Spur in der Landschaft. Eine Reise entlang des Grünen Bandes in Thüringen vom Vogtland bis zum Harz

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1 Spur in der Landschaft Eine Reise entlang des Grünen Bandes in Thüringen vom Vogtland bis zum Harz

2 Wertvolle Feuchtgebiete erhalten Titschengrund im Saale-Orla-Kreis / Tausendgüldenkraut Inhalt 3 Einige Worte vorweg... 5 Vom Todesstreifen zur Lebenslinie 7 Erste Reaktionen nach der friedlichen Revolution 8 Eine Reise entlang des Grünen Bandes in Thüringen 11 Vogtland Oberes Saaletal 13 Hohes Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald 16 Steinachtal Linder Ebene 20 Leitbild für die Biotoppflege im Grünen Band 24 Thüringer Wald Vorland 25 Südthüringer Grabfeld 29 Rhön 31 Werra und Zuflüsse 36 Werrabergland 40 Eichsfeld 43 Harz 48 Chronik der Grenze / Chronik des Grünen Bandes 56 Spur in der Landschaft 56 Eine Reise entlang des Grünen Bandes Impressum Herausgeber: BUND Thüringen Trommsdorffstr Erfurt Tel.: Fax: bund.thueringen@bund.net Autoren: Karin Kowol, Thomas Wey Grafiken/Fotos: s. S. 53 Gestaltung: Stephan Arnold, basierend auf dem Corporate Design Grünes Band Deutschland von ideeundwerbung.de Druck: Druckerei Fehldruck BUND Thüringen 2012 Die Erstauflage der Broschüre wurde gefördert durch die Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen Die Neuauflage wurde finanziert im Rahmen des ENL-Projektes Verbesserung des Offenlandbiotopverbunds am Grünen Band, die Fördermittel werden von der Oberen Naturschutzbehörde im Thüringer Landesverwaltungsamt ausgereicht. Die Stiftung Naturschutz Thüringen trägt ebenfalls einen Zuschuss bei. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autoren. Mineralölfrei gedruckt auf 100 % Recyclingpapier. 2

3 Einige Worte vorweg... Exkursion zur 20Jahrfeier Grünes Band Thüringen Mehr als zwanzig Jahre ist es nun her, dass die Mauer fiel, dass Menschen auf beiden Seiten wieder zusammen kommen konnten und sich vor allem für Ostdeutsche das Leben von Grund auf änderte. Zwanzig Jahre ist es auch her, dass sich auf Einladung des BUND Naturschützer beider Seiten trafen und den Begriff Grünes Band prägten. Schon seit den 1970er Jahren und natürlich während der Umwälzungen Ende 1989 hatte der BUND eine faszinierende Vision: Ein Grünes Band quer durch Deutschland, ein lebendiges Mahnmal deutschdeutscher Geschichte und eine Perlenkette der Natur mitten im dicht besiedelten Europa und das alles dort, wo kurz zuvor Menschen andere Menschen mit tödlicher Perfektion voneinander trennen wollten: im innerdeutschen Grenzstreifen. Viel hat sich verändert seitdem: Das ehemalige Zonenrandgebiet ist in die Mitte Deutschlands gewandert. Die wirtschaftliche Entwicklung hat den früheren Osten geteilt in boomende neue Wirtschaftszentren und Gebiete, aus denen Menschen abwandern. Die Menschen auf beiden Seiten haben sich auf die neue Situation eingestellt. Gerade Schüler wissen oft nur wenig über die Geschichte der Teilung. Das früher beinahe unzerschnittene Band hat durch Straßenbau, Bergbau und intensive Landwirtschaft Lücken bekommen. Manche seltene Arten sind durch Nutzungsintensivierung in fruchtbaren Gebieten, aber auch durch Nutzungsaufgabe an Grenzertragsstandorten auch im Grünen Band wieder auf dem Rückgang. Aber es gibt auch Positives zu berichten: Die Gemeinschaft derer, die sich für den Schutz des Grünen Bandes einsetzen, ist enorm gewachsen, von einigen Artenkennern in der bayerischthüringischen Grenzregion bis zu einer Vielzahl an Akteuren der verschiedensten Fachrichtungen in ganz Europa. Menschen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer setzen sich gemeinsam für eine Geschichtsverarbeitung und ein ökologisches Netzwerk in Europa ein Freundschaft anstelle von Misstrauen. Nach langem Ringen und intensiver Lobbyarbeit des BUND, unterstützt durch den Freistaat Thüringen, hat die Bundesrepublik Deutschland hat ihre bundeseigenen Flächen zu Naturschutzzwecken an die Länder übertragen statt sie an Privatpersonen zu verkaufen und damit das Grüne Band zerreißen zu lassen. In Thüringen ist es die Stiftung Naturschutz, die ca ha Grünes Band übernommen hat und in eine naturschutzkonforme Nutzung überführt bzw. dort Wildnis zulässt, wo mangels Nutzung das Offenland nicht erhalten werden kann. Landschaftspflege erhält Magerrasen mit Orchideen-Fuchssches Knabenkraut. 3

4 Exkursion mit einigen der Spender, denen wir die Sicherung von mehr als 130 ha im Grünen Band Thüringen verdanken. links: Landschaftspflege erhält Magerrasen mit Orchideen-Fuchssches Knabenkraut Wünsche für das Grüne Band Der BUND mit seinen Landesverbänden hat sich die ganze Zeit für das Grüne Band eingesetzt: Von Lobbyarbeit, ohne die das Grüne Band schon längst zerrissen wäre, über Umweltbildung, die Schülern Geschichte und Natur nahe bringt, bis hin zu den vielen Projekten, mit denen Flächen erworben, Acker umgewandelt, Magerrasen gepflegt und Fließgewässer renaturiert werden. Mehr als 20 Jahre wurde daran gearbeitet, dass auch in Zukunft das Grüne Band erhalten bleibt und das Rückgrat eines europäischen Biotopverbunds bildet. Dennoch bleibt viel zu tun: Nach wie vor müssen Lücken geschlossen, Halbtrockenrasen, Bergwiesen und Zwergstrauchheiden gepflegt und die Vernetzung ins Umland gesichert werden. Wir wollen unseren Kindern die Vielfalt an Tieren, Pflanzen und Lebensräumen erhalten und ihnen unsere Vergangenheit erklären können. Ihr Ron Hoffmann (Landesvorsitzender des BUND Thüringen) Vor nahezu 40 Jahren begannen meine ersten Untersuchungen am Grünen Band. Seit fast einem Vierteljahrhundert ist es unter Federführung des BUND eines der wichtigsten Naturschutzprojekte Deutschlands. Aber von dem 1400 km langen Biotopverbund sind trotz aller Anstrengungen fast 400 km bis heute ungeschützt. Die rechtliche Sicherung des Grünen Bandes durch die Bundesländer als Nationales Naturmonument ist die Aufgabe für die nächsten Jahre. Dringend ist auch die Wiederherstellung eines wirklich zusammenhängenden Grünen Bandes v.a. dort, wo Anfang der 1990er Jahre Äcker und Intensivgrünland schmerzhafte Lücken in das Band gerissen haben. Es bleibt viel zu tun für die unersetzbare Artenfülle im Grünen Band. Daher freuen wir uns über jede Spende und Unterstützung! Dr. Kai Frobel, BUND-Projektleiter Grünes Band Ich wünsche mir, dass unsere gemeinsame Vision von Biotopverbund und Erinnerungslandschaft nicht nur Natur- und Denkmalschützer verbindet, sondern Menschen unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen. Wir erleben es immer wieder in der Zusammenarbeit mit Land- und Forstwirten, Lehrern und Touristikern, und bei ehrenamtlichen Pflegeeinsätzen mit unterschiedlichen sozialen Gruppen. Ich wünsche mir, dass das Grüne Band zum Symbol dafür wird, dass man jede Grenze überwinden und jedes Vorurteil abbauen kann. Beate Schrader, Vorstandsmitglied der Stiftung Naturschutz Thüringen 4

