Nachhaltigkeit Wozu? Mülldeponien Atomkraftwerke Schiefergasförderung Regenwaldrodung etc. Kurzfristige Vorteile für langfristige größere Nachteile
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- Fritz Becker
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1 Nachhaltigkeit Wozu? Nicht-nachhaltig Kurzfristige Vorteile für langfristige größere Nachteile Mülldeponien Atomkraftwerke Schiefergasförderung Regenwaldrodung Nachhaltig Größere Anstrengung in der Gegenwart für unbeschwerte Zukunft Energietechnische Gebäudesanierung Regenerative Energiesysteme Projekte zur Wiederbewaldung Investitionen in Bildung und Ausbildung Nachhaltigkeit im Alltag 1
2 Methoden individueller Nachhaltigkeit Energie Verbrauchsreduktion, Effizienz Regenerierbare Energieträger Konsum- und Benutzerverhalten Nahrung Selbstversorgung (lokal, regional -Nutzgarten) Permakultur Konsumverhalten (regional, saisonal) Wasser Selbstversorgung (Brunnen / Regenwassernutzung) Sparsamer Umgang Rohstoffe Mülltrennung, Recycling Konsumverhalten Zusammenleben Anstand, Ehrlichkeit Hilfsbereitschaft, Vertrauen Nachhaltigkeit im Alltag 2
3 Nachhaltigkeitsblockaden Individuelle Charaktereigenschaften Trägheit (offenkundig) Habgier Teilnahmslosigkeit Mangel an Wissen Regelungen, Organisation Tarifstrukturen (verdeckt) Abrechnungsformen Bauvorschriften Förderungen Nachhaltigkeit im Alltag 3
4 Nachhaltigkeit Wozu? Nicht-nachhaltig Kurzfristige Vorteile für langfristige größere Nachteile Mülldeponien Atomkraftwerke Schiefergasförderung Regenwaldrodung Nachhaltig Größere Anstrengung in der Gegenwart für unbeschwerte Zukunft Energietechnische Gebäudesanierung Regenerative Energiesysteme Projekte zur Wiederbewaldung Investitionen in Bildung und Ausbildung Nachhaltigkeit im Alltag 1 Im vorliegenden Lehrveranstaltungsbaustein geht es um das Erkennen von Mechanismen, die nachhaltige Lösungen begünstigen und das Herausarbeiten von Ursachen für besonders nicht-nachhaltiges Verhalten. Charakteristisch für nicht-nachhaltiges Verhalten ist, dass für kurzfristige Vorteile meist viel größere langfristige Nachteile in Kauf genommen werden. Ein klassisches Beispiel ist die Mülldeponie. Sie wird im Laufe der Zeit immer größer - und noch schneller wächst die Gefahr, dass Schadstoffe unkontrolliert aus der Deponie in die Umwelt gelangen. Im Bereich der Energieerzeugung erfüllt die Kernenergie die Kriterien für Nicht- Nachhaltigkeit beispielhaft. Sie bürdet hunderten zukünftigen Generationen von Menschen das Vermächtnis strahlenden Abfalls auf - für einige Jahrzehnte der Stromerzeugung und die bizarre Drohkulisse der nuklearen Abschreckung von zwei oder drei Generationen. Ein weiteres Beispiel ist die Schiefergasförderung mit ihren langfristigen Nebenwirkungen, wie Grundwasserverseuchung und der massiven Freisetzung von treibhauswirksamen Kohlenwasserstoffen in die Atmosphäre. Auch die Rodung der tropischen Regenwälder fällt ganz in diese Kategorie. Im Gegensatz dazu verursachen nachhaltige Verhaltensweisen meist größere Anstrengungen in der Gegenwart mit dem Lohn einer unbeschwerten Zukunft. Recycling erfordert beispielsweise einen höheren organisatorischen Aufwand und mehr technologisches Know-how als zu deponieren. Die energietechnische Sanierung von Gebäuden erfordert hohen individuellen Planungsaufwand und verlangt auch eine Menge an Arbeitskraft. Die saubere und effiziente Verbrennung von Holz ist technologisch auch wesentlich anspruchsvoller als jene von Erdgas. Eine thermische Solaranlage bringt eine Menge an zusätzlicher Arbeit (Planung wie Installation). Auch Bildung und Ausbildung passen in die Kategorie nachhaltiger Verhaltensweisen und sind gleichzeitig Vorbedingungen für ein breiteres Spektrum nachhaltigen Verhaltens.
