagssnack Das Team 3 3. Aufnahme und Wechsel in den Kindergarten 4 4. Das pädagogische Konzept Eingewöhnung Zusammenarbeit mit den Eltern Rituale Schlafen und Ruhe Körperpflege 6 5. Schlussbemerkung 6 Stand Seite 1 -

2 1. Einrichtung der Krippe in Amelinghausen Im Ort Amelinghausen wird eine zentrale Kinderkrippe für den Raum der Samtgemeinde Amelinghausen eingerichtet. Grundlage ist die öffentlich-rechtliche Vereinbarung der Samtgemeinde mit den fünf Mitgliedsgemeinden Amelinghausen, Betzendorf, Oldendorf/Luhe, Rehlingen und Soderstorf zur Wahrnehmung der überörtlichen frühkindlichen Betreuungs- und Bildungsangebote in der Samtgemeinde Amelinghausen vom Die Samtgemeinde Amelinghausen ist somit Trägerin der Einrichtung. Die Kinderkrippe ist ein familienergänzendes Bildungs- und Betreuungsangebot. Rechtliche Grundlage ist das Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) in der Fassung vom , das den Auftrag der Tageseinrichtungen in 2 wie folgt formuliert: (1) Tageseinrichtungen dienen der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern. Sie haben einen eigenen Erziehungs- und Bildungsauftrag. Tageseinrichtungen sollen insbesondere die Kinder in ihrer Persönlichkeit stärken, sie in sozial verantwortliches Handeln einführen, ihnen Kenntnisse und Fähigkeiten vermitteln, die eine eigenständige Lebensbewältigung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Kindes fördern, die Erlebnisfähigkeit, Kreativität und Phantasie fördern, den natürlichen Wissensdrang und die Freude am Lernen pflegen, die Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen erzieherisch fördern und den Umgang von behinderten und nicht behinderten Kindern sowie von Kindern unterschiedlicher Herkunft und Prägung untereinander fördern. Das Recht der Träger der freien Jugendhilfe, ihre Tagesseinrichtungen entsprechend ihrer erzieherischen Grundrichtung in eigener Verantwortung zu gestalten, bleibt unberührt. (2) Die Tageseinrichtungen arbeiten mit den Familien der betreuten Kinder zusammen, um die Erziehung und Förderung der Kinder in der Familie zu ergänzen und zu unterstützen. Dabei ist auf die besondere soziale, religiöse und kulturelle Prägung der Familien der betreuten Kinder Rücksicht zu nehmen. (3) Zur Erfüllung des Bildungs- und Erziehungsauftrages sind die Tageseinrichtungen so zu gestalten, dass sie als anregender Lebensraum dem Bedürfnis der Kinder nach Begegnung mit anderen Kindern, Eigentätigkeit im Spiel, Bewegung, Ruhe, Geborgenheit, neuen Erfahrungen und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten gerecht werden können. 2. Die Rahmenbedingungen 2.1 Die Öffnungszeiten Die Krippe ist von Montags bis Freitags in der Zeit von 7:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Kernbetreuungszeiten werden von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr und von 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr sein. Ab 7:00 Uhr ist es möglich, zusätzlich den Frühdienst zu vereinbaren und nach von Uhr bis Uhr kann der Spätdienst vereinbart werden. Für Studientage des Teams werden je Kindergartenjahr mindestens zwei Tage reserviert, an denen die Krippe geschlossen bleibt. Diese Termine werden frühzeitig angekündigt. 2

3 2.2 Die Räume Die Krippe befindet sich in einem in sich geschlossenen Gebäudeabschnitt der Grundschule Amelinghausen. Sie ist für zwei Gruppen mit jeweils maximal 15 Kindern eingerichtet. Jede Gruppe verfügt über einen - großen Gruppenraum - eigenen Zugang zum Außengelände, - Ruhe- /Schlafraum mit Schlafkörbchen, - Materialraum, - Nassraum mit Pflege- und Wickelbereich, WC, - Garderobenbereich Der Eingangsraum und Flur wird gemeinsam genutzt. Hier gibt es einen Info-Bereich für Eltern. Zugang vom Flur aus zu den Personalräumen im Untergeschoss ist kindersicher geschützt. Vom Flur aus ist auch die Küche zu erreichen. Die hellen in freundlichen Farben gestalteten Räume bieten verschiedene Ebenen, Ruheund Kuschelzone, Tischgruppe sowie Bau- und Spielteppich. Ihre Gestaltung mit verschiedenen Materialien fördert die Wahrnehmung und sensorische Integration. Viel Platz für Bewegung und Spiel lädt zur Erkundung der Umwelt mit allen Sinnen ein. 2.3 Verpflegung, Frühstück Mittagessen - Nachmittagsimbiss Während des Vormittags wird ein selbst mitgebrachtes Frühstück eingenommen. Die Mittagsmahlzeit besteht aus einem warmen Gericht, das täglich frisch angeliefert wird. Für unter 1-jährige Kinder wird in Absprache mit den Eltern eine Regelung für die Mittagsmahlzeit getroffen. Als Nachmittagsimbiss ergänzt ein Obst- oder Milchprodukt das Speisenangebot. Jede Mahlzeit findet in ruhiger gemütlicher Atmosphäre statt. Die Kinder werden zu selbständigem Essen und Trinken motiviert. 2.4 Das Team Das Team der Krippe besteht aus der Einrichtungsleitung und den pädagogischen Kräften. Jede Gruppe wird von zwei ausgebildeten pädagogischen Fachkräften betreut, in der Regel staatlich anerkannte Erzieherinnen und Erzieher. Dazu können z.b. in der Erzieherausbildung befindliche Schülerinnen und Schüler ihr Berufspraktikum in der Einrichtung durchführen. Unterstützt wird das Team durch die Reinigungskräfte und den Hausmeister des Gebäudes. Die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen sowie Vernetzung mit weiteren Einrichtungen der frühkindlichen Bildung und Betreuung vor Ort ist im Rahmen der Qualitätssicherung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fester Bestandteil ihrer Arbeit. Ein Qualitätsentwicklungs- und Sicherungskonzept wird im Team bearbeitet und fortentwickelt. 3