5 Vom Todesstreifen zur Lebenslinie Bei Gompertshausen sind noch Reste alter Grenzanlagen erhalten Todesstreifen Heute kann man sich kaum noch vorstellen, wie die ehemalige innerdeutsche Grenze als breite Schneise die Landschaft zerschnitt. Sie war eine kaum überwindbare Trennlinie zwischen zwei Gesellschaftssystemen und den dort lebenden Menschen. Viele Schicksale und viel Leid war mit dieser Grenze verbunden: Familien wurden auseinander gerissen, Menschen mit Zwang aus ihrer Heimat umgesiedelt. Jede Annäherung an die Grenze führte bereits im Umland zu umfassenden Kontrollen. Beim Versuch, diesem Gesellschaftssystem den Rücken zu kehren oder einfach nur mit Freunden und Verwandten auf der anderen Seite des Vorhangs zu leben, starben allein in der Zeit vom bis zum mehr als 700 Menschen. Der kalte Perfektionismus, mit dem 2,2 Milliarden DDR Mark nur für den Schutz der Staatsgrenze ausgegeben, mehr als Mann an der Grenze eingesetzt, Selbstschussanlagen installiert und Erdminen verlegt wurden, lässt einen noch heute erschrecken. Offiziell sollte der Antifaschistische Schutzwall die DDR vor Eindringlingen schützen die Grenzsicherungsanlagen waren aber nach innen gerichtet. Den Grenzsoldaten wurde eingeschärft, dass jeder Grenzverletzer ganz gleich, in welche Richtung er die Grenze durchbrechen will als Feind unserer Republik handelt. Aufbau der Grenzanlagen: 1 Landesgrenze, 2 Grenzschild, 3 Grenzpfahl, 4 vorgelagertes Hoheitsgebiet 5/6 Streckmetallzaun mit Tor für Grenzer, 7 KFZ-Sperrgraben und Minenfeld, 8 Spurensicherungsstreifen K6 geeggt, 9 Kolonnenweg, 10 Lichtsignalanlage, 11 Ruf- und Sprechsäule, 12/13 Beobachtungstürme, 14/15 Führungsstelle/-bunker, 16,19 Hundezwinger und laufanlage, 17 Grenzsignalzaun 2 mit Tor, 18 Stromverteilungs/Schaltanlage, 21 Betonsperrmauer um Ortschaften, 22 Kontrollpunkt an den Zufahrtstraßen 5

6 Das Grüne Band bei Mackenrode / Arnika / Sukzession im Grünen Band bei Hellingen Lebenslinie Für Menschen eine Quelle der Angst, schuf der Eiserne Vorhang für die Natur ein letztes Refugium. Zwischen den militärischen Sperranlagen fanden viele seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen Schutz. Quert man die frühere Grenze zu Fuß, findet man noch heute an vielen Stellen einen Rest von Wildnis: Grasland mit Büschen, Pionierwald, idyllische Bäche, Schilfröhrichte und Moore. Die für Menschen fast unpassierbare Grenze hatte sich in vierzig Jahren der Teilung zu einem Rückzugsraum für die Natur entwickelt. Seltene oder vom Aussterben bedrohte Arten wie Schwarzstorch, Birkhuhn, Braunkehlchen und Ziegenmelker fanden hier einen Lebensraum. Die Grenze verlief durch alle Naturräume, durch bewaldete Mittelgebirgshochlagen und Ackerebenen, durch Feuchtgebiete und Felsfluren. Seltene Tiere und Pflanzen fanden ihren Weg vom Thüringer Wald zur Rhön, vom Werrabergland zum Harz. Die Landschaft ist absichtslos ein Denkmal deutscher Geschichte geworden. Übrigens findet man bei genauem Hinsehen nicht nur die Spuren der Teilung. Menschliche Nutzung hat überall ihre Spuren hinterlassen, sei es, dass man alte Grenzsteine z.b. zwischen dem bayerischen Königreich und dem Königreich Sachsen-Meiningen findet oder dass alte Landnutzungsformen wie z.b. Schieferbergbau, Waldweide oder Niederwaldwirtschaft noch erkennbar sind. Weil das Grüne Band wenig zerschnitten war, offen gehalten, aber nicht gedüngt wurde, haben sich vor allem Arten nieder gelassen, die aus unserer oft intensiv und einheitlich genutzten Kulturlandschaft verschwunden sind: Wiesenbrüter wie Braunkehlchen und Bekassine, Tagfalter wie Dunkler und Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Heidebewohner wie Heidelerche und Ziegenmelker, Orchideen wie Bienen-Ragwurz und Knabenkräuter haben im Grünen Band ihre Nische gefunden. Tiere mit dem Bedürfnis nach großräumig unzerschnittenen und ungestörten Flächen wie Schwarzstorch oder Wachtelkönig profitierten von der geringen wirtschaftlichen Entwicklung in den grenznahen Räumen beiderseits der innerdeutschen Grenze. Das Grüne Band ist mehr als die Summe einiger wertvoller Biotope: Einer Perlenkette gleich gewinnt es seinen Wert durch den Verbund der Einzelperlen. Mit einer Länge von 1393 km und einer Breite von 50 bis 200 Metern ist es ein für Mitteleuropa einzigartiger Baustein in einem ökologischen Netzwerk Europa. 6

7 Die Frage, ob man sich erinnern und dieses lebendige Denkmal erhalten möchte, wurde nach der Grenzöffnung bei den Menschen im früheren Grenzgebiet sehr kontrovers diskutiert, hängen an dieser Grenze doch Einzelschicksale wie Trennung von Familien, Zwangsumsiedlung und Flucht mit tödlichem Ausgang. Viele Menschen waren der Ansicht, dass man dieses Kapitel der Geschichte am liebsten vergessen würde. Landwirte, die in der Nachbarschaft wirtschafteten und manche Alteigentümer vertraten die Ansicht, dass auf diesem Gebiet so lange Restriktionen lagen, dass man den ehemaligen Grenzstreifen sofort und vollständig zur ackerbaulichen Nutzung oder Bebauung freigeben sollte und sprachen von einer zweiten Enteignung, sollte das untersagt werden. Der Naturschutz war damit konfrontiert, in eine Ecke mit einem menschenverachtenden Regime gestellt zu werden, auch wenn viele Naturschützer nicht nur unsere Natur schützen wollten, sondern die Gefühle Betroffener durchaus nachvollziehen konnten. In vielen Gesprächsrunden, Einzelgesprächen und Bildungsveranstaltungen diskutierten Naturschützer, Eigentümer, Land- und Forstwirte über mehrere wesentliche Fragen: Erste Reaktionen nach der friedlichen Revolution Werden schmerzliche Erinnerungen am besten verarbeitet, wenn man jedes Zeichen auslöscht oder liegt eine Chance darin, Erinnerungsorte zu erhalten? Muss man nicht manchmal das öffentliche Interesse (z.b. Erhaltung unserer Artenvielfalt und des Biotopverbunds wie auch des Denkmalschutzes und der Geschichts- und Umweltbildung) stärker gewichten als das private Interesse eines Eigentümers oder Nutzers? Gibt es nicht mehr Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Naturschutz, als es in der Diskussion oft den Anschein hat? Das permanente Gespräch hatte Folgen. Der Bauernverband hat nach langen Diskussionen den Kernbereich des Grünen Bandes vom Kolonnenweg zur Landesgrenze als Vorrangfläche für den Naturschutz akzeptiert. Naturschutz und Landwirtschaft, nach wie vor nicht in allen Punkten einig über die Landnutzung, kooperieren in vielen Bereichen: Große Teile des Grünen Bandes werden von Schafen, Ziegen, Jungrindern oder Mutterkühen extensiv beweidet oder gemäht. Die Ausdehnung auf größere Flächen hängt vor allem von der landwirtschaftlichen Förderpolitik ab Viele Menschen im grenznahen Raum freuen sich mittlerweile darüber, dass mit der Verbreitung der Idee des Grünen Bandes auch das Interesse an der Region wächst. 7

