Der Naturerbe-Entwicklungsplan als Grundlage für das Management auf DBU- Naturerbeflächen. Dr. Reinhard Stock
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- Pia Hofer
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1 Der Naturerbe-Entwicklungsplan als Grundlage für das Management auf DBU- Naturerbeflächen Dr. Reinhard Stock 1
2 Ausgangssituation 11. November 2005: Im Koalitionsvertrag wird die Übertragung von bis ha Nationales Naturerbe an Länder und DBU vereinbart Juni 2006: Die 1. Flächenkulisse ( ha): ca ha Grünes Band, ca ha BImA, ca ha BVVG und ca ha LMBV Ab April 2007: Die DBU bereist die angebotenen Flächen und entscheidet, ha zu übernehmen Juli 2007: Zur Übernahme und Verwaltung der Flächen gründet die DBU die gemeinnützige Tochtergesellschaft DBU Naturerbe GmbH 13. Mai 2008: Unterzeichnung eines Rahmenvertrags zwischen der DBU Naturerbe GmbH und der Bundesregierung 2
3 DBU Naturerbe ca Hektar 33 Flächen 9 Bundesländer Dienstleistungsvertrag mit Bundesforst 3
4 DBU-Naturerbeflächen Bundesland Bayern Brandenburg Mecklenburg-Vorp. Niedersachsen Nordrhein-Westf. Rheinland-Pfalz Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Gesamt Flächengröße (ha) Liegenschaften
5 Hoher Naturschutzwert der Naturerbeflächen durch: Größe und Unzerschnittenheit vieler Flächen Offenland-Lebensräume als Folge militärischer Nutzung mit einer großen Zahl und Vielfalt von Naturelementen (Vielfalt an Lebensräumen und Lebensgemeinschaften, Artenvielfalt, genetische Vielfalt) 5
6 Übergeordnete Ziele Die Wälder der natürlichen Dynamik überlassen (sobald eine ausreichende Naturnähe erreicht ist) Die vielfältigen Lebensräume des Offenlandes, der Feuchtgebiete und Gewässer erhalten und entwickeln An ausgewählten Standorten Umweltbildungsmaßnahmen durchführen 6
7 Laubwälder, die unmittelbar der Naturentwicklung überlassen werden Buchenwald Erlenbruch 7
8 8 Überführung gleichaltriger Kiefernwälder in naturnahe Wälder durch Waldumbau
9 Erhalt wertvoller Offenlandschaften durch Pflege 9
10 Pflegevarianten Beweidung Energieholznutzung Heidemahd Heidebrand 10
11 Revitalisierung von Feuchtgebieten und Gewässern 11
12 Handlungsbedarf auf den der DBU angebotenen Flächen Waldumbau Offenlandpflege Naturentwicklung (Wald) Offenflächen mit forstlichem Aufwuchs Naturentwicklung (Offenland) ha ha ha ha ha 12
13 Von der Planung zur Umsetzung 1. Leitbilder sind Teil des Rahmenvertrags zwischen BImA und DBU. Sie legen die mittel- und langfristigen Ziele für die einzelnen Liegenschaften fest. 2. Naturerbe-Entwicklungspläne (10jährige Pläne zur Umsetzung der Leitbilder) 3. Jährlicher Wirtschaftsplan (Flächenscharfe Planung der jährlichen Maßnahmen) 13
14 Naturerbe-Entwicklungsplan Kartierungen Biotop- und Lebensraumtypenkartierung nach dem jeweiligen Länderschlüssel Strukturparametererfassung (Wald) Totholz, Habitatbäume, Schichtung, Naturnähe Erfassung von Beeinträchtigungen (Verbiss, Bodenschäden ) Kartierung forstlicher Parameter im Rahmen der mittelfristigen forstlichen Betriebsplanung Berücksichtigung der vorkommenden Schutzgüter Maßnahmenplanung 14
15 Inhalte des Naturerbe- Entwicklungsplans Einführung Informationen zur DBU Naturerbefläche Grundlagen des Naturerbe-Entwicklungsplans Wald Inventurergebnisse Analyse Planung Offenland Jagd Öffentlichkeitsarbeit / Besucherlenkung 15
16 Unterflächenfestlegungen für den Wald Abteilung Unterabteilung Unterflächen auf Basis von Biotoptypen Mindestflächengröße ca. 0,1 ha 16
