Themen aus dem vierten Satz der 1. Sinfonie Beethovens

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1 70 WORKSHOP Klassik, musiziert! Themen aus dem vierten Satz der 1. Sinfonie Beethovens volkhard stahl Im Bereich der klassischen Musik stößt man im Musikunterricht manchmal auf eine reservierte Haltung, weil etliche SchülerInnen die Werke der Klassik wenig oder gar nicht kennen. Gelingt es im Musikunterricht, die SchülerInnen mithilfe von entsprechendem Spielmaterial zum Musizieren zu motivieren, findet diese Musik Akzeptanz und kann Begeisterung auslösen. Dieser Beitrag möchte hierzu am Beispiel eines dreistimmigen Arrangements von Themen aus dem vierten Satz der 1. Sinfonie von Ludwig van Beethoven anregen und aufzeigen, welche Möglichkeiten die Dateien DVD Beethoven: Sinfonie Nr. 1 Themen aus dem 4. Satz 1. und 2. Stimme in C + Flöten 1. und 2. Stimme in B 1. und 2. Stimme in Es Bass in C und Horn in F Schlaginstrument(e) Lösungsblatt: Beethovens 1. Sinfonie, 4. Satz, Haupt- und Seitenthema Arbeitsblätter Beethoven: Sinfonie Nr. 1 Themen aus dem 4. Satz, Partitur S. 72 Beethovens 1. Sinfonie, 4. Satz, Haupt- und Seitenthema S. 74 schott-musikpädagogik.de Beitrag als PDF-Datei Musikpraxis mit klassischen Melodien bietet. Zudem geht es um die Zusammenführung von Musizieren und theoretischen Inhalten des Musikunterrichts. ZUM ARRANGEMENT Beethovens 1. Sinfonie C-Dur op. 21 wurde Anfang 1800 beendet und am 2. April desselben Jahres in Wien uraufgeführt. Das Werk fand bei Publikum und Kritikern vielfach Anerkennung und weitete Beethovens Ruhm als Instrumentalkomponist. Die in klassischer Besetzung angelegte Sinfonie (je zwei Flöten, Oboen, Klarinetten, Hörner und Trompeten sowie Pauken und Streicher) nutzt im Finalsatz ein gängiges Sonatenrondo-Schema (s. Tabelle rechts). Das vorliegende Arrangement ermöglicht es, mit den SchülerInnen den ersten Teil dieses Finalsatzes zu musizieren. Es ist als dreistimmige, besetzungsmäßig variable Spielpartitur angelegt (1. / 2. Stimme und Bass). Zudem wurde eine Rhythmusstimme ergänzt, damit auch Nicht-Instrumentalisten den musikalischen Verlauf mitgestalten können (s. die Arbeitsblätter Beethoven: Sinfonie Nr. 1 Themen aus dem 4. Satz ). Der dreistimmige Satz orientiert sich weitestgehend am rhythmisch-melodischen und harmonischen Verlauf des Sinfoniesatzes (Allegro-molto-e-vivace-Teil) und spiegelt seine Grundsubs - tanz im Sinne von Hauptstimmen wider. Dabei sind folgende Vereinfachungen vorgenommen worden: Auftakt-Achtel statt drei Sechzehntel; die Überleitung zum zweiten Thema ist verkürzt; nach der Vorstellung des zweiten Themas moduliert das Arrangement nicht in die Dominanttonart, sondern wird wieder nach C-Dur in die Tonika zurückgeführt. Das zweite Thema liegt beim Arrangement in der zweiten Stimme (vgl. Arr. T. 40 ff.). Besonders bei gemischten Besetzungen ist hier darauf zu achten, dass z. B. die Haltetöne d nur begleitenden Charakter haben und nicht das Seitenthema überdecken. Das Arrangement kann im Musikunterricht, in Musikarbeitsgemeinschaften oder auch beim fachpraktischen Abitur eingebracht werden. Folgende Besetzungsmöglichkeiten bieten sich an: Triobesetzungen (Streicher und / oder Bläser), solistisch oder chorisch, gegebenenfalls zusätzlich mit Rhythmusstimme(n), hierbei Instrumentenwahl frei. Gemischte Besetzungen bis hin zum Klassenorchester: Für gemischte Besetzungen, wie sie häufig im Musikunterricht anzutreffen sind, liegen die entsprechenden Einrichtungen und Transpositionen der Stimmen vor (s. Heft-DVD). Eine Beteiligung von Pianisten, die sich gegebenenfalls Stimmen teilen können, ist ebenso möglich. MÖGLICHE UNTERRICHTSSCHRITTE FÜR DAS MUSIZIEREN Es ist erfahrungsgemäß besonders motivierend, mit der praktischen Erarbeitung des Arrangements zu beginnen, um dann theoretische Inhalte ergänzend hinzufügen zu können. Für diese musikpraktischen Phasen muss genug Zeit an - beraumt werden, damit alle SchülerInnen entsprechend ihrem spieltechnischen Stand am Erfolg partizipieren können. Entsprechend der unterschiedlichen Zusammensetzungen der Lerngruppen sind folgende Differenzierungen sinnvoll:

