Letzter Termin vor Weihnachten: Do, , 18.1., 1.2.: Anmeldung zur Klausur Do 25. Januar: KEINE VORLESUNG Klausur: Dienstag,
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- Inge Winter
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1 Vorlesung 6 Sonate und Sonatenhauptsatzform Letzter Termin vor Weihnachten: Do, , 18.1., 1.2.: Anmeldung zur Klausur Do 25. Januar: KEINE VORLESUNG Klausur: Dienstag, Variation Konzert Vorläufer der Fuge Motiv Phrase Thema Vokalmusik Fuge Syntaxmodelle Grundbegriffe Langsame Sätze Rondo Liedformen Suite Sonate und Sonatenhauptsatzform 2017 Manfred Dings
2 Sonata da chiesa 2
3 1. Satz: Corelli, Sonata da chiesa op. 3 Nr. 5 Langsam (zweiteilig) geradtaktig, häufig mit punktierten Rhythmen) homophon, imitatorisch polyphon, oft fugiert, 3
4 Corelli, Sonata da chiesa op. 3 Nr Satz: schnell fugiert Ende der Fugenexposition (Continuo bleibt unbeteiligt) Zwischenspiel 4
5 3. Satz: Corelli, Sonata da chiesa op. 3 Nr. 5 langsam ungeradtaktig Umkehrung Wechsel zwischen homophonem Arioso und polyphonen Abschnitten Dennoch einheitliche Motivik und damit einheitlicher Affekt. 5
6 4. Satz: schnell tanzartig (hier: Gigue) Fugiert 6
7 Sonate in der Klassik 7
8 Abweichungen von der Satzfolge 1. Satz als Variationssatz z. B. Mozart Klaviersonate A-dur Beethoven Klaviersonate As-dur op. 26 Beethoven experimentiert in seinen späten Sonaten mit der Satzfolge op. 111: zweisätzig Finalsätze als Fuge: Haydn, op. 17, Mozart, Beethoven 8
9 Gattungen nach dem Vorbild der Sonate Sinfonie Kammermusik: Quartette, Trios, Klaviertrios, größere Besetzungen Unterhaltungsmusik : Divertimento Serenade Notturno Kassation Überschneidungen mit der Suite: freiere Satzfolgen 9
10 Das Finalproblem 10
11 Erweiterungen im 19. Jahrhundert 11
12 Sonatenhauptsatzform Erfinder : Adolf Bernhard Marx, dt. Musiktheoretiker, Mitte des 19. Jhdts. Abstrahiert aus den Sonaten Beethovens. Das Modell versagt im Detail oftmals bei frühen Formen des Sonatenhauptsatzes (Mozart, Haydn) Die Sonatenhauptsatzform kann auch alle übrigen Sätze der Sonate prägen. Auch Opernarien oder ganze Opernszenen 12
13 Exposition: Stellt das thematische Material und den Tonartenkonflikt auf. Hauptsatz mit Hauptthema (Tonika) oder 1. Themenkomplex Überleitung (modulierend) Seitensatz mit Seitenthema (D oder tp, seit Beethoven auch: Mediante) oder selten 2. Themenkomplex Schlussgruppe, eventuell 3. Thema Durchführung: Thematisch-motivische Arbeit mit dem Material der Exposition Oft (vor allem Beethoven) dreiteiliges Modell: Durchführungseinleitung Aufgreifen 1. Thema oder Ende der Schlussgruppe Durchführungskern Rückführung zur Tonika (oft: Stehen auf der Dominante) Reprise: Löst den Tonartenkonflikt der Exposition Hauptsatz Überleitung, ggf. modifiziert, da keine Modulation nötig Seitensatz (nun in der Tonika) Schlussgruppe Reprise in der S: Optional: Reprisen müssen verändert sein, weil die Themen in der Durchführung einige Abenteuer erlebt haben. Häufig: Langsame Einleitung Spezialfall: vorangestellte Devise Mozart: Zu Beginn der Durchführung oft ein völlig neues Thema Coda (fungiert bei Beethoven bisweilen als zweite Durchführung) Transpositionsreprise! Mozart wiederholt den Ablauf der Exposition oft nahezu wörtlich. Oft jedoch veränderter Ablauf: die Reprise reagiert auf das, was sich in der Durchführung ereignete. 13