8 Eine Reise entlang des Grünen Bandes in Thüringen Das Grüne Band in Thüringen bildet die Grenze zu Bayern, Hessen und Niedersachsen und quert im Verlauf von 763 Kilometern die verschiedensten Naturräume vom Dreiländereck Sachsen-Bayern-Thüringen im Vogtland bis zum Harz im Norden. Damit liegt auf Thüringer Gebiet mehr als die Hälfte des ehemaligen Grenzstreifens. Während in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern das Grüne Band vielerorts durch Fließgewässer- und Feuchtbiotope bestimmt wird, ist für das Grüne Band Thüringens ungenutztes oder extensives Grasland verschiedener Standortverhältnisse typisch vom Trockenrasen bis zum feuchten Seggenried. Langweilig ist dies dennoch nicht, da in jedem Naturraum andere Aspekte und Arten vorkommen. Typische Bewohner sind der Neuntöter und das Braunkehlchen, die Charakterart des Grünen Bandes. Auch Pionierwälder nehmen mittlerweile großen Raum ein. Die besondere Ungestörtheit, die im Schatten der Grenze herrschte, findet sich heute vor allem noch in entlegeneren Bereichen z.b. des Thüringer Schiefergebirges, der Rhön, des Werraberglandes und im Harz. Allerdings gehen hier wertvolle Magerrasen und Zwergstrauchheiden teilweise durch Sukzession verloren. Erfreulich ist jedoch, dass nur ca. zehn Prozent des Grenzstreifens in Acker oder artenarmes Intensivgrünland umgewandelt wurden. Größere Lücken durch legale oder illegale Landnahme finden sich in den besonders ertragreichen Gebieten des Eichsfeldes und Südthüringens. An den Hauptverkehrsachsen kommen größere Veränderungen durch Straßenbau, sowie Industrie- und Gewerbeansiedlungen hinzu. Im Folgenden werden vom Vogtland im Südosten bis zum Harz im Norden die landschaftlichen Besonderheiten im Grenzgebiet dargestellt und einige der möglichen Ausgangspunkte für Begehungen aufgezeigt. Mit der alten Pferdebahn kann man heute auf dem Kolonnenweg von der alten Papiermühle nach Blankenstein fahren. 8

9 Die Qualität des Kolonnenwegs ist recht unterschiedlich das Grüne Band ist in Thüringen oft Grasland mit aufkommenden Büschen. Praktische Hinweise Das Grüne Band ist ein Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen, die Ruhe und Ungestörtheit brauchen. Soll dieser Rückzugsraum erhalten bleiben, sollte man einige Dinge beherzigen: Bleiben Sie bitte auf dem Kolonnenweg: Den Tieren und Pflanzen zuliebe sollte man auf eine Erforschung von Dickichten und Steilhängen verzichten. Gerade in besonders ungestörten Bereichen sollte man sich leise bewegen und einen Bogen um Stellen machen, an denen mit Brutplätzen zu rechnen ist. Dass man seltene und geschützte Pflanzen nicht pflücken sollte, muss selbstverständlich sein. Hinzu kommt, dass eine Begehung des Grenzstreifens abseits des Kolonnenweges nicht hundertprozentig ungefährlich ist. Der Grenzstreifen gilt laut offiziellen Angaben der Bundesregierung als nach menschlichem Ermessen minenfrei. Einige wenige noch vorhandene Minen insbesondere an Steilhängen und in schwer zugänglichem Gelände können allerdings nicht ausgeschlossen werden. Praktisch heißt dies, dass man sich vorsichtig verhalten sollte: In regelmäßig beweideten oder gemähten offenen Flächen ist ein Auftreten von Minen sehr unwahrscheinlich. Die Erforschung von Steilhängen, Dickichten, feuchten Senken und Bachauen sollte man dagegen nicht riskieren. Gebiete mit einem erhöhten Restrisiko sind in der Regel mit Schildern gekennzeichnet. Ein gut ausgebauter und ausgeschilderter Wander- oder Radweg ist das Grüne Band als Ganzes nicht. Den Grenzstreifen zu finden, ist manchmal nicht so einfach: An Straßen, die die Grenze queren, erkennt man die Grenze am einfachsten an den Landkreisschildern direkt auf der Landesgrenze. Von den alten Bundesländern kommend folgt das Grüne Band mit durchschnittlich 110 m Breite, denn das Grüne Band liegt ja komplett auf der Seite der ehemaligen DDR. Fehlt in der Landschaft der Kolonnenweg, sucht man nach einem Brachestreifen, evtl. mit einem Feldweg. Selbst bei Ackerflächen ist manchmal noch ein Rest des Grünen Bandes als Brache oder Heckenstruktur zu erkennen. Im Wald dagegen erkennt man das Grüne Band oft an Schneisen, die zum Teil zugewachsen, aber auch dann noch deutlich jünger als der umliegende Wald sind. Häufig, aber nicht immer, wissen Einheimische, wo die ehemalige Grenze lag. Auf Wanderkarten des Fritsch-Verlages sind Landesgrenze und Kolonnenweg eingetragen, auf den Karten, die für den Norden Thüringens vorliegen, meist nur die Grenze. 9

10 Exkursion anlässlich der BUND-Feier zum 20-jährigen Jubiläum des Grünen Bandes Dort wo das Grüne Band weniger abwechslungsreich ist, weil es z.t. durch Fichtenmonokulturen verläuft, lohnen sich oft Abstecher ins Umland. Auch die Initiativen, das Grüne Band erlebbar zu machen, haben die bestehenden Rad- und Wanderrouten entlang des Grünen Bandes meist abwechselnd östlich und westlich der Grenze geplant, um Ausflugsziele im grenznahen Raum zu integrieren und empfindlicher Brutplätze zu umgehen. Gutes Schuhwerk ist nötig, da die Rillen und Öffnungen im Plattenweg des Kolonnenweges zu verknacksten Knöcheln führen können. An einigen Stellen ist der Kolonnenweg bereits beseitigt, meist als Vorbereitung für eine grenzüberschreitende ackerbauliche Nutzung. Teilweise existiert noch ein Feldweg, der je nach Wetterlage mehr oder weniger begehbar ist. In manchen Gebieten ist der Grenzstreifen inklusive Kolonnenweg als Weide abgezäunt. Informationen zum Wandern findet man unter: www. ironcurtaintrail.eu, sowie auf den Flyern Grenzwanderweg im Wartburgkreis,..Landkreis Hildburghausen und..landkreis Sonneberg Grenzlandmuseen, Denkmale und Gedenkstätten veranschaulichen Grenzgeschichte. In den Außenanlagen kann man oft Reste Sperranlagen und auch Teile des Grünen Bandes besichtigen. Die einzelnen Gedenkstätten und Museen sind dabei sehr unterschiedlich konzipiert: Während sich in manchen v.a. militärgeschichtliche Ausstellungsstücke finden, werden in anderen Informationen zur jüngsten und jüngeren deutschen Geschichte gegeben oder Ausschnitte aus dem Alltagsleben an der Grenze dargestellt. Die Broschüre GRENZ- MUSEEN mit einer Darstellung der einzelnen Gedenkstätten und Grenzmuseen ist zu beziehen unter: Arbeitsgemeinschaft der Museen, Denkmale und Gedenkstätten an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, c/o Deutschdeutsches Museum Mödlareuth, Mödlareuth N2. 13, Töpen-Mödlareuth. 10

