NVVPüttlingen. Blickwinkel der Natur II
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- Adolf Lorenz
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1 NVVPüttlingen N a t u r - und V o g e l s c h u t z v e r e i n P ü t t l i n g e n e. V Landschaftspflege durch Beweidung mit großen Pflanzenfressern in Püttlingen. Ökologisches Weideprojekt des Natur- und Vogelschutzvereins Püttlingen Im Mühlengrund mit schottischen Hochlandrindern, das im April 2015 startet. Blickwinkel der Natur II
2 Landschaftspflege durch Beweidung mit großen Pflanzenfressern in Püttlingen. Ökologisches Weideprojekt des Natur- und Vogelschutzvereins Püttlingen Im Mühlengrund mit schottischen Hochlandrindern, das im April 2015 startet. Blickwinkel der Natur II Weidefläche Püttlingen; Im Mühlengrund Fläche m² ; Umring: 1200 m Die Landschaftsgestaltung in der heutigen Zeit ist überwiegend durch eine intensive Flächennutzung geprägt und geht mit einer sich daraus ergebenden Vorteilsnahme für den Menschen einher, sei es die Nutzung einer Weide zwecks Fleischerzeugung oder die intensive Nutzung eines Ackers zum Getreideanbau. Selbst eine Beweidung mit Nutztieren wie Schafen, Ziegen oder Schweinen kommt einer
3 intensiven Beweidung sehr nahe. Darüber hinaus bringt die heutige Forstwirtschaft Monokulturen hervor, die eine Artenvielfalt vermissen lassen. Die hier angedachte Beweidung auf der ca. 3,5ha großen Köllertalaue mit großen Pflanzenfressern (Highland Cattle) soll in extensiver Weise erfolgen, d.h. mit höchstens 3-4 Tieren. Das schottische Hochlandring gehört zur Familie der kleinrahmigen Rinder mit einer Wideristhöhe von cm. Das Endgewicht bei einer landwirtschaftlichen Tiernutzung beträgt bei einem Stier kg und bei Kühen kg. In ökologischen Weiden liegt das Gewicht aber deutlich unter diesen Größenordnungen. Mit dieser Anzahl von Weidetieren lässt sich eine weitere Verbuschung und Verwaldung der Aue in Schach halten, so dass eine natürliche mosaikartige Offenland-Art entsteht, die sehr viele Habitate (Lebensraum einer Art) für Klein- und Kleinstlebewesen entstehen lässt. Die Offenhaltung der Landschaft bringt hellere Lichtverhältnisse mit sich, die von Nischenpflanzen in Auen benötigt werden. Eine intensive Beweidung würde dieses Gleichgewicht sofort zerstören, da eine Abweidung regelmäßig vor der Blüte erfolgen würde. Es käme somit zu einer Verschiebung der Fauna; weg von der Blütenvielfalt hinzu nicht einheimische Pflanzenarten, wie das indische Springkraut. Das ist nicht Ziel dieses Projektes. Dennoch entstehen bei einer Beweidung mit Großtieren sogenannte Störstellen in der Natur, staubige Trockenbereiche, die durch natürlichen Abrieb der Grasnarbe entstehen und den Tieren als Staubbäder dienen. Diese Bereiche werden aber gerne von Sandbienen, Ameisen und Eidechsen und vielleicht auch von Ödlandschrecken besiedelt.
4 Auch für Amphibien werden neue Habitatsstrukturen entstehen, etwa durch Trittspuren von Großtieren, welche kleine Tümpel entstehen lassen, die für den Laich erforderlich sind. Selbst der Kot der Tiere zieht viele kleine Insekten, Larven, Käfer und Würmer an, welche von Vögeln und Fledermäusen gerne aufgenommen werden. Eine neue und vielfältige Vogelwelt stellt sich ein, die es in Zukunft zu beobachten gilt. Je nach Art wird mit entsprechenden Nisthilfen unterstützt. Des Weiteren ist angedacht am Fuße der vorhandenen Hangquelle ein kleines Feuchtbiotop anzulegen, welches von den Tieren als Suhle genutzt werden kann, aber auch als Wasserreservoir für Amphibien dient. Zur Zeit überwuchert der giftige Bittersüßer Nachtschatten diesen moorigen Feuchtbereich und verhindert ein aktives, amphibienfreundliches Feuchtbiotop in seiner Entfaltung. Wir hoffen mit der Beweidung hier positive Veränderungen erzielen zu können und auch wichtige Raupenfutterpflanzen für diverse Libellenarten ansiedeln zu können. Zusammengefasst: - Es wird ein ca. 3,5 ha großes Biotop angelegt, mit vielen Habitatsinseln für Kleintierarten - Es wird ein Ökosystem ins Leben gerufen, welches mehrere natürliche Lebenskreisläufe entstehen lässt, in denen alles verwertet wird und nichts ohne Nutzen für den natürlichen Ablauf ist - Ganzjähriges Nahrungsangebot für Insekten, auch hinsichtlich der Koprophagie (Kotverwertung)
5 - Erhöhung der Artenvielfalt und des Artenschutzes für Flora und Fauna - Die beweidete Natur wird sich in diesem Biotop weitgehend selbst überlassen - Aufhebung der Grenze zwischen Feld und Wald, hin zur mosaikartigen Offenlandart mit speziellem eigenem Floraund Faunabestand - Kein schlagartiger Verlust von Blüten und Samen, wie er bei der Mahd auftritt - Förderung von konkurrenzschwachen Pflanzenarten aufgrund des geringen Beweidungsdrucks - Wildartiges natürliches Verhalten der Großtiere - Schottische Hochlandrinder als Motor der Biozönose (Lebensgemeinschaft von Lebewesen) mittels extensiver Beweidung - Ganzjährige Beweidung zur optischen sehr ansprechenden Landschaftgestaltung und Pflege - Bildung einer imposanten, authentischen ursprünglichen Landschaft mit gesellschaftlich hoher Akzeptanz, wie bei dem Beweidungsprojekt in Püttlingen-Köllerbach mit Wasserbüffeln und Wildpferden zu sehen ist Im Folgenden möchten wir einige Negativbeispiele mit Fotos aus dem Flurbereich Püttlingen Im Mühlengrund darstellen, die die Folgeerscheinung einer sich selbst überlassenen Natur sind. Zu sehen sind dichte Überwucherungen, überwiegend mit Brombeerhecken, die sehr lichtraubend sind und eine Artenvielfalt vermissen lassen. Im Laufe der Jahre werden großflächige Flächenbereiche überwachsen sein und es werden überwiegend Gemeine Eschen durch das Dickicht dringen.
6 Großflächige Überwucherungen bis in Baumwipfel hinein Schleichende Überwucherung von lichten Waldstellen verhindern eine mosaikartige Offenlandart Beginnende Verbuschung auf unserer Weide (April 2015)
7 Die strickte Trennung zwischen Feld und Wald ist mit einer ökologischen Beweidung nicht in Einklang zu bringen NVV Püttlingen, April 2015
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