I N F O R M A T I O N

Transkript

1 1 I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Stadtrat Johann Mayr Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer Rektor o.univ.prof. Dipl.Ing. Dr.Richard Hagelauer, Johannes Kepler-Universität Generaldirektor Dr.Wolfgang Eder, voestalpine OMV Generaldirektor-Stellvertreter und Borealis- Aufsichtsratsvorsitzender Dr.Gerhard Roiss am 12.Februar 2009 "Internationales Bildungsangebot für Oberösterreich - Land, Stadt, JKU und Industrie präsentieren Koordinationskomitee" Weitere Gesprächsteilnehmer: Landesschulinspektor Hofrat Mag. Franz Kappelmüller

2 Internationales Bildungsangebot für Oberösterreich Attraktives Umfeld für internationale Unternehmen 2 Das Bundesland Oberösterreich ist mit seinen international erfolgreich tätigen Industrieunternehmen ein wesentlicher Motor der heimischen Wirtschaft. Durch die steigende Internationalität der Unternehmen erhöht sich auch die Anzahl ausländischer Spitzenkräfte aus Management und Forschung, die sich mit ihren Familien im Großraum Linz niederlassen. Zusätzlich gewinnt durch die wissenschaftliche Offensivstrategie der Johannes-Kepler- Universität der Universitätsstandort Linz für ausländische Wissenschaftler immer mehr an Attraktivität. Neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist für viele internationale Spitzenkräfte auch entscheidend, dass sie hier ein Umfeld mit hoher Lebensqualität vorfinden. Dazu zählen eine intakte Umwelt und eine reizvolle Landschaft ebenso wie ein attraktives Kulturangebot und ausgezeichnete Schulen für eine gute Zukunft der Kinder. Für den Wirtschafts- und Forschungsstandort OÖ ist der Know-how-Transfer internationaler Spitzenarbeitskräfte (Expatriates) von essentieller Bedeutung. Neben den derzeit schon mehr als 230 Forschern der voestalpline wird allein der Kunststoff-Konzern Borealis wird bis 2011 an die 100 weitere hochqualifizierte Forschungsstellen in Oberösterreich anbieten. Das Land Oberösterreich ist der vermehrten Nachfrage nach einer international anerkannten Schulausbildung mit entsprechendem Abschluss nachgekommen und hat im Herbst 2008 mit einem durchgängigen internationalen Ausbildungsprogramm vom Kindergarten bis zur Universitätsreife begonnen. Der problemlose Aus- und Einstieg von Kindern und Jugendlichen, die im Zuge international anerkannter Bildungsprogramme unterrichtet werden, soll die Attraktivität des Industrie- und Universitätsstandortes Linz noch weiter erhöhen. Dies erfordert allerdings gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten. Das Land Oberösterreich, der Landesschulrat für Oberösterreich, die Stadt Linz, die Johannes Kepler Universität und die oberösterreichische Wirtschaft sind daher übereingekommen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.

3 Vom Kindergarten zur Universität 3 Mit dem Schuljahr 2008/2009 haben neben der seit rund 20 Jahren im Rahmen des Europagymnasiums Auhof hervorragend eingeführten "Linz International School Auhof" ein internationaler Kindergarten und eine internationale Volksschule ihre Arbeit aufgenommen. Die Unterrichtssprache ist durchgehend Englisch, die Sprachausbildung hat einen besonderen Stellenwert. Im Rahmen der "Linz International School Auhof" wird traditionell auch das Internationale Baccalaureat (IB) als weltweit anerkannte Abschlussprüfung der schulischen Laufbahn angeboten und auch breit benutzt. Bildungsweg ab dem Kindergartenalter 1. Kindergarten / Pre School Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren werden in einem Kindergarten betreut. 2. Vorschule (optional) Die Vorschule steht 6-jährigen Kindern an der VS 51 nach den derzeitigen gesetzlichen Regelungen zur Verfügung und stellt gleichzeitig die 0. Schulstufe dar. 3. Volksschule / Primary Years Programme Das Primary Years Programme steht den 6 bis 10-jährigen Kindern an der VS 51 zur Verfügung und stellt gleichzeitig die 1. bis 4. Schulstufe dar. Zur Zeit werden in der 1. Schulstufe Schulstufe Schulstufe neun und in der 4. Schulstufe sieben SchülerInnen unterrichtet. Dabei werden die SchülerInnen der 3. und 4. Schulstufe Jahrgang übergreifend in einer Klasse unterrichtet. 4. Gymnasium/Secondary School Ausgerichtet auf das internationale Diploma Program mit dem internationalen Baccalaureat (IB) als Abschluss ist dieser am Europagymnasium Auhof eingerichtete Ausbildungsweg der 10- bis 18-Jährigen darauf ausgerichtet, dass SchülerInnen bei einem Standortwechsel ins Ausland in ein vergleichbares internationales System

4 umsteigen bzw. dass Kinder bei einer Rückkehr aus dem Ausland nach Österreich wieder problemlos in den Schulbetrieb integriert werden können. 4 Internationaler Bildungsweg startet mit dem Kindergarten Der internationale Ausbildungsweg startet in Oberösterreich mit dem Kindergarten. Oberösterreich stellt für die Knirpse der internationalen Forscher, Manager und Expatriates englischsprachige Kindergartenplätze bereits zur Verfügung: Der Startschuss für den 1. Internationalen Kindergarten in OÖ ist im Herbst 2008 gefallen. Das neue Bildungsangebot ist auf Initiative von Borealis, Caritas und Land OÖ entstanden: Am Standort des Pfarrcaritas Kindergartens in der Schubertstraße werden vorerst 15 Kinder im Alter zwischen 1,5 und 6 Jahren in einer Gruppe von zwei englisch- und deutschsprachigen Pädagoginnen betreut - wobei eine von ihnen Native-Speakerin ist. Der Standort des Pfarrcaritas-Kindergartens in der Schubertstraße - in nur 2,8 Kilometer Entfernung von Borealis und der voestalpine - bietet ideale Bedingungen. Im International Kindergarten Upper Austria (IKU) wird ein Umfeld geschaffen, das die kindliche Entwicklung gleichermaßen fördert und fordert. Grundlegende Sprach- und Mathematikkenntnisse werden den Kindern durch eine Vielzahl von gezielten angewandten Spielen, Liedern und interaktiven Angeboten näher gebracht. Zudem legt der IKU besonderen Wert auf die Vermittlung von sozialen und emotionalen Kompetenzen. Im IKU erhalten die Kinder keinen herkömmlichen Sprachunterricht - Sprache wird intensiv vermittelt. Dies bedeutet, dass beide Sprachen gleichwertig behandelt werden und so Deutsch und Englisch Unterrichts-, Alltags-, Umgangs- und Spielsprache sind. Internationale Schulen Die Standorte jener Schulen, an denen eine internationale Ausbildung angeboten wird, sind die Volksschule 51 "Auhofschule", Aubrunnerweg 43, 4040 Linz das Europagymnasium Auhof, Aubrunnerweg 4, 4040 Linz.

5 5 Volksschule Die Stadt Linz stellt Räumlichkeiten an der VS 51 für die Internationale Volksschule zur Verfügung. Derzeit werden in drei Klassenräumen 56 SchülerInnen von der 1. bis zur 4. Schulstufe unterrichtet. Gymnasium Die im Rahmen des Europagymnasiums Auhof geführte "Linz International School Auhof" (LISA) ist eine Form der AHS bei der Deutsch und Englisch als gleichwertige Unterrichtssprachen verwendet werden. Auf der Grundlage des AHS Lehrplans werden allgemeinbildende Inhalte vermittelt und interkulturelles Lernen gefördert. Die Schwerpunkte sind: Zweisprachiger Unterricht Einsatz qualifizierter österreichischer und fremdsprachiger LehrerInnen Verstärkter projektorientierter und fächerübergreifender Unterricht Betonung von kommunikativem und sozialem Lernen Eingehen auf unterschiedliche kulturelle Gegebenheiten und Förderungen von Toleranz und Verständnis Verwendung moderner Unterrichtsmittel Die LISA bietet sowohl die österreichische AHS-Matura als auch (als eines der wenigen Gymnasien in Österreich) das Internationale Baccalaureat (IB) als Abschluss an. Finanzierung Die Finanzierung des International Kindergarten Upper Austria und der Schule erfolgt durch eine Kostenteilung seitens des Landes Oberösterreich gemeinsam mit den oberösterreichischen Unternehmen. Die Stadt Linz übernimmt als Schulerhalter die Kosten für die Erhaltung der Pflichtschulen, der Bund trägt als Schulerhalter sowohl die Kosten für die Erhaltung des Gymnasiums als auch die Kosten für das Personal beider Schulen im Rahmen der Dienstpostenpläne bzw. der Werteinheiten.