11 Vogtland Oberes Saaletal Das Grüne Band zwischen Blankenberg und Pottiga rechts: Grüne Keiljungfer Mödlareuth an der Grenze der drei Freistaaten Bayern, Sachsen und Thüringen wurde nach dem Krieg geteilt. Die Grenzanlagen zogen sich mitten durch den Ort, was ihm den Spitznahmen Little Berlin einbrachte. Hier beginnt der thüringische Teil des Grenzstreifens. In die kuppige, meist landwirtschaftlich bewirtschaftete Hochfläche aus paläozoischen Gesteinen haben sich die Täler der Saale und ihrer Zuflüsse eingeschnitten. Diese relativ naturnahen Fließgewässer bieten nicht nur Lebensraum für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten, sondern vermitteln auch dem Menschen Ruhe und Ausgeglichenheit. Die Grenze verläuft nach einem überackerten Abschnitt vor Mödlareuth zunächst entlang von Mittelgebirgsbächen und flüssen, die zum Einzugsgebiet der Saale gehören: im idyllischen Tannbachtal bis zur Mündung in die Saale, ab Hirschberg entlang der Saale und ab Blankenstein entlang der Thüringischen und Fränkischen Muschwitz. Das Grüne Band besteht aus den Gewässern und ihren Randstreifen, meist in Grünlandnutzung oder als Auwald. Der Saale-Orla-Weg als regionaler Wanderweg begleitet die Grenze von Mödlareuth bis Blankenstein und zweigt dann nach Norden ab in Richtung der touristisch gut erschlossenen Saale- Talsperren. Im Zuge des Projektes Erlebnis Grünes Band ( wurden Infotafeln errichtet, Touren ausgearbeitet und touristische Angebote gestaltet. Durch die Jahrzehnte der Teilung hat sich das Einzugsgebiet der Oberen Saale als Rückzugsraum entwickelt, was Schwarzstorch, Korn- und Wiesenweihe, Wiesenpieper und Braunkehlchen zu Gute kommt. Die Täler, in denen es auch Teiche gibt, bieten Lebensraum für seltene Pflanzen wie Moor-Klee, Arnika und Breitblättriges Knabenkraut. An kleinen sauberen Waldbächen leben die Libellenarten Grüne Keiljungfer und Zweigestreifte Quelljungfer. An den Steilhängen von Saale und Selbitz finden sich Trockenund Felsbiotope, in denen Uhu, Fledermäuse und Schlingnatter leben. Die naturnahen Wälder im ehemaligen Reußschen Forst beheimaten Rauhfußkauz, Sperlingskauz, Schwarzspecht und Hohltaube. 11

12 Grenzanlagen in Mödlareuth / Begrüßung im wiedervereinigten Mödlareuth / Trollblume STATION 1: Deutsch-deutsches Museum Mödlareuth Sehr lohnenswert ist ein Besuch des deutsch-deutschen Museums im ehemals geteilten Mödlareuth mit Besichtigung der Grenzanlagen. Das Grenzmuseum zeigt Dokumente der deutschen Teilung, einen Kinofilm zur Geschichte des geteilten Ortes, sowie einen beschilderten Weg entlang der rekonstruierten Sperranlagen. Von dort aus kann man dem Saale-Orla-Weg durch die ruhigen Tallagen von Tannbach und Saale folgen, die in diesem Bereich bis Blankenstein die Grenze bilden. Unterhalb von Blankenstein befindet sich ein Wanderparkplatz am Anfangspunkt des Rennsteigs. Von hier aus lässt sich das Grüne Band in Richtung Westen entlang der Thüringischen Muschwitz erlaufen. Verschiedene Rundwanderwege bieten sich an. Einkehrmöglichkeiten befinden sich in der Krötenmühle (ca. 2 km westlich der Ortsverbindungsstraße Lichtenberg Seibis) oder in Seibis oder Blankenstein selbst. Hier wechseln sich schöne Fließgewässerstrecken an der Thüringische Muschwitz, trockene Heideflächen mit aufkommenden Büschen und bewaldete Abschnitte ab. Kartengrundlagen: Fritsch Wanderkarte 1: Nr. 48 Naturpark Thüringer Schiefergebirge Obere Saale, AD- FC-Radtourenkarte 1: Oberfranken Vogtland 12

13 Hohes Thüringer Schiefergebirge und Frankenwald Nach Westen steigt das Gelände an, bis bei Brennersgrün im Thüringer Schiefergebirge Höhenlagen von 700 Metern erreicht werden. In der großflächigen Waldlandschaft des Thüringer Schiefergebirges mit tief eingeschnittenen, dunklen Tälern und einigen landwirtschaftlich genutzten Hochplateaus stößt man vielerorts auf Spuren der Geschichte: Schieferbergbau und Waldweide, Glasbläserei und Goldwäscherei in den Tälern, Holzwirtschaft an den Hängen mit Abtransport des Holzes auf Flößen. Das Leben war nicht das einfachste. Die Bergwiesen und Borstgrasrasen der Täler und Hänge lieferten Kräuter, die von den Raanzern (Kräuterhändlern) weithin verkauft wurden. Die Bergwiesen bieten vielen Arten Lebensraum und dem Menschen gerade im dunklen Fichtenwald Licht und Abwechslung. Da die Nutzung des Mähguts nicht mehr rentabel ist, wachsen die Wiesen allerdings zunehmend zu. Wo mit Naturschutzmitteln die Wiesen noch gemäht werden, finden sich Orchideen wie Fuchssches und Breitblättriges Knabenkraut. Auch die Arnika ist hier zuhause, die Charakterart der Bergwiese, die entzündungshemmende Stoffe enthält und als Arzneimittel verwendet wird. Trotz der reinen Fichtenforste, die große Teile des Schiefergebirges einnehmen, wurden im Rahmen einer Grenzstreifenkartierung mehrere stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Arten nachgewiesen, wie Schwarzstorch, Birkhuhn, Bekassine und Zweigestreifte Quelljungfer. Das Birkhuhn benötigt zum Überleben die Bachtäler und den Grenzstreifen als wichtige Verbindungen zwischen den wenigen Kernlebensräumen. In Tälern wie Tschirner und Nordhalbener Ködel finden sich zudem Bachneunauge, Groppe, Elritze, sowie eine reiche Tagfalter-, Laufkäfer- und Spinnenfauna. In den Schiefersteinbrüchen bei Lehesten leben Uhu und Fledermäuse. Vor 1990 eine gras- oder heidebewachsene Schneise durch Fichten- und Kiefernwälder, ist das Grüne Band heute häufig ziemlich zugewachsen. Heideflächen und Grasfluren wurden durch Samenanflug aus den benachbarten Fichtenmonokulturen verdrängt. Wünschenswert wäre für diese Waldgebiete im Grünen Band ein Wechsel aus Urwald und Offenland. Zwergstrauchheiden: Keulenbärlapp und Ziegenmelker Zwergstrauchheide gehört zu den Lebensraumtypen, die im Grünen Band am stärksten zurückgehen. Früher durch intensive Nutzung entstanden (Waldweide und Abplaggen als Streueinlage in Ställen), fehlt heute eine lukrative Verwertung des Schnittguts. Zu Zeiten der innerdeutschen Grenze wurde die Heide offen gehalten, um den Grenzern freies Sichtfeld zu schaffen. Durch Sukzession verschwinden nun allmählich typische Arten wie der Keulenbärlapp, die Heidelerche oder der Sandlaufkäfer. Im Rahmen mehrerer Projekte wird versucht, Zwergstrauchheide wieder freizustellen und in eine Nutzung zu bringen. Hierfür wäre aber besonders eine finanzielle Förderung der Beweidung erforderlich, da Heide wenig nahrhaft ist. Auch eine regelmäßige Nutzung des Aufwuchses als Energieholz hält die Grünes Band bei Probstzella im Haus des Volkes finden Sie Informationen zum Grünen Band. 13

