Gehen uns die Rohstoffe aus? Dr. Hubertus Bardt 19. Juni 2012, Heilbronn
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- Waldemar Böhmer
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1 Gehen uns die Rohstoffe aus? Dr. Hubertus Bardt 19. Juni 2012, Heilbronn
2 Agenda RISIKO ROHSTOFFVERSORGUNG ROHSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND OPTIONEN UND AUSBLICK 1
3 Agenda RISIKO ROHSTOFFVERSORGUNG ROHSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND OPTIONEN UND AUSBLICK 2
4 Das Rohstoff-Fünfeck METALLE 3
5 Bedeutung für Zukunftstechnologien 4
6 Materialbestandteile eines durchschnittlichen Mobiltelefons Material Gewicht Material Gewicht (Gewichtsanteil in %) Silizium 24,8803 Kunststoff 22,9907 Eisen 20,4712 Aluminium 14,1723 Kupfer 6,9287 Blei 6,2988 Zink 2,2046 Zinn 1,0078 Nickel 0,8503 Barium 0,0315 Mangan 0,0315 Silber 0,0189 Beryllium 0,0157 Kobalt 0,0157 Tantal 0,0157 Titan 0,0157 Antimon 0,0094 Kadmium 0,0094 Bismut 0,0063 Chrom 0,0063 Quecksilber 0,0022 Germanium 0,0016 Gold 0,0016 Indium 0,0016 Ruthenium 0,0016 Selen 0,0016 Arsen 0,0013 Gallium 0,0013 Palladium 0,0003 Europium 0,0002 Niob 0,0002 Vanadium 0,0002 Yttrium 0,0002 Platin in Spuren Rhodium in Spuren Terbium in Spuren 5
7 Auf exotische Rohstoffe angewiesen Seltene Erden in Hybrid-Fahrzeugen Quelle: Curtis (2007) 6
8 SE-Einsatz in Elektronikgeräten 7
9 Materialdiversität anhand einer CIS-Solarzelle* 8
10 Metallpreise Januar 1999 = 100 Quelle: IW Köln 600 Eisenerz Kupfer Aluminium
11 IW-Industriemetallpreisindex (IMP-Index) Januar 1999 = 100 Quelle: IW Köln
12 Hauptproblem: Preis Rohstoffe Yttrium IMP-Index Januar 1999 = 100 Neodym Scandium Lithium
13 Globale Verteilung von Lithium 12
14 Globale Verteilung von Seltenen Erden 13
15 Hauptproblem: Konzentration Rohstoffe (Auswahl) Yttrium Niob Neodym Scandium Wolfram Palladium/Platin Magnesium Graphit 14
16 Gefährdeter Freihandel ZOLL DOUANE 15
17 Exporte von Seltenen Erden aus China 2000 = Verbindungen Rare Earths Quellen: UN Comtrade; IW Köln 16
18 Seltene Erden: Knappheit treibt Preise Preise haben sich im Jahresverlauf vervielfacht. Die Lieferbeschränkungen wirken sich auf Rohstoffpreise aus. Neodym und Dysprosium sind drei Mal so teuer wie vor einem Jahr. Der Preis für Cer hat sich um den Faktor 7 erhöht. Preisveränderung innerhalb eines Jahres Faktor 7 Faktor 3 Faktor 3 0 Neodym Dysprosium Cer 17
19 Neue Abbauprojekte für Seltene Erden Mit mehreren Bergbauprojekten sollen zusätzliche Kapazitäten außerhalb Chinas geschaffen werden: Projekt Land Investition Status Mountain Pass USA gut 500 Mio. $ Wiederaufnahme ab 2012 geplant Mount Weld Australien 550 Mio. $ Start ab 2011 Thor Lake Kanada 1 Mrd. $ Produktion ab 2015 möglich Kvanefjeld Grönland Explorationsprojekt Damit kann sich die Situation auf den Märkten für Seltene Erden entspannen, China bleibt dennoch der wichtigste Player. Notwendig hierfür sind neben langfristigen Investitionen auch technische Innovationen, um die Seltenen Erden umweltschonend gewinnen zu können. 18
20 Hauptproblem: Freihandel Rohstoffe (Auswahl) Yttrium Neodym Scandium ZOLL Germanium Wolfram Kobalt DOUANE Lithium Magnesium 19
21 Agenda RISIKO ROHSTOFFVERSORGUNG ROHSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND OPTIONEN UND AUSBLICK 20
22 Gewichtung Rohstoff-Risiko-Index QUANTITATIVE KRITERIEN Länderrisiko Statische Reichweite Länderkonzentration Unternehmenskonzentration Preisrisiko QUALITATIVE KRITERIEN 60 % Rohstoff- Risiko- Index- (max. 25 Punkte) Nicht-Substituierbarkeit Zukunftstechnologien Strategische Industriepolitik 40 % 21
