Morbidität t und Pflege bei Migrantinnen und Migranten in Deutschland
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- Mina Böhm
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1 Morbidität t und Pflege bei Migrantinnen und Migranten in Deutschland Liane Schenk Monika Habermann Nürnberg, 10. Mai 2010
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3 Gesundheit? Migration Altern
4 vom Gastspiel zum Lebensprojekt Erste Gastarbeitergeneration Einwanderungskontext Rückkehr in die fremde Heimat (Spät-) Aussiedler
5 Einwanderungskontext Ethnische Segmentierung des Arbeitsmarktes Zuweisung un- und angelernter Tätigkeiten Niedriges Einkommen, geringe Aufstiegschancen, hohes Risiko der Arbeitslosigkeit Gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen Folgen für die soziale und gesundheitliche Situation?
6 Berufsabschluss nach Migrationshintergrund und Geschlecht (65 Jahre und älter) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Prozent Insgesamt Männer Frauen Quelle: Schenk 2008
7 Soziale Lage Armutsrisiko der Bevölkerung ab 60 Jahre Ausländer Deutsche 32,1 % 9,7 % Haushaltnettoeinkommen mit einem mind. 60- jährigen Haushaltsvorstand/ Monat (2003) Türkei, Ex-Jugoslawien Aussiedler Griechenland, Spanien, Portugal, Italien Deutsche 816, , , ,20 Quelle: Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration 2005
8 Kranke und Unfallverletzte nach Migrationshintergrund und Geschlecht (55-65 Jahre) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Prozent Insgesamt Männer Frauen Quelle: Schenk 2008
9 Gesundheitliche Lage Höherer Anteil an Berufskrankheiten unter türkischen Arbeitnehmern (Dangel & Korporal 2006) Eingeschätzter Grad der Behinderung im Alltag (SOEP 2002): 20,2% der 45- bis 65-jährigen ausländischen Bevölkerung vs. 11,7% der Deutschen dieser Altersgruppe 5,4 mal so hohe Tuberkulose-Inzidenz in der ausländischen Bevölkerung (vor allem aus Türkei und Nachfolgestaaten der Sowjetunion) Negative Bilanzierungskrisen
10 Adipositas nach Migrationshintergrund und Geschlecht (Selbstauskunft, 65 Jahre und älter) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Prozent Insgesamt Männer Frauen Quelle: Schenk 2008
11 Rauchverhalten (gelegentliche, regelmäßige und starke Raucher) nach Migrationshintergrund und Geschlecht (65 Jahre und älter) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Prozent Insgesamt Männer Frauen Quelle: Schenk 2008
12 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Demografische Entwicklung der Migrantenpopulation Pflegeversorgung und niedrigschwellige Angebote der kommunalen Altenhilfe Qualitätssicherung in der Pflege und der Gesundheitsversorgung
13 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Demografische Entwicklung Älterer Migranten stellen die in der Gesamtbevölkerung am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe dar. In Zahlen: Prognosen zufolge wird sich die Zahl der 60-jährigen und älteren Migranten von 1,39 Millionen (2007) im Jahr 2020 auf ca. 2,85 Millionen belaufen. Merkmale: Kulturelle Heterogentität Soziale Lage
14 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Pflegebedürftigkeit - Pflegeversorgung Unzureichende Datenlage Einzelne Untersuchungen verweisen auf hohen Hilfebedarf und einen früher eintretenden Pflegebedarf älterer Migranten bedingt durch soziale Lage wie geringes Renteneinkommen, unzureichende Wohnverhältnisse wie spezifischen Arbeitsbelastungen der sog. Gastarbeiterbevölkerung (Zeman 2005). Anerkannte Berufserkrankungen, Frühberentungen, Erwerbsminderungen sind häufiger bei älteren Migranten (insbesondere: türkische Erwerbstätige).