14 Die Heide bei Lichtenhain wird durch Ziegen offengehalten. / Ziegenmelker / Keulenbärlapp Heide offen, entweder in Form einer echten Niederwaldnutzung oder aber einfach durch die Entnahme von Brennholz durch Anwohner der benachbarten Gemeinden. Reine Pflegeeinsätze ohne Verwertung des Schnittguts stellen eine teure Angelegenheit dar, wenn sie nicht im Rahmen von Ehrenamtlereinsätzen durchgeführt werden. Der Keulenbärlapp (Lycopodium clavatum) besteht aus einem am Boden kriechenden Spross und aufrecht stehenden Seitenästen. Durch die nadeligen Blättchen erscheint die Pflanze pelzig, daher auch der Name Wolfsklaue. Der Keulenbärlapp wurde schon im Mittelalter als harntreibendes Mittel, bei Gicht oder äußerlich bei Wunden und Ekzemen eingesetzt. Heute ist er ein wichtiges homöopathisches Heilmittel. Der Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) ist ein Vogel der nährstoffarmen schütter bewachsenen Freiflächen, meist Heiden, innerhalb lichter nährstoffarmer Kiefernwälder. Der Untergrund des typischen Ziegenmelkerlebensraumes ist arm und meist sandig. Die Baumbedeckung ist licht, Jungwuchs wächst langsam, es gibt einige Schneisen und Auflichtungen mit einzelnen Überhältern (Einzelbäumen), die der Ziegenmelker als Singwarten nutzt. Der Name Ziegenmelker wurde von Plinius den Älteren geprägt in seinem Werk: Naturalis historia. Der Legende nach soll er nachts die Milch aus den Ziegen gesaugt haben, wodurch diese erblindet oder gar gestorben sind. Diese Geschichte rührt wohl daher, dass sein nächtlicher Ruf in der einsamen Heide unheimlich wirkt. In Wahrheit wird der Ziegenmelker von den Insekten angelockt, die um das Weidevieh schwirren. 14

15 Rinderbeweidung im Tettautal STATION 2: Tettautal und Nebentäler im Hohen Thüringer Schiefergebirge Die Tettau mit ihren Nebentälern ist eines der bedeutendsten Fließgewässer Süd-Thüringens mit ihren feuchten Hochstaudenfluren, artenreichen Berg-Mähwiesen und Borstgrasrasen. Hier kommen hochgradig gefährdete Arten vor wie Bachneunauge und Lilagoldfalter. Der BUND Thüringen erwirbt hier Flächen, um wertvolle Berg- und Feuchtwiesen wiederherzustellen. Von Schauberg aus bildet die Tettau auf etwa einem Kilometer nach Süden die Grenze. Der hier verlaufende Radwanderweg biegt mit der Tettau von der Grenze ab und verläuft durch das abgeschiedene Naturschutzgebiet Tettautal bis nach Heinersdorf. Der Ausflug kann mit einem Besuch in der Gedenkstätte Heinersdorf-Welitsch verbunden werden. Eine Bahnanbindung besteht zur Linie Lichtenfels Saalfeld ab dem Bahnhof Pressig-Rothenkirchen. Das Thüringer Schiefergebirge ist als Fremdenverkehrsgebiet gut erschlossen. Für Wanderer gibt es die verschiedensten Touren vom überregionalen Rennsteig bis zu kleinen örtlichen Wanderwegen. Man trifft vielerorts auf die Geschichte der Region von Glasbläserei über Goldwäscherei und Schieferbergbau bis zur Kräuterkunde. Touren sind beschrieben unter und in Cornelius, Reiner: Vom Todesstreifen zur Lebenslinie Natur und Kultur am Grünen, Band Frankenwald-Vogtland, Niederaula Auwel Verlag. Kartengrundlagen: Fritsch Wanderkarte 1:50.000, Nr. 48 Naturpark Thüringer Schiefergebirge Obere Saale ; ADFC-Radtourenkarte 1: Oberfranken Vogtland Der Schwarzstorch ist der scheue Verwandte des Weißstorchs. Das monogame Pärchen baut große Nester in alte Bäume und auf Felsen. Die Nahrung besteht im Wesentlichen aus Fisch. Der Schwarzstorch frisst aber auch andere kleine Tiere und Wasserpflanzen. Verglichen mit dem Weißstorch kann der Schwarzstorch sich durch eine große Bandbreite verschiedener Laute ausdrücken. Im Winter zieht er nach Afrika. Er brütet in urwüchsigen wasserreichen Laubund Mischwäldern, z.t. auch in Kiefernalthölzern. Die Horste befinden sich auf hohen Waldbäumen, häufig in größerer Entfernung vom Wasser. Seine Nahrung sucht er gerne an kleinen Bergbächen z.b. des Schiefergebirges. Als Kulturflüchter ist der Schwarzstorch störungsempfindlich. 15

16 Steinachtal Linder Ebene Nach Renaturierung fließt die Föritz wieder naturnah. In den südlichen Ausläufern des Thüringer Schiefergebirges bei Sonneberg verläuft das Grüne Band in der Steinachniederung der Linder Ebene. Mehrere nach Süden entwässernde Fließgewässer haben sich in ein breites pleistozänes Schotterbett eingetieft. Das Einzugsgebiet der Steinach mit den Zuflüssen Föritz, Rodach und Haßlach mit ihren Feuchtwiesen und Teichen stellt ein wichtiges Feuchtgebietsverbundsystem in intensiv genutzter Agrarlandschaft dar. Die im Frühjahr regelmäßig überfluteten Wiesen von Steinach und Föritz werden von Bekassine, Blaukehlchen, Kiebitz, Wachtelkönig, der Sumpfschrecke und dem seltenen Dunklen Wiesenknopf- Ameisenbläuling besiedelt. Noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts berichteten Naturkundler von ausgedehnten Sümpfen, Moorflächen, Feuchtwiesen und Seerosenteichen in Steinachtal und Linder Ebene bei Sonneberg. Durch massive Veränderungen in der Landschaft haben sich viele Arten der Feuchtgebiete zurückgezogen oder sind ausgestorben. Durch die Lage an der innerdeutschen Grenze und insbesondere durch den Erhalt des Grünen Bandes konnten sich dennoch einige seltene Arten halten, die ansonsten vermutlich verschwunden wären. Extensiv genutzte Teiche in den Auen von Steinach und Föritz sind wichtige Amphibienlebensräume. Die Föritzaue ist neben der Teuschnitzaue das bedeutendste Wiesenbrütergebiet im Landkreis Kronach. Zudem treten hier die vom Aussterben bedrohten Arten Bachperlmuschel und Grüne Keiljungfer auf. STATION 3: Erstes Biotopschutzprogramm am Grünen Band Aufgrund der Bedeutung des Gebietes für den Biotopverbund hat der Bund Naturschutz in Bayern hier das Arten- und Biotopschutzprogramm Steinachtal Linder Ebene initiiert. Das grenzüberschreitende Projekt war ein grenzüberschreitendes Projekt der Freistaaten Bayern und Thüringen diente Der Erhaltung und Wiederherstellung von Feucht gebieten. Hier begann der Erwerb von Flächen durch die BUND Landesverbände Bayern und Thüringen, um die Grenzstreifenbiotope zu erhalten, auf deren Fläche verschiedene Nutzer bereits ein Auge geworfen hatten. Ohne die Spendenmittel vieler Naturliebhaber wäre dies nicht möglich gewesen. Hier wurde mit der Umsetzung einer Vision begonnen: Das Grüne Band selbst als Biotopverbindung zwischen wertvollen Biotopen zu erhalten und entlang z.b. von Fließgewässern mit wertvollen Lebensräumen im Umland zu vernetzen. Stefan Beyer von der Ökologischen Bildungsstätte Oberfranken in Mitwitz betreut die Projekte im Grünen Band seit mehr als zwanzig Jahren und besitzt umfassende Kenntnisse über Flora und Fauna der Region. Die Bildungsstätte bietet Vorträge und geführte Exkursionen zum Grünen Band in den Landkreisen Lobenstein, Sonneberg und Hildburghausen an. Ein möglicher Ausgangspunkt für eine Begehung des Grenzstreifens ist die Straße zwischen Schwärzdorf und Sichelreuth. Hält man an der Querung des Grenzstreifens, kann man nach Osten in Richtung Föritzgrund laufen und sowohl den Grenzstreifen als Blaukehlchen brauchen naturnahe Auen. 16