6 6 Koordinationskomitee nimmt Arbeit auf Um die intensive Internationalisierung in Linz und Oberösterreich weiterzuentwickeln, sind das Land Oberösterreich, der Landesschulrat von Oberösterreich und die Stadt Linz gemeinsam mit Borealis, der voestalpine und der Johannes-Kepler-Universität übereingekommen, ein ständiges Koordinationskomitee einzurichten, welches auf der operativen Ebene arbeiten wird. Dieses Komitee setzt sich folgendermaßen zusammen: Landesschulinspektor Hofrat Mag. Franz Kappelmüller, Landesschulrat für Oberösterreich Hofrätin Dr. Barbara Trixner, Land Oberösterreich, Leiterin des Kindergarten- und Hortreferats in der Direktion Bildung und Gesellschaft Mag. Josef Kobler, Stadt Linz, Direktor Kinder- und Jugendservices Dr. Margit Waid, Johannes-Kepler-Universität, Leiterin der Stabsabteilung für Gleichstellungspolitik Dr. Alfred Stern, Borealis, Vizepräsident für Innovation und Technologie Marketa Gruber, Borealis, Internationalization Coordinator Human Ressources Dr. Georg Reiser, voestalpine, Head of Corporate Human Ressources In Zusammenarbeit mit externen Experten wird dieses Team ab sofort seine Arbeit aufnehmen.

7 Rektor o.univ.prof. Dr. Richard Hagelauer Die Johannes Kepler Universität begrüßt die Bildung des Koordinationskomitees für ein internationales Bildungsangebot in Oberösterreich sehr und erachtet das Angebot eines internationalen Bildungsprogrammes als überaus wichtig für Oberösterreich. An der JKU sind ForscherInnen vieler Nationalitäten (wie zb USA, China, Deutschland, Tschechien etc.) beschäftigt. Rund 20 Prozent des wissenschaftlichen Personals der JKU sind keine österreichischen Staatsbürger. Für die nächsten Jahre wird mit einer steigenden Tendenz gerechnet. Gerade für diese Gruppe ist es besonders wichtig, dass es ein internationales Bildungsprogramm auch für ihre Kinder hier in Linz bzw. Oberösterreich gibt. Zunehmend entscheiden die Standortfaktoren und Rahmenbedingungen, ob international mobile Top-ForscherInnen, an eine Universität kommen wollen. Dazu gehört ein durchgängiges, international anerkanntes Bildungsprogramm. Wir wollen eine weltoffene Universität sein. Um die besten ForscherInnen an die JKU zu bringen, ist es notwendig, die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten. Dazu gehört natürlich auch ein passendes Bildungs- und Betreuungsangebot für ihre Kinder, betont Rektor Richard Hagelauer. Aber auch für Studierende ist ein solches Angebot notwendig. An der JKU gibt es besonders viele Studierende mit Kindern. Ihr Anteil an der Gesamtstudierendenzahl beträgt 14 Prozent, während der Österreichschnitt bei 7 Prozent liegt. Die JKU Linz ist eine international ausgerichtete Forschungs- und Bildungseinrichtung. Partnerschaften mit 121 ausländischen Universitäten und rund 1400 ausländische Studierende belegen dies eindrucksvoll. Diese Internationalisierung soll jedoch weiter forciert werden. Ziel ist es, den Großteil der Studien durchgängig auf Englisch anzubieten. Dazu ist es notwendig, vermehrt internationale ForscherInnen an die JKU zu binden. Dies gelingt jedoch nur, wenn ein passendes Gesamtpaket angeboten werden kann. Einer der wesentlichesten Bausteine ist dabei die Ausbildungsmöglichkeit für die Kinder vor Ort. Ein durchgängiges internationales Bildungsangebot, von der Kindergrippe bis zum Studium, ist für Oberösterreich notwendig um international konkurrenzfähig zu bleiben. so Hagelauer abschließend.

