Rohstoffe und Energiewende
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- Erna Kappel
- vor 7 Jahren
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1 Dr.-Ing. habil. Manfred Goedecke Rohstoffe und Energiewende Rohstoffmärkte und strategien Konsequenzen und Schlussfolgerungen für Deutschland Sächsische Kompetenzen und Aktivitäten
2 Weltweite CO 2 -Emissionen Land/Jahr % Brasilien Russland Indien China BRIC- Staaten Deutschland weltweit Quelle: Statistical Review of World Energy 2012
3 Ursachen für tiefgreifende Veränderungen der internationalen Rohstoffmärkte Wachsender und sich verändernder Rohstoffbedarf Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum Technologische Entwicklungen Angleichung der Lebensbedingungen Steigender Aufwand zur Rohstoffgewinnung Ärmere, kompliziertere, kleinere Lagerstätten Steigende Anforderungen Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz Dynamische Markt-und Wettbewerbsveränderungen Neue Verbraucherstrukturen Konzentration der Rohstoffanbieter Wachsende staatliche Markteingriffe Spekulationen mit Rohstoffen Zunehmende Rohstoffkonflikte
4 Preisentwicklung wichtiger Energieträger Quelle: Statistik der Kohlenwirtschaft, BAFA, Statistisches Bundesamt
5 Globaler Rohstoffbedarf 2006 und 2030 für ausgewählte Zukunftstechnologien im Verhältnis zur heutigen Weltproduktion Rohstoff Zukunftstechnologien (Auswahl) Gallium 0,28 6,09 Dünnschicht-Photovoltaik, IC, WLED Neodym 0,55 3,82 Permanentmagnete, Lasertechnik Indium 0,40 3,29 Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Germanium 0,31 2,44 Glasfaserkabel, IR optische Technologien Scandium gering 2,28 SOFC Brennstoffzellen, Al- Legierungselement Platin gering 1,56 Brennstoffzellen, Katalyse Tantal 0,39 1,01 Mikrokondensatoren, Medizintechnik Silber 0,28 0,78 RFID, Bleifreie Weichlote Quelle: Fraunhofer ISI und IZT ggmbh 2009
6 Tödliche Unfälle im internationalen Kohlebergbau 2008 Unfälle/ 1 Mio.t Förderung * offiziell ,2* (2-5) 0,9 0 0,47 0,34 0,1 0,04 China Vietnam Indien Rußland Deutschland USA
7 Prognosen für die Rohstoffimporte Chinas Jährliche Nachfrage Rohstoff Einheit Eisenerz Mio. t Erdöl Mio. t Kohle Mio. t Kupfer Mio. t 3 20 Mangan Mio. t 3 13 Holz Mio. m Quelle: DB Reseach 2006
8 Herausforderungen im Rohstoffbereich Ausweitung/Verstetigung der internationalen Rohstoffexploration Neubewertung und Nutzung einheimischer primärer und sekundärer Rohstoffvorkommen Technologien für die Nutzung ärmerer, kleinerer und komplizierterer Lagerstätten bessere Ausbeutung von Lagerstätten Verstärkung/Konzentration der Rohstoffforschung Verbesserung der Material- und Energieeffizienz Sicherung der Rohstoffversorgung Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz für die Rohstoffwirtschaft
9 Reserven und Verbrauch von Erdöl weltweit Mrd. t Förderung/a Reserven ,3 1,2 3,6 3, Jahr
10 Fortschritte in der Ausbeute von Erdöllagerstätten Ø global Erwartet bisherige Spitzenleistung 1 % Erhöhung der Ausbeute entspricht 1 Jahr Weltölverbrauch Quelle: Picard MWV 2008
11 Motive für das besondere deutsche Engagement im Rohstoffbereich stärkste Industrienation in der EU mit großem Rohstoff-/Energiebedarf (Mittelstand, Branchenvielfalt, Exportorientierung) hohe Importabhängigkeit bei Energie- und Industrierohstoffen große Potentiale bei der Entwicklung/Nutzung neuer Technologien beträchtliche Reserven bei Material- und Energieeffizienz fehlende gesellschaftliche Akzeptanz wichtiger Energieträger (Kernkraft, Braunkohle, Steinkohle, Schelgas) große Möglichkeiten der Partizipation deutscher Unternehmen an internationalen Energie-und Rohstoffprojekten
12 Handlungsbedarf bei der Umsetzung der deutschen Rohstoffstrategie langfristig berechenbare Programme zur Verbesserung der Material- und Energieeffizienz, vor allem in den Verbrauchssektoren Wärme, Gebäude, Verkehr Neubewertung der einheimischen Rohstoffpotentiale gezielte Erkundung und Nutzung energetisch relevanter Rohstoffe (Geothemie, Schelgas, Metalle) Erhöhung der Recyclingquoten bei wirtschaftsstrategischen Metallen Verstärkung der Aktivitäten zur stofflichen Nutzung der Braunkohle Aufnahme des Bergbaus in die GA-Investitionsförderung
13 Kompetenzen des Freistaates Sachsen im Rohstoffbereich geologisch/geophysikalisch besterkundetste Region der Welt erhebliche primäre und sekundäre Potentiale bei Energie- und Industrierohstoffen starke, gut vernetzte Rohstoffwirtschaft (> Betriebe / ca AK) beachtliche, international anerkannte Kapazitäten der Energie- und Rohstoffforschung (TU Bergakademie, Helmholtz-Institut, Industrieforschungsinstitute) hohe internationale Reputation im Rohstoffbereich u. a. durch zahlreiche Alumni der TU Bergakademie aus wichtigen Rohstoffländern Rohstofffreundliche politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen (Braunkohlenutzung, Neubeginn Bergbau, Recyclingwirtschaft u. a.)
14 Leitlinien und Ziele der sächsischen Rohstoffstrategie Einheimische Primärrohstoffe. Sachsen als Bergbauland Sekundärrohstoffe: Sachsen als Sekundärrohstoffland Sachsen als Standort der Rohstoffwirtschaft Internationale Zusammenarbeit Sächsische Rohstoffforschung Fachkräfte für die Rohstoffwirtschaft Sächsische Verwaltung Rohstoffbewusstsein Quelle: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 2012
15 Sächsische Aktivitäten/Projekte im Rohstoffbereich mit besonderer Bedeutung für die Energiewende BMBF-Verbundvorhaben Deutsches Energie-Rohstoffzentrum Freiberg zur Entwicklung neuer innovativer Vergasungstechnologien Forschungsprojekt Syngas to Fuel zur Gewinnung synthetischer Kraftstoffe aus Synthesegas Lithium-Initiative Freiberg zur Erschließung nationaler und internationaler Lithiumvorkommen Forschungsprojekt Stoffliche Nutzung Braunkohle Entwicklung von Technologien zur Erhöhung der Ausbeute von Erdölund Erdgaslagerstätten und zur Speicherung dieser Energieträger Neubewertung von 139 sächsischen Erz- und Spatlagerstätten (ROHSA 1) Forschungstiefbohrung Geothermie im Erzgebirge
16 Europäische Studien zu kritischen Rohstoffen EU 2010 IW Köln 2011 IZT/adelphi 2011 Germanium Germanium Germanium Indium Indium Indium Niob Niob Niob Seltene Erden Seltene Erden Seltene Erden Wolfram Wolfram Wolfram Antimon - Antimon Kobalt Kobalt - Gallium - Gallium Graphit Graphit - Platingruppe Platingruppe - Magnesium Magnesium - - Zinn Zinn - Palladium Palladium Flussspat Lithium Rhenium Tantal Molybdän Bismut Beryllium - Chrom Silber = Sächsische Vorkommen
17 Zusammenfassung aus rohstoffstrategischer Sicht ist eine (nicht unsere) Energiewende gut begründbar ohne eine klare Rohstoffstrategie kann die deutsche Energiewende nicht erfolgreich sein eine Energiewende bedarf klarer, wirtschaftlich-technisch begründeter Zielvorgaben und langfristig stabiler, berechenbarer Rahmenbedingungen. Sie darf nicht auf Ängsten, Populismus und Ideologien aufbauen eine Energiewende ist nur im internationalen Verbund erfolgreich eine marktkonforme, gesellschaftlich mitgetragene Energiewende erfordert neue, höhere Prioritäten für die Erschließung der Effizienzpotentiale in allen Rohstoff- und Energiebereichen, für die Nutzung einheimischer Rohstoffe und Energieträger sowie für eine anwendungsorientierte Forschung die sächsische Industrie und das sächsische Handwerk können für ihre inländischen und ausländischen Geschäfte deutlich von der Energiewende profitieren
18 Quelle: atw 56. Jg. Heft 4/5 2011
19 Atomkraftwerke in Europa Quelle: Wikipediakarte
20 Unterschätztes Potenzial Frage: Wie schätzen Sie Ihre Energiesparpotentiale ein? 1 33,7% 39,1% 16,6% 10,6% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% keine unter 10 % mehr als 10 % weiß nicht
21 Einsparpotentiale in Prozent der besuchten Unternehmen Gebäudehülle Technologie Lüftung Kühlung Heizung Druckluft Beleuchtung Quelle: IHK-Energiecoach 2011
22 Fluktuierende Einspeisung EE
23 Erzeugungskosten nach Energieträgern in ct/kwh Braunkohle 2 Steinkohle 3 Wasser 4 Kernenergie 3 Erdgas 5 Wind 3 5 Photovoltaik Holz 10 Biogas 21
24 Absolventen der TU Bergakademie Freiberg aus wichtigen Bergbauländern Land/Zeitraum Russland China Mongolei Chile Bolivien Australien Peru Brasilien Sambia Quelle: TU Bergakademie Freiberg
25 Historisches und zukünftiges Wachstum nach Weltregionen [% GDP] OECD ,0 % ,5 % ,8 % ,9 % USA 3,2 % 2,8 % 2,0 % 2,1 % Europa 2,4 % 2,2 % 1,5 % 1,8 % Japan 3,9 % 1,2 % 1,0 % 1,0 % Nicht-OECD 3,3 % 4,7 % 6,7 % 3,8% Brasilien 1,5 % 3,0 % 3,6 % 3,1 % Russland N/A 0,6 % 2,9 % 3,1 % Indien 5,6% 6,4 % 7,4 % 5,6 % China 9,0 % 10,0 % 7,9 % 3,9 % Quelle: US Department auf Energy, 2011, S. 39
26 Entwicklung der Bergbauproduktion ausgewählter Energierohstoffe [Mill. t] Rohstoff Kohle Öl Gas Quelle: World Energy Outlook IEA 2012
27 Projekte im internationalen Bergbau 2009 Region Mrd. US-Dollar Gesamtanteil % Afrika Asien Europa Lateinamerika Nordamerika Ozeanien Summe Quelle: Raw Materials Group Data 2010
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