(Materielles) Wachstum eine Grundbedingung für Wirtschaft und Wohlstand? Mag. Karin Steigenberger, BA Wirtschaftskammer Österreich
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- Judith Braun
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1 (Materielles) Wachstum eine Grundbedingung für Wirtschaft und Wohlstand? Mag. Karin Steigenberger, BA Wirtschaftskammer Österreich Dienstag, 4. März 2014 Umwelt Management Austria Wohlstand ohne Wachstum? Zwischen Utopie, Vision und Notwendigkeiten
2 Was ist Wachstum Wirtschaftswachstum BIP = I + C + G + (X M) Kritik am BIP als Wohlfahrtsmaß OECD: Better-Life-Index How s Life Statistik Austria: Wie geht s Österreich Quelle: OECD
3 Wirtschaftswachstum Weltweit GDP, constant, 2005 US$, in Mrd. Quelle: Weltbank 3
4 Wachstum Eine Grundbedingung für die Wirtschaft? Wirtschaft Wachstum Wachstum ist Folge der wirtschaftlichen Tätigkeit von Unternehmen Strukturwandel der Wirtschaft Wachstum Strukturwandel bedeutet, dass sich die Struktur der Wirtschaft bzw. der erzeugten Produkte und Dienstleistungen stetig verändert und immer produktiver und effizienter gearbeitet wird.
5 Strukturwandel der Wirtschaft Bruttowertschöpfung in Mrd. Euro Quelle: Österreichischer Bundesverlag Quelle: Eurostat Wirtschaftswachstum entsteht vorrangig dadurch, dass sich die Struktur der Wirtschaft verändert. Seit der Industriellen Revolution hat der strukturelle Wandel der Wirtschaft stets eine wichtige Rolle zur Ankurbelung von Wachstum und zur Steigerung der Produktivität gespielt.
6 Wie entsteht Wachstum? Ursachen und Folgen von Wirtschaftswachstum Technologischer Fortschritt Innovation Investitionen in Forschung und Entwicklung Produktivität Humankapital Wachstum Institutionenqualität Sachkapital Zunahme der Produktionsmittel
7 Materielles Wachstum? Wachstum basiert zunehmend auf: Steigerung der Qualität Innovationen Dienstleistungen Strukturwandel Kreativität und Wissen Quelle: Statistik Austria, Index: 1995=100 Quelle: Statistik Austria, Index: 1990=100
8 Soziale Marktwirtschaft Gründung : nach dem 2. Weltkrieg Zielsetzung: Die Effizienz freier Märkte mit sozialem Ausgleich und Solidarität zu verbinden Mittelweg zwischen Laissez-Faire-Kapitalismus und Sozialimus Eigentum Charakteristika Koordinierung Freie Marktwirtschaft Dezentrale Regelung Privates Eigentum Privateigentum an Produktionsmittel Freiheit Vertragsfreiheit Gewerbefreiheit Berufswahlfreiheit Wettbewerb - Konkurrenz Staat: Rahmenbedingungen Sozialer Ausgleich Marktmechanismen Preismechanismus Die Planwirtschaft Zentrale Regelung Staats- und Kollektiveigentum Allgegenwärtiger Einfluss des Staates auf die Wirtschaft Produktionspläne und Zuteilung durch Zentrale
9 Wachstum als Grundbedingung für Wohlstand? Quelle: Pierenkemper (2009) Historische Entwicklung: Wohlstand breiter Bevölkerungsschichten erst durch die nachhaltig hohen Wachstumsraten im Zuge der Industriellen Revolution.
10 Wachstum als Grundbedingung für Wohlstand? Wirtschaftswachstum als Voraussetzung für Wohlstand Vollbeschäftigung Soziale Absicherung Bildungssystem Gesundheitssystem Wachstum und Wohlstand sind in vielfacher Weise miteinander korreliert HDI Gesundheitszustand Bildungsniveau Säuglingssterblichkeit Unterernährung
11 Wachstum und Wohlstand I In Entwicklungsländern wird Wachstum benötigt, um die Lebensbedingungen zu verbessern und Armut zu reduzieren. Pro-Kopf-BIP und Human Development Index HDI GDP per capita (current US$) Quelle: Weltbank Vor allem in weniger entwickelten Ländern steigen mit Wirtschaftswachstum auch alle anderen Dimensionen menschlichen Daseins: der Gesundheitszustand verbessert sich das Bildungsniveau steigt Säuglingssterblichkeit und Unterernährung sinken
12 Wachstum und Wohlstand II Pro-Kopf-BIP und Armut GDP per capita, PPP (constant 2005 international $) Beispiel China: 1981: 84,0% der Chinesen in extremer Armut 2009: 11,8%
13 Wachstum und Wohlstand III Pro-Kopf-BIP und Lebenserwartung GDP per capita, PPP (constant 2005 international $)
14 Wachstum und Wohlstand IV Pro-Kopf-BIP und Kindersterblichkeit GDP per capita, PPP (constant 2005 international $)
15 Wachstum und Wohlstand in Österreich I Entwicklung des BIP in Österreich Quelle: Weltbank Langfristiges Wirtschaftswachstum in Österreich hat beigetragen zu: - Verbesserung der Lebensqualität - Anstieg der Beschäftigung (unselbständig Beschäftigte) - 2,2 Mill auf 3,5 Mill Steigerung der Kaufkraft - Steigerung der Lebenserwartung - 69,7 Jahre 1961 auf 80, Steigerung des Bildungsniveaus Studierende Studierende 2013 Quelle: IMF
16 Wachstum und Wohlstand in Österreich II Entwicklung der Kaufkraft Kaufkraftvergleich für einen Industriearbeiter kg Schweinefleisch, Schnitzel 1 h 23 min 38,5 min 1 l Vollmilch 7,9 min 3,7 min 250g Teebutter 15 min 6,1 min 500 g Bohnenkaffe 37,9 min 16,6 min 1 Damenkleid 11 h 27 min 7 h 8 min 1 Herrenhemd 4 h 25 min 2 h 54 min 1 l Superbenzin 7,6 min 5,2 min Quelle: WIFO Zwischen 1980 und 2010 sank der Arbeitsaufwand zum Erwerb von Waren, technischen Gütern und Nahrungsmitteln, zum Teil stark.
17 Wachstum und Wohlstand in Österreich III Soziale Sicherungssystem Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger Soziale Sicherungssysteme sind auf Wirtschaftswachstum angewiesen.
18 Wachstum und Wohlstand in Österreich Wachstum und Wohlstand in Österreich IV Zusammenhang zwischen BIP und Arbeitslosigkeit Quelle: Weltbank Sinkt das Wirtschaftswachstum steigt die Arbeitslosenquote
19 Wachstums-Prognosen Wachstum verlagert sich in Schwellen- und Entwicklungsländer Quelle: IMF Quelle: OECD
20 Stellschrauben für mehr Wachstum Erneuerung Strukturwandel Systemreformen: Verwaltung, Bildung, Pensionen, Föderalismus, etc. Entlastung Entlastung des Faktors Arbeit - Senkung der Lohnnebenkosten Investitionen in Zukunftsbereiche Forschung & Entwicklung Aus- und Weiterbildung Investitionen in intelligente Infrastruktur Internationalisierung und Europa Exporte Impulse und adäquate Rahmenbedingungen für Unternehmen Umwelt- und Energietechnologien Reindustrialisierung
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