Etikette, Regeln und Hinweise zum Training ( für Groß und Klein)

Transkript

1 Etikette, Regeln und Hinweise zum Training ( für Groß und Klein) Für einen Verletzungsfeien Trainingsablauf sind, gerade im Kampfsport, Regeln und Etikette unverzichtbare Bestandteile jeder Übungseinheit. Diese werden im Training zwar immer wieder vorgelebt bzw. erläutert, jedoch verkürzen diese jedes Mal die Trainingszeit. Daher habe ich hier die wichtigsten Punkte aufgeführt. Wie erscheine ich zum Training Pünktlich: Unterbrechungen stören ungemein gerade in größeren Gruppen. Wenn gerade angegrüßt wird und Du bist zu spät, verhalte Dich ruhig und komme erst nach dem Angrüßen herein. Denk dran, Ju-Jutsu ist ein Kontaktsport, erscheine sauber (Körper und Anzug) damit Dein Partner auch gerne mit Dir trainiert. Um Verletzungen zu vermeiden schneide Dir die Finger und Zehennägel und lege Uhren Schmuck und Ringe ab. Falls Ohrringe nicht entfernt werden können, bitte abkleben. Vor und nach dem Training Vor dem Betreten und Verlassen der Halle, Verbeuge dich in Richtung des Dojos ( Trainingsraum) Drücke Dich nicht vor dem Mattenaufbauen, je schneller die Matte liegt desto mehr können wir Euch zeigen. Selbiges gilt selbstverständlich für das Mattenabbauen. Betrete die Trainingshalle nur mit Hallenschuhen (Badeschuhe sind ideal) oder notfalls Socken. Ziehe diese am Mattenrand aus und trainiere dann barfuss. Der Vorraum und Toiletten werden auch mit Straßenschuhen betreten, mit allem was an den Schuhsohlen klebt. Bewegst Du Dich hier barfuss wirst Du bei den nächsten Bodentechniken riechen was das war. Halte die Matte daher sauber. Baue die Matte immer von einer Seite und von vorne nach hinten auf, sonst entstehen zwischen den Matten Spalten die zu Verletzungen führen können.

2 An und Abgrüßen Sei-za (Übergang vom Stand in den Kniesitz) Mokuso (Meditation; Augen geschlossen, gerader Rücken, Kopf leicht nach vorne gebeugt; Einatmen durch die Nase, Ausatmen durch den Mund) Mokuso-Yame ( End der Meditation, Augen öffnen, Kopf aufrichten) Rei (Guß zum Lehrer) Kiritsu (Aufstehen Während dem Training: Melde Dich bei Deinem Trainer ab, wenn Du auf die Toilette oder in die Dusche musst. Sag wenn Dir etwas weh tut oder Dir schlecht ist, damit er Dir eine Begleitung mitschicken kann. Wie im normalen Leben sollst Du nicht arrogant oder überheblich sein, man kann auch von einem schwächeren Partner immer etwas lernen. Trainiere konzentriert und zeige Respekt vor Dojo (Trainingsraum) Trainingspartner und Trainer. o Verbeuge Dich vor Deinem Trainingspartner wenn Du mit Ihm zu üben beginnst. Damit versprichst ernsthaft mit Ihm zu trainieren und Ihn nicht absichtlich zu verletzen. o Verbeuge Dich vor Deinem Trainingspartner wenn Du das Training beendest oder den Trainingspartner wechselst. Damit bedankst Du Dich dass dieser ernsthaft mit Dir trainiert hat und er Dich nicht verletzt hat. o Verbeuge Dich vor dem Trainer wenn er Dir etwas gezeigt hat. Damit bedankst Du Dich dafür. Passe dich Deinem gegenüber an, gerade wenn eine Technik neu gelernt wird ist es ein leichtes diese zu verhindern. Führe Deinen Angriff technisch korrekt aber nur mit geringer Geschwindigkeit oder Kraft aus, damit Du Dir kein falsches Technikmuster angewöhnst und Dein Partner die Möglichkeit hat die Technik zu üben und zu lernen.. Nach diesem Muster sollte geübt werden, bis man glaubt dass diese Technik funktioniert, verwechsle hier nicht kennen und können, (in der Regel wird eine Technik erst nach ca. 100 Wiederholungen automatisiert und muss dann immer noch weiter fein geschliffen werden). Im Randori (Freikampf) kannst Du dann Deine Technik und Kraft beweisen. Wenn Du der Angreifer bist, übe den Angriff, verschenke nicht die halbe Trainingszeit. Beim Kommando Yame ( Ende) beende sofort jegliche Aktion, entweder will der Trainer etwas neues zeigen, oder eine gefährliche Situation verhindern, gleiches gilt wenn dein Partner abklatscht. Wichtige Kommandos: Yoi Hajime Yame Achtung Anfangen Stopp, Ende