5 Methoden individueller Nachhaltigkeit Energie Verbrauchsreduktion, Effizienz Regenerierbare Energieträger Konsum- und Benutzerverhalten Nahrung Selbstversorgung (lokal, regional -Nutzgarten) Permakultur Konsumverhalten (regional, saisonal) Wasser Selbstversorgung (Brunnen / Regenwassernutzung) Sparsamer Umgang Rohstoffe Mülltrennung, Recycling Konsumverhalten Zusammenleben Anstand, Ehrlichkeit Hilfsbereitschaft, Vertrauen Nachhaltigkeit im Alltag 2 Das Prinzip Nachhaltigkeit ist in der Natur breit verwirklicht. Dies ist kaum überraschend, da wenig-nachhaltige Organisationsformen schlichtweg unbeständig sind. Das Thema Nachhaltigkeit durchzieht auch viele Bereiche des menschlichen Lebens und das Individuum kann sich auf vielen Ebenen für mehr oder weniger nachhaltige Lösungen entscheiden, wobei diese Entscheidungen erheblich auf die Lebensbedingungen und die Lebensqualität in der Zukunft wirken. Eine nachhaltige Energieversorgung ist eine Vorbedingung für generationenübergreifenden materiellen Wohlstand. Der Einzelne kann hier durch effiziente Energienutzung und die Wahl von regenerierbaren Energieträgern aber auch durch sein Benutzer- und Konsumverhalten wirkungsvoll Einfluss ausüben. Durch bewusstes Konsumverhalten kann man Nahrungsmittel nach lokalen und saisonalen Kriterien auswählen und so Selektionsdruck auf Produktion und Vertrieb ausüben. Zusätzlich kann fast jeder einen Teil seiner Nahrung selbst erzeugen (Gartenbau). Als besonders nachhaltige Form der Nahrungsmittelerzeugung sei hier auch auf das Konzept der Permakultur hingewiesen. Auch bei der Wasserversorgung kann das Ausmaß der Vergeudung und der Abhängigkeit von den zentralen Versorgern durch sparsame Verwendung, Hausbrunnen und Regenwassernutzung verringert werden. Während der letzten Jahrzehnte ist die Selbstversorgung mit Wasser allerdings durch den Gesetzgeber zunehmend eingeschränkt worden (Kriminalisierung von nachaltigen Lösungen). Im Gegenzug wurde die industrielle Grundwasserverseuchung in einer Reihe von Staaten entkriminalisiert (Stichwort: Fracking). Durch Mülltrennung als Grundlage für das Recycling und durch das individuelle Konsumverhalten kann man erheblich zur Nachhaltigkeit im Rohstoffbereich beitragen. In der sozialen Interaktion zwischen Menschen spielen nachhaltige Beziehungen eine wichtige Rolle. Sie basieren auf Vertrauen, das durch Anstand, Aufrichtigkeit und Hilfsbereitschaft gewonnen wird.
6 Nachhaltigkeitsblockaden Individuelle Charaktereigenschaften Trägheit (offenkundig) Habgier Teilnahmslosigkeit Mangel an Wissen Regelungen, Organisation Tarifstrukturen (verdeckt) Abrechnungsformen Bauvorschriften Förderungen Nachhaltigkeit im Alltag 3 Betrachtet man das Wirken des Menschen, stellt man fest, dass sein bewusstes Handeln nicht vordringlich von Nachhaltigkeitsüberlegungen geleitet ist. Angesichts der offensichtlichen Bedeutung des Handlungsprinzips Nachhaltigkeit und der erstaunlichen intellektuellen Fähigkeiten des homo sapiens sapiens ist dieser Umstand überraschend und aufklärungsbedürftig. Nachhaltiges Verhalten verlangt meist zusätzliche zeitnahe Anstrengungen für zeitlich fernere Vorteile. Daher ist die Untugend der Trägheit eine erste Bremse für nachhaltiges Handeln. Da die zu erwartenden Vorteile sich oft nicht direkt auf den Handelnden sondern auf andere Menschen oder Generationen erstrecken, ist die Habgier ein weiteres Hemmnis. Ihre organisierte Form - die Unternehmensprofitgier - ist einer der mächtigsten Feinde großer nachhaltiger Lösungen. Oft führt auch ein Mangel an spezifischem Wissen dazu, dass die Notwendigkeit nachhaltigen Verhaltens nicht wahrgenommen wird, oder dass keine Möglichkeiten für nachhaltigere Verhaltensoptionen gesehen werden. Neben den angesprochenen offenkundigen Hemmnissen gibt es aber auch subtilere Mechanismen, die nachhaltigeres Verhalten behindern. Ein gerade in Wien verbreitetes Hemmnis für energiesparendes Verhalten beim Heizen sind Hauszentralheizungen, bei welchen die Energiekosten nach einem fixen Schlüssel aufgeteilt werden - ohne Messung des tatsächlichen Energiebezuges. Dies trifft auch auf die Plazebo-Messungen mit Verdunsterröhrchen zu. Durch organisatorische Maßnahmen dieser Art wird nachhaltiges Benutzerverhalten zuverlässig unterbunden. Auf subtiler Ebene bekämpfen mitunter auch Vorschriften, Gesetze und Förderungen nachhaltige Lösungen (z.b. Denkmalschutz verhindert thermische Gebäudesanierung und Solaranlagen etc.). Viele der subtilen Hemmnisse werden erst dann sichbar, wenn man Nachhaltigkeit in konkreten Projekten umsetzt. Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen die Studierenden nach besonders nachhaltigen oder skurril nicht-nachhaltigen Fällen Ausschau halten und die dabei entdeckten Erfolgs- oder Hemmfaktoren herausarbeiten.
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