2 71 LITERATURTIPP Von Volkhard Stahl erscheint demnächst: Schulorchester-Hits. 24 Arrangements von Bach bis Ravel, Schott Music, Mainz 2012 Bestell-Nr.: ED beim Leserservice, Tel.: / ehrenberg-bilder, fotolia.com Lerngruppen ohne instrumentale Kompetenzen In Lerngruppen, die wenige oder gar keine Instrumentalisten in ihren Reihen haben, kann schwerpunktmäßig rhythmisch gearbeitet werden: LehrerIn oder SchülerIn spielen einzelne überschaubare Formteile auf ihrem Instrument vor (z. B. Haupt- und Seitenthema); die SchülerInnen klopfen mit oder nach (zunächst klopfen, klatschen o. Ä.); anschließend werden Begleitmuster entwi - ckelt und auf verschiedenen Gruppen verteilt (z. B. abgeleitet aus der zweiten Stimme oder der Bass-Stimme); die Rythmusstimme wird geprobt; die rhythmischen Muster bzw. Stimmen werden instrumentiert (je nach vorhandenem Schlagwerkinstrumentarium); ein Ablauf im Sinne von Melodie und (rhythmischer) Begleitung wird geprobt und aufgeführt. Gegebenenfalls können auch Abschnitte oder Teile vokal hinzugefügt bzw. musiziert werden (auf Klangsilben in praktikablen Oktavierungen). Lerngruppen mit instrumentalen Kompetenzen In Lerngruppen mit SchülerInnen, die instrumentale Kompetenzen haben, kann das Arrangement entsprechend differenzierter erarbeitet werden: Auswahl, Zuteilung, Üben der jeweiligen Stimmen (1., 2. und Bass-Stimme); Ausdifferenzierung der Rhythmusstimme; während des Musizierens bestimmter Phrasen oder Formteile empfiehlt es sich, dass die Schüle- Rondo A B A C A B A Sonate Exposition Durchführung Reprise Adagio-Einleitung: T. 1-6 Hauptthema: T. 7 mit Auftakt bis 22 Weiterführung: T. 23 mit Auftakt bis Überleitung: T Seitenthema: T Weiterführung: T Epilog: T rinnen selbst Stellung zu ihrem dargebotenen Spiel beziehen, damit ihnen bewusst wird, dass durch aktives Hinhören auch auf andere En - semblemitglieder und das eigene Gestalten das Klangergebnis verbessert werden kann; Einbezug von versierten InstrumentalschülerInnen innerhalb der Gruppe zur Unterstützung des Lernprozesses (z. B. bezogen auf Phrasierung, Artikulation, Spiel- und Grifftechnik); Ablauf des Arrangements wird geprobt und aufgeführt. WEITERFÜHRUNG DES UNTERRICHTS Nach dem Musizieren des Arrangements können zunächst Gestalt und Charakteristik des Hauptund Nebenthemas näher bestimmt werden (s. Arbeitsblatt Beethovens 1. Sinfonie, 4. Satz Haupt- und Seitenthema und Lösungsblatt auf der Heft-DVD). Sodann kann der Fokus auf den vierten Satz der 1. Sinfonie Beethovens in der originalen Gestalt gerichtet werden. Damit öffnen sich die Möglichkeiten für die Erarbeitung von Durchführung und Reprise sowie der Beethoven schen Orchesterinstrumentierung mit ihren unterschiedlichen Klangfarben. Aufgrund der heterogenen Gruppenzusammensetzung wird es auch in Zukunft von den spieltechnischen Möglichkeiten der Lerngruppen abhängen, in welcher Form und mit welchem Erfolg Theorie und musikalische Praxis zusammengeführt werden können. In dieser Hinsicht gibt es für alle musikalischen Genres viel gewinnbringendes Material, letztendlich aber wird dabei auch immer wieder unsere eigene Kreativität und Experimentierfreudigkeit als MusiklehrerInnen eine wesentliche Rolle spielen.

3 72 Beethoven: Sinfonie Nr. 1 Themen aus dem 4. Satz Partitur Ludwig van Beethoven Arrangement: Volkhard Stahl

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5 74 Beethovens 1. Sinfonie, 4. Satz Haupt- und Seitenthema! Untersuche die beiden Themen aus Ludwig van Beethovens 1. Sinfonie. Trage charakteristische Merkmale in die Tabelle ein. HAUPTTHEMA SEITENTHEMA Hauptthema Seitenthema