3 Um eine Technik schneller und besser lernen zu können achte auf folgende Punkte: o Deine Trainer machen die Technik immer mehrmals vor, achte: Beim ersten Mal wie wird angegriffen, mit Schritt, ohne Schritt, links, rechts, Faust, Fuß, gerade oder kreisförmig Beim zweiten Mal achte auf die Schrittfolge des Verteidigers. Bleibt dieser stehen oder bewegt dieser sich. Ist die Bewegung mit oder ohne Auslagewechsel. Wird der Körper zur Angriffslinie gedreht oder bleibt dieser Frontal. Beim dritten Mal achte auf die Arme des Verteidigers, was macht die linke was macht die rechte Hand. Achtung wenn Du deinen Trainier von vorne siehst ist natürlich alles Spiegel verkehrt. Beim vierten Mal achte darauf wie die einzelnen Abläufe zeitlich zueinander ablaufen, kommt zuerst der Schritt oder erst die Hand. Gehe die Techniken geistig am nächsten Tag noch mal durch, Zeit gibt es hierfür genug, im Bus im Zug in einer Pause usw. usw. Diese Art der Wiederholung bringt ca. 60 % einer aktiven Trainingseinheit. Je öfter Du dies wiederholst umso schneller wirst Du die Technik lernen. Wenn einmal etwas nicht funktioniert erst noch mal probieren, selbst überlegen woran es liegt und falls es dann immer noch nicht geht den Trainer fragen. Such Dir nicht immer Deinen Lieblingspartner aus, durch unterschiedliche Partner übst Du die Techniken mit größeren, kleineren, stärkeren, schwächeren, beweglichen und unbeweglichen Partnern. Erst dann kannst Du sagen dass eine Du eine Technik beherrschst. Sage niemals das kann ich nicht, sage Dir, das kann ich noch nicht. Mache lernen etwas früher andere später. Der tatsächliche Trainingserfolg hängt überwiegend von den Wiederholungen (Trainingseinheiten) ab. PS: Ein Trainingsfortschnitt läuft nicht linear sondern exponential zur Trainingshäufigkeit ab (hier Fortschrittswert als Zahl angegeben). Das heißt wenn Du einmal die Woche trainierst ist der Trainingsfortschritt sehr langsam, bzw. wenn ein größeres Technikenkontingent vorhanden ist, kann dieses gehalten werden (0-10). Bei zweimal geht es zügig voran (40-60), bei dreimal erhöht sich der Wert nochmals extrem ( ) usw. Wichtig ist jedoch ein regelmäßiges Training, d.h. nicht 4 mal die Woche für ein halbes Jahr trainieren und dann ein halbes Jahr aussetzen. Wenn es Dir wegen Beruf oder Trainingsangebot nicht möglich ist mehr als einmal zu trainieren, kannst Du Dich trotzdem schneller verbessern, wenn Du die Techniken geistig oder trocken, d.h. ohne Partner durchgehst. Beim Training ist es nicht das Ziel einen anderen, sondern sich selbst zu besiegen, bzw. sich weiterzuentwickeln. Das Lernen ist wie das Rudern gegen den Strom, wenn man aufhört zu paddeln, wird man zurückgetrieben. Hierzu viel Erfolg Marcus;

4 Um Ju-Jutsu trainieren zu können braucht man keinen Japanisch Kurs, jedoch ist es hilfreich, gerade wenn man auf internationalen Lehrgängen ist ein paar Wörter zu kenne. Im Training am häufigsten gebrauchte japanische Wörter: Stellung, Stand, Positionen Zenkutsu-Dachi Kokutsu-Dachi Kiba-Dachi Kosa-Datschi Neko-Ashi-Dachi Musubi-Dachi Kamae Dachi Vorwärtsstellung Rückwärtsstellung Reiterstellung (seitlich Füße parallel) Überkreuzstellung (Gewicht auf dem vorderen Bein) Katzenfußstellung (Gewicht auf dem hinteren Bein) Normalstellung beim Angrüßen (Fersen zusammen, Füße 45 Grad geöffnet) Einnahme der bevorzugten Kampfstellung Bewegungsformen: Tai-Sabaki Suri Ashi Mae Ushiro Yoko Mawashi Körper-drehen gleitender Schritt vorwärts rückwärts seitwärts halbkreisförmig Migi Hidari links rechts

