DÜRFEN ÄRZTE BEIM STERBEN HELFEN? Pfarrer Richard Schuster Ethikforum Klinikum Nürnberg 2. Vorsitzender

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1 DÜRFEN ÄRZTE BEIM STERBEN HELFEN? Pfarrer Richard Schuster Ethikforum Klinikum Nürnberg 2. Vorsitzender

2 Zu meiner Person Seit 1998 Krankenhausseelsorger im Klinikum Nürnberg Süd Seelsorger der nephrologischen Stationen Mitglied des Ethikkreises der 4. Medizin (Nephrologie) Seit 2004 Mitglied des Ethikforums Seit Vorsitzender des Ethikforums

3 Was hilft beim Sterben? Seelsorge ( Letzte Ölung ) Lippen mit Wasser benetzen Abschiednehmen Den Sterbenden nicht allein lassen Den Sterbenden nicht klammern Die Erlaubnis geben, zu gehen Helfen, Bilanz zu ziehen, zu erzählen

4 Sterbehilfe - was ist das? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

5 Sterbehilfe - was ist das? Aus der Praxis: Oft geht es bei meinen Patienten um die Frage, ob sie mit der Dialyse beginnen wollen

6 Früher: passive Sterbehilfe Heute: Sterben lassen oder Unterlassung lebenserhaltender Therapien Von Sterbenlassen statt von passiver Sterbehilfe wird gesprochen, wenn eine lebensverlängernde medizinische Behandlung unterlassen wird und dadurch der durch den Verlauf der Krankheit bedingte Tod früher eintritt, als dies mit der Behandlung aller Voraussicht nach der Fall wäre Nationaler Ethikrat 2006

7 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

8 Sterbehilfe - was ist das? Aus der Praxis der Dialysestation: Kann ich die Entscheidung zur Dialyse auch wieder zurück nehmen?

9 Sterbehilfe - was ist das? Aus der Praxis einer Intensivstation: Kann man eine Intensivbehandlung auch wieder aufhören?

10 Früher: passive Sterbehilfe Heute: Behandlungsabbruch, Sterben lassen oder Beendigung lebenserhaltender Therapien... Das Unterlassen kann darin bestehen, dass eine lebensverlängernde Maßnahme erst gar nicht eingeleitet wird; es kann auch darin bestehen, dass eine bereits begonnene Maßnahme nicht fortgeführt oder durch aktives Eingreifen beendet wird. Nationaler Ethikrat 2006

11 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

12 1. Exkurs: Patientenautonomie Worin unterscheiden sie sich? Es gibt eine Kehrpflicht Aber keine Behandlungspflicht

13 Fürsorgepflicht Früher Behandlung

14 Heute Behandlung Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Grundgesetz Art. 1 Abs.1

15 2.Exkurs: Patientenautonomie Stufen des Patientenwillens 1. Aktuell erklärter Wille des aufgeklärten und einwilligungsfähigen Patienten (immer vorrangig, wenn vorhanden) Wenn nicht möglich 2. Vorausverfügter Wille durch eine Patientenverfügung erklärt Wenn nicht vorhanden Wenn nicht möglich 3. Behandlungswünsche und mutmaßlicher Wille 4. Entscheidung zum Wohl des Patienten, (allgemeine Wertvorstellungen, im Zweifel für das Leben )

16 3.Exkurs: Wie passiv ist passive Sterbehilfe? Aus der Rechtssprechung: Der Fall Putz Bei einem erlaubten Behandlungsabbruch besteht zwischen dem Nicht-Beginnen und dem aktiven Beenden einer Behandlung kein Unterschied. Urteil des 2. Strafsenats des BGH 2010 (2 StR 454/09)

17 Wie aktiv ist passive Sterbehilfe? Für Ärzte und für Richter ist das oft schwer zu begreifen, dass ein aktives Tun hier erlaubte passive Sterbehilfe ist

18 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

19 Sterbehilfe - was ist das? Früher: Heute: indirekte Sterbehilfe Symptomlinderung Palliativmedizin Aus der Praxis: Palliativmedizin

20 Definition Palliativmedizin Palliative Care Palliativmedizin ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, welche mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen. Dies geschieht durch Vorbeugen und Lindern von Leiden durch frühzeitige Erkennung, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen Problemen körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art. WHO 2002

21 Palliative Sedierung Der überwachte Einsatz von Medikamenten mit dem Ziel den Patienten bewusstlos zu machen um unerträgliche Belastungen durch Symptome zu reduzieren (z.b. Angst), die anders nicht in den Griff zu kriegen sind

22 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

23 Suizid oder Selbsttötung Suizid ist in Deutschland keine Straftat! (also kein Selbst- Mord ) Aus Sicht der Medizin können Suizide und Suizidversuche in vielen Fällen das Symptom einer behandlungsdürftigen psychischen Störung sein (also kein Frei -Tod)

24 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

25 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

26 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin? Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

27 Arztassistierter Suizid Diskussion des Jahres 2015 Darf ein Arzt einem Menschen, der dies will, tödliche Medikamente geben, die dieser Mensch dann selbst zu sich nimmt? Ist das evtl. unterlassene Hilfeleistung? Ist das erlaubte Beihilfe zum Suizid?

28 Bisherige Regelung Seit 1871 ist in Deutschland die Beihilfe zum Suizid nicht strafbar. (Wenn ein Suizid nicht strafbar ist, kann das die Beihilfe zum Suizid auch nicht sein) Strittig war, ob ein Arzt sich strafbar macht, wenn er beim Sterben zuschaut ohne Erste Hilfe zu leisten (Garantenpflicht) Geregelt wurde dies im ärztlichen Standesrecht

29 Der neu eingeführte 217 StGB Geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung (1) Wer in der Absicht, Selbsttötung eines anderen zu fördern, diesem hierzu geschäftsmäßig die Gelegenheit gewährt, verschafft oder vermittelt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. (2) Als Teilnehmer bleibt straffrei, wer selbst nicht geschäftsmäßig handelt oder entweder als Angehöriger des in Absatz 1 genannten anderen ist oder diesem nahesteht.

30 Dieses Gesetz ist gegen Sterbehilfe-Vereine gerichtet Aber es könnte auch gegen Palliativmedizin und anderes angewendet werden. Bundesgesundheitsminister Gröhe: meint, das neue Gesetz sei mittels kluger Rechtsanwendung umzusetzen. D.h. erst die Gerichte werden entscheiden wie dieses Gesetz angewendet wird..

31 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Unterlassene Hilfeleistung Arztassistierter Suizid = Palliativmedizin?? Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord

32 Früher: Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) Heute: Gezielte Tötung ist nach wie vor verboten

33 Früher: Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) Heute: Totschlag/Mord ist nach wie vor verboten

34 Was ist erlaubt, was verboten? Unterlassung lebenserhaltender Therapien Beendigung lebenserhaltender Therapien Indirekte Sterbehilfe Suizid Beihilfe zum Suizid Arztassistierter Suizid Unterlassene Hilfeleistung = Palliativmedizin Aktive Sterbehilfe (Tötung auf Verlangen) = gezielte Tötung Aktive Sterbehilfe (Tötung ohne Verlangen) = Totschlag/Mord??

35 Die Schweiz ist ein schönes Land. Ein Besuch lohnt sich sicher. Sterben kann ich aber auch in Deutschland.

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