4 3. Aufnahme in die Krippe und Wechsel in den Kindergarten In der Krippe aufgenommen werden Kinder von 0 bis 3 Jahren. Sind mehr als 7 Kinder in der Gruppe unter 2 Jahre alt, reduziert sich die Gruppengröße von 15 auf 12 Kinder. Der Wechsel von der Krippe in einen Kindergarten erfolgt in Abstimmung mit den Eltern und unter Beachtung der jeweiligen Platzkapazitäten in der Regel mit Vollendung des 3. Lebensjahres. Auf Wunsch der Eltern, wenn zum 1.8. des laufenden Jahres erst ein Kindergartenplatz zur Verfügung steht, auch nach dem 3. Geburtstag des Kindes. 4. Das pädagogische Konzept Kinder haben von Anfang an das Recht sowie die eigenen Möglichkeiten und Kräfte, sich die Welt aktiv und mit allen Sinnen zu erschließen und mit zu gestalten. Aufgabe der Erwachsenen ist es - und sie sind dafür verantwortlich, dass Kinder durch verlässliche Beziehungen und ein anregungsreiches Umfeld in ihrem Streben nach Weiterentwicklung unterstützt werden. Erfahrungen und zunehmende Kompetenzen ermöglichen den Kindern eigenständig, solidarisch und sachkompetent handeln zu können. In diesem Prozess angeregt und unterstützt zu werden ist das Recht jedes Kindes. Dieses Recht auf Bildung bezieht sich auf alle Bereiche der Persönlichkeitsentwicklung. Die pädagogische Arbeit in der Krippe orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder und ihrer aktuellen Situation. Fachkräfte der Einrichtung und Eltern bilden eine Erziehungs- und Bildungspartnerschaft, die die Kinder dort abholt, wo sie gerade stehen. Während das Kleinstkind sich noch völlig auf sich selbst und seine Bedürfnisse konzentriert, erweitert das Kind mit zunehmendem Alter seinen Aktionsradius und dehnt seine Interessen und Konzentration auf die es umgebende Lebenswelt aus. Lernsituationen finden im Alltag statt, im Spiel und in Alltagssituationen. Die Fachkräfte verstehen sich als Begleitung der Kinder, die u. a. die Neugierde wecken, anregen, vermitteln, entdecken, beobachten, planen und unterstützen. Sie sind Lehrende und Lernende zugleich. Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder gibt folgende Bildungsziele in Lernbereichen und Erfahrungsfeldern vor, die auf die Altersgruppe der Kinder im Krippenbereich angepasst werden: 1. Emotionale Entwicklung und soziales Lernen 2. Entwicklung kognitiver Fähigkeiten und Freude am Lernen 3. Körper - Bewegung - Gesundheit 4. Sprache und Sprechen 5. Lebenspraktische Kompetenzen 6. Mathematisches Grundverständnis 7. Ästhetische Bildung 8. Natur und Lebenswelt 9. Ethische und religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz Die wohnortnahe Integration ist im Sinne von Familienfreundlichkeit zu fördern und kann auf Wunsch der Eltern in der Krippe verwirklicht werden. 4