17 Blick Richtung Bischofsau: Hier befindet sich eins der letzten Refugien für Bekassine, Blau- und Braunkehlchen. Rechts: Laubfrosch auch die Föritz erkunden, die im Rahmen des Biotopschutzprogramms ökologisch aufgewertet wurde. Im Naturschutzgebiet Wustungen Rotheul kann man entlang des Kolonnenweges noch Zwergstrauchheide und Rohbodenstandorte erleben. Dem ersten Arten- und Biotopschutzprogramm am Grünen Band folgten verschiedene Folgeprojekte: Die ABSP-Projekte Rodachtalachse und Lange Berge und schließlich das Naturschutzgroßprojekt Grünes Band Rodachtal Lange Berge-Steinachtal ( Naturschutzgroßprojekte sollen national bedeutsame Naturund Kulturlandschaften erhalten und damit herausragende Lebensräume seltene Tier- und Pflanzenarten schützen und entwickeln. Ziel ist es, großflächige Areale als Ganzes zu erhalten, um besonders schützenswerten Tier- und Pflanzenarten genügend Lebensraum zu sichern und negative Außeneinflüsse so weit wie möglich fernzuhalten. Im Umfeld des Grünen Bandes Deutschland gibt es mittlerweile 6 abgeschlossene bzw. begonnene Naturschutzgroßprojekte (Schaalseelandschaft, Lenzener Elbtalaue, Niedersächsischer und Sachsen-Anhaltinischer Drömling, Grünes Band Eichsfeld-Werratal und Grünes Band Rodachtal-Lange Berge-Steinachtal). Hier sollen Kerngebiete naturschutzrechtlich gesichert und optimale Landschaftspflege etabliert werden. In Südthüringen geht es um den Erhalt von Feuchtgrünland, Heiden, Trocken- und Halbtrockenrasen, aber auch um den Erhalt wertvoller Mittelwälder und Ackerwildkrautfluren und alter Kulturpflanzen wie dem Emmer. Kartengrundlagen: Fritsch Wanderkarte 1: Nr. 48 Naturpark Thüringer Schiefergebirge Obere Saale, Nr. 51 Naturpark Frankenwald, Nr. 50 Oberes Maintal ; ADFC- Radtourenkarte 1: Oberfranken Vogtland Die Ökologische Bildungsstätte Oberfranken in Mitwitz betreut das Projekt und seine Folgeprojekte seit mehr als zwanzig Jahren und besitzt umfassende Kenntnisse über Flora und Fauna der Region. Sie bietet Vorträge und geführte Exkursionen zum Grünen Band in den Landkreisen Lobenstein, Sonneberg und Hildburghausen an. Ein möglicher Ausgangspunkt für eine Begehung des Grenzstreifens ist die Straße zwischen Schwärzdorf und Sichelreuth. Hält man an der Querung des Grenzstreifens, kann man nach Osten in Richtung Föritzgrund laufen und sowohl den Grenzstreifen als auch die Föritz erkunden, die im Rahmen des Biotopschutzprogramms ökologisch aufgewertet wurde. Laubfrösche (Hyla arborea) sind die kleinsten einheimischen Frösche. Sie bewohnen strukturreiche Landschaften mit feuchten Bereichen und Sitzwarten. Zum Laichen benötigen sie sonnenexponierte wasserpflanzenreiche Weiher, Teiche und Tümpel. Diese Ansprüche werden im Grenzstreifen an vielen Orten erfüllt. Der Laubfrosch findet sich an verschiedenen Stellen des Grünen Bandes vom Schiefergebirge über die Rhön bis zum Eichsfeld. Gefährdet ist der Laubfrosch durch Intensivierung der Teich- und Grünlandnutzung, Ackerumbruch und Änderung der Flurstrukturen. 17

18 Ziegen halten Magerrasen im FFH-Gebiet Kielforst offen THEMA Pflege oder Wildnis Nicht nur am ehemaligen Grenzstreifen stellt sich die für Laien schwer vermittelbare Frage, warum Flächen gemäht und von Büschen befreit werden sollen, wenn dies wirtschaftlich nicht rentabel ist. Bedeutet Naturschutz nicht, dass Flächen sich selbst überlassen werden? Mitteleuropa, völlig der Natur überlassen, würde sich bis auf wenige Sonderstandorte wie Felsen, Moore und Fließgewässer überall bewalden. Je nach Standort würden unterschiedliche Waldtypen entstehen, Lebensraum für die verschiedensten Tiere und Pflanzen. Arten des Offenlandes kämen nur in Windbruch- oder Brandschneisen und in durch Großsäuger beweideten Gebieten vor. In der heutigen Landschaft können die natürlichen Waldentwicklungsprozesse umso wirkungsvoller greifen, je größer die Flächen sind. Der Grenzstreifen ist hierfür zu schmal, kann aber eine wertvolle Verbindung zwischen naturnahen Wäldern darstellen. Innerhalb derzeitiger Waldmonokulturen kann er eine Nische darstellen, einen Rückzugsraum für im Umfeld nicht mehr vorhandene Arten. Für die Offenhaltung des Grünen Bandes, d.h. Grünlandbewirtschaftung ohne Einsatz von Pestiziden und künstlichen Nährstoffen, spricht das Vorkommen seltener Arten des Offenlandes. Vor 150 Jahren gab es in Mitteleuropa ein kleinräumiges Mosaik aus Ackerbau, Grünlandwirtschaft und Obst- und Gemüseanbau. Vor der Einführung künstlicher Dünger und Pestizide wurde jeder Fleck nutzbarer Erde entsprechend seiner Standortbedingungen genutzt. Das Nebeneinander verschiedenster Nährstoff- und Feuchtigkeitsverhält-nisse und unterschiedlicher Nutzungsarten hat Lebensräume für viele Arten geschaffen. Ein mosaikartiges Landschaftsbild mit kleinräumigem Wechsel wird auch vom Menschen als sehr angenehm empfunden. Die Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts hat dagegen zu einer Konzentration der Nutzung auf die ertragreichen Standorte der Ebenen und Plateaus geführt. Hier sind aufgrund des verstärkten Einsatzes von Düngern und Pestiziden viele Tiere und Pflanzen verschwunden. Im Bergland dagegen verschwinden ehemalige Grünlandflächen, da sich eine Nutzung nicht mehr lohnt. Der BUND will die Artenvielfalt im Grenzstreifen erhalten. Dazu müssen wir wissen, wer dort lebt und die künftige Strategie daran ausrichten. Ein Mosaik aus Wildnisinseln mit Schafweiden, Mähwiesen und Brachflächen ist wohl am besten geeignet, damit das Grüne Band auch später noch als Perlenkette zu erkennen ist. Vor Beweidung werden Gehölze entfernt 18