15 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Pflegeversorgung Kommunale Altenhilfe Inanspruchnahme kommunaler Angebote (z.b. Beratung und soziale, kulturelle Angebote)? Partizipation an niedrigschwelligen Angeboten? (Zugehende Altenarbeit, Serviceleistungen zur Unterstützung der häuslichen Versorgung, Tageseinrichtungen, Hilfeangebote für Angehörige) Unterstützung in der häuslichen Pflege nach SGB V? Geldleistungen/Sachleistungen? Beratungsbesuche nach SGB XI, 37 SGB XI, 45 (Pflegekurse für Angehörige, zusätzliche Betreuungsleistungen bei dementen Menschen)
16 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Pflegeberichterstattung (SGB XI / SGB V) mögliche Datenquellen Die Pflegestatistiken nach 109 Abs. 1 SGB XI der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder (Verwaltungsstellen der Einrichtungen) Statistik der Pflegekassen (Pflegegeldbezüge) Statistiken der Krankenkassen (Leistungen nach SGB V) Qualitätsberichte des MDS SGB XI, 118,4 dreijährlich (2004, 2007) QS-Richtlinien/Berichterstattung Pflege-Weiterentwicklungs gesetz 2008 Mikrozensus: Gegenüber der Pflegestatistik geringere Fallzahlen bezüglich stat. und ambulanten Pflegeversorgung
17 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Zunahme interkultureller Pflegesituationen Globale Rekrutierung von Arbeitskräften Europäische Union Migrationszunahme Pflegekräfte Pflegebedürftige Fachkräftemangel (geringe Ausbildung, erhöhter Bedarf)
18 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Fachkräftemangel Weltweit fehlen 4,3 Mill. Health Workers (allgemein, also auch Ärzte und Hebammen, WHO, 2006) Geschätzte Pflegefachkräfte aktuell in den USA, geschätzte in 2030 (Buerhaus, 2009) BRD, Niederlande, Schweiz, Belgien, Irland: Aktueller und zukünftiger Fachkräftemangel (Beske 2007) Migranten in der Gesundheits- und Pflegeversorgung: Gesundheitspersonalstatistik als Sekundärstatistik verzeichnet keinen Migrationshintergrund
19 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Ungeklärte Fragen der Qualitätssicherung: Partizipieren Migranten und Migrantinnen als PflegedienstleisterInnen? Greifen Konzepte wie Interkulturelle Öffnung von Pflegeangeboten? Outcome-Messung in der Gesundheits- und Pflegeversorgung: Einfluss Mitarbeiter mit Migrationshintergrund?
20 Migrantinnen/Migranten in der Pflegeversorgung Literatur Aiken, L.H.; Buchan, J.; Sochalski, J.; Nichols, B.; Powell, M.: Trends in international nurse migration. Health.Aff.(Millwood) 23, 2004, 3: American Health Care Association, Department of Research: Report of Findings 2007 AHCA Survey Nursing Staff Vacancy and Turnover in Nursing Facilities (Verfügbar unter: Beske, F.; Becker, E.; Katalinic, A.; Pritzkuleit, R.; Krauss, C.: Gesundheitsversorgung Schmidt & Klaunig, Kiel, Buerhaus, P.: The future of the nursing workforce in the United State: Data, Trends and Implications. Jones and Bartlett Publishers, Boston u.a., Habermann, M.; Schenk, L. Brauchen wir eine migrationssensible Pflegeberichterstattung? Problemstellungen und Ergebnisse eines Expertenworkshops. In: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Hrsg.): Migrationssensible Datenerhebung für die Gesundheitsund Pflegeberichterstattung. Berlin: Westkreuzdruckerei Ahrens. 2010, S Simons,S.,Villeneuve,M.,Hurst,J.: OECD HEALTH WORKING PAPERS NO. 19 Tackling Nurse Shortages in OECD Countries (Verfügbar unter letzter Zugang am ). Simon, M.: Modellrechnung zur Schätzung der gegenwärtigen Unterbesetzung im Pflegedienst der Krankenhäuser (Verfügbar unter letzter Zugang am ) Zeman, Peter (2005): Ältere Migranten in Deutschland. Expertise im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Berlin: Deutsches Zentrum für Altersfragen. WHO: The World Health Report 2006: Working together for health WHO: Genf
21 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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