5 4.1 Eingewöhnung Über den Ablauf der Eingewöhnung wird im Aufnahmegespräch ausführlich mit den Eltern gesprochen. Die Eingewöhnungsphase soll für jedes Kind so sanft wie möglich nach den individuellen Möglichkeiten des Kindes erfolgen. Dabei ist der jeweilige Entwicklungsstand des Kindes zu beachten, der für die Dauer der Eingewöhnungsphase bedeutend ist. Angelehnt an das Berliner Modell begleitet ein Elternteil das Kind während der Eingewöhnungszeit in die Einrichtung. Erst wenn eine sichere Beziehung zu einer Bezugsperson aufgebaut wurde, bleibt das Kind allein in der Krippe. Der Zeitrahmen ist individuell unterschiedlich und kann mehrere Wochen betragen. 4.2 Zusammenarbeit mit den Eltern Der enge vertrauensvolle Kontakt mit den Eltern ist besonders in diesem Lebensabschnitt, in dem ihr Kind die Krippe besucht, sehr wichtig. Die Entwicklung des Kindes in allen Bereichen geht in den ersten Lebensjahren in so großen Schritten voran, dass der Austausch zwischen Eltern und Bezugsperson ständig stattfinden soll. Genutzt werden dafür die persönlichen Tür- und Angelgespräche während des Bringens und Abholens sowie individuelle Entwicklungsgespräche nach Bedarf, zumindest jedoch etwa zweimal jährlich. Für jedes Kind wird ein Portfolio angelegt. In dieser Dokumentation finden viele Angaben zu den persönlichen Vorlieben des Kindes, Entwicklungen und Ereignissen Platz. Z. B. neu hinzu gelernte Wörter, die ersten Schritte, Lieblingsspiele, Lieder oder Lieblingsbeschäftigungen werden hierin für die Eltern und das Kind gesammelt. Über Aktuelles und Besonderes werden die Eltern schriftlich informiert in Form von Elternbriefen oder Aushängen an der Pinnwand. Elternabende dienen außerdem dem persönlichen Kennenlernen der Eltern untereinander und der Information z. B. über bestimmte Themen der Erziehung und Entwicklung. 4.3 Rituale Verlässliche und strukturierte Tagesabläufe geben den Kindern Sicherheit und Orientierung. Feste Begrüßungs- und Abschiedsrituale, der Ablauf der Mahlzeiten, Wickeln und Schlafund Ruhezeiten gestalten den Tag in der Krippe zu festgelegten Zeiten und in vertrauten Abläufen. Über den genauen Tagesplan werden die Eltern durch Aushang informiert. Geburtstage und wiederkehrende Feste sind besondere Anlässe im Leben, die im Rahmen des Jahreslaufs gefeiert werden. 4.4 Schlafen und Ruhe Für jedes Kind ist eine persönliche Schlafmöglichkeit im Ruheraum vorgesehen. Hier kann auch ein Kuscheltier oder anderes Utensil, welches das gewohnte Einschlafritual unterstützt, seinen Platz haben. Nach der Mittagsmahlzeit und dem anschließenden Wickeln ist im Zeitraum zwischen ca Uhr und Uhr der Mittagsschlaf vorgesehen. Kleinere Kinder, die im Laufe des Vormittags noch Schlafbedürfnis haben, können sich im Ruheraum auch zwischendurch hinlegen. 5

6 4.5 Körperpflege Die Zeit der Pflege, z. B. Wickeln, ist wichtiger Bestandteil des Tagesablaufs. In dieser sehr vertrauensvollen Situation zwischen Kind und erwachsener Person wird die Persönlichkeit des Kindes mit aller ihrer individuellen Sensibilität selbstverständlich geachtet. Jedes Kind erhält die von ihm benötigte Zeit und Ruhe, in der hier Eigenwahrnehmung und Körpererfahrung erlernt wird. Im Zeitfenster zwischen dem 18. und ca. 36. Lebensmonat lernen die Kinder die Signale des eigenen Körpers für Ausscheidungen kennen, selbstständiges Entkleiden und Benutzung der Toilette. Bei Beachtung des individuellen Entwicklungstempos erhält jedes Kind Unterstützung in seinem Bestreben zur Selbständigkeit. 5. Schlussbemerkung Die Konzeption stellt vor Eröffnung der Einrichtung die wichtigsten Informationen und Rahmenbedingungen für die Eltern, Träger, Leitung und Fachpersonal dar. Das sich aus den pädagogischen Zielsetzungen im Alltag ergebende Handeln setzt die Einrichtungsleitung um. Die Arbeit in der Kinderkrippe unterliegt einer regelmäßigen Evaluation. Veränderungen und Anpassungen der Konzeption aus sich ergebenden Erfahrungen und im Hinblick auf Qualitätsentwicklung und -Sicherung sind ausdrücklich gewünscht und werden im Wege der Konzeptionsfortschreibung vorgenommen. Bei Erstellung dieser Konzeption wurden folgende Materialien verwendet: - Damit die Kleinen nicht untergehen, Betreuungsangebote für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren in Kindertagesstätten, Planungshilfe Schritt für Schritt: Niedersächsisches Kultusministerium vom _von_0_bis_3_jahren.pdf, - Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder, Niedersächsisches Kultusministerium Niedersachsen vom , hsischer_tageseinrichtungen_fuer_kinder.pdf - Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder in Niedersachsen Amelinghausen, im September