17 N Natürliche Waldentwicklung ÜK Überführung kurzfristig ÜL Überführung langfristig S Sonderstandorte Waldentwicklungskategorien Natürliche Entwicklung ohne Eingriffe Kiefernwälder ab 101 Jahre, Bestockungsgrad <= 0,6 Standortheimische Laubwälder Begrenzte Eingriffe innerhalb von 20 Jahren Kiefern ab 81 Jahre, Bestockungsgrad > 0,6 Standortheimische Laubwälder mit mehr als 10 % nicht standortgerechtem Nadelbaumanteil Langfristige Entwicklungssteuerung > 20 Jahre Vorrangig langjähriger Umbau junger Kiefernmonokulturen Kleinflächige Sonderstandorte z. B. Erhalt von Hutewäldern, Niederwäldern 17
18 Handlungsrahmen für die Waldbewirtschaftung Förderung standortheimischer Baumarten unter Ausnutzung der Naturverjüngung Verbesserung von Strukturen innerhalb der Bestände und an Waldrändern Entnahmen nicht standortheimischer Baumarten Erhalt von Horst- und Höhlenbäumen, Anreicherung von Totholz Minimierung der Eingriffshäufigkeit Erhalt bestehender Nieder- und Mittelwälder 18
19 Offenlandpflege Auf Teilflächen, insbesondere Flächen mit entsprechenden Schutzgebietsverordnungen wird angestrebt, die derzeit aktuellen räumlichen Verteilungsmuster von Arten, Populationen und Biotopen zu erhalten. Die konkreten Schutzziele werden erst auf der Basis der in den Naturerbe-Entwicklungsplänen erfassten und bewerteten Biotoptypen und naturschutzrelevanten Arten festgelegt. 19
20 Halboffene Weidelandschaften Erhalt des Offenlandcharakters der ehemals militärisch genutzten Flächen durch extensive Beweidung. Dabei ist von weit reichenden, jedoch schwer vorhersagbaren Veränderungen der jetzt anzutreffenden Lebensräumen und Lebensgemeinschaften auszugehen. Störungen der Vegetationsdecke statt durch Panzerketten nun durch die Hufe großer Weidetiere. Großflächige Beweidung ist ergebnisoffen und damit bereits eine Form des prozessorientierten Naturschutzes, allerdings mit einem gravierenden anthropogenen Element. 20
21 Wildmanagement Naturschutzziele im Vordergrund Wildbestand muss Naturverjüngung zulassen regelmäßige Kontrolle des Vegetationszustands Störeffekte minimieren Jagdruhe vom 1. Februar bis zum 31. August Ausübung in Eigenregie, keine Verpachtung Intervalljagd mit Gemeinschaftsansitzen, großflächige Gesellschaftsjagd Tierschutz optimal berücksichtigen Einsatz bleifreier Munition wird angestrebt 21
22 Ziele der Öffentlichkeitsarbeit / Umweltbildung Naturbewusstsein: die Identifikation der Menschen mit der heimischen Natur fördern Verständnis für Naturschutz, insbesondere für Maßnahmen auf den DBU Naturerbeflächen Einbindung der Einwohner und Akteure vor Ort: Kooperationen Besucherlenkung: Natur schützen und zugleich erlebbar machen 22
23 Umsetzung der Ziele Breite Ansprache über Informationsmaterialien: wichtige Botschaften, Schönheit der Natur vor Ort Angebote vor Ort: Naturerlebnis und Umweltbildung auf geeigneten Flächen (Lage, Risiko) Vernetzung: Zusammenarbeit mit Akteuren vor Ort, aktuelle Strukturen nutzen bzw. weiter entwickeln Besucherkonzept: attraktive, sichere Wegeführung 23
24 Weitere Arbeiten Entwicklung des Naturerbemanagement- und Informationssystems (NAMIS) Entwicklung eines Monitoringsystems für Naturerbeflächen Einrichtung eines Stipendienschwerpunkts Forschung auf Naturerbeflächen 2011 (ca Promotionsstipendien) Sommerakademie 2011 in St. Marienthal Das Nationale Naturerbe in der Praxis Impulse, Herausforderungen, Perspektiven ( Juni 2011) 24
25 25
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