23 Rohstoff-Risiko-Index I Gefahrenklasse 1 Rote Gruppe Yttrium Niob Neodym Scandium Germanium Wolfram Kobalt Palladium Platin Magnesium Lithium Zinn Indium Molybdän Graphit 16,1 16,0 15,8 15,5 15,3 15,3 15,1 17,3 18,5 18,4 20,9 20,4 20,4 19,5 22,3 22
24 Bedeutung der Rohstoffe Gefahrenklasse I 15 Rohstoffe und deren Verwendung Rohstoff Yttrium Niob Neodym Scandium Germanium Wolfram Kobalt Palladium Platin Magnesium Lithium Zinn Indium Molybdän Graphit Verwendung Reaktortechnik, Magnete, Metallurgie, Röhrentechnik, Leuchtstoffe Stahlindustrie (Superlegierungen, Edelstahl), Elektronik, Turbinen Magnete, Lasertechnik, Glas- und Porzellanfärbung Flugzeugbau, Quecksilberdampflampen Glasfaser, Halbleiter, Infrarotoptik, Polymer-Katalysation Leuchtmittelindustrie, Metallurgie, Militär Batterien, Superlegierungen, Katalysatoren, Hartmetalle Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Katalysatoren, Schmuckindustrie, Elektronik, Chemie, Dentaltechnik Metallurgie, Chemische Industrie, Flugzeug- und Fahrzeugbau Akkumulatoren und Batterien, Metallurgie, Reaktortechnik, Chemie Elektronik, Weißblech, LCD, Chemie, Legierungen Displays, Dünnschicht-Photovoltaik Edelstahl, Elektronik, Katalysatoren, Flugzeug- und Raketenbau Feuerfestindustrie, Brennstoffzelle, Kunststoff, Bleistifte, Beläge 23
25 Risiko-Bedeutungs-Matrix Bedeutung für Bayern Gefahrenklasse Hoch Mittel Niedrig Hoch Seltenerdmetalle, Wolfram, Kobalt, Platingruppe (Pd, Pt), Zinn, Lithium, Molybdän, Indium, Magnesium Niob, Germanium, Graphit Mittel Tantal, Selen, Gallium, Aluminium, Zink, Eisen, Platingruppe (Rh) Chrom, Kadmium, Zirkon Fluorit, Silber, Gold, Mangan, Phosphat Niedrig Blei, Kupfer, Titan Nickel, Glimmer, Gips, Quarzsand, Schwefel Kalisalz, Bentonit, Feldspat, Kaolin, Baryt, Steinsalz, Zement 24
26 Agenda RISIKO ROHSTOFFVERSORGUNG ROHSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND OPTIONEN UND AUSBLICK 25
27 Ziel: Wertschöpfung in Deutschland INDUSTRIELLE WERTSCHÖPFUNG IN DEUTSCHLAND 26
28 Art des Rohstoffrisikos Angaben in Prozent Preisauftrieb Preisvolatilität weltweiter Anstieg der Nachfrage Marktmacht der Anbieter/Produzenten Konzentration auf wenige Länder wirtschaftliche Verfügbarkeit geologische Verfügbarkeit andere politische Risiken Protektionismus der Rohstoffländer eigene Risikolage unbekannt Sonstiges 1,9 4,9 35,0 30,1 23,3 22,3 18,4 48,5 61,2 65,0 74,8 Quelle: IW-Umweltexpertenpanel 3/2010 (Befragung von 141 Umweltexperten der Wirtschaft im Juni 2010), IW Köln 27
29 Reaktionen auf das Rohstoffrisiko Angaben in Prozent Materialeffizienz/Verringerung des Rohstoffbedarfs 80,4 Produktentwicklung/Forschung langfristige Lieferverträge Weitergabe von Kostensteigerungen an Kunden 49,0 48,0 52,9 Substitution Recycling Preisabsicherungsgeschäfte Analyse der eigenen Rohstoffrisiken 39,2 38,2 31,4 31,4 Einkaufzusammenschlüsse 16,7 Produktionsverlagerung Beteiligung an Rohstoffunternehmen Sonstiges 4,9 4,9 5,9 Quelle: IW-Umweltexpertenpanel 3/2010 (Befragung von 141 Umweltexperten der Wirtschaft im Juni 2010), IW Köln 28
30 Strategien zur Rohstoffsicherung Unternehmen: Handel am Markt F & E Substitution Vertikalintegration Effizienzsteigerung Nachfragebündelung Klagen gegen Marktmacht Langfristige Verträge/Absicherung Kreislaufwirtschaft Verbundforschung Verbandsunterstützung/Ausland Netzwerke neue und bestehende Politik: Rahmen für den Markt Ökologie Nachhaltigkeit Politik Märkte öffnen und erhalten Diplomatie Gut vernetzte Partner im Ausland Grundlagenforschung Effizienz und Substitution Sozioökonomie Berücksichtigung kultureller Aspekte 29
31 Rohstoffsicherung: Kette mit vielen Gliedern Konzentration Handel Weiterverarbeitung Industrie Förderung Lager 30
32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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