8 Dr. Wolfgang Eder Vorstandsvorsitzender voestalpine AG Für einen international tätigen Konzern wie die voestalpine ist entscheidend, dass auch internationale Mitarbeiter am Headquarter und größten Konzernstandort in Linz ein attraktives Umfeld vorfinden. Dabei ist insbesondere wichtig, dass die Kinder unserer Mitarbeiter bei einem Standortwechsel ins Ausland in ein vergleichbares internationales System umsteigen bzw. dass Kinder bei einer Rückkehr aus dem Ausland nach Österreich wieder problemlos in den Schulbetrieb integriert werden können. Mit dem nunmehr geschaffenen durchgängigen internationalen Ausbildungsprogramm - vom Kindergarten bis zur Universität - wird die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich deutlich gestärkt und erleichtert es Konzernen wie der voestalpine, inländischen Mitarbeitern einerseits eine internationale Karriere zu ermöglichen, andererseits aber auch verstärkt Mitarbeiter aus dem Ausland nach Österreich zu bringen. Etwa für die Forschung, wo am Standort Linz rund zwei Drittel der hochqualifizierten Forschungsmannschaft des voestalpine-konzerns tätig sind und wo sich mit der vatron GmbH auch eines der größten europäischen Mechatronik-Zentren befindet. Im übrigen ist die voestalpine gemäß dem offiziellen Ranking der EU das österreichische Unternehmen mit dem eindeutig höchsten Forschungsbudget. Für das Geschäftsjahr 2009/10 hat der Konzern - trotz Konjunkturkrise - den neuen Rekordbetrag von über 110 Millionen Euro an F&E-Mitteln veranschlagt. Die gute Partnerschaft mit den schulischen Bildungseinrichtungen in Oberösterreich, der Johannes Kepler Universität, den Fachhochschulen und vielen anderen Institutionen ist aus Sicht der voestalpine ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Deshalb sind wir seit vielen Jahren ein überzeugter Förderer eines internationalen Bildungsangebotes in Oberösterreich und werden uns auch aktiv in das nun eingerichtete Koordinationskomitee einbringen.

9 Dr. Gerhard Roiss GD-Stv. OMV AG, AR-Vorstitzender Borealis Borealis baut Linz zu seinem weltweiten Forschungszentrum aus. Dazu benötigen wir zusätzlich mehr als 100 Forscher und Spezialisten, die wir am Standort selbst nicht bekommen. Wir müssen daher diese internationalen Spitzenkräfte aus aller Welt nach Linz bringen. Diese Forscher werden hier in Linz Produkte entwickeln, die in der ganzen Welt ihre Anwendung finden sollen. Um dafür jedoch hoch qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen, muss Linz auch ausbildungstechnisch attraktiv sein. Dazu bedarf es einer schulischen Infrastruktur, beginnend vom englischsprachigen Kindergarten, der 12 Monate durchgehend geöffnet ist und englischsprachigen Volks- und Mittelsschulen bis hin zu englisch abgehaltenen Vorlesungen und Prüfungen an der Johannes Kepler Universität. Deshalb sind wir auch Förderer eines interntationalen Bildungs-angebotes für Oberösterreich. Wir benötigen für die Standortqualität ein durchgängiges englischsprachiges Bildungssystem, das es internationalen Mitarbeitern ermöglicht in Oberösterreich mit ihren Familien Fuß zu fassen und erwarten, dass das dafür eingerichtete Koordinatrionskomitee dieses Projekt innerhalb des nächsten Jahres erfolgreich umsetzen und ausbauen kann.