5 Angriffsstufen (Höhe) Gedan Chudan Jodan Untere Stufe Mittlere Stufe Obere Stufe Technik Waza Ukemi-Waza Falltechnik Kansetsu-Waza Hebeltechnik Hishigi Hineri Shiho Garami Gatame Kannuki strecken, gestreckt drehen drehen, umdrehen Vier Ecken (Himmelsrichtungen) Beugehebel Streckhebel Riegel Shime-Waza Würgetechnik Juji-jime Kreuzwürge Hadaka-jime freies Würgen Okuri-eri-jime Kragenwürgen von hinten Kata-ha-jime hinteres Schulterwürgen Osae-koi-waza Haltetechniken Kesa-gatame Basis-Schärpe Kata-gatame Schulter-Schärpe Yoko-shiho-gatame Seitvierer (Kreuzposition) Tate-shiho-gatame Reitvierer

6 Nage-Waza Wurftechnik Nage Komi Gake Gari Otoshi Tsuri Harai/Barai Kuruma Basami Maki Kaiten Hanne Gaeshi Kani Tani Sumi Soto Uchi Sutemi Tomoe Kumi Kata Wurf Wurf (bei den Maki Würfen) Einhängen Haken Sicheln, schöpfen Wurf, Sturz ziehen, zug Fegen, Schwingen Rad, Kreisbewegung Schere, Beinschere Einrollen, eindrehen Drehen, rotieren, rollen Sprung, Schwung, Flügelschlag Gegenangriff Konter (bei Opferwürfen) Krebs (Kani-Basami = Scherenwurf) Tal Ecke, Winkel außen innen opfern Bogen, Kreis (Tomoe nage = Kopfwurf) verschiede Griffmöglichkeiten am Gi Happo Kuzushi Gleichgewicht brechen

7 Uke-Waza Blocktechnik Age-Uke Block nach oben Soto-Uke Block von außen nach innen (Körpermitte) Gedan Barai Block von innen nach außen (unten) Nagashi-Uke Block von außen nach innen (unten) Jodan Juji Uke Kreuzblock nach oben Atemi-Waza Schlagtechnik (Arm und Beintechniken) Geri Hiza-Geri Empi-uchi Mae-Geri Kin-Geri Keage Kekomi Tritt, Stoß Knieschlag Ellenbogenschlag Fußtritt vorwärts mit dem Ballen Fußtritt vorwärts mit dem Spann geschnappt geschlagen (kreisförmig) gestoßen (gerade) Uraken Oi-Zuki Gyaku-Zuki Kiai Faustrückenschlag Fauststoß Umgekehrter Fauststoß Kampfschrei Nützliches: Gyaku O Ko Tate Osae Soto Uchi Hanmi Kuzure Nami Irimi Uke Tori Kyusho Tsubo Sei-za Yoi Hajime Yame Mawate umgekehrt groß klein nach oben, aufwärts herunter, halten außen innen Körper abgedreht Variation Normal, üblich Direkter Eingang Der Geworfene (Angreifer) Der Werfer (Verteidiger) verwundbare Vital-Punkte Nervenpunkte Korrekter Sitz Achtung Anfangen Stopp, Ende Wendung

8 Körper: (Verbinde den Namen des Körperteils mit der Grundtechnik und in den meisten Fällen hast Du den korrekten Namen der speziellen Technik) Tai Te Teisho Shotei Haito Shuto Ude Goshi Seoi Hara Kata Kote Kubi Mata Ashi Hiza Empi Waki Yubi Mune Körper Hand Handballen Handballen Handkante auf der Daumenseite Handkante auf der kleinen Fingerseite Arm, Unterarm Hüfte Schulter, Rücken Bauch Schulter Handgelenk Hals Nacken Innere Schenkelseite Fuß, Bein Knie Ellenbogen Achsel Finger Brust, Oberkörper Zahlen: eins zwei drei vier fünf sechs sieben acht neun zehn ich(i) ni san shi go rok(u) shich(i) hach(i) kyu ju die in Klammern gesetzten Vokale werden nicht ausgesprochen

9 IMMER noch nicht genug? => Bücher: DVD: Ju-Jutsu Wörterbuch ISBN (ca. 750 Fachbegriffe) Modernes Karate ISBN Richtig Judo ISBN Ju-Jutsu Boden 1 Haltetechniken, Befreiungen, Randoriformen Ju-Jutsu Boden 2 Hebeltechniken, Würgetechniken, Randoriformen Ju-Jutsu Boden 3 Genick-Fuß-Beinhebel Würgetechniken Ju-Jutsu Boden 4 Übergang Stand Boden Verteidigung geg. stehenden Gegner Ju-Jutsu Boden 5 Boden Specials Von und mit Achim Hanke, Joe Thumfart Michael Korn/ Bei Abanico Video Productions Bevor Du nach unterschiedlicher Darstellung in den Büchern/DVD oder im Training fragst, Kuzure = Variation kommt immer wieder vor!!!! Wir sind Mitglied im JJVB (Ju-Jutsu Verband Bayern), welcher dem Bundesverband DJJV (Deutscher Ju-Jutsu Verband) angehört. Infos zu Lehrgängen und sonstigem unseres Verbandes unter Unsere Homepage: