Best Practice E-Books und ereader in Öffentlichen Bibliotheken

Transkript

1 Best Practice E-Books und ereader in Öffentlichen Bibliotheken Reisebericht der Stadtbibliothek Mannheim Inka Jessen Marion Hekmann Reutlingen,

2 Weichenlegung 2

3 Besonderheiten Zugtyp Mannheim Größte Stadt der Metropolregion Rhein-Neckar Ca Einwohner "Stadt der Stadtteile" Großes Einzugsgebiet Hoher Anteil Ausländer/ Migranten/ Personen nicht muttersprachlich Deutsch (ca. 48%) Teils hohe soziale Problemlagen 3

4 11 Zweigstellen 3 Zentrale Bibliotheken 1 mobile Bibliothek mit 15 Haltestellen Ca Besuche gesamt Öffnungsstunden im Jahr 2012 Die Medien wurden 2012 insgesamt Mal entliehen.

5 Reisegepäck: Ca Medien Medienbestand nach Art Präsenzbestand Sachschrifttum Schöne Literatur Kinder-Sach Kinder-SL Zeitschriften Kassetten Schallplatten Musik- u. Literatur-CDs, SachCDs AV-Medien, Filme EDV-Medien Erwachsene EDV-Medien Kinder/Jugendliche Noten Medienpakete Spiele E-Books/Onleihe Anteil E-Books E-Books 2% Medien 98% E-Book-Studie des Börsenvereins: 2011 nur 1% Verkäufe (ohne Fachbücher) Dennoch Verdopplung gegenüber 2010 Die Deutschen sind E-Book-Muffel (Zeit-Online, ) Rolle der Bibliothek: Vermittlung neuer Medien Chance zum Ausprobieren von E-Books 5

6 Reiseplan 6

7 Reiseplan Erstes Ziel Februar 2011: Verleih von E-Book-Lesegeräten (OYOs) Inhalt: gekaufte E-Books Zweites Etappenziel August 2011: Einführung der Onleihe Vorläufiger Zwischenstopp 2013: Ergänzung von E-Book-Lesegeräten verschiedener Marken Inhalt: Freie Werke und Option, die Onleihe zu nutzen 7

8 Die Fahrt beginnt! 8

9 Die Fahrt beginnt! März 2009: Verleih von zwei Geräten (Sony PRS 505) für die Nutzung innerhalb der Bibliothek Februar 2011: Verleih der ersten fünf Geräte (OYOs) außer Haus Spende eines Lesegerätes durch Thalia zum Start August 2011: Start mit der Onleihe März 2012: Erweiterung um Geräte der Marke Sony PRS-T1 Oktober 2012: Kobo Touch, Cybook Odyssey November 2012: Sony PRS-T2 9

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11 Die Fahrt beginnt! Zunächst Anlehnung an (Print-)Bestseller-Verleih (Modell A): Aktuelle Romane und Sachbücher der SPIEGEL-Bestsellerliste Lizenzfreie E-Books Später Integration der Onleihe (Modell B): Einrichtung des Lesegerätes erfolgt durch den Kunden selbst Lizenzfreie E-Books Immer Entscheidung für Lesegeräte, die mit der Onleihe kompatibel sind Keine Tablet-Computer 11

12 Die Fahrt beginnt! Modell A: Einsatz von Kauf-E-Books Kauf via Thalia.de Online-Shop Kauf über Geschenkkarten, die per Rechnung erworben werden (Vermeidung Kreditkarte) E-Book wird auf Laptop heruntergeladen, Verwaltung über Software (Adobe Digital Editions) Lesegeräte und Laptop mit einer Adobe-ID eingerichtet VORSICHT: Es können bis zu sechs Geräte mit einer Kopie bestückt werden (Adobe-ID) 1 E-Book = 1 Lizenz UND: Verleih von E-Books Grauzone Nachfrage bei VG Wort im Jahr

13 Wechsel der Fahrtrichtung 13

14 Wechsel der Fahrtrichtung Modell B: Einsatz von lizenzfreien E-Books / Onleihe Auswahl von lizenzfreien E-Books (Gutenberg Project) Verwaltung am Laptop über Software (Calibre) Lesegeräte sind nicht mit einer Adobe-ID eingerichtet Kunde richtet Lesegerät selbst ein und leiht E-Books via Onleihe mit dem eigenen Nutzerkonto aus oder nutzt andere Angebote Voraussetzungen für den Kunden Internetanschluss PC Kurzanleitung sowie Hinweise zur Onleihe liegen dem Paket bei 14

15 Angekommen! 15

16 Angekommen! Ausleihbedingungen Alter: ab 16 Jahren Ausleihe über gültigen Bibliotheksausweis Kosten pro Ausleihe: 2,00 Euro Leihfrist: zwei Wochen Verlängerung oder Vorbestellung (zunächst nicht) möglich Ausleihe und Rückgabe: nur in der Zentralbibliothek (über die Theke) 16

17 Angekommen! Umsetzung in der Bibliothek Kein Leihvertrag, keine Kaution (aber Ausleihhinweise) Verbuchung per Barcode (RFID-Transponder werden nicht erkannt) Bei Ausleihe kurze Erläuterung zum Gerät, Hinweis auf Anleitungen Nach Rückgabe: Status im Katalog wird geändert Überprüfung der Geräte auf vorhandene/neue Titel und persönliche Daten (z.b. Verlauf Web-Browser) / Zurücksetzen, Werkseinstellungen Aufspielen von lizenzfreien E-Books (Software Calibre) 17

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19 Angekommen! Einrichtung im OPAC (Bibliotheca) Mediengruppe zunächst wie Print-Bestseller Leihgebühr von 2 Euro, 2 Wochen-Leihfrist Später eigene Mediengruppe Verlängerung, Vorbestellung möglich Geräte werden während der Überprüfung auf Kein Leihverkehr gesetzt Recherche und Vorbestellung somit im (Web-)Katalog möglich 19

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21 Angekommen! Organisation Team mit 3-4 KollegInnen (1 Bibliothekarin, 3 FaMIs) Aufgaben Überprüfung und Zurücksetzung der zurückgenommenen Geräte Bestückung der Pakete Support Mithilfe am Informationsstand und bei Veranstaltungen Mithilfe bei Schulungen im Kollegenkreis 21

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26 Angekommen! Erfahrungen im Alltag Hohe Nachfrage, nahezu lückenloser Verleih Vielfältige, persönliche Meinungen der Kunden zu einzelnen Geräten Begeisterung, auf diese Weise einen E-Book-Reader auszuprobieren Anfangs negative Rückmeldungen aufgrund nicht möglicher Vorbestellung der Geräte, zu kurze Leihfrist Nachfrage Kauf-Empfehlung eines Lesegerätes ( Ausprobieren, Testberichte im Internet, Übersicht des Börsenblatts) Unsere Favoriten: Sony PRS-T1/T2 Kobo 26

27 Angekommen! Erfahrungen im Alltag (Technische) Überprüfung der Geräte ist nicht zeitaufwendig Zurücksetzen der Geräte teilweise im Menü versteckt Lebensdauer der Geräte bisher sehr gut (Ausnahme: OYOs) Teilweise Schwierigkeiten mit Einrichtung der Adobe-ID aufgrund städtischer Netzwerk-Umgebung / Nutzung der Geräte auch nur an einem Laptop möglich (städtische Verschlüsselung von externen Speichermedien) Einstellen auf die unterschiedliche Handhabung verschiedener Modelle (z.b. Sony mit einer eigenen Software) 27

28 Angekommen! Erfahrungen im Alltag Negative Erfahrungen mit den Geräten der Marke OYO durch die mehrfache Nutzung der Kunden Leichte Beschädigungen beeinträchtigen das Gerät Empfehlung: generell Schutzhülle für eine längere Lebensdauer Empfehlung: (Lade-)Kabel mitgeben (auch wenn eine langfristige Akkudauer angegeben ist) Nutzung bezieht sich nicht nur auf das Lesen, es wird alles ausprobiert (Surfen im Internet, Musik hören, Bilder anschauen etc.) 28

29 Infopoint Stadtbibliothek 29

30 Infopoint Stadtbibliothek Supportanfragen Am Info- und Kundenservice vor Ort, telefonisch oder per Tricks und Tipps zu Geräten über Austauschliste der DiViBib oder Foren Handhabung mit dem Gerät z.b. Wie vergrößere ich die Schrift? Einrichtung der Adobe-ID Keine Möglichkeit, dies vor Ort am PC zu demonstrieren! Schritt-für-Schritt-Anleitung auf der Onleihe-Seite metropolbib.de Hilfe 30

31 Infopoint Stadtbibliothek Veranstaltungen Medienkompetenz Interne und externe Fortbildungen (Gaming, ereader, ipads) Informationsstände mit Laptop, Lesegeräten und Infomaterial Informationsveranstaltung / Sprechstunde Ablauf Vortrag E-Books und Formate E-Book-Lesegeräte Tablet-PC als E-Book-Lesegerät E-Book-Erwerb / Verleih Fragen / Diskussion 31

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39 Die Fahrt geht weiter! Nächster Halt: Onleihe 39

40 Die Fahrt geht weiter! Nächster Halt: Onleihe Start metropolbib.de am 11. August 2011 Verbund von zunächst drei Bibliotheken (Mannheim, Ludwigshafen, Speyer), ab Oktober 2013: 11 Bibliotheken aus der Metropolregion Rhein-Neckar Einstieg möglich zum Tag der Bibliotheken oder dem Tag des Buches Ausgaben Erstbestand: gemeinsam Jährlich sollen 4-5% des gesamten Erwerbungsetats für neue Medien verwendet werden Nutzungszahlen: Nutzer (davon aus Mannheim) Medien Ausleihen 40

41 Die Fahrt geht weiter! Warum läuft s so gut? Richtiger Zeitpunkt: Tablet-Geräte und ereader sind salonfähig und komfortabel in der Nutzung geworden Große Marketing-Kampagne in der Region Facebook-Countdown Postkarten Kugelschreiber Gummibärchen In der Bibliothek: Stellvertreter in den Regalen Pressekonferenz mit Oberbürgermeistern aller drei Städte Gute Location: Im Turmcafé mit Blick auf die Region und Cocktails in den Metropolfarben blau, gelb und grün! 41

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47 Infopoint Stadtbibliothek Learning by Doing ereader-verleih bereits gute Werbung für die Metropolbib Viel Werbung durch die Mitarbeiter, auch in den Anmelde- und Beratungsgesprächen Voraussetzung: Umfassende, regelmäßige und v.a. praktische Schulungen aller Mitarbeiter Über das interne Fortbildungsprogramm organisiert Support Vor Ort auf s umgeleitet Visitenkarte am InfoService Support-Datenbank und Onleihe-UserForum hilfreich 47

48 Wieder angekommen! Arbeiten im Verbund Bestandsaufbau Rotierend anhand eines monatlichen Bestellkalenders Etat: 5%-Regel Schwerpunkte gemeinsam festgelegt Priorität liegt bei belletristischen EPUBs Staffelung ab 5 Vormerkungen Kommunikation: Verbundtreffen und Wiki auf Google-Sites Ablage von Artikeln zum Thema schwierigen Supportfragen Statistiken Protokolle Download von Werbemitteln 48

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50 Fernweh 50

51 Fernweh Neue Lizenzmodelle für die Onleihe L-Lizenz: Gleichzeitige Ausleihe von Titeln, die älter als 2 Jahre sind XL-Lizenz: Begrenzter Mehrfachdownload, bis die Menge verbraucht ist Patron driven acquisition Nutzung der epaper (PDF-Dateien) auf Tablet-Geräten Verstärkte aktive Vermittlung der elektronischen Angebote Noch mehr E-Book-Schulungen Leseförderaktionen mit dem ipad Schwerpunkt der Veranstaltungsarbeit: Medienkompetenz 51

52 Fernweh Gleichstellung von gedruckten Büchern und E-Books Urheberrecht: Verleih nur mit Erlaubnis des Rechteinhabers Kontrollverlust über Bestandsaufbau Bibliothekstantieme für E-Books Senkung der Mehrwertsteuer auf 7% Buchpreisbindung 52

53 Thank you for travelling with: 53