19 Hutelandschaft bei Stressenhausen im Umfeld des Grünen Bandes Vor Ort spielt die Artenzusammensetzung eine entscheidende Rolle für die Frage, ob das Grüne Band offengehalten werden soll oder für Waldarten teilweise zuwachsen sollte. Allerdings hängt diese Strategie auch von vielen äußeren Gegebenheiten ab: Der Naturschutz kann und will keine Museumslandschaft unter der Glasglocke erhalten. Der Erhalt einer vielfältigen Kulturlandschaft kann nur gelingen, wenn diese vor Ort gewollt ist und denen, die sie pflegen, ein Auskommen gewährt. Das bedeutet, dass die Subventionsleistungen, die in die Landbewirtschaftung fließen, noch stärker an die Leistungen gekoppelt werden müssen, die mit ihr erbracht werden. Der Schäfer, der seine Schafe und Ziegen auf dem Grünen Band entlang treibt und so gleichzeitig alle benachbarten Schutzgebiete mit beweiden kann, sichert nicht nur seinen eigenen Lebensunterhalt. Er erhält Lebensräume für Tiere und Pflanzen und eine abwechslungsreiche Landschaft für Menschen und er produziert gleichzeitig gesunde Lebensmittel. Ökologisch verträgliche Nutzung muss sich für den Landwirt mindestens genauso lohnen wie klassische Intensivproduktion. Denn sie zieht auch Menschen in Regionen, die sonst eher verlassen würden. Hutelandschaften Beweidung mit Heckrindern und Koniks als Modell für die Offenhaltung von Auen? In einer feuchten Aue unweit des Grünen Bandes wurde bei Stressenhausen im Grabfeld ein Modell gestartet: Wo bisher Grünland nur schwer bewirtschaftet werden konnte, stehen jetzt ganzjährig Heckrinder (eine Rückzüchtung der früher heimischen Auerochsen) und Konikpferde und weiden 70 ha Feuchtgrünland ab. Diese Nutzung erzeugt abwechslungsreiche Lebensräume Während im Sommer die Tiere fast bis zum Bauch im wüchsigen Grasland stehen, findet man im zeitigen Frühjahr eine kurzrasige Landschaft vor, die sich langsam wieder begrünt. Bei Starkregen bilden sich temporäre Gewässer, die zahlreiche Vögel anlocken. Mit den Großsäugern kommen jede Menge Insekten, von denen sich viele Vogelarten ernähren. Die Biomasse wird optimal verwertet, kein Traktor bleibt im Morast stecken und die örtliche Gastwirtschaft profitiert von den Besuchern. Heckrindfleisch schmeckt übrigens vorzüglich. Näheres findet sich unter www. hutelandschaft-rodachaue.de 19

20 Leitbild für die Biotoppflege im Grünen Band Im November 2011 trafen sich Naturschützer, Landwirte, Forstwirte und Landschaftsplaner, um sich über die optimale Pflege des Grünen Bandes auszutauschen. Dabei wurde folgendes gemeinsame Leitbild verabschiedet: Leitbild/Vision: Das Grüne Band im Jahre 2020 Das Grüne Band stellt ein länderübergreifendes und nationales Biotopverbundsystem im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes 21 (3) dar. Das Grüne Band enthält und verbindet sehr wertvolle, z.t. international oder bundesweit bedeutsame Schutzgebiete sowie natürliche, naturnahe und extensiv genutzte Biotope auf ca km Länge und in insgesamt 9 Bundesländern. Die biologische Vielfalt und Eigenart des Grünen Bandes ist sehr groß und beruht auf einem regional unterschiedlichen vielseitigen Wechsel zwischen Gewässern, Offenland und Wald. Das Grüne Band ist vielfältig gegliedert und strukturiert, weist eine spezifische Ausstattung der Pflanzen- und Tierwelt auf und zeichnet sich dabei durch einen hohen Reichtum an Klein- und Sonderstrukturen aus. Das Grüne Band ist ein vielfältiger Lebens-, und Rückzugsraum vieler hochgradig gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Durch eine nachhaltige Flächensicherung und umfassendes Managementkonzept mit angepassten Maßnahmen (z.b. ungestörte Entwicklung, extensive und nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Pflege und Nutzung) wird die Biotop- und Artenausstattung erhalten und gefördert. Oberziel für die Biotoppflege: Seit der Grenzöffnung haben in vielen Teilen des Grünen Bandes infolge der natürlichen Sukzession bewaldete Bestände zugenommen. Für die Biotoppflege der terrestrischen Bereiche im Grünen Band ist das grundlegende Oberziel, an allen geeigneten Standorten einen halboffenen Zustand mit einem mosaikartigen Wechsel aus Extensivgrünland, Brachen, teils vegetationsfreien Sonderstandorten und verbuschten bzw. bewaldeten Bereichen zu erreichen und damit neben der unmittelbaren Lebensraumfunktion auch eine geeignete Biotopverbundstruktur für Arten mit unterschiedlichen ökologischen Ansprüchen zu entwickeln. Das Grüne Band soll möglichst in seinem gesamten Verlauf in der Landschaft deutlich erkennbar sein. Thesen für die Biotoppflege zu einzelnen Biotoptypen: Leitbild/Ziele: Die Wälder im Grünen Band sind standorttypisch und zeichnen sich durch eine Vielfalt an naturnahen Lebensgemeinschaften aus. Insbesondere die vor der Grenzöffnung entstandenen, oft über Jahrzehnte ungenutzten Wälder werden weiter einer naturnahen und vom Menschen weitgehend unbeeinflussten Eigenentwicklung überlassen. In Wäldern hat das Grüne Band jedoch insbesondere auch die Funktion als Biotopverbundachse für Arten des Offenlandes oder Lichtwaldarten, für die ein halboffener Charakter des ehemaligen Grenzstreifens angestrebt werden soll. Das Grüne Band in der Rhön 20

21 Wenn keine regelmäßige Pflege stattfindet, wächst das Grüne Band v.a. in Waldgebieten schnell zu. links: Rote Lichtnelke Umsetzung: Zu diesem Zweck sollen jüngere Waldsukzessionen (nach 1989) und Forste vor allem wenn sie überwiegend von Fichte oder Kiefer geprägt werden, zu den Ursprungsbiotoptypen (z.b. Heide, Magerrasen) zurück entwickelt werden. Ist dies nicht möglich, ist das langfristige Ziel für diese Flächen der Umbau zu laubholzreichen Mischwäldern mit einer ausgeprägten Waldrandentwicklung oder aber fallweise (bzw. in Abhängigkeit von vorkommenden Zielarten) zu Waldbeständen, die traditionellen Waldnutzungsformen entsprechen (z.b. in Mittelgebirgsbereichen eine niederwaldartige Nutzung als Habitat für das Haselhuhn). Leitbild/Ziele: Da das Grüne Band im Zuge des Grenzregimes auf weiten Bereichen früher offen gehaltenen wurde und sich damit für eine hohe Zahl besonders gefährdeter Offenlandarten zu einem wichtigen Lebensraum entwickelt hat, kommt dem Offenland eine besondere Bedeutung zu. Das Grüne Band stellt in weiten Teilen einen großflächig zusammenhängenden und ökologisch vielfältigen, von Grünland und Heiden dominierten Lebensraum dar, in dem hochgradig gefährdete und für Offenland typische Arten in stabilen Beständen vorkommen. Das Offenland weist eine naturnahe Biotoptypenausstattung auf und enthält Biotoptypen feuchter und nasser bis trockener Standorte in extensiver Nutzung bzw. Pflege. Grünlandgesellschaften unterschiedlicher Nutzungsintensitäten inklusive von Bracheflächen und teils vegetationsfreien Sonderstandorten bilden zusammenhängende und strukturreiche Komplexe mit Heckenlandschaften. Die Eigenheit des Offenlandes im Grünen Band besteht oft aus seiner kleinräumigen Verschachtelung mit Gebüschen und seiner Vielzahl an Kleinstrukturen, aus seinem Anteil an ungenutztem Grasland und Ruderalfluren, aus dem Nebeneinander von Pionierrasen und Staudenfluren, Feuchtund Trockenstandorten. Das Grüne Band stellt insgesamt in vielen Bereichen den letzten Lebensraum für viele gefährdete Arten dar, die Übergangbereiche von Gehölzen zu nicht oder extensiv genutzten Grünland-Strukturen benötigen. Diese Bereiche sind z.b. als Lebensraum wertgebender Vogelarten (z.b. Raubwürger, Neuntöter, Braunkehlchen etc.) von großer Bedeutung. Umsetzung: Extensive, an den Zielarten orientierte Beweidung im Sinne einer halboffenen Weidelandschaft (Größenordnung 0,3 bis 1 Großvieheinheit pro Hektar und Jahr) ist grundsätzlich eine besonders geeignete Biotoppflege, da sie unregelmäßig ausgeprägte Strukturen schafft mit der Bandbreite von Offenboden, Altgrasbrachen bis zu einzelnen Gebüschgruppen, was auch der ehemaligen Strukturierung nahe kommt. Vor allem in botanisch wertvollen Abschnitten des Grünen Bandes ist eine meist einmalige Mahd (ohne Düngung und Einsatz von Bioziden) sinnvoll. Dabei sind uniforme Mahdflächen zu vermeiden. Anzustreben ist darüber hinaus ein gestaffeltes Mahdregime, um Rückzugsflächen anzubieten. Ziel ist eine mosaikartige Nutzung mit einem Nebenein- 21

22 Fließgewässer naturnah erhalten / links: Wiederanschluss eines Altarms im Rahmen eines vom BUND initiierten Modellvorhabens. ander von Mahdflächen, Saumflächen und ein- bis mehrjährigen, linearen Brachestreifen von mindestens 10 m Breite und einzelnen Büschen und Bäumen. In Bereichen mit fortgeschrittener Sukzession sollen durch Verfahren der Erstpflege die Voraussetzungen für eine spätere extensive Nutzung bzw. Pflege geschaffen werden (s. auch Wälder). Bestehende Förderprogramme, z.b. die Kultur- und Landschaftspflegeprogramme einzelner Länder oder Vertragsnaturschutzprogramme sollten hier ebenso wie neu zu schaffende, flexible Förderinstrumente ihre Anwendung finden. Wichtige Elemente dabei könnten sein: Spezifisches Programm für halboffene Flächen, Erschwerniszulage für Kleinparzelliertheit, vereinfachte Antragsstellung und Kontrolle, Treueprämie für langfristige Teilnahme, langfristige Vertragssicherheit; Aufnahme von Kleinstrukturen (z.b. Sperrgraben) und Brachen in den Katalog der Landschaftselemente im Sinne von Cross Compliance mit Flexibilisierung der Flächenobergrenze. Mittel aus dem regionalen Tourismusbereich sollten für die Pflege und Erlebnisstruktur des Grünen Bandes eingesetzt werden, da beide die naturtouristischen Erlebnismöglichkeiten des Grünen Bandes wesentlich verbessern. Außerhalb geschlossener Wälder soll im Bereich des Grünen Bandes vor allem in intensiv genutzten Agrarlandschaften ein angemessener Gehölzanteil angestrebt werden. Optimal wäre ein gestufter Aufbau mit einem hohen Anteil offener und halboffener Bereiche. Leitbild/Ziele: Gewässer innerhalb des Grünen Bandes sind natürlich bis naturnah ausgebildet und weisen eine sehr gute bis gute Wasserqualität sowie typische Arten- und Lebensgemeinschaften auf. Fließgewässer haben eine naturnahe Gewässerstruktur, sind durchgängig und zeichnen sich durch naturnahe Gewässerdynamik aus. Sie besitzen neben einem breiten Pufferstreifen zur angrenzenden Landnutzung eine naturnahe Ufervegetation, wie z.b. typische bachbegleitende Gehölzsäume, feuchte Hochstaudenfluren, oder Hartholz- und Weichholzauen. Besondere Gewässerstrukturen wie z.b. Altarme sind in typischen Ausprägungen vorhanden und werden erhalten und geschützt. Standgewässer zeichnen sich durch naturnahe Schwimmblatt-, Unterwasser- und Ufervegetation (z.b. Schilf- und Röhrichtgürtel, Bruchwälder) und Verlandungsbereiche aus. Umsetzung: Befestigte Uferbereiche und ausgebaute Fließgewässerabschnitte sollen in ihrem ökologischen Kontext renaturiert werden. Für besonders sensible Bereiche sollen Konzepte für die Besucherlenkung bzw. Nutzung (z.b. Fischerei) entwickelt und umgesetzt werden. Synergieeffekte mit der WRRL sollen genutzt werden. 22

23 Moor im Sonneberger Unterland / Grünes Band bei Hellingen Thesen für die Entwicklung des Grünen Bandes im landschaftlichen Kontext: Leitbild/Ziele: Das Grüne Band erfüllt in seiner ganzen Länge die Funktion als Bestandteil des länderübergreifenden Biotopverbunds und ist mit entsprechenden Kerngebieten und Korridoren beiderseits des ehemaligen Grenzstreifens vernetzt. Umsetzung: Neue Umbrüche, standortfremde Aufforstungen, Grünlandintensivierungen und Zerschneidungen und Flächenverluste durch Infrastrukturmaßnahmen, Siedlungen und Gewerbe im Grünen Band sind unbedingt zu verhindern. Lücken im Grünen Band sollen geschlossen werden. Um die Biotopverbundfunktionen wieder herzustellen, müssen Ackerflächen in Brachen, Gehölzstrukturen oder extensiv genutztes Grünland überführt werden; Intensivwiesen und -weiden sind zu extensivieren und ggf. auszuhagern. Anschlüsse an benachbarte Biotope sollen im Sinne einer Quervernetzung entwickelt werden. Leitbild/Ziele: Das Grüne Band hat neben der bundesweiten naturschutzfachlichen Bedeutung zudem eine historische Funktion als Erinnerungslandschaft (z.b. Nationales Naturmonument) für die überwundene Teilung Deutschlands. Umsetzung: Ein Gesichtspunkt bei der Biotoppflege sollte auch der bandförmige, sich visuell von der umgebenden Nutzlandschaft abhebende naturnahe Charakter des Grünen Bandes sein. In diesem Zusammenhang sind alle baulichen Relikte der ehemaligen Grenzanlagen wie Kolonnenweg, Sperrgraben, Zaunreste oder Beobachtungstürme aus Gründen des Denkmalschutzes zu erhalten 23

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