14 Sonatenhauptsatzform Exposition: Hauptsatz Überleitung (modulierend) Seitensatz Schlussgruppe, eventuell 3. Thema Durchführung: Beethovens Modell: Durchführungseinleitung Durchführungskern Rückführung zur Tonika (oft: Stehen auf der Dominante) Tonart Thematik Funktion T D A Im 19. Jhdt. dringt die Verarbeitung (Durchführung) D B in alle drei Formteile ein A/B Aufstellung Verarbeitung Reprise: Hauptsatz Überleitung, ggf. modifiziert, da keine Modulation nötig Seitensatz Schlussgruppe Coda T A B Lösung des Tonartenkonflikts Dreiphrasenform! Tonartenplan asynchron zur Thematik 14
15 Alternative Terminologie Exposition: 1. Thema = Hauptsatz (HS) Entwicklungsteil des HS (modulierend) 2. Thema = Seitensatz (SS) Entwicklungsteil des SS (schließend) Im 19. Jhdt. dringt die Verarbeitung (Durchführung) in alle drei Formteile ein Durchführung: Beethovens Modell: Durchführungseinleitung Durchführungskern Rückführung zur Tonika (oft: Stehen auf der Dominante) Funktion Aufstellung Verarbeitung Reprise: 1. Thema / Hauptsatz Entwicklungsteil des HS (modifiziert) 2. Thema /Seitensatz Entwicklungsteil des SS (schließend) Coda/2. Durchführung Lösung des Tonartenkonflikts Verwirrend: Coda oder Expositionscoda (statt Schlussgruppe) Satzcoda (statt Coda) 15
16 Aufbau einer klassischen Durchführung Beethoven: Dreigliedrigkeit Durchführungseinleitung Durchführungskern Rückführung (oft Stehen auf der Dominante ) Mozart: bisweilen neues Thema zu Beginn der Durchführung Haydn: Scheinreprise Erstes Thema in der falschen Tonart, Also nicht in der T 16
17 Techniken der Durchführungsarbeit Themen, Phrasen, ggf. sogar Motive werden fragmentiert (zerteilt), deformiert, imitiert, d. h. polyphon-kontrapunktische Texturen werden erzeugt in Sequenzmodelle überführt häufig im Quintfall durchgeführt 17
18 Tendenzen in den Personalstilen der drei großen Klassiker Haydn Mozart Beethoven Monothematischer Sonatensatz Bisweilen Themenkomplexe und/oder: mehrere Themen in Haupt- und Seitensatz Themenvielfalt neues Thema am Beginn der Durchführung Sekundäre Abschnitte verwenden neues Motivmaterial oder neue Themen Primäre Abschnitte: vollständige Perioden Sekundäre Abschnitte: Halbe Perioden oder nur Kadenztakte einer Periode ( [6] 7 8). Typisches Modell für Themen: Periode Seitensatzthemen sind oft einfacher gebaut als Hauptsatzthemen Ausgeprägter Themendualismus Th. 1 männlich Th. 2 weiblich Kontrastierende Ableitung Oft syntheseartige thematische Episode am Ende der Schlussgruppe Sekundäre Abschnitte verwenden das Motivmaterial der Themen Dreiteilige Durchführung Einleitung, Kern, Rückführung Coda wird zweite Durchführung Seitensätze sind oft lockerer gefügt als Hauptsätze, oft schwer abgrenzbar Typisches Modell für Themen: Satz 18
19 Sonatenhauptsatzform und Personalstil Vorsicht: Dies sind nur Faustregeln. 19
20 Modifikationen der Sonatenhauptsatzform im klassischen Konzert Es gibt zwei Expositionen: Orchesterexposition: der Seitensatz bleibt in der Tonika Soloexposition: der Seitensatz steht in der Dominante Im 19. Jhdt. wird wieder auf der Orchesterexposition verzichtet (z. B. Schumann, Klavierkonzert a-moll) Am Ende der Reprise steht die Solokadenz Mozart: Kadenzen werden improvisiert, nicht notiert Seit Beethoven: Ausnotierung der Kadenzen durch